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Ur. 186. 25. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Dienstag, 11. Auguft 1908.

Mittwoch Zahlabend in Groß- Berlin.

Die Genossinnen bitten wir, an diesem Zahlabend antvesend zu sein und sich in die Organisationen der Wahlvereine aufnehmen zu laffen.

Partei- Angelegenheiten.

Friedenan. Der Bahlabend findet am Mittwoch für alle Be­zirke zusammen im Rheinschloß". Rheinstr. 60, statt. Auf der Tagesordnung steht u. a.: Vortrag des Genossen Groger über den bevorstehenden Parteitag.

Schmargendorf  . Morgen, Mittwoch, abends 8%, Uhr, findet der Bahlabend des Wahlvereins trop Wechsel des Lokalinhabers im Bahlabend des Wahlvereins trop Wechsel des Lokalinhabers im Wirtshaus Schmargendorf". Inhaber Kübler( früher Bartels), statt Wirtshaus Schmargendorf", Inhaber Kübler( früher Bartels), statt und mögen dies die Genossen auch in Zukunft beachten. Der Vorstand.

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Der Zentralvorstand.

Arbeit zu bilden. In diesen Ausschuß gehören dann allerdings Bom Schillerhain. Von den eingegangenen und ausgestellten nur Männer, die der Sache nüßen fönnen, also Konstrukteure, Entwürfen für die Anlagen des Schillerparts auf den Nehbergen Ingenieure, Meteorologen usw. Das Kuratorium würde also find befanntlich drei Entivürfe mit Preisen ausgezeichnet worden. gleichsam die Vertretung der Nation in dieser Frage darzustellen Welcher Entwurf zur Ausführung gelangt, steht noch nicht fest. haben. Wie der Bericht weiter sagt, schien die Rathenausche An- Bindende Beschlüsse sind von den Gemeindebehörden noch nicht gefaßt regung den Kaiser zu interessieren. worden. Mit der Ausführung der Entwürfe fonnte noch nicht begonnen

Nun, Graf Zeppelin wird diese großindustrielle Einmischung werden, weil noch Verhandlungen über Grenzregulierungen mit den in feine Angelegenheit mit sehr fragwürdigen Gefühlen gelesen beteiligten Grundbesigern und mit der Gemeinde Reinickendorf  haben. Denn der Nathenausche Vorschlag sieht doch ganz so aus, wegen der Weiterführung der dort nen anzulegenden Straßen als ob die Großindustriellen dafür, daß sie aus Patriotismus"(?) schweben. Sobald diese Berhandlungen zum Abschluß gekommen in die Tasche greifen, auch ein gewichtiges Wort mitreden wollen. find, soll Beschluß über die Ausführung des einen oder anderen der Haben sie aber das Recht dazu, so fomme das einer gewissen Be- Entibürfe gefaßt werden. Mit den Vorarbeiten: Anfahren von schränkung des Grafen gleich. Biele Köche haben bekanntlich noch Schlid, Humus usiv., Befestigen des Dünensandes tann dann sofort immer den Brei verdorben. Solche Beschränkung wäre für den begonnen werden. s Königswusterhausen  , Wildau  , Deutsch- Wusterhausen. Mittwoch gedeihlichen Fortgang der kulturellen Bedeutung der Sachr sehr findet in allen Bezirken Bahlabend statt. Die Genoffimten wollen zu bedauern. Sie ist das Hemmendste, was einem Erfinder von aus der Düppelstraße lebensgefährlich verlegt worden.. war mit Bei einem entfchlichen Unglücksfall ist der Kutscher Piepenburg nicht versäumen ihre Mitgliedsbücher mitzubringen. Die Bezirks der Genialität des Grafen Zeppelin passieren kann. Inzwischen seinem Fuhrwerk durch die Düntherstraße in Steglitz   gefahren, als Tofale find für Königswusterhausen   rechts des Nottefanals hat sich der Graf selbst in sehr richtigem Gefühl dahin ausge- feinem Fuhrwerk durch die Düntherstraße in Steglitz   gefahren, als bei Pingel, Siegesfranz; links des Kanals bei Paul Grund, früher sprochen, daß er die gesammelten großen Geldsummen nicht als die Pferde plöglich durchgingen. Er wurde vom Bock herunter­Wiv. Lange; für Bildau, Hoherlehme beim Genoffen Schumann; ihm persönlich gewidmet betrachtet und deshalb eine Kontrolle über geschleudert und blieb unglücklicherweise am Vorderrad hängen. Der für Deutsch Wusterhausen beim Gastwirt Großmann. die Verwendung derselben wünscht. Das würde auch vollständig unglückliche wurde nun eine ganze Strede bis zur Florastraße mit genügen, wenn es überhaupt notwendig ist, da wohl niemand im geschleift. Hier wurden die wilden Pferde durch Bassanten auf Deutschen   Reiche irgendwelche Zweifel in die Lauterkeit dieses gehalten. P. war schrecklich zugerichtet worden. In recht bedenk­großen und starten Charakters sett. Es ist also überflüssig, Herrn lichem Zustand wurde er in das Krankenhaus eingeliefert. Geheimrat Rathenau   als" hervorragenden Mitbürger" in das von ihm vorgeschlagene Kuratorium der Großindustriellen zu wählen.

Treptow  - Baumschulenweg. Die Genoffinuen des früheren Bildungs­Treptow- Baumschulenweg. Die Genoffinuen des früheren Bildungs­bereins werden gebeten, ihre Mitgliedsbücher zum nächsten Zahl­abend mitzubringen. Dieselben sollen den Bezirksführern bei der Neuausstellung der Bücher als Ausweis gelten. Auch können die noch nicht organisierten Genossinnen zweds Beitritts den Zahlabend besuchen. Der Vorstand.

Der Borstand.

Ein neuer Schmuckplatz wird in der Wallstraße an der Grün­Zeuthen, Miersdorf  . Die Genossen werden darauf aufmerksam straßenbrüde angelegt werden und zwar an der Stelle, wo die ver­gemacht, daß der Bahlabend umständehalber auf Mittwoch, den längerte Untergrundbahnstrecke vorläufig ihr Ende erreicht. Hier be­19. d. Mts., verlegt ist. Für Eichwalde   findet der Bahlabend fand sich früher ein Grundstück der Firma Navené, das sich westlich am Mittwoch, den 12. d. Wits., statt. Frauen find dazu eingeladen. von der Brücke unmittelbar an der Spree hinzog. Infolgedessen hat der Bürgersteig hier eine bedeutende Breite, so daß ein Teil mit Alt- Glienide. Bablabend am Mittwoch abend von 8 Uhr an Schmudanlagen versehen werden wird. Das städtische Grundstück im Lofal von Gustav Joch, Köpenicker Straße 54. auf der anderen Seite der Brücke will der Magistrat auf drei Jahre bermieten, und zwar sollen hier niedrige Verkaufshallen errichtet Karlshorst  . Mittwoch: Bahlabend bei Sabrowski. werden, wie dies bereits an der Roßstraßenbrücke und am Mühlen­Friedrichshagen. Bahlabend Mittwoch, den 12. d. M., abends damm der Fall ist. Auf diesem großen Grundstück befand sich früher hr für den 1. Bezirk im Restaurant Reinhold Schmidt, Wilder fönigliche Salzhof; bis vor einigen Jahren erhob sich hier das heluftr. 53; für den 2. Bezirk im Restaurant Zachow, Seestr. 13; Tettenbornsche Vereinshaus. für den 3. Bezirk im Restaurant Ferd. Miething. Kastanien- Allee 16; Der dankbare Kapellmeister, über deffen in einem großen Berliner  für den 4. Bezirk im Restaurant August Singuhr, Seestr. 36. hat den zarten Wint mit dem Taltstod begriffen. Vorort aufgeführte Sonntagstonzerte wir in Nr. 163 berichteten, Wir stellen gern fest, daß er jetzt über die Beifallskundgebungen des dortigen stets guten und offenbar musikverständigen Bublifums mit einer ungemein vornehmen Berbeugung quittiert wenns ihm auch schwer fällt. Der Zoll Kopfneigung nach vorn, bis auf den Millimeter abgemessen, ist zivar feineswegs das, was man bei anderen dankbaren Kapell­meistern sieht, aber es ist doch immer eine Verbeugung.

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Die Parteigenoffen werden ferner darauf aufmerksam gemacht, daß in den vorgenannten Lokalen fowie im Versammlungslokal Lerches Bürgerfäle, Friedrichstraße, Listen ausliegen, in denen die Barteigenossen, welche Vorwärts"-Leser sind, sich umgehend ein zeichnen möchten.

Hohen Neuendorf   und Stolpe a. b. Nordbahn. Am Mittwoch, den 12. d. M., abends 8%, lhr pünktlich, findet im Lokale der Witive Bergemann in Stolpe, Dorfstr. 6, der Bahlabend statt. Tages­ordnung: 1. Berichterstattung von der Kreisgeneralversammlung. 2. Disfuffion. 3. Verschiedenes.

Berliner   Nachrichten.

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Schulferien Ade!

Straßenbahnunfälle. Gegen 1/22 1hr nachmittags wurde gestern in der Jüdenstraße, Ecke der Parochialstraße, der sieben Jahre alte Erich Rehberg, wohnhaft Parochialstraße 5, von einem Wagen der Straßenbahn der Linie 66( Lichtenberg  ) überfahren, er geriet unter die vordere Plattform. Der Kleine wurde etwa 1½½ Wieter weit ge­fchleift und erlitt außer einer Kopfberlegung leichte Haut­abschürfungen im Geficht.

Alfred Freese, Staplerstraße 20 wohnhaft, quer über den Kurfürsten­In der Nacht zum Sonntag schritt der 20 Jahre alte Arbeiter damm. Als er vom Reitweg auf die Straßenbahngleise trat, wurde los taumelte der Berunglückte zu Boden. Er wurde nach der Unfall­er vom Motorwagen der Linie 79 zur Seite geschleudert. Besinnungs­station am Zoologischen Garten gebracht, wo der Arzt einen schweren Schädelbruch und innere Verlegungen bei ihm feststellte. In hoffnungslosem Zustand fand F. im Krankenhaus Westend   Aufnahme.

Eine Liebesaffäre fand in der Sonntagsnacht in Charlotten burg in der Schillerstr. 40 ihren traurigen Abschluß. Der 21 Jahre alte Porträts und Landschaftsmaler Otto Natte versuchte dort die gleichaltrige Verkäuferin Marquart aus der Kirchstr. 30 zu er schießen und tötete sich dann selbst. Natte, angeblich ein Nusse von Geburt, war vor acht Tagen zugezogen und hatte seiner Wirtin die Miete für acht Tage im voraus bezahlt. Heute wollte er den Rest der Monatsmiete zahlen. In der Nacht gegen 1 Uhr hörten die Wirtsleute aus seinem Zimmer drei Schüsse. Als sie gewaltsam die Türen erbrochen hatten, sahen sie vor dem Sofa Natte und feine Geliebte liegen. Natte war bereits tot, er hatte sich durch Einen tragischen Abschluß fand ein ehelicher Streit, der sich einen Schuß in das Herz getötet. Ueber ihn hingestreckt lag in der Nacht zum Sonntag in der Wohnung des Steinmeßen mit einem Schuß in der Heragegend noch röchelnd ein junges Wilhelm Stoldt, Secstr. 68m, abgespielt hat. Die Frau, Mädchen. Wie aus Postkarten, die bei der Dame gefunden wurden, Mutter von neun Kindern, wurde von ihrem hervorgeht, handelt es sich um eine Verkäuferin Marquart aus der.. Mann durch mehrere Messerstiche lebensgefähr. Kirchstr. 30. Die Schwerverwundete wurde nach dem Krankenhaus lich berlebt und mußte nach dem Virchow- Krankenhause ge- Westend   gebracht, Natke wurde dem Schauhause überliefert. bracht werden. Der Mann wurde verhaftet. Die Stoldtschen Eheleute wohnen im Hause Secftr. 68m mit ihren zahlreichen, zum Unterbrechung einer Straßenbahnlinie. Die Straßenbahn ist Teil erwachsenen Kindern im Parterregeschoß des Quergebäudes. Der etwa 52 Jahre alte St. wird als ein friedliebender, ruhiger Mensch geschildert. Als er Sonnabend abend gegen 11 Uhr die Wohnung in angetrunkenem Zustande betrat, begann er mit seiner Frau wegen des Abendessens Streit. Jm weiteren Verlauf zog er ſein Taschenmesser und stach blindlings auf die Frau ein, der er zwei tiefgehende Stiche in den Rüden und zwei Stiche in die rechte Hand beibrachte. Blutüberströmt brach die Frau zusammen. Nun warfen sich die anwesenden Söhne, ein der Wohnung anwesender Hausgenosse und der zufällig in Schwiegersohn des St. auf diesen und entwaffneten ihn. Hierbei erlitt St. selbst erhebliche Verlegungen. Die inzwischen herbei gerufenen Polizeibeamten forgten für die Ueberführung der Ber­letzten in das Virchow- Krankenhaus und verhafteten den Messer­stecher.

II

Die Schule hat wieder begonnen nach fünf Wochen föstlicher Freiheit. Von den großen Sommerferien, die auch den Kindern der Wermsten, denen es sonst an allem mangelt, oftmalen vielleicht sogar, wenn Vater unfreiwillige Ferien hatte, am rechten Satteffen, stets in goldenem Glanze vorschieben, ist ihnen allen nur die Erinnerung an jo manche frohe Stunde geblieben. Sei es, daß fie das Glück hatten, elend genug auszuschauen, um in die Ferienkolonien mit genommen zu werden, oder daß ihre Eltern nicht arm genug" waren, um ihren erholungsbedürftigen Lieblingen diesen Genuß zu teil werden zu lassen schön war's doch. Denn auch wenn man nun schon einmal nicht mit hinausdurfte in das heil­fame Revier der Fichtennadelwälder oder an das Seegestade, auch für die Daheimgebliebenen hatten die Ferien ihre Neize. Auf dem bon hohen Mauern eingefaßten Hofe erichien wohl täglich der immer mit Begeisterung begrüßte Leierlastenmann. Hei, wie die Zöpfe und die Röcke flogen, wie die blassen Gesichtchen sich röteten, wenn der Gröblicher Unfug. In einer Laubenkolonie an der Lands­Hofballmusikus der Proletarierlinder seinem Instrument die aller- berger Allee wurde am Sonntag das übliche Erntefeft gefeiert. schönsten Tanzweifen entlodte, wie sie lauschten, wenn er ein luftiges Während der Umzüge und Ansprachen wurden Freudenschüsse ab­Couplet oder gar mit schwermutverschleierter Stimme ein gegegeben, zu denen nicht bloß Böller, sondern auch Revolver und tragenes" Lied zum besten gab. Und wenn dieser gefeierte Mann dann, Teschings benutzt wurden. Dabei war ein junger Mann nicht zum Danke für manches Sechserstück den Hut lüftend, mit seinem vorsichtig genug und traf ein in der Schußrichtung stehendes bierrädrigen Orchester den Hof verließ, dann folgte ihm junges Mädchen in die Stirn. Die Verlegung stellte sich als nicht wohl die ganze Teilnehmerschar des improvisierten Voltsfestes zum lebensgefährlich heraus, doch mußte immerhin ärztliche Hilfe in Nachbarhofe, wie dereinst Hamelns Kinder dem Nattenfänger in Anspruch genommen werden. Das Erntefest erlitt durch diesen den Hörfelberg.- Derweilen unternahmen die Herren Jungen wohl Borfall eine recht unliebsame Unterbrechung. botanische resp. zoologische Studienreisen oder Seefahrten auf der Ein Mann im Adamstostüm ist am Sonntag in dem Walde grünen Spree. Alle aber Jungens wie Mädels machten am legten Ferientage pflichtschuldigermaßen die befohlenen Schularbeiten. wischen Sirschgarten und Friedrichshagen   festgenommen. Bei den ( Oder sollten einige sie schon früher erledigt haben?) und heute dortigen Ortsbehörden waren wiederholt Klagen darüber ein pilgert das fleine Bolt wieder ehrbarlich mit dem Schulranzen und gelaufen, daß Frauen, die jenen Weg im Walde passierten, ein Mann den Stullenpaketen dem ernsten Hause zu, allwo sie gar manches im Adamskostüm plöglich gegenübertrat und fie mit schamlosen Redensarten belästigte. Als gestern Berliner   Ausflügler den Wald lernen tönnten, wenn man zu den praktischen auch noch wirklich praktische Unterrichts- zwischen den genannten Ortschaften passierten und mehrere junge Mädchen, Blumen pflückend, vorausgingen, sprang der Unhold plöß­gegenstände in den Blan der Volts Schule endlich aufnehmen wollte: Gesetzestunde, Bürgerkunde, Belehrung usw., vor lich aus dem Gebüsch heraus und versuchte eines der Mädchen zu Auf das Hilfegeschrei der Entsetten eilten mehrere allem wäre aber erforderlich, daß als Ziel und Zweck der Schule umarmen. nicht Autoritätsduselei und Unterwürfigkeit, sondern Entwidelung Herren hinzu und verfolgten den Fliehenden, der in der Gladenbed­der förperlichen und geistigen Fähigkeiten der Kinder gesetzt würde. fchen Bronzegießerei verschwand. Es stellte sich heraus, daß es sich um einen dort beschäftigten Former D. handelte, der schon seit Jahren in dem betreffenden Teil des Waldes sein Unwesen getrieben haben soll. Der anscheinend geistestrante Mann wurde in Haft ge­nommen.

Gute fürs Leben lernen und

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wegen Regulierung des Straßendammes an der Kreuzung der Chausseestraße, der Kirchstraße und des Tempelhofer Weges in Brit genötigt, den Ringbetrieb der Linie I Südring zu unterbrechen. Die Unterbrechung hat bereits begonnen und dauert etwa 14 Tage. Der Verkehr wird in beiden Richtungen durch Umsteigen an der Bau­stelle aufrecht erhalten.

Feuerwehrbericht. Am Sonntagnachmittag wurde der 19. Bug wegen eines Dachstuhlbrandes nach der Wilhelmstr. 107, Ede der Anhaltstraße, gerufen. Das Feuer hatte am alten Hausrat reiche Nahrung gefunden. Trotzdem gelang es, die Flammen auf den Dachstuhl des alten Hauses zu beschränken. Die Entstehung fonnte nicht ermittelt werden. Gleichzeitig wurde die Wehr nach der Jelandstr. 11 alarmiert. Dort war ein Gastwirt mit seinen Sachen gerüdt. Zwischen dem Hauswirt und der Rüdkompagnie war es Il dann noch zu Streitigkeiten gekommen, bei denen schließlich auch noch der Revolver eine Rolle spielte, so daß die Polizei einschreiten mußte. Als man dann das geräumte Lotal betreten wollte, ge­mahrten die Leute eine Flasche über der Tür hängend mit einem Bettel recht verfänglichen Inhalts. Die Bermutung, daß dem Hauswirt noch ein besonderer Schabernack gespielt werden sollte und die Flasche Explosionsstoffe enthalte, schien der Zettel zu be stätigen. Die Feuerwehr entfernte die Flasche, bei deren Oeffnung fich dann aber herausstellte, daß der Inhalt recht harmloser Natur war. Durch die Explosion einer Petroleum- Stallampe fam in einem Pferdestall Feuer aus, das Stroh ergriff, aber bald gelöscht werden konnte. Heute früh geriet in der Destillation von Barth, Brunnenstr. 43, beim Herstellen von Schnaps Spiritus in Brand. Hierbei erlitt Frau Charlotte Reis schwere Brandwunden am Salse, Armen und den Beinen. Die Schwerverlette wurde von der Feuerwehr nach dem Lazarusfrankenhause gebracht und dort behalten. Ferner hatte die Feuerwehr in der Ritterstr. 101, Lindenstr. 67, am Blanufer 33 und in der Waldstr. 25 zu tun, wo Atleider, Hausrat, Gardinen, Möbel u. a. brannten. Prestohlen­brände beschäftigten die Feuerwehr in der Laufiber Straße 7, Braunsberger Straße 26 und auf verschiedenen anderen Bahn­höfen. In der Rügener Straße 3 brannte rohes Fleisch unter ent. fehlichem Geruch. Die Schöneberger Feuerwehr wurke am Montagabend megen eines großen Dachstuhlbrandes noch der Apostel- Paulus- Straße 24, an der Merseburger Straße, alarmiert. Dort stand bei Ankunft der Wehr bereits das Vorderhaus mit dem angrenzenden rechten Seitenflügel in großer Ausdehnung in Flammen. Diese hatten reiche Nahrung gefunden, so daß die ehr gleich mit mehreren Schlauchleitungen über zwei mechanische Leitern und die Treppen vorgehen mußte. Es bedurfte tüchtiger Arbeit und kräftigen Wassergebens, um eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhüten. Bei der Ablöschung wurden mehrere Brandherde festgestellt, die wohl auf Brandstiftung schließen lassen, doch konnte diese nicht mehr festgestellt werden, weil die Aus­dehnung des Brandes zu groß war.

Graf Zeppelin unter Kontrolle der Großindustriellen? Der Luftflottenpatriotismus beginnt sich schon jetzt für den Grafen Zeppelin als ein zweischneidiges Schwert zu entpuppen. Am Sonnabend wußte der Berliner Lokal- Anzeiger" von einem Fernsprechverkehr. Der Fernsprechverkehr Berlins   ist seit gestern auf die Orte Bergland, Broistedt  , Cummerow im Kreis Nandow, eiwas auffälligen Zusammentreffen des eben von Stockholm   zurüd die Försterei Triebsch, die Försterei Zollhaus, Metzdorf und die Ober­gefehrten Deutschen Kaisers mit dem Generaldirektor Rathenau försterei Grünhaus ausgedehnt worden. Sie liegen sämtlich im v der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft zu berichten. Der Herr Geheimrat fühlte just zur selben Zeit, als der Deutsche Reichs- Telegraphengebiet. Die Gebühr für ein gewöhnliches Ge­Herr Geheimrat fühlte just zur selben Zeit, als der Deutsche spräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt im Verkehr mit Kaiser nach seiner Gewohnheit im Tiergarten spazieren ritt, das Bedürfnis, dem Monarchen in die Quere zu reiten. Der Lokal- Cummerow und Megdorf je 50 Pf., mit der Försterei Triebsch 25 Pf., Anzeiger" erfuhr" nicht bloß allerschleunigst von diesem an sich mit den übrigen Drien je 1 m. unbedeutenden Zusammentreffen, sondern er entsandte auch einen Nächste Poft nach Südwest. Eine Post nach Deutsch- Südwest Ausfrager zu Geheimrat Rathenau  , um brühwarm berichten zu afrika   geht von Deutschland   wieder am 14. August ab. Sie benutzt fönnen, was der Kaiser wohl Weltbewegendes gesagt habe. Hiernach den am folgenden Tage von Southampton   in See gehenden führte Herr Rathenau   das große Wort, und das er an den Dampfer der Union- Castle- Linie bis Kapstadt  . Von dort befördert Monarchen mit bestimmten Vorschlägen in der Angelegenheit des fie ein Stüstendampfer der Boermann- Linie nach Norden. Die Post Grafen Zeppelin herangetreten ist, so hat es in der Tat ganz den trifft so am 4. September in Lüderizbucht ein. Für Swakopmund  Dem Geschmack des Radrennen zu Treptow  , 9. Auguft. Anschein, als ob die Unterredung teine ganz zufällige war. tommt diese Verbindung nicht in Betracht, da dieser Drt auf anderem Bublifums Rechnung tragend, wies das Programm außer einem Nach dem Vorschlage Rathenaus soll ein Kuratorium einge- Mege später noch zur selben Zeit erreicht wird. Befördert werden Fliegerrennen zwei Bewerbe für Dauerfahrer auf. Das 75 Kilo setzt werden, das den Grafen in Zukunft gleichsam als Beirat zu ausschließlich Briefiendungen, da die Bost fremde Schiffe und fremde meter- Rennen( 800, 500, 300 m.) wurde in drei Läufen über 20, bienen habe. Die deutschen Städte sollen aufgerufen werden, je Bahnen benutzt. Mit dieser Gelegenheit werden auch Drucksachen, 25 und 30 Kilometer ausgefahren und von den bekannten Fahrern einen ihrer hervorragenden Mitbürger für dieses Kuratorium, zu Geschäftspapiere und Warenproben nach Ramansdrift, Warmbad, Herm. Przyrembel, John Stol und Fritz Hoffmann bestritten. Den ernennen. Dieses große Komitee soll befugt sein, sei es aus seiner Saltfontein und Utamas befördert. Briefe, Bostkarten und ersten Lauf gewann Stol, die beiden anderen Brayrembel, die Ent Mitte oder von außen her, einen Ausschuß für die eigentliche Beitungen gehen von Kapstadt   auf dem Landwege über Steintopf. fernung zwischen beiden Fahrern betrug jedesmal etwa 100 Meter.

Ein gelbes Notizbuch mit 42 Billetts zum Sommerfest der Wagenbauer- Krankenkasse ist am Freitagmittag auf dem Wege von Gasanstalt II Charlottenburg, Sidingenstraße, Huttenstraße bis zur Loeweschen Fabrit verloren gegangen. Der Finder wird um Abgabe bei Johannes Gulow, Swinglistraße 22, Hof Quergebäude 1 Kreppe, gebeten.