Einzelbild herunterladen
 

stadt Brest   zu erhalten. In der amerikanischen   kapitalistischen   Presse hatte man nämlich auch das befannte Märchen von der sozialisti schen Mißwirtschaft in der Stadtverwaltung von Brest   kolportiert, um das Bürgertum bor   einer sozialistischen   Mehrheit in Milwaukee graulich zu machen. Viele andere Anfragen bezogen sich auf Lohn­und Arbeitsverhältnisse bestimmter Arbeitergruppen, die alle mit Hilfe der Nationalsekretäre und der Gewerkschaftsleitung beantwortet werden konnten. Der Bericht zählt sodann die verschiedenen Delegationen auf, die der Sekretär im Auftrage des Bureaus unternommen hat. Die Einigung der Sozialisten in den Vereinigten Staaten  , die Frage der Ein- und Auswanderung, der Vorschlag, ein Denkmal für Karl Marr zu errichten, die Organisation der sozialistischen   Buchhandlungen, die interparlamentarische Kommission, werden in besonderen Kapiteln eingehend behandelt. Jm Oftober wird voraussichtlich eine Plenarversammlung des Bureaus stattfinden, in der nach dem Vorschläge von Vaillant und Jaurès   über das gemeinsame Vor­geben der Proletarier und Sozialisten der in Betracht kommenden Länder beraten werden soll, um die europäischen   und Kolonials konflikte, welche die Regierungen durch ihre Vereinbarungen oder ihre Zwiftigkeiten und Intrigen heraufbeschwören, zu verhindern.

Der sozialdemokratische Verein im gelben   Augsburg   bermehrte seit 1. Januar 1907 seine Mitgliederzahl um 73,9 Proz. auf 1122 Per­sonen. Während im Vorjahr 257 Bücher der Bibliothek entnommen worden sind, wurden im vergangenen Jahr 888 Bücher verlangt.

Aus Induftrie und Handel.

Magdeburger   Privatbank.

aufnahme der Arbeifer fordert und im Weigerungsfalle mity der Entziehung der Streifunterstüßung droht. Dieses Vor­gehen erregte allseitige Erbitterung, die ihren Niederschlag in einer Erklärung fand, in der es heißt: " Wir haben die Ueberzeugung, daß der Kampf, der uns direkt von der Vulkandirektion aufgezwungen wurde, mit Er­folg beendet werden kann. Wir kämpfen lediglich für den gesicherten Lohn, der schon auf allen deutschen Werften gezahlt wird. Die Entscheidung liegt nun in den Händen der freien Gewerkschaftler."

Die Direktion des Vulkans erließ folgenden Säulen­anschlag:

Gelegentlich der mit Ihnen am 29. Juli d. J. geführten Berhandlungen wurden die zuerst am 27. Juli vorgebrachten Be­schwerden der Nieter über angeblich ungerechte Bemessung bezw. Herabsehung der Nieter- Affordpreise erneuert. Als Unterlage für diese Beschwerden diente ein Verzeichnis, das Sie uns aus­gehändigt haben. Wir haben Ihnen damals zugesagt, diese Be­schwerden eingehend zu prüfen und je nach dem Ausfall der Prüfung Remedur zu schaffen.

Gerichts- Zeitung.

Ein Heiratsschwindler.

Sehr einträgliche Witwenbekanntschaften unter der Maske eines Steuererhebers a. D. hatte der wiederholt wegen Schlafstellendiebstahls vorbestrafte Ferdinand Schulz zu machen verstanden, der sich vorgestern unter der Anklage des Be­truges und des Diebstahls in mehreren Fällen vor der 7. Ferien­straffammer des Landgerichts I   verantworten mußte. Bald nach seiner letzten Entlassung aus der Strafanstalt nahm der Angeklagte fein altes Gewerbe wieder auf. Eines Tages erschien bei einer Frau G. ein in mittleren Jahren stehender nett gekleideter Mann, der sich ihr als Steuererheber a. D. Schulze" borstellte und er­klärte, er wolle eine Schlafstelle mieten. Frau G. war auch gar nicht abgeneigt, einen so netten Mieter zu bekommen, in ihrem Herzen begann sogar der bisher nur leise gehegte Wunsch, noch mals in den Hafen der Ehe einzulaufen, stärker als bisher aufzu­feimen. Das holde Sehnen" der bereits hoch in den Fünfzigern stehenden Frau schien auch in Erfüllung zu gehen. Der Herr Steuererheber begann schon nach einer Woche von Heiratsplänen zu sprechen und eines Tages kam dann der feierliche Moment, wo die glückliche Braut" an den Kleiderschrank herantrat und ihrem Zufünftigen den guten Rock ihres Seligen" aushändigte, damit sich dieser damit zu dem Gange zum Standesamt schmücken sollte. Vorher erbat sich der Bräutigam noch die beiden früheren Trauringe der nunmehr sehr lustigen Witwe, um nach diesen das Auf das von uns bereits mitgeteilte Schreiben der Orga- Maß für die neuen Ringe zu erhalten. Frau G. gab auch sofort nisationsleitung, daß ihre Bemühungen um Beilegung der Strei- die Ringe heraus. Sie sah weder diese noch ihren Zufünftigen tigkeiten gescheitert sind, ist gestern( Freitag) von der Direktion wieder. Aehnlich erging es einigen anderen heiratslustigen ein Antwortschreiben verfaßt worden, in dem mitgeteilt wird, Witwen. Der Schwindler wurde schließlich in der Person des daß laut getroffener Vereinbarung der Bund Deutscher See- jeßigen Angeklagten ermittelt und festgenommen. Die Strafs schiffswerften am 12. August und der Verband der Stettiner fammer erkannte auf eine 8uchthausstrafe von 2 Jahren Gisenindustriellen schon heute, Sonnabend, den 8. August, Aus- sowie auf 5 Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. sperrungen im größeren Umfange vornehmen würden, wenn

In der Anlage überreichen wir Ihnen in zweifacher Aus­fertigung das Ergebnis der eingeleiteten Untersuchung, aus dem flar hervorgeht, daß die aufgestellten Beschwerden unberechtigt sind und in ein Nichts zusammenfallen; wir nehmen an, daß Sie für eine möglichst ausgedehnte Verbreitung dieser Tatsache Sorge tragen werden.

borher keine Ginigung erzielt würde. Da die Ausführung dieser

,, Bitte nicht so drängeln."

Die Magdeburger   Privatbant, die in den letzten Jahren ihren Geschäftskreis bereits beträchtlich erweitert hat, dehnt sich weiter aus. Zwischen ihr und der Erfurter Bank Pindert, Blanchart u. Co. ist ein Fusionsvertrag abgeschlossen worden, nach dem die Erfurter Bank mit Wirkung vom 1. Januar 1908 auf die Magde­burger Privatbank übergeht. Die Aktionäre der Erfurter Bant erhalten auf ihre Attien eine Zuzahlung von 7 Proz. Es wird ihnen eine Dividende von 7 Prozent für das laufende Jahr garantiert. Die Geschäfte der Filiale der Magdeburger   Privatbant in Erfurt   sollen mit denen der Erfurter Bank vereinigt werden. Direktor Bleckert bleibt der Leitung erhalten, Direktor Blanchart zieht sich in den Ruhestand zurück. Zur Beschlußfassung über den Fusionsvertrag beruft die Erfurter Bank eine außerordentliche Generalversammlung auf den 28. August und die Magdeburger Privatbank auf den 29. August ein. Die Magdeburger Privatbank erhöht ihr Aktienkapital auf 86 Millionen durch Ausgabe von 3 400 000 M. neuer Aktien zu 1000 M. Hiervon werden 3 008 000 M. zum Austausch der Aktien der Erfurter Bank ausgegeben, die übrigen 392 000 m. sollen Freitag vormittag fand eine neue Nieterversammlung zur Abrundung an ein Konsortium begeben werden. Das statt, zu der eigens der aus Hamburg   herübergekommene Kapital der Magdeburger Privatbank wird sich nach Durch- Bezirksleiter Schulz des Metallarbeiterverbandes das Referat Die Nahmenbergalber, dem Holzarbeiterverband angeschlossen, führung diefer Transaktion zuzüglich der Referben auf rund 40 übernommen hatte. In flaren Zügen legte er der Versamm- beratschlagten in einer Versammlung, die am Donnerstag bei Millionen belaufen. In der heutigen Sigung des Aufsichtsrates lung, die von 400 Mietern besucht war, vor, daß nach der Merkowski, in der Andreasstraße stattfand, was sie gegen die große der Magdeburger Privatbank wurde die Semestralbilanz vorgelegt. ießigen Sachlage nichts für die Nieter zu erwarten sei. Er Arbeitslosigkeit in ihrem Beruf unternehmen fönnten. Es wurde Der Reingewinn beträgt unter Berücksichtigung der Vorträge müsse eindringlichst zum Frieden raten. Auch der zweite vorgeschlagen, daß die arbeitenden Rahmenbergolder die Arbeits­2 084 705 W. gegen 1595 349 M. im Vorjahre. Das werbende Mart im laufenden Jahre, wovon jedoch 5 Millionen nur Anspruch eindringlich zur Umkehr, da die Sache sehr ernst wäre. In ergaben aber, daß felten noch volle Beit gearbeitet wird und der Attienkapital betrug im Jahre 1907 27 600 000 m. gegen 32 600 000 Redner, der Vorsitzende der Nieterkommission Wodnid, riet zeit berkürzen und durch freiwillige Beiträge die Arbeitslosen unterstüßen sollten. Die Berichte aus den einzelnen Werkstätten der sich anschließenden Debatte sprachen sich jedoch sämtliche Verdienst so geschmälert ist, daß der Appell an freiwillige Ertra Diskussionsredner dagegen aus. Eine am Schluß der beiträge wirkungslos fein würde. 20 Broz. der Berufsgenossen  Versammlung abgehaltene Abstimmung ergab das Re- find arbeitslos. Den jüngeren Leuten wird geraten, Berlin   zu fultat, daß sich sämtliche anwesenden berlassen, da hier die Situation am ungünstigsten liegt. Wo be Nieter für die Fortsetzung des Kampfes er- sonder Notfälle infolge der Arbeitslosigkeit borliegen, wird der flärten. Verband bereit sein, nach Möglichkeit Hilfe zu gewähren. Hervor gehoben wurde die Pflicht der Mitglieder, dem Verbande treu zu

schwer wiegenden Beschlüsse noch abgewendet werden kann, wenn Der Redakteur Richard Becker hat gegen das Urteil, über das die Nieter die von ihren Vertretern und der Direktion getrof- mir am 5. August berichteten, Berufung eingelegt. Er bemerkt zu fenen Vereinbarungen bis Freitag mittag annehmen, so ersuchen dem der Thieleschen Korrespondenz entnommenen Bericht, es sei wir, dafür sorgen zu wollen, daß uns eine flare und verbind. in der Verhandlung nicht festgestellt, daß Beder eine auf den Zivil liche Erklärung über diesen Punkt( auch im Falle einer Ableh- anzug des Leutnants( nicht Oberleutnants) v. Bismard bezügliche nung) bon seiten der beteiligten Arbeiterschaft schriftlich zugeht. höhnische Bemerkung habe fallen lassen. Auch sei der Situation Selbstverständlich sind wir auch bereit, eine diesbezügliche Er- nicht durch einen Schuhmann ein Ende bereitet. Unrichtig sei, daß klärung mündlich entgegenzunehmen, in welchem Falle wir aber er, der Angeklagte, im Termin den Sachverhalt im großen und den Wunsch aussprechen müssen, daß alsdann eine von dem Ar ganzen zugegeben habe. In der Verhandlung sei festgestellt, daß beiterausschuß bevollmächtigte Nieterkommission fich vollzählig b. Bismard ihn, den Angeklagten, frecher Sterl" und" Duffel" ge bis heute( Freitag) Mittag 12% Uhr auf unserem Wert ein- nannt hatte. Um so auffallender ist das von uns bereits fritisierte findet." hohe Strafmaß. Verfammlungen.

-

auf eine halbe Dividende haben.

Die Rückwanderung aus Amerika  .

Mittags 21 Uhr fand nun auf der Vulkanwerft eine Vor allem ist die Feststellung der recht bedeutenden Ersparnisse wichtig, nochmalige Kommissionssitung statt. Die Vertreter der Ar. bleiben und die Beiträge regelmäßig zu entrichten,

Auf Grund von persönlichen Informationen und Beobachtungen vermag der Polizeifommissar F. Markitan- Oderberg im Arbeits­nachweis" lehrreiche Angaben über die Verhältnisse der aus Amerifa rückwandernden österreichisch ungarischen Staatsbürger zu machen. die die Rückwanderer zurückbringen. Es hat sich für 1735 Rück­wanderer eine Summe von 3 811 850 Kronen ergeben, die in Amerita in relativ wenig Jahren zurüdgelegt worden war. Nur der siebente Teil der Rückwanderer hatte teine Ersparnisse aufau weisen; bei den übrigen betrügen ste

100 Kronen in 7 Fällen| 1,500 2000 Stronen in 287 Fällen

bis 100, 200 200- 500 500-1000

26

2 000 3 000

229

"

W

"

"

148

3 000 4 000

184

"

"

"

"

437

4 000 5 000

"

"

"

"

9

293

5 000- 10 000

72 93

"

"

"

"

"

1000-1500

über 10 000 Kronen.., in 9 Fällen. Als besondere Fälle werden ein Steinbrucharbeiter mit 10 000, ein Schuhmacher mit 11 000, ein Bergmann mit 12 000, ein Tage Löhner mit 15 000, ein Schneider mit 16000 und ein Modelltischler sparnisse in einem Zeitraume von 5 bis 12 Jahren gemacht. Ein großer Teil der Auswanderer hat gar nicht die Absicht, sich in Amerita dauernd niederzulassen, sondern sucht durch längeren oder wiederholten Aufenthalt in Amerila Ersparnisse zu sammeln, um sich mit diesen in der Heimat eine bessere Existenz zu schaffen. Es handelt sich also in diesen Fällen nicht um eine Ansiedelungs-, sondern um eine Erwerbsauswanderung.

mit 18 000 kronen Ersparnissen aufgeführt. Diese hatten die Er

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die Berliner   Straßenbahner unzufrieben!* In der letzten Versammlung der Gelben", in welcher über die Neuwahlen der Vertrauensmänner beraten wurde, machte sich im allgemeinen eine bemerkenswerte Amtsmüdigkeit geltend, herbor­gerufen durch die Haltung der Direktion bei Forderungen zur Auf­besserung der wirtschaftlichen Lage. Alle Redner waren der Mei­nung, daß es so nicht weitergehen tönne. Die Kollegen

beiterschaft führten aus, daß die Nieter auf ihren Standpunkt weiter verharren. und nicht für Annahme der am 27. und 29. Juli mit der Direktion bereinbarten Vorschläge sind. Im Anschluß an diese Erklärung fand eine einstündige Aussprache statt. Hierbei legte die Direktion eine Liste derjenigen Afforde vor, bei denen der Lohn nicht gezahlt worden ist. Es sind das in dem ganzen Zeitraum von Mitte Januar bis Mitte Juni, angeblich nur zwölf Akkorde, und der Gesamt­

Aus der Frauenbewegung.

Bersammlungen Veranstaltungen. Groß- Lichterfelde  . Montag, den 10. august, abends 8 Uhr, Ber fammlung im Raiserhof", Groß- Lichterfelde- Ost( Kranoldplat). 1. Vortrag: Erste Hilfe bei Unglüdsfällen( Fortsetzung). 2. Auflösung des Vereins.

betrag, der nicht zur Auszahlung gelangt ist, soll 37,84 Letzte Nachrichten und Depefchen.

"

Das Herrscherwort"!

Ronftantinopel, 7. Auguft.( Meldung des Wiener 1. 1. Tele

betragen. Die Auszahlung ist deshalb nicht erfolgt, weil die bei den Arbeiten beteiligten Nieter nicht mit dem Fleiße gearbeitet haben, den man billigerweise beanspruchen fann."( 11) Die Direktion legte ferner das frisierte Ergebnis graphen- Corr.- Bureaus.) Bei der nach dem Selamlit stattgehabten Audienz des diplomatischen Korps verlas der Sultan   die in tür der Nieterverdienste aus der Löhnungsperiode vom 27. Juni tischer Sprache abgefaßte Erklärung, welche besagt, ber Sultan   gebe bis 12. Juli vor.( Verdienste von durchschnittlich 49 und 62 fein Herrscherwort( 1), daß er die wiederhergestellte Ber Mt. pro Woche.") An Hand dieses Materials" begründete die fassung achten und fünftighin ftritte danach handeln Direktion nochmals, daß die Akkorde durchaus ,, richtig" bemessen werde. Der Minister des Auswärtigen, Tewfit Bascha, übertrug seien und ein Verlangen nach Garantie des Lohnsates die Erklärung ins Französische. Danach wiederholte der italienische unbillig" wäre. Die Berdienste der Nieter seien den jezigen Gesandte Imperiali als Doyen des diplomatischen Korps deffen Beitverhältnissen im Schiffsbauwesen durchaus entsprechend" Glückwünsche und gab der Freude über das in der ganzen und rechtfertigen eine Rohnerhöhung nicht". Zum Schluß elt begrüßte Greignis Ausdrud. sprach die Direktion nochmals ihr Bedauern über den ab­lehnenden Bescheid" aus und wies darauf hin, daß nunmehr Ronstantine, 7. August.  ( B. S.) Die Aufregung unter der B sofort die Beschlüsse des Bundes Deutscher Schiffsbauwerften völkerung ist groß. Es vergeht teine Viertelstunde, und des Verbandes der Stettiner Eisenindustriellen zur Aus- wo nicht ein neuer Stoß verspürt wird. Die Mehr führung gelangen müßten". Zu den von der Bulkanwerft bereits aus werden, da jeden Augenblid der Zusammenbruch erfolgen kann. Der zahl der Säufer müssen wegen ihrer Baufälligkeit abgerissen gefperrten 8000 Arbeitern fommen alio angerichtete Schaden beläuft sich auf Millionen, und ein Ende der heute noch 5000 Arbeiter der Stettiner Ratastrophe ist vorläufig noch nicht abzusehen. Die Erdstöße werden angerichtete Schaden beläuft sich auf Millionen, und ein Ende der Eisenindustriellen hinzu. von unterirdischem Getöse begleitet. Die Mehrzahl der Bewohner lagert außerhalb der Stadt, wo Belte aufgeschlagen find. Die Kata­ftrophe droht noch einen größeren Umfang anzunehmen als die Erd­beben von 1857 und 1860.

Der läßt sich's etwas kosten.

Die Erdbeben in Algier  .

Bahlungsschwierigkeit, Konkurs, Flucht, Selbstmord.

einigen Tagen erschossen sich der Färbereibefizer von Hagen   und der Bauunternehmer Schenkenmeyer. Diese drei Selbstmorde erregen hier, namentlich in Fabrikantenfreifen, großes Aufsehen.

auf allen Bahnhöfen seien außerordentlich mißgestimmt, besonders Wie wertvoll den Unternehmern unorganisierte Arbeiter darüber, daß die Verwaltung sich nicht äußern wolle, wann und sind, dürfte aus dem Tegt einer Postkarte des Möbel. in welchem Umfange eine Aufbesserung erfolgen solle. fabritanten Schmidt in Brandenburg   a.. hervor. Da die Gehaltsaufbefferung für dieses Jahr abgelehnt worden gehen, die er an die Herberge Bur Heimat" nach Nordhausen   Elberfeld  , 7. Auguft.( B. S.) Der Inhaber der großen Seiden. sei, so erwarte man, daß doch wenigstens eine Teuerungs- fandte. Es heißt darin: aulage für dieses Jahr erfolgen werde, da die Notlage, nament. lich der Verheirateten, sich von Tag zu Tag immer fühlbarer be merkar mache. Namentlich bei den besonders günstigen Betriebs­einnahmen. Obgleich dagegen angeführt werde, daß Zweifel be= ständen, ob der Jahresabschluß so günstig ausfalle, wurde darauf hingewiesen, daß auch im vergangenen Jahre die Herbstein­nahmen außerordentlich gute gewesen seien. Es macht sich die Ansicht geltend, daß es der Direktion sehr wohl möglich sei, umgehend in eine Aufbesserung ihrer Lage ein. zutreten. Von den Vertrauensmännern wurde lebhaft barüber lage geführt, daß ihren diesbezüglichen Beleh­tungen von den Kollegen so wenig Glauben geschenkt werde

Im weiteren Verlauf der Versammlung wurden verschiedene Mängel hervorgehoben, die besonders den Beschwerdeweg der Angestellten betrafen. So wurde darüber geklagt, daß den Angaben ber betreffenden Bediensteten so wenig Glauben ge­schenkt werbel So die Gelben.

Deutfches Reich.

färberei Beter Lohe hat sich erschoffen. Er soll sich in Sollten bei Ihnen Korbmacher vorsprechen, welche dem Sola- 8ablungsschwierigteiten befunden haben. Erst vor arbeiter- Verbande nicht angehören, fo bitte folche an mich zu weisen. Ich würde diese einstellen. Die Reise hierher fowie 3 Mart Behrgeld würde ich vergüten, sobald Antritt erfolgt ist. Für jeden Mann, welchen Sie mir überweisen und bei mir beschäftigt ist, gable ich Ihnen nach 14 tägiger Beschäftigung für Ihre freundl. Empfehlung M. 10,-. Ich bitte darum und zeichne hochachtungsvoll

Brandenburg   a..,

den 5. 8. 1908.

Adolf Schmidt Brandenburger   Glanzrohr Möbel- Fabrit.

Kaiserslautern  , 7. Auguft.( B. H.  ) Der Möbelfabrikant und Leiter der Möbelbauanstalt Enz   u. Ko. ist unter Mitnahme großer Beträge, flüchtig geworden. Ueber das Vermögen ist der Konkurs verhängt.

Durstwahnsinn.

Rom  , 7. Auguft.( B. H.  ) Die Waffernot in Apulien   gab zu mehreren Schlägereien Anlaß. Ein Mann, der ein Glas Waffer bon Also: Reise-, Behr- und Vermittelungsgelder in nicht unbeträcht- einem Wasserträger verlangte, erschoß diefen, weil er ihm das Wasser licher Höhe wirft Herr Schmidt aus, wenn er unorganisierte verweigerte. Eine Frau erschlug ihre Nachbarin, weil sie ihr eben­Korbmacher auf 14 Tage zur Beschäftigung überwiesen be- falls die Verabreichung von Wasser verweigert hatte. tommt. Einmal verrät Herr Schmidt, daß er in arger Klemme mit Giftige Pilze! Arbeitskräften ist, und zweitens tennzeichnet es seine Furcht vor den Bosen, 7. Auguft.( B. H.  ) In Triebusch erkrankten zehn Ber­Organisierten. Und zuletzt dürfte aus der Karte hervorgehen, daß fonen infolge Genuffes giftiger Pilze. Sechs Personen find ge Geld genügend vorhanden, wenn es sich um den Kampf des storben. Ebenso starben in Wreschen   zwei Personen infolge Genusses Deutschen Holzarbeiterverbandes handelt. giftiger Pilze. Wasserhose.

Aussperrung statt Anerkennung. Um wegen Arbeitsmangels bie Die Friedensverhandlungen auf dem Bulkan" gescheitert. Entlassung verheirateter Kollegen zu verhindern, erklärten sich die New York  , 7. August.  ( B. B.) Eine Wasserhose ist in Bisbe Die Nieterkommission und die Vertrauensleute nahmen fI a sterer Nürnbergs bereit, selbst ein Opfer au bringen niedergegangen. Bahlreiche Wohnhäuser find weggeschwemmt. am Donnerstag in einer erregten Sigung Stellung zu dem und bei bedeutend verkürzter Arbeitszeit zu arbeiten. Statt für 7 Berfonen find ungekommen. Nach der Ueberschwemmung er von uns bereits mitgeteilten Beschlusse der in Frage kommen- diesen edlen Willen Anerkennung zu finden, wurden sämtliche Arbeiter folgten Erdrutsche, durch welche 20 Personen ihr Leben verloren den Gewerkschaftsvorstände, der von den Nietern die Wieder- lausgesperrt. haben. Der angerichtete Materialschaden ist bedeutend.

Berantw. Rebatt.: Georg Davidsohn  , Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u.Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Knterhaltungsbl.