Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Dritter Wahlkreis. Heute( Dienstag) abend 8 Uhr findet im Märkischen Hof", Admiralstr. 180, eine Versammlung des Wahlvereins statt. Genosse Arbeiterfekretär Gustav Bauer spricht über: „ Die bedrohte Selbstverwaltung".
Am Sonntag, den 2. August, findet ein Ausflug mit Familie nach Johannisthal statt. Treffpunkt nachmittags 2 Uhr im Lokal Lindenhof", Friedrichstr. 61, Inhaber Alb. Trautmann.
Sechster Wahlkreis. Heute abend finden im Kreise elf Mitgliederversammlungen statt. Neben der Wahl der Delegierten wird in jeder Versammlung ein Vortrag gehalten.( Nähere Bekanntmachung fiehe Inserat.) Die Parteigenossen werden um rege BeDer Vorstand. teiligung ersucht.
Schöneberg . Die Generalversammlung des Wahlvereins findet heute, Dienstag, abends 8 Uhr, in den Neuen Rathaussälen", Meininger Straße 8, statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Vorstandsbericht. 2. Sassenbericht. 3. Anträge und Wahl der Delegierten zur Kreis- Generalversammlung, Generalversammlung Groß- Berlin, Provinzialfonferenz und zum Parteitag. 4. Verschiedenes. Die
Dienstag, 28. Juli 1908.
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Eine Havarie des Militärballons. Der alte Militärballon hat
Für die Wilmersdorfer Untergrundbahn( Rankeplaß- Fehr Ein Hauptmann a. D. verhaftet. Wegen Sittlichkeitsverbrechen belliner Plak ) sind alle technischen Vorarbeiten erledigt, so daß ist in Groß- Lichterfelde der Redakteur der Vorortzeitung Großnach Eintreffen der Bauerlaubnis durch die Aufsichtsbehörde mit ist in Groß- Lichterfelde der Redakteur der Vorortzeitung Großdem Bahnbau begonnen werden kann. Die Strede foll in zwei- Lichterfelder Zeitung"( Der Gemeinnüßige), Hauptmann a. D. einhalb Jahren fertiggestellt sein. In den ersten 5 Jahren sollen Oskar Schlott, Chausseestraße 95 wohnhaft, verhaftet worden. Der die Züge in 10 Minuten Abstand folgen, dann aber alle 5 Minuten bereits wegen eines gleichen Verbrechens vorbestrafte Mann ist auf verkehren. Anordnung der Berliner Staatsanwaltschaft dem Amtsgerichtss Schloßzpark Tegel und die Humboldtgräber bleiben gesperrt. gefängnis zugeführt worden. Er soll sich seit längerer Zeit an Mädchen unter 14 Jahren, die er in Kinematographentheatern Die vereinigten Restaurateure und Billenbesizer von Tegel , fennen gelernt hat, in seiner Wohnung sittlich vergangen haben., Heiligensee und Schulzendorf hatten sich vor einigen Tagen an die Verwaltung des alten Humboldtschlosses in Tegel gewandt, doch den herrlichen Schloßpark und die historische Grabstätte zur Besichti- gestern eine kleine Havarie erlitten. Das Luftschiff hatte bereits gung wieder freizugeben, was für den borgestrigen Sonntag drei kurze Aufstiege vollendet. Als es vom vierten Aufstieg heimauch in Aussicht gestellt war. Im letzten Augenblick ist diese 3 u tehrte und der Anter dicht über der Erde abſtoppte, gelang es den jage aber zurückgezogen worden. Der Tegeler Schloß- Mannschaften nicht schnell genug, das Landungsseil zu fassen. Ein park und die Humboldtgräber bleiben somit für das große Publi heftiger Windstoß trieb das Luftschiff ab und drückte es gegen eine fum gesperrt. Die Verwaltung hat sich hingegen bereit erklärt, alte Schanze. Der Führer ließ sofort Ballast abwerfen, und so Vereinen und Gesellschaften nach vorheriger Anmel- kam der Ballon ab. Zwar verfing sich das Seil in den Bäumen, dung den Zutritt zum Part zu gewähren. aber nach kurzer Zeit war das Luftschiff herabgeholt und glücklich geborgen. Das Seitensteuer ist leicht berbogen. Der Parseval Ballon ist noch immer nicht aufgestiegen. Am Sonnabend schien er für seinen ersten Aufstieg bereit zu sein, die Fahrt wurde aber
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Mitglieder der Wiener Arbeiter- Bildungsschule send in einer Anzahl von 200 am Sonnabend in Berlin eingetroffen, um sich Mit seine
Wahlen der Delegierten finden mittels Stimmzettel statt. Führung, die gruppenweise erfolgte, wurde am Sonnabend zunächst wegen Gewitterneigung unterlassen.
gliedsbuch legitimiert.
Nieder- Schönhausen. Heute Dienstag, den 28. Juli, findet in Neu- Karlshof" die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Geschäfts- und Kassenbericht. 2. Grfazwahlen zum Vorstand. 3. Vereinsangelegenheiten. 4. Verschiedenes. Ohne Mitgliedsbuch kein Zutritt.
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Bankow. Heute, Dienstag, pünktlich 8½ Uhr abends, Generalversammlung im Feldschlößchen" des Herrn Großkurt, Berliner Straße 27. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Dertliche Angelegenheiten. 3. Stellungnahme zur Kreis- Generalversamm Lung und zum Parteitag. Ohne Mitgliedsbuch kein Zutritt. Der Vorstand.
Biesdorf . Heute, Dienstag, Bahlabend. Genossen, seid alle pünktlich zur Stelle. Rummelsburg . Heute, Dienstag, abends 8 Uhr, findet im Saale der Witwe Weigel, Türrschmidtstr. 41, die HalbjahrsGeneralversammlung des hiesigen Wahlvereins mit folgender Tagesordnung statt: 1. Vorstands- und Kassenbericht. 2. Beschluß faffung über die Ausschlußanträge wegen Nichtbeteiligung an den Landtagswahlen. 3. Beschlußfassung betreffs Uebertritt der Frauenorganisation. 4. Stellungnahme zur Kreis- Generalber fammlung. 5. Vereinsangelegenheiten. Die Mitglieder des Frauen- Bildungsvereins wie des Allgemeinen Frauen- Wahlvereins Frauen- Bildungsvereins wie des Allgemeinen Frauen- Wahlvereins find hiermit eingeladen. Mitgliedsbuch legitimiert.
worden.
Der Sprung aus dem Fenster. In einem Warenhause war gestern abend ein Dieb, auf den die Polizei schon längst gefahndet hatte, auf frischer Tat ertappt und verhaftet worden. Ein Beamter transportierte den Häftling nach der Polizeiwache in der Charlottenstraße. Bei seiner Vernehmung wurde der Festgenommene als der Gelegenheitsarbeiter" Hugo Berger festgestellt. Nach beendeter Vernehmung wurde er in einer Belle untergebracht. Abends gegen Uhr verlangte er etwas zu essen und und zu trinken. Er benugte mun einen günstigen Augenblid dazu, um einen fühnen Fluchtversuch zu unternehmen: Er schwang sich aus einem offenstehenden Fenster aus dem ersten Stockwert auf die Straße hinab. Unten schlug er mit dem Kopf auf eine Siste auf. In besinnungslosem Zustande wurde der Waghalsige nach der nahen Unfallstation in der Kronenstraße gebracht und von dort nach Anlegung von Notverbänden der Charité als Polizeigefangener überwiesen. Die Verlegungen, die Berger bei seinem gefährlichen Fluchtverfuch erlitten hat, find sehr schwere.
In eine gefährliche Lage gerieten am Sonntag die Insassen eine Fahrt durch einige Berliner Straßen unternommen, mit dem Gewerkschaftshaus als Endziel. Am Sonntag ging die Fahrt nach eines Fährbootes, welches den Müggelsee an dem Nahnsdorfer von Sanssouci in Augenschein genommen wurden. Der gestrige die fich nach dem Südufer hinübersehen lassen wollten. Als sich der Wannsee , von dort nach Potsdam , wo der Park und die Schlösser Gemünde treuzte. In dem Boot befanden sich zwölf Personen, Tag war der Besichtigung des Lustgartens, der Museen und Dent- Kahn der Mitte des Gewässers näherte, tam von der Spree her mäler gewidmet. Nachmittag ging es nach dem Friedhof der März eine Bille, doch glaubte der Fährmann, noch vor derselben die Fahrgefallenen und von dort nach der Treptower Sternwarte. Nach rinne kreuzen zu können. Er hatte sich jedoch in der Entfernung bem Vortrag des Dr. Archenhold wurde der Unterſpreetunnel be- berrechnet, und so tam es, daß die beiden Fahrzeuge zusammen. fichtigt. Dienstag soll es nach dem Reichstagsgebäude , der Sieges- ftießen. Der Anprall erfolgte mit solcher Gewalt, daß das Fähr allee, durch den Tiergarten nach Charlottenburg gehen, wo die boot zu kentern drohte und mehrere Personen in das Wasser fielen. ständige Ausstellung für Wohlfahrts- und Unfallverhütungseinrich- Die Verunglückten konnten jedoch sofort, bevor sie irgendwelchen tungen gezeigt werden soll. Mit einer Besichtigung besonderer Schaden genommen hatten, von den übrigen Mitfahrenden gerettet Sehenswürdigkeiten, der Schiffbauausstellung, dem Zoologischen werden. Der Unfall, der leicht zu einer schweren Katastrophe hätte Garten, Warenhäuser und dergleichen, soll das Besuchsprogramm führen können, soll dadurch entstanden sein, daß die Zille an der schließen. Mündungsstelle in eine stärkere Strömung geraten war und Schuhleute auf der Menschenjagd. Am Sonntag in der fünften infolgedessen plößlich eine erhöhte Schnelligkeit angenommen hatte. Morgenstunde tamen angeheiterte junge Leute auf den Einfall, Vor die Lokomotive geworfen. Beide Beine wurden einem im Luisenstädtischen Kanal ein Bad for naß" zu nehmen. Der Unbekannten abgefahren, der sich auf der Spindlersfelder Bahn vor eine enttleidete sich, sprang ins Engelbeden und wollte bis zur einem herankommenden Personenzug auf die Gleise warf. Der Oranienbrüde schwimmen. Da fich trotz der frühen Stunde bald Lokomotivführer, der den Vorfall beobachtet hatte, fonnte es nicht zahlreiche Nachtschwärmer und Frühaufsteher ansammelten, wurden mehr verhindern, daß die Vorderräder der Maschine dem LebensFreischwimmer Jagd machten. Der aber sette unter träftiger Bei- bem Unbekannten vollständig abgefahren. Kurz darauf starb der natürlich auch Schußleute aufmerksam, die nun auf den kühnen müden über die Oberschenkel hinweggingen. Beide Beine wurden hülfe des Publikums alles daran, um seinen Verfolgern zu ent- Lebensmüde, der etwa 35 Jahre alt gewesen sein dürfte. Der rechte tommen. In einem günstigen Augenblick, als die Schußleute nur Arm des Toten weist die Tätowierung... 82" auf. auf der einen Kanalfeite waren, erspähte er ein von einem Spreefahn auf der anderen Seite herabhängendes Tau, zog sich blizschnell empor, überkletterte Kahn und Böschung und stürmte im Adamskostüm über die Straße. Fast gleichzeitig, aber doch mehrere Die Liste der stimmfähigen Bürger Berlins Nasenlängen später, waren die Schuhleute angelangt. Von einer Hat in dem Zeitraum vom 1. April 1907 bis zum 31. März Schar von Freunden gedeckt, zog sich der junge Mann während des 1908, über den das Wahlbureau des Magistrats jetzt den Laufens notdürftig an und entfam glüdlich. Es ist sicher nicht zu billigen, daß jemand nach durch üblichen Jahresbericht erstattet, ganz außerordent- tneipter Nacht so leichtsinnig sein Leben aufs Spiel sept. Die lich wenig zugenommen. Das Plus betrug für öffentliche Sittlichkeit wird wohl am frühen Sonntagmorgen weiter 1907/08 nur 9696 Perfonen, während es für feinen Schaden erlitten haben. Aber richtig ist es auch nicht, einen 1906/07 noch 16 374 und für 1905/06 fogar noch 23 228 folchen Menschen förmlich zu heben. Von dieser Aufregung konnte Personen betragen hatte. ihn der Schlag treffen. Die Minderung des Zuwachses, die schon im vorletzten Vom Kahn ins Wasser gestürzt und ertrunken ist der 12jährige Jahr begonnen hatte und im letzten Jahr noch schärfer her- Sohn des Schiffers Fiedler, F. war mit seiner Zille die Oberspree In der Nähe von Niederschöneweide borgetreten ist, muß hauptsächlich aus der Mehrung der stromaufwärts gefahren. Megzüge von Berlin und der gleichzeitigen Minde- stürzte sein Sohn von dem Hinterbed in die Spree. Da man von rung der Zuzüge erklärt werden. Aus dem Bericht des dem Vorfall nichts beobachtet hatte, so mußte der Kleine hilflos ertrinten. Erst als man später auf das Verschwinden des Verun- Zu dem Unglücksfall des Maurers Rathenow am Potsdamer Wahlbureaus ersehen wir, daß im Geschäftsjahr 1907/08 glüdten aufmerksam wurde, suchte man das Wasser ab. Es war Plak, über den wir in unserer Sonnabendnummer berichteten, wird für die nach Berlin zugezogenen Wahlfähigen sowie für die jedoch jetzt zu spät, Nur noch als Reiche konnte man den Knaben uns mitgeteilt, daß R. nicht auf die Elektrische springen wollte im Laufe des Jahres wahlfähig gewordenen Berliner bergen. und von dem Trittbrett abrutschte, sondern daß er beim Ueber105 639 neue Karten gefertigt und andererseits für die aus Mit Leuchtgas vergiftet hat sich die 45jähr. Ehefrau Antonie.baherkommenden elektrischen Wagen erfaßt wurde. N. hielt sich schreiten des Potsdamer Plazes von dem mit großer Schnelligkeit Berlin weggezogenen Wahlfähigen sowie für die hier ber- aus der Emser Straße 21. Die Lebensmüde war in der letzten an der Schutzvorrichtung fest und wurde so ein ganzes Stüd von storbenen Wahlfähigen 95 943 Karten weggelegt worden Beit von Schicksalsschlägen schwer heimgesucht worden. In der dem Straßenbahnwagen fortgeschleift. Rathenow ist schwer verletzt, find. Dagegen waren im Geschäftsjahr 1906/07 noch 108 845 Berzweiflung hat sie jest Hand an fich gelegt. Gestern wurde sie der Brusttasten ist ihm gequetscht, Rippen sind gebrochen, außerdem neue Karten gefertigt und nur 92 471 Starten weggelegt in ihrer Küche auf dem Fußboden tot aufgefunden; sie hatte sich wurde schwere Kopfberlegungen auf der Unfallstation tonstatiert. durch Leuchtgas bergiftet. Sämtliche Hähne des Gastochers waren Die herbeigerufene Feuerwehr stellte mit Hilfe des Zwei junge Berlinerinnen in der Ostsee ertrunken. Ueber Leider gibt der Bericht des Wahlbureaus nach altem, geöffnet. schlechtem Brauch nur diese Summen an, so daß man nicht Sauerstoffapparates Wiederbelebungsversuche an, die aber keinen einen traurigen Borfall wird telephonisch aus Ahlbed berichtet. Dort ertranten gestern nachmittag zwei junge Mädchen in der Ostzahlenmäßig feststellen kann, wieweit im einzelnen an der Erfolg mehr hatten. Eine Razzia mit Polizeihunden hat die Kriminalpolizei. in der fee. Die eine der Ertrunkenen ist die 18jährige Tochter des Lehrers Minderung des Zuwachses stimmfähiger Bürger beteiligt vorlegten Nacht auf dem Tempelhofer Feld veranstaltet. Die Streife Fettgers, während die andere, deren Persönlichkeit noch nicht feſtsind die Mehrung der Wegzüge, die Minderung der Zu- fand unter Hinzuziehung mehrerer Spürhunde, die alle verborgen gestellt werden konnte, ein 21jähriges Mädchen aus Charlottenburg züge und die übrigen Momente. Es wäre gewiß sehr lehr- liegenden Bersonen aufstöbern sollten, statt. Mehr als 30 Männer ist. Die beiden hatten mit mehreren anderen Badegästen an einer reich, genaueres auch hierüber zu erfahren. Aber die Berichte und Frauen wurden aufgegriffen und zur Wache gebracht. Zum berbotenen Stelle in der Ostsee gebadet. Als nun ein Gendarm des Wahlbureaus wollen ja nicht Belehrung bieten, sondern Teil mußten sie gleich wieder entlassen werden. Unter den zurück- dem Ufer nahte, befürchteten die jungen Mädchen bestraft zu wollen nur melden, wieviel Schreibarbeit in jedem Jahre behaltenen Personen befinden sich eine Reihe schwerer Jungen", werden. In ihrer Angst schwammen sie tief in die Ostsee hinein geleistet werden mußte. Deshalb wird darin z. B. auch die schon lange von den Behörden gesucht wurden. Sie waren fast und als sie dann später wieder ans Ufer zurüdschwimmen wollten, niemals angegeben, wie hoch sich denn nun alle mit Einbrecherwerkzeug reichlich versehen. Auch zwei als ver- berließen sie die Kräfte. Vom Ufer aus hatte man das wohl be. am Schluß des Geschäftsjahres die Gesamt- mißt gemeldete junge Mädchen, die in schlechte Hände geraten obachtet und sofort Rettungsversuche unternommen: sie sollten aber leider feinen Erfolg mehr haben. Die Leichen der beiden zahl der stimmfähigen Bürger Berlins be- waren, wurden aufgegriffen und den Eltern zugeführt. Das Perlenkollier der Gräfin Wartensleben im Werte von jungen Mädchen konnten bisher noch nicht geborgen werden. Die lief. Man rechnet uns aus den Zahlen der neu gefertigten 200 000 m., deffen rätselhaftes Verschwinden Anfang dieses Jahres Die Angehörigen der F. hatten während des bedauerlichen Vorund weggelegten Karten den Zuwachs des Jahres vor Aufsehen erregte, ist wieder zur Stelle geschafft. Frau Steger, die ganges am Ufer der See geweilt; fie mußten Augenzeuge der Katastrophe sein. Das unbekannte junge Mädchen war erst am und hält es für ausreichend, uns diesen mitzuteilen. Kammerfrau der Gräfin, die damals bereits in Haft genommen, Was diese Berichte des Wahlbureaus sonst noch bringen, aber wegen Mangels an Beweisen wieder freigelassen war, ist aufs Sonntag spät abends aus Charlottenburg eingetroffen. ist größtenteils sehr gleichgültig. Von Interesse sind nur neue verhaftet worden. Mit dem Halsband ist auch die vermißte graphischen Meldung sollen die beiden ertrunkenen jungen Mädchen noch die Angaben über die Zahl derjenigen Personen, deren Brosche im Werte von 18 000 M. aufgefunden worden. Hierzu die Fräuleins Strepp, Berlin , Graunstr. 30( Lehrertochter) und Ge Wahlrecht vorübergehend wegen Unterstügung aus öffent- wird uns geschrieben: Das Verdienst, die rätselhafte Geschichte jezt Degner aus Charlottenburg , Wilmersdorfer Straße 109, ſein. lichen Mitteln oder wegen Aberkennung der Ehrenrechte, aufgeklärt und die Perlen wieder ans Licht gefördert zu haben, gebührt dem Rechtsanwalt der Gräfin in dem bekanntgewordenen Einen Maffenbesuch wies das Sommerfest auf, das am Sonntag wegen Konkurs usw. ruhen mußte. Ueber Unterstüte Brivatbeleidigungsprozeß gegen die„ Glocke". Die wieder aus der die Genossen des 6. Kreiſes im Schloß Weißensee" veranstaltet sind dem Wahlbureau im lezten Jahr nicht weniger als aft entlassene Kammerfrau lebte seitdem als Schneiderin in der hatten. Das Wetter war prächtig, und so strömten schon zeitig 55 981 Meldungen zugegangen. Im vorlegten Jahr waren Bülowstraße 46. Man unterstüße die noch Verdächtige, um sie in Tausende von Genossen mit ihren Familien zum Festlokal. Gegen in dieser Rubrik nur 45 944 Meldungen gezählt worden, Berlin festzuhalten und um sie hier unausgesetzt beobachten zu 6 Uhr war kaum ein Pläßchen in dem Niesenetablissement zu mithin beträgt hier die Zunahme volle 10 000. So haben tönnen. Ein Detektivinstitut tam nach monatelanger Beobachtung finden, obwohl diesmal selbst auf der Wiese am Wasser durch Arbeitslosigkeit und Notstand gewirkt, von zu keinem anderen Ergebnis als die Kriminalpolizei, als daß Frau primitive Holzbänke und etische für Blat Sorge getragen war. denen der Nathausfreisinn angeblich wenig bemerkt" hat. Steger dringend verdächtig war und blieb. Endlich trat der ge- Das Festprogramm war ein äußerst vielseitiges und gab jedem nannte Anwalt mit Frau Steger in Verhandlung und faßte sie an etwas. Der Gesang von Arbeiterliedern wurde abgelöst durch Herabgefehte Rotspreise in städtischen Gasanftalten? Vor der empfindlichen Seite. Er berfprach ihr 10 000. wenn sie den Vorführungen turnerischer und athletischer Art, neben einem gut drei Wochen hatten die Gaswerte angezeigt, daß Kots jetzt infolge Schmuck, den niemand anders haben könne, herausgebe, und gab ihr ausgewählten Konzertprogramm. Recht lebendig ging es an der der auf allen Gasanstalten vorhandenen Vorräte zu billigen die Versicherung, daß ihm an ihrer Bestrafung nichts liege. Das Rutschbahn und an den Karuffellen zu, wo jedes Kind zuerst seinen Breifen abgegeben werde. Mit dieser Billigkeit stimmt es aber rührte Frau Steger, um so mehr, als sie endlich doch wohl einsehen Bon abfahren wollte. Die Festteilnehmer, die am See Platz ge. feineswegs, denn wie uns mitgeteilt wird, mußte der Hektoliter mochte, daß an eine Veräußerung des Schmudes nicht mehr au nommen hatten, reckten sich ben ganzen Nachmittag und auch noch gebrochenen Stokes in diesem Sommer mit 1,60 m. bezahlt denten sei. Sie konnte nun auch so zu Geld kommen und dann abends die Hälse aus, wann endlich auf der dort provisorisch erwerden, also mit dem Winter preise, während im vorigen Jahre das Weite suchen. Das Detektivinstitut vermittelte jetzt zwischen richteten Konzertbühne Musik erscheinen würde; aber sie blieb leer. nur 1,40 M. zu bezahlen waren.( Ungebrochener Kots ist um ihr und dem Anwalt, und endlich bequemte sich Frau Steger, das Dafür hatten diese Teilnehmer aber den Vorzug, das den Schluß 20 Pf. billiger.) Troß dieser offenbaren Berteuerung von 20 Pf. Bersted und den Schmud herauszuholen. Die Perlen lagen in des Festes bildende glänzende Feuerwerk aus nächster Nähe be gegen das Vorjahr in einem öffentlichen Säulenanschlag von einem Mauerspalt an der Außenseite der gräflichen Wohnung, in schauen zu können, aus dem fich das Transparent der riesigen billigen Preisen zu reden, das erscheint denn doch als ein einem von dem Blech verdeckten Spalt am Fenster des Zimmers, Figur der Göttin der Freiheit wirkungsvoll heraushob. Unsere stets hilfsbereite Arbeiter- Samariterkolonne hatte bei ganz gewöhnlicher Geschäftstrid, die Kundschaft anzuloden. Zu das Frau Steger als Bofe bewohnt hatte. Der Schmud hat die einem solchen Mittel brauchten die städtischen Gaswerte wirklich ganze Zeit über das Haus der Bestohlenen nicht verlassen. Wollte dieser großen Masse der Festteilnehmer, außer mehreren leichten nicht zu greifen. Weiter aber wird in uns zugegangenen Be- man zu ihm gelangen, so mußte man das Fensterblech hochheben. Fällen auch einige bedenklicherer Natur zu behandeln. Für die schwerden über die Qualität des Mots geklagt, der das dafür Der Schmud lag in Watte gewickelt in seinem Versted. Gestern Sicherheit am Wasser hatten die Arbeiterschwimmer vollauf ge bezahlte Geld nicht wert sei. In der Anstalt in der Danziger früh holte ihn Frau Steger heraus und brachte ihn zur Uebergabe forgt, es ging aber alles glatt ab. Nur an der Kaffeeküche hat Straße ist eine Ware berabfolgt worden, von der behauptet nach dem Café Friedrichshof. Bei der Ankunft der Frau Steger nicht geklappt". Sier müßte fünftig für eine schmellere Ab. wird, daß sie gegen früher schlechter geworden, schlecht gefiebt und im Café rief das Detettivinstitut die Kriminalpolizei, und ein fertigung und größere Ordnung gesorgt werden, die eine Küche war mit Gruß start vermischt sei. Hiernach muß hinter die An- Kommissar nahm darauf die Frau feft. Diese behauptet jekt, diesem Ansturm nicht im entferntesten gewachsen. kündigung von herabgesetzten Rotspreisen in den städtischen Gas- sie habe an einen Diebstahl gar nicht gedacht, sondern nur der anstalten ein großes Fragezeichen gemacht werden Gräfin einen Schabernad fpielen wollen
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