Genosse Grunwald gegen Fischers Stellung zur Jugendorganisation. Auch bezüglich der Maifeier teilt Grunwald nicht Fischers Anschauung; die Form der Unterſtügung ist verfehlt. Die fleineren Drte müßten z. B. von den bessergestellten Orten unterstüßt und so ein Ausgleich geschaffen werden. Zur Budgetbewilligung unterbreitet dieser Diskussionsredner eine Resolution. Im wesentlichen fommt er in seinen längeren Ausführungen wie Fischer zur Mißbilligung der Zustimmung. Mit einer Aussprache werde man sich in Nürnberg jedenfalls nicht begnügen. Hier müßte die Ansicht der Genossen festgelegt werden.( Beifall.) Genosse Pfannkuch äußert sich zur Jugendorganisation dahin, daß die gemachten Vorschläge reiflichen Erwägungen entsprungen feien. Voraussetzung der Jugendorganisation ist, daß sie er ziele, daß die das 18. Lebensjahr überschreitenden jugendlichen Arbeiter der politischen und gewerkschaftlichen Organisation beitreten. Beige fich diese Wirkung nicht, dann werde sich vielleicht herausstellen, daß die Selbständigkeit der Arbeiterbewegung zum Nachteil war. Zur Regelung der Unterstützungsfrage bei der Maifeier möchten doch diejenigen Genossen, die in der Lage find, bessere Vorschläge machen zu können, damit herausrücken. Schon in Lübed habe Singer aufmerksam gemacht, welchen Auslegungen der fragliche Baffus in der Refolution betreffs der Bugetbewilligung aus gesetzt werden könne. Gang richtig habe Fischer die Handlungsweise der Süddeutschen als Mißbrauch des Vertrauens bezeichnet. Aber weil dieser Vertrauensbruch vorliege, nun zu sagen: Kommt her in unsere Arme, ihr lieben Brüder, alles ist bergessen und vergeben, wäre grundfalsch. Den Süddeutschen muß flar gemacht werden, daß wir nur eine einheitliche Sozialdemokratie haben fönnen. Gelingt das, dann wird der Nürnberger Parteitag ein be sonders denkwürdiger in der Parteigeschichte sein.( Beifall.)
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beraten, wie der Wiederholung derartiger Dinge ein Riegel vorzu- und Jugendlichen; sie dürfe nicht zerreißen, folle aber nicht Sas Ser Maifeier feinen Widerstand entgegengesetzt haben, hat sie bes schieben ist. Wir werden uns in Nürnberg bemühen, uns ohne Verhältnis des Korporals zum Untergebenen, sondern das des deutende Fortschritte gemacht. Alle Barteitage, die sich mit der Anathemas und lange Resolutionen zu verständigen, wie es möglich älteren zum jüngeren Freunde sein. Der Bildungsausschuß werde Frage beschäftigten, haben erklärt, die würdigste Form der Maiist, wenn der gute Bille dazu vorhanden ist. Sonst aber müßten diesmal über Taten berichten fönnen. Wahrscheinlich werde die feier sei die Arbeitsruhe. Andererseits haben sich die Gewerschaften unsere Grundsäge präzise festgelegt werden.( Lebhafter Beifall.) Parteischule Angriffe erfahren. Im Lande sei schon die Meinung mehr und mehr auf den Standpunkt gestellt, daß es sich nicht vers In der Diskussion polemisiert vertreten worden, daß die großen Ausgaben zu wenigen zugute lohne, für die Maifeier Aufwendungen zu machen. Mit dieser fäme, und Sturt Gisner sei aufgetreten und habe verlangt, daß die Tatsache müssen wir rechnen. Wir müssen uns endgültig entLehrkräfte verteilt würden, damit sie jedem Landesteil zugute scheiden. Das, was wir erobert haben, müssen wir möglichst halten. fämen. Einem derartigen Verlangen müsse der Parteitag in Wenn die Maifeier den Charakter der Arbeitsruhe behalten soll, schärffter Weise entgegentreten. Ihre Aufgabe könne die Partei müssen wir nach Mitteln und Wege suchen, um die Opfer dafür schule nur so erfüllen, wie sie sei. Da Eisner die Personalber- aufzubringen. Es ist vielleicht ein akzeptabler Weg, Maimarken an hältnisse der Schule genau denne und wisse, daß alle Lehrkräfte, diejenigen abzugeben, die verhindert sind, zu feiern und für die bis auf eine, an Berlin gefesselt seien, so sei die Auffassung wohl Unterstützungen eine Zentraltasse über das ganze Reich zu schaffen. richtig, daß er die Dezentralisation nur verlangt, weil ihm die Wenn wir die Frage der Reichsfinanzreform und im Anschluß Richtung des Lehrförpers nicht passe. Im Anschluß an Hinweise daran die der Budgetbewilligung richtig beurteilen wollen, müssen auf die Vorträge über„ Sozialpolitik und neuer Sture" und" Reichs- wir uns die allgemeine politische Situation ansehen. Die Blockfinanzreform" unterwarf Redner die Budgetbewilligungen in politik hat bewirkt, daß die Anforderungen unserer Weltpolitik Bayern und Baden einer längeren kritischen Besprechung, wobei er ins Uferlose gestiegen sind, daß eine Aera des schärfsten interim wesentlichen den Standpunkt des Vorwärts" vertrat und nach nationalen Bettrüstens eingetreten ist. Auch der Reichsdalles, an mies, daß die fraglichen Landtagsfraktionen und ihre Freunde in dem Deutschland frantt, ist eine weitere Folge der Blockpolitik. der Presse sich nicht auf den Absatz 3 der Lübecker Resolution be- Freifinn und Zentrum sind bereit, der Regierung die erforderrufen tönnten. Er schloß: Selbst wenn, was nicht der Fall sei, lichen 500 Millionen Mart neuer Steuern zu bwilligen. Das jene Gtats unseren Anforderungen entsprächen, hätte kein Grund ganze Bürgertum hat sich zu einer reaktionären Masse zusammenzur Budgetbewilligung vorgelegen, weil die Regierung auch dann getan, um der arbeitenden Klasse neue schwere Basten aufzubürden. noch der Ausdruck der Klassenherrschaft über das Proletariat bliebe Diese Politik wird nicht nur von den reaktionären Parteien im und ihr keine Mittel bewilligt werden könnten. Er hoffe, daß die Reich und in Preußen unterstützt, sondern auch von allen BarMehrheit des Parteitages die grundsätzlich entschiebene Feindschaft teien in den füddeutschen Staaten. Man kann nicht eine künstliche dem tapitalistischen System gegenüber aufrecht erhalten und feine Scheidung machen zwischen Preußen und den süddeutschen Staaten. Abschwächung dulden werde.( Bebhafte Zustimmung.) Es gab für unsere süddeutschen Genossen teine zwingenden Gründe, Genosse Maschke( von der Bewegung der Jugendlichen) be- für das Budget zu stimmen. Wenn in der norddeutschen Parteigründete ausführlich folgende, von ihm gestellte Resolution: presse ein schärferer Ton angeschlagen ist, so findet das seinen Der Parteitag erhebt Protest gegen die von der Blodmehr- Grund in dem Verhalten der süddeutschen Parlamentarier gegen heit des Reichstages beschloffene politische Entrechtung der Jugend. den Parteivorstand und in der Geheimfonferenz. Da ist über eine Das Bestreben der Gegner, die heranwachsende Jugend der sozial- Frage verhandelt worden, die vor den Parteitag gehört. Die demokratischen Aufklärung zu entziehen, verpflichtet die Partei, Fraktionsmitglieder sind genau wie jeder andere Funktionär Beim stärkerem Maße als bisher die proletarische Jugend im Sinne auftrage der Partei und haben im Sinne der Partei zu handeln. der sozialistischen Weltanschauung zu erziehen. Der Parteitag Das Ergebnis der Stuttgarter Beratungen hat sich in Baden und sieht in der Betätigung der schulentlassenen Jugend in selbstän- Bayern gezeigt. Wir wollen uns nicht darüber täuschen lassen, daß digen unpolitischen Organisationen ein erfreuliches Zeichen des tatsächlich in Süddeutschland Minierarbeit gegen den Lübecker Bebei der heranwachsenden Generation erwachenden Tätigkeits- schluß geleistet worden ist. Der Parteigtag muß in dieser Andranges, sowie ihres Freiheits- und und Solidaritätsgelegenheit ein ernstes Wort sprechen. Wenn die Fränkische gefühls. Die Wahrnehmung wirtschaftlicher Interessen in Tagespost " streng darauf sehen will, daß die kleinen Kreise nicht zu Verbindung mit der Aufklärungsarbeit durch eigene Organi- start vertreten find, so regelt sich diese Frage einfach nach dem sationen der Jugend sind geeignete Mittel zur Heranbildung Organisationsstatut. Will sie eine proportionale Vertretung auf tüchtiger Kämpfer für die moderne Arbeiterbewegung. dem Parteitag, so kann das den Berlinern nur recht sein. Bayern , Baden, Württemberg haben zusammen 81 000 Organisierte und fönnen insgesamt 234 Delegierte entsenden, während Groß- Berlin mit 86 000 Organisierten nur 24 Delegierte stellen kann. Der Nürnberger Parteitag hat die Aufgabe, die Einheit und den Klassencharakter der Partei zu wahren!( Lebhafter Beifall.)
Die nachstehende Resolution des Genossen Grunwald wird mit überwältigender Mehrheit angenommen:
Die Versammlung erblickt in den Budgetabstimmungen der badischen und bayerischen Landtagsfraktionen einen groben Verstoß gegen die Lübeder Resolution; sie erwartet deshalb, daß der Parteitag diese Abstimmungen schärfftens mißbilligt und Borsorge trifft, daß sich solche Fälle nicht wiederholen.
In dem Verhalten des badischen Landesvorstandes gegenüber dem Parteivorstande erblickt die Versammlung einen groben Verstoß gegen den Geist des Organisationsstatuts der Partei, einen Verstoß, der geeignet ist, die einheitliche Drganisation der Partei auf das schwerste zu gefährden. Angenommen wird dann ferner eine längere Resolution, die gegen die politische Entrechtung der proletarischen Jugend, wie sie durch das von der Blockmehrheit geschaffene Vereinsgesetz zum Ausdrud kommt, protestiert. Schließlich erklärt sich die Resolution für die Selbständigkeit der Jugendorganisation.
Eine ebenfalls angenommene Resolution beauftragt die Reichstagsfraktion, gegen die den Zivilmusikern gefährliche Konkurrenz der Militärkapellen einzuschreiten. Beide Resolutionen gelten als Anträge zum Barteitag, zu welchem die Genossen Rösner, Witte und Schäffer delegiert werden; als Erfagmann wurde Genosse Wendel gewählt.
Zur Generalversammlung von Groß- Berlin wird folgender Antrag angenommen:
Bei wichtigen Anlässen( 18. Mära usw.) sollen vorher die Bahlabende beraten, welche Stellungnahme hierzu einzunehmen ist." Es sollen die Genossen nicht wieder vor fertige Tatsachen gestellt werden, wenn sie den Anforderungen nicht voll und ganza nachkommen tönnen.
Nach Erledigung der Delegiertenwahl erfolgt in ziemlich vorgerückter Stunde Schluß der Versammlung.
Dritter Wahlkreis.
Der sozialdemokratische Wahlverein für den dritten Wahl. freis tagte im großen Saale des Gewerkschaftshauses. Der Vorfibende, Genoffe Pohl gab im Vorstandsbericht eine Uebersicht der Tätigkeit in der Zeit vom 1. Januar bis zum 30. Juni, wobei er die große Arbeit vor und bei der Landtagswahl besonders herborhob und betonte, daß ein Teil der Genossen große Opfer gebracht habe. Ende Juni zählte der Wahlverein 2766 Mitglieder. 3100 ,, Vorwärts"-Leser waren vorhanden. Genosse arndt als Kassierer erstattete für die gleiche Zeit den Kassenbericht. schließlich eines vom Vorjahr übernommenen Bestandes von 2787,68 Mark wurden insgesamt im halben Jahr 11 111,95 m. einge nommen. Nach Berrechnung der Gesamtausgabe von 7068,74 m. terblieb am 30. Juni ein Bestand von 4043,21 M. Dem Kassierer wurde Decharge erteilt.
Unter Aufrechterhaltung der Beschlüsse von Mannheim und Essen verpflichtet der Parteitag die Genossen in allen Orten, die Jugendbewegung nach Kräften zu unterstützen.
Die Selbständigkeit der Jugendorganisation bleibt gewahrt, jedoch ist es ratsam, daß örtliche Komitees, die sich aus Vertretern der erwachsenen Arbeiterschaft zusammensetzen, den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Zur Förderung der Bildungsbestrebungen unter der proletarischen Jugend wird ein Zentralfomitee für Deutschland ein gesezt, das zu gleichen Teilen aus Vertretern des Parteivorstandes, der Generalfommission, des Bildungsausschusses und Praktikern der Jugendorganisation gebildet wird. An Orten, wo selbständige Jugendorganisationen nicht bestehen, werden Komitees für die Agitation unter der Jugend gebildet.
Dem Zentralfomitee wird die Herausgabe einer Jugendzeitschrift übertragen."
Der Borsigende berlas dann die eingegangenen Anträge und Resolutionen.
Die Diskussion drehte sich zunächst um die Frage der Maifeier. Die Mehrzahl der Redner sprach sich für ein Festhalten an der Arbeitsruhe aus.
Bei der Abstimmung über diesen Punkt wurde der Antrag, noch einmal in Berhandlungen über die Maifeier einzutreten, abgelehnt und mit großer Majorität beschlossen:
„ Die Feier des 1. Mai unter allen Umständen durch Ar. beitsruhe zu begehen und zu diesem Zwecke durch die Presse, durch Broschüren und Versammlungen geeignete Agitation dafür zu entfalten."
Der Antrag der Genoffinnen, den§ 11, Absatz 1, Gaz 2 bea Parteistatuts zu streichen, wird ohne Debatte angenommen.
Genosse Appich verurteilte scharf die Handlungsweise der füddeutschen Budgetbewilliger. Genosse uber legte dar, daß Die Gewerkschaften sehr wohl auf dem Gebiete der Ingendagitation und Erziehung Züchtiges leisten fönnten.- Genosse Gehr. mann betont, daß die Jugend vom 18. Lebensjahre ab sich den Ein Antrag, als besonderen Verhandlungsgegenstand auf die Gewerkschaften und politischen Organisationen anzuschließen habe. Tagesordnung des Parteitages zu fezen:" Die gegenwärtige Es bleibe die Jugend zwischen dem 14. und 18. Jahr. Diese könne Kriegshebe in Deutschland ", wird nach einer beifällig aufgeaber nicht von Gleichalterigen erzogen werden. Daher der Genommenen Begründung durch Ostrowsti einstimmig ange danke des Komitees, die Leitung zu übernehmen. Zur Budget nommen. frage beantragt Gehrmann folgende Resolution:
" Die Versammlung verurteilt die langerhand vorbereitete Budgetbewilligung der bayerischen und badischen Landtags. frattion als einen schweren Verstoß gegen die Grundsäße und Beschlüsse der Gesamtpartei. Sie erklärt die Berufung auf den 3. Absatz der Lübecker Resolution als durchaus verfehlt. Bwin. gende Gründe hat keine der Fraktionen für ihre Bustimmung anzuführen vermocht. Die Versammlung verurteilt ebenso die Weigerung, dem Parteivorstand als der von der Gesamtpartei bestellten Parteileitung Auskunft über die Beschlüsse der Fraktionen zu erteilen, als einen groben Verstoß gegen den Sinn des Organisationsstatuts und die Einheit der Partei. Ebenso fann das Verhalten derjenigen Parteipreffe, die dem Vorgehen jener Fraktionen zugestimmt hat, nicht gebilligt werden. Die Versammlung fordert eine Regelung in dem Sinne, daß der 3. Absatz der Lübecker Resolution gestrichen wird." Nachdem noch Rettich die Gewerkschaften für geeignet er Parteigenossen, welche zwei Jahre politisch und gewerkschaft- klärt hatte, sich der Jugendlichen anzunehmen, machte der Referent lich organisiert sind, wird nach zwei Monaten Arbeitslosigkeit in seinem Schlußwort darauf aufmerksam, daß eine selbständige oder Krankheit der" Borwärts" gratis geliefert; der Antrag Jugendorganisation dem Anschluß an die Gewerkschaften nicht steller muß aber seit mindestens zwei Jahren Abonnent des entgegenstehe, " Borwärts" sein." Die obige Resolution Maschke, die Jugendlichen Der Antragsteller Sawier wünscht, daß die Delegierten betreffend, und die Resolution Gehrmann aur berpflichtet werden, in der Generalversammlung von Groß- Berlin Budget frage wurden angenommen. Ferner machte die für diesen Antrag einzutreten. Wegen der Schwierigkeit der Kon- Bersammlung den Antrag zu dem ihren, daß auf die Tagesordnung trolle und der Höhe des zu erwartenden Ausfalls u. a. wurde der des Parteitags 1909 die Frage der ländlichen Arbeiter als erster Antrag von verschiedenen Seiten bekämpft, während andere Redner Buntt zu sehen sei. Bu einem Antrag Paul Jahns auf Wieder lebhaft dafür eintraten. Die große Mehrheit stimmte für den aufnahme in die Partei wurde gegen eine Stimme beschlossen, Antrag. Darauf wurden die Delegierten zur Generalversammlung die Wiederaufnahme nicht zu empfehlen. gewählt.
Für die Generalversammlung von Groß- Berlin wird aus der Mitte der Versammlung beantragt:
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Als Delegierte zum Parteitag wurden die Genossen Pohl, Justin Braun und Kawier und als Erfahmann Fri Schmidt gewählt.
Den Barteitag in Nürnberg betraf der nächste Punkt der Tagesordnung. Genosse Redakteur Blod hatte das Referat dazu übernommen. Der Parteitag werde, so führte er aus, harte Nach einem furzen Referat des Genossen Gehrmann zur Arbeit haben. Die Ereignisse in den letzten Tagen hätten bewirkt, bevorstehenden Provinzialfonferenz stimmte die Versammlung der daß er ein Schlachtfeld sein werde, wo über einige der wichtigsten Borlage für das Organisationsstatut zu. Als Delegierte Fragen zu fämpfen sei. Es werde zu heftigen Auseinandersetzungen sollen die Konferenz die Genossen Robert Hinge, Karl Ast tommen. Die Frage der Budgetbewilligung werde einen großen und Ahs che besuchen, als Ersatzmann eventuell Riemer. Teil der Zeit in Anspruch nehmen. Aber sie dürfe andere wichtige Als Beifizer im Vereinsvorstand wurden( für zwei AusFragen nicht in den Hintergrund drängen. Wichtig seien die Fragen, geschiedene) die Genossen Gustav Müller und Ahsche bewie die Frauen- und Jugendorganisationen zu gestalten seien und stätigt. Bum Revisor wählte man den Genossen Grimm. welche Direttiven der Bildungsausschuß erhalte. Sie erforderten eine sorgfältige Behandlung. Die geringste Meinungsverschieden
Bierter Wahlkreis.
Zur Frage der Jugendorganisation erhält dann das Wort noch Genoffe Peters, der in temperamentvollen Ausführungen die Stellung der freien Jugendorganisation vertritt. Nach dem Be schluß des Hamburger Gewerkschaftstongresses solle die Jugendorganisation vernichtet werden. Man dürfe nicht achtlos über die Organisation der arbeitenden Jugend hinweggehen. Noch bestehen überall in Norddeutschland Organisationen und in Süddeutschland habe man die Auflösung schon bitter bereut. Der Genosse Schmidt hat in seinem Referat einen Standpunkt vertreten, den die Mehrheit der Genossen nicht teilen kann. Der Gewerkschaftskongres hätte nicht das Recht, in dieser Frage selbständig zu entscheiden. Es wäre Pflicht gewesen, den Genossen selbst die Entscheidung über diese wichtige Frage zu überlassen. Die Jugendorganisationen in Nord- und Süddeutschland haben es ungefähr auf je 5000 Mit glieder und zusammen auf etwa 20.000 Refer der Presse gebracht. 20 000 Jugendliche sind zu einem gemeinsamen 8wed zusammengeführt; diese Arbeit will man nun bernichten. Die Jugendorga nisationen hätten ein reiches Betätigungsfeld. In fonfessionellen Verbänden find allein 325 000 Jugendliche vereinigt. Nur eine freie, selbständige Jugendorganisation könne die Jugendlichen für uns gewinnen. Wir wollen nicht die Bertrümmerung, sondern den Ausbau der Jugendorganisation.
Genosse Schröder sprach im Sinne des Hamburger Kongreffes für Jugendabteilungen der einzelnen Gewerkschaften. In der Abstimmung wurde folgender Antrag Peters mit großer Mehrheit angenommen:
" Der Parteitag spricht den selbständigen proletarischen Jugendorganisationen seine volle Sympathie aus und verpflichtet die Parteigenossen allerorts, unter strenger Beachtung des Bereinsgesetzes freie Jugendorganisationen nach norddeutschem Muster zu bilden und ihre Entwidelung tatkräftigst zu fördern." Ein Antrag, auf die Tagesordnung des Parteitages zu sehen: Sozialdemokratie und Genossenschaften" wurde vom Genossen Brudner begründet und von der Versammlung angenommen. Genosse Sadelbusch sprach dann zur Budgetbewilli gung durch die süddeutschen Landtagsfrattionen. Man könne dem Barteivorstand und dem Vorwärts" für ihr energisches Gingreifen nur dankbar sein. Die Revisionisten seien der Ansicht, daß sie Oberwasser bekommen. Wir müssen auf dem Barteitag gange Arbeit leisten. Er nehme an, daß die große Masse der süddeutschen Genossen mit ihren Führern nicht einverstanden ist.
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In der Stellungnahme der süddeutschen sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten zur Budgetbewilligung ber Ginzellandtage erblickt die heute, am 18. August, tagende Generalversammlung des Wahlvereins für den vierten Berliner Reichtstagswahlkreis einen groben Verstoß gegen den Lübeder Parteitagsbeschluß und somit einen völligen Bruch der unbedingt erforderlichen und hochzuhaltenden Parteidisziplin.
Adolf Hoffmann führt aus: Der Disziplinbruch liege darin, heit werde sich in bezug auf die Frauenorganisation herausstellen, Die zahlreich besuchte, in Kellers Festsälen tagende Berfamm- daß man dem Barteivorstand feine Auskunft gegeben habe. Die denn da könnten nur in Zweckmäßigkeitsfragen abweichende Mei- lung wurde um 9 Uhr von dem Genossen Hoffmann eröffnet. Nach füddeutschen Abgeordneten hätten fein Recht, für den Etat zu nungen vorhanden sein. Jedenfalls dürfe man nicht vergessen, daß einer furzen Geschäftsordnungsdebatte ergriff Genosse Strobe stimmen. Der Schwerpunkt ihres Berstoßes liege darin, daß fie die Frauen die Agitation unter den Frauen am besten selbst be- das Wort zu seinem Vortrage über den Parteitag in Nürnberg . selbständig in einer Frage entschieden haben, über die nur die Gotrieben. Minder leicht werde eine Einigung in der Frage der Der Referent streifte fura die Frage der Frauenorganisation famtpartei beschließen fönne. Anstatt bie Sache in Geheimfonven Jugendorganisation sein. Die Vereinbarungen zwischen Partei- und wandte sich dann zum Punkt Jugendorganisation. Die bekannte titeln zu besprechen, hätten sie ihre Genoffen um ihre Meinung borstand und Generalfommission und die Stellungnahme des Ge- Abmachung zwischen Barteivorstand und Generalfommission fönne fragen sollen. werkschaftstongresses, auf die Redner verweist, haben schon zu einer feinen endgültigen Beschluß bedeuten. Der Parteitag selbst habe Die Bersammlung nahm in dieser Angelegenheit folgende Nelebhaften Diskussion geführt. Besonders von solchen Genoffen, die in dieser Angelegenheit zu bestimmen. Man hat gefagt, die felbfolution an: sich mit Erziehungsfragen befaßt hätten, sei erklärt worden, daß ständigen Jugendorganisationen hätten sich nicht bewährt; fie hätten der Lebensnerv einer wirksamen Jugendorganisation nur die Selb - es vielfach an der nötigen Besonnenheit fehlen lassen. Selbst wenn ständigkeit der Jugendorganisation sein tönne, daß sie nicht von das lettere zuträfe, so ist das kein Grund, gegen die selbständigen oben herab, sondern gewissermaßen aus der Jugend selbst kommen Jugendorganisationen zu sein. Auch Partei und Gewerkschaften müsse. Es sei bezeichnend, daß selbst von den Protektoren usw. der hatten ihre Flegeljahre. Die Entwickelung von Partei und Geunter tirchlicher Fuchtel stehenden Jugendvereine eine gewisse Mit- werkschaften hat bewiesen, daß eine solche Störperschaft nur lebensbetätigung der Jugend empfohlen werde. Alles dränge nach einer fähig ist, wenn sie das Recht der Selbstverwaltung hat. Für die gewissen Selbständigkeit. Wir müßten versuchen, uns von alten arbeitende Jugend liegt nicht nur die Aufgabe vor, sich sportlich Autoritätsprinzipien frei zu machen und müßten anerkennen, daß und körperlich zu schulen. sondern es ist nötig, fie geistig zu er eine Selbsterziehung möglich und nötig sei, die von seiten der Gra ziehen, ihr die sozialistische Weltanschauung einzuflößen. Die wachsenen Rat und Unterstübung, nicht aber Stommando erfahre. Jugendorganisationen sollen den modernen Geist auch in die Bon seinem Standpunkt aus, wäre es das beste, wenn der Partei- jugendlichen Streise hineintragen. tag an die Frage der Agitation durch Komitees herantrete usw.; In der Maifeierfrage hat bekanntlich der Parteivorstand Ababer daneben folle eine selbständige Jugendorganisation, die Bil- machungen mit der Gewerkschaftsfommission getroffen. Wir haben dung, förperliche Erziehung und Unterhaltung pflege, ruhig weiter gesehen, daß die Maifeier nicht den Charakter angenommen hat, bestehen, und wo sie noch nicht bestehe, sich neu bilden können. Es den sie eigentlich annehmen sollte. Aber doch hat die Arbeitsruhe folle eine Verbindung geschaffen werden zwischen den Erwachsenen am 1. Mai stetig um sich gegriffen. Dort, wo die Organisationen l
Dieser Borgang bedeutet einen kräftigen Borstoß der revi sionistischen Arbeit, einen Ehritt nach rechts, eine Annäherung an die Bügerlichen, zur Reformpartei. Die Generalversamlung erwartet deshalb, daß der in Nürnberg stattfindende Parteitag mit aller Deutlichkeit erklärt, daß die Beschlüsse der Parteitage auch für die füddeutschen Landtagsabgeordneten bindend sind. Die Stellungnahme des Parteivorstandes als oberste Instanz der Partei und die Haltung des Vorwärts" als Zentralorgan in Dieser Angelegenheit ist deshalb nur gu billigen.
Bur Brandenburger Konferenz werden teine Anträge gestellt.