Kchchenmß brt VegenrechtG etn svrmlicheS Chafonfangengestellt und de, BundeSrath die Slrafuntersuchung beschlossenhat. Aus Betreiben B i s m a r ck's, des kleinlichsten allerNörgler, wurde bekanntlich der junge Handelskommis Schillverfolgt und mit 300 Franks Buße bestraft, weil er auf derBasler Fastnacht von 1883 die deutsche Regierung durch ein.Vive lokVkmoe"(Es lebe Frankreich) betiteltes Gedicht beleidigthatte. Wenn die Regierung der französischen Republik dasschlecht» Beispiel Bismarck's, der sich dabei bis aufdie Knochen blamirt hat, nachahmte, würde sie damit zeigen,daß sie gegen die öffentliche Kritik und Satire empfindlichwäre, wie ein hinterrussischer Krautjunker, und vor der Rede-und Preßsreiheit Furcht hätte. Es ist stets ein Zeichen desVerfalls, wenn das politische PaSquill, der Spott und Hohn,gerichtet gegen öffentliche Einrichtungen, der politische Witzverfolgt werden. Maskensreiheit!—Gegen das allgemeine Stimmrecht in Belgienkämpfen die Gewalthaber mit den schäbigsten Vlitteln. Dasoffiziöse»Journal de Bruxelles'(Brüffeler Journal) warntin der R e s e r e n d u m s s r a g e die opponirenden j Ge-meinderäthe vor der bisher in ahnlichen Fällen niemalsangewendeten durch das Strafgesetz vorgesehenen Bestrafungbis zu S Jahren Gefängniß. Wird alles nichts nützen.—Rumänisches. Die Debatte wegen der Zulassungfremder d. h. jüdischer Zöglinge zu den G e w e r b e-schulen, die in der Deputirtenkammer stattfand, endigtedamit, daß den Fremden der Eintritt in die staatlichen Ge-Werdeschulen als zahlende Zögling« bewilligt wurde.—Die italienischen Panamisten sind in furchtbarsterAufregung— was ausreißen kann, reißt aus. Aber die„Großen' können es meist nicht, ohne daß sie aus Amt,Würden und soziale Stellung verzichten. Und die Ursachedes Schrecks? Tanlongo, der gefangene Direktor der„Römischen Bank', hat eine Generalbeichte abgelegt unddem Gericht die Liste der Hauptsünder über»geben. ES befinden sich daraus zwei Ministerpräsidentenund zahlreiche Minister und Exminister, sonstige hervor-ragende und hervorragendste Stützen deS SlaatS und derGesellschaft.Und nun, wo ist der Herkules, der den Augiasstallreinigt?—Frankreich. Die Regierung hat mit den Vor-bereitungen für die llieuwahlen begonnen, undan die Behörden entsprechende Weisungen ergehen lassen.Unsere Genossen sind auf dem Plan— wie wir mit Ge-nuglhuung feststellen.—Aus Paris wird unS unterm 20. d. M. geschrieben:Der Nationalrath der französischen Arbeilerpartei, zu dessenMitgliedern Guesde, Lasarg ue, Ferroul u. s. w.?ehoren. hat ein Manifest an die politischen und gewerkschast-ichen Organisationen der Partei erlassen, in welchem dieselbenaufgesordert werden, schon jeyt mit den Borbereitungen ausden im Ceplemder stattfindenden Wahlkampf zu beginnen,tonds zu sammeln, AgliationSreisen zu veranstalten,christen über das Marseiller ländliche Arbeiterprogrammzu verbreiten u. s. f. Wenn de» Parteigenosse» vongegnerischer Seite, mögen es nun Radikale, Boulangistenoder Monarchisten sein, die Forderung der Versassungs-revision«ntgegengehalle» würde, so sollten sie, empstehltihnen der Natioualrath, diese Forderung unbedingt zu derihrigen machen, denn mehr als alle anderen Parteien hättendie Sozialisten, welche die Revision der ganzen GeseUschaitZ«ordnnng anstrebten, das Recht und die Pflicht, ein solches Ver-langen zu stellen.—Genosse C u l i n e ist in R oubair zum dritten Maleals sozialdemokratischer Kandidat für die Arrondiffements«rachswahl ausgestellt worden. Obwohl die Regierung seineWahl bereits zweimal als ungesetzlich annullirt hat, steht seineWiederwahl am S. März auster allem Zweifel.—Ter Metallarbeiter-Ausstand in Rive-de-Gier wirdmit Beharrlichkeit sorigesetzl; zu bedeutenderen Ruhestörungenist es bis jetzt nicht gekommen, trotzdem die Regierung diedortige Gegend militärisch besetzt hat. Es handelt sich bei demStreik um die grundsätzliche Beantwortung der Frage: Hatdie Gewerkschaft, welche doch fast durchgangig nur einen Theilder Arbeiter umfaßt, das Recht, im Namen aller Arveiter mitden Unternehmern zu verhandein? Die Hültenbesitzer verneinendiese Frage entschieden; die organisirlen Arbeiter bejahen sie.Eine Veruuttelung zwischen diesen beiden Standpunkten ist un-möglich; es wird stch zeigen, wer beim Kampfe der Schwächereist und weichen muß; nur die Macht wird entscheiden. In ver-schiedenen größeren Städten Frankreichs haben Versammlungen zurmoralischen und materiellen Unterstützung der streikenden Arbeiterstaltgesunden, so u. a. letzthin in Marseille, wo der Ab-geordnete Antide Boyer und der Stadlrath T r e s s a u dals Referenten austraten. Interessant und«rwähnenswerth ist»och ein Zugestündniß deS Senators von Rive-de-Gier, de laBerge, über den Ursprung des Streik?; dieser Senator, derüber die Sachlage genau uuterrichtel ist und bereits mehrereArtikel über de» Ausstand in kapitalistischen Blättern veröffentlicht hat, schreibt im„S'.öcle", dessen regelmäßiger Mitarbeiterer ist, der Streit sei besonders von einer Firma, die er nennt,gewünscht worden, und die Leiter dieser Firma hätten Haupt-sächlich dazu beigetragen, den Ausstand zu provoziren. EShandelt stch hierbei vermnthlich um die Beseillaung einigerschwächerer Konkurrenten, deren Ruin man durch dic Streilvrrlusteherbeizuführen sucht.—Gladstone hat Eile. Er will die zweite Lesung derH o m e r u l e- B i l l am 13. März— also schon vor denOsterferien— beginnen lassen. Dadurch wird min-bestens ein Monat gewonnen, und den Konservativen dieeit der Agitation beträchtlich abgekürzt. Die Taktikladstone's ist also durchaus klug.—Was ist ein Partei- Organ? DaS ist eine Frageüber die Herr Dr. M a x Hirsch, wie über so viele andereTinge, sich nicht klar geworden ist. Aus seinen gestrigenBemerkungen über einige Artikel des„Vorwärts' erhellt,daß er der Meinung lebt, ein Partei-Organ könne nichtsbringen, was nicht von der offiziellen Vertretung der Parteimit ihrem Zunststempel versehen worden. Von anderenParteien mag das ja richtig sein, allein dem Herrn Dr. MaxHirsch ist auch hier wieder einmal passirt, was das komischeMißgeschick fast aller Sozialistentödtei. ist, er schiebt derEozialdemokratie die Eigenschaften der alten Parteien unterund führt Lusthiebe gegen daS eigene Spiegelbild. DieSozialdemokratie hat keinen Nürnberger Trichter, sie kenntkeine Schablone, sie hat die vollste Meinungsfreiheit unddas unbeschränkte Recht der Kritik innerhalb des Kreisesunseres Programms und unserer Weltanschauungen. Wirlassen jeden nach seiner Fa?on selig werden.Wir pflegen die Selbständigkeit des Denkens, weil inihr daS Element höchster Stärke liegt— und Verschieden-heit der Auffassung ist uns nicht etwas Lästiges oder garVerwerfliches, sonder» km Gegenthest ein ersrenkiche« Zeiche«schöpferischer Kraft. Der„Vorwärts' ist nicht Organ desParteivorstandes, nicht Organ der sozialdemokratischenFraktion oder sonst einer Körperschaft oder Gruppe— erist Organ der Partei, und zwar der G e s a m m t p a r t« i,und soll nach Möglichkeit den Gesammtgeift der Partei zumAusdruck bringen.„Offiziell' sind nur d i« Veröffent-lichnngen, die sich als solche kundgeben. Die Bekannt-machungen des Vorstandes, die Erklärungen der Fraktion—wie z. B. in Sachen des Marx'schen ProgrammdriefS—sind offiziell. Im übrigen findet, natürlich so weit derRaum es erlaubt, jede Einsendung Aufnahme, die nachForm und Inhalt den vernünftigen Anforderungen ent-spricht. Und die Redaktion hält sich nicht für berechtigt,von ihren eigenen abweichende Meinungen aus dem„Vor-wärts' zu verbannen, der ja ebenso wenig Eigenthum der„Redaktion" wie des Vorstands oder sonst einer Körper-schaft ist. Wenn Herr Hirsch unser Blatt regelmäßig liest,wird er in derselben Nummer nicht selten auf entgegen-gesetzte oder wenigstens nicht übereiitstlmmenbe Urtheilestoßen. Nichts ist leichter, als geistige Uniformität, platte,stramme Einerleiheit herstellen, nichts bequemer— aber auchnichts gefährlicher für eine Partei, namentlich eine demokratisch-revolutionäre wie die sozialdemokratische. WaS die vonHerrn Dr. Max Hirsch in der gestrigen Reichstags-Sitzung an-gegriffenen Artikel des„Vorwärts' betrifft, so rühren sievon einem Parteigenossen her, der in den einschlägigenFragen einer der Kundigsten und Berufensten ist, und dessenNamen auch über die Grenzen Deutschlands hinan? Geltungbat. Der Standpunkt, den dieser Genosse in den ein-schlägigen Fragen vertritt, ist im wesentlichen der unsrige.Was die Ausstellungen des Herrn Dr. Max Hirsch undanderer betrifft, so würden wir unseren Freund und Mit-arbeiter beleidigen, wenn wir in sein Recht der Antwortund der Abfertigung eingriffen.—Varlanrenkarisckzes.Die XL Kommission setzte in ihrer heuligen Sitzung denWortlaut der£§ 2 und 8 des Gesetzes gegen den Benrath militärischer Geheimnisse in erster Lesung fest. Der§ 2 erhieltfolgenden Wortlaut:Wer außer dem Fall» de?§ 1 vorsätzlich und rechtswidrigGegenständ» oder Nachrichten der daselbst bezeichneten Art inden Besitz oder zur Kenntniß eineS anderen gelangen läßt, wirdmit Gefängniß nicht unter drei Monaten oder mit Festungshaftvon drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.Nebe» der Freiheitsstrafe kann aus Geldstrafe biS zu 8000 Merkannt werden.Der Versuch ist strafbar.Sind mildernde Umstände vorhanden, so tritt Gefängniß-strafe oder Festungshaft bis zu 3 Monaten ein.3 wurde nach dem Wortlaute der Vorlage angenommen.«selbe lautet:„Wer vorsätzlich den Besitz od« dieKenntniß von Gegenständen oder Nachrichten der in ß 1 de-zeichneten Art in der Absicht sich verschafft, davon zu«mer dieSicherheit des Deutschen Reichs gefährdenden Mittheilung anandere Gebrauch zu machen, wird mit Zuchthaus bis zu zehnJahren bestrast, neben welchen auf Geldstrase bis zu 10000 M.erkannt werden kann.'Gegen diesen Paragraphen stimmte nur der AbgeordneteMolkeubuhr.In der PetittonSkommisflou wurden heute diePetitionen d« Frauenvereine zu Leipzig undWeimar, dt« Zulassung des weiblichen Ge-schlechts zum medizinischen und philosophischenStudium:c. betreffend, verhandelt. In der Debatte, an dersich die Abgg. Schröder, freis., B ü s i n g. nalionallibnal.Geyer und K u n e r t. soz., bctheiligten, kam unwidersprochender Standpunkt zum Ausdruck, daß dem Andrängen der Frauenauf diesem Gebiet mehr Berücksichtigung als bisher zu schenkensei. Auch die Ansicht wurde von einigen Rednern kundgegeben,daß die früher gegen das Eingreifen des Reichs erhobenen Kompetenz-bedenken, die nie genügend snbstantiirt waren, im Schwinden de-griffen seien. Der Regierungskommissar. Geheimer Reg.-RathWerner, brachte den Petitionen keine Sympathie eiitgegenund verwies daraus, daß es wüuschenswerlh wäre, wenn dieseFrage, falls sie in Angriff genommen werden sollte, möglichsteinheitlich, d. h. in Uebereinstimmung mit den Einzelreg,«ungengeregelt würde. Es wurden dem Reginungskominissareinige Erwiderungen daraus zu theil. Bei der Beralhungdesselben Gegenstandes im Jahre lSSI entschied sich diePetitions- Kommission, die Petitionen dem Reichskanzlerzur Erwägung zu überweisen. Leider waren inder Plenarsitzung des Reichstags in jenem Jahre die Kompetenz-bedenken überwiegend und der Reichstag ging deshalb gegen«inestarke Minorität zur Tagesordnung über. Heute fleUle derReferent in der Kommisston, der freisinnige Abg Schröder.den Antrag, die betreffenden Petitionen obne Rucksicht aus denInitiativantrag Baum da ch'S für das Plenum, der nur zumTheil dasselbe wie die Petitionen fordert, dem Reichskanzler zurBerücksichtigung z» überweisen. Dieser Antrag fiel gegendie Stimmen der Freisinnigen. Sozialdemokratenund V o l k s p art et l er, worauf ein Antrag, die Petttionendem Reichskanzler zur Erwägung zu überweisen, bei aheeinstimmig angenommen wurde. Die Angelegenheit wird jeden-falls das Plenum lebhaft beschäftigen.Pnvfetnacfividifen.Protestversammlungen gegen die Milttärvorkagewurden weiter abgehalten in N e u st a d t a. O.(Res.: Leven»Gera), Hadersleben lRef. S tr o m b e rg- Hamburg),Stadt Sulza(Ref.: L e u t e r l- Apolda).Aus M e e r a n e i. S. wird uns geschrieben: Wie wenigSympathie für die neue Militärvorlage sogar in den Kreisen derMilitärvereine herrscht, kann man deutlich aus folgendem er-sehen. D« hiesige reaktionäre städtische Verein, der sich nur mitstädtischen und politischen Angelegenheiten beschäftigt, hielt am18. Februar eine öffentliche Vereinsversammlung zu gunsten derneuen Militärvorlage ab. Als Referent war zuerst der Land-gevichtöralh Schneider aus Essen, dann aber der Gen«al-sokrelär Patzig aus Berlin genannt. Der Verein, der selbergegen 400 Mitglieder zählt, hatte noch die fünf hier besiehendenMililärverelne öffentlich eingeladen, von denen die größeren 2S0bezw. 130 Mitglied« zählen. Trotzdem waren in der Ver-sammlüng ganze 73 Mann anwesend. Ein Beweis dafür, wiewenig die Regierung sich aus die Militärvereine verlassen kann.ReichStagS-Kandidatur.'Für die am 7. März im Wahl-kreise A m b e r g-stattfindende Reichstags- Ersatzwahl ist derGenosse I. Siebenbürger als Kandidat ausgestellt worden.Gemeindewahlen. In Lehrte(Braunschweig) wurde inder dritten Klasse ein Sozialdemokrat in den Geineindetath gewählt. Aach in B r a u n l a g e a. H. siegte in derselben Klasseein Genosse.Z,«i» Elfe»*, Nu Orga,»et«matMtetim Saarrevin, finde» wir folgende Mittheilung:„Bildstock.Unser Kamerad Warken ist am 20. d. Mts. aus der Unter«suchungshaft entlasse» worden und weilt nun wieder, zum größtenLeidwesen unser«„Freund«', in unserer Mitte. Glück aufdazu!' Warken wurde bekanntlich im verein mit drei anderenVorstandsmitgliedern des Rechtsschutzvereins mitten tm Streikund zur Zeit der höchsten Aufregung in den Kreisen derKohlenarbeiter»«hastet. AIS Grund für diese Verhaftung wurdeangeblich« Unterschlagung von Vereinsgeldern angegeben, unddie Vet.reter der Interessen d« Gruben besitz«, die HerrenStumm, Psähl« und der HandelSmtnist« von Berlepsch, konntenstch vor Entrüstung nicht geuug thun üb« dies«„Treubruch an Kameraden'. Im Reichstag fand dies«billige Tugendmeieret d«eitS durch den AbgeordnetenAu« dl« gebührend« Zurückweisung. Jetzt hat manWarken wieder aus freien Fuß setzen müssen, nachdem vordessen Jnhastnahme die Untersuchung bereits zwei Jahre an«Hüngig war. Diese ganzen Vorgänge werfen ein recht bezeichnendesLicht auf die Art, wie die Arbeiter und ihr« ButrauenSmänn«im Eaarrevier dehandelt �werden.Dt« politischen Zustände Elsaß- Lothringens bildet«»daS Thema ein« Rede, die Genosse B u e b aus Mülhausen ineiner Volksversammlung zu Ludwigshasen hielt. Nachdemer vorausgeschickt hatte, daß« die Galtfreundschaft eine? Nachbar-landes in Anspruch nehmen müsse, um üb« sein Vaterland zusprechen, weil daS d« Sozialdemokratie in Elsaß-Lothringen ver-boten sei, schilderte« die Preß-, Vereins- und VersammlungS-Unfreiheit, unter der die Arbeit« der Reichslande seufzen unddie in den französischen Gesetzen ihre Ursache hat, und wus danndie Bezichtigung deS Chauvinismus zurück, mit«elcher diedeutsche Regierung daS Begehren nach Abschaffung der sran«zöstschen und Einführung der deutschen Gesetz« stets und ständigzu begründen sucht. Franzosensreundlich im Sinn« des Chauvi-niSmus sei das arbeitend« Boll Elsaß-LothringenS nicht, es seiinternational und verabscheue jeden Krieg, zumal«inen solchenzwischen Frankreich und Deutschland, weil dies« zuerst Elsaß-Lothringen treffen würde. Das«lsäsflsche Volk wolle ein Ver-bindungsglied zwischen den französischen und deutschen Proletariern,ad« kein Sturmnock sein. Die Volksversammlung nahm dasReferat mit lebhaftem Beifall aus und faßte einstimmig folgendeResolution:„Die heutig« Versammlung hat die Ucberzeugung8 eivonnen, daß die Zustand« ,n Elsaß-Lothringen eineS RechtS-autes unwürdige sind. Die Versammlung prolestirl mit all«Entschiedenheit gegen die Behandlung der Elfaß-Loihring« Be-völkerung in dem Preß-, Vereins- und Versammlungsgesetz« undspricht die l1eb«zeugung aus, daß die Eozialdemokratie. alSFeindin all« Ausnahmegesetz«, mit ihrem Siege auch der unt««drückten Elsaß-Lotbringer Bevölkerung di««nogiUige Befreiungvon der Diktatur oringen w»rd.'«»Parteifinanzen. L ü b«</: Einnahm« d«s Bertranentz»mannes im 1. Quartal 1832: 344,81 M., 2. Quartal: 1180,02 M.,8. Quartal: 240,26 M., 4. Quartal: 444.44 M, in Summa2170,03 M. Ausgegeben wurden im 1. Quartal: 822.33 M.,2. Quartal 322,90 M..». Q mttal: 43,38 M.. 4. Quartal:874,98 M., in Summa 1733,83 M. Eoinit ist tm Jahr« 1892eine Mehreinnahm« von 4l2.2i1 M. erzielt worden. Hierzu denKnssenbestand vom Jahre 1391 im Betrage von 483,92 M. ge-rechnet,«giedt einen Gesammtdestand von 899,12 M. Laut Beschluß der Parteiversammluna werden hi«von 200 M. an denParteivorstand in Berlin üb«saudt und 800 M. dem Wahlfonds überwiesen, der separat verwaltet wird und mit diesen800 M. di« Höhe von 2200,34 M. erreicht.»•Warnung. Zwei Diebe, Moritz Jäger nnd AdolfMehr, in Gesellschaft eineS Spttzeis namens Samuel Po-ptel, die alle drei keinem Ardeiterverei» angehören, beginnenin Lemberg von heute an ein„sozialistisches' Zweiwochenblattin deutscher Sprache, betitelt:„Sozialist, Organ d« un-abhängigen sozialistischen Arbeiterpartei in Galizie»'. heraus«zugeben.Lemberg, 20. Februar 1893,Mit sozialdemokratischem SrnßRedaktion und Administrativ» der ZeUung,R o d o t n i k' in Lemberg.••Dt« spanische Sozialdemokratie hat zu den tm Märzstattfindenden allgemeinen Wahlen überall eigene Kandidatenaufgestellt. � �DaS Zentralkomitee der' sozialistische« ArbeiterparteiItaliens beschloß, zu Septemb« d. I. einen Kongreß nachReggio Emilia einzuberusen und an alle Arbeit« Italiens die Auf-sorderung zu richten, den 1. Mai zu seiern und nach Maßgabeihres Verdienstes einen Beitrag zur Parteilass« zu zahlen.Polizeiliche», Gerichtliche««.— Redakteur G r i m p e in Elberfeld wurde mm derAnklage der Gotteslästerung freigesprochen, die er durch den tnd«„Freien Presse" erjoigien Abdruck einer Rezension üb« dasBuch„Glauben und Wissen" begangen haben sollte. Der Staats-anwalt halte 4 Monate Gefängniß beantragt. In dn llrtheils-begründung heißt es, daß wenn der Angeklagte als Atheist bei»Nachweis von der Nichtexistenz Gottes zu führe» suche, er dabeidoch eine Gotteslästerung begehe» könne; auch dem Hinweis, daßdie Strafversolgung ausgeschlossen sei, weil es sich um ein« philo-sophische Abhandlung handle, könne stch das Gericht nichtanschließen: im vorliegenden Falle sei aber die Ab-ficht, Gott zu lästern, nicht hervorgetreten,und deshalb auf Freisprechung zu erkennen. Wegen eineSanderen Artikels desselben Blattes, wurde RedakteurGewehr zu 8 Wochen Gefängniß und d« Schriftführer ein«Malerversammlung, dessen Bericht den Inhalt deS Artikelsbildete, zu 3V M. Geldstrafe verurlheilt. In dem Bericht wareinem Unternehm«, der die Anstricharbeiten deS neuen Gym-nastums für 2368 M. übernommen halte, während das Höchst»gebot 3000 M. betrug, nachgesagt worden, daß er den durch denniedrigen Preis entstandenen Schaden aus den Knochen derArbeiter herausschinde. Dadurch fühlte sich der Unternehmerbeleidigt. Der Staatsanwalt hielt es sür berechtigt, daß wennein Unternehmer bei der Submisstou eine Arbeit unter Preisübernommen hat,« sich an den Löhnen der Arbeiter schadloshalle. Wenn diesen der Lohn nicht hoch genug sei, könnten sieja gehen. Er beantragte 14 Tage bezw. 80 M. Strafe, dasGericht ging in bezng aus den Redakteur Gewehr also noch überden Antrag des Staatsanwalts hinaus.Der Vertrauensniann A. Baudert-Apolda ist amSonnabend nach Verbüßung eine- Gefängnißstraf« von 4 Wochen,welche ihm wegen Pfarrer-, Richter-, und Gendarmenbeleidigungauferlegt worden war, aus dem Gefängniß entlassen worden.— Dem Genossen Süßkind in Mannheim waren dieGeschäftsbücher beschlagnahmt worden. Man hat sie ihm jetztzurückgegeben. Selbst die„Neue Badische Landes- Zeitung', diedie Beschlagnahme zu einer Sensationsnachricht ausgenützt hatte,meint jetzt renmüthig:„Es dürft«(aus der Aushebung der Be-schlagnahme) hervorgehen, daß die damaligen Millheilungen ver-schieden« Blätter üver unkorrekte Führung der Bücher im Süß-kind'schen Geschäfte uuznlreffend gewesen sind."— Wege» Beleidigung von vier Vorstandsmitgliedern derKnochendrnchgilde in Schönkirchen bei Kiel hat der Redakteur der„Norddeutschen Volks-Zeitung", Gustav Stengel«,300 M. Geldstrase zu zahlen und die üblichen Nebenstraßen zutragen.