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Wortlaut:

gänzt wird.

Das Fiasko der Fahrkartensteuer. Die Fahrkartensteuer war im Etatsjahr 1907/08 mit einem Ertrag von 30 Millionen Mark eingesetzt. Nach dem jezt vor­liegenden Ergebnis hat sie aber bloß 17 Millionen Mark einge­bracht. Für das laufende Etatsjahr waren eingejezt 24 Millioncu Mark, das erste Quartal April bis Juni-, das den Pfingst­

Genossen gegenwärtig bewegenden Debatten über die Drganisation[ unausgesprochen aber deutlich fühlbar, einen gewissen daß 600 m. für die zu leistende Arbeit ein bescheidenes Entgelt darstellen würden. Dementsprechend stellte der Kreisarzt sein Ge­der Jugendlichen von Bedeutung ist, betrifft die Fürsorge für frondierenden Charakter gegen die Parteibeschlüsse! die schulentlassene Jugend. Der von hervorragenden Und es sind dabei auch Beschlüsse gefaßt fuch. Da antwortete ihm der Regierungspräsident in Magdeburg , Führern der katholischen Jugendbewegung gestellte und von der Ver- worden! Der bayerische Kollege hat ein sehr furzes Ge- er solle den höchften der von der Aerztekammer ermittelten üblichen Säße erhalten, nämlich 6 M. jährlich für jeden Gefangenen, d. h. fammlung einstimmig angenommene Antrag zeigt den Eifer und dächtnis, wenn er sagt, je de Abstimmung fet grund 800 M. im Jahr. Gingeer hierauf nicht ein, so würde die weiten Pläne, womit die Ultramontanen an den Jugendfäßlich ausgeschlossen, oder er sucht sich mit diesem ber Regierungspräsident fich genötigt sehen, fang heranzugehen gedenken. Der Beschluß hat folgenden Sat, der die äußere Form so stark betont, ein nicht ganz feine Verfeßung beim Herrn Minister zu bean­ehrliches Hintertürchen zu schaffen. tragen. Der Kreisarzt wünschte nicht versetzt zu werden und Die 55. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands Wie war es zum Beispiel auf jener Konferenz, die am gab sich befriedigt. betont von neuem die dringende Notwendigkeit einer plan- 10. November 1901 in Stuttgart tagte? Der Die Beschwerde der, Aerztekammer an die Regierung wurde ab­mäßigen Fürsorge für die schulentlassene Mainzer Parteitag hatte ein Jahr vorher verkehrspolitische gewiesen und der Vorfall soll nunmehr im preußischen Landtag zur Jugend in Stadt und Land, wodurch die mit deren Austritt Leitsäge aufgestellt, die schon in Mainz auf Widerspruch aus Sprache gebracht werden.- aus der Volksschule vorzeitig abbrechende religiös- süddeutschen fittliche Anleitung und Festigung, sowie die sonstige süddeutschen Abgeordnetenkreisen stießen. Besonders bekämpften Bildungs und Erziehungsarbeit fortgesetzt, vertieft und er die Genossen Vollmar und David- allerdings vergeblich den Passus, der die Uebernahme der Eisenbahnen auf das 1. Sie wünscht zu dem Zwecke die allgemeine Einführung Reich forderte. Der Stuttgarter Abgeordnetenfonferenz legte eines den jeweiligen Verhältnissen angepaßten Fortbildungs- nun Vollmar Leitsäge über Verkehrspolitik vor, welche gerade unterrichtes, muß jedoch bei demselben unbedingt den in dieser Richtung in schroffem Gegensat zu den obligatorischen Religionsunterricht verlangen. Mainzer Beschlüssen standen. Die Vollmarschen Leit- reiseverkehr in sich schloß, hat aber bloß 4 Millionen Mark ergeben 2. Außerdem find aber noch weitere Einrichtungen säze wurden mit großer Mehrheit angenommen und blieb sogar noch um 800 000 m. hinter dem gleichen Zeitraum für die schulentlassene, besonders für die männliche Jugend dringend und dann veröffentlicht. Es knüpfte sich in der des Vorjahres zurüd. Der Grund liegt in dem Abströmen der die religiös- fittliche Belehrung und Charaktererziehung, die Parteipreffe eine ziemlich lebhafte Diskussion an diese Reisenden in die niedrigen Wagenklassen. allgemeine Bildung sowie die soziale Schulung und Fürsorge Beschlüsse der Abgeordnetenkonferenz, die in einer Beziehung zur Aufgabe sezen und auch den jungen Leuten angemessene manche Aehnlichkeit mit der gegenwärtigen Diskussion hat; Gelegenheit und Anleitung geben zur Ausfüllung ihrer die Berechtigung der Konferenz und vor allem ihr nicht- Am Sonntag hat in Oberschlesien die erste Versammlung unter arbeitsfreien 8eit, berbunden mit törperöffentlicher Charakter wurden scharf getadelt. freiem Himmel stattgefunden, und zwar in Neudorf im Kreise licher Kräftigung und gesitteter Erholung. 3. Diese Bestrebungen immer mehr in ihre Tätigkeit auf- Genoffe Parvus nannte den Weg, auf dem die von den Ab- Kattowiz. Der Genosse Trabalsti hatte mit dem Hausbesitzer 3. Diese Bestrebungen immer mehr in ihre Tätigkeit auf geordneten beschlossenen Leitfäße zustande gekommen feien, wiese auf drei Stunden verpachtete. Die Versammlung wurde zunehmen und den Verhältnissen entsprechend durchzuführen, sind einen disziplin widrigen, durch kein Drganisations­zunächst die seit Jahren bestehenden, von Kirche und Staat empfohlenen katholischen Jugendvereine berufen( Jünglings-, Lehr- statut gedeckten. Und Genosse Keil- Stuttgart, welcher in der lings-, Gefellen-, Burschen-, Dienstboten, Ladnerinnen, Jung Neuen Zeit" Stellung gegen die Leitsätze nahm( Neue Zeit", frauenvereine, Rongregationen und Sodalitäten). 20. Jahrgang 1. Band Seifen 271 ff.), verlangte wenigstens eine bessere Berichterstattung. Er erzählt in seinem Artikel zur Begründung seines Verlangens:

vonnöten, welche sich

4. Die 55. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands empfiehlt deshalb auf das nachdrücklichste die Gründung solcher Vereinigung und deren Ausgestaltung in genannter Hinsicht. Sie spricht die Erwartung aus, daß die Eltern ihre schul­entlassenen Söhne und Töchter diesen Ber­einigungen zuführen und zu reger Teilnahme an den Veranstaltungen und Einrichtungen anhalten.

Das neue Vereinsgesetz in Oberschlesien .

Nowak einen Mietsvertrag abgeschlossen, nach dem dieser seine awar genehmigt, am anderen Tage erschien bei Nowak der Rendant der Gemeindekasse und suchte ihn zu veranlassen, von seinem Ver trage zurückzutreten. Auf das Polizeiamt bestellt, wurde er dort vom Amtssekretär gefragt, ob auch sein Gehöft in Ordnung sei und ob er denn auf die 10 M. für Vermietung der Wiese gar so gierig fei. Schließlich wurde ihm gesagt:" Sie werden das noch bedauern, Sie werden noch mehr zu zahlen haben." Bulett legte man ihm folgenden Brief an den Genossen Trabalsti zur Unterschrift. vor: Mit Rücksicht darauf, daß ich den mir vorgelegten Vertrag mit Ihnen nicht abgeschlossen habe, gestatte ich unter keinen Umständen, daß die am 16. August 1908 Jhrerseits angefekte Versammlung auf dem mir bezw. meiner Ehefrau gehörigen Grundstüce stattfindet. und er hat auch die 30 Pf. Porto nicht bezahlt, mit denen frankiert Der Vertrag ist als ungültig zu erklären und mir zurückzusenden." Nowat unterschrieb, er selbst hat aber den Brief nicht abgeschickt er bei Trabalsti anlangte. Am Sonntag war dann vor der Ver­sammlung der Amtssekretär noch einmal bei Nowak und belehrte ihn; er brauche nur zu sagen: Ich verbiete das Betreten der Wiese", und auf sein Verlangen stände ihm Polizeihilfe zur Seite. Als Trabalsti dann am Nachmittag anlangte, trat Nowak in Be­gleitung zweier Gendarmen auf ihn zu und erklärte, er habe doch schon geschrieben, daß er zurückziehe. Der Vertrag ist abge­einmal wurde dann ein Versuch unternommen, Nowak zu beran­lassen, als Eigentümer die Leute von der Wiese zu weisen, diesmal aber bergebens. Vor 700 Versammelten referierte furze Zeit später Genosse Haase aus Kattowih in polnischer Sprache über Die Politik der Arbeiterklasse." Die Mühe der Polizei war also vor= erst bergeblich.-

In Würzburg fand vor zwei Jahren( 1899) die erste Konferenz dieser Art statt, über deren Juhalt ein furzer resümierender Bericht in der Presse erschien, der aber, wie man neuerdings aus einer Erklärung des Genossen Fendrich in Karls­ ruhe vernehmen konnte, den wichtigsten Beratungsgegenstand, näm­Ebenso erwartet sie von allen Freunden der Jugend eine tat­lich die Vereinbarung über die Budgetbewilligung, verschwieg." fräftige Unterſtügung und Förderung dieser Vereine, besonders durch Mitarbeit und Beschaffung der nötigen haupt nicht berichtet, auch das kümmerliche Surrogat Genau wie in Stuttgart 1908! Sier wurde über. Geldmittel, Einrichtung von Jugendheimen, eines offiziösen Berichts wurde den weiteren Kreisen der Erholungsplägen und Versammlungsräumen. 5. Damit diese Arbeit für die schulentlassene Jugend eine Parteigenossen vorenthalten, obwohl die Frage der Budget­möglichst planmäßige fei, empfiehlt die 55. General- bewilligung sehr eingehend erörtert wurde! bersammlung der Katholiken Deutschlands die Gründung be So nüßlich also solche Konferenzen sein können: so wie sonderer Organisationen, wie sie schon mancherorts fie sich gestaltet haben, sind sie keineswegs so harmlos, Jugendfürsorgevereine, Vereine tatholischer gut sein, wenn die Parteigenossen ein wenig schärfer als bis- schlossen; Sie haben ihn unterschrieben," war die Antwort. Noch Jugendschuskomitees, als der Münchener Kollege sie hinzustellen beliebt, und es wird Jugendfreunde u. a recht segensreich wirken. 6. Um dieſe, wie auch noch manche andere nicht hinreichend ge- her darauf achten! flärten Fragen der Jugendfürsorge und des Jugendschutzes einer systematischen und möglichst einheitlichen Durchführung entgegen­zubringen, empfiehlt die 55. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands gemeinsame Beratungen aller die Jugendfürsorge pflegender Organisationen; fie erhofft von denselben für eine der nächsten Generalversammlung die Vorlage eines als Richtschnur geeigneten vollständigen Pro­grammes.

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Politifche Ueberficht.

Berlin , den 19. August 1908.

Die Frage der Wehrsteuer.

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Die Mädchenschulreform.

Der freisinnige Abgeordnete Doormann stellt allerhand Be­trachtungen über die Wehrsteuer an. In einem Leitartikel weist er Die neue Ordnung über das höhere Mädchenschulwesen ist nun­nach, daß für die Wehrsteuer doch nur die zirka 200 000 Personen mehr durch tönigliche Kabinettsorder bestimmt und der Oeffentlich­Von den Darbietungen der heutigen öffentlichen Ge- in Frage fommen könnten, die dem Landsturm oder der Grjat- feit unterbreitet worden. Durch diese neue Ordnung, die der neralversammlung verdient die Rede bes Direltors reserve überwiesen würden, nicht aber diejenigen, die wegen erheb- höheren Tochter den Weg über die höheren Mädchenschulen, das Dr. Brauns vom katholischen Wolfsverein erwähnt zu werden. licher Beeinträchtigung ihrer Sträfte zur Erfüllung des Wehr- Lyceum, die Studienanstalten und die Universität zu akademischen Der Redner, der über die Selbsthilfe der Katholiten dienstes außerstande seien. Bu einer wirklichen Ablehnung der Berufen bahnt, soll, wie in der vorausgeschickten Einleitung erflärt im wirtschaftlichen Leben sprach, begann seine priesterliche Millionchen belaufen würde, etwa ben hundertsten Teil der neuen Bildungsverhältnisse" der Gegenwart Rechnung getragen und den Wehrsteuer, deren finanzielles Resultat sich höchstens auf einige wird, der Verschiebung der gesellschaftlichen Erwerbs- und Tätigkeit im Gebiet des rheinisch- westfälischen Bergbaues; er ist an Steuern, die die Reichsfinanzerform schaffen soll, kommt aber Herr mittleren und höheren Ständen, wo infolge der ungünstigen Kon= der Schaffung des Gewerkvereins christlicher Bergleute und an der Doormann nicht. Er macht im Gegenteil allerlei Verbeugungen junktur des Heiratsmarttes biele für die Gesamtheit wertvolle weiteren Förderung der chriftlichen Gewerkschaftsbewegung hervor vor der unbestrittenen Popularität dieser Steuer. Aber selbst, wenn Frauenkraft brachliegt", die Möglichkeit gegeben werden, nicht ragend beteiligt. Er ist der Typ der Männer vom Voltsverein, der Herr Doormann und der Freifinn die Wehrsteuer strikte ablehnen allein in der Oberlehrerinnenlaufbahn, sondern auch in anderen fozialpolitisch gebildete Geistliche, der ultramontane Parteigänger würden, hätte er noch immer nicht der Pflicht genügt, zu den auf Universitätsstudien begründeten Lebensstellungen standes­mit der Einsicht, daß die neue Zeit neue Mittel erfordert, daß der Steuerproblemen der Reichsfinanzreform überhaupt ernstlich und gemäßen Unterhalt zu verschaffen". Es wird also hier das Recht der Frau auf Universitätsbildung Arbeiter der Begnügung am Almosen und an den Freuden des unzweideutig Stellung zu nehmen. Denn mit der kindlichen Aus­Jenseits entwachsen ist, daß er sich feiner wirtschaftlichen Bedeutung rede, daß die Regierung erst die Notwendigkeit neuer Steuern nach anerkannt. Man darf diese Reform nicht überschätzen. Das einfachste bewußt zu werden beginnt und nach größerem Anteil an der Kultur weisen müsse, kommt der Freifinn doch wirklich nicht weit. Damit, und vernünftigste wäre ja gewesen, auch die Mädchen zum Gymnasium und der politischen Verwaltung begehrt. Deshalb heißt es, dem daß der Freisinn die eine oder andere Steuer kritisiert, drückt er oder anderen höheren Lehranstalten für Knaben und dem daran fich nur bor der ernstlichen Stellungnahme. Seine Aufgabe wäre sich anschließenden Universitätsstudium zuzulassen. Aber zu dem drängenden Proletariat soviel bewilligen, als der Ultramontanismus es vielmehr, selbständig Vorschläge zu machen, wie die 400 oder Prinzip der gemeinsamen Erziehung der Geschlechter vermochte eben bewilligen kann, ohne sein Wesen als Glied und Stüge des 500 Millionen Mart neuer Steuern am besten aufgebracht werden man sich trotz des Bestrebens nicht zu bekennen, für die Frauen bestehenden Systems aufzugeben. Das ist gewiß nicht viel, aber es fönnen. So lange das der Freifinn nicht tut, macht er sich zum mittlerer und höherer Stände angemessene Erwerbsgelegenheit zu ist in den Augen zahlreicher Katholiken doch viel zu viel, und es steht Mitschuldigen derjenigen, die durch die Empfehlung indiretter schaffen. Es handelt sich also um eine sehr schwächliche, unzuläng­fest, daß die Arbeiterpolitik der Herren an der Zentralstelle des Steuern dem Bolte eine ungeheuerliche Mehrbelastung aufzu- liche Reform. Originell ist folgender Widerspruch in der Einleitung der Be­Wolfsvereins in München- Gladbach in ultramontanen Streisen erlegen versuchen. stimmung. Zur Empfehlung der Reform wird gesagt, es sei zu manchem Unbehagen begegnet. Brauns rühmt in seiner Rede Die loyale" Ausführung des Reichsvereinsgesetzes. verhüten, daß die ästhetische und die Gefühlsbildung zu sehr über­dem Statholizismus in Vergangenheit und Gegenwart große Ver dienste für die Allgemeinheit wie für die einzelnen Stände nach und am Mittwoch abend eine außerordentliche Generalber anderer Stelle aber heißt es wiederum, daß" Religion und Deutsch Der Sozialdemokratische Wahlverein zu Magdeburg wollte wiege, während die Verstandesbildung zurüdstehen müsse. An er verspricht sich noch größere Verdienste, die er sich für die Zukunft sammlung abhalten, zu der die Teilnehmer nur gegen Vor- nach wie vor im Mittelpunkt der Frauenbildung stehen sollten". zu erwerben habe. Man kann Leuten seiner Art ruhig das Zeugnis zeigung des Mitgliedsbuches zugelassen wurden. Kaum hatte as man anfangs verfemte, wird später also als Hauptprinzip ausstellen, daß fie berufen sind, das Ende einer niedergehenden Ge- der Vorfigende die Versammlung eröffnet und der verstorbenen des Studienplanes für die höheren Töchter programmatisch fest­sellschaftsordnung und einer absterbenden Weltanschauung, wenn auch Genossen Ehrhart und Görlig gedacht, da betrat gelegt. mit einem Schußmann den Saal nicht auf ewig abzuwehren, so doch um einiges zu verlangsamen. ein Polizeikommissar erklärte, daß er zur leberwachung der Eine langweilige Nede des Fabrikanten Wiese( Werden) über August Reichensperger , die allgemeiner Gleichgültigkeit be- sammlung zu verlassen, gaben die Beamten teine Folge. Die Ber Mittwoch in Magdeburg vor dem Kriegsgericht. Sie hatten am Versammlung erschienen sei. Der Aufforderung, die Ver- Die drei Arbeitssoldaten Worch, Lender und Rische standen am gegnete, sei mit Stillschweigen übergangen. Die fehr lange, mehr fammlung wurde daraufhin vertagt, und es begab sich 20. Juli zwei Borgesezte tätlich angegriffen und alsdann die Flucht schwung als inhaltvolle Rede des Professor Meyers( Luxemburg ) fofort eine Deputation zum Polizeipräsidenten, ergriffen, wie sie in der Verhandlung zugaben, um zu desertieren. über die Stellung des Katholiken zur modernen Kunst und Wissen um diesen zu ersuchen, die ungebliche Ueberwachung zurüd Sie hatten das vorher verabredet. Besondere Beschwerden über die schaft hielt sich in dem gewohnten Gedankentreise: Der Katholizis zuziehen. Der Herr Polizeipräsident, bem noch einmal gesagt Behandlung, die Arbeit usw. hat in der Verhandlung keiner von ihnen vor­mus fördert die Stunft, er vertritt auch die Freiheit des künstlerischen wurde, daß es sich um eine Mitgliederversamm gebracht, nur Lender erklärte, der von ihm angegriffene Sergeant habe Schaffens, nur muß auch wirkliche Kunst" dabei herauskommen. Lung handle, bei der polizeiliche Ueberwachung nicht zu ihn beständig beschimpft. Die beiden Vorgesetzten, ein Sergeant und ein Leider verlangt aber auch der Katholizismus, daß die Herren läffig fei, erklärte er ganz faltblütig, er wisse, daß es sich um Gefreiter, find zu Boden geworfen und mit Spaten verwundet worden, Noeren und Gröber darüber zu bestimmen haben, was wirkliche Schöffengericht in Breslau in demselben alle entschieden treter der Anklage beantragte gegen Worch wegen tätlichen Angriffs, Auf den Hinweis, daß das der erstere ziemlich erheblich, der andere nur unbedeutend. Der Ver­

Kunst" ist.

Die Konferenzen der füddeutschen

Landtagsabgeordneten.

Ein süddeutscher Landtagsabgeordneter, der als solcher an den Konferenzen teilnahm, schreibt uns in Erwiderung auf die Darstellung eines bayerischen Ab­geordneten in der Münchener Post":

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Bon der Militärjuftiz.

habe, daß polizeiliche Ueberwachung nicht zulässig sei, gab Gehorsamsverweigerung u. a. m. 3 wölf Jahre Gefängnis, der Herr Graf die Erklärung ab, die Tatsache fei ihm gegen Zender elf und gegen Nische zwölf Jahre Bucht­bekannt, trobem bleibe es bei seiner Entscheidung. haus wegen militärischen Aufruhrs. Das Kriegsgericht Die Versammlung, der diese Erklärung des Polizeipräsidenten erkannte gegen Rische und Nische und Lender auf je zehn Jahre mitgeteilt wurde, nahm sie mit stürmischen Entrüstungs- Gefängnis, gegen Worch, der mit Gehorsamsverweigerung rufen auf. Um der Ueberwachung durch die Polizei zu und tätlichem Angriff den Anfang gemacht hatte, 10 Jahre 1 Monat entgehen, wurde die Versammlung geschlossen, nachdem ein Gefängnis sowie auf Ausstoßung aus dem Heere gegen alle drei stimmig beschlossen worden war, an den Minister des Angeklagte. Gegen Lender und Nische kam die Buchthausstrafe nicht Innern über das ungesetzliche Borgehen der Polizei tele in Anwendung, weil das Gericht annahm, daß sie sich nicht bes graphische Beschwerde abzusenden. militärischen Aufruhrs, sondern nur des tätlichen Angriffs auf Vor­Die Tagesordnung, Stellungnahme zum Parteitag und zum gesezte schuldig gemacht haben, da nicht stritte nachgewiesen sei, daß Bezirkstag sowie Wahl der Delegierten, foll in einer später statt- sie bewußt gemeinsam bei dem Angriff gehandelt haben. findenden Versammlung erledigt werden. Weitere Schritte gegen Wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Richter das schwerere bas Borgehen der Polizei wurden dem Vorstand übertragen. Delitt des Aufruhrs nicht angenommen haben, und daß sie trotzdem In der Nähe des Versammlungslokals waren 26 Schußleute vin so drakonisches Urteil fällten, so schaudert man zurück bor ber untergebracht worden. So sieht die vom Minister versprochene loyale Handhabung des neuen Bereinsgesetzes aus! Staatlicher Terrorismus.

Barbarei des Militärstrafrechts, das Vergehen der Untergebenen gegen die Vorgesezten mit ungeheuerlichen Strafen bedroht, aber gegen Vorgesetzte, die Untergebene systematisch foltern und schinden, nicht ein Behntel dieser blutigen Strenge aufzubringen hat.

Die Schilderung des verehrten Kollegen in der Münchener Bost" ist zum mindesten sehr ungenau, weshalb es not wendig erscheint, ein paar Worte dazu zu sagen. Voraus­schicken will ich, daß ich unbedingter Anhänger folcher Stonferenzen bin; sie tönnten viel Gutes wirken, wenn sie ausschließlich dazu dienten, gemeinsame Abkommen im Sinne unserer programmatischen Forde­rungen und zur Abwehr reattionärer Maß- Die Aerztekammer der Provinz Sachsen veröffentlicht in ihren nahmen der verbündeten Regierungen zu Mitteilungen einen Fall, der ein Schlaglicht darauf wirft, wie bes unternehmen. Man denke nur an die Finanzreform, an die amtete Aerzte von den Behörden behandelt werden. Dem Kreis­Eisenbahntarifreform, die Schiffahrtsabgaben usw. usw. Selbst. arzt Dr. Tampke in Quedlinburg war im Nebenamt die Stelle eines Gefängnisarztes mit einer Besoldung von 165 M. übertragen verständlich ist auch schon der Austausch gemeinsamer Er worden. Dem Kreisarzt erschien diese Bezahlung zu niedrig. Er In Parlamentstreifen hört nan, daß die Kammer. fahrungen ein Gewinn. Aber die bisherigen füddeutschen wollte um Erhöhung des Honorars einkommen und befragte vorher session bereits in der nächsten Woche geschlossen werden Konferenzen haben man möchte sagen vorwiegend! den Vorstand der Aerztekammer, ob die von ihm ins Auge gefaßte fann. Der Senat dürfte die Beratung des Kolonialgesezes taktischen Erörterungen gedient und trugen immer, zwar Summe angemessen fei. Der Aerztekammervorstand antwortete, bis zum Oktober vertagen,

Belgien . Bertagung der Kongoannegion.