Einzelbild herunterladen
 

treter.

nahme der Stadt Bergedorf   auf dem ganzen Landgebiet und im In der zum Teil Techt lebhaften Diskussion sprachen sich sämk- y Hafen verbreitet. Die Ersabwahlen zur Hamburger liche Redner gegen die Annahme des Vorschlages der Unternehmer noch Hohn und Spott fügen zu müssen. Die Glasarbeiterschaft wird Der lebte Sak besagt alles. Man glaubt, zu dem Schaden auch Bürgerschaft, dem Landesparlament, brachten uns zwei aus. Besonders wurde darauf hingewiesen, daß durch die Abände aus derartigen Vorgängen die richtige Lehre ziehen. Hier kann weitere Mandate, so daß unsere Frattion 21 Köpfe start ist. In rung des Endtermins vom 1. September auf den 1. April die Posi- nichts weiter helfen, als eine starke Organisation. Innerhalb der den Hamburger Landgemeinden haben wir in Summa 30 Ver- tion der Arbeitnehmer bedeutend verschlechtert wird. Im Sep- letzten Jahre is die Organisation der Glasarbeiter ständig vor tember ist stets ein flotter Geschäftsgang zu verzeichnen, während wärts geschritten. Die Glasarbeiter haben dafür Sorge zu tragen, Die allgemeinen Arbeiten werden durch ein mit zwei Be- derselbe im April bedeutend ruhiger und für etwaige Lohnkämpfe daß dies auch weiter geschieht, und es wird auch den Unternehmern amten besettes Parteisekretariat geleitet und alle die der Arbeiter bedeutend ungünstiger ist. Die Abstimmung ergab die in der Glasindustrie dann der Beweis geliefert werden, daß die Gesamtpartei Hamburgs   betreffenden Fragen werden durch die einstimmige Ablehnung des von den Unternehmern gemachten Vor- organisierte Arbeiterschaft eine Macht bildet, mit der auch der Landesorganisation( Delegiertenversammlung) geregelt. schlages. Auch wurde ein weiterer Vorschlag der Kommission ein- tapitalfräftigste Unternehmer zu rechnen hat. Die Abrechnung der Landeskasse beträgt in Einnahme und Aus- ftimmig abgelehnt, welcher besagt, daß die Kündigung unter der gabe 33 453,06 m. Voraussehung zurüdgenommen wird, daß der alte Vertrag auf ein Der 85 Seiten umfassende Jahresbericht enthält ein Bild Jahr, und zwar bis zum 1. September 1909, in Geltung bleiben regen Parteilebens. Wie die erwähnten Zahlen beweisen, geht soll. Die Kommission wurde beauftragt, erneut Verhandlungen mit es trob wirtschaftlicher Depression, die namentlich an der Wasser- den Unternehmern nachzusuchen, fante start in die Erscheinung tritt, rüstig vorwärts.

Husland.

Die Beendigung der Kämpfe in Dänemart.

Es ist schon durch eine Depesche bekannt geworden, daß der dänische Gewerkschaftsverband in der Konferenz seiner Repräsen Eine Wahlkreistonferenz für den Reichstags Der Kantinenboykott bei Schwarzkopff tanten aller Berufe aus dem ganzen Lande den Vermittlungs­wahlkreis Worms- Heppenheim fand am 16. August dauert fort. Eine Betriebsversammlung des Wertes Schwarzkopff bei 2 Stimmenthaltungen gutgeheißen hat. vorschlag des Ministers des Innern mit 116 gegen 22 Stimmen in Lampertheim   statt. Vertreten waren 10 Orte mit 21 De-( Wildau  ) beschäftigte sich am Donnerstag mit dem Boykott, den Arbeitgebervereinigung nahm den Vorschlag an, so daß der Wieder. Auch die dänische legierten, das Landeskomitee und die Parteizeitung. Nach dem die Arbeiter dieses Werkes vor einiger Zeit über die Kantine und aufnahme der Arbeit durch die Streifenden und Ausgesperrten Geschäftsbericht ist die Mitgliederzahl der Organisationen das Kasino dortselbst verhängt hatten. Dem Bericht eines Kom- nichts mehr im Wege zu stehen scheint, die angekündigte General­durch die schlechte Lage des Arbeitsmarktes etwas zurückgegangen. missionsmitgliedes zufolge ist die Direktion jetzt noch nicht in der aussperrung hinfällig geworden ist. Allerdings haben die Litho In Worms   wurden bei der Kommunalwahl erstmalig 3 Mandate Lage, eine bindende Erklärung betreffe der Krantenunterstützung graphen mit 127 gegen 92 Stimmen, die Schuharbeiter mit 488 erobert. Zum Parteitag in Nürnberg   wurde Genosse zu geben, da sie noch damit beschäftigt sei, die rechnerischen Unter- gegen 190 Stimmen die Wiederaufnahme der Arbeit abgelehnt; Engelmann delegiert. Die Zustimmung der badischen und lagen für diese Unterstützung zu beschaffen. Der Anschlag, wonach praktische Bedeutung kann das jedoch nicht haben, da die Ent bayerischen Abgeordneten zum Budget wurde gebilligt. jeder Arbeiter nicht mehr als zwei Flaschen Bier mit in die Fabrit scheidung der Vertretung der gesamten Arbeiterschaft maßgebend An den Landtagswahlen fann sich die Partei nur in bringen durfte, ist dahin geändert worden, daß jetzt teine Kontrolle ist, die jener unbedeutenden Konflikte wegen in einen Riesen­Lampertheim beteiligen; in den anderen Kreisen sind nicht ge- mehr darüber besteht. In der Diskussion wurden die verschiedenen fampf gedrängt werden sollte. Es haben sich in der dänischen Ge­nügend Wahlmänner aufzutreiben- eine Folge des indirekten unwahren Meldungen über den Boykott in zwei bürgerlichen wertschaftsbewegung in letter Beit Bestrebungen zur Herbei­Wahlsystems! Blättern( Berliner   Bolts- Beitung" und" Das Deutsche Platt") führung eines Generalftreits geltend zu machen gesucht, in der Polizeiliches, Gerichtliches usw. in scharfer Weise kritisiert. Auch das Verhalten einiger Auch"- Meinung, man könnte dadurch die Macht der Arbeitgeber­Kollegen, die es trok des Beschlusses der übergroßen Mehrheit doch vereinigung dauernd brechen. Daneben zeigen sich Zersplitterungs­noch fertig bringen, Kantine und Kasino zu benutzen, wurde einer rersuche gegenüber dem Gesamtverband der Gewerkschaften. Die abfälligen Kritik unterzogen. Nach längerer Diskussion wurde ein Repräsentantschaft dieses Verbandes hat jedoch auf ihrer Kon­auf Fortführung des Boykotts gestellter Antrag einstimmig an- ferenz einstimmig eine Resolution angenommen, in der es heißt: genommen.

-O

In die preußische Freiheit" ist Genosse Robert Albert von der Breslauer Wolfs wacht" am Sonnabend aus der ,, Aletschkauer Sommerfrische" zurückgekehrt. Er durfte ihre Wohl­taten auf Beranlassung Hirschberger Richter sechs Wochen lang ge­nießen, weil er an der eigenartigen Behandlung eines wehrlosen Hundes durch einen Herrn Oberleutnant berechtigten Anstoß ge= nommen und seinem Unpillen passenden Ausdruck verliehen hatte.

Gewerkschaftliches.

Unternehmerterrorismus.

Deutfches Reich.

Nach dem Nieterstreik.

Wie uns aus Stettin   gemeldet wird, haben sich gestern( Montag) früh sämtliche Nieter des Bulkan" wieder auf dem Wert eingefunden und wurden von der Direktion auch eingestellt. Die Stettiner elf Firmen der Eisenindustrie, die sechzig Prozent ihrer Arbeiter aus Anlaß des Nieterstreits aus gesperrt hatten, haben daraufhin die Aussperrungen sofort auf­gehoben und ihre Betriebe wieder für alle Arbeiter geöffnet. Damit ist in Stettin   jekt voller Friede!

König Hehe.

Die Umgebung des kleinen Ortes Solnhofen   zwischen Nürnberg   und Ingolstadt  , am Einbruch der Altmühl   in den Jura, ist fast der einzige Fundort jenes weißen Kaltschiefers, aus dessen feinster Abart die berühmten Lithographiesteine gewonnen werden. Die Unternehmer, die diese Produkte nach allen Weltteilen ber­schicken, haben eine Art Monopolstellung inne und sind sämtlich zu Reichtum gelangt, die Arbeiter dagegen befinden sich in denkbar traurigster Lage, weil sie sich lange allen Aufklärungsbestrebungen in großem Umfange in Mitleidenschaft gezogen worden. Das gegenüber als vollständig unzugänglich zeigten. Nachdem es end­lich der modernen Gewerkschaftsbewegung nach vielen vergeblichen Anstrengungen gelungen war, in dieses Gebiet vorzubringen und einigermaßen Fuß zu fassen, erschienen auch die Christlichen  , die sich vorher nie um diese Arbeiter gekümmert hatten, auf dem Plan und waren nunmehr aufs eifrigste bemüht, die Leute für sich zu angeln, wobei sie den größeren Erfolg hatten, da es sich um eine sehr fromme Gegend handelt. Trotz ihrer Stärke hat die chriftliche Gewerkschaft noch nicht das geringste für die Arbeiter zu bewirken vermocht. Die Unternehmer haben sich zu einem Verband der

" Die Repräsentantschaft verurteilt aufs schärffte alle Zer­splitterungsbestrebungen und alle ganz- oder halbanarchistischen Tendenzen, die nur eine Ueberlieferung der unentwickelten Ar­beiterbewegung früherer Zeiten sind und die, wenn sie siegten, nur einen Niederbruch des Organisationswertes eines Menschen­alters mit sich führen würden, das man mühsam wieder auf­bauen müßte, wodurch die Arbeiterbewegung um viele Jahre zurückgedrängt würde."

In der Resolution wird ferner dem dänischen Buchdrucker verband Dant dafür ausgesprochen, daß er mit so großer Ein mütigkeit und Stärke durch die Arbeitsniederlegung in den Beitungsdruckereien die Kriegspläne der Arbeitgebervereinigung durchkreuzte. Die Resolution schließt mit den Worten:

gelten.

--

-

Lithographieſteinindustriellen zusammengeschlossen, der jede wirt ständnis bes Borstandes des Bentralverbandes der Glasarbeiter Letzte Nachrichten und Depefchen.

Amnestie in Oesterreich  .

" Durch einmütige und planmäßige Tätigkeit sowohl auf dem gewerkschaftlichen, kooporativen wie politischen Gebiet, durch weitere Aufklärung und Befähigung, überhaupt durch klugen und energischen Gebrauch aller Mittel, die zu Gebote stehen, Bon der bestehenden Krise ist die Glasindustrie Deutschlands  und nur hierdurch wird die Arbeiterklasse ihre Befreiung in einer neuen Gesellschaft erreichen, wo das gemein­Unternehmertum gehört zu den bestorganisiertesten der Welt. fame Eigentum an Produktionsmitteln die Grundlage für die fonders ist es der Ring der deutschen   Flaschenfabrikanten, der es Ungemein tapitalkräftig und ebenso rücksichtslos und brutal. Be­Interessenharmonie innerhalb der Gesellschaft und für die verstanden hat, fast alle Betriebe unter seinerr Flagge zu ber­Brüderlichkeit zwischen den Nationen bildet." einen. Unter allen Betrieben sind es vornehmlich die der Aktien- graphen, Buchbinder und Papierarbeiter auf heute, Dienstags Die Wiederaufnahme der Arbeit ist für die Buchdruder, Litho. gesellschaft für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens, in welchen morgen, festgesetzt. Die Schuharbeiter werden wohl erst Donners­durch das brutale Vorgehen der Vorgesetzten die Glasarbeiterschaft tag wieder anfangen zu arbeiten, und von diesem Tage an werden ungemein schwer zu leiden hat. Seit vielen Jahren wehren fich tag wieder anfangen zu arbeiten, und von diesem Tage an werden die im Glasarbeiterverband organisierten Flaschenmacher mit auch die Aussperrungen und Streits als offiziell aufgehoben allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln gegen die Unterdrückungs­politik dieser Werke. Als die Arbeiterschaft einsah, daß die Ver= hältnisse sich immer mehr zuspizten, verhängte sie, mit Einver= schaftliche Regung der Lohnsklaven in den Steinbrüchen durch Deutschlands  , über die Betriebe der Aktiengesellschaft vorm. Friedr. terroristische Mittel zu unterdrücken sucht. Der Verband hat Siemens die Sperre. Diese Sperre hat sehr gut gewirkt. Von den u. a. vereinbart, daß jeder Arbeiter, der ohne Erlaubnis seines in Dresden   befindlichen 8 Oefen sind nur noch 3 im Betrieb. Brotherrn" das Arbeitsverhältnis löst oder als mißliebig" ent- Die anderen mußten wegen Mangel an Arbeitern gelöscht werden. laffen wird, von allen übrigen Betrieben bis zur Dauer eines Ebenso sieht es auf den anderen Werken der Firma aus. In halben Jahres ausgeschlossen bleibt. Gegen diesen Aushungerungs- Wirges waren vor der Sperre zirka 300 Personen beschäftigt, halben Jahres ausgeschlossen bleibt. Gegen diesen Aushungerungs­terrorismus haben die Christlichen nicht einmal einen schüchternen heute nur noch 175, und ähnlich so sieht es in Usch und Döhlen aus. Jezt scheint der Ring der Flaschenfabrikanten einen Schlag Versuch unternommen, der Steinarbeiterverband hat jedoch, um zu gegen die verhaßte Organisation der Glasarbeiter im Schilde zu sehen, ob in Deutschland   die Leibeigenschaft wirklich noch existiert, führen. Die gute Wirkung der Sperre hat dem Unternehmertum die Staatsanwaltschaft aufgefordert, gegen die übermütigen gezeigt, daß die Glasarbeiterschaft nicht gewillt ist, sich alles bieten Terroristen einzuschreiten. zu lassen. Und da die Unternehmer einsehen, daß es die Organi­Inzwischen ist es wieder einmal zu einer der in diesen Be- sation der Glasarbeiter ist, welche den Kollegen den Rüden steift, trieben so häufigen Explosionen gekommen; die Firma Pfeiffer so bersucht man jetzt, die Organisation zu schwächen, da man sic u. Co. entließ einen Arbeiter, weil er den verlangten Kadaver- nicht ganz aus der Welt schaffen tann. gehorsam nicht mehr leisten wollte. Die Entlassung hätte für ihn eine sechsmonatige Aussperrung zu bedeuten. In spontan auf­wallender Empörung legte der ganze Betrieb die Arbeit nieder, obwohl nur eine kleine Minderheit dem Steinarbeiterverbande angehört. Der Unternehmerverband, hat jekt die Generalaus sperrung angedroht, wenn nicht am Montag die Arbeit bedingungs­Los wieder aufgenommen wird.

Berlin   und Umgegend. Bewegung der Speditionsarbeiter.

Wien  , 17. Auguft.( W. T. B.) Die Wiener Zeitung   ver öffentlicht morgen ein Handschreiben des Kaifers an den Zuftiz­minister, das eine Amnestie für alle wegen des Verbrechens der Majestätsbeleidigung oder der Beleidigung von Mitgliedern des Kaiserhauses sowie für alle zu Freiheitsstrafen bis zu zwei Wochen oder Geldstrafe bis zu 150 Kronen Verurteilten anordnet, wenn fie vorher noch keine Verurteilung erlitten. Ferner werden die gesetz­lichen Folgen von Berurteilungen zu Freiheitsstrafen bis zu drei Monaten oder zu Geldstrafen nachgesehen. Endlich wird 562 nament­lich angeführten Personen der Rest ihrer Freiheitsstrafen, 190 nament lich Angeführten werden Freiheitsstrafen und Geldstrafen erlaffen. Entlassungen vorgekommen, und überall waren die Mitglieder der heftige Gemütsbewegung, jugendlichen Unverstand, Rot und andere Innerhalb weniger Wochen sind auf einigen Glashütten   große Diefer Rechtswohltat werden solche Berurteilte teilhaftig, die durch Ortsverwaltungen darunter. Am 13. Juli d. J. kündigte die Glasfabrik in Oldenburg   49 verheiratete Glasmacher   mit mißliche Verhältnisse zur Eat bestimmt wurden. Die Amnestie tritt 138 Kindern und 17 Bedigen. Schon am 4. Auguft wurde weiteren morgen in Kraft.

50 Glasmachern gekündigt. Das Vorgehen der Firma ist um so berwerflicher, als dieselbe in furzer Zeit erst eine große Anzahl Glasmacher   nach dort geholt hat.

In den letzten Tagen sind nun seitens der Ringfirmen

Siegen, 17. Auguft.( B. H.  ) In Burbach   schlug der Bliz in

Schuhmacherausstand in Schweden  . Stockholm  , 17. Auguft.( W. T. B.) Die Arbeiter von 21 ber

-

Staatsgefährliche Sänger. Bielefeld  , 17. August.  ( B. H.  ) Die Militärbehörde untersagte Der Glasmacher   ist in den meisten Fällen viel schlechter daran die Benutzung des Ererzierplates, der mitten in der Stadt liegt, als die Arbeiter anderer Berufe. Wenn der Glasmacher   die zur Aufstellung des Festzuges des gestrigen Bundesfestes der Ars Arbeit berlassen muß, dann bedeutet dies für ihn auch einen beitergesangvereine, die sich zur Sozialdemokratie bekennen. Die Wechsel seines Wohnortes. Mit allen seinen Möbeln muß er Polizei gestattete den Umzug nur durch die Nebenstraßen. In einer am Sonntag im Gewerkschaftshaus tagenden Ber  - weiter wandern, mit großen Unkosten ist dies verknüpft, und daher fammlung der im Berliner   Speditionsgewerbe tätigen Rollkutscher, kommt es, daß der Glasarbeiter selten aus dem Vorschuß beim Bom Blitz erschlagen. Namen der Lohntommission Bericht über den Verlauf der Berhand- weniger rüdsichtsloſes Unternehmertum so leicht keinen ver- eine Schar spielender Kinder. Ein Knabe wurde getötet. Begleiter, Mitfahrer und Bodenarbeiter erstattete Werner im Unternehmer herauskommt. Unter solchen Umständen würde ein lung mit den Spediteuren über den am 16. Juli eingereichten Tarif- heirateten Arbeiter entlaffen. entwurf. Redner zitierte die Ausführungen des Geheimrats Jatob ( Vorsitzender des Lotalbereins Berliner   Spediteure) nach dem auf weitere Entlassungen vorgenommen worden. In Rinteln   ist genommenen Protokoll wörtlich. Daraus geht hervor, daß auch die 50 Glasmachern gekündigt worden. In Büdingen   48 Mann, Spediteure ursprünglich die Absicht hatten, den Zarif zu fündigen, darunter 28 Verheirateten mit 92 Kindern. Auch in Flensburg   Bereinigung schwedischer Schuhfabrikanten angehörenden Schuh dauert die Aussperrung der gesamten Rücksicht auf die abflauende Konjunktur sei es unmöglich, die ge- unverändert fort. Alle Glasmacher  , welche sich an den Arbeits- warenfabriken, die sich über das ganze Land verteilen, sind wegen stellten Forderungen zu bewilligen. Selbst die Bewilligung eines nachweis der Flaschenfabrikanten wendeten, bekamen Ueberweisung   Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten. Der Streit umfaßt Teils der Forderungen würde den Ruin der Speditionsgeschäfte nach den gesperrten Siemenswerken, mit dem ausdrüdlichen Hin- etwa 3000 Arbeiter. herbeiführen. Die Spediteure müßten deshalb jede Forderung ab- weis in einigen Fällen, daß, folange die Sperre über die Siemens­lehnen. Sie feien jedoch bereit, falls die Arbeitnehmer die Kündi- werke besteht, teine andere Ueberweisung erteilt wird. gung zurücknehmen, in eine Verlängerung des jeßt bestehenden Daß der Glaskönig Hehe in der jeßigen Zeit nicht fehlt, lehrt Vertrages zu willigen. Jedoch solle der Ablaufstermin nicht wie folgendes: Die Attiengesellschaft in Gerresheim  , als deren Haupt­bisher der 1. September, sondern der 1. Januar oder der 1. April matador Hehe bezeichnet werden kann, hat die Glasfabrik in sein. Der Vertrag solle demnach bis zum 1. April 1911, also noch Büdingen   vor ungefähr 3 Wochen angekauft. Am 14. August folgte 2 Jahre und 7 Monate bestehen. Im Falle der Ablehnung dieses die Kündigung der oben angegebenen Arbeiter mit folgendem Vorschlages sollte sämtlichen Rutschern und Arbeitern zum 1. Sep. Utas: tember dieses Jahres gekündigt werden. Nach einer aufgenommenen Statistit stellt sich der Lohn für 1494 in 42 Betrieben beschäftigte Kutscher und Arbeiter wie folgt: Von 554 Stadtkutschern er­halten 319( 57,6 Proz.) einen Lohn von 28 M. und 235( 42,4 Proz.) einen solchen von 25 M. pro Woche. Es erhalten 159 Bahnfutscher einen Lohn von 23 bis 26,50 m. pro Woche bei 11-15stündiger Arbeitszeit. Von 272 Bodenarbeitern erhielten 154( 57 Broz.) einen Lohn von 26 M. und 118( 43 Prog.) einen solchen von 24 M. pro Woche bei 11stündiger Arbeitszeit. Der Lohn für Stall­Ieute beträgt 21, 22, 23, 24, 25 und in einzelnen Fällen bis 30 M. pro Woche. Die jugendlichen Mitfahrer beziehen einen Lohn von 12, 13, 14 und 15 M., über 18-21 Jahr alte 17-18 M. pro Woche. Die Arbeitszeit der letteren beträgt ebenfalls 11-15 Stunden täg­lich. Seitens der Spediteure ist darauf hingewiesen worden, daß die Kutscher allgemein auch noch Trinkgelder bekämen, und dadurch sich der Lohn derselben erhöht. Dagegen wurde seitens der Arbeit­nehmer erwidert, daß die Trinkgelder hierbei gar nicht in Betracht gezogen werden könnten, da die meisten Kutscher wenig oder gar nichts verdienen. Im übrigen sei es unmöglich, mit den vorgeführten Löhnen bei den herrschenden Teuerungsverhältnissen auskommen zu können.

An unsere Arbeitnehmer!

Es tut uns sehr leid, unseren Arbeitnehmern mitteilen zu müssen, daß wir den Betrieb der Glasfabrik Büdingen   weil der Betrieb in hiesiger Gegend unrentabel ist auf die Hälfte zu reduzieren gezwungen find.

-

Wir haben bei der notwendigen Kündigung möglichst Nüd­sicht genommen auf die Zeit, welche die einzelnen Arbeitnehmer bei uns beschäftigt sind, und uns Mühe gegeben, die Verheira teten, welche nicht so schnell ein Unterkommen finden, vor den Unverheirateten hier zu halten.

Wir bitten diejenigen der gekündigten Glasmacher  , welche auf einem Zweigwerk der Gerresheimer Glashüttenwerke even tuell Arbeit annehmen wollen, sich an uns zu wenden. Wir werden versuchen, Ihnen, soweit wie möglich, auf den Gerres­heimer Zweigwerken Beschäftigung zu verschaffen, glauben aber jezt schon sagen zu dürfen, daß wir wohl faum in der Lage sein werden, biele der gekündigten Glasmacher   auf Gerresheimer Werken unterzubringen. Büdingen  , 14. August 1908.

pr. Glasfabrik Büdingen W. Becker.

Feuersbrunft auf hoher See. Lissabon  , 17. August.  ( B. H.  ) An Bord des holländischen Dampfers Amstland", welcher den Passagierverkehr zwischen Süd­amerita und den spanisch- portugiesischen Häfen vermittelt, ist auf hoher See eine Feuersbrunft ausgebrochen. Unter den Baffagieren, teils Spanier und Portugiesen, entstand eine große Panit. Die Bassagiere retteten sich in Boote, von denen eines infolge Unbora fichtigkeit fenterte. Hierbei find sechs Personen ertrunken. Die übrigen Passagiere wurden, nachdem das Feuer an Bord des Dampfers gelöscht war, wieder an Bord gebracht.

Straßenbahnzusammenstoß.

Frascati  , 17. Auguft.( W. T. B.) Heute Nachmittag erfolgte ein Zusammenstoß zwischen zwei aus entgegengesetter Richtung fommenden Straßenbahnwagen der Linie Rom  - Marino. Bier Straßenbahnbeamte trugen schwere und verschiedene Reisende leichte Verlegungen davon.

Kämpfe in Marokko  .

Paris  , 17. Auguft.( W. T. B.) Aus Mekines wird vom 13. Auguft gemeldet: Auf dem Marktplatz der Stadt tam es zwischen den Beni Ntir, die zu Abdul Asi halten, und hafidistischen Stammesangehörigen zu einem Zusammenstoß, wobei ungefähr 30 Personen getötet wurden.

Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsb