Einzelbild herunterladen
 

Wie mal der Armut geholfen wird. Unter der Ueberschrift Die Satten am Tische des Herrn" be­richteten wir in Nr. 185 nach einem hiesigen Wochenblatte, wie eine eheverlassene gebildete Frau, deren Not auf den Höhepunkt, ja bis zur Obdachlosigkeit gestiegen war, alles mögliche versucht habe, um ihren Hunger zu stillen und ein Unterkommen zu finden. Sämtliche öffentliche Hülfsstellen, die zur Hülfeleistung berufen und verpflichtet find, bersagten vollständig. Private Institutionen gaben gerade fobiel, daß für ein paar Stunden der Magen befriedigt wurde. Dann fing das alte Elend von neuem an. Namentlich haben geistliche Stellen, an die sich die Frau wandte, in verknöchertster Herzlosig­teit jede Hülfe verweigert. Wie die Frau schildert, war sie einmal bor körperlicher Schwäche, lediglich aus Hunger, nahe daran, ihren moralischen Halt zu verlieren und im Großstadtsumpf unterzugehen. Im legten Augenblick fand sie sich wieder und entging der Schande. Von zahlreichen Seiten sind der Frau Spenden zugegangen, nahezu tausend Mart, für eine Frau, der vor acht Tagen noch das Stück trockene Brot fehlte, eine gewaltige Summe. In diesem einen Falle ist vor der Hand geholfen. Bei der Hilfeleistung mag auch die Entrüstung über derartige moderne Zu­stände, über das Verjagen der Hilfstätigkeit bei höchster Not, mit gespielt haben. Diese goldglänzende Antwort aus der Mitte des Publikums ist die Quittung auf den immer wieder zu be obachtenden Bureaukratismus der modernen Armenpflege und auf ben faulen Bauber des privaten Wohltätigkeitsrummels vornehmer Kreise. Erst die Presse muß an gebefreudige Herzen appellieren, um einen einzigen Menschen fatt zu machen. Das ist wahrhaft beschämend. Aber wir wollen auch gleich feststellen, daß in ähnlich verzweifelter Lage sich jeweilig noch viele andere Großstadt­menschen befinden, denen nicht geholfen wird und nicht ebenso ges holfen werden kann. Denn es ist selbstverständlich nur vereinzelt möglich, daß die Presse einen besonders tras liegenden Fall fest­nagelt. Mögen fich den vorliegenden Fall alle diejenigen amtlichen und nichtamtlichen Stellen hinter die Ohren schreiben, welche schnell fertig sind mit dem Wort, daß in Berlin   niemand zu verhungern braucht.

Vom Schlachtfeld der Arbeit. Ein schrecklicher Betriebsunfall hat sich am Freitagnachmittag in einer Maschinenfabrik in der Üferstraße zugetragen. Die 25jährige Arbeiterin Hedwig Biese aus der Schulstr. 66 geriet während der Arbeit mit der rechten Hand in das Getriebe einer Presse. Die Finger wurden der Un­glücklichen in das Maschinenwert hineingezogen. Zwei Arbeiter, die sofort hinzusprangen, rissen die Berunglüdte zurück. Sie wäre andernfalls vollständig in das Getriebe hineingezogen worden. Es tennte jedoch nicht mehr verhindert werden, daß der Bedauerns­

werten bon ber rechten Hand sämtliche Finger abgerissen wurden.

Die Schwerverlette fand in der Kgl. Klinik Aufnahme.

Gestern um die Mittagszeit( 11 Uhr 50 Minuten) ereignete sich bei Borsig in den Germania  - Werken Gießerei II in Tegel   ein leider tödlich verlaufener schwerer Unglücksfall. Der Former Ernst Schauer wollte auf Geheiß des Meisters eine 15 Bentner schwere Blatte von Hochkant auf Wagerecht wenden. Die Platte fiel aus den Ketten auf den Former. Dieser trug schwere Verlegungen des Rückens und im Innern davon. Die Lungenflügel wurden dem Unglücklichen zusammengequetscht. Nach etwa 20 Minuten erlöste der Tod das Opfer feines Berufes von seinen furchtbaren Schmerzen. Als der Arzt, Dr. Rosenthal, nach 21 Uhr erschien, fonnte er nur noch den Tod feststellen.

-

Grunewald in den See und ging sofort unter. Bald darauf wurde 18eit vom 15.- 30. August d. J. während der Geschäftsstunden die Leiche des Lebensmüden ans Ufer gebracht. wochentags von vormittags 10 Uhr bis nach Aus Not zum Fledderer" geworden ist der Schlosser D. aus mittags 3 Uhr und Sonntags von 8 bis 10 Uhr bor der Rummelsburger Straße. Infolge andauernder Arbeitslosigkeit mittags im Rathaus, Berliner Straße 62-63, 1 Treppe rechts, war D. in die größte Notlage geraten und da er bald keinen anderen zur Einsicht öffentlich aus. Einsprüche gegen die Richtigkeit der Liste Ausweg mehr wußte, so faßte er den unseligen Entschluß, sich auf find während der Dauer der Auslegung der letzteren schriftlich beim das Gebiet der Fledderei zu begeben. Aber schon bei seinem ersten Magistra oder zu Protokoll dortselbst zu erheben. Wahl­Debut ereilte ihn das Verhängnis. D. hatte sich in der gestrigen berechtigt ist derjenige, welcher das 24. Lebensjahr vollendet Nacht einen Möbelpolier, der vor dem Hause Frankfurter Chauffee 8 hat, sich im Befiz der bürgerlichen Ehrenrechte befindet, ein Jahr am eingeschlafen war, als Opfer erforen und ihm die Uhr sowie das Orte wohnt und während dieser Zeit feine Armenunterſtügung er Portemonnaie gestohlen. Der Vorgang war jedoch von einem Nacht- halten hat. Wer nicht in der Liste steht, kann nicht wählen. wächter beobachtet worden und D. wurde sogleich festgenommen und Verabsäume daher niemand, sich persönlich von der Richtig. zur Polizei gebracht. Er legte ein reumütiges Geständnis ab. feit der Wählerliste zu überzeugen um nicht des ohnehin schon Ein raffinierter Taschendieb, der mit einem dreisten Tric fümmerlichen Wahlrechts verlustig zugehen; denn es gilt in die arbeitet", treibt gegenwärtig im Osten der Stadt sein Unwesen. zweite Abteilung fiegreich einzubringen. So fing er mit dem Teppicharbeiter Hahnke aus der Kronprinzen­straße 31, dem er in der Frankfurter Allee   begegnete, Streit an. Er vertrat ihm den Weg und ging bald zu Tätlichkeiten über. S. setzte sich zur Wehr und jagte den Angreifer auch in die Flucht. Später mußte er die unangenehme Entdeckung machen, daß der Streit nur Mittel zum Zwed gewesen war. Der freche Bursche hatte ihm unbemerkt die Taschenuhr sowie die Kette gestohlen. Reihe schwerer Sittlichkeitsverbrechen, begangen an schulpflichtigen Ein gefährlicher Kinderfreund. Unter dem Verdacht einer Mädchen, wurde in Köpenick   der Kutscher Hermann Knape ver­haftet und in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Der erst 18 Jahre alte Mensch soll Kinder durch Süßigkeiten an sich gelockt und sich dann schwer an ihnen vergangen haben. Schwindlerin auf, die ihre Opfer unter den Zimmervermieterinnen Unter der Maske einer Krankenschwester tritt eine dreiste fucht. Sie mietet möblierte Zimmer und versucht dann unter den verschiedensten Vorwänden Geld von den Wirtinnen zu erlangen. Bald schwindelt sie ihnen vor, sie habe ihr Portemonnaie mit der ganzen Barschaft verloren, bald gibt sie an, sie habe ihr Geld noch bei ihrem Gepäck in Magdeburg  . In einem Falle ist es der Gaunerin, die einen sehr vertrauenerwedenden Eindrud macht, geglüdt, von einer Bimmervermieterin nahezu hundert Mark zu erhalten.

Beim Diabolospiel überfahren wurde gestern die elfjährige Schülerin Erna Schmidt aus der Lenaustr. 12 in Rigdorf. Die Kleine hatte vor dem Hause Reuterstr. 50 auf dem Fahrdamm Diabolo gespielt und wurde von einem vorüberfahrenden Straßen­bahnwagen der Linie 46 umgerissen, überfahren und schwerverletzt nach der Unfallstation gebracht.

-

-

eine außerordentliche Generalversammlung in Hoppes Festsälen" Der sozialdemokratische Wahlverein Rigdorf hielt am 14. August ab, um die neulich abgebrochene Diskussion über den Parteitag in Nürnberg   fortzusetzen. Genosse Holland   ist dafür, die Frauen der Organisation ebenso anzuschließen wie die Männer, und zwar mit einem Monatsbeitrag von 30 Pf., wofür die Gleich­heit" gratis zu liefern wäre. Die Jugendorganisation ja doch die Leitung behielten. Er glaube nicht, daß die Jugend den sei der Jugend als selbständige zu belassen, da die älteren Genossen größten Rückhalt in den Gewerkschaften hätte. Genosse Wilhelm Schulz von den Jugendlichen betonte, daß die Frage der Jugend­organisation vor allem eine Erziehungsfrage und nicht bloß eine reine Organisationsfrage sei, wie es von den Vertretern der Ge die Grundlagen für Solidarität, Opferfreudigkeit und sozia. werkschaften hingestellt werde. Die Aufgabe sei, bei der Jugend listisches Wissen zu legen. Dazu stehe im Gegensatz die Auffassung, welche von den Gewerkschaftsführern auf dem Gewerk schaftstongreß vertreten worden sei. Als Erziehungsinstitution für die proletarische Jugend könnten danach die Gewerkschaften nicht in Betracht kommen. Unter anderem auch schon deshalb nicht, weil die Gewerkschaften wirtschaftliche Kampfesorganisationen seien und die wirtschaftlichen Kämpfe immer schwieriger würden, so daß die Gewerkschaften ihre ganze Kraft darauf verwenden müßten. Auch wolle die Jugend eine Organisation, worin sie sich selbst betätige, sie wolle eine Jugendbewegung, wie sie sich in den be stehenden Organisationen zeige. Genosse Reberau glaubte, daß Parteivorstand und Generalfommission in bezug auf die Jugend schon das Richtige getroffen haben. Genosse rante erflärte im Gegensatz zu Schulz die Gewerkschaften als die beste Schule Mit einer tödlichen Schußwunde im Kopfe aufgefunden wurde für die Jugend. Man sage, sie solle zu kämpfern erzogen werden. heute früh am Nettelbedplay ein etwa 29 Jahre alter, anscheinend Das geschehe aber zuerst in der Werkstatt und durch die Gewerk­dem Arbeiterstande angehöriger Mann, deffen Personalien noch nicht der Regelung der Arbeitsverhältnisse. Das habe namentlich die schaft. Die Jugendlichen spielten eine hervorragende Rolle bei festgestellt werden konnten. verwundeten nach der Unfallstation in der Lindower Straße, von wo wiesen. Aus den Tarifverträgen sei zu ersehen, daß für die Schutzleute brachten den Schwer- Praris des Verbandes der Handels- und Transportarbeiter be­aus die Ueberführung des Lebensmüden nach dem Virchow- Kranken- Jugendlichen manche Vorteile festgelegt seien. Eine gewisse Selb  hause erfolgte, wo er in hoffnungs- und besinnungslosem Zustande ständigkeit sei der Jugend in der Organisation auch gewährleistet. daniederliegt. Der Verein der jugendlichen Arbeiter und Lehrlinge werde nicht Auf der Jagd erfchoffen. Ein Jagdunfall, bei dem ein junges Tarife vorweisen können, wo die Jugend so stark berücksichtigt Menschenleben vernichtet wurde, trug sich am Donnerstag auf dem werde. Von der Neutralität der Gewerkschaften könne heute feine Rittergut Briesen   bei Gerswalde   in der Nähe von Templin   zu. Rede mehr sein. Gewerkschaft und Parteifeien eins. Herrn B., daß ein Rehbock an einer Waldecke äse. Darauf soll der Bildung bei der Jugend vorbereiten. Ein 16jähriger Gutsarbeiter meldete dem Bächter des Gutes, Die Gewerkschaften könnten und würden auch die sozialistische Eine politische Zentral. Bächter dem jungen Burschen den Auftrag erteilt haben, den Bock organisation und eine Zentralorganisation der Gewerkschaften schußgerechter zu treiben. B. gab dann einen Schuß auf das Wild wollten wir, nicht aber daneben noch eine Partei der Jugendlichen. Das geheimnisvolle Verschwinden eines Schulknaben, dem ab und dabei nahm die Kugel infolge Auffetens auf einen harten Genosse Hoffmeister trat Franke bei und äußerte sich dann möglicherweise ein Verbrechen zugrunde liegt, beschäftigt die hiesige Gegenstand eine so unglückliche Richtung, daß das tödliche Geschoß zu dem Verhalten der badischen und auch zu dem Kriminalpolizei. Seit dem vergangenen Donnerstag wird der dem Treiber in den Leib drang und dessen augenblicklichen Tobber bayerischen Landtagsfraktion. Er verurteilte es 12 jährige Schüler Alfred Bieta aus der Landsberger Allee 52 ver- herbeiführte. Der unglückliche Schüße stellte sich selbst der Polizei. aufs schärffte als Disziplinbruch und schlug eine entsprechende mißt. Der Knabe hielt sich häufig bei einem Berwandten in der Genosse Erkner   sprach im Sinne von Auffällige Glastransportwagen, die in ihrer Art eine starte Ver- Resolution vor. Samariterſtraße auf und erledigte für diesen fleine Gänge. Hin und kehrsgefahr bedeuten, sieht man seit furzem in den Straßen. Auf W. Schulz für Beibehaltung selbständiger Jugendorgani wieder brachte auch Geldsummen zum Einzahlen zur dem gewöhnlichen Plattenwagen liegt horizontal ein denselben zu fationen. Nachdem sich Genoffe 8irtel namens des Vorstandes Post. Am Donnerstagnachmittag schickte ihn der Verwandte beiden Seiten um nahezu einen Meter überragendes, gepolstertes zu den vorliegenden Anträgen geäußert und einige Vorschläge dazu wiederum mit einigen hundert Mark nach dem Bostamt 112. Holzgitter, das zur Aufnahme der Spiegelscheibe bestimmt ist. Das gemacht hatte, wurde zunächst die Resolution der Jugend­B. ist aber dort nicht eingetroffen und wird nun bermißt. durch wird der Wagen breiter, als in ben meisten Straßen der organisation in folgender durch Streichung des letzten Teiles ber Er ist ohne Stopfbedeckung von daheim fortgegangen. Daß der Raum zwischen der äußeren Straßenbahnschiene und der Bord- änderter Fassung angenommen: Knabe vielleicht das Geld in die eigene Tasche gesteckt haben könnte schwelle beträgt. Der Glaswagen muß also bei jedem Zusammen-" Der Parteitag erhebt flammenden Protest gegen die von der und auf und davongegangen wäre, ist so gut wie ausgeschlossen. treffen mit einem Straßenbahnwagen so weit nach rechts ausbiegen, Blockmehrheit des Reichstages beschlossene politische Entrechtung Er hat schon weit größere Geldsummen nach dem Bostamt tragen daß das Holzgitter auch noch die Bordschwelle überragt und fast die der proletarischen Jugend. Bei Beratung des Reichsvereins. müssen und hätte also schon bessere Gelegenheiten gehabt, das Weite Laternenpfähle streift. Passanten, die nicht aufpassen, geraten dann gefeßes hat sich die Verkommenheit des Freisinns abermals gezeigt, zu suchen. Außerdem ist es bei der Charakterveranlagung taum an- in Gefahr, von dem Holzgitter überrannt zu werden. Muß man der mithalf, das Gesetz reaktionärer zu gestalten, als die Regierung zunehmen, daß B. sich vielleicht von einem anderen hätte überreden denn die Glasscheiben unbedingt wagerecht transportieren? Es vorgeschlagen hatte, und der mitwirkte, die Kritik der Sozialdemo Lassen, mit ihm gemeinsam das Geld durchzubringen. Vielmehr wird be- sollte doch ebenso leicht sein, sie aufrecht oder schräg in einer ent- fratie an dem Gefeßentwurf gewaltsam einzuschränken. Das Be­fürchtet, daß der Knabe Verbrechern in die Hände gefallen ist. Was nun sprechenden Gestalt unterzubringen, wie das viele andere Spiegel- ftreben der Gegner, die heranwachsende Jugend der sozialdemo mit dem Verschwundenen geschehen ist, das bedarf vorläufig noch der glasgeschäfte schon tun. Sollte wirklich der wagerechte Transport fratischen Aufklärung zu entziehen, verpflichtet die Partei, in einem Aufklärung. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Vermißte einem gewisse Vorteile bieten, so darf deshalb doch nicht das Straßen- stärkeren Maße als bisher die proletarische Jugend im Sinne der Als ein geeignetes sozialistischen   Weltanschauung zu erziehen. schweren Berbrechen zum Opfer gefallen ist. Es wäre daher von publifum in Gefahr gebracht werden. größter Wichtigkeit, wenn sich solche Personen bei der Polizei oder Mittel zur Aufklärung und Erziehung der Jugend erachtet der Bei der Mutter des Verschwundenen melden würden, die irgend Der Berliner   Eis- Palast", dessen Bau vor mehr als Jahres- Parteitag vornehmlich die Jugendorganisationen, denen die Partei welche entsprechende Beobachtungen gemacht haben. B. ist 1,20 frift auf dem früheren Gelände der Gasanstalt an der Luther  -, in Mannheim  ( 1906) ihre Sympathie erklärt hat. Unter Beachtung Meter groß, für sein Alter fräftig gebaut und hat blondes, furz- Motz- und Augsburger Straße von einer Gesellschaft in Angriff ge- des Gesetzes sind überall Jugendorganisationen zu bilden und tat­geschorenes Haar. Belleidet ist er mit grauer Joppe und gleich nommen wurde, soll nunmehr definitiv am 1. September d. J. dem fräftiger als bisher zu unterstüßen. Um die speziell politische Auf farbiger furzer Stniehose, hohen Schnürstiefeln und schwarzen öffentlichen Verkehr übergeben werden. In einer großen Halle be- flärung der Jugend zu betreiben, können an jedem Orte Romitees Strümpfen. Eine Müge trug er, wie bereits erwähnt, nicht. findet sich die durch Borsigsche Kältemaschinenerzeugungsanlage errichtet werden, die sich zu gleichen Teilen aus Vertretern der hergestellte, rund 2000 Quadratmeter umfassende künstliche Eislauf- Gewerkschaften, der Parteiorganisationen, des Bildungsausschusses bahn. Im ersten Stock befinden sich Festsäle, im zweiten Stod ein und der Jugend zusammenseßen." orthopädisches Institut nebst Bäder und Sportausbildungs- Annahme fand ferner ein Antrag, auf die Tagesord. abteilungen, auf dem offenen Söller der Dachzinne ein Luft- und nung des nächsten Parteitages die Genossen. Sonnenbad. Der Eintrittspreis soll 1 M. betragen. Es sollen auch schaftsbewegung" zu sehen, sowie folgende Resolution: Hefte mit 30 Gutscheinen zu 22,50 M. abgegeben werden. Danach scheint das Etablissement nur den obersten Tausenden mugbar werden zu können.

er

"

-

-

-

" Die Versammlung erblidt in dem Verhalten der badischen und der bayerischen Landtags. fraktion einen Disziplinbruch und erwartet bom Nürnberger   Parteitag, daß er in ganz ente schiedener Weise dazu Stellung nimmt."

Bier Tage und vier Nächte hilflos im Walde. Der Fall der unglücklichen Frieda Cziemer, über den wir gestern berichteten, scheint nach neueren Meldungen eine Folge unserer inhumanen Armen­gesetzgebung und der Danziger Armenverwaltung zu sein. Es wird nämlich über die Lage des bedauernswerten Geschöpfes folgendes gemeldet: Das vertrippelte Mädchen hat bis zum 14. April bei den Hallmannschen Eheleuten in der Weißenburger Str. 34 in Berlin   in Schlafstelle gewohnt und ihre Wohnung anscheinend aus Furcht ber lassen, weil sie gezwungen werden sollte, aus Berlin   Feuerwehrbericht. In der Nacht zum Sonnabend wurde der nach Danzig   überzusiedeln. Nach dem Tode der Eltern, 12. Zug nach der Bülowstraße 45 alarmiert, wo im Keller Den schon mehrmals vertagten Bericht über die Land. die von Danzig   nach hier gezogen waren, hat die Cz. sich öfter Papier und anderes in Brand geraten war. Ein kleiner Wohnungs­tagswahl gab Genosse Pagels. Er gab eine Zusammen. wochenlang in den Wäldern der Umgebung Berlins   aufgehalten, brand mußte Kleine Hamburger Straße 18 gelöscht während sie zu anderer Zeit wiederum sich ihren Lebensunterhalt werden. In der Jägerstraße 1 brannten Hobelspäne und stellung der mit vielem Fleiß festgestellten Bahlen, aus der die Versammelten ein gutes Bild der Vorgänge gewinnen fonnten. in geschickter Weise durch Anfertigung von Handarbeiten verdiente. anders in einer Küche Weitere Alarme liefen aus der Simon- Vor allem ging daraus hervor, welche kolossale Arbeit seitens der Im Wald fei sie eines Nachts bei großer Kälte auf Potsdamer Ge- Dachstraße 22 und anderen Stellen ein. Genossen geleistet werden mußte. Interessant ist, daß sich in Rig­biet eingeschlafen, von Arbeitern am nächsten Morgen in be- Gefunden ist auf dem Jubiläumsfest des 8entraldorf mit der unvergleichlichen Entwidelung der Stadt die Verhält finnungslosem Zustande, fast im Schnee versteckt, aufgefunden und verbandes der Bimmerer, das am 8. August in der nisse in der Richtung verschoben haben, daß Rigdorf aufgehört hat, nach dem Potsdamer Krankenhause gebracht. Beide Beine mußten Neuen Welt" stattfand, ein goldener Herren- Manschettenknopf mit reine Arbeiterstadt zu sein. Ein gut Teil von Beamten und amputiert werden und die Cziemer erhielt dann zwei künstlich Damenphotographie. Der Berlierer fann den Manschettenknopf anderen Leuten, die etwas mehr in die Suppe zu brocken haben, fonstruierte Beine aus Gummi bis zu dem Oberschenkel. Zwischen im Verbandsbureau, Engelufer 15, v. III, 8immer 50, in Empfang hat in Rigdorf Wohnung genommen. Die Zahl der Urwähler hat dem Magistrat von Potsdam   und Danzig  , wohin die Cz. heimats- nehmen. sich in der Stadt vermehrt um 72 Proz. in der 3. Abteilung, um berechtigt war, ist es dann der Kurtosten wegen zu einem Prozeß gekommen, den Danzig   verlor. Auch mußte der dortige Woche der Vortrag Bon   der Zugspike bis zum Wahmann", der teilung. 1903 beteiligten sich 50 Proz., 1908 aber 58 Proz. der Im wissenschaftlichen Theater der Urania gelangt in dieser 123 Proz. in der 2. Abteilung und um 144 Proz. in der 1. Ab­Magistrat für die zum Strüppel Gewordene von nun an Armen- die schönsten Gebirgspartien Oberbayerns   in voller Farbenpracht Stimmen ist um 114 Broz. gestiegen. 1903 fielen 85 Broz. ber Stimmfähigen an der Wahl. Degen der legen den gros, ber unterstützung bezahlen. Diese städtische Behörde ber langte nun im April dieses Jahres, daß das an dem Beschauer vorüberziehen läßt und die bayerischen Königs- Stimmen ist um 114 Proz. gestiegen. 1903 fielen 85 Proz. der Mädchen nach Danzig   übersiedele. Es scheint, daß die schlösser in Wort und Bild zur Darstellung bringt, am Sonntag, abgegebenen Stimmen auf die Sozialdemokratie, 1908 aber Cziemer aus Furcht vor der Abschiebung den Tod gesucht hat. Seit Mittwoch und Sonnabend zur Aufführung. Am Montag und Frei- 89 Proz. Und das trok aller großen Schwierigkeiten. In der Mitte April hat sie ihre feste Wohnung verlassen und es ist bisher tag wird der Vortrag Ueber den Brenner nach Venedig" wiederholt 1. Abteilung erhielten wir im ersten Wahlgange 30, in der zweiten noch nicht festgestellt, wo sie sich seit dieser Zeit aufgehalten hat. werden, während am Dienstag der Vortrag" Durch Dänemark   und Abteilung 135 und in der dritten Abteilung 204 Wahlmänner, Südschweden" und am Donnerstag der Vortrag" Die Gletscher also zusammen 369. Rirdorf habe sehr Tüchtiges geleistet und es Eine Liebestragödie, die mit dem Tode zweier junger Menschen der Hochgebirge und die Eiszeit unserer Heimat" gehalten wer. fei zu hoffen, daß beim nächstenmal mit Energie noch mehr erreicht werde. Eine Reihe Unregelmäßigkeiten habe die Genossen zum endete, hat sich im Grunewald   abgespielt. Nicht weit vom Bahnhof den soll. Wahlprotest beranlaßt. Wenn die Ausgaben die zu Wahl­Grunewald entfernt wurden in einer Schonung im Jagen 4 die Arbeiter- Samariter- Kolonne. Montag abend 9 Uhr 1. Abteilung ameden gesammelten Einnahmen um etwa 1000 M. überstiegen, Leichen eines Liebespaares aufgefunden. Ueber die Personalien der beiden Toten fonnte bisher noch nichts ermittelt werden. Dresdenerstr. 45: Vortrag der praktischen Aerztin Dr. med. Profe so erkläre sich dies einerseits aus der schlechten Konjunktur, aber Jedenfalls handelt es sich aber um zwei Berliner  . Beide Leichen über Vergiftungen und verschiedene gefahrdrohende Krankheitszustände. ganz besonders daraus, daß die Landtagswahl ganz erheb. wiesen in der Brust Schußwunden auf und es ist wohl anzunehmen, Daran anschließend praktische Uebungen. Am Sonntag, den 23. d. M., fiche Ausgaben erforderte. findet eine Tagespartie Erfner- Strausberg statt mit Besichtigung der Es wurden dann verschiedene Anträge auf Einleitung des daß der junge Mann, der etwa 24 Jahre alt gewesen sein mag, Rilbersdorfer Kaltberge unter sachverständiger Führung. Abfahrt früh Verfahrens zum Ausschluß von Genossen wegen Nichtteilnahme zuerst seine um einige Jahre jüngere Geliebte und dann sich selbst 704 Uhr vom Schlesischen Bahnhof  . Treffpunkt bis 8%, Uhr in Ertner, an der Wahl erledigt. Zwei betrafen die Buchdrucker bel und burch Revolverschüsse getötet hat. Die Leichen wurden nach der Brodis Gesellschaftshaus. Heuer, welche als Delegierte am Verbandstag der Buchdrucker Friedhofshalle übergeführt. Die Kleidung des Mädchens bestand in Köln   teilgenommen hatten, der am Abend vor der Wahl ge­aus einer weißen Bluse, dunkelfarriertem Rock, weißem Strohhut schlossen worden war. Ihnen wurde( wie in den beiden früheren und Knopfstiefeln, während der junge Mann mit einem dunklen Fällen) zum Vorwurf gemacht, daß sie nicht den Nachtzug benutt Anzug, steifem Hut und Schnürstiefeln bekleidet war. hätten, um zur Wahl zu kommen, sondern sich an einer Rheinfahrt beteiligten. Ebel hatte den Antreg gegen sich, selbst gestellt, um ihn durch längere Ausführungen zu bekämpfen. Er meinte, daß die Teilnahme einer Anzahl Delegierter des Verbandstages

Im Granewaldsee ertränkt hat sich ein unbekannter etwa 23jähriger Selbstmörder. Der Unbekannte, der vermutlich dem Kaufmannsstande angehört, sprang in der Nähe des Schlosses

Rigdorf.

"

Vorort- Nachrichten.

Die Liste der stimmfähigen Bürger Rigdorfs. Für die im Herbst dieses Jahres stattfindenden Stadtverordnetenwahlen liegt in der

-