Wohnung entfernt. um auf Einlahmg eines Kollegen in Tegelortum Arbeit anzufragen. Der 61 jährige Mann ist bis heute nochnicht zu seiner besorgten Familie zurückgekehrt. Auch ist es nochnicht gelungen, den Kollegen zu ermitteln, auf dessen VeranlassungBenada nach Tegelort gegangen ist. Zweckdienliche Nachrichten auchnach dieser Richtung bittet die Familie doch sofort an die obigeAdresse gelangen zu lassen.Einen erheblichen Verlust hat am Sonnabendabend, zwischen7 und 8 Uhr, ein Arbeiter erlitten, der seinen ganzen Wochenlohnauf dem Wege von der Britzer Straße bis zum Görlitzer Bahnhofoder vom Görlitzer Bahnhof bis Grünau verlor. Die Barschaftbefand sich in einem braunen Portemonnaie und betrug 41,60 M.,außerdem 24 Stück 5 Pf.-Briefmarken. Der eventuelle Finder wirdgebeten, dasselbe an Ferdinand Keusch, Bohnsdorf bei Grünau,Genossenschaftshäuser abzugeben.Vom gleichen Pech wurde am Somttagnachmittag 4 Uhr derMetallarbeiter Karl Brandt, Mariannenstr. 19, betroffen, der in einemWagen der Linie 48 am Kottbuser Tor ein Portemonnaie mit 71Mark Inhalt verlor. Auch B. bittet dringend um Rückgabe.Radrennen in Treptow. Die Hauptnummer des Programmswies diesmal ein»Weltmeister« Match' in drei Läufen mitArend, Ellegaard und Jacquelin als Teilnehmer auf.Andere interessante Fliegerrennen und ein Halbdauerfahren über20 Kilometer füllten die Zeit und gab es spannende Endkämpfe.Die Zusammensetzung des Matches war eine gute. Arend. der langeZeit unter Mißerfolgen litt, zeigte sich von einer guten Seite; auchJacquelin, der„alte Löwe', feierte seine Wiederauferstehung, währendEllegaard immer der gleiche, gute und selten besiegte Fahrer ist.Das Resultat des Matches ist: 1. Lauf(900 Meter):1. W. A r e n d, 1. Min. 29'/» Sek.; 2. Ellegaard, Va Länge;3. Jacquelin, weit zurück. Der Franzose hat vor dem Dänenund Deutschen die Führung, die fortwährend wechselt.Beim Glockenzeichen tritt Ellegaard an, doch Arend schiebtsich vor und in der Zielseite harter Kampf, denArend zu seinen Gunsten entscheidet. 2. Lauf: 1. Ellegaard,1 Mi». S6al5 Sek.; 2. Arend, 2 2.; 3. Jacquelin, 1 L. Wiederwechselnde Führung, bis Ellegaard in der zweiten Runde in scharfemZuge vorbeigeht; die anderen folgen, doch können sie dem. Dänennicht gefährlich werden. 3. Lauf: 1. Ellegard, 1 Min.36»/» Sek.; 2. Jacquelin, 2 L.; 3. Arend, gestürzt. Der Franzoseführt fast zwei Runden, bei der Glocke tritt Ellegaard an und sichertsich die Spitze. Jacquelin und Arend kämpfen erbittert, da kommtArend in dritter Stellung zu Fall. Endergebnis: 1. Elle«g a a r d, 8 Punkte und 800 M.; 2. Arend, 12 Punkte; 3. Jacquelin,16 Punkte.Internationales Hauptfahren. 860 M., 1200 Meter.1. Ellegaard, 2 Min. 03'/» Sek.; 2. Stabe, 2 L.; 3. Pawke,1 L.; 4. Arend, 6 L. Wechselnde Führung, Pawke macht einen Vor-stoß, doch sicherte sich Ellegaard und Stabe die Spitze.Vorgabefahren. 1. v. Ratz m er(70), 2. Pawke(10),8. Trints(90).EntschädigungSfahren. 1. Otto Meyer, 2. Hoffmann. 8. Süßmilch.25 Kilometer. Rennen. 400, 260. 160 M. I.W.Müller.24 Minuten 023li Sekunden; 2. Rottnick, 1440 Meter; 3. Jacquelin,6780 Meter. Meyer aufgegeben. Das Rennen schrumpft auf zweiTeilnehmer ein, da Jacquelin gleich im Beginn Radschaden erleidetund erst in der 24. Runde wieder erscheint. Er ist der schnellsteMann im Felde und holt sich eine Runde zurück, fällt aber zurück.Meyer, der nach Belieben überrundet wird, hat Reifenschaden undgibt auf. Müller fuhr recht brav und setzte sich in der 30. Rundevor Rotwick an die Spitze.Die Berliner Feuerwehr hat in den letzten Stunden eine un«gewöhnliche Menge von Alarmen aller Art registrieren müssen. U. a.wurde sie nach der Ouitzowstraße 18/21 gerufen, wo in einer GrubeChemikalien(Säuren usw.) brannten und lebensgefährliche Dämpfeentwickelten. Hinter dem Hause Triftstr. 17 stand auf freiem Felde«ine große Grasfläche in Flammen. Durch Umfallen einer Petroleum«lampe kam Fruchtsw. 60 Feuer aus und Schwefel brannte in den Lager«räumen Burgstr. 7. In der Prenzlauer Allee war in einem Maschinen»hause Feuer entstanden. Ruß und Späne hatten sich dort entzündet,so daß die Feuerwehr kräftig Wasser geben mutzte.Ilm einen Mann aus einem festgeklennnten Fahrstuhl herauSzu-hohlen wurde die Wehr»ach der Schützenstr. 16/17 alarmiert.Möbel wurden in einer Tapezierwerkstatt ein Raub der Flammen.Grober Unfug lag einer Feuermeldung au« der ReinickendorferStraße 68 zugrunde. Heute früh um 2>/z Uhr mußte ein Küchen«brand in der Reichenberger Straße 74a gelöscht werden. In derLippehner Straße 8 brannte Fett und anderes und in der Heiligen-geiststr. 37 Gardinen usw. Weitere Alarme veranlaßten das Aus«rücken der Feuerwehr nach der Wiener Straße 68. Waldstr. 44,Zwinglistr. 10, Oranienburger Straße 26, Alten Jakobstr. 33, Päse«walker Straße 4, Lothringer Straße 66, Griebenowstr. 10/11,Schlesischestr. 22, Beusselstr. 73, Rathenower Straße 46, Büsching-straße 18, Gartenstraße 3, Lüderitzstr. 68. Lippehner Straße 8 undanderen Stellen. Während die Berliner Feuerwehr sich über Alarme«cht beklagen konnte, wurde der Schöneberger Feuerwehr nur einLrand aus— Berlin. Schillstr. 1 gemeldet.Vorort- �acbricdten.Eharlottenburg.Die Charlottenburger Fenerwchr wurde am Sonntagabend um8Va Uhr nach der Spandaner Straße 31 nahe dem Friedrich-Karl«Platz alarmiert. Dort standen in geraumer Ausdehnung der Seiten-flügel mit dem Ouergebäude in Flammen. Diese hatten an demInhalt der vielen Bodenverschläge reiche Nahrung gefunden, so daßdas Borderhaus gefährdet war. Nach einstündiger Tätigkeit war diegrößte Gefahr beseitigt. Erst in später Nachtstunde konnte dieFeuerwehr, die unter der enormen Hitze und großen Oualmentwicke-lung, weil der Rauch nicht abziehen wollte, viel zu leiden hatte,wieder abrücken. Ueber die Entstehung des großen Brandes konnteAntentisches nicht mehr ermittelt werden. Der Brand war bei An-kunft der Wehr schon über seinen Herd weit hinaus gekommen.Wilmersdorf.Wozu Wilmersdorf kein Geld hat. Wie bekannt, wird mn28. August dieses Jahres in Jena der Verbandstag des Verbandesder Gewerbe« und Kauf mannsgerichte abgehalten. Allegrößeren Städte halten es für eine selbstverständliche Pflicht, zudieser sozialpolitisch wichtigen Tagung Delegierte aus den Reihender Beisitzer zu entsenden; und so glaubten denn auch die A r b e i t-nehmerbeisitzer des GewerbegerichtS Wilmersdorf den Magistratnur anstoßen zu brauchen, um ihm die Erkenntnis beizubringen, daßauch die zweitjüngste Stadt Preußens mit ihren 80 000 Einivohnernauf dem Verbandstage in Jena vertreten sein müsse. Vielleicht magman im Magistrat sich auch der Einsicht nicht verschlossen haben, daßdieser Ehrenpflicht genügt werden müsse; aber wenn das pekuniäreWohl und Wehe einer Gemeinde auf dem Spiele steht, dann mußman die bessere Einsicht blutenden Herzens zurücktreten lassen. DiePetenten erhielten nämlich dieser Tage vom Magistrat die Mit-teilung, daß er ihrem Wunsche»Acht willfahren könne, weil ihmhierfür keine Mittel zur Verfügung ständen. Als ob derMagistrat nicht hätte die Stadtverordnetenversammlung um Be-willlgung der paar hundert Mark angehen können, die eine solcheDelegation gekostet hätte. An Kleinlichkeit und Engherzigkeit aufsozialpolitischem Gebiete scheint Wilmersdorf andere größere Vorort-gemeinden noch übertreffen zu wollen. Solcher Rückständigkeit gegen-über ist es doppelie Pflicht der Arbeiterschaft, beizeiten sich um dieBedeutung der Stadtverordnetenwahlen zu kümmern;sozialpolitisches Verständnis kann einer städtischen Körperschaft wieLiwaittw«t1icher(Mateiiri Georg Tavidsoh». Berlin. Für bader Wilmersdorfer nur beigebracht werden, wenn einige sozialdemo-kratische Hechte für die nöttge Aufrüttelung sorgen.Der Arbciter-Nadfahrcrverein„Vorwärts'-WilmerSdorf läßt unsdurch seinen Vorsitzenden folgendes Schreiben zugehen: Bezugnehmendauf den Bericht der Generalversammlung bitten wir höflichstfolgende Berichtigung aufzunehmen:Die am 1. Juli stattgefundene Generalversammlung des Arbeiter-Radfahrervereins.Vorwärts' hat festgestellt, daß bei der Landtags-wähl siebzehn Genossen von neunzehn organisierten Mitgliedern desVereins an der Landtaaswahl teilgenommen haben. ES ist weiterfestgestellt worden, dag Awei Genossen vom Zentralwahlbureau,welche wiederholt ihren Dienst angeboten haben, von Genossen deSBureaus forrgeschickt wurden, weil angeblich nichts zu fahren seiund die Genossen dann Schlepperarbeiten verrichteten. Da geradeungerechterweise der Radfahrerverein„Vorwärts' angegriffen ist, sobitten wir um Aufnahme dieser Richtigstellung.'Die Gewährung einer Teuerungszulage an die städtischen Beamten. Lehrer und Arbeiter, die vom Magistrat in letzter Sitzungder Stadtverordnekenversammlung energisch bekämpft wurde, aberohne Erfolg, hatte die Beanstandung des Beschlusses durch denMagistrat zur Folge. Um erneut in der Angelegenheit Stellung zunehmen, waren die Stadtväter am Montag vormitttag 9 Uhr zueiner außerordentlichen Sitzung geladen. Da außer einem Mitgliedsdes Magistrats nur fünf Stadlverordnete anwesend waren, wurdedie Beschlußunfähigkeit der Versammlung konstatiert und eine Sitzungzu Donnerstagnachmittag 6 Uhr angesetzt. Laut Städteordnung stehtder konimenden Versammlung das Recht zu, in der Angelegenheitzu entscheiden, ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Vertreter.ES bleibt nunmehr abzuwarten, welchen Standpunkt die Stadtvätereinnehmen werden und ob sie gewillt sind, sich ohne weiteres mitdem Magistratsbeschluß abzufinden.Banmschulentveg.Ueber die verflossene LandtagSwahl referierte in der letztenGeneralversammlung deS Wahlvereins Genosse L ü d k e. Die Aus-führungen des Redners wurden von den Versammelten mit großemInteresse verfolgt. An der darauf folgenden Diskussion beteiligtensich die Genossen Hagel,' Karow und Weege im Sinne des Referats.Bei der nunmehr stattfindenden Neuwahl des Vorstandes wurdenfolgende Genossen gewählt: erster Vorsitzender L ü d k e, zweiterHartmann; Kassierer Haak; Schriftführer Mündt; als Obleutewurden Genosse Rundel und die Genossin Hinzel, als Revisorendie Genossen Schiefke, Richard Müller und. die Genossin Karow, indie Lokalkommission Genosse Weege und als Bibliothekar GenosseKobbert gewählt. Unter Verschiedenes teilte Genosse Lüdke mit, daßin kurzer Zeit am Ort eine Statistik über die Landtagswahl aus-genommen und den Genossen zugestellt wird.Mariendorf.In der Gemeindevertretersitzung regte Genosse Reichardt borWahl dreier Amtsausschußmitglieder an, im Gegensatz zu der bis-herigen Praxis die Amtsausschußsitzungen in Zukunft bekanntzugeben und öffentlich abzuhalten, und monierte, daß über das Ergebnisder früheren Sitzungen nicht einmal ein amtlicher Bericht vorliegt.Weiter brachte Reichardt unter anderem die vor kurzem erfolgte Ver-Weisung der Kurz« und Weißwarenhändler vom hiesigen Wochenmarktzur Sprache. Der Gemeindevorsteher wandte ein. daß nach der Ge-Werbeordnung nur Erzeugnisse der Land- und ForsUvirtschast, nichtaber industrielle wie die von oben bezeichneten Händlern zum Ver-kauf zugelassen werden dürfen. Dies sei ja auch durch Polizei-Verordnung vom 18. April 1900(I) bekanntgegeben. GenosseReichardt führte Vorortgemeinden an, in denen auch die hier ver-botenen Artikel zum Marktverkauf zugelassen werden. Es seien auchhiesige Angesessene und Steuerzahler durch daS Verbot, ihre Warenauf den Markt zu bringen, schwer getroffen worden. Diese hättenbeträchtliche Ausgaben für vermehrte Warenbestände und Verkaufs-buden usw. gehabt. Die Polizeiverordnung von 1900 konnte dochnicht allgemein bekannt sein und hätte nach erfolgter Ge-nehmigung zur Abhaltung deS Marktes nochmals zur Kennwisgebracht werden müssen. Im übrigen könnte man einenBlick in die eigenartige Zusammensetzung der Herren Gesetz«geber tun, die als rein agrarische durch solche Bestimmungeneben nur ihre eigenen Erzeugnisse an den Mann zu bringen suchen.ES wird demnächst ein Antrag eingebracht werden auf Aufhebungder Verfügung durch den Bezirksausschuß.Gegenwärtig führt die Firma Mast(E. G. m. besch. H.) einengroßen Entwässcrungskanal in unserem Orte aus, bei der alle mög»lichen Nationalitäten von Arbeitern vertteten sind, sogar eine größereAnzahl Frauen. Die hiesigen arbeitslosen Arbeiter sind von dieserArbeit ausgeschlossen. Ein solcher Zustand muß die größte Er«bitterung hervorrufen.Wilhelmsruh-Rosenthal.In der letzten WahlvereinSversammlung wurde Bericht für dieZeit vom November bis Ende Juni erstattet. In dieser Zeit habenstattgefunden: 14 Borstandssitzungen, 6 Mitgliederversammlungenund 3 öffentliche Versammlungen. Außerdem sind noch eine ganzeAnzahl Kommisstonssitzungen abgehalten worden, welche durch diehier stattgefundenen Gemeinde« und Landtagswahlen nötig wurden.Die Mirgliederzahl beträgt zurzeit 162.„VorwärtS'-Lesersind jetzt 214 am Ort. Flugblätter wurden verteilt zur Gemeinde«Wahl 4000 Stück und 1600 Handzettel, zur LandtagSwahl 4000 Flug«blätter und 2000 Handzettel. Durch Verzug wurden ver-schieden« Ersatzwahlen notwendig. An Stelle des KassierersZühlke, welcher nicht gewillt war, sein Amt weiterzu behalten, wurde der Genosse HanS Patsch gewählt.Bezirksführer für den 8. Bezirk ist Rudolf Burkhardt, für den6. Bezirk Adolf KalS. Zum Revisor wählte die Versammlung denGenossen Zühlke. Weiter wurde mitgeteilt, daß die Bibliothek-ausgäbe am ersten Dienstag sowie am dritten DienStag jedenMonats, abends von 8'/z— 9'/z Uhr stattfindet.Lichtenrade.Die erste sozialdemokratische VolkSverfammkung hat am 9. Juli cr.im Lokale von Rudolf Deter in Lichtenrade stattgefunden. Trotz desschlechten Wetters war die Versammlung überaus gut besucht. Ge«nosse Dentzer hielt einen 1'/, stündigen Vortrag über daS Wesen derHeuligen Reaktion. Er zeigte die UnHaltbarkeit der gegenwärtigenZustände und legte dar, daß einzig und allein die Sozialdemokratiees sei. die der herrschenden Klasse ernstlich auf den Leib rücke. Inder Diskussion führte ein Redner der sozialliberalcn Partei aus, daßsie stets gewillt sein würde, mit der Sozialdemokratie Schulter anSchulter zu kämpfen. In seinem Schlußwort wies der Referentdarauf hin, daß nur der feste Zusammenschluß von Partei und Ge-werkschaft eine volle Wahrung der Interessen deS arbeitenden Volkesgewährleiste.— Der Juli-Zahlabend findet erst Mittwoch, den14. Juli, bei Deter statt.Potsdam.Die WahlvereinSversammlung war gilt besucht. Aufgenommenwurden 7 Mitglieder. ES wird beschlossen, vom 1. August ab eineBezirkskassierung einzuführen. Diese soll am Mittwochnach dem 15. eines jeden Monats stattfinden. Ueber die einzelnenLokale und die Abteilung der drei Bezirke wird in nächster Zeitgenauere Anweisung ergehen. Die diesmonatliche Bezirkssitzungfindet noch am Sonntag, den 26. dieses Monats, in den be-kannten Lokalen statt. Von der Feier des Stiftungsfestes wird ab«gesehen. Dafür findet in Gemeinschaft mit dem Ge-werlschaftskartell am Sonntag, den 9. August, ein großes GeWerk-schaftsfest statt.— Die Tagesordnung des Parteitages führte zueiner regen Aussprache, hauptsächlich über die Jugend- und Frauen-organisalion, an der sich auch die Vorsitzende des Frauen-Bildungs-Vereins beteiligte. In der wegen der KreiSgeneralversammlungjedenfalls Ende des Monats stattfindenden außerordentlichen General-Versammlung soll über diese beiden Organisationsfragen sowie überdie Maifeier weitere Aussprache und Beschlußfassung erfolgen._Inseratenteil verantwu Ttz. Glocke. Beilin. Druck u. Verlag: BorwärtkVermischtes.Ein schweres Automobilunglück, so wird auS München berichtet,ercignete sich gestern nachmittag bei Sauerlach. Die seit dem17. Juni im Hotel Kontinental wohnhaft gewesenen Mister Lordund Sohn, Graf Wachmeister, britischer Konsul und Ministerresidentin Kairo, und Miß Enquift unternahmen mit einer Antomobildroschkeeinen Ausflug nach Tegernsee. Bei Sauerla-b platzte ein Pneumatikund stürzte der Wagen infolge zu starken Brcmsens um, wodurcheine Benzinexplosion hervorgerufen wurde. Der verheiratete ChauffeurPaul Weber wurde auf der Stelle getötet, sämtliche andere Insassenerlitten schwere Verletzungen am ganzen Körper, Schädelbrüche,Quetschungen und innere Verletzungen. DaS Automobil wurde zer-trüinniert. Die Verletzten wurden durch die Rettungsgcsellschaftnach der chirurgischen Klinik in München gebracht, wo sie vonProfessor Dr. Angerer sofort in Behandlung genommen wurden.Ueber die TyPhuScpidemie in Greiz wird gemeldet: In derZeit vom 18, Juni, an welchem Tage hier der erste TyphuSfallgemeldet wurde, bis 11. Juli nnttags sind 116 Typhusfälle zurpolizeilichen Anmeldung geloimnen; davon entfallen auf die Wochevom 14. bis 20. Juni 3 Fälle, 21. bis 27. Juni 34 Fälle, 28. Junibis 4. Juli 63 Fälle. 6. bis 11. Juli 16 Fälle. Todesfälle sind 8vorgekommen.Großfeuer. Wie der„Spremberger Anzeiger' meldet, brachSonntagvormittag im Maschinenhause der Grube„Anna' in Puls-berg bei Spremberg Feuer aus, das sich mit großer Schnelligkeitausbreitete. Das Maschineuhaus, die Ladebühne und einige andereGebäude sowie ein Teil der Brikettfabrik mit etwa 2000 ZentnernBriketts wurden ein Raub der Flammen. Durch den herrschendenWind wurden die Flammen über die Chaussee getrieben, wo zweiMorgen Waldbestand und ein Kornfeld vernichtet wurden. DerFeuerwehr gelang eS, den Brand aus die Schächte zu beschränken,die Montag früh noch weiter brannten.Ein schweres Gewitter, das von einem orkanartigen Swrm be-gleitet war, wütete gestern abend in Hannover und Umgegend. DerSwrm richtete in der Stadt großen Schaden an. Auf dem Nikolai-kirchhof und an vielen anderen Stellen wurden zahlreiche Bäumebeschädigt. Viele Fenster, Dachziegel und Fahnenstangen wurden zer-brochen und ihre Trümmer bedeckten die Bürgersteige. Auf der Chausseenach Langenhagen wurde eine ganze Anzahl von Chausseebäumenabgebrochen und versperrte die Sttaßenbahngleise. ZahlreicheTelephonleitungen wurden zerrissen. Besonderes Unheil richtete dasUnwetter auf dem Schützenplatz an, wo sich eine ungeheure Menschen-menge zusammengedrängt hatte. Große Zelte wurden abgedeckt unddie Wege überschwemmt. Ein Mädchen wurde durch einen fallendenAst verletzt. Die Hilfe der Feuerwehr mußte mehrfach in Anspruchgenommen werden.Sonntag abend gegen 8 Uhr warf ein Gewitterswrm das Dacheiner Wagenhalle der Station Wesseling auf die Oberleitung derelektrischen Rheinuferbahn, wodurch die Zuleitung des elektrischenStromes unterbrochen wurde. Der Schnellzugverlehr mußte ein»gestellt werden. Der Personenverkehr wird durch Dampflokomotivenzwischen Köln— Marienburg und Bonn— Ellerstraße aufrecht erhalten.Zur Kölner Brückenkatastrophe wird uns telegraphisch ge»meldet, daß am Sonntag und am Montag die Leichen dreier beimEinsturz der Drücke verunglückter Arbeiter in der Nähe von Kölnangeschwemmt wurden. Eine vierte wurde von einem Taucher ander Unfallstelle gefunden.Der Minister der öffentlichen Arbeiten Breitenbach nahmMontag vormittag an der Spitze der Ministerialkommisfion eineBesichtigung der eingestürzten Brücke vor und besuchte in Be-gleitung deS Oberpräsidenten der Rheinprovinz v. Schorlemcr-Lieser und des Oberbürgermeisters Wallraf die bei dem Unglückverletzten Arbeiter, deren Befinden zu Besorgnissen keinen Anlaßgeben soll.,Zugentgleisungen. Nach amtlicher Meldung entgleistenSonntag abend um 9 Uhr bei der Einfahrt des Personenzuge» 960von Dortmund-Süd in den Bahnhof Hörde-Hacheney die beidenletzten Personenwagen. Ein Reisender wurde leicht verletzt. DerPersonenverkehr wurde durch Umsteigen aufrechterhalten.Auf der Eisenbahnstrecke nach Rzcsna in Oesterreich.-Galizienentgleiste am Montag ein Personenzug, weil von böswilliger Handschwere Holzklötze auf die Schienen gelegt worden waren. DieLokomotive stürzte in den Graben, ein Wagen wurde zertrümmert.Zwei Personen wurden schwer und 16 leichter verwundet..Einentgegenkommender Verloneiuua konnte noch rcchtzeitia aukae-halten werden.Ueber einen Mord wtrd aus Holzmrnden telegrapytert: Gesternabend wurde unweit der Stadt in einem Schuppen die Leiche einesetwa 70jährigen Mannes gefunden, der offenbar ermordet ist. DieLeiche wies zwei Stichwunden auf. Am Tatorte fand man auchdas Mordinstrument, sowie einige Kupfern, ünzen. Dies läßt daraufschließen, daß der Tote auch beraubt worden ist. Es wurden zweijunge Burschen, der Gelegenheitsarbeiter Kämpf aus Bielefeld undein gewisser Robert Müller aus Berlin, verhaftet, die man in derGesellschaft des Ermordeten gesehen hatte. Sie waren wahrscheinlichWandergenossen des Ermordeten.Amtlicher Marktbericht der städllschen Markthallen-DtreMon überden Großhandel in den Zenttal-Markthallen. Marktlage: Fleisch:Zufuhr stark, Geschäft ruhig, Preise für Schweinefleisch nachgebend, sonstunverändert. Wild: Zufuhr genügend, Geschäft ziemlich lebhast, Preiseetwas nachgebend. Geflügel: Zusuhr genügend. Geschäft still, Preisenachgebend. Fische: Znsuhr genügend. Geschäft sehr schleppend, Preisesllr Hechte nachgebend, sonst wenig verändert. Butter und Käse:Geschajt ruhig, Preise unverändert. Gemüse, Obst und Süd«s r ü ch t e: Zusuhr mäßig, Geschäft rege, Preise schwankend.WitterungSüberflcht vom IS. Juli 1908, morgens« Uhr.Wetterprognose für Dienstag, den 14. Juli 1908.'Kühler, zunächst ziemlich trübe mit Gewitterregen und Irischen Nord-wesUichen Winden: später langsam wieder auillarend.Berliner Wetterbureau.WasserstandS.Nachrichtender LandeSanstalt'sür Gewässerkunde, mitgeteilt vomBerliner Wetlerbureau.>)-s- bedeutet Wuchs,— Fall,—') Unterpegel.___sdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin£W,