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Nach 21stündiger Debatte, in der König- Dortmund und Runge Bochum den Standpunkt der dortigen Genossen vertraten, wurde die Kritik der Arbeiter 3eitung" an der Landtags­wahltaltik im Ruhrgebiet   einstimmig gutgeheißen. Ein Antrag, daß der Kreis Essen vom niederrheinischen Agi­tationsfomitee zu dem für das westliche Westfalen übergehen solle, wurde begründet mit den wirtschaftlich und politisch gleichartigen Verhältnissen des Ruhrgebietes, er wurde aber zur weiteren Spezial­beratung dem Kreisvorstand überwiesen.

der Wahrung der wirtschaftlichen Interessen und Förderung der All- ab, in der sie gegen das Vorgehen des Verbandes baherischer ivaren, gründlich verführt und verdorben hätten, und daß auch gemeinbildung besonderen Wert auf die sozialistische Durch Metallindustrieller Stellung zu nehmen versuchten. Ein Ingenieur homosexuelle Unzucht und Prostitution unter den Soldaten herrsche. bildung der Jugendlichen zu legen. aus Berlin  , den sie sich als Redner verschrieben hatten, donnerte Dieser Aeußerungen wegen hat es nun der dänische Justizminister gegen den Geheimerlaß der Augsburger Maschinenfabrik los, für gut befunden, eine Untersuchung nicht etwa über die be metterte gegen die Verkümmerung des Koalitionsrechts, die den haupteten Dinge, sondern wegen Majestätsbeleidigung Angestellten zum Sklaven des Arbeitgeber mache, gegen die alte Dame einzuleiten, und zwar auf Grund des§ 90 des und kündigte den Kampf gegen die offene und geheime Konkurrenz- dänischen Strafgesetzbuches, der lautet: Klausei an. Dann bemerkte der gute Mann aber salvierend, selbst­verständlich liege der Bewegung jede sozialdemokratische Färbung böllig fern. Die Deutschnationalen, besonders die Handlungsgehilfen, die bei der letzten Reichstagswahl so nett das Vaterland gerettet hatten, schrien tüchtig Bravo und nahmen Entrüstungsresolutionen" gegen die Vergewaltigung des Koali­tionsrecht usw. an. Die papiernen Proteste lesen sich ganz gut. Die deutschnationalen Handlungsgehilfen aber als Retter des Koalitionsrechts das ist typisch und zum Schreien.

Den deutschen   Parteitag beschloß die Konferenz mit 2 und den niederrheinischen Parteitag mit 5 Delegierten zu beschiden.

Gewerkschaftliches.

Streifbrudhorganisation.

Nicht müde werden die gelben Verbände", den Unter­nehmern ihre Bereitwilligkeit und Dienstfertigkeit als Streit brecherorganisation zu erweisen. Als Hauptarrangeur fungiert augenscheinlich ein Herr Ludwig Schaper. Dieser Herr hat fürzlich folgendes Rundschreiben aufflattern lassen:

Berlin   SW. 11, Hafenplatz 10.

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Die fortgesetzten und ungerecht scharfen Angriffe auf alle Arbeiterorganisationen, die in Ausständen eine zweischneidige Waffe sehen und von der aufrichtigen Absicht beseelt sind, den wirt schaftlichen Frieden nach Kräften zu fördern, lassen eine Besprechung unter diesen Drganisationen als wünschenswert erscheinen. Indem ich von seiten des Bundes vaterländischer Arbeiter vereine" diese Anregung gebe, versichere ich gleichzeitig, daß uns bei dem Vorschlage jede werbende und petuniäre Absicht fernliegt. Die Gegenstände der Besprechung werden sich aus dem schriftlichen Meinungsaustausch ergeben. Zunächst möchte ich in Vorschlag bringen eine Verhandlung über die Frage: Wie können fich Arbeitervereine von oben bezeichneter Tendenz in Angelegen heit von Lohn- und Arbeitsbewegungen näher treten und gegen den Terrorismus unterstützen?"

erwünscht.

Da eine Besprechung der sorgfältigsten Vorbereitung bedarf, so wäre eine möglichst schnelle Erledigung dieser Anregung sehr Die Geschäftsstelle würden Sie durch Uebersendung Ihrer Satzungen für die Bücherei des Bundes sehr verpflichten. Mit aller Hochachtung

Ludwig Schaper. Die Wendung von dem Fernliegen jeder pefuniären Absicht" wird erst verständlich, wenn wir mitteilen, daß obiges Schrifftück den Unternehmern zugegangen ist. Und man merkt die Absicht. Die Wohltäter der Gelben sollen ihre Organisation zur Beschickung der Konferenz, die den Streifbruch auf breiterer Grundlage organisieren soll, tommandieren.

Es ist doch ein gar zu trauriges Spiel, das diese gelben

Verbände treiben.

wurde.

Berlin   und Umgegend.

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Fabrik und Betsaal

sind in der Bindfadenfabrik Schreyheim( Schivaben) eng ver­bunden. Wenn die Arbeiter im Fabritbetrieb den täglichen Inter­nehmerprofit aus ihren Knochen geschunden, werden sie im Wohl­tätigteits betrieb des Werkes von Klosterfrauen in Empfang diesen aber nicht, ein Ehepaar zu entlassen, das schon 18 Jahre für genommen. Die christliche Gesinnung des Unternehmers hinderte den Unternehmer schuftete, und zwar deswegen, weil die Tochter des Ehepaares auf Anordnung des Arztes wegen Gefährdung ihrer Ge­fundheit die Arbeit in dem christlichen Betrieb aufgeben mußte. Die übrige Arbeiterschaft, zum Teil christlich organisiert, erklärte sich mit den Entlassenen solidarisch und reichte nach ergebnislosen Unter­handlungen die Kündigung ein.

Wer durch Drohungen, Scheltworte, Verhöhnung oder durch anderes beleidigendes Verhalten die dem König schuldige Ehre erbietung tränkt, wird mit Gefängnis, doch nicht unter drei Monat, oder mit Verbesserungshausarbeit bestraft."

Der Justizminister Alberti, der übrigens demnächst abtreten soll, wird es kaum dahin bringen, daß das Gericht aus jenen Aeußerungen ein Majestätsverbrechen konstruiert.

Die Christliche Vereinigung junger Männer", die ja von Fräulein Esche auch gewissermaßen der Verführung blutjunger Mädchen bes schuldigt wurde, hat die Polizei zur Untersuchung der Angelegenheit aufgefordert, was auch kein besonders wirksames Mittel ist, Klarheit darüber zu schaffen.

Verfammlungen.

Mißstände in der Mühlenindustrie.

In dem Bericht über die Versammlung der Mühlenarbeiter in Nr. 164 des Vorwärts" wurde erwähnt, daß der eingeladene Gewerbeinspektor nicht erschienen war und auch auf das Einladungs­schreiben nicht geantwortet hatte. Eine Antwort ist jedoch am Tage nach der Versammlung eingetroffen. Es wird darin bedauert, daß der Gewerbeinspektor, Herr Dr. Welzel, nicht erscheinen konnte, da er seinen Urlaub angetreten hatte.

Tarifuntrene Unternehmer. Der Deutsche   Holzarbeiter- Berband hatte mit der GI anzrohrmöbelfabrik Adolf Schmidt der Obermüller Grube von der Bertheimschen Mühle in der Im übrigen ist zu dem Bericht noch nachzutragen, daß besonders in Brandenburg   a. H. einen Tarifvertrag erneuert, den jetzt Michaeltirchstraße als einer derjenigen Obermüller genannt wurde, der Unternehmer plöglich durch einen neuen Tarif durchbrechen will. die fich durch schlechte Behandlung der Arbeiter bemerkbar machen. Der Unternehmertarif verlängert die bisherige neunstündige Er soll in dieser Hinsicht ganz Hervorragendes leisten. In der Ver­Arbeitszeit wieder auf zehn Stunden und reduziert sammlung wurde von mehreren Rednern unter allgemeinem die Akkordpreife um 8-10 Prozent. Da die Holzarbeiter sich Beifall behauptet, dieser Obermüller zeige seine technische" bor allem in dem Kasernenhofton, den weigerten, zu diesen verschlechterten Bedingungen weiter zu arbeiten, lleberlegenheit der sich's gefallen wurden sie sämtlich am Sonnabend entlassen. Der Betrieb ist er jedem Arbeiter gegenüber anwendet, läßt oder mit Rücksicht auf die traurige Lage im Beruf gefallen als gesperrt zu betrachten. lassen muß. Der Morgengruß, den Herr Grube den Arbeitern bietet, soll in einem tierähnlichen Grunzen" bestehen, sein ganzes Ver­halten von seiner mehr oder minder schlechten Laune abhängen. des Mannes empört, als gerade in der Bertheimschen Mühle ein Die Mühlenarbeiterschaft Berlins   ist um so mehr über das Betragen besonders guter Stamm nüchterner und zuverlässiger Arbeiter tätig ist, so daß um so weniger Grund zu schimpflicher Behandlung Tritt in dieser Hinsicht Hinsicht keine Besserung vorhanden ist. ein, so wird man eine neue öffentliche Versammlung einberufen, um sich ganz besonders mit Herrn Grube zu befassen. Schließlich ist zum Versammlungsbericht noch mitzuteilen, daß in der Schüttschen Mühle zu Moabit   die beiden Herren Hein und Voß nicht Obermüller, sondern Arbeiter, Auchkollegen" sind, die das dort herrschende Spionagesystem nach Kräften unterstützen und fördern.

Unternehmerterrorismus. Das Granit- und Syenitwerk Ge­brüder Vates in Neumühle( Oberfranken  ) will seine Arbeiter unter fation auszutreten. Es fam zum Ausstand. Die Firma Anwendung von Gewalt zwingen, aus der Organi­sucht auswärts Steinarbeiter.

Achtung, Zimmerer! Sämtliche Zimmerer der Firma Ferdinand Scheffel in Werdau   i. S. legten wegen Nichtbewilligung der ge­forderten zehnstündigen Arbeitszeit und 41 Pf. Stundenlohn die Arbeit nieder. Zuzug ist fernzuhalten.

Ausland.

Die Lohnkämpfe der Buchbinder und der Friedensschluß in Schweden  .

Die schwedischen Unternehmer haben ihre Absicht, mit der Generalaussperrungsdrohung den gegenwärtigen Kämpfen in allen Berufen ein Ende zu machen, nicht erreicht. Bei den allgemeinen Friedensverhandlungen wurden unter anderen die 2ohn tämpfe Letzte Nachrichten und Depeschen.

Beendeter Streik.

Mannheim  , 21. Juli.  ( B. S.) Der Ausstand bei der Firma Brown, Boveri u. Co. ist nach sechswöchiger Dauer beendet.

Die indische Streitwelle. Bombay  , 21. Juli.  ( W. T. B.) Heute früh sind tausend

Eine verwegene Flucht.

der Buchbinder Stockholms   und Estilstunas aus­geschaltet. In beiden Städten ist also die Aussperrung im Buch­Der Geburtstag des Chefs. bindergewerbe nicht aufgehoben; die Arbeit ruht vollständig, da Herr Suditatis, Inhaber einer Schraubenfabrik in der Bor  - auch die übrigens geringe Bahl der Unorganisierten die Arbeit ein hagener Straße, feierte kürzlich seinen 60. Geburtstag. Das würde gestellt hat. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Unternehmer diese uns natürlich nichts fümmern, wenn nicht der Betriebsleiter Meyer Aussperrung noch auf eine Reihe anderer Städte ausdehnen. feine Autorität eingesett hätte, um die Arbeiter der Schrauben Der große Friedensvertrag vom Sonntag ist, wie fabrik für den Geburtstag des Chefs zu interessieren. Der Betriebs. das ja unter den herrschenden Verhältnissen nicht anders sein konnte, leiter berief nämlich den Arbeiterausschuß zu sich und ersuchte ihn, ein Stompromiß zwischen den Forderungen und Wünschen beider dafür Sorge zu tragen, daß sich die Arbeiter recht rege an einer Parteien. Berücksichtigt man die allgemein ungünstige Wirtschaftss Geldsammlung beteiligen möchten, welche der Betriebsleiter verlage, sowie die Hartnädigkeit, mit der das ja auch start organisierte Dodarbeiter in den Ausstand getreten. Es fanden keine anstalten werde, um aus dem Ertrage der Sammlung dem Chef Unternehmertum gegen die Arbeiterschaft zu Felde zog, so haben die Ruheſtörungen statt, außer daß einige Getreidewaggons umge­eine Geburtstagsspende der Arbeiter zu überreichen. Ein Mitglied Arbeiter keineswegs schlecht abgeschnitten in ihren Kämpfen. Die worfen wurden. Die Polizei trieb die Menge auseinander. des Ausschusses wandte ein, der sehr wohlhabende Herr Suditatis Arbeitgeber waren auch schließlich diejenigen, die am schwersten für werde doch wohl auf ein Geschent der Arbeiter, die sich ja jetzt in die Vorschläge der Schlichtungskommission zu haben waren. Liebliche Zustände. Wir werden über den Inhalt der abgeschlossenen Verträge noch teiner günstigen Lage befinden, verzichten können, auch gehöre diese Angelegenheit nicht zur Kompetenz des Ausschusses, fie fönne viel- näher berichten. Wiesbaden  , 21. Juli.  ( B. H.  ) Das Kriegsgericht der 21. Dis mehr nur durch eine Versammlung der Arbeiter erledigt werden. Die Straßenbahner in London   verlangen den Achtstundentag, vision verurteilte nach biertägiger Verhandlung den Feldwebel Dieser Einwand blieb jedoch unbeachtet. Die Abteilungsmeister fetten die Sammellisten in Umlauf, aber es zeichnete tein Arbeiter ferner machen sie Forderungen auf Feiertage und eine gerechtere Busse und seinen Schwager, den Sergeanten Treu, von der 6. Kom= darauf. Das war eine deutliche Antwort auf die Veranstaltung des Einteilung der Sonntagsarbeit geltend. Der jetzige Arbeitstag be- pagnie des Infanterie- Regiments Nr. 80, wegen vielfacher Unter Betriebsleiters. Hätten die Meister das erforderliche Tattgefühl trägt zehn Stunden, ungerechnet die Arbeit in den Schuppen vor schlagungen: ersteren zu einem Jahr Gefängnis und Degradation, der Ausfahrt und nach der Einfahrt. Die Bahngesellschaft hat letteren, gegen den schon in einer früheren Verhandlung auf besessen, dann würden sie die unbeschriebenen Sammellisten zusam- immer größere Anforderungen an die Leute gestellt, ohne die Arbeits- Degradation erkannt worden war, jekt zu fieben Wochen Gefängnis. mengepackt und auf eine Beschenkung des Chefs durch die Arbeiter verzichtet haben. Das war jedoch nicht der Fall. Die Listen wurden 78 Fahrgäste, während in den alten nur 40 Personen fahren konnten. in den Jahren 1906/07 die zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten bedingungen zu verbessern. Die neuen Wagen enthalten Raum für Der Feldwebel diente im 12. Jahre und war verheiratet. Er hat erneut in Umlauf gefekt und diesmal in Gestalt ernster Mah- Falls die Gesellschaft die Forderungen ablehnt, wird mit der Mög­nungen und Hinweise auf den arbeiterfreundlichen Chef ein beurlaubten Mannschaften nur annähernd zur Hälfte als be sanfter Druck auf die Arbeiter ausgeübt. Unter solchen Umständen lichkeit eines Streits gerechnet. urlaubt in die Kompagniebücher eingetragen und die Löhnung in fonnte der Erfolg" natürlich nicht ausbleiben. Er bezifferte sich Die Bäcker in London   haben ebenfalls eine energische Agitation die eigene Tasche gesteckt! Sein Schwager, der Fourierunter auf 58 Mt., aus Arbeitergroschen gesammelt", wofür dem reichen für den Achtstundentag begonnen; fie verlangen die Einführung offizier war, hat das an die nicht beurlaubten Mannschaften zu Fabrikbesitzer eine Blumenspende gekauft und feierlichst überreicht eines Minimallohns und Abschaffung der Nachtarbeit. Kürzlich brach offizier war, hat das an die nicht beurlaubten Mannschaften zu ein Mann in einer Bäckerei tot zusammen, und es wurde festgestellt, liefernde Brot veräußert. Herr Suditatis revanchierte sich für die freiwillige" Spende, daß dieser Mann schon 21 Stunden lang bei der Arbeit war. indem er den Arbeitern 150 M. zu einem Festessen überwies. Die Agitationsversammlungen werden abgehalten. Mehrzahl der Arbeiter zeigte sich nun hinsichtlich der Annahme von Geschenken taktvoller wie ihre Vorgesezten. Eine Betriebsversamm­lung beschloß, die 150 M. nicht anzunehmen. Eine Kommission war bereits auf dem Wege, um Herrn Suditatis das Geld zurüd­zugeben. Da erklärte derjenige, welcher das Geld in der Tasche hatte und zu den nichtorganisierten Arbeitern gehörte: Er gebe das Geld nicht heraus, das Festessen sei bereits bestellt und werde Ein vorzügliches Agitationsmittel sehen unsere amerikanischen  auch gegessen werden. Somit fonnte der Mehrheitsbeschluß der Parteigenossen darin, Straßenredner auszusenden, die auf öffent­Arbeiter nicht ausgeführt werden. Am folgenden Tage wurden die Teilnehmer an der Geburts. lichen Straßen und Pläßen Versammlungen abhalten. Dabei kommt tagssammlung durch Anschlag in der Fabrik zum Festessen geladen. es aber fast regelmäßig zu Reibungen mit der Polizei, die mit Alle, die auf den Listen gezeichnet hatten, erhielten noch brieflich Vorliebe in derartigen Veranstaltungen Verkehrsstörungen" erblickt. den persönlichen Dank des Herrn Suditatis, der wohl keine Ahnung So ist gegenwärtig in Los Angeles  , im Süden von Kalifornien  , ein davon haben mochte, wie die Sammlung zustande gekommen war. Kampf zwischen der Polizei und unseren Parteigenossen entbrannt, Wie man sich denken kann, waren die Veranstalter der Samm- weil diese sich ihr Versammlungsrecht nicht verfümmern lassen Tung sehr erbost darüber, daß ihr Plan, dem Chef eine Ovation auf wollen. 35 Männer und 4 sozialistische Frauen befinden sich im Kosten der Arbeiter zu bereiten, nur sehr mangelhaft gelungen war. Gefängnis, weil sie sich weigerten, die Geldstrafen zu bezahlen, zu heute früh der Heizer Günther von der Maschine eines nach Gießen Frankfurt a. M., 21. Juli.  ( B. H.  ) In Bockenheim   stürzte Man fahndete jest nach denen, welche das Mißlingen der Ergeben- denen sie verurteilt worden tvaren wegen der Störungen, heitskundgebung verschuldet haben sollten. In zwei Funktionären des Metallarbeiterverbandes glaubte man die lebeltäter entdeckt die durch die öffentlichen Versammlungen verursacht sein sollten. fahrenden Güterzuges und erlitt mehrere Berlegungen. zu haben. Sie wurden entlassen. Mehrere Jahre hatten diese Die Frauen sprangen in die Bresche, nachdem fast jedes rednerisch wurde der Arbeiter Ehrhardt aus Rotenbach von einem mit Frankfurt   a. M., 21. Juli.  ( B. H.  ) In einer Toreinfahrt Beiden zur vollen Zufriedenheit in der Fabrit von Subitatis ge- fähige männliche Mitglied der Iotalen Parteiorganisation 100 Zentner Stohlen beladenen Wagen überfahren und sofort arbeitet. Jebt, nachdem die Geburtstagssammlung mißglüdt war, verhaftet worden war. Die Genossinnen arrangierten eine Ver- getötet. fand man plöblich heraus, daß diese beiden Arbeiter zuviel umher famnilung auf der Straße, fest entschlossen, den Kampf um die Köln  , 21. Juli.  ( W T. B.) Der Kölnischen Zeitung  " wird standen. Das war dann der angebliche Grund der Entlassung. Bollsrechte auf freie Versammlung und freie Rede fortzuführen. aus Trier   telegraphiert: Bei den Bahnbau Wittlich- Daun ging im Glauben die Betriebsleiter, welche diese Entlassungen ver­fügten, vielleicht, fie fönnten die 53 M.- Blumenspende dadurch wert- Nacheinander wurden vier Rednerinnen verhaftet sobald sie die Tunnelbau bei dem Dorfe Plein ein Sprenggeschoß zu früh los und verlegte vier Arbeiter schwer. voller machen, daß sie ihr noch das Opfer zweier Eristenzen hinzu- Tribüne erstiegen und ihre Rdden begonnen hatten. Polizisten fügen? Nach alledem hat die devote Gesinnung der Fabrikvorgesetz- brachten sie nach der Hauptwache, wo sie 100 Dollar Bürgschaft ten den Chef in eine nicht gerade angenehme Situation gebracht, hinterlegen sollten. Das taten fie nicht, ebensowenig werden sie während die Mehrheit der Arbeiter mit gutem Taft und vollem eine Geldstrafe bezahlen, und nun harrt ihrer ein Monat Freiheits­Verständnis für die Situation das Richtige getroffen hat. strafe. Die Sache hat in der Stadt viel Aufsehen erregt und wirkt Bananschläger, Achtung! Die Firma Krummhauer, Lands- auf jeden Fall agitatorisch. Unter den gefangenen Frauen sind Gattinnen von Rechtsanwälten und Schriftstellern, die die Schande" bergerstr. 70( Inhaber Gottschewsky), ist für sämtliche Bauanschläger wegen Nichtbezahlung der Tarifpreise gesperrt. Die Bauarbeiter seien auf sich nehmen, für ihre Ueberzeugung ins Gefängnis zu gehen. darauf aufmerksam gemacht. Deutscher Metallarbeiter- Verband.

Ortsverwaltung Berlin  .

Deutfches Reich.

Rebellen im Stehkragen.

Aus der Frauenbewegung.

Versammlungsfreiheit der Frauen in Amerika  .

Eine sonderbare Majestätsbeleidigung.

Effen, 21. Juli.  ( B. H.  ) Eine aufregende Szene spielte fich heute im Schtourgerichtssaale ab, wo ein Vertreter des Kriegs­gerichts der ersten Matrosendivision in Kiel   in der Strafsache gegen den Marinesoldaten Jorgeleit, dem verschiedene Einbruchsdiebstähle sowie Fahnenflucht zur Last gelegt sind, eine Vernehmung abhielt. Troßdem der Angeklagte durch einen Unteroffizier und einen Maat scharf bewacht wurde, sprang er auf die Anklagebant, stürmte durch den Saal und gelangte durch die Hintertreppe auf den Hof, von dort auf die Straße. Unteroffizier und Maat nahmen die Ver folgung auf, der Unteroffizier feuerte 5 scharfe Schüsse auf den Flüchtling, ohne zu treffen. Der Flüchtige lief in ein aus, dann durch mehrere Gärten und entkam ins Freie. Bisher hat man noch feine Spur von ihm.

Arbeiter- Nisiko.

Bum Dynamitattentat von Malmö  . Malmö  , 21. Juli.  ( W. T. B.) Der unter dem Verdacht, das Dynamitattentat auf das Logisschiff Almathea" berübt zu haben, zuerst verhaftete Tischler Nilson hat jett, ebenso wie die beiden anderen Verhafteten, Stern und Rosberg, die Tat eingestanden. Nilson will, weil er unverheiratet gewesen, das Attentat auszu­führen übernommen haben; der Plan zu dem Dynamitdiebstahl sowohl als auch zu dem Anschlag stamme jedoch von Nosberg.

Bankrott!

Wie wir fürzlich mitteilten, hat die Vorsteherin eines Magda­Tenenheims in Kopenhagen  , Fräulein Esche, gegen die königliche Leibgarde auf Amalienborg  - Schloß schwere Vorwürfe erhoben. Sie Die beutschnationalen Angestelltenverbände, nicht weniger sagte, daß die Gardisten ein schreckliches Leben führten, daß fie als sechs an der Bahl, hielten in Halle eine Protestversammlung 20 junge Mädchen, unter diesen nur 2, die schon 16 Jahre alt Berantwo. Rebatt.: Georg Davidjohn, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.

Köln  , 21. Juli.  ( W. T. B.) Die Kölnische Zeitung  " meldet aus Solingen  : Der Aufsichtsrat der Solinger   Bant beschloß, den Konkurs anzumelden.