Nr. 163. 25. Jahrgang.
1. Beilage des„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Eulenburg vor den Geschworenen.
Als Landgerichtsdirektor Kanzom die Sigung um 11 Uhr eröffnete, teilte er mit, daß ein Attest aus der Charité eingegangen sei, wonach der Angeklagte Fürst zu
Oberarzt
Mittwoch, 15. Juli 1908.
direkte Gefahr für das Leben mit sich und sei vom ärztlichen Standpunkte nicht zu verantworten. Es liege die Möglichkeit vor, daß sich sowohl das Fieber wie auch die Blutstockung im nur darum, ob die Transportfähigkeit des Angeklagten ausgeschlossen Laufe des Tages durch sachgemäße Behandlung werde herabsei. Dies sei in hohem Maße der Fall, denn, da der Angeklagte an mindern lassen, positiv sei dies aber noch nicht voraus zu sagen. Trombose leide, stehe er bei einem Transport in ständiger Lebens- Unter diesen Umständen war also eine Verhandlung unmöglich. Der gefahr. Es handelt sich dabei um eine Art Blutpfropfen in den Vorsitzende verkündete daher den Beschluß des Gerichts dahin: Die Venen, der, wenn er sich losreißt und bis zum Herzen emporsteigt, Verhandlung wird auf morgen, Mittwoch 10%, Uhr vertagt. den Tod zur Folge hat. Der Vorsitzende erklärte hierauf, daß er, Die sämtlichen Prozeßbeteiligten, Richter, Oberstaatsanwalt, Gembeschadet des vollen Zutrauens zu dem Gutachten des Medizinal- schworene und Zeugen sollen sich wieder im Charité- Vercats Hoffmann noch die anderen Gerichtsärzte um ihre Anwaltungsgebäude einfinden. Es soll dann wieder der Versuch sicht befragen werde, damit weder der Justiz noch irgend einem anderen gemacht werden, in eine Verhandlung einzutreten. ein Vorwurf gemacht werden fann.
sondern auch verhandlungsunfähig ist. Medizinalrat Dr. Hoff-| überhaupt hin auf die Erkenntnis der Vorbedingungen der Blei mann gab folgendes vergiftungsgefahren. Gutachten Es ist noch nicht viele Jahre her, da nahmen die Hüttenwerksab: Er habe heute in aller Frühe in Gemeinschaft mit dem Geh. Leiter die enorm hohe Zahl der bleivergifteten Arbeiter als etwas Medizinalrat Dr. Kraus den Fürsten Eulenburg untersucht, der Unabänderliches hin. Auf der Königlichen Friedrichshütte in eine Fiebertemperatur von 382 aufgewiesen habe. Die Blut- Tarnowitz erkrankten in den achtziger Jahren 31-43 Proz. der stockung in den Gefäßen des rechten Beines hatte sich derartig Arbeiter regelmäßig an sehr schmerzhafter Bleikolit, akuten und verschlimmert, daß eine ganz ungewöhnlich Eulenburg nicht transportfähig dicke chronischen Lähmungen infolge Bleivergiftungen und anderen blei cft. Er habe fofort bei der Charitédirektion telephonisch angefragt, die Möglichkeit nahe, daß bei einem Transport aus dem Kranken- hierbei nicht um etwas unabänderliches handelte, hat das rapide Schwellung eingetreten war. Angesichts dieses Zustandes liege ischen Einwirkungen auf den Gesundheitszustand. Daß es sich ob der Angeklagte, wenn auch nicht transportfähig, so doch verzimmer heraus, bei der geringsten Erschütterung, der Blutpfropfen Nachlassen der Bleivergiftungen nach der ab 1888 eingetretenen handlungsfähig sei, und ob die weitere Verhandlung in Bewegung kommt und dann die schwerste Lebensgefahr herbeigeführt Sanierung der Betriebseinrichtungen gezeigt. Die bis 1891/1892 eventuell in der Charité vor sich gehen könnte. Beides sei be- wird. Er halte es unter diesen Umständen für unmöglich, den An- durchgeführte Spezialstatistik der Friedrichshütte weist ein Nach jaht worden. In der Charité stehe der sogenannte Konferenz geklagten auch nur von einem Zimmer in das andere zu trans- lassen der Vergiftungskrankheiten bis auf 6,2 Proz. vom Arbeiterſaal zur Verfügung, das ist ein Raum, etwa halb so groß portieren. An einen Transport von dem Krankenzimmer in den bestande auf. Wo diese Erfahrungen ignoriert wurden, ist auch wie der Schwurgerichtssaal. Er habe ferner sofort an den Kultusminister telephoniert, um dessen Genehmigung zur Benutzung dieses Konferenzsaal, der jenseits der Einfahrtsstraße liegt, sei gar nicht zu heute noch die Gefährdung der Hüttenarbeiter durch BleiRaumes einzuholen. Die Antwort stehe noch aus. Inzwischen anderweitigen zwingenden Gründen verhindert war. denken. Der Geh. Rat Straus fonnte nicht erscheinen, da er aus vergiftungen schwerster Art eine außerordentlich große. Die internationale Vereinigung für geset wurde der anwesende Gerichtsarzt Medizinalrat Dr. Hoffmann Dr. Steyrer begutachtete er sei ebenfalls der Ansicht, daß eine lichen Arbeiterschuß hat sich das Verdienst erworben, durch befragt, wie er sich zur Frage der Verhandlungsfähigkeit des An- Vernehmung und eine Transportierung des Fürsten Eulenburg selbst Preisausschreiben einen sehr erfahrenen Hüttenleiter, geklagten stelle. Der Sachverständige erklärte, daß in geistiger Beauf eine fürzere Strede unmöglich sei. Ein Transport bringe eine Gesellschaft des Emser Blei- und Silberwertes zu Ems, zur Beant Diplom- Ingenieur Richard Müller, Verwalter der ziehung nicht die geringsten Bedenken vorlägen. Es handelt sich nach wortung der Frage nach dem wirksamsten Schutz vor Bleivergif Ansicht des Sachverständigen tungen in den Hütten anzuregen. Müller hat seine preisgekrönte Arbeit in dem Verlag Fischer- Jena erscheinen lassen. Wenn auch in dem Werke des Hüttenverwalters ganz natürlich oft der Standpunkt des vorzüglich auf die profitabelite Ausnutzung des Betriebes bedachten kapitalistischen Angestellten hervortritt, so sind wohl gerade deswegen seine Darlegungen um so bemerkenswerter. Müller hält z. B. die Einführung der Achtstundenschicht in den Hüttenbetrieben nicht für unerläßlich, sondern betrachtet die Zwölfftundens schicht inklusive zwei Stunden Pausen generell nicht als zu lang, insonderheit nicht für besonders gesundheitsschädlich, wenn nur die sonst von ihm befürworteten Schutzmaßregeln strenge durchgeführt werden. In dieser Beziehung sind wir anderer Ansicht wie der Verfasser, was uns aber nicht abhalten kann, sein Buch als ein sehr belehrendes zu empfehlen.
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Hierauf wurden die Zeugen aufgerufen. Beim Aufruf meldete sich auch Ernst wieder als aus der Heimat zurückgekehrt. Aufnahme folgender Zeilen: Herr Amtsvorsteher Gerik in Liebenberg ersucht uns um Inzwischen war die Genehmigung des Kultusministers Aufnahme folgender Beilen: Sie berichten über die Sigung vom 13. Juli im Eulenburg- Prozeß, eingegangen und der gesamte Gerichtshof begab sich gegen 11 hr mit ben für heute zurüdbehaltenen daß der Oberstaatsanwalt Dr. Jienbiel den Zeugen v. Tresckow daran Zeugen nach der Charité. Dort sollen nach der Disposition feruellen Streifen fei Herr Gerit als der schöne Geriz" erinnert habe, daß dieser ihm selbst erzählt hätte:" In hiesigen homodes Vorfizenden heute nur wenige wichtige Zeugen vernommen werden, nämlich die Schöffen aus dem Städele- Prozeß, die Fürstin bekannt." Sie berichten im Anschluß hieran ferner, daß der Zeuge Eulenburg, Graf Siegwart zu Eulenburg, Graf Kuno v. Treschow in Ausführung eines ihm gewordenen Auftrages, über Herrn Geriz Auskunft einzuholen, den Kriminalschußmann Tieze o. Moltle, General v. Leczynski und drei andere Zeugen. mit diesen Erkundigungen beauftragt und dieser dann ermittelt 19 In der Charité. habe, daß der Amtsvorsteher Herr Gerig den Spitznamen der schöne Gerit" trage.
Demgegenüber stelle ich fest, daß
1. homoferuelle Streise sich nicht mit meiner Persönlichkeit beschäftigen konnten, weil ich 2. in solchen Streisen nie verkehrt habe und daß ich
deshalb
Auf dem sonst so stillen Grundstüd der Charité entwidelte sich furz vor 12 Uhr ein lärmendes Hasten und Treiben. Links neben dem Schumannstr. 21/22 belegenen Eingange befindet sich das Verwaltungsgebäude; im Erdgeschoß liegen die zur Krankenaufnahme bestimmten Räume. Im ersten Stockwerk befinden sich die AmtsEine Tür weiter liegt das zimmer des ärztlichen Direktors. 3. den Beinamen der schöne Gerih" nicht erhalten fonnte. Konferenzzimmer, welches nunmehr zum Gerichtssaale werden sollte. Es ist ein heller, freundlicher Raum, mit schweren Teppichen Ich stelle ferner fest, daß es unrichtig ist, daß Herr v. Tresckow belegt, die auch das fleinste Geräusch verhindern. Das gesamte Bureau- von dem Kriminalschutzmann Lieze die Herrn v. Trescow in personal geriet in eine nicht geringe Aufregung und hatte große Mühe, den Mund gelegte Auskunft über mich erhalten habe. in aller Eile Tische und Stühle heranzuschleppen. Aus allen Bureaus Zeuge v. Tresckow hat auch keineswegs bekundet, daß der Kriminalwurden Tische und Stühle genommen und selbst das Telephon- ſchuhmann Ziege meinen angeblichen Spiznamen der schöne Gerig" fräulein aus der Zentrale gab bereitwillig ihren einzigen Stuhl her. in homosexuellen Kreifen in Erfahrung gebracht habe." Oberstaatsanwalt senbiel hat seinen Platz vor einem im Saale Da die Deffentlichkeit ausgeschlossen ist, können wir natürlich die stehenden Pianino erhalten. Gegen 12 Uhr erschienen dann in Richtigkeit des Prozeßberichts nicht nachprüfen. Droschken und Automobilen die Prozeßbeteiligten. Graf Kuno
v. Moltke und Oberhofmarschall Graf Eulenburg wurden in das Amtszimmer des Direttors geführt, die Zeugen standen
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Es ist geradezu frappant, wie die Vorschläge des Herrn Diplom. ingenieurs Müller übereinstimmen mit den Anträgen, die die sozialder Gesetzgebung vorgelegt hat. Freiweg erklärt Herr Ingenieur demokratische Reichstagsfraktion zum Schuß der Hüttenarbeiter Müller, daß, wenn auch manches in sanitärer Hinsicht geschehen sei, doch unumwunden zugegeben werden müsse, daß leider noch recht viel zu tun übrig bleibt". In durch seine Stellung gebotener zurückhaltender Weise deutet der Verfasser an, in manchen Hütten feien die einfachsten sanitären Forderungen der Hygieniker und der reformfreudigen Praktiker nicht erfülli. Weder sei für Rauch. und Staubabzug gesorgt, noch für regelmäßige Anfeuchtung des staubreichen Bodens. Darauf legt Müller das Hauptgewicht. Er will sich den Medizinern nicht als Lehrer aufdrängen, glaubt aber auf Grund seiner Spezialforschungen behaupten zu können, daß die größte Gefahr, bleivergiftet zu werden, den Hüttenarbeitern drohe während der Arbeit durch das Einatmen des den Defen entströmenden starkbleihaltigen Rauches. Nach seinen Analysen nehmen die Arbeiter im uns mittelbaren Ofenbetrieb zirka viermal soviel Blei durch Atmung als durch Uebertragung durch die Hände beim Essen usw. auf. Darum fordert Müller am entschiedensten möglichst rauch- und staubfreie Arbeitsräume. Mit dieser Forderung befindet er sich in Uebereinstimmung mit den gewerkschaftlichen Arbeitervertretern, nicht aber mit den Ansichten recht vieler Hüttenbefizer und Leiter. Diese sind viel zu fehr geneigt, die Lehren der Hygiene überlegen lächelnd oder auch brutal- gleichgültig in den Wind zu schlagen. nicht viele Hütten, die sich einer solchen Rauchabziehungsgroßem Erfolg in dem von ihm verwalteten Wert einführte. Man kann ruhig behaupten, daß nicht einmal die mäßige Bundesratsberordnung zum Schuße der Bleihüttenarbeiter in dem größten Teil der Werte streng angewendet wird.
feils auf den Korridoren herum, ein Zeil hat in den Ein Betriebsleiter über den Arbeiterschutzrrichtung und Ventilation erfreuen, wie sie Serr Müller mit
in Bleihütten.
sehr beschränkten Raun ein Plätzchen gefunden. Als dann endlich die drei Gerichtsdiener, schwer bepackt mit den Amtsroben der Richter und den dicken Aktenbündeln, keuchend und schwitzend anlangten, scheint die Verhandlung unter so merkwürdigen Der Bekämpfung der Vergiftungsgefahr in Bleihütten ist schon Ilmständen beginnen zu sollen. Die Tür schließt sich und allseitig wartet man interessiert auf die Dinge, die da kommen sollen. Aber es ereignet sich nichts.
Alles wartet auf die Hauptperson, den Fürsten Eulenburg, dieser erscheint jedoch nicht. Gegen 12%, Uhr öffnen sich wieder die Türen und es wird verbreitet, daß die
Verhandlung vertagt
Kleines feuilleton.
Müller führt die Versündigung gegen die Arbeitergesundheit zum guten Teil auch auf Selbstverschulden und unglaubliche Gleichgültigkeit mancher Arbeiter zurück. Das als richtig zu gegeben, so fommt indessen hierbei in Betracht, daß keine Arbeiterfategorie in der großen Metallindustrie noch so wenig gewerkschaftliche Schulung genossen hat, wie die Hüttenarbeiter. Zum größten Teil sind es Leute ohne besondere Fachbildung; Hauptbedingung ist kräftiger Körperbau. Da die außerordentlich schwere Arbeit die Leute früh erschlafft, sie alles andere eher als geistig anregt, so bilden die Hirttenwerksarbeiter auch noch immer das beste Menschenmaterial für die Aufrechterhaltung einer„ patriarcha
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Leider
eine umfangreiche Literatur gewidmet, auch einige, freilich durchaus unzureichende, Bundesratsverordnungen sind in der Angelegenheit ergangen. Sie ist wichtig genug, die Aufmerksamkeit der Sozialgesetzgebung auf sich zu lenten, zumal, da nicht nur die vielen tausend direkt betroffenen Hüttenarbeiter nebst ihren Angehörigen vor einer furchtbaren Krankheit zu schützen sind, sondern die Frage der Bleivergiftungen auch zahlreiche andere Berufsarbeiter, z. B. gewisse Arbeiterkategorien in der elektrotechnischen Industrie, der sei. Dies bestätigte sich auch. Durch die Vernehmung des Medizinal- Bleiweißfabrikarbeiter, der Maler und Anstreicher usw. berührt. rats Dr. Hoffmann und des Oberarztes Dr. Steyrer hatte Indem den primären Ursachen der Bleivergiftungen der Hüttensich ergeben, daß Fürst Eulenburg nicht nur nicht transportfähig, arbeiter nachgeforscht wird, arbeiten Wissenschaft und Praxis diese Episode erzählt, berichtet wird, gab es einen Riesenandrang Liner Erkennungsdienst schon im Jahre 1906 über eine Registratur zu diesem Prozeß, und alles verlangte den temperamentvollen von 51 215 Fingerabdrücken verfügt. Dichter als Advokaten zu hören, der so oft und so leidenschaftlich Humor und Satire. Der Kranich in Deutschland . Wenn es noch cines Beweises gegen das Todesurteil in die Schranken getreten war. Die NeuDer Admonter Klosterstier. Der steirische Sozialist gierigen erlebten auch in der Tat keine Enttäuschung. Mit jenem dafür bedürfte, daß der Zusammenhang des modernen Menschen wuchtigen Pathos, das dem Haupt der Romantiker eigen war, be- Ansobski hat kürzlich im österreichischen Reichsrat die Geschichte vom und insbesondere des Städters mit der Natur in bedauerlich hohem Grade zurüdgegangen ist, so könnte man ein vereinzeltes, gann er eine prachtvolle Rede, die schließlich in den Worten gipfelte: Stier zu Admont erzählt. Admont ist ein berühmtes Benediktiner " ch, der ich heute zu Ihnen spreche, ich kämpfe seit 25 Jahren für stift in der Steiermark und besißt, da es Landwirtschaft betreibt, aber schlagendes Beispiel aus einem Auffaz herleiten, den Alexander die Unverleßlichkeit des Menschenlebens. Also ich habe das gleiche selbstverständlich auch einen wackeren Zuchtbullen. Wie es sich für von Padberg im neuesten Heft der Monatsschrift Natur und Verbrechen begangen, wie mein Sohn, ich habe es vor ihm begangen einen derartigen Stier nicht anders schickt, muß mun dieſer in seinen Offenbarung" über den Kranich veröffentlicht hat. Eine Umfrage und unter erschwerenden Umständen: mit Vorbedacht, mit Hart- Gunstbezeigungen einen Unterschied machen zwischen den Kühen: würde zweifellos ergeben, daß die meisten Leute, sogar unter nädigkeit und im Rückfall. Laut rufe ich es Ihnen zu: dieses so find zum Beispiel sozialdemokratische Kühe den Gebildeten", das Vorkommen des Kranichs in Deutschland leberbleibsel einer barbarischen Strafe, dieses alte und barbarische streng ausgeschlossen. Der Grazer Arbeiterwille" hat num die entweder überhaupt nicht kennen oder für eine außerordentliche Gesetz des Messers, dieses Gesetz vom Blut um Blut, mein ganzes Enthaltsamkeit des frommen Stiers zum Gegenstand humoristischer Seltenheit halten. Jedenfalls werden die Personen unschwer zu Reben lang habe ich es mit aller Kraft bekämpft." Victor Hugo Gloffen gemacht, welche die ganze Steiermark zum Zachen brachten. zählen sein, die sich erinnern, einen Kranich außerhalb eines 300- hatte seinen Triumph, die Menge und die Geschworenen waren Die Klerikalen natürlich ausgenommen. Dieſe ſchäumten vor Wut, logischen Gartens gesehen zu haben. Trotzdem hat dieser Vogel hingerissen bei dem Pathos des Poeten, und als er den Gerichts- und die christlichsozialen Abgeordneten ruhten nicht eher, bis fie nach den letzten Feststellungen in Deutschland 411 Brutpläge, von faal verließ, bereitete man ihm eine Ovation. Der Sohn aber hatte einen Staatsanwalt gefunden, der gegen den Verfasser der humo. denen der weitaus größte Teil auf die nördlichen und von dem kühnen Auftreten seines Vaters mehr Schaden als Nutzen, ristischen Notiz im Arbeiterwillen" Strafantrag stellte. östlichen Provinzen Preußens entfällt. Auch in Mecklen- denn die Antwort des Gerichts auf Victor Hugos Verteidigungs- war aber das Grazer Schwurgericht gottlos genug, den Bes burg ist der der Vogel noch als gleich häufig zu be= rede für seinen Sohn stand am nächsten Tage in allen Blättern zu leidiger des Stiers unter schallender Heiterkeit freizusprechen. zeichnen. Allerdings sind vermutlich nur noch 330 Brutstellen heute lesen:" Heute am 11. Juni 1851, Charles Hugo , von seinem Vater Wir finden diesen Freispruch geradezu unerhört und die Heiter noch bewohnt, aber die Zahl der in Deutschland Hausenden Kranich verteidigt, zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt." feit noch weniger am Plage. Es ist doch von entschieden vorbild paare wird immer noch auf 1300 bis 1400 geschätzt. Diese Tatsache licher Bedeutung und vollkommener Berechtigung, daß sich dieser ist für den Naturfreund erfreulich als eine Bekundung dafür, daß Wo bliebe denn die Stultur der Mutter Natur doch noch nicht bis in alle winkel abbrüde find für jeden einzelnen Menschen so charakteristisch, daß sie sonst die unverfälschte Reinzucht der klerikalen Kälber?! Die Fingerabdrüde im Dienste der Kriminalpolizei. Die Finger- fleritale Stier nur den fleritalen Stühen widmet. modelnd und zerstörend gefolgt ist; denn der Kranich nistet nur an beffer denn alle Messungen für die Feststellung eines Individuums Fremde Sprachen. Französisch und Englisch hab' ich Stellen, wo er vor dem Menschen einigermaßen sicher ist. Solche dienen fönnen. Die Kriminalpolizei bedient sich bereits seit mehreren rasch gelernt, aber unser Amtsdeutsch das hat mich Schweiß ge Bläge hält er mit Bähigkeit fest, so daß die geographische Verteilung Jahren dieser Erkennungsmethode, der sogenannten Daftylofoftet!" ( Jugend".) der Kranichnester jetzt wahrscheinlich ein immerhin noch ähn liches Bild zeigt wie vor alters. Uebrigens gehört der Kranich topie. Im letzten Hefte des Archivs für Kriminal- AnthroNotizen. zu den flügsten Vögeln und wird im allgemeinen auch zu den nütz- Daten über den Dienst, den die Daktyloskopie der Justiz pologie und Kriminalstatistik" gibt Polizeipräsident Koettig Musikchronit. In der Morwit Oper im Schiller. lichen Tieren gerechnet, weil seine angebliche Liebhaberei für junge Saat durch seine Feindschaft gegen Engerlinge, andere Insekten und bei der Polizeidirektion Dresden eingeführt. erweist. die Fingerabdrudsmethode offiziell Theater O. findet am Donnerstag in Aenderung des Spielplans Im Abschnitt eine Wiederholung der Afrikanerin" von Meyerbeer statt. allerhand Ungeziefer reichlich aufgewogen wird. Die Berühmtheit, von fünf Jahren wurden in Dresden allein fast 23 000 Die Ausrüstung von Pearys Polarschiff. die der Stimme des Kranichs durch die Schillersche Ballade vom Jbylus zuteil geworden ist, hat volle Berechtigung, denn sein Ruf Bogen mit Fingerabdrücken von Verbrechern aufgenommen; dazu Aus New York wird berichtet: Die Roosevelt ", mit der Beary in ist höchst charakteristisch und kräftig, und wer einen Kranich zu sehen kommt die große Anzahl der eingeschickten Duplikate. Durch den diesen Tagen feine neue Nordpolerpedition antritt, ist jetzt nach bekommt, wird wohl am ehesten durch sein Chr auf ihn aufmerksam Vergleich der Fingerabdruckbogen wurden in dem erwähnten fünf- monatelanger stiller und emfiger Arbeit abfahrtbereit. Bei der jährigen Zeitraum 30 331 Personen identifiziert, die ihren Neuausrüstung des bewährten Fahrzeuges hat man die Erfahrungen richtigen Namen angegeben, und 466 Personen, die ihren der früheren Expeditionen sich zunuze gemacht. An Stelle der Victor Hugo als Advokat. Victor Hugo war ein erklärter richtigen Namen nicht angeben wollten oder unter falschem riesigen Wassermassen, die man bei der letzten Expedition Gegner der Todesstrafe, und die Anschauungen des Vaters gingen Namen lebten. Hierzu kommen neun Jdentifikationen von auf mitführen mußte, hat man in die Roosevelt " jegt Maschinen auch auf den Sohn Charles Hugo über. Im Jahre 1851 wurde gefundenen unbekannten Leichnamen und 13 auf Grund unfreiwillig eingebaut, die in Gegensatz zu den früheren Seewasser ver der Sohn vor Gericht gestellt, weil er in einer Zeitung anläßlich zurückgelaffener Fingerabdrücke als Täter ermittelter Personen. Im wenden können, so daß nur Trinkund Kochwasser mits der Ausführung eines Todesurteils eine empörte Schilderung über ganzen also fonnte mittels der Daktyloskopie in 486 Fällen eine Jden- geführt wird und der gewonnene Raum der Bereicherung den Vorgang geschrieben hatte und dabei die Grausamkeit der Ge- tität der Person nachgewiesen werden, was sonst häufig durch kein der Kohlenbestände zugute kommt. Eine finnreiche Einrichtung nutzt sellschaft und des Gesetzes einer leidenschaftlichen Kritik unterzog. anderes Mittel zu erreichen war. Bei ihrer überaus großen Leistungs- die Hige der Dampflessel zur Heizung der benachbarten Mannschafts Zusammen mit dem Herausgeber der Zeitung mußte Charles fähigkeit ist diese Methode sehr einfach und erfordert ein geringes räume aus. Das bei der letzten Fahrt von den Eismassen zerstörte Sugo als Angeklagter vor den Geschworenen erscheinen, und nun und verhältnismäßig wenig geschultes Personal, so daß sie jest Sed wurde ersetzt, und ebenso ist der Bug durch Stahl verstärkt mischte sich der berühmte Vater ein und verlangte, die Verteidigung vielfach den kostspieligen Schädelmessungen u. a. vorgezogen wird. worden, so daß die„ Roosevelt " wohl jest eines der stärksten und des Sohnes übernehmen zu dürfen. Wie im Evénement", der Auch in Berlin hat laut dem Berichte vom 9. Januar 1908 der Ber - widerstandfähigsten Fahrzeuge ist, die je die Fahrt angetreten haben
gemacht werden.
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