Einzelbild herunterladen
 

2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 43.

Sonntag, den 19. Februar 1893.

10. Jahrg.

Zu den Gewerbegerichts- Wahlen.ligionsunterricht, die mangelnde Berücksichtigung katholischer keinen Tag länger als nothwendig vergehen zu laſſen, damit

"

34. Wahlbezirk, enthaltend Stadtbezirke 228, 257 bis 259 und 265 bis 267 und von Stadtbezirk 236: Rheinsbergerstr. 79; von Stadtbezirk 268: Gartenstr. 26-35 und 145-155, Invaliden straße 18; mit Ausschluß der Grundstücke: Ackerstr. 27-28 und 143, Invalidenstr. 148-163, Bergstr. 30 und 31, Pappelplay von Stadtbezirk 257, Bernauerstr . 15-24 und 84-92 von Stadt­bezirk 258, Strelitzerstr. 30-36 und 39-46 von Stadtbezirk 259, Gartenstr. 96-112 von Stadtbezirk 265, Ackerstr. 69 bis 70 von Stadtbezirk 266, Bergstr. 62 von Stadtbezirk 267. 35. Wahlbezirk, enthaltend Stadtbezirke 229 bis 236, mit Ausschluß der Grundstücke: Kastanien- Allee 36 u., 70, Schwedter­straße 29 von Stadtbz. 233, Bernauerstr . 26 von Stadtbz. 235, Rheinsbergerstr. 79 von Stadtbz. 236.

36. Wahlbezirk, enthaltend Stadtbezirke 237 bis 250, mit Ausschluß der Grundstücke: Heinersdorferstr. 1 und 2, Prenzlauer Allee 21/22 von Stadtbz. 237.

37. Wahlbezirk, enthaltend Stadtbezirke 251 bis 254, 260 37. Wahlbezirk, enthaltend Stadtbezirke 251 bis 254, 260 bis 264 und von Stadtbz. 235: Bernauerstr. 26; von Stadt­bezirk 258: Bernauerstr. 15 bis 24 und 84 bis 92; von Stadt­bezirk 259: Streligerstr. 30 bis 36 und 39 bis 46; von Stadt bezirk 265: Gartenstr. 96 bis 112; von Stadtbz. 266: Acker­straße 69 bis 70.

38. Wahlbezirk, enthaltend Stadtbezirke 270 bis 275 und von Stadtbz. 268: Invalidenstr. 19-23 und 129-132; von Stadtbz. 269: Elsasserstr. 27-30; von Stadtbz. 282: Invaliden straße 80-83,

Hervorheben wollen wir noch, daß unsere Genoffen und Wähler bei der Wahl am Eingange zum Wahllokale unsere Stimmzettel als fozialdemokratische angeboten er­halten, weil unsere Gegner jedenfalls das Bauernfänger­Kunststückchen versuchen werden, ihre Stimmzettel als die der ,, Arbeitsgenossen" anzubieten.

Mit sozialdemokratischem Gruße Die Berliner Streif- Kontroll- Kommission.

Parlamentsberichte.

Abgeordnetenhaus.

83. Gigung vom 18. Februar 1893. 11 Uhr. Am Ministertische: Dr. Bosse.

Sprache.

"

" 1

"

"

"

"

endlich erkannt wird, was die Untersuchung der jüdischen Indem wir nochmals auf die Bekanntmachung in der Frei- strebt sei, die katholische Schule möglichst unter fatholische Auf­Ministerialdirektor Kügler erklärt, daß die Regierung be- Religionsbücher ergeben hat. tags- Nummer des Vorwärts" hinweisen, ersuchen wir diejenigen ficht zu stellen. Die Errichtung neuer Schulen, die vielfach von über diese Untersuchungen abgegeben, die ich heute nur wieder­Minister Boffe: Ich habe schon neulich eine Erklärung Genossen, die am Wahltage als Stimmzettel- Wertheiler 2c. helfen ber Regierung als nothwendig erachtet wird, ist nicht so leicht, holen kann. Ich fonnte versprechen, eine Beschleunigung eins schiedenen Bezirksbureaus, die in obiger Nummer veröffentlicht die Zustimmung des Kreisausschusses. wollen, sich heute, Sonntag, Vormittags 1/210 Uhr, in den verweil die Regierung durch das Gesetz von 1887 gebunden ist an treten zu laffen. Aber die heutigen Verhandlungen werden wohl wurden, einzufinden, dort wird ihnen von den Bezirks- Obmännnern das beste Erzitatorium zur Beschleunigung der Sache sein. ihre Arbeit am Wahltage angewiesen werden. Im Anschluß daran ebenso urtheilen, wenn er auch nicht katholisch wäre. Ich will religionsgeschichtliche Unterricht von dem katholischen Religions­Abg. Rickert( dfr.): Ich würde über Herrn Dr. Ecker Abg. Schmelzer( natl.) spricht sich dagegen aus, daß der bringen wir noch einige Ergänzungen der gestern gebrachten Bu über diese Sache nicht in diefer wigelnden Weise sprechen, wie unterricht getrennt werde und daß an dem ersteren die Kinder fammensetzung der Wahlbezirke. Herr Stöcker; Herr Stöcker ist ja Ihres Beifalles sicher; Sie der Dissidenten theilnehmen sollen. folgen ihm, ob damit aber der konservativen Sache gedient ist, Abg. v. Wackerbarth : Ein Vortrag, den ich in einem lasse ich dahingestellt. Meine Stellung als Generalstabschef" konservativen Bürgerverein gehalten habe, ist von dem Bericht­der Judenschutztruppe... man läßt mich bald Generalmajor, erstatter falsch wiedergegeben worden. In der Staatsbürger bald General sein.. wird oft angeführt. Es kommen nach Beitung" ist dieser falsche Bericht richtiggestellt worden; solchen Reden des Herrn Stöcker immer Zuschriften aller Art der Berichterstatter erklärte, daß er geschrieben hätte, an meine Adresse, zum Beispiel auch solche: Wieviel ich eigent- ein Rechtsanwalt N. N.; es habe sich darauf ein Rechts­lich als General der Judenschutztruppe bekomme? Ich nehme anwalt in Gorau beleidigt gefühlt. Es sind über diese Sache an, daß diese Wirkung von Herrn Stöcker nicht beabsichtigt ist. Artikel im Berliner Tageblatt" und in der Freisinnigen Zeitung" Ich halte es für eine größere Ehre, die verfolgten Juden( Lachen erschienen; eine von mir diesen beiden Zeitungen zugesandte Be rechts)... Ihr Gelächter zeigt, daß Sie gar keine Empfindung richtigung ist nicht aufgenommen worden. Herr Rickert sollte ab von christlichem Gewissen haben.( Buruf des Abg. Kropatscheck: und zu die Staatsbürger Zeitung" lesen. Es scheint beinahe Was wissen Sie von christlichem Gewissen!) Ich halte mich für in freisinnigen Kreisen ein Verbrechen zu sein, die Staatsbürger­verpflichtet, mitzufämpfen daran, daß diese Schmach unseres 3eitung" zu lesen. Es wurde in einem Bericht über einen. Preß­Jahrhunderts( Gelächter rechts) wieder beseitigt wird, daß die prozeß gesagt: Was soll man dazu sagen, daß der Staatsanwalt Bestrebungen, den Juden ihre verfassungsmäßig garantirten während der Sigung die Staatsbürger- Zeitung" liest.( Lachen Rechte zu nehmen, nicht Erfolg haben. Ein Vorzugseremplar rechts.) Ich habe nicht die Gerichte verdächtigen wollen, sondern der Grilärung der Rabbiner habe ich nicht erhalten; ich ich habe nur aufklären wollen, weshalb solche Meinungen über habe mehrere Exemplare zu derselben Zeit erhalten, wie die die Richter und die Rechtsanwälte aufkommen können. Ich wollte Redaktionen aller Blätter. Freilich dem Stöcker'schen" Volt" nur davor warnen, daß die Zahl der jüdischen Richter vermehrt wird eine solche Erklärung wohl nicht zugegangen sein; wird. denn man fennt Herrn Stöcker und sein Volk". In bezug auf die Angrisse gegen die Juden sollte Da fönnten man doch nicht so einpfindlich sein. Der Börsen- Courier" die Engel mit Engelszungen reden( 3uruf rechts! netter Engel!). sagt: die Antisemiten gehören ins Narrenhaus, und es wird sie würden Heren Stöcker nicht überzeugen. Auf Herrn weiter ausgeführt, daß die Mörder des Knaben Hegemann unter von Wackerbarth scheint die Erklärung der Rabbiner einen Ein- denen hinter Stöcker und Genossen zu suchen seien. Die Herren Druck gemacht zu haben. Ich verwahre mich dagegen, daß ich sollten die antise mitischen Blätter lefen, damit sie endlich einmal die Diskussion veranlaßt habe; Herr Stöcker hat mich aber erkennen, was das Volk bewegt.( Beifall rechts.) Ich glaube, schulmeistern wollen; er spricht über den Talmud und Schulchan daß Herr Rickert darauf ausgeht, Nathan der Weise" zu sein. Aruch, als ob er der belesenste Mann wäre in allen diesen( Lachen links). Abg. Dauzenberg( 3.): Wir werden bestrebt sein, den Be Dingen. Ich berufe mich auf die Autoritäten. Daß Herr Das­bach die Sache aufgerührt hat, thut mir leid, um so mehr als schwerden der evanglischen Stirche, soweit sie begründet sind, ab­das Zentrum und hohe Würdenträger der katholischen Kirche eine zuhelfen; wir müssen aber bestreiten, daß die katholischen Ver= richtige Stellung in dieser Frage eingenommen haben. Ich soll sammlungen Heze gegen die evangelische Kirche treiben. In den mich auf einen unbekannten Mann berufen haben; ich Petitionen gegen die Zurückberufung der Jesuiten wirft man diesen habe mich auf einen katholischen Gelehrten Dr. Bickel letzteren alles mögliche vor, nicht blos die Vertheidigung des Grund­Außerdem ersuchen wir unsere Genossen, berufen. In dem Prozeß Rohling tontra Bloch hat sayes: der Zweck heiligt die Mittel", sondern auch des Königsmordes auf unsern Stimmzetteln teine Kandidaten die Morgenländische Gesellschaft diesen Mann als erste u.f.w. Unter den Unterschriften findet sich auch die des Kollegen zu streichen, da sonst die Gefahr vorliegt, daß Autorität angerufen. Der Brief ist abgedruckt in einem Buch Stöcker. Er fönnte sich doch den ausgesetzten Preis von tausend wir unsere ganze Liste nicht durchbringen. von Koppe, einem Katholiken, zur Judenjrage, und ich habe auch Thalern verdienen und nachweisen, in welchem Buche eines Also, auf zur Wahl, denkt daran, daß der 20. Februar eine beglaubte Abschrift davon hier. Bickel bittet, von dem Jesuiten der Grundsay, daß der Zweck die Mittel heiligt, auf­für uns ein historischer Tag ist und im Jahre 1890 von Gutachten in dem Prozeß Nohling entbunden zu sein, weil er gestellt ist. Er wird sich aber wohl hüten, den Versuch zu machen. guter Bedeutung war. gegen Rohling urtheilen müßte, was ihm peinlich sei. Außerdem Redner kommt dann auf die Rede des Abg. Porsch zurück und sei er im Talmud troß seiner Studien nur Schüler. Freilich bedauert, daß der Minister die Erledigung katholischer Angelegen mache sich jetzt der Schwindel gelehrter Industrieritter auf diesem heiten durch fatholische Räthe so schroff, abgelehnt habe. Gebiet breit; so habe sich ein strebsamer Privatdozent in Münster Minister Bosse sucht in einer ziemlich matten Rede die zum Gutachten gedrängt. Es sei leider ein Priester, der gar gegenwärtige Stellungnahme der Regierung zu vertheidigen und nichts vom Talmud versteht. Zur Bestätigung hat er sich von betheuert, daß die Regierung dem Zentrum gewiß nichts zu leide einem bekehrten Juden ein Buch schreiben lassen, das er als sein thun wolle. eigenes ausgab, um darauf eine Professorstelle zu erlangen. Herr Abg. Meyer- Berlin ( dfr.): Die Judenhetze und die Jesuiten­Dasbach giebt selbst zu, daß Ecker Briemann als Lehrer gesetze stehen vollständig auf demselben Standpunkte. Das Eine benutzt habe. Bickel erklärt, daß Ecker vom Talmud und ist so verwerflich wie das Andere. Das Altkatholiken - Gesetz hat Schulchan Aruch nichts verstehe; Brieman habe den für uns eine andere Bedeutung. Es sichert denen, die wegen Versuch gemacht, ihn zu unterrichten, aber es bald ihres Gewissens in Bedrängniß gekommen sind, ihre Freiheit. aufgeben müssen, weil Ecker in die Geheimnisse der talmudischen Wir wünschen auch die Dissidenten zu sichern, die sich in Noth Dialektik nicht einzudringen vermochte. Alle diese Dinge find befinden wegen des Religionsunterrichts, der ihren Kindern auf­gedruckt und alle Anzapfungen hat Herr Ecker unbeantwortet gezwungen werden soll. gelassen. Hält Herr Stöcker seine Autorität für mehr maßgebend Abg. Stötzel( 3.) beschwert sich über die Verweigerung einer als die von mir angeführten Autoritäten? Redner beruft sich Ordensniederlassung in Essen . Die Ordensbrüder sollten einmal ferner auf die Schrift des Professor Strack, der ein konservativer, der Noth an Seelsorgern abhelfen und auch der wachsenden So­Beim Etat des Ministers erhält weiter das Wort strenggläubiger Mann sei, dessen wissenschaftliche Autorität auch zialdemokratie einen Damm entgegenstellen. Abg. Stöcker( f.): Nach den Aeußerungen der öffentlichen von niemand in Zweifel gezogen wird. 1885 hat er ein Gut: Minister Bosse: Bei der Neuzulassung einer Niederlassung Blätter hat Herr Rickert am vorigen Montag ein großes Gefecht achten über Ecker abgegeben, in dem er erklärte, daß Ecker nicht eines Seelsorge Ordens ist die Bedürfnißfrage zu prüfen. gewonnen, es war in meiner Abwesenheit. Ich gönne es ihm der geistige Vater des unter seinem Namen erschienenen Buches Wenn Aenderungen in den Verhältnissen herbeigeführt sind, so beinahe, einmal recht zu haben, aber amicus Ridert, magis amica fein fönne; man könne nur schwanken, ob er parteiisch verfahren bitte ich mir dieselben zur Kenntniß zu bringen. veritas. Das Gutachten des Dr. Ecker im Judenspiegel- Prozeß sei oder ob er ein Ignorant sei. Ohne Noth hat Herr Abg. Szmula( 3): Wenn wir, wie der Reichskanzler war ein gerichtliches und ein wissenschaftliches." Ecker soll sich Dasbach auch den Stamen Rohling erwähnt, welchen gestern sagte, ernſten Beiten entgegengehen, dann sollte die Re­ein Gutachten über ein Buch, welches Briemann geschrieben hatte, Stract in seinem Buche des Meineides und grober gierung alle staatserhaltenden Parteien zu ihrer Unterstützung von Briemann haben machen lassen; das ist der Vorwurf einer Fälschung angeklagt hat, welchem er ferner schimpf heranziehen. Die Sozialdemokratie nimmt zu in Oberschlesien , unverantwortlichen Gewissenlosigkeit gegenüber einem katholischen liche Unwissenheit der jüdischen Literatur vorwirft. und die oberschlesische Geistlichkeit ist nicht im stande, dem ent­Gelehrten. Daß der Aron Briemann sich mehrmals hat taufen Professor Strack wollte den Gerichten Gelegenheit geben, die gegen zu treten, weil die Staatsbehörden ihr nicht mit dem laffen, ift so ein Zeichen der Gewiffenlosigkeit, welche Fälschung in dem famosen Flugblatt festzustellen. Wenn ein nöthigen Wohlwollen entgegenkommen. Die Sozialdemokraten auch bei Juden herrscht, die sich taufen lassen. In trenggläubiger, evangelischer Theologe so weit geht, dann wird fuchen den Oberschlesiern namentlich dadurch nahe zu kommen, bezug auf das odium generis humani hat Herr Ridert feine inan anerkennen müssen, daß es sich nicht um blinde, persönliche daß sie in polnischer Sprache eine Beitung herausgeben. Eine Weisheit aus der National- Zeitung" geschöpft. Er hätte sich die Leidenschaft handelt, sondern um echten religiösen Gewissens- großpolnische Agitation, welche die Losreißung von " Frankfurter Zeitung " ansehen sollen, welche den Dr. Trieber drang, dem der wahrhaft religiöse Mann nicht widerstehen kann. Krone Preußen will, giebt es in Oberschlesien nicht; abfertigt. Tacitus bezeichnet die Christen allerdings mit diesem An diesem wirklichen Brediger der christlichen Liebe solte sich wenn eine Agitation wegen der Sprache vorhanden ist, so hat Worte, aber nur, weil er sie als eine jüdische Sekte fannte. Herr Stöder ein Beispiel nehmen.( Sehr wahr! lints); aber die Regierung selbst fie durch ihre Maßregeln veranlaßt; erst in­Ebenso haben Herder und Treitschte die Sache aufgefaßt. Wie Herrn Stöcker's Biel liegt in einer andern Richtung: Der Jude folge dieser Maßregeln sind die polnischen Blätter entstanden, die fann man von mir ein genaues Bitat verlangen? Ich kam da wird verbrannt. Herr Dasbach hat auch die Moral der jüdischen jetzt in Oberschlesien erscheinen. mals in die Sigung, ohne zu ahnen, daß die Judenfrage vor Bevölkerung verdächtigt. War das nöthig? Könnte er sich nicht Ministerialdirektor Kügler: Es ist wünschenswerth, daß kommen sollte. Ich habe aus dem Gedächtniß zitirt. Ich kann begnügen mit der Ertlärung der jüdischen Rabbiner? Diese Er- der Vorredner der großpolnischen Agitation in Oberschlesien in mich auch auf einen gewiß für Herrn Rickert einwandsfreien flärung hätte auch ihm als gläubigen Christen eine so bestimmter Weise entgegengetreten ist. Es sind aber Versuche Zeugen im Mommsen berufen, der die Stellung des Tacitus zum Genugth uung gewähren müssen. Er sucht die Er gemacht worden, die Oberschlesier in die großpolnische Agitation Judenthum dahin zusammenfaßt, daß die Juden ihm als der Ab- lärung zu zu widerlegen und behauptet, daß doch die hineinzuziehen. Ueber den Zustand der Schulen haben wir uns schaum der Menschheit erscheinen. Wenn diese Verhandlung in unfittliche Moral in den Gesetzbüchern vorkommt und nicht blos aus den Berichten der staatlichen Schulaufsichts­die Deffentlichkeit kommt, wird die Siegesfanfare ver- daß sie noch heute maßgebend sei. Die Behauptung des beamten unterrichtet, sondern auch aus den Berichten flingen, und das Judenthum wird sagen: Gott schüße mich Herrn Dasbach, daß das Wort Akum sich auf Christen bezieht, der Kommissarien des Fürstbischofs von Breslau . Das Zu Dor meinem Freunde Rickert. Von der Erklärung der ist längst als haltlos und nichtig nachgewiesen; Redner beruft sich fammenströmen der Arbeiter mag allerdings dahin Rabbiner hatte Herr Rickert ein Vorzugsexemplar, ehe die Sache auf Profeffor Strack und Dr. Hoffmann, welche nachweisen, daß geführt haben, daß die Schulen der Entwickelung in die Oeffentlichkeit tam; das ist bei seiner Stellung begreiflich der Ausdruck Utum im Schulchan Aruch von den Christen nie- nicht immer schnell genug folgen fonnten. Sie können darauf Herr Nickert meinte, die Erklärung werde ihren Eindruck nicht mals gebraucht sei. Ferner hat Herr Hildesheimer , auch ein vertrauen, daß wenn die Unterrichtsverwaltung auf diesem Wege verfehlen.( Abg. Rickert: Auf Sie allerdings!) Die Erklärung Sachverständiger, erklärt, daß der Schulchan Aruch nicht maß vorgeht, dieses zum Vortheil für die Schulen gereicht. hat gar keinen Eindruck gemacht. Die Rabbiner drücken sich um gebend sei; denn seine Entscheidung wird verworfen, wenn sie Abg. Sperlich( 3): Mit der Erklärung des evangelischen die Frage des Talmud herum. Der Judenspiegel sagt uach dem nicht mit den Quellen übereinstimmt. Die Behauptung des Herrn Gewissens", die der Minister gegeben hat, kann ich noch nicht Schulchan Aruch: Die Juden dürfen keinen Juden betrügen, Dasbach bezeichnet Herr Hildesheimer zum Theil als absolut zufrieden sein; der Ausdruck hat erhebliche Wißstimmung unter aber dem Afum gegenüber ist es ihnen erlaubt, und Dr. Ecfer unwahr. Der Brief der Redaktion des Vereins zur Abwehr des zufrieden sein; der Ausdruck hat erhebliche Mißstimmung unter stellt die Sache dabin richtig: daß dem Atum gegenüber es teine Antisemitismus ist sehr ungeschickt; ich gebe ihn vollkommen den Katholiken erregt. Der Ausdruck kann von seinen unter­Uebervortheilung giebt. Reoner wendet sich nunmehr an den jeder Kritik preis. Ich kann also nur meine Bitte wieder gebenen Beamten leicht mißverstanden werden. Der Minister hat Minister mit der Frage, wie es stehe mit den Beschlüssen der holen an den Herrn Kultusminister( der Minister ist mit Fragen fompetent, und es ist auch nicht Aufgabe des Hauses, Ich kann also nur meine Bitte wieder uns aufgefordert Anträge zu stellen; wir sind nicht in allen evangelischen Generalfynode in bezug auf die kirchliche Selb . dem Abg. v. Dergen- Bromberg in ein Gespräch vertieft Gesezentwürfe auszuarbeiten. ständigkeit. und hört nicht auf den Redner) ich bitte den Darauf wird die weitere Berathung um 42 Uhr bis Mon Minister Boffe: So gern ich in solchen Dingen, wie Herr Herrn Kultusminister( große Heiterkeit) ich ich wieder tag 11 Uhr vertagt. den Minister Stöcker sie angeregt hat, entgegenkommen möchte, so ist doch der hole meine Bitte an arabestenartige Charakter dieser Dinge ein Hinderniß, etwas zu feit; der Minister wird darauf aufmerksam gemacht, daß Rickert thun. Er will die Befugniß des Landtags eingeschränkt wissen, sich an ihn wendet.) Ich bitte den Minister, die Untersuchung sich über kirchliche Fragen bei kleinen Anlässen auszusprechen. über die jüdischen Religionsbücher zu beschleunigen, damit nicht Wie soll die Regierung die Puntte formuliren, wo der Landtag Behauptungen, die aus den entlegensten Scharteten entnommen mitsprechen, und diejenigen, in denen ihm diese Befugniß entzogen sind, noch länger in der Welt umherlaufen. Daß der Herr werden soll? Wichtig ist der dritte Punkt: das Steuerrecht der Minister auch die Echtheit der 100 Thesen des Judenspiegels Kirche. Das Staatsministerium hat bereits beschlossen, sich mit untersuchen lassen möge, will ich ihm nicht zumuthen; es gehört einer Erhöhung auf 6 Prozent einverstanden zu erklären, eine wohl nicht zu seinem Ressort. Herr Stöcker hat wieder eine These Vorlage ist noch nicht ausgearbeitet. Eine Dotation der des Judenspiegels zitirt, die vollständig entstellt ist nach den evangelischen Kirche ist eine so weittragende Frage, daß der Urtheilen von Sachverständigen. Ich würde auch für den un­gegenwärtige Zeitpunkt der denkbar ungünstigste dafür ist. schuldig verfolgten Stöcker eintreten. Ich möchte ihn bitten, daß er sich endlich wieder besinnt auf seinen Charakter als Diener der chriftlichen Liebe. Jedenfalls bitte ich den Kultusminister,

Der Platz des Abg. v. Benda, der heute sein 77. Lebens­jahr vollendet, ist mit einem prächtigen Blumenstrauße geschmückt. Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten Be­rathung des Staatshaushalts Etats für 1893-94 und zwar des Etats des Kultusministeriums.

Abg. Neubauer( Pole) bringt die polnischen Beschwerden über die Kreisschulaufsicht, über die Unterrichtssprache beim

-W

-

( große Heiter­

Unterm neuen Kurs.

November 1892.

der

1. Metz . Ackerknecht Detsch wegen Ausstoßens aufrühres rischer Rufe"( Singen der Marseillaise ) 1 Monat Ge fängniß.

BO

Bielefeld. Genosse. Robusch, Redakteur der Volks. wacht", wegen Gendarmenbeleidigung 150 M. Geldstrafe event. 30 Tage Haft.