n$ eefhtnt gtt sein. 0egcs de» Bund bet Landwirthe erklärtsich der LandeSkulturrathfürdaSKönigreichSachsen. Derselbe fordert die sächsischen landwirthschaft-lachen Vereine auf, für den Anschluß an diesen Bund nichtzu wirken. Es gebe genug Organisationen in Sachsen fürVertretung der Interessen der Landwirthschaft, nur würdensie von den Landwirthen nicht genügend benutzt. Die„Hellen* Reaktions-Sächser sind wohl der Ansicht, daß diebisherigen Organisationen deS Agrarierthums ausreichen.Was wird der v. Frege zu diesem Beschlüsse des Landeskultur-raths sagen? Wird er sich zur Wehr setzen, da doch seinBundesbruder v. Thüngen-Roßbach auf Tivoli prahlend ge-fabelt hat:„Wir sind lange genug der Ambos gewesen,auf dem Parteien und Regierung herumgehauen haben;wir wollen endlich auch einmal Hammer sein!* Als obnicht die Junkerschaft seit Jahrhunderten leiderder Hammer gewesen wäre?— Die Krapülinski's undWaschlapski's der polnischenReichstags-Frak-t i o n, geführt von dem„edlen" Polen Koscielski-Admiralski,ist regierungssromm und schielt deshalb nur mit banger Sehn-sucht aus den Bund. Sie erläßt folgende Erklärung:„DieFraktion wird stets die Interessen der Landwirthschaftschützen und sich um die Entwickelung der letzteren und umentsprechenden gesetzgeberischen Schutz bemühen. Da aberdie gegenwärtige agrarische Bewegung ohne Zweifel einepolitische Tendenz hat, so müsien wir jede Theilnahmeunserer Landsleute an derselben als eine ausschließlichprivate Bethätigung ansehen."—Armer Stöcker! Der„Reichsbote* erzählt unS heutemit Seufzen und Wehklagen, daß von den sozialisten-tödterischen Reden des Trifoliums Bachem, Richter undStöcker, die der Stöcker als Agitationsbroschüre hat druckenlassen, blas 4000 Exemplare abgesetzt worden sind. Unddie Reden der„vernichteten" Sozialdemokraten werden nachMillionen verkauft.„Ein Zeichen der Zeit!" stöhnteStöcker. Und ein sehr erfreuliches, fügen w x r hinzu.—Bajuvarisches. Eine Ersatzwahl zum bayerischenLandrag ist in Nürnberg erforderlich. Der Land-tags-Abgeordnete W e i g e l(nationalliberal) ist am 10. d.M.gestorben. Da die Mehrheit der Wahlmänner dem national-liberal-deutschfreisinnigen Kartell angehört, ist diesmal dieWahl eines Mischmasch-Liberalen noch gesichert. Bei hennoch in diesem Jahre bevorstehenden Neuwahlen wirddie Arbeiterpartei den Kompromißbrüdern die Butter vomBrote und die Mandate aus den Fingern nehmen.—Im schweizer Kanton Tesfin, wo Ultramontane undRadikale sich heftig befehden— vor länger als Jahresfristkam es noch zu einem Putsch— haben bei den R e g i e-rungswahlen die Radikalen gesiegt. Die neueRegierung besteht aus 3 Radikalen und 2 Konservativen.—Der neueste Sozialistentödter Dr. Julius Wolf"),Profesior der Nationalökonomie an der Universität Zürich,hat sich durch seine Don Quixoterie gegen die Sozial-demokratie die Protektion des in dieser Beziehung sehr ge-nttgsamcn Königs Stumm erworben, dafür aber hat er er-leben müsien, daß sein Universitätskollege ProfessorDr. Arnold Dodel vor einigen Monaten sich m einemöffentlichen Vortrage in Zürich vor aller Welt alsSozialist bekannte und daß dieser ienen Vortragund noch zwei weitere Vorträge soeben bei Tietz in Stutt-gart im Druck erschemen ließ. Freilich läßt sich nicht er-warten, daß der Modeschriftsteller Wolf, der die literarischenBedürfnisse der besitzenden Klassen so trefflich kennt unddabei nicht schlecht fahren wird— deutsche patriotische Pro-fesioren pflegen vielfach die schweizerischen Universitäten nurals Durchgangsstadien zu kaiserlichen oder königlichen rc.Universitäten in ihrem Heimathlande zu betrachten—, einenanderen Weg betreten wird. Hübsch ist aber doch, wie Pro-fessor Dr. Dooel seinen Vortrag über den„Wissenschafter"resumirt.„Ich habe im dritten Vortrage gezeigt", sagt er,„daß der Wissenschaster keinen Grund hat, für die höchstenund idealsten Güter der Menschheit, für Wissenschaft undKunst, in der neuen Gesellschaft zu fürchten. DerWissenschafter wird aushören, im So-zialismus einen Feind der Kultur zu sehen.Der Wissenschafter wird den Standpunkt der Gleichgiltigkeitoder der Abneigung gegen den Sozialismus verlassen. DerWissenschafter wird em Freund, ein Vertheidiger der öko-nomischen Befreiung unseres Geschlechts sein, denn derWissenschafter wird einsehen, daß die höchsten Blüthen derKultur nur dort ihren Glanz werden voll entfalten, wo dieFreiheit ihr Zelt und die Wahrheit ihre Hütten auf-geschlagen haben. Der Kapitalismus hat uns fast alle inFesseln geschlagen, selbst Wissenschaft und Kunst sind zumTheil von diesen Fesseln gehemmt worden. Nun war eswieder die Wissenschaft, die in Gestalt von ökonomischen Lehrenaller Unfreiheit den Krieg erklärte. Und es kann und es wirdnicht anders sein, als daß die Wissenschaft konsequent derHerold der Freiheit bleiben wird. Bauer, Arbeiterund Wissenschafter werden die drei Eid-genossen aus dem Grütli der Zukunft sein!Während so der naturwissenschaftliche Kollegedes Herrn Proffesior Dr. Julius Wolf spricht, dozirt seinFachkollege Dr. Konrad Schmid zu derselbenZeit und in demselben Universitätsgebäude seinen Zuhörernüber Sozialismus— zu derselben Zeit, da HerrWolf seinen Zuhörern eine Apotheose auf die beste allerWelten, die kapitalistische Gesellschaft vor-macht. Und da sage man noch, es gehe in der Welt nichtlustig zu.—In Portugal wieder Ministerkrise. Der Minister-Präsident Dias-Ferreira— doch wer kennt den Namen?—hat sammt seinen Kollegen abgedankt. Finanznoth, Finanz-skandale und politische Verlegenheiten aller Art sind derGrund. In Portugal, das unter dem monarchischen Re-giment bankrott geworden ist— in jedem Sinne desWorts— bereitet sich, tvie in Spanien, ein Umschwungvor. Die sozialistische Partei wächst mehr und mehr, unddie Republikaner, die mit den spanischen in Verbindungstehen, sind zum Losschlagen fertig.—Malon. Auf unsere Anfrage nach Malon's Befindenerhielten wir von dessen Freund und aufopferndem PflegerRodolphe Simon nachstehendes Telegramm:*) Die deutsche Wissenschaft— auch die offizielle der Uni-verfitäten(s. z. B. Conrad's„Jahrbücher", Schmoller's„Jahr-buch")— hat diesen Wolf im Gelchrlenpelz längst zu den übrigenCharlatanen geworfen. Red. d. V.Mal«, dankt von Herze». Sorgfältigste Pflege noth-wendig. Besserung langsam fortschreitend.Brief folgt. Gruß. Cannes, 21. Febr., IIVz Uhr Vorm.Rodolphe Simon.—Der Kongreß des Bundes der französischen Ar-beitsbörsen vertrat 23 Arbeitsbörsen und 750 Syndikate,d. h. Gewerkschaftsorganisationen. In Frankreich sind jetzt40 Arbeitsbörsen. Die Börsen, welche keinen Delegirtenschickten, hatten meist den Delegirten einer anderen Börsemit ihrer Vertretung betraut. Der Kongreß hat zurEinigung der französischen Arbeiter und zur Befestigungihrer Organisation wesentlich beigetragen. Der Aufruf an dieranzöstschen Arbeiter, den er in seiner letzten Sitzung beschloß,ordert auf, alle Streitigkeiten zu vergessen, alle Kräfte zu-ammenzuthun und überall Arbeitsbörsen zu gründen.„Umdie verbündeten Arbeitsbörsen geschaart bildet das fran-zösische Proletariat, wenn es seine Organisation vervoll-kommt, eine unwiderstehliche Macht, die all ihre An-strengungen richten wird auf das große Ziel: Befreiungder Arbeit, Befreiung der Menschheit."—Cornelius Herz wird doch noch entschlüpfen. Nach-dem von seilen emes Arztes, der ihn behandelte, die Er-klärung abgegeben worden war, daß die Krankheit simulirtsei, ist jetzt, wie der„Temps" meldet, ein amtliches Attestnach Frankreich gelangt, daß Cornelius Herz weder trans-portabel, noch eines Fluchtversuchs fähig sei. Das heißt,Herr Cornelius Herz wird nächstens verduftet sein— zurgroßen Freude seiner zahlreichen— Geschäftsfreunde, diefranzösische Regierung mit eingeschlosien.—Belgien. Die reaktionären Blätter hoffen, daß dieahl der Abstimmenden beim Volks-Referendum am nächstenonntag eine vergleichsweise geringe sein werde. Da dieBehörden alle möglichen Hindernisse in den Weg legen, undeine geregelte Abstimmung in den kleineren Orten schwereinzurichten ist, so wird die Zahl der Voten für das all-gemeine Wahlrecht natürlich nicht so groß sein, als wennüberall offiziell abgestimmt würde. Allein sie wird immer-hin groß genug sein. Und aus alle Fälle hat dieMonarchie eine schwere Niederlage erlitten, weil dasReferendum, trotz ihres Einspruchs, doch stattfindet.—Konservative Gesetzlichkeit. Während wir jetzt inDeutschland das Schauspiel einer Rebellion der reaktionärenJunker genießen, erfreuen uns die englischen Kon-servativen mit einer ähnlichen Probe von Gesetzesliebe. EinTheil Irlands, die Grafschaft Ulster, ist bekanntlich pro-testantisch, und als vor Jahressrist die neue Homerule-BillGladstone's mit den Neuwahlen in greifbare Nähe zurücken begann, erklärte das Haupt der konservativen Re-gierung, Lord Salisbury, in sehr nahe an Aufreizung gren-zenden Worten, die Ulsterer würden sich der Homerule mitden Waffen in der Hand widersetzen. Die Worte sind auffruchtbaren Boden gefallen und jetzt haben die konservativenVertreter von Ulster im Parlament im Namen ihrer Wähler dieformelle Erklärung abgegeben, sie würden sich der Einführungder Homerule-Bill, falls diese die Mehrheit verlangen sollte, mitden Waffen in der Hand widersetzen. Und die Konservativenjubelten dem zu!Nun, zur Probe wird eS sobald nicht kommen, Solltedie Homerule-Bill auch glücklich das Unterhaus passiren—was'mindestens fraglich— fo würde sie am Oberhausscheitern; und ganz unzweifelhaft müßten Neuwahlenstattfinden, che das Werk wieder von vorn angefangenwerden könnte.—Varlrttnenkavisilkxes.Die XI. Kommission, welcher der Entwurf eines Gesetzesgegen den Verrath militärischer Geheimnisse zur Vorberathungüberwiesen ist, erledigte in ihrer heutigen Sitzung den ß 1 inerster Lesung. Die Abgg. Dr. v. Bar und Schräder sind Gegnereines Spezialgesetzes und wollen die Materie durch eine Ab-änderung der ߧ 92 und 860 des Strafgesetzbuches erledigen.Ihre hieraus bezüglichen Anträge wurden abgelehnt. Auchwurden von den Regierungsvertretern die Anträge bekämpft.Sie vertraten die Abschreckungstheorie und glaubten, nur durchdiese könne der Verrath militärischer Geheimnisse verhindertwerden. Der ß 1 wurde dann in folgender Fassung an-genommen:„Wer vorsätzlich Schriften, Zeichnungen oder andere Gegen-stände, deren Geheimhaltung im Interesse der Landesvertheidigungerforderlich ist, oder Nachrichten solcher Art in den Besitzoder zur Kenntnis eines anderen gelangen läßt, wird, wenn erweiß oder den Umständen nach annehmen muß, daß dadurch dieSicherheit des Deutschen Reichs gefährdet wird, mit Zuchthausnicht unler zwei Jahren bestraft, neben welchem auf Geld-strafe bis zu sünfzchntausend Mark erkannt werden kann. Sindmildernde Umstände vorhanden, so tritt Festungshaft nicht untersechs Monaten ein, neben welcher aus Geldstrafe bis zu zehn-tausend Marl erkannt werden kann."pavtcinarfmififctt.Protestvetksammlnngen gegen die Militärvorlage sindweiter abgehalten worden in Niederrosla(Ref. L e u t e r t-Apolda), Neuhofen(Ref. E h r h a r t- Ludwigshafen).Gemeindewahlen. In M arkersb or f(Sachsen) brachtendie sozialdemokratischen Arbeiter ihre drei Kandidaten trotzaller Anstrengungen der Gegner siegreich durch.Bei der LandtagSwahl in Schlelz ist Genofle HugoRödiger in Gera uuterlegen. Gewählt wurde der Bürger-meister Münch. Die Sozialdemokratie betheiligte sich dort zumersten Mal an der Wahl.Parteifinanzen. Braun schweig: Jahres- EinnahmedeS Vertrauensmannes 1297,71 M.. Ausgabe 1116,15 M.K a m e n z(sächs. Lausitz): Jahres-Einnahme des Vertrauens-inanncs 53,80 M., Ausgabe 30,23 M.»*Partei-Organisation. Der Sozialdemokratische Verein fürden 3. Hamburger Wahlkreis hatte am Schlüsse desvorigen Jahres 6333 Mitglieder, darunter 82 weibliche: davonwaren 3553 verheiralhet, 1845 ledig; von 035 fehlt die Angabehierüber.In K o ch e n d o r f bei Heilbronn wurde am 12. Februarnach einem Referat des Genossen Kittler eine Mitgliedschaftder Partei gegründet, zu der sofort 20 Personen ihren Beitrittanmeldeten. Es ist dies den Philistern um so unerklärlicher, alsauch die Zeitungen jener Gegend in einer Fülle von Artikelnbewiesen hatten, daß Eugen Nicht« die schreckliche Sozial.demokratie mm endlich doch todt geschlagen habe.AuS Marienwerder in der Mark wird unS geschrieben:Die Ausklärung unter den hiesigen Schiffern und Landarbeiternmacht gewaltige Fortschritte; desto lebhafter versuchen Gegnerder Bewegung Knütte, zwischen die Beine zu werfen. Sehr gutgewirkt hat die Abhaltung einer Versammlung durch den Abgeordneten Stadthagen. Trotzdem der Schnee wohl zwei Fußhoch laa, strömten von Nah und Fern Zuhör« in das Lokalvon Ballensted I-Winse. Der Saal war völlig überfüllt, er faßtetwa 450—500 Personen. Die Anwesenden, unter denen sich vielerauen befanden, folgten gespannt den Ausführungen über dashema:„Die Taschen zu: der Eteuerteufel geht um." Die Dar»legungen des Referenten wurden in folgender auS der Mitte derVersammlung«ingebrachten Resolution zusammengefaßt:„Dieheute hier Versammelten erklären fich mit den AuS-führungen des Referenten einverstanden. Sie wissen, daßdie bestehenden indirekten Steuern zumeist auf denSchultern der Arbeitenden lasten, aber dem Reichen Vortheilebringen, sie wünschen, daß dem herrschenden Militärsystem keinPfennig bewilligt werde. Die bestehenden indirekten Zölle,Steuern und Abgaben(Branntweinsteuer, Brotsteuer. Schleusen-gelber, Hafenabgaben, Gewerdesteuer«.) find ein Ausfluß derGesetzgebung durch eine kleine, aber mächtige Kaste Reicher, diein gesetzlichen Formen die Arbeitskraft der Arbeitenden verlängert,ausnutzt und ausbeutet. Einer Ausbeutung des Menschen durchden Menschen, dem Wucher in jeder Form, der Ungerechtigkeitund Ungleichheit ist nur dadurch abzuhelfen, daß die Produktions-.mittel, der Grund und Boden, die Bergwerke, die Maschinenin das Eigenthum einer sozialdemokratischen Gesellschaft über-gehen, deren Ziel ist Freiheit und Gleichheit allem, was Menschen-antlitz trägt. Diese heute vernommenen Darlegungen versprechen dieVersammelten überall hin zu verbeiten. Den Referenten beauftragensie, wie seither weiter zn arbeiten zur Erreichung dieses Zieles."Nachdem der Referent einen Krteaervereinler und einen anti-semitisch schillernden Gewerbetreibenden abgeführt hatte, wurdediese Resolution mit allen gegen 5 Stimmen angenommen.Jedoch die Maßregelungen folgten. Zunächst versagte der Land-rath den alten Schiffern, die bei Ballenstedt-Winfe ihr Vergnügenabhalten wollten, die Erlanbniß hierzu, weil zu viele Lustbarkeitenveranstaltet würden. Die darauf nachgesuchte Erlanbniß, beieinem anderen WiriH das Vergnügen zu gestatten, wurde« r l h e i l t: Gleiches Recht für Alle. Amtsvorsteher undBäckermeister Seeger aus Zerpenschleuse, dem alsGast der Versammlung beizuwohnen nicht verwehrtwar, theilte der Wasserbau- Verwaltung mit, daß einigeder dort beschäftigten Arbeiter dem Vortrage zugestimmthatten— sie wurden entlassen. Herr S e e g e r soll auchnach Berlin, Bernau und Umgegend Brot liefern.Trotz Maßregelung— vorwärts, unverdrossen für Freiheit,Wahrheit, Gleichheit und Recht!»»In Oberhausen, Regierungsbezirk Düsseldorf, ist vor einigenTagen unter den Bergarbeitern ein„anarchistisches" Flug-b l a t t verbreitet worden, das nach dem Bericht der„Nieder-rheinischen Volkstribüne' die Durchschnittsliteratur der Anarchistenan.Schneidigkeit" bedeutend in den Schatten stellt. Natürlichwurden darin auch die Sozialdemokraten in der gemeinsten Weisebeschimpft. Die Behörde soll den Verbreitern„auf der Spursein". Es heißt, sie habe einen Bergmann Namens Glaser alsder Verbreitung verdächtig verhaftet und in seiner Wohnung eineMenge anarchistischer Flugblätter sowie 360 M. Geld beschlag-nahmt. Glaser soll sich mit den Worten„Ich bin mir keinerSchuld bewußt", willig den Beamten gefügt haben. Nachdem ersich gereinigt und umgekleidet hätte, habe man ihn geschlossenabgeführt. Wie dem auch sei, soviel steht fest, daß der wirklicheoder angebliche anarchistische Rummel nur den Zechenbesitzern.nicht den Bergleuten nützt. Sind die Bergleute ihrer Mehrheitnach in politischen Dingen mich noch unerfahren, soviel werdensie hoffentlich einsehen, daß wer das arbeitende Volk vom Unrechterlösen will, nicht selber Verbrechermoral predigen darf, wie dasdie meisten Anarchisten und alle die verdächtigen Subjekte thun,die im Solde der Kapitalisten stehen und sich für Anarchistenausgeben.,«Polizeiliches, Gerichtliches ee.— Der Redakteur des„Saalselder VolkSblatt S*.tcinrich Becker, wurde vom Saalfelder Schöffengericht wegencleidigung von 5 Aussehern der Sleinacher Schiefergriffel-Brüchesowie eines anderen dort angestellten Beamten zu 120 M. Geld-strafe und wegen Beleidigung der Vorgesetzten des MusketiersReboullon, der sich im Juli v. I. in Meura erschoß, zu 60 M.Geldstrafe verurlheilt. Wegen Betheiligung an den ersterwähntenBeleidigungen soll der Verleger des„Saalielder Volksblatts,A. H o s in a n n, gleichfalls 120 M. Geldstrafe zahlen. Gegendas'Urtheil wird Berufung eingelegt.— Aus Halle a. S. meldet daS„Volksblatt": In derStrafsache gegen den Zigarrenarbeiter Wilhelm Hofmannund den Reuaurateur Eduard Hosmeister von hier wegenBeleidigung des Staatsanwalts Cornelius hat das Reichsgerichtdie seitens der Staatsanwaltschaft sowohl wie seitens Hosmann'seingelegte Revision verworfen. Es bleibt demnach bei der Frei-sprechung Hofiiieister's und der Venirlheilung Hofmann'S zu dreiMonaten Gefängniß.— Wegen Beleidigung eines Lehrers in Braunfchweigwurde der frühere Redakteur des„Braunschweiger Volksfreunds,"August Eisenbeck, vom Schöffengericht zu 60 M. Geld-strafe oder 10 Tagen Gefängniß und den üblichen Nebenstrafenverurlheilt. Der Lehrer war in einem Artikel„Prügelpädagoae"genannt worden. In der Verhandlung wurde als thatsächlichfestgestellt, daß der Lehrer einen Schüler so geschlagen hatte, daßaus desjcn Rücken die Striemen noch Tage lang zu sehen waren.— Das S o r a u e r Schöffengericht verurlheitte einenGenossen zu 30 M. Geldstrafe oder 8 Tagen Gesängniß wegeneiner merkwürdige» Art von„Beaiiitcndeleidigung". DerArbeiUrbildungsverein, der sich nicht mit öffenttichcn Angelegen-heilen beschäftigt und infolge dessen den Bestimmungen desVereinsgesetzes in bezug auf An- und Abmeldung seiner Ver-sammtuiigen, sowie der polizeilichen Ileberwachung nicht unterliegt, hält die Versammlungen in einem gemietheten Privatlokalab. In eine der Versammlungen kam ei» Beamter. Der Vor-sitzende forderte ihn auf, das Lokal zu oerlassen, und sah ih» vor derAufforderung von Kops bis zu Fuß an. Hierin wurde imWesentlichen die Beleidigung gefunden.VrirfkNlken der Mudslikton.Wittenberge. Der Schluß oder vielmehr, die Auflösunggeschlossener Gesellschaften und öffentlicher Bcrsaminlungeu zurPolizeistunde widerspricht dem Gesetz. Mit solchen Auflösungenwird jetzt auf Anregung einer höheren Verwaltungsbehörde aberwiederholt vorgegangen. Eine kürzlich erfolgte Auflösung inWeißensee wird im Verwaliungsstreltverfahren jetzt angegriffen:die Polizei beruft sich im Gegensatz zum Kammcrgencht für ihrePr xis auf eine mißverstandene Entscheidung des Oberverwal-tuilgsgerichts, die im Jahre 1891 ergangen ist.P. St. Es soll ohne Weiteres geregelt werden; besserist aber eine ausdrückliche schriftliche Mittheilung.G. Wen» der Bruder oder die Schwester verstorben ist. sotreten an ihre Stelle deren Kinder.A. S. Aus dem Sachverhalt ist nicht klar, ob ein« straf-bare Unterschlagung, bezüglich Beihilfe dazu vorliegt.A. H., Tegeler Chanssee. Ihre Einsendung ist uns un-verständlich.