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bracht haben, wird niemand Wunder nehmen.
halten. Der Laden, die Schlafstube und die Küche waren arg
Der Prüfling dreht den Innungsmeistern eine zweizöllige, oder sträubende Unfittlichkeiten getrieben. Der aufgebrachte Bater des gar eine zweieinhalbzöllige Traille und der Junge ist Gefelle. Senaben hat der Kriminalbehörde Anzeige darüber erstattet, doch mitgenommen. Thatsächlich ist aber auch der Fall passirt, daß ein Lehrling, bezw. ist es bis jetzt noch nicht gelungen, den Thäter zu entdecken. Zu Prüfling auch dieses einfachste aller Gesellenstücke noch verpfuschte. Dem nichtsahnenden Knaben, der ihn gefragt hat, wer er sei, hat Mit der elektrischen Droschfe, über welche wir bereits Dem Prüfling wurde nun von einem dort arbeitenden Gefellen er gesagt, er fei Kaufmann und wohne in der Friedrichstraße. furz berichteten, sind im Lanfe dieser Woche mehrere Probeeine andere, gute Traille zugereicht, welche derselbe den Jnnungsfahrten unternommen worden, deren Resultate uns als ganz meistern vorlegte und auch dieser Lehrling wurde los= Durch vier Knaben ist ein Einbruch in einen Keller der vorzügliche bezeichnet werden. Das nur dreirädrige Gefährt, gesprochen, also zum Geselien befördert". Daß es bei diesem Brunnenstraße verübt worden. Vorgestern Abend zwischen 10 und dessen Erscheinen bei den Passanten bedeutendes Aufsehen hervor Ausbildungssystem eine ganze Anzahl Lehrlinge nach vier 11 Uhr bemerkte der Vizewirth Licht im Lagerfeller des Kauf- rief, bewegt sich mit großer Schnelligkeit vorwärts und kann bei Lehrjahren schon bis zum Sandkutscher oder Arbeitsmann ge- manns N. und machte deffen Kommis darauf aufmerksam, daß höchster Ausnutzung der Elektrizität in kaum 20 Minuten eine wahrscheinlich Diebe anwesend seien. Der Letztere holte die Meile zurücklegen. Bei einer unternommenen Probewettfahrt der Bezeichnend für unsere gangen sozialen Zustände ist aber füffel, bewaffnete sich mit einem Revolver und ging in elektrischen Droschke mit einem Einspänner- Fuhrwerk, Droschke auch die Art, wie der betreffende„ Behrherr" es versteht, den den Keller. Hier feuerte er einige Schreckschüsse ab, dann erster Klasse, errang schon nach wenigen Minuten das„ elektrische" Ertrag, welchen ihm die Arbeit der Lehrlinge abwerfen soll, leuchtete er den Raum ab. Als er sich einer Schmalstonne Koupee vor dem bisherigen Gefährt einen bedeutenden Vorsprung. künstlich, und auf Kosten seiner meist verheiratheten Gesellen zu näherte, erhob sich daraus eine menschliche Gestalt, der Gehilfe Uebrigens ist der fahrende Automat mittels eines Hemmschuherhöhen. feuerte in der Bestürzung in der Richtung dahin und verwundete Apparates fofort zum Halten zu bringen, er weicht sehr ge= Jni lehten Behrjahre werden nämlich die Lehrlinge auf sogenanntes den 18 Jahre alten Knaben Otto Janece, der in der Tonne geschickt und schnell entgegenkommenden Fuhrwerken oder Halbstück beschäftigt, d. h. der von den Lehrlingen gelieferten steckt hatte, schwer an der rechten Schulter. Jänecte hat vor anderen Hindernissen aus. Die Pferde der Straßenfuhrwerke Arbeit wird der Gesellenlohn zu Grunde gelegt und von diesem feiner Ueberführung in ein Krankenhaus noch eingeräumt, daß verhielten sich dem feltsamen Gefährt gegenüber ruhig und erhält die eine Hälfte der Meister, die andere ber Lehrling. Es er mit drei gleichaltrigen Knaben vom Hofe aus das Kellerfenster scheuten nicht, allerdings aber fanden die Probefahrten auf ist dies als ein ganz besonderer Verderb für die Lehrlinge zu eingedrückt, eingestiegen sei, Kisten erbrochen und den aus Würsten weniger belebten Straßen im Stadttheil Moabit statt. betrachten, denn bei dieser Beschäftigungsmethode vergißt der und Schinken bestehenden Inhalt in einen Korb gepackt habe. Lehrling natürlich das Lernen ganz und gar, und er ist nunmehr Bei dem Fortschaffen feien sie gestört worden. Zwei von den Den Werth des Tagameter fonnte gestern Abend ein nur auf den Erwerb bedacht. Selbstverständlich wird diesen Mitschuldigen sind ermittelt, der dritte ist noch unbekannt. Droschfenfutscher tennen lernen. Derselbe hatte das Glück, eine Lehrlingen nur die beste, d. h. diejenige Arbeit zugewiesen, bei junge, elegant gekleidete Dame längere Zeit in Berlin umberwelcher der Meister am meisten verdient, dadurch werden nun Gestörter Einbruch. In der Nacht vom 19. zum 20. d. M. fahren zu dürfen. Der Fahrpreis hatte so die Höhe von 4,90 m. aber wieder die Gefellen geschädigt, welche dann die weniger wurde in der Eckdestillation von C. Schulz, Plantagen- und erreicht, was der Kutscher seinem Fahrgast furz vor dem letzten Johnende Arbeit machen müssen. Leider sind ja nun unsere wirth- Adolfstraßen- Ecke ein Einbruch verübt. Der Geschäftsverwalter Halten, das vor einem Haufe der Wilhelmstraße nahe der schaftlichen Verhältnisse derart, daß die Eltern auf diesen Ver- Schulz, Bruder des Inhabers, hatte den Laden gegen Mitternacht Leipzigerstraße erfolgte, mittheilte. Beim Absteigen wollte die dienst der Lehrlinge angewiesen sind. Daß aber der Lehrling verschlossen und wollte noch einen Gang besorgen. Als er sich Dame dem biederen Roffelenter einen Thaler in die Hand drücken. nichts lernt, ist sein, und schließlich auch der Eltern größter noch nicht ausgedreht hatte, et fehrte um und fand das Gas bereits da er seinem Fuhrherrn für den vom Taxameter angegebenen bereits auf der Straße befand, fiel ihm ein, daß er das Gas Dieser tonnte sich selbstverständlich damit nicht zufrieden geben, Schaden. G3 fann den Eltern nicht gleichgiltig fein, wenn ihr Sohn in vier Jahren nicht soviel gelernt hat, um sich ausgelöscht. Er ftuzte; dann betrat er schnell entschloffen fein Preis verantwortlich ist; derfelbe war thatsächlich abe wenn ihr Sohn in vier Jahren nicht soviel gelernt hat, um sich Schlafzimmer und nahm von der Wand einen geladenen Re- gefahren"." Ne, det machen wir nich!" fagte er ruhig und ernähren zu können, und schließlich nach der Lehrzeit den Eltern volver. Während dessen sprang aus dem Kleiderspind ein Mann wies auf den Taxameter, da steht's jane fenau jeschrieben". noch zur Bast fällt. Die hier geschilderte Art der Lehrlingsausbildung steht feines hervor, ergriff durch das Fensier die Flucht und entfam. Eine Aber bevor der Gute noch den Bock verlassen konnte, verschwand wegs vereinzelt da. Der Schreiber dieser Zeilen würde sich schon Beute war ihm nicht zugefallen, da er zu früh bei seiner Arbeit die Dame" mit der furzen Antwort: Mehr habe ich nicht," vollauf belohnt fühlen, wenn auch nur ein fleiner Theil der gestört wurde. Es ist dies seit vierzehn Tagen bereits der vierte im Hause. Eine Fülle Berwünschungen" folgten ihr. Alsbald Eltern daraus die Lehre ziehen würde, bei Unterbringung ihrer Einbruch in der Plantagenstraße. sammelte sich eine große Menschenmenge an, die sich für den Söhne in eine Lehrstelle von dem Lehrherren die weitgehendsten Kutscher ins Zeug legte und gegen den Portier des betreffenden Garantien zu verlangen, daß der Lehrling auch wirklich so aus funft darüber, ob das Fräulein" im Hause wohne, bezweifelte Sauses Stellung nahm. Dieser verweigerte nämlich jede Ausgebildet wird, daß er sich später in seinem Berufe ernähren kann. dafür aber die Richtigkeit der Forderung des Kutschers. Gine Zu dieser Zuschrift haben wir zu bemerken, daß auch die Anschuldigung, welche der sicher arbeitende Taxameter aufs beste beste Lehrlingsausbildung feine sichere Garantie für eine spätere widerlegte. Natürlich hat der so schmählich betrogene Mann die Eristenz bietet und nicht vor Arbeitslosigkeit und Lebensnoth Absicht, der Geschichte ein Nachspiel zu verschaffen und die so schützt. Immerhin aber erscheint es angezeigt, daß, so lange das Handwerk noch besteht, die Lehrlinge in gehöriger Weise ausüberaus anständige" Dame polizeilich ausfindig machen zu lassen. gebildet werden. Jezt sind Lehrlinge allerdings nur willkommene Ausbeutungsobjekte.
Von den verhafteten Ruffen sind sechs ausgewiesen, weil fie fich politisch läftig gemacht", und haben innerhalb 48 Stunden das preußische Staatsgebiet zu verlassen. Den anderen ist gestattet, hier zu verbleiben, doch ist ihnen anempfohlen, sich von der Politit fern zu halten. Was maßgebend gewesen sein mag bei der Auslese der Ausgewiesenen, ist vollständig in Duntel gehüllt.
Auf Anordnung der königlichen Staatsanwaltschaft ist am Sonnabend der bekannte Antisemit Ingenieur Paasch aus Leipzig bei vorübergehender Anwesenheit in Berlin in einem hiesigen Hotel durch die Kriminalpolizei verhaftet worden. Am Sonntag erfolgte feine Einlieferung in das Moabiter Unterfuchungsgefängniß und am Montag Nachmittag die erste richter fiche Bernehmung vor dem Untersuchungsrichter Amtsrichter Dr. Frommel. Paasch ist beschuldigt, durch seine neueste Broschüre den gesammten Bundesrath, den Reichskanzler v. Caprivi, den Justizminister Schelling und einen geheimen Rath des Auswärtigen Ministeriums beleidigt zu haben.
Polizeilich fiftirt wurde der aus vielen Versammlungen bekannte Gustav Koopmann. Heute Morgen um 6 Ühr wurde er in seiner Wohnung in der Wolliner Straße verhaftet und nach dem Polizeipräsidium geführt, wo er wegen geheimer Berbindung" vernommen und um 11 Uhr wieder entlassen wurde. Derfelbe erhielt ferner ein Strafmandat wegen Verbreitung von Flugblättern in Britwalt, erklärte jedoch, feine Flugblätter verbreitet zu haben.
Von dem Möbelpolier Serrn Gustav Bock, Weidenweg 25, geht uns eine Mittheilung zu, in welcher derselbe be theuert, daß das auf Verlangen der Betheiligten in Nr. 24. d. Bl. veröffentlichte Schiedsgerichts- Urtheil, welches vom Agitationsklub „ Osten" und von den Vertrauensleuten des vierten Wahlkreises unterzeichnet war, auf durchaus falschen Voraussetzungen beruhe. Die betreffende Anklage gehe von einem im Jahre 1887 vom Möbelpolirer Herrn Frohmann geführten Zivilprozeß aus, in welchem er als Zeuge geladen worden sei. Aus den Akten dieses Prozesses hätten nun seine Gegner herausfinden wollen, daß er einen„ Meineidsversuch" gemacht habe; selbstredend sei er sich nicht im geringsten eines solchen Verbrechens bewußt gewesen. Es sei bezeichnend, daß das Schiedsgerichts- Urtheil in seiner 2bwesenheit gefällt fei; auch bedauere er, daß der betreffende Vertrauensmann dasselbe unterzeichnet habe. Seine Gesinnung bleibe nach wie vor dieselbe.
um 4 Uhr am Reichstage- Ufer bei der Markthalle IV ein Mann In selbsimörderischer Absicht sprang gestern Nachmittag in die Spree, der Papiere auf den Namen Schneider Adoli Siegismund bei sich führte. Schiffer haben ihn noch rechtzeitig aus dem Wasser gezogen und nach der Charitee befördert. Dort ist er bislang noch nicht zur Besinnung zurückgekehrt.
Vom Dache gestürzt. Ein gräßlicher Anblick war es heute Vormittag um 11 Uhr, als ein Schornsteinfeger vom Dache des Gemeindeschulgebäudes Gipsstr. 23a auf die Straße hinabstürzte und schwerverlett liegen blieb. Jin St. Hedwigs- Krankenhause, wohin er gebracht wurde, sind mehrere Arm- und Schenkel brüche, eine Gehirnerschütterung und andere innere Verlegungen festgestellt worden. Die Persönlichkeit ist noch unbekannt.
Eine Verwechselung von Flaschen ist gestern Nachmittag um 312 Uhr dem 45 Jahre alten Schlosser Gustav Lipinsky, der Waldfir. 50 wohnte, verhängnißvoll geworden. Er wollte aus einer Flasche Bier trinken, faßte aber eine solche mit Salmiat gefüllte und starb furze Zeit nach dem Trunke.
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Marktpreise in Berlin am 18. Februar, nach Ermitte fungen des Polizeipräsidiums. Weizen per 100 kg. guter von 15,80-15,20 m., mittlerer von 15,10-14,60 m., geringer von 14,50-14,00 M. Roggen per 100 g. guter von 13,60-18,80 M., mittlerer von 18,20-12,90 M., geringerer von 12,80-12,50 m. Gerste per 100 Kg. gute von 17,50-16,30 M., mittlere von 16,20-15,10 m., geringe von 15,00-13,80 M. Safer per 100 Rg. guter von 15,80-15,20 m., mittlerer von 15,10-14,60 m., geringer von 14,50-14,00 m. Stroh, Nicht per 100 kg. von 4,90-4,00 M. Heu per 100 Kilogramm von 8,00-5,20 m. Erbsen per 100 Rg. von 40,00-25,00 M. Speisebohnen, weiße per 100 Kg. von 50,00-20,00 2. Linfen per 100 Rg. von 80,00 Selbstmordverfuch. Am Sonnabend Abend gegen 83/4 1hr bis 30,00 m. Kartoffeln per 100 g. von 7,00-4,50 M. Rind bestieg ein elegant gekleideter junger Mann und eine Dame ein fleisch von der Keule per i Rg. von 1,60-1,20 M. Bauchfleisch Droschte erster Klasse am Alexanderplatz , um nach Charlottenburg per 1 Kg. von 1,30-0,90. Schweinefleisch per 1 Kg. von zu fahren. Der Kutscher durchfuhr den Thiergarten und befand 1,60-1,20 m. Kalbfleisch per 1 Kg. von 1,60-0,90 m. Hammelich unweit der gleichnamigen Stadtbahnstation, als plöglich die fleisch per 1 Sg. von 1,50-0,90. Butter per 1 Kg. von 2,80 Thür des Wagens aufgerissen wurde und die junge Dame mit bis 1,80 m. Gier per 60 Stück von 8,00-3,60 m. Fische per angsterfüllter Stimme hinausrief, doch recht schnell nach Char- 1 Kg.: Karpfen von 2,40-1,20 M. Male von 3,00-1,00 9. lottenburg zu fahren, da ihrem Bräutigam sehr unwohl geworden Bander von 2,40-1,00 M. Hechte von 1,80-1,00 M. Barsche fei. Auf weitere Anordnung der Baffagierin fuhr der Kutscher von 1,60-0,70 M. Schleie von 2,40-1,00 m. leie von 1,40 zu einem in der Berlinerstraße wohnenden Arzt und hier wurde bis 0,80 M. Krebse per 60 Stück von 10,00-3,00 m.
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Der Ver
gefunden.
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eine Frau erhängt vorTeufelsteller"
der inzwischen bewußtlos gewordene Fahrgast, der start aus einer Polizeibericht. Am 18. b. M. Nachmittags wurde am Wunde am Halse blutete, von seiner Begleiterin aus dem Nordufer im Berlin- Spandauer Schifffahrtskanal bie Leiche eines Wagen gehoben. Nach Anlegung eines Nothverbandes mußte unbekannten, etwa 20 Jahre alten Mannes aufgefunden. der Wagenlenker den Verwundeten, in welchem später der Abends machte eine Frau in ihrer Wohnung in der Swine23 jährige Kommis S., der feit kurzer Zeit in einem Waaren- münderstraße den Versuch, sich zu vergiften. Nach Anwendung engrosgeschäft in der Spandauerstraße beschäftigt war, nach von Gegenmitteln wurde sie noch lebend nach der Charitee geeinem Berliner Krankenhause schaffen. Wie die Begleiterin des jungen Mannes, die 19 jährige Verkäuferin Agnes F. angiebt, bracht. Vor dem Hause Stallschreiberstr. 64 wurde ein Stapellhat der Handlungsgehilfe mit ihr während der Fahrt nach meister von einer Droschke überfahren, wobei er außer QuetCharlottenburg, woselbst Beide einem Kränzchen beiwohnen schungen der Knöchel an beiden Füßen einen Bruch des linken Oberarms erlitt. Am 19. d. Mt. vergiftete sich ein Schloffer wollten, Streit, und zwar aus Eiferfucht, angefangen und sich in seiner Wohnung in der Wallstraße. In ihrer Wohnung dann mit den Worten: Na warte, Dir will ich das Lanzen in der Jakobikirchstraße wurde schon stören", ein Dolchmesser in den Hals gestoßen. wundete, welcher ein recht exzentrischer Mensch zu sein scheint, Kommandantenstraße 67-69, versuchte ein obdachloser KonditorIn der Schankwirthschaft hatte sich vor Monatsfrist aus ähnlichem Anlaß durch Erhängen gehilfe, sich mittels eines Tascheninessers die Pulsadern der das Leben zu nehmen versucht. linken Hand zu öffnen. Er brachte sich jedoch nur eine Fleischwunde bei und wurde nach der Charitee gebracht. Vor dem Hause Leipzigerstr . 126 wurde ein Arbeiter durch eine Droschte überfahren und am Knie und an der Bruft bedeutend verlegt. Abends erfchoß sich in einer Schankwirthschaft in der Roßstraße ein unbekannter, etwa 30jähriger Mann mittels Revolvers. - Im Lagerfeller des Materialwaarenhändlers Rauch, Brunnenſtraße 132a, überraschte der Handlungsgehilfe Wolff vier junge Burschen, die dort eingebrochen waren. Drei von ihnen entfloben; der vierte, der 18jährige Otto Jänide, versteckte sich in einer Zonne, wurde jedoch entdeckt und von Wolff durch einen
Eisenbahn- Unfall. In der vorvergangenen Nacht sprang, wie amtlich mitgetheilt wird, aus bisher noch nicht bekannten Ursachen die Lokomotive des von Posen kommenden Personen zuges Nr. 206 mit der vorderen Laufachse aus dem Geleife, als er noch etwa 1%, Kilometer vom Bahnhofe Grtner entfernt war. Der Zug tam auf turze Entfernung zum Halten, so daß weder eine Beschädigung an den Betriebsmitteln, noch eine Verletzung an Personen entstanden ist. Die Reisenden wurden mit dem sonst in Erkner beginnenden Vorortzuge Nr. 1098, der zu diesem Der Berliner Naturheilverein I nahm eine Resolution 3wede bis an die Unfallstelle gebracht wurde, weiterbefördert. an, in welcher gegen den Entwurf des Reich 3- Seuchen- Die Strecke war gegen 4 Uhr Morgens geräumt, mußte aber bis Revolverfchuß an der Schulter so schwer verlegt, daß er nach Gesetzes protestirt wird, weil derfelbe eine Verletzung der heute gegen Mittag eingeleifig gefahren werden, weil die Aus- dem Lazarus- Krankenhause gebracht werden mußte. persönlichen Freiheit und eine tiefergehende Schädigung des Bolts- befferung des Geleises, an welchem ungefähr 120 Berbindungs- und 19. d. M. fanden sechs kleinere Brände statt. wohls zur Folge habe. stangen durch die entgleisten Räder zerbrochen bezw. verbogen wurden, so lange Zeit beanspruchte. Größere Verspätungen erlitten nur die Vorortzüge Nr. 1098 von Ertner und Nr. 1290 von Fürstenwalde .
Gerichts- Beifung.
Am 18.
Eine muthige Frau hat am verflossenen Freitag drei Diebe dingfest gemacht. Die Wittwe Sch., die eine Villa an der Berlin - Oranienburger Chauffee, etwa 11/ a Rilometer von Dalldorf entfernt, befigt, gewahrte an dem obenerwähnten Tage am Spät- Der Kutscher, dessen Droschke am Donnerstag Abend vor nachmittage brei Männer, die sich dem einsam belegenen Grund dem Schlosse mit einem Militär Gepäckwagen zusammenstieß, Wegen Körperverlegung in einer das Leben gefähr stücke näherten. Frau Sch. beobachtete nun hinter den geschloffenen wobei seinem Pferde die Deichsel des Gepäckwagens in den Leib denden Weise stand gestern der Arbeiter Karl Otto Wilhelm Fensterladen, wie zwei der Männer, handseste Bursche, mit fuhr, theilt uns mit, daß er das verendende Thier nicht mit Schmidt vor der VII. Straffammer des Landgerichts I. Knippeln versehen, sich über den Bretterzaun des Gartens Peitschenhieben trattirt hätte und auch nicht geflüchtet sei. Gr Wegen eines Glafes Bier war er mit einem Mulatten, einem schwangen, während der dritte Komplice mit dem Handwagen, wäre durch das Unglück so erschreckt worden, daß er alle Mühe gewissen Albert Klein in Streit gerathen, und als dieser auf ihn vor welchem ein großer Ziehhund gespannt war, auf der Chauffee gehabt habe, sich auf dem Bocke zu erhalten, gefchweige denn, fosging, versezte er ihm zivet Messerstiche in die Seite, die wohl Schmiere stand. Die Diebe begannen nun ganz rationell zu daß er das durchgehende Thier noch hätte schlagen fönnen. Ur gefährliche Folgen hätten nach sich ziehen können, wenn sie nicht plündern und wendeten zunächst ihre Aufmerksamkeit den Bintrohren, fache des Unglids sei das überschnelle Heranfahren eines an einer Rippe Widerstand gesunden hätten. Die Angeklagte die zur Bewässerung des Gartens dienen, zu. Frau Sch. rief ihre Schlächter- oder ähnlichen Wagens gewesen, dem er hätte aus wollte den Gerichtshof von dem Vorliegen eines Attes der Nothbeiden erwachsenen Töchter, ließ diefelben sich mit Besen und weichen müssen. wehr überzeugen; es gelang ihm dies aber nicht, vielmehr verSchrubber bewaffnen, sie selbst aber nahm eine alte Flinte, die ihrem verstorbenen Manne gehörte, und wenige Sekunden darauf Ein verhängnißvolles Feuer entstand in der Nacht zum urtheilte ihn der Gerichtshof zu zwei Jahren Gefängniß. schreckte ein donnerndes Halt die Einbrecher von ihrer Beschäf Sonntag gegen 11 Uhr in dem Posamentiergeschäft von Roesiger, Ein Jahr Gefängniß für ein Paar Stiefel legte die tigung auf. Vor ihnen stand Frau Sch., die Flinte im Anschlag Naunynstraße 5. Zunächst glaubten die Hausbewohner, die 7. Straffammer gestern dem schon bejahrten Arbeiter August haltend, daneben ihre handfesten Töchter. Mit starker Stimme wußten, daß die Eheleute einen Maskenball besuchten, daß Klein auf, welcher mit zwei sogenannten„ Abhängern", den rief die Wittwe den beiden Dieben zu, sich zu ergeben, widrigen die Tochter allein in der brennenden Wohnung anivesend Arbeitsburschen Saul und Krumm now, zufammen auf der falls sie schieße! Die Einbrecher wagten nun feinen Widerstand sei. Der Bildhauer Dehn mit mehreren Personen drang durch Anklagebant faß. Die beiden letztgenannten gehören zu derjenigen und ließen sich von den drei Frauen binden. Auch der Dritte ein eingeschlagenes Fenster das Innere, und ein Sorte von Spizbuben, welche die Straßen durchstreifen und bei der Burschen wurde festgenommen und so wurden die drei Schuhmann folgte ihnen. Bei dem Einschlagen der Scheibe hatte Gelegenheit Schaukästen oder Aushängestücke von den Thüren Gauner unter weiblicher Eskorte in das Amtsbureau nach Dall sich ein Mann, der unbekannt geblieben ist, an der rechten Hand der Läden abhängen. Sie waren in drei Fällen solcher Diebdorf geschafft, woselbst die Personalien der Diebe, die sämmtlich derart verlegt. daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. stähle überführt. Klein, der Schlafwirth der Angeklagten, hatte auf dem Gesundbrunnen wohnen, festgestellt wurden. Die Diebe Der Schußmann wurde durch den Qualm derart betäubt, daß ein Paar Stiefel von den Spizbuben angenommen. Da er schon find gestern nach Berlin überführt worden. man ihr herausholen mußte. Dehn, der gleichfalls an Arm und verschiedene Vorstrafen aufzuweisen hat, wurde er zu 1 Jahr Hand verwundet war, suchte erst die Räume nach dem Mädchen Gefängniß verurtheilt. Die beiden Abhänger" wurden mit Sittlichkeitsverbrechen. In der Linienstraße begegnete ab und begab sich, als er es nicht fand, nach der Sanitätswache je 1 Jahr 3 Monaten Gefängniß bedacht. Dieser Tage in der Abendstunde ein junger Mann von hoher, in der Adalbertstraße. Bevor die Feuerwehr gerufen wurde, schlanker Statur, fein gekleidet, mit blondem Haar, fleinem hatte man die tolljalousie des Straßeneingangs hochgehoben und Ein interessanter Fall zum Kapitel der PersonenSchnurrbart und Brille, einem Knaben im vierzehnten Jahre war in den Laden eingedrungen, um angeblich zu löschen und zu verwechselungen beschäftigte gestern die siebente Straftammer und fragte denselben, ob er mit ihm baden gehen möchte. Der retten. Als aber die Familie Rösiger von dem unterbrochenen des Landgerichts I . Am Nachmittage des 22. Juli v. J. gegen Knabe, ein Kind sehr achtbarer Leute, noch sehr findlich und Mastenfest zurückkehrte, mußte sie die Wahrnehmung machen, 4 Uhr stand der Schuhmann Ebert auf Posten bei der Sieges harmlos, willigte ein, und der Fremde ging mit dem Knaben daß ein Theil der geretteten Gegenstände gestohlen worden war. fäule. Er bemerkte ein mit zwei Braunen bespanntes vier nach der Badeanstalt in der Schönhauser Allee , nahm dort ein Der Feuerwehr gelang es nur, das neben dem Laden befindliche räderiges Breat, welches in so schneller Gangart über den Billet zweiter Klasse, und hat im Bade mit dem Knaben haar- Bimmer, welches Geld und Werthpapiere barg, unversehrt zu er- Rönigsplaß raste, daß mehrere Fußgänger dadurch gefährdet
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