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Nr. 191. 25. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 16. August 1908.

10. Verbandstag der Schneider und Schneiderinnen 18 Deutschlands.

Teilnahme an der Maifeier zahlt die Hauptkasse die Einnahmen um 423 245,86 m. Die laufenden Ausgaben haben Unterstüßung in der Höhe der Streikunterstützung." eine Steigerung um 356 793,48 M. erfahren. Die Mehrausgabe für Lohnbewegungen betrug allein 195 644,72 M. Der

Geschäftsbericht

Verfammlungen.

Es

Internationale Beziehungen werden mit fast allen Bruderorganisationen unterhalten. Für die reisenden Kol­liegt gedruckt vor. Er beginnt mit einer historischen Schilderung legen ist durch die Gegenseitigkeit der Unterstützung namentlich Frankfurt   a. M., 15. Auguft. der Entwickelung des Verbandes. Bei Zusammentritt des Ver- auf der Reise manche Verbesserung geschaffen worden. Auch die Im hiesigen Gewerkschaftshaus wird am Montag, den 17. Au- bandstages find gerade 20 Jahre seit der Gründung des Schneider- Bereinheitlichung der Mitgliedsbücher, Beitragsmarten usw. hat gust, der zehnte Verbandstag des Verbandes der Schneider, berbandes verstrichen, und der zehnte Verbandstag beginnt seine in den letzten Jahren weitere Fortschritte gemacht, so daß die Schneiderinnen und Wäschearbeiter Deutschlands   eröffnet. Der Verhandlungen an demselben Jahrestag, an dem 1890 in Halber- Bücher beim Ueberschreiten der Landesgrenze nicht mehr um­Delegierten harrt eine reiche Arbeit. Umfaßt doch die Tagesordnung stadt der erste Verbandstag eröffnet wurde. In diesem zwanzig getauscht zu werden brauchen, wie dies bei anderen Verbänden der nicht weniger als 18 Punkte. Unter diesen sind neben den Ge- jährigen Werdegang hat sich der Verband gewaltig ausgedehnt und Fall ist. Besondere Vorsorge wurde getroffen, daß bei statt­schäftsberichten die wichtigsten: Die Entwickelung der Tarifver- an Macht gewonnen. Zählte er am Jahresschlusse 1888 3470 Mit- findenden Kämpfen Arbeitswillige und Streifbrecher ferngehalten werden. Es dürfte nun den Streifbrecheragenten nicht mehr so träge in unserem Beruf; Stellungnahme zur Einführung der Ar- glieder, so am Ende des Jahres 1907 32 631 männliche und 7640 beitslosenunterstübung; die Agitation in der Wäscheindustrie; weibliche, insgesamt 40 271 Mitglieder. Der Vorstandsbericht er- leicht fallen, für Ausgesperrte und Streitende Ersatz aus dem Generardebatte über die zum Statut gestellten Anträge. Zu den streckt sich über die Geschäftsperiode vom 1. Juli 1906 bis zum Auslande herbeizuschaffen. An den Verbandstag schließt sich einzelnen Tagesordnungspunkten liegen eine fast endlose Bahr 30. Juni 1908. In dieser Zeit schlossen sich dem Verbande die eine Internationale Schneiderkonferenz ,. die einer weiteren Aus­bon Anträgen vor. Zur Tagesordnung selbst beantragen die Zahl- Berliner   Zuschneidervereinigung und der Verband der Wäsche- gestaltung der internationalen Beziehungen die Wege ebnen wird. arbeiter an. Seine Haupttätigkeit mußte der Vorstand in der stellen Bremen  , Rostock   und Wilhelmshaven  , die Frage der Gründung eines Industrieberbandes mit zur Be- Berichtszeit den Streits und Lohnbewegungen widmen. ratung zu stellen. Mit dem Abschluß von Tarifverträgen befassen In der Berichtszeit fanden insgesamt 169 Lohnbewegungen zur fich 13 Anträge. Acht Filialen beantragen" Der Verbandstag Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit 20 368 Beteiligten statt. wolle die Uebernahme der Tarifverträge durch die Hauptvorstände Diese wurden sämtlich erfolgreich durchgeführt und erreichte ablehnen." Diese Mitgliedschaften sind der Ansicht, daß es heute man für 938 Beteiligte eine wöchentliche Arbeitszeitverkürzung Der Verein Berliner   Hausdiener, Verwaltungsstelle I des noch ein Unding sei, die Verantwortung über Hunderte von Tarif- um 5220 Stunden, oder für eine Person um rund 5% Stunden. berträgen, die in ihrem Inhalt noch sehr verschieden sind, von Eine Erhöhung des Arbeitslohnes wurde für 20 368 Beteiligte Deutschen   Transportarbeiterverbandes, hielt seine Generalversammlung am Donnerstagabend im Gewerkschaftshause ab. Der Vorsigende einer einzigen Zentralinstanz zu übernehmen. Jeder Filiale solle um 46 229 M., oder für eine Person um 2,26 M. pro Woche er- appler gab in seinem Verwaltungsbericht die Liste der Ver­es freigestellt sein, eventuell Tarifverträge mit den Arbeitgebern zielt. Angriffstreits wurden 56 inszeniert und davon 45 er­am Orte selbst abzuschließen. Mit den Abmachungen des Haupt- folgreich durchgeführt. Es beteiligten sich an ihnen 5316 Personen Sammlungen und Sigungen der Kommissionen usw. bekannt. oorstandes und des Vorstandes des Arbeitgeberverbandes sind viele und wurde für 765 Beteiligte eine wöchentliche Arbeitszeit- fanden unter anderem 10 Borstandsfizungen, 66 Betriebsbesprechungen Die Der Kassenbericht lag gedruckt vor. Mitglieder nicht einverstanden und wird eine Aenderung der Ver- verkürzung um 2514 Stunden und für 3261 Beteiligte eine Ar- und 17 Verhandlungen in dem zweiten Quartal dieses Jahres statt. Einnahme betrug einbarungen beantragt. Eine größere Debatte wird voraussicht- beitslohnerhöhung um 7800 M. pro Woche errungen. Abwehr 86 312,46 M.( intl. Bestand von 57 755,21 M. am 1. April 1908). lich der Punkt Einführung einer Arbeitslosen- treits und sonstige Lohnbewegungen zur Abwehr von Ber­unterstübung herbeiführen. Bis jetzt hat der Verband nur schlechterungen fanden 7 mit 3198 Beteiligten statt. Für 3173 Ber. Die Ausgabe betrug 35 864,89 M. Mithin bleibt ein Bestand von 50 447,57 M. am 30. Juni 1908. eine Krankenunterstützung, und wäre die Einführung einer Ar- onen wurde dadurch eine Lohnverschlechterung um 3293 M. pro 50 447,57 M. am 30. Juni 1908. Die Zahl der Aussperrungen be- Die Hauptkasse zahlte im Laufe des zweiten Quartals 1908 an die Woche abgewehrt. beitslosenunterstützung von besonderer Bedeutung, weil Schneider Saisonarbeiter sind und mit den eigenartigen Verhält- trägt 56 mit 11 783 Beteiligten, und endeten sämtliche mit einem 40 Pf. zahlende Mitglieder folgende Unterstügungen: Für 4225 Personen wurde dabei eine nissen Heimarbeit uſtv. in ihrem Berufe rechnen müssen. Erfolge des Verbandes. Einem Beschlusse des Dresdener Verbandstages im Jahre 1904 wöchentliche Erhöhung des Arbeitslohnes um 8450 M. erzielt. nachkommend, hat der Hauptvorstand eine Vorlage für eine ein- Tarifverträge wurden im Jahre 1907 122 abgeschlossen. zuführende Arbeitslosenunterstüßung ausgearbeitet. Er beantragt, Am 1. Januar 1907 bestanden 136 von dem Verbande abgeschlossene im Falle der Erwerbslosigkeit, je nach Dauer der Mitgliedschaft, Tarife für 4790 Betriebe mit 44 202 Personen, und am 31. Dezember 6 bis 10 M. für männliche und 3 bis 5 M. Unterstüßung pro Woche 1907 217 Tarife für 6395 Betriebe mit 55 944 Personen. Im für weibliche Mitglieder. Die Beiträge müßten bei der Ein- Jahre 1908( bis 30. Juni) wurden 94 Tarife abgeschlossen, dar­führung der Erwerbslosenunterstüßung bedeutend erhöht werden. unter 59 erstmalige Tarife. Am 30. Juni 1908 bestanden 276 Tarife Der Borstand beantragt bei der Einführung eine Beitrags- für 7579 Betriebe mit 59 050 Personen. Und zwar beziehen sich erhöhung um 25 bezw. 15 Pf. Bei den Mitgliedern ist anscheinend diese Tarife auf folgende Branchen: ebenfalls wie beim Vorstand keine große Sympathie für die Ein­führung vorhanden. Nur 3 Mitgliedschaften beantragen sie; eben­soviel beantragen aber auch, die Einführung abzulehnen resp. vor­läufig abzulehnen. Eine Beitragserhöhung wird wohl aber auch kommen, wenn die Erwerbslosenunterstüßung nicht eingeführt Damenschneiderei 1 wird. Außer dem Vorstand haben 42 Filialen beantragt, den Korsettbranche Der folgende Antrag fand die Zustimmung der Versammelten: bon Der Kassenbericht schließt mit einem Saldo Beitrag zu erhöhen. Davon wünschen 18 einen Staffel. " Diejenigen Mitglieder der Verwaltung I, welche 50 f. Wochen­beitrag und 24 eine Erhöhung des Einheitsbeitrages. 168 061,31. mit 1 285 133,14 M. Einnahmen und 1 117 071,83 m. beitrag zahlen, erhalten einen örtlichen Zuschuß zur Streit- und Fünf Bahlstellen haben sich gegen eine Erhöhung des Beitrages Ausgaben ab. An Beiträgen wurden 926 326,90 M. bereinnahmt. Maßregelungsunterstüßung, und zwar nach einer Mitgliedschaft von erklärt. Die beantragte Beitragserhöhung bewegt sich zwischen Von den Ausgaben heben wir hervor: Fachzeitung für Schneider 6 bis 26 Wochen 1 M., bis 104 Wochen 2 M., nach mehr als 105 Wochen 5 und 15 Pf. pro Woche( mit Ausnahme des Vorstandsantrages 68 236,75 M., Reiseunterstüßung 29 373,53 M., Krantenunter: 3 M. pro Woche."- Die Beitragsleistung von 50 Pf. ist frei­bei Einführung der Arbeitslosenunterstützung). Die Einführung stüßung 121 891,49., Lohnbewegungen im eigenen Beruf einer Sterbeunterstüßung wünschen 15 Filialen, und haben diese 474 437,70 m., Agitation rund 28 000 m., Unterrichtsturse 2240,80 willig und ausdrücklich beantragt von den Handtuchfahrern. Anträge Aussicht auf Annahme. Von Allgemeininteresse ist noch Mark. Ein Vergleich des Kassenberichts mit dem für die vorher ein Antrag Düsseldorf  , der besagt:" Bei Maßregelung wegen gehende Geschäftsperiode zeigte eine Steigerung der laufenden

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Herrenmaß- und Uni­

Arbeitslosenzuschußunterstützung

Arbeitslosenunterstützung

Krantenunterstützung. Gemaßregeltenunterstützung

Notfallunterstützung

Beerdigungsbeihilfe

Rechtsschutz..

8573,10 M.

2180,85"

2466,20

1088,20

300,-

420,-

24,40

Summa 15052,75 m.

Ausgeschlossen wurde das Mitglied H. Henede wegen unsolida rischen Verhaltens bei der Maifeier und den sich daraus ergebenden Differenzen. Ebenso wurde das Mitglied Fengler ausgeschlossen formbranchen. 244 Tarife für 7154 Betriebe mit 40 916 Perf. vegen unwürdigen Betragens gegenüber seinen Arbeitskollegen, die Herrenkonfektion. durch seine Schuld in ihren Stellungen geschädigt wurden. Nach genauer Prüfung aller Umstände sah man sich zum Ausschluß gegen diese Mitglieder genötigt.

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