Erhöhung der Soldatenlöhnung.
Wie die Vossische Zeitung" aus sicherer Quelle erfährt, soll tommenden Herbst vom Reichstag eine Erhöhung der Löhnung der Soldaten gefordert werden.
Es dürfte sich dabei um eine Zulage von 8 Pf. für den Tag handeln, wodurch Mehrausgaben für den Heeresetat von jährlich 15 Millionen entstehen. Außerdem soll in Zukunft den Mannschaften auch das bisher von ihnen beschaffte Bugzeug kostenfrei
geliefert werden.
Die Aufbesserung der Soldatenlöhnung ist als ein Erfolg der Sozialdemokratie zu betrachten. Ihre Mitglieder in der Budgettommission hatten dieses Frühjahr den Antrag gestellt, der nur deshalb abgelehnt wurde, weil er von den Sozialdemokraten ausging. Nun kommt der Kriegsminister selbst mit diesem Antrag. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, daß die Erhöhung der Soldatenlöhnung auf eine sozialdemokratische Anregung hin erfolgt. Unbeschadet unserer grundsätzlichen Gegnerschaft zum Militarismus hielt es unsere Fraktion für ihre Pflicht, nach Kräften für unsere Brüder im Waffenrock, die diesen Rock ja nicht frei willig tragen, einzutreten.
Die Dividendensteuer.
Die Durchführung des schweizerischen Fabrikgesetzes.
Amerika. Negerheze.
Hus der frauenbewegung.
Ausbeutung der weiblichen Arbeitskraft.
Betrachtet er die Stelle eines Landeshauptmanns der Provinz Hannover , um die er sich beworben hat. Der Deutsche Bote" bestätigt, daß Herr Dr. Hahn deshalb ausspannen will, weil die Nach den fürzlich für 1906/07 erschienenen Amtsberichten der Ein wilder Raffenkampf wütet in der Stadt Springfield bündlerische Agitation seine Nerven start mitgenommen habe. Mit seinem Versuch, diese Sinekure zu erhalten, hat er freilich an- schweizerischen Fabrikinspektoren hat die Industrialisierung im Staate Illinois . Das Kabel meldet am 15. August: Der scheinend keinen Erfolg, denn die nationalliberale Presse erklärt, der Schweiz in der Berichtsperiode weitere Fortschritte gemacht( angebliche) Angriff eines Negers auf eine weiße Frau beranlaßte gestern einen Kampf zwischen Weißen und Negeri, daß seine Ernennung eine Brüstierung der nationalliberalen und waren Ende 1907 7278 Betriebe und 307 128 Arbeiter dem der die ganze Nacht hindurch anhielt. Nachdem eine weiße MenFabrikgesetz unterstellt. Im Jahre 1901 ergab die amtliche Statistik schenmenge zahlreiche Häuser im Regerbiertel in Partei wäre. Warum verlangt man nicht ein staatliches Genesungsheim für 6080 Betriebe und 242 534 Arbeiter, so daß in den verflossenen Brand gesteckt und verschiedene Geschäfte er. sechs Jahren 1198 neue Betriebe und 64 594 Arbeiter hinzugekommen brochen hatte, ergriff fie einen Neger, schoß zahl. erholungsbedürftige Agitatoren des Bundes der Landwirte? sind. Da in dieser Zeit in der Anwendung des Fabrikgesetzes keiner- reiche Kugeln auf ihn ab und knüpfte die Leiche an lei Aenderung vorgenommen wurde, so haben wir es in diesen einen Paum auf. Die Menge tanzte dann unter ungeBahlen mit einem reinen Zuwachs zu tun. Diese Tatsache ist die heurem Jubelgeschrei um die Leiche herum. Wäh rend der wüsten Szenen wurden zwei Weiße getötet und beste Widerlegung der albernen Behauptung, daß die Arbeiter- 75 Personen verlegt. Der Hilfsschahmeister des Bezirks ist von bewegung die Industrie schädige und ihre Entwickelung hemme. einer Negermenge angegriffen und tödlich verletzt worden. Da die Im Gegenteil ist diese durch die Arbeiterbewegung gefördert worden Miliz der Lage nicht Herr wurde, wurden Truppen aus Chicago und erscheinen daher die Ausnahmegeseze gegen die Arbeiter zur herbeibeordert. Sie feuerten über die Köpfe der Menge hinweg und vertrieben sie endlich. Zahlreiche Männer, Frauen und Kin Erschwerung der Streits um so frivoler. Auffallend rasch vollzieht sich der Uebergang von der verlassen die Stadt. Die größeren Geschäfte sind geschlossen. Die Unruhen haben sich am am Sonnabend erneuert. Dabei Einzelunternehmungen in Aktiengesellschaften. murben sechs Weiße getötet, ein Neger gelynch t. " Der Einzelunternehmer", sagt Dr. Wegmann, wird namentlich An in großen Betrieben immer seltener. Gesellschaften treten mehr an verschiedenen Stellen brach Feuer aus. Der Böbel beherrscht die Stadt. Das Militär fuhr Maschinengewehre auf. und mehr an seine Stelle. Auch die Vereinigung früherer Kon- Der Gouverneur hat alle Milizen des Staates nach Springfield furrenten zu Verbänden gleichartiger Interessen und damit die beordert. Konzentration des Großkapitals hat weitere Fortschritte gemacht." Und der Fabrikinspektor Rauschenbach in Schaffhausen konstatiert ebenfalls den unaufhaltsamen Aufsaugungsprozeß, durch den die Großen die Kleinen verschlingen, Daneben ist in einigen Industrien, so in der Stickereis und Tabakindustrie, die Beobachtung zu machen, daß die industrielle Tätigkeit aus der Fabrik in die Ueber die Lage der Arbeiterinnen im Bäcker- und Konditor Hausindustrie verlegt wird, um die gesetzlichen Bestimmungen be- gewerbe erschien dieser Tage in einem Parteiblatt ein Artikel, der treffend die Arbeitszeit umgehen zu können. Der Aufsichtsbeamte, grelle Streiflichter auf den kapitalistischen Raubbau wirft, der mit der der früher selbst Fabrikant war, bemerkt sachkundig dazu:" Die weiblichen Arbeitskraft in diesem Berufe getrieben wird. Das immer guten Leute merken nicht, daß sie damit ihr eigene Eristenz unter- wieder aufgewärmte Märchen von der Zerstörung und Auflösung graben, denn die nächste Folge dieses Vorgehens ist eine ruinöse der Familie und den demoralisierenden Folgen wird durch Preisbrüderei. Die schwachen Organisationen der Stickerei und den betreffenden Artikel in trefflicher Weise illustriert. Tabakarbeter vermögen diese Vorgänge, die ihre Lage immer mehr in fast allen Gewerben, so hat auch im Bäcker- und Konditorverschlechtern werden, leider nicht zu verhindern. beruf die Großindustrie ihr Hauptaugenmerk auf die Heranziehuna Die verflossene wirtschaftliche Hochkonjunktur verursachte einen williger und billiger Arbeitskräfte gerichtet, die zum größten Teil allgemeinen Mangel an Arbeitern, der die Heranziehung vom weiblichen Proletariat gestellt werden. Nicht weniger als von Arbeitermassen aus Italien , Rußland , Polen , Bulgarien , 14 290, also 66,6 Prozent aller im Bäder- und Konditorberuf Griechenland und sogar aus Montenegro zur Folge hatte. Die beschäftigten Arbeiter sind weiblichen Geschlechts. Die Löhne, die da gesteigerte Nachfrage nach Arbeitern begünstigte die Lohnfämpfe gezahlt werden, müssen auch von solchen, die nicht im Verdacht der der organisierten Arbeiterschaft, deren in den letzten zwei Jahren jozialdemokratischen Hezzerei stehen, als geradezu fluchwürdige Zu den in der letzten Zeit in der Presse aufgetauchten und er zirka 1400 mit mehr oder weniger Erfolg geführt wurden. Die Sungerlöhne bezeichnet werden. örterten Steuerplänen nimmt endlich die Norddeutsche All- Arbeitslöhne stiegen wohl in allen Industrien, aber Herr Dr. Weggemeine Beitung" Stellung. Das Drgan Bülows erklärt: mann hält es für sehr fraglich, ob das Verhältnis „ Die verbündeten Regierungen werden die Vorlagen zum Beginn zwischen Verdienst und Kosten der Lebenshaltung der parlamentarischen Kampagne veröffentlichen, und es wird damit zu ein für den Arbeiter günstigeres geworben fei, einer mehrmonatlichen eingehenden Diskussion im Parlament und denn die letzteren sind auf der ganzen Linie ebenfalls gestiegen. Presse Zeit und Spielraum gegeben sein. Nichts ist falscher als Bald unerschwinglich sind an manchen Orten die Wohnungsmicten die Annahme, mit den neuen Steuergesetzen solle der Reichstag und daß die Lebensmittel erheblich teurer geworden sind, hat jederoder sollten die deutschen Steuerzahler überrumpelt werden; im mann selbst beobachten können." In der Tat ist die Lage der Gegenteil, eine möglichst gründliche Behandlung der Finanzfragen schweizerischen Arbeiterschaft in der Zeit der Hochkonjunktur liegt im allgemeinen vaterländischen Interesse. Halbfertige materiell nicht gehoben worden, da die Lohnerhöhungen von der einzelne Entwürfe aus dem Zusammenhang zu reißen und zu Teuerung vollständig absorbiert wurden. Dabei kommen ja, namentpublizieren ist aber niemals üblich gewesen und entspricht auch lich in der Textilindustrie, noch immer Tagelöhne von 2 Frank vor Die humanen Arbeitgeber scheinen aber selbst der Meinung zu wohl kaum dem Ernst der Lage. Werden aber die Entwürfe selbst und erklärte ein Webereifabrikant einen Tagelohn von 2,50 Frank sein, daß diese„ horrenden" Löhne es nicht ermöglichen, davon den nicht veröffentlicht, so kann natürlich nicht jede neue Steuer- für einen jungen Mann als einen schönen Lohn"! meldung berichtigt werden. Denn daraus entsteht eine halbe, mißSchöne Fortschritte hat die Berkürzung der Arbeits- Lebensunterhalt zu bestreiten, denn die Arbeiterinnen müssen auch Schöne Fortschritte hat die Verkürzung der Arbeitsverstandene Deffentlichkeit, die in niemandes Interesse liegt. Aus seit gemacht. Das am 1. Januar 1906 in Kraft getretene neue noch die entehrende Prozedur einer Leibes visitation auf sich dieser Reserve im Dementieren wird sich die Regierung auch dann Gesetz mit dem Neunstundentag und Feierabend um spätestens nicht herauslocken lassen, wenn einmal eine 100 prozentige Ber - 5 Uhr nachmittags an den Sonnabenden hat sich sehr gut eingelebt mögensstener oder die Enteignung der Jsarwasserkraft von Reichs- und bewährt. wegen gemeldet wird."
Auf die Mitteilung der Deutschen Reichs- Korr.", daß sich das Reichsschazamt zurzeit sehr eingehend mit dem Projekt einer BantSteuer befaffe, antwortet höhnisch die" Deutsche Tagesztg.": " Daß das Reichsschapamt sich mit dem Gedanken einer Bankamfaßſteuer beſchäftigt hat, ist möglich. Es hat sich in der letzten Be mit vielen Plänen befaßt. Auch die von uns empfohlene Dividendensteuer unterliegt der Erwägung. Wie es scheint, ift man dem Grundgedanken dieser Steuer nicht abgeneigt."
Die Vorsichtigkeit des Reichsschaamtes.
"
Steuerpläne, die tief in das Wirtschaftsleben der Nation ein greifen werden, werden also erst dann veröffentlicht, wenn die Veröffentlichung nicht mehr zu umgehen ist. Gerade darin liegt die Ueberrumpelung.
Die Disziplinarverhandlung gegen den Bürgermeister Schücking fft auf den 19. August angesetzt. Die Berhandlung wird in Schleswig sein. Wie mitgeteilt wird, hat Schücking die Herausgabe der Städtezeitung" in Berlin übernommen; die Nachricht flingt sehr sonderbar. Der Mann, um deswillen doch immerhin sowohl in Husumer wie auch in fortschrittlich gesinnten, politischen Kreisen ziemliche Aufregung entstand, wird doch nicht vor dem Disziplinar berfahren seinen Posten verlassen?...
Posadowskys Kandidatur in Ludwigshafen .
Nach einer Münchener Meldung soll Graf Posadowsky bereit gewesen sein, eine Kandidatur zu übernehmen, aber nur unter der Boraussetzung, daß ihm dieselbe gleichzeitig auch vom Zentrum an geboten werde.
Das Zentrum soll aber abgelehnt haben, eine Kandidatur Bofa dowskye zu unterstüßen.
Soldatenmißhandlung
in zwei Fällen hatte sich der Unteroffizier Paul Martens von der 4. Kompagnie des Infanterie- Regiments Nr. 151 vor dem Ober. triegsgericht in Königsberg zu verantworten. Am 12. Mai d. J. mußte der Musketier Albert einen Eimer scheuern; als er damit fertig war, fand die Arbeit keine Gnade vor den Augen des Herrn Unteroffiziers. Deshalb mußte der Eimer noch einmal gescheuert werden. Als nun Albert abermals zur Besichtigung vor dem Unteroffizier erschienen war, und dieser die Arbeit abgenommen" hatte, ging Albert zu seiner Mannschaftsstube zurück. Er hatte einen engen Gang zu passieren, in dem der Unteroffizier Martens stand. Natürlich wollte der Soldat seinen Vorgesetzten nicht berühren; deshalb machte er sich möglichst dünn. Aber das half ihm nichts, er geriet doch mit dem Unteroffizier zusammen. Dieser hob seinen Säbel auf und mit den Worten:" Willst Du nicht schneller vorbei" stieß er den Soldaten mit dem Säbel in den Leib. Das Opfer erklärte vor dem Oberkriegsgericht, daß es noch jezt besonders wenn es beim Laufen tief Atem hole -Schmerzen empfinde.
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Wie
Der Lohn beträgt 7-25 Pf. Nur in zwei Betrieben erhalten die Arbeiterinnen 20-25 Pf. Wie die Frauen und Mädchen bei einem solchen Einkommen ihren Unterhalt bestreiten, wird für viele ein Rätsel bleiben, wenn man von den beiden einzigen Auswegen abjieht, entweder hungern oder sich der Schande hingeben. Die Firma od u. S o. in Leipzig entlohnt ihre Arbeiterinnen gar mit 9 f. pro Stunde. Drastischer kann wohl die vielgerühmte Fürsorge des Unternehmertums für seine Arbeitssklaven nicht zum Ausdruck tommen. Durchschnittlich beträgt der Wochenverdienst der im Bäckerund Konditorgewerbe beschäftigten Arbeiterinnen 3-6 M., in seltenen Fällen 12-14 M.
nehmen.
Daß in den Betrieben auch ein raffiniertes Prämiensystem besteht, das den alleinigen Zweck hat, die Sklaven an der Arbeitsstelle festzuhalten, macht dem verschmigten Unternehmergemüt alle Ehre. Der Artikel schließt:
„ Leider war bisher ein großer Teil der Arbeiterinnen bemüht, statt durch Macht der Organisation durch Ue berarbeit und mitnahme der Arbeit nach Hause(!)( Baden) ein höheres Einkommen zu erzielen."
Wie gütig vom Unternehmertum, daß es die Lage der Arbeite rinnen dadurch verbessern hilft, indem es noch Ueber- und Heimarbeit gestattet". Solche Leute liebt das das Kapital, die sich 12-14 Stunden in der Fabrik für einen Sundelohn abradern, dann noch abends bis in die späte Nacht schuften und somit gegen aufwiegelnde Agitation gefeit sind.
Eine Wirkung der verflossenen Hochkonjunktur auf die Arbeiterschaft ist über alle Zweifel festgestellt, die ganz bedeutende Vermehrung der Unfälle, deren Darstellung Dr. Wegmann als ein schwarzes Blatt bezeichnet. So ist in seinem Kreise die Zahl der Arbeiter von 1905 bis 1907 um 10 Proz., die der erheblichen Unfälle dagegen von 1904 bis 1906 um 28 Proz., auf 24 012 gestiegen. Die Ursachen dieser großen Unfallhäufigkeit werden u. a. in dem Haften und Jagen und der Ueberbürdung des einzelnen Arbeiters erblickt. Die Vermehrung der Unfälle und der verkrüppelten Arbeiter ist auch eine Wohltat" der wirtschaftlichen Prosperität für die Arbeiterschaft. Bei der Besprechung der Durchführung des Fabrikgesetzes wird Was aber, fragen wir, sagt die Gesundheitskommission dazu, die strenge Aufsicht der Arbeiterorganisationen daß Eßwaren nach Hause mitgegeben werden? Ganz abgesehen über die Beobachtung der gesetzlichen Vorschriften anerkannt und davon, daß ein solches Verfahren unappetitlich wirkt, kann es auch fonstatiert, daß ohne sie an manchen Orten sich überhaupt niemand um den gesetzlichen Arbeiterschutz fümmern würde. So erfekt der von unheilvollen Folgen begleitet sein. Im Namen des Volkswohls muß dagegen protestiert werden. Eifer der Gewerkschaften die Pflichtvergessenheit der Behörden!- Belgien .
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Ein Eingeständnis.
Brüffel, 15. Auguft. Das offizielle Journal de Brurelles" gibt jekt zu, daß im Kongostaat die Sklaverei in der Nähe der Eisenbahnlinien noch fortdauert. Die Frauen dieser Sklaven werden gezwungen, sich in der Nähe der Arbeitsstellen ihrer Männer niederzulassen.-
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Achtung, 5. Kreis! Am Montag, den 17. August, abends präzise 7 Uhr, findet bei Rausch, Winsstr. 12, für die Genosfinnen des 5. Kreises eine wichtige Besprechung statt. Die Wahlvereinstarte ist mitzubringen. Ferner wollen die Genoffinnen, welche noch im Besiz von Beitragsmarken sind, daselbst dieselben abrechnen. Die Vertrauensperson.
Gewerkschaftliches.
Wenn zwei„ Ehrliche" sich zanken!
Die allgemeine Harmonie, die die ersten Tage der Revolution Im Lager der gelben Arbeiterschaft ist ein Zwist so tieftennzeichnete, ist, wie zu erwarten war, nicht von langer Dauer gewefen. Die gegensäblichen Interessen beginnen sich zu sondern, gehender Art entstanden, daß er zur Spaltung führte. Der Parteien und Klassen wollen sich bilden. Das Proletariat tritt mit Beiersdorf hat dem Lebius Fehde angesagt. Beiers. Lohnforderungen auf, was den revolutionären Organisationen der dorf und seine Gefolgschaft verbreiten folgendes Flugblatt: besigenden Klasse sehr unangenehm ist. Schon wird berichtet, daß Zur Aufklärung! die jungtürkischen Komitees Streikenden, die Arbeitende bedroht haben sollen, Militär entgegengesandt haben.
Auch der junge Friede zwischen den Nationalitäten scheint bedroht durch die starr zentralistischen Tendenzen eines Flügels der Jungtürken ; ein anderer Flügel dieser Partei soll den Autonomieforderungen der christlichen Nationalitäten günstiger gegenüber treten.
Unzufrieden sind die Beamten, die durch die Reformen, die mit vielen überflüssigen Posten aufräumen, die Stellung verlieren Ferner hatte eines Tages der Musketier eine Arbeit zu oder deren Gehalt gekürzt wird. Sie haben auch schon zu Demonmachen, die er nach Ansicht seines Beinigers nicht schnell genug| strationen gegriffen und die Ordnung mußte durch Gewalt und erledigte. Der Unteroffizier schlug dem Soldaten den Verhaftungen wieder hergestellt werden. Diese entlassenen Günst Helm auf den Kopf und stieß ihm auch mit dem be- linge und Schmarozer werden die Partei der Alttürken, der ber schuhten Fuß in die Seite, wobei er ausrief:„ Kannst Du Konstitution Abgeneigten verstärken. Schwein, es nicht besser machen." Beide Vorgänge spielten sich unter vier Augen ab. Der Mißhandelte brachte die Angelegenheit aber doch zur Anzeige.
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Vom Kriegsgericht wurde der Unteroffizier wegen des ersten Falles freigesprochen, da ihm das Gericht glaubte, daß der Soldat bersehentlich auf sein Seitengewehr gerannt sei. acht Tage MittelWegen des zweiten Falles bekam er ganze arrest. Das Urteil wurde aber vom Gerichtsherrn angefochten. Das Oberkriegsgericht glaubte dem Angeklagten nicht, daß die erste Mißhandlung nur auf ein Versehen zurückzuführen sei. Es hielt es für ganz unerklärlich, wie ein Mann versehentlich in die Spize eines Seitengewehres rennen fönne, das ein anderer vorgeschnallt habe. Milde genug tam der Soldatenschinder aber auch bor dem Oberkriegsgericht weg, denn er erhielt eine Gesamtstrafe bon drei Wochen Mittelarrest für beide Fälle.
Marokko. Die Lage.
Die Franzosen rüften zu neuen Kämpfen an der Süd. grenze Algeriens . Eine Meldung aus Oran bom 15. August sagt: General 2yautey brach gestern abend nach dem äußersten Süden auf, von wo die Annäherung marottani scher Truppen gegen Aoufonz, 15 Kilometer von Bu Denib, ge meldet wurde. Starte Truppenansammlungen werden auch aus dem Tafiletgebiet signalisiert,
Zwei hafidische Abteilungen sollen im Gebiet der Mlad Mesudia von zwei scherifidischen Mahallas vernichtet worden sein. Nach einer Meldung aus Tanger foll Mulay Hafid ernstlich erkrankt sein.
Unseren Mitgliedern zur Kenntnis, daß die unterzeichneten Drganisationen ihren Arbeitsnachweis nach
berlegt haben.
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Blankenfelder Straße 4
bornim aden
Kollegen! Durch das Verhalten des Bundesvorstandes waren wir gezwungen, uns selbständig zu machen. Lange haben wir uns wie Kinder bevormunden lassen, haben gesehen, wie unsere Interessen mit Füßen getreten wurden. Kollegen! Diese Fesseln mußten wir uns abwerfen. Wir wollen mit unseren Arbeitgebern in Frieden leben, wollen aber ehrliche Arbeiter bleiben, die sich auch die Achtung der Gegner verschaffen wollen. Mögen bie Herren Bürger sehen, wie sie ihr Geschäft weiter betreiben tönnen. Wir wollen einem arbeitslosen Kollegen nicht für eine wertlose Sache 50 Pf. abnehmen und dann wochenlang ohne Arbeit laufen lassen. Macht Eure Augen auf und gebt denselben die richtige Antwort, wenn sie ehrliche Arbeiter verleumden wollen. Laßt Euch nicht erzählen, daß unsere Organisationen polizeilich nicht genehmigt sind. Alles Schwindel! Jeder kann bie polizeiliche Genehmigung bei unserem Arbeitsnachweis ein sehen.
Klärt die Kollegen auf und bleibt was Ihr seid:
ein chrlicher, nationaler Arbeiter. Deutscher Handwerker Schutverband Gelber Metallarbeiter- Berband Deutscher Automobilführer Verein.