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machte unser Obmann, der Kollege Handke, das Einigungsamt mit dem Zwed seiner Anwesenheit bekannt.

Deutfches Reich.

Eine Generalaussperrung in Westfalen  ?

arbeiter, die in ihrem Beruf Beschäftigung finden fönnen. Tausende werden mitleidslos auf die Straße geworfen, und feine wäre. Die kapitalistischen   Großbetriebe rentieren sich um so befier, Rede kann davon sein, daß etwa das Wandern des Müllers Aust" und Stuftateure Dortmunds", zu welcher Delegierte aus je mehr die starke Manneskraft des Müllers überflüssig wird. Der Bochum  , Essen, Gelsenkirchen  , Herne  , Unna  , Redner erwähnte die Ludwigshafener   Walzmühle, die im Jahre Kamen, Wanne und Dortmund   entsandt waren, faßte nach 1907 nach Abschreibungen von 300 000. noch 698 000 M., gleich mehrstündiger Beratung folgenden Beschluß: In 30 Proz. Reingewinn an ihre Aktionäre verteilen konnte. Wenn die Stukkateur- und Bubergehilfen beider Gewerk- diesem Betriebe erhielten die Arbeiter, als sie ein wenig Lohn schaften bis zum Mittwoch, den 15. Juli 1908 nicht in Ver- erhöhung verlangten, die Antwort: Sind denn 38 Pf. Stunden handlungen eingetreten sind, die die Beilegung der von ihnen lohn noch nicht genug!" Der Redner schilderte dann die Zustände verursachten" Lohnbewegung in Dortmund   in Aussicht stellen, in einigen Müllereibetrieben Berlins  . So erwähnt er den Betrieb so werden beide Arbeitgeberverbände am 18. Juli 1908 die der Firma Schütt in Moabit  , wo jeder Arbeiter bei der Ein­Aussperrung sämtlicher organisierten Gestellung gefragt wird, ob er Mitglied des Mühlenarbeiterverbandes hilfen in den borbenannten Orten vornehmen".

Der Vorsitzende bemerkte dazu, daß wir ja das Recht gehabt* Eine Vertretersizung des Vereins selbständiger Bildhauer hätten, auch einen Vertrauensmann für das Einigungsamt zu be­stimmen und einen solchen Vertrauensmann hätten mitbringen fönnen. Auch wäre das ja am 10. d. M. dem Vertreter des Metall­arbeiterverbandes gesagt worden. Der Kollege Handke bemerkte darauf, das sei ja richtig. Aber trotzdem bleibe bestehen, daß das Einigungsamt einseitig zusammengesetzt sei, wie überhaupt die ganze Einberufung des Einigungsamtes unter Umständen erfolgt sei, die ein Mittun des Metallarbeiterverbandes unmöglich machten. Die weitere Frage des Kollegen Handke, ob nunmehr das Eini­gungsamt doch tagen würde, lehnte der Vorsitzende ab zu beant­worten. Daraufhin hat der Kollege Handke den Sizungssaal berlassen.

Das Resultat der ganzen Aktion, die mit so großem Tamtam in die Wege geleitet wurde, ist nach obigem nicht so, daß der Be­schluß unserer letzten Rohrlegerversammlung außer Kraft gesezt zu werden braucht. Selbst das unter so eigenartigen Begleitum­ständen zusammengetretene Ginigungsamt hat aber dem Verlangen des Algemeinen" nicht entsprochen. Merkwürdig und unverständ­lich bleibt trotz alledem die Haltung des Gewerbegerichts. Wenn ein Schnitzer gemacht ist, soll man ihn korrigieren. Nicht aber zu dem ersten Fehler neue Fehler hinzufügen."

Ausland.

Nach dem Bombenattentat in Malmö  . Ein Mitarbeiter von Kopenhagens   Socialdemokraten" reiste am Montag hinüber nach Malmö  , um sich dort über die Zustände nach dem Bombenanschlag zu unterrichten. Er sah, wie immerfort Menschenmassen nach der Hafengegend kamen, um sich das Streik brecherschiff anzusehen. Aber die Straßen waren dort überall mit dicken Tauen abgesperrt, an denen dichte Ketten von Polizeileuten Wacht hielten. Nur mit Mühe gelang es dem dänischen Journa­listen, Erlaubnis zum Betreten der Almathea" zu erhalten. Ein Deutscher   Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin  . Polizeimann begleitete ihn. Das Schiff ist ein altes, halb ab­getateltes Fahrzeug. Verwahrlost und wurmzerfressen lehnt es Mißstände im Betriebe der Firma Zwietusch u. Co., Telephon über das Bollwerk hinaus. Lumpige Neste von Tauwerk und ein apparatefabrik in Charlottenburg  , wurden am Dienstag in einer Bersammlung von Arbeitern und Arbeiterinnen dieser Firma be- zusammengeflicktes Segeltuch, das als Sonnensegel dienen soll, sprochen. Es wurde ausgeführt, wenn die Kommission der Ar- flattern im Winde. Das Deck und der ganze Schiffskörper sind beiter wegen der Abzüge, die jetzt oft vorgenommen werden, mit der ungeheuer verschmutzt. In all dem Schmutz sieht man einige Betriebsleitung verhandelt, dann hebt diese immer ihre Wohl- Männer in Kochtöpfen warmes Essen zubereiten, das einen zweifel­fahrtseinrichtungen hervor und renommiert besonders damit, daß haften Geruch verbreitet. Ein Teil der Streitbrecher ist bereits an ja den Arbeitern jährlich acht Tage Ferien unter Fortzahlung des Bord. Der Schmuk, der ihnen anhaftet, scheint ihrer Haut gleich Bohnes gewährt werden. Diese Vergünstigung ist aber keineswegs sam von der Sonne eingebrannt zu sein. Sie werfen scheue, un­derart, daß die Arbeiter davon eine große Freude haben könnten, denn erstens bekommt nur derjenige die Ferien, der, vom 1. April sichere Blicke nach dem Fremden, wohl aus Gewohnheit infolge der an gerechnet, ein bolles Jahr im Betriebe beschäftigt war, so daß mißbilligenden, verachtenden Blicke, die sie selbst überall in Malmö   treffen. also jemand, der kurz nach dem 1. April angefangen hat, erst nach Der Verfasser beschreibt dann, wie der Master" der Streit, zwei Jahren die Ferien bekommt. Ferner ist zu bedenken, daß im brecher, Selby Köllingwood, mit unter Deck geht zur Be­Jahre mindestens doppelt so viele Ueberstunden gemacht werden als sichtigung der Stelle, wo die Bombe explodierte. Das Loch in der die Ferienzeit beträgt, so daß also die jährliche Arbeitszeit durch die Schiffswand ist so groß, daß zwei bis drei Mann zugleich hindurch Ferien keineswegs verringert wird. Eines der größten Mißstände friechen könnten. Am Mast gegenüber fleben noch Blut, Reste der im Betriebe ist das ausgedehnte Spizelſyſtem. Fortgesetzt werden Matraße, auf der der Getötete gelegen hat, sowie Feben seiner die Arbeiter und Arbeiterinnen beobachtet und kontrolliert, nicht nur von den Meistern und sonstigen Vorgesezten. Die Betriebs- Kleidung. Im ganzen Raum liegen an jeder Schiffsfeite reihene leitung hat einen Mann angestellt, der nichts weiter zu tun hat meis Matraßen, unbeschreiblich schmuhig, verbeult und als aufzupassen und der deshalb von den Arbeitern der Schuh- berrissen die Schlafstätten der Streifbrecher. mann" genannt wird. Dieser Schußmann" paßt auf, ob jemand Man kann sich nach dieser Schilderung einen Begriff davon sich vielleicht einmal auf einen Augenblick von seinem Arbeitsplatz machen, welche Sorte von Menschen es ist, die sich solche Zustände entfernt, ob er ein Wort mit seinem Nachbar wechselt, ob jemand gefallen lassen. zu oft nach dem Klosett geht oder dasselbe zu lange benust usw. Ja, es soll vorgekommen sein, daß der Schußmann" die Klosett­räume selber nachschnüffelt und Arbeiterinnen, welche seiner Meinung nach dort zu lange verweilen, hinaustreibt aus den ver­schwiegenen Räumen. Wie ein richtiger Schuhmann, so bringt auch der Fabrikschuhmann der Firma Zwietusch alle von ihm auf­gestöberten Verstöße" zur Anzeige bei der Betriebsleitung. Die Der schwedische König soll bei Gelegenheit seines Besuchs der Denunzierten haben dadurch natürlich mancherlei Unannehmlichkeit. Berwundeten sein Mißfallen darüber geäußert haben, daß die oft auch ihre Entlaffung zu gewärtigen. Außer dem angestellten Reeder fremde Arbeiter importieren und damit große Unruhe im Aufpasser soll es noch viele freiwillige Spikel in der Fabrit geben, welche sich durch Denunziation ihrer Mitarbeiter lieb Kind bei der Lande hervorrufen. Ob es wahr ist, daß Gustav so vernünftig ge­Betriebsleitung zu machen suchen. Kein Wunder, daß diese fort- redet hat, steht jedoch nicht fest. währende Bespigelung von den Arbeitern als ein drückender, im höchsten Grade unwürdiger Zustand empfunden und die Fabrik mit einem Buchthause verglichen wird. Die Aufpasserei und Spioniererei dehnt sich aber auch auf den Arbeitsprozeß selbst aus. Aufpaffer, mit Kontrolluhren versehen, erscheinen plößlich neben dem Arbeiter, um ganz genau festzustellen, in welcher Zeit eine bes stimmte Arbeit fertiggestellt werden kann. Nach der auf diese Weise ermittelten geringsten Arbeitszeit werden dann die Akkord­preise festgesetzt. Durch dies Verfahren sind die Akkordpreise in manchen Fällen so weit herabgedrüct worden, daß Arbeiterinnen, die einen Stundenlohn von 28 Pf. haben, im Akkord nur 19 Pf. verdienten. Leider gibt es unter den etwa 900 Arbeitern und Ar­beiterinnen, welche bei Zwietusch beschäftigt sind, noch viele, welche sich die unwürdigen Zustände nicht nur gefallen lassen, sondern die­felben durch ihr unsolidarisches Verhalten noch verschlimmern helfen. So ist beispielsweise eine Mechaniterwerkstatt in der Fabrif, wo alle Arbeiten zu erheblich niedrigeren Akkordlöhnen angefertigt werden als anderswo. Die in dieser Werkstatt beschäftigten Mecha niter begnügen sich mit Stundenlöhnen von 40 bis 45 Pf. und stehen den Bestrebungen der Gewerkschaft teilnahmslos gegenüber. Die Arbeiter, welche die unwürdigen Zustände im Betriebe der Firma Bwietusch als unerträglichen Drud empfinden, glauben durch einen Appell an die Oeffentlichkeit die Firma aur Abstellung der Mißstände veranlassen zu können.

Langfame Barbiere  .

Die Explosion hat die Streitbrecher in größten Schrecken ver­Sie verlangen energisch, heimgeschickt zu werden. Man seht. Sie verlangen energisch, heimgeschickt zu werden. bietet alles auf, sie zu beruhigen. Sogar Gelder werden für sie gesammelt, die natürlich in Wirklichkeit den wohlhabenden Reedern zugute kommen müssen.

Die Stimmung der Bevölkerung ist sehr erhitzt.

Es ist klar," schreibt der Verfasser, daß neben der schärfsten Verurteilung der Bluttat die allgemeine Erbitterung' gegen die Machthaber und Behörden gerichtet ist. Keinem, der mit Ber­nunft die Unruhen, die infolge des Hafenarbeiterstreits in Schweden   vorgekommen find, beobachtet hat, fehlt das Verständ= nis dafür, daß das brutale Vorgehen der Behörden gegen die friedlichen Temonstrationen der Streifenden die Saat ist, die dic

ist, und wenn er die Frage bejaht, nicht würdig erachtet wird, die 40 bis 50 Pf. Stundenlohn, die es dort gibt, zu verdienen. Durch ein schändliches Spionagesystem, bei dem sich die Obermüller Hein und Voz besonders auszeichnen sollen, sucht man die Organisatisa aus dem Betrieb fernzuhalten, was jedoch nur teilweise gelingt. Ueber schlechte Behandlung durch die Obermüller wird auch in einigen anderen Betrieben geklagt. Daneben ist es eine oft die die, zumal bei der großen Arbeitslosigkeit, die andererseits herrscht, gefeßlichen Grenzen übersteigende Ueberzeit- und Sonntagsarbeit, um so verwerflicher erscheint. Besonders eingehend schilderte der Redner die Unfallgefahren, die teils mit der Ueberarbeit, teils mit dem Mangel an Schußvorrichtungen zusammenhängen. Durch solchen Mangel soll sich der Großbetrieb von Salomon u. Co. in der Mühlenstraße ganz besonders auszeichnen. Daß einem Schuhmann, der den Betrieb besichtigte, durch einen Treibriemen der Helm vom Kopfe ge. schleudert wurde, hat ebensowenig zur Anbringung der not. wendigen Schuhvorrichtungen geführt, wie der Umstand, daß man die Gewerbeinspektion auf die gesezwidrigen Zustände aufmerksam machte. Vor drei Jahren verunglückte dort ein Arbeiter, nachdem er bergeblich um Anbringung einer Schußvorrichtung ersucht hatte, so schwer, daß er nach langem Krantenlager seine gewohnte Arbeit nicht mehr verrichten konnte. Die Firma versprach ihm, wie er selbst berichtet, dauernde Beschäftigung, wenn er auf Meldung des Unfalls verzichte. Er war töricht genug, darauf einzugehen. Nun ist dieser Mann, Familienvater von fünf Kindern, dennoch ents lassen worden, mitleidslos ohne Entschädigung für die schwere Einbuße an Gesundheit und Arbeitskraft... In der Salomonschen Wäühle soll es auch an dem nötigen frischen Trinkwasser fehlen, und vor allem an Badeeinrichtungen, die doch für die Erhaltung der Gesundheit der Mühlenarbeiter als unentbehrlich gelten müssen. Der Redner schilderte, wie musterhaft diese Einrichtungen in der Genossenschaftsmühle zu Lübeck  , dem großen Arbeiterunter­nehmen, durchgeführt sind und den Arbeitern, ohne daß fie Ein buße an ihrer freien Zeit erleiden, zur Verfügung stehen. In diesem Betrieb tommt man auch ganz gut ohne Sonntags- und Ueberzeitarbeit aus, die sonst in der Mühlenindustrie, auch von den Aufsichtsbehörden, für notwendig erachtet werden.

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Die Ausführungen des Referenten über die traurigen Bus stände und Arbeitsverhältnisse in der Mühlenindustrie im allge meinen wurden in der Diskussion durchaus bestätigt und noch in manchen Buntten ergänzt. Der Gewerbeinspektor, den 11: an brieflich zu der Versammlung eingeladen hatte, war nicht er­schienen, hatte auch nicht einmal geantwortet. Von den ebenso eingeladenen Mühlenbesibern war auch feiner gekommen. Es wurde einstimmig folgende Resolution angenommen:

" Die Versammlung nimmt Kenntnis von den Mißständen in den hiesigen Mühlen. Besonders verurteilt, fie scharf das Ueberstundenunwesen, die mangelhaften sanitären Einrichtungen in einigen Mühlen sowie auch die zum Teil recht schlechte Be­handlung durch einige Obermüller. Die Versammlung beauf tragt ihr Bureau, bei der Gewerbeinspektion, sowie auch durch die Hauptverwaltung des Mühlenarbeiterverbandes die zur Be­feitigung jener Mißstände nötigen Schritte zu unternehmen. Die Versammelten erklären einmütig, für die Ausbreitung der Organisation Sorge zu tragen, um fo bom Unternehmer bessere Arbeitsverhältnisse zu erlangen."

blutige Frucht getragen hat. Das schwedische Arbeiterblut, das Letzte Nachrichten und Depefchen.

bor wenigen Wochen unter den Säbeln der Polizei in Göteborg  geflossen ist, mußte früher oder später die unvermeidliche Rache nach sich ziehen. Rohe Mördereien der Polizei haben noch nie­mals verfehlt, geistig blinde Fanatiker zu Gewalttaten aufzu hehen. Hiergegen gibt es kein Mittel, als den Säbel in die Scheide zu steden."

Die schwedische Regierung scheint solchen vernünftigen Er­wägungen nicht recht zugänglich zu sein. Sie hat am Montag abend die Bezirksregierungen angewiesen, wo es notwendig ist, mit Gewalt für effektiven Schuß der Arbeitswilligen in wie außerhalb der Arbeit zu sorgen. Von einem besonderen Schutz der schwe. dischen Arbeiter gegen Messerstiche und Revolverkugeln der eng­lischen Streifbrecher ist in dem Erlaß nicht die Rede.

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Der Streit der Angestellten der Seine- Dampfer

Zur Kölner   Brüdenkatastrophe.

Köln  , 15. Juli.  ( W. T. B.) Der Kölnischen Zeitung  " zufolge ist heute abend das letzte a chte Opfer an der Katastrophe der Süd­brüde geborgen worden. Die Beerdigung erfolgt morgen nachmittag.

Katastrophe auf einem Unterfecboot.

London  , 15. Juli.  ( W. T. B.) Ein schwerer Unfall hat sich an Bord des englischen Unterfeebootes A 9 zugetragen. Während der Fahrt von Portland   nach Dover   ist die gesamte Schiffs. mannschaft infolge Ausströmens von Gasolin bon schweren Erstidungserscheinungen befallen worden. Die Offiziere im Kommandoturm bemerkten ein fehler­haftes Manövrieren des Schiffes, begaben sich nach unten und fanden die gesamte Besabung bewußtlos. Ein Leutnant brachte mit großer Lebensgefahr die Maschine zum Stillstand und ber hinderte dadurch ein weiteres Entweichen des Gases. Danach wurde er ohnmächtig. Als von dem begleitenden Kreuzer aus das Burückbleiben des Unterseebootes bemerkt wurde, fandte man Boote aus, von denen die bewußtlose Schiffsmannschaft an Bord ebensgefahr.

Explosion in der Grube.

Die Friseurgehilfen- Beitung", das Organ der der General- dauert fort. Die Streifenden haben der Direktion folgende Forde­fommission angeschlossenen Organisation im Barbiergewerbe, teilt rungen unterbreitet: Herabschung der Arbeitszeit auf zehn mit, der lokalistische Berliner   Verband deutscher Barbiere, Friseure Stunden; Sonntagsruhe abwechselnd; Einführung einer Alters­und Berückenmachergehilfen" habe auf mehrfache Anfragen mitgeteilt, pension. Außerdem wird die Entlassung mehrerer Aufsichtsbeamten daß die Kollegen vorläufig noch nicht daran denken an eine gefordert. Die Direktion hat alle Wünsche der Arbeiter abge­Verschmelzung resp. Anschluß und sich erst dann mit dieser An- lehnt. Eine Verkürzung der Arbeitszeit könne nur erfolgen, wenn des Kreuzers geschafft wurde. Für vier Mann besteht ernste gelegenheit beschäftigen werden, sobald der Parteitag ein be- gleichzeitig eine entsprechende Lohnherabseßung eintrete. Bezüglich stimmtes Urteil über die Lokaliftenfrage gefällt hat." der Sonntagsruhe verweist die Direktion auf die Gesetzgebung, Gerade im Barbiergewerbe haben sich durch die Existenz mehre- die hier eingreifen müsse. Ein Versuch des Ministers für öffent rer Organisationen ungeheure Schwierigkeiten ergeben. Wie die liche Arbeiten, eine Verständigung herbeizuführen, ist gescheitert. Dinge liegen, sind die Friseurgehilfen bei ihren Bewegungen immer Die Gesellschaft hat im vergangenen Jahr 15 Proz. Dividende noch in erheblichem Maße auf die Solidarität der Gesamtarbeiter verteilt. Der Ministerrat wird sich mit dem Konflikt beschäftigen. schaft angewiesen, welche durch Boykott da eingreift, wo die ge­mertschaftliche Kraft der Barbiere nicht ausreicht. Die Existenz Der Ausstand der Schiffsmannschaft der Ungarisch Kroatischen mehrerer Organisationen, die einander widersprechende Bubli Schiffsgesellschaft ist beendet. Die Arbeit wird morgen wieder auf­fationen über ihre Bewegung in die Welt sehen, verwirrt nur die genommen. Die Wünsche der Arbeiter werden in einer gemein Arbeiterschaft und macht ihre solidarische Betätigung einfach un- famen Kommission geprüft. möglich. Bei dem Andauern solcher Zustände sind die Barbiere selbst die Eingeseiften.

Zur Kündigung des Töpfertarifs.

Verfammlungen.___

Mißstände, in der Mühlenindustrie.

Eine öffentliche Versammlung für alle in den Mühlen be

sekretär Th. Bartels aus Köln  , der selbst ein Vierteljahrhundert in der Mühlenindustrie beschäftigt war und somit über gründliche Kenntnis der Verhältnisse verfügt.

Pottsville( Pennsylvanien), 15. Juli.  ( W. T. B.) In einer von der Susquehanna  - Kohlengesellschaft betriebenen Kohlengrube zu Williamstown   find durch eine Gaserplosion zwölf Menschen getötet und acht zum Teil lebensgefährlich berbrannt worden.

Julischnee.

Innsbrud, 15. Juli.  ( W. T. B.) In Nordtirol   ist ein heftiger Wettersturz eingetreten. Auf den Bergen liegt bis zu zweitausend Meter herab dichter Neuschnee.

Mädchenhändler.

Erdbeben.

aus Manila  , daß gestern abend um 7 Uhr ein starker Erdstoß von Madrid  , 15. Juli.  ( B. H.  ) Das Blatt Imparcial" berichtet fünf Sekunden Dauer verspürt worden ist. Um 7 Uhr 25 Minuten wurde ein zweiter Stoß verspürt. Unfälle sind bei beiden Erdstößen teine gemeldet worden.

In Belten tagte eine zahlreich besuchte Versammlung der organisierten Töpfer, um zur Tariffündigung seitens der Unter­nehmer Stellung zu nehmen. Der Vorsitzende Hille, der das schäftigten Bersonen hatte die hiesige Bahlstelle des Mühlenarbeiter Budapest  , 15. Juli.  ( B. H.  ) Die Polizei verhaftete ben be Referat hielt, behandelte das Tarifverhältnis, welches daselbst verbandes am Sonntagnachmittag nach dem Gewerkschaftshaus" rüchtigten Mädchenhändler Morik Neumann, indem sie ihn auf zwischen Unternehmer- und Arbeitnehmerorganisation besteht und einberufen. Sie hatte den Zwed, den Mühlenarbeitern die Ur. frischer Tat ertappte. Er wurde zu zwei Monat Gefängnis und beleuchtete sodann die gegenwärtige wirtschaftliche Lage. Die zur- fachen und Wirkungen der kapitalistischen   Produktionsweise in der 600 Kronen Geldstrafe berurteilt. zeit ungünstige Konjunktur schienen die Unternehmer benußen zu Mühlenindustrie und die Notwendigkeit einer starten Organisation wollen, um Tarifänderungen herbeizuführen, das heiße auf gut der Arbeiter vor Augen zu führen. Das Referat hielt Arbeiter. Deutsch  : Um Abzüge zu machen". Da jedoch die Absichten der Unternehmer noch nicht genau bekannt sind, könne noch keine präzise Stellung dazu genommen werden. Das müffe aber schon heute ausgesprochen werden, Lohnabzüge zu machen in Leben und Wirken und Wandern des Müllers ist bekanntlich einer Beit, in welcher die große Mehrzahl der Arbeiter infolge von Alters her mit Poesie umwoben. Aber wenn dieser Beruf der ungünstigen Arbeitsgelegenheit faum 18 bis 20 M. die Woche etwas besonders Boetisches an sich gehabt haben sollte, so find. die verdienten, dazu der hohe Stand der Lebensmittelpreise, wodurch Zeiten jedenfalls lange vorüber. Die fapitalistische Entwickelung die Lebenshaltung der Arbeiterschaft sowieso schon herabgedrückt hat aus dem Müllerberuf eine Großindustrie gemacht, die sich von werde, würde ein geradezu frebelhaftes Beginnen be- anderen Industrieunternehmungen dadurch unterscheidet, daß fie deuten. Der Lohnabzug werde auch den Unternehmern feine Vor- noch viel weniger von menschlicher Arbeitskraft bedarf. Sieht man teile bringen; die Verkaufspreise würden sofort herabgedrüdt einen großen Müllereibetrieb von außen an, fo fönnte man meinen, werden und die Weltener Unternehmer hätten nur den daß sich in dem mächtigen Gebäude tausend fleißige Hände regen zweifelhaften Ruhm, die gesamte wirtschaftliche müßten. Aber es ist ein ungeheures Räder- und Maschinenwert, Lage Belten herabgedrückt zu haben. Doch die Veltener was die Arbeit leistet, und meist sind nur 50, 60 Mann, die die Arbeiterschaft werde über den bestehenden Tarif wachen und Maschinen bedienen, für Transport und Verpackung des Roh- Augsburg, 15. Juli.  ( B. H.  ) Vorgestern hat ein Hagelwetter ihrerseits ihre Wünsche äußern, die bei Abschluß des neuen Tarifs materials und der fertigen Ware sorgen. Der Großbetrieb ver- im weiten Umkreise die Kornernte vernichtet und andere Feld. Berücksichtigung finden sollen. In der Diskussion erklärten sich nichtet den Kleinbetrieb. Die Bahl der Müllereibetriebe nimmt früchte schmer beschädigt. Der Schaden berechnet sich auf viele die Redner mit den Ausführungen des Referenten einverstanden. beständig ab und in noch stärkerem Maße die Bahl der Müllerei underttausende. Berantw. Redakt.: Georg Davidsohn  , Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr.u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW, Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl,

Rom  , 15. Juli.  ( B. 5.) Die Erdstöße in der Provinz Udine  haben ernstere Folgen gezeitigt, als zuerst bermutet worden. Mehrere Kirchen sind eingestürzt. In der Ortschaft Tomolo wurden bier personen getötet. Ein Kind wurde durch einen herab. stürzenden Felsblod erschlagen. Die Einwohner, unter denen große Banil herrscht, weigern fich, in ihre Häuser zurüdzukehren.

Hagel.