reden. Richtig ist dagegen, und es ist notwendig, das ganz besonders damit die Zustimmung zum Budget zu erringen.p Wer wird in diesem Gepläntel Gieger bleiben, Bülow oder die zu betonen, daß die einzelnen Abgeordneten aus sehr ver- Die Frage ist aber, ob es im Parteiintereffe liegt, preußische Landrats- und Regierungspräsidenten- Bureaukratie? Wenn schiedenen Motiven zu ihrer Stellungnahme gelangten. Die wenn zwischen Regierung und sozialdemokratischer Fraktion das Korps der Landräte ernstlich will, wird es sicherlich das Feld Reden, mit welchen eine Reihe von Abgeordneten ihr Verhalten in Liebenswürdigkeiten in der angedeuteten Richbehaupten, hat es doch in dem Kampf um den Mittellandkanal selbst der erwähnten Stuttgarter Parteiversammlung begründeten, ließen tung ausgetauscht werden! Die Antwort fann nicht jede Einheitlichkeit der Auffassung durchaus ver- fchwer fallen. Die Sozialdemokratie ist der Todfeind der be- gegenüber dem Willen Wilhelm II. von Gottes Gnaden die Kanalmissen. Während aus der Rede des einen die Befriedigung stehenden Gesellschaftsordnung, das ist der Grundsatz, den sich unsere verstümmelung durchgesetzt. Vorläufig allerdings fühlt sich Bülow darüber heraustlang, daß mit der Abstimmung eine lästige Abgeordneten in allen Barlamenten stets vor Augen halten müssen. noch ziemlich sicher im Sattel, denn sein Leibblatt, die„ Norddeutsche Fessel gebrochen sei und die Abgeordneten nun auch in Bezug auf Alle Sophisterei hilft nicht über die Tatsache hinweg, daß die Allgemeine Zeitung ", bringt an der Spige ihrer legten Nummer das Budget freie Hand hätten, was ihr Votum wertvoller mache, fonnte Bustimmung zum Etat eine Anerkennung des Klassenfolgende Meldung: man aus den Ausführungen eines anderen Abgeordneten schließen, daß staates und eine Vertrauenstundgebung für die Neer den Lübecker Beschluß so auffasse, wie er gemeint ist und daß er, gierung ist. dem vermeintlichen Zwange besonderer Verhältnisse folgend, nur Der Parteitag wird deshalb diesen strittigen Absatz der Lübecker dieses eine Mal ausnahmsweise für das Budget gestimmt Resolution so formulieren müssen, daß er auch den spitzfindigsten habe. Ein dritter Abgeordneter schließlich meinte, wichtiger als die Interpreten kein Hintertürchen offen läßt. Läßt sich eine zweifelsAnnahme oder Ablehnung des Budgets sei die Einigkeit in freie Formulierung nicht finden, dann niöge man den letzten Absatz der Partei, und in der Fraktion sei allein dieser Gesichtspunkt in Gottes Namen streichen! für ihn maßgebend gewesen. Wenn man sich diese Gegensätze vor Augen hält, wird man die Bemühungen Heymanns, durch eine Reihe von Zitaten eine fachliche Uebereinstimmung der verschiedenen Abgeordneten zu beweisen, richtig würdigen.
Politifche Uebersicht.
Allein darauf fommt es hier weniger an. Ueber Motive wird Berlin , den 22. August 1908. nicht abgestimmt, und da sämtliche Abgeordneten für das Budget Deutsch englische Friedensdemonstration. votiert haben, sind auch alle für den Beschluß haftbar. Daraus entDie englische Arbeiterpartei hat, wie wir bereits meldeten, den Die englische Arbeiterpartei hat, wie wir bereits meldeten, den springt eine. Interessensolidarität, die den einzelnen in der Verteidigung des gefaßten Beschlusses mit Beschluß gefaßt, eine Anzahl Delegierter nach Deutschland zu senden, unter weiter treibt, als er eigentlich beabsichtigt um der deutschen Arbeiterschaft einen Besuch abzustatten und mit ihr hatte. Wichtiger ist die Stellung, welche die Parteigenossen gegen die Kriegstreibereien in England und Deutschland zu proim Lande zu der Budgetabstimmung ihrer Abgeordneten eingenommen haben. Die entscheidende Stelle ist der Landes testieren. Der Beschluß soll in der zweiten Hälfte des September parteitag, und dieser hat eine Tadelsresolution gegen zur Ausführung gelangen. Am
die Fraktion abgelehnt. Der Wortführer der Fraktion bezeichnet
Sonntag, den 20. September,
dieses Ergebnis als einen Erfolg der Abgeordneten, und wird in Berlin eine große, vom Ausschuß der Geer ist dazu berechtigt, wenn er nur die nackte Tatsache in Betracht wertschaftskommission und vom Aktionsausschuß zieht. Er tat aber noch ein übriges und schilderte auch die begleitenden Umstände, allerdings in sehr einseitiger Weise. der Partei gemeinsam einberufene Volksversammlung
Sehen wir zu, wie sich die Dinge wirklich abgespielt haben. Die Refolution Kayfer, die Gegenstand der Verhandlung war, hatte stattfinden, in der eine aus 20 Personen bestehende Deputation engfolgenden Wortlaut: Die Landesversammlung spricht, nachdem sie von der Tätig- lischer Arbeiterführer eine Adresse der Arbeiter Großbritanniens an keit der sozialdemokratischen Abgeordneten im Landtage Kenntnis die Arbeiter Deutschlands überreichen wird. In dieser Adresse wird genommen, der Landtagsfraktion ihre volle Anerkennung aus für Stellung genommen gegen die Kriegsheßereien. Das Manifest ist Sie geschickte und wirksame Weise, in welcher sie die Interessen unterzeichnet von 50 Parlamentsmitgliedern und 2000 Leitern der werftätigen Bevölkerung des Landes wahrgenommen hat. Die Landesversammlung bedauert jedoch, daß die sozial- von Gewerkschaften, Genossenschaften, Krankenkassen und anderen demokratische Landtagsfraktion bei der Schluß abstimmung Organisationen.über den Gesamtetat diesem ihre Zustimmung gegeben hat.
etats fommt."
Zur Reichsfinanzreform.
Die bisher eingegangenen Berichte bestätigen, daß das Amtsgericht in Frankfurt a. M. von dem Untersuchungskommissar in der Disziplinarsache wider Schüding nicht wieder„ Unbekannt" um die Vernehmung eines Nedakteurs der Frankfurter Zeitung " ersucht worden ist. Der Kommissar hat das Ersuchen nicht auch auf etwaige Anwendung des Zeugniszwangsverfahrens erstrect. Er hat noch gestern auf die Zeitungsmeldungen hin das Gericht um Einstellung weiterer Zwangsmaßregeln ersucht.
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Die Wurzeln der freisinnigen Kraft. Die freifinnige„ Berliner Morgenpost " legt in einer Betrachtung über die Finanzreform die Quellen bloß, aus denen der Freisinn feine finanzielle Straft zieht. In dieser erbaulichen Darstellung
heißt es:
Die Reichsfinanzreform läßt sich auf Grund einer direkten Einkommens, Vermögens- und Erbschaftssteuer nicht durchführen, weil der konservative Bestandteil des Blocks sich dem widersetzt. Es bleiben also nur gewisse indirekte Steuerquellen übrig, wie Elektrizitätsindustrie, Gasindustrie, Branntweinveredelung, Tabak und Brauerei. Das sind aber im wesentlichen die Industrien, von denen der Freifinn alimentiert wird. Neben der Börse, die ohnehin seit der Börsenreform ziemlich hartTeibig ist, find es die Spritveredeler, die TabatTeute und die Brauer, die nahezu achtzig Prozent der gesamten Kriegskasse für den Freifinn aufbringen. Im allgemeinen geschieht diese Alimentierung ohne viel Gerede, da die Interessenten erkennen, daß in der Tat ihre Industrien ständig bedroht sind und des Schutzes bedürfen. Auch wird dem Freifinn diese dem Freifinn diese Alimentierung nie so unnobel vor gehalten, wie bas die rheinischen Industriellen gegenüber der nationalliberalen Partei machen. Selbstverständliche Bedingung ist aber, daß der Freifinn als Ritter Georg vor der betreffenden Industrie steht, wenn die Bierschlange, der Tabatdrachen und andere Ungetime ihr Haupt erheben. Ginge der Freifinn auf eine Reichsfinanzreform ein, die diese Industrien belastet, so würden seine ergiebigsten Geldquellen versiegen und das wäre für ihn nicht der Anfang vom Ende, sondern das Ende selbst."
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Wie das Reich und die Einzelstaaten, so charakterisiert sich auch Württemberg als ein lassenstaat; und wenn hier die Das Reichsschagamt ist eifrig an der Arbeit, SteuerMachtmittel des Klassenstaates den Arbeitern gegenüber nicht vorlagen en masse auf Vorrat auszuarbeiten, damit wenn immer in der gleichen brutalen Weise zur Anwendung gebracht das eine oder andere Steuerprojekt dem Reichstag nicht zuMan darf gespannt darauf sein, was der Freifinn auf die Bewerden, wie in Preußen und anderen Bundesstaaten, so ändert das nichts an der Tatsache, daß die Arbeiterklasse auch in sagt, der Reichsschatzsekretär sofort ein anderes Projekt als Hauptung zu erwidern hat, daß er lediglich der parlamentarische Württemberg von der vollen Anerkennung ihrer Ersatz zur Hand hat. Wie die Frants. 3tg." von gut unter- Sachwalter einiger Interessentenkreise ist, die ihn für seine Tätigkeit Württemberg von der bollen Anerkennung ihrer richteter Seite erfährt, hat z. B. das Reichsschaamt zur bezahlen müssen. Gleichberechtigung noch weit entfernt ist. Die Vertreter der Arbeiter im Parlament haben die Pflicht, Reform der Branntweinbelastung zwei Eventualunbeschadet der Teilnahme an den Gesetzgebungsarbeiten und vorlagen ausgearbeitet: einmal ein BranntweinVorschläge zur Verpfaffung der höheren Schulen. deren Beeinflussung zugunsten der ausgebeuteten und unterdrückten monopol, das allerdings infolge des Einspruchs In der Reformation", einem Organ des Muckertums, macht Volksschichten, die unversöhnliche Gegnerschaft der Sozialdemokratie Bayerns eine Gestalt erhalten hat, die in einigen Punkten von der Gymnasialprofessor Weber in Stassel folgende Vorschläge über gegen den Klassenstaat zum Ausdruck zu bringen. Die Zustimmung dem Stengelschen Projekt abweicht, und sodann eine den Religionsunterricht in den höheren Schulen: zum Gesamtetat aber ist eine Vertrauenstundgebung für die Re- Reform der Branntweinsteuer mit einer einzigen der Einführung neuer Lehrbücher für den Religionsunterricht un1. Die kirchlichen Behörden sollen ihr Recht der Mitwirkung bei gierung und damit eine Anerkennung des Klassenstaats. Die Landesversammlung erwartet, daß die sozialdemokratische erhöhten Verbrauchsabgabe, wobei verschiedene Uebergangs- nachsichtlich gebrauchen. Fraktion des Landtages fünftighin in llebereinstimmung mit dem maßnahmen vorgesehen sind. Die Regierung scheint gegen 2. Analog mit den Befugnissen der katholischen Kirche soll bei Beschluß des Lübecker Parteitages zu einer Ablehnung des Gesamt- wärtig mehr der zweiten Vorlage geneigt zu sein, weil sie der Feststellung der Lehrpläne und Lehraufgaben die kirchliche Oberdiefe für parlamentarisch leichter durchsetzbar hält als das behörde durch einen beauftragten Vertreter mitwirken. Diese Resolution wurde nicht etwa der Landesversammlung Monopol. Eine weitere vom Schazamt ausgearbeitete 3. Das Visitationsrecht des Generalsuperintendenten soll ergänzt gedruckt vorgelegt, sondern vom Vorsitzenden, nicht gerade übermäßig Eventualvorlage ist die Reichsvermögenssteuer, die werden durch ein geregeltes Beschwerde und Antragsrecht der kirchdeutlich und eindrucksvoll, zur Verlesung gebracht. Bekämpft wurde für den Fall in Reserve gehalten wird, daß die übrigen vom solche vorhanden sind. lichen an die Staatsbehörden zur Beseitigung von Uebelständen, wo sie nur vom Berichterstatter der Fraktion, dem Gen. Dr. Lindemann, Reichstag bewilligten Steuern den Geldbedarf nicht decken. 4. Das Visitationsrecht der Generalsuperintendenten soll auf die und zwar besprach dieser fie in seinem Schlußwort so, daß allgemein der Eindruck herrschte, die Fraktion würde de neuen Provinzen ausgedehnt werden. missionieren, falls die Resolution angenommen würde. 5. Ein angemessener Teil der zweijährigen Vorbereitungszeit auf Hehmann beruft sich zum Beweis dafür, daß eine solche Drohung Wir berichteten gestern bereits, der Verlauf der Affäre Schüding den Religionsunterricht soll in erster Linie unter firchlichem Einfluß nicht ausgesprochen wurde, auf den Bericht über die Rede in der lasse deutlich erkennen, daß die landrätliche Bureaukratie gegen die unter der Leitung des Generalfuperintendenten stehen, nicht unter der Schwäbischen Tagwacht", er weiß aber, daß es fich nicht um ein Rücksichtnahme des Fürsten Bülow auf die Blockgemeinschaft Leitung des Provinzialschulkollegiums. Stenogramm handelt, und somit der wiedergegebene Wortlaut nicht revoltiert und, unbekümmert um die Politik des Reichskanzlers, Religionslehramtes einem oder mehreren geeigneten, erfahrenen und 6. Der Generalsuperintendent überweise die Kandidaten des beweisfräftig ist. Maßgebend ist der Eindrud, den die Rede hervor- nach ihrem eigenen Ermessen gegen Dr. Schüding und bewährten Religionslehrern, die dann über die Eignung des Kanbrachte, und da ist unbestreitbar, daß die Versammlung überzeugt war, die für ihn eintretenden liberalen Blätter borgeht, da didaten für das von ihm begehrte wichtige Amt selbständig dem die Annahme der Resolution bedeute einen Konflikt mit der Frattion. Einen folchen wollte man aber vermeiden, da ja im sie des freifinnigen Blodgefährten überdrüssig ist. Wie richtig diese Generalfuperintendenten zu berichten hätten. übrigen die füchtigen Leistungen der Abgeordneten allseitig anerkannt Annahme ist, beweist die mit dem Reichskanzleramt enge Fühlung twurden. Db bei dieser Lage der Dinge die Fraktion berechtigt ist, unterhaltende Köln . 8tg.", die in einem scharfen Leitartikel die auf den erzielten Erfolg" besonders stolz zu sein, möchten wir preußische Bureaukratie" angreift, die ihrem Chef so empfind dahingestellt sein lassen! Jedenfalls ist niemand berechtigt, lich die reise stört und seinen deutlich ausge bersammlung die Budgetabstimmung der Fraktion gutgeheißen rheinische Blatt im Anschluß an seine Meldung über das Zeugnis aus der Ablehnung der Resolution zu schließen, daß die Landes- sprochenen Willen" nicht respektiert. Wörtlich sagt das hat! Mit dem gleichen Rechte fönnte man auch behaupten, die Landes zwangsverfahren gegen die" Frankf. 3tg.": versammlung hätte durch ihr Botum bestritten, daß 23ürttemberg ein Klassenstaat sei.
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Wenn es der Fraktion wirklich so leicht gewesen wäre, wie Heymann es hinstellt, ein ausdrückliches Vertrauensvotum zu erzielen, dann war es ein Unrecht von ihr, der gebotenen Gelegenheit auszuweichen. Der Verfasser der Resolution hatte selbst beantragt, über die einzelnen Säße getrennt abzustimmen. Dieser Antrag wurde abgelehnt, weil die Versammlung aus den bereits erwähnten Gründen den Wortlaut nicht tannte. Aber die Abgeordneten kannten ihn, denn er war drei Wochen zuvor in dem Bericht der „ Schwäbischen Tagwacht" über die Stuttgarter Parteiversammlung abgedruckt worden. Hätte einer der Abgeordneten den Antrag auf getrennte Abstimmung unterstüßt, dann wäre ihm jedenfalls Folge geleistet worden und hätte die Fraktion so ein, wenn auch nicht unbeeinflußtes, so doch deutliches Botum erzielen können. Die Gründe, welche die Mitglieder der Fraktion betogen, die Abstimmung en bloc als wünschenswerter erscheinen zu lassen, sind nicht bekannt, man kann über sie nur Vermutungen anstellen.
Wenn in der gegenwärtigen Diskussion oder in Nürnberg der Beschluß der borjährigen württembergischen Landesversammlung als Beweis dafür herangezogen werden sollte, daß die württembergischen Parteigenossen die Budgetannahme durch ihre Landtagsfraktion gutgeheißen hätten, dann fann diefe Behauptung mit gutem Gewiffen als falsch zurückgewiesen werden. Eine einwandfreie flare Stellungnahme ist nicht erfolgt; diese bleibt dem Parteitag in Nürnberg überlassen, und wie der entscheiben wird, kann nicht zweifelhaft sein.
Die Parteiblätter, die den Beschluß der Badischen Landtagsfraktion billigen, sehen in ihm die Lübecker Resolution erfüllt. Sowohl in Württemberg als auch in Baden wird die Annahme der im Budget enthaltenen Aufbesserung der Beamtengehälter als„ ausnahmsweiser", 3tvingender", in besonderen Verhältnissen liegender Grund" bezeichnet, der die Zustimmung zum Etat notwendig machte. Man braucht nur diese Worte der Lübecker Resolution anzuführen, um nachzuweisen, daß die Budgetannahme durch unsere Genossen in den beiden Landtagen dem Parteitagsbeschluß widerspricht. Und wenn hinzugefügt wird, daß man es im Lande nicht ber stehen würde", wollten die Sozialdemokraten einen solchen Etat ablehnen, so ist das eine leere Phrase. Bei früheren Gelegen heiten ist der Gesamtetat von unseren Genossen abgelehnt worden, obwohl er ebenso wichtige oder noch wichtigere Pofitionen enthielt. Unsere wachsenden Wahlziffern beweisen aber, daß die Wähler die Bedeutung der sozialdemo tratischen Budgetablehnung recht toohl zu würdigen wissen! Der wirkliche Grund für die wachsende Neigung der süddeutschen Abgeordneten, den Budgets zuzustimmen, liegt darin, daß manche Frattionsmitglieder sich zu sehr als Staatsmänner fühlen. Es mag auch zutreffen, daß die Regierung da und dort sozialdemokratische Redner mit größerem Entgegenkommen behandelt, wenn sie hoffen kann,
Bülow und die Bureaukratie.
7. Um als Religionslehrer angestellt zu werden, bedarf der Kandidat eines tirchlichen Zeugnisses als venia docendae religionis, genau wie in der katholischen Kirche.
Bekenntnis der Kirche stattfinden, in einem öffentlichen Gottesdienst. 8. Bei der Anstellung muß eine förmliche Verpflichtung auf das Kreissynoden werden.- Bekenntnis der Kirche stattfinden, in einem öffentlichen Gottesdienst. 9. Diese Religionslehrer sollen dann geborne Mitglieder ihrer
Auf der Kandidatensuche!
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„ Die preußische Bureaukratie hat sich in dieser Sache, wie man fie auch drehen mag, nicht mit Ruhm bedeckt. Sie hat Die konservative und nationalliberale Ordnungspresse ist sehr ihrem Chef, dem Ministerpräsidenten empfind- erbost darüber, daß das Zentrum von der Unterstützung dec lich die Krise gestört und Konservative wie Liberale, Kandidatur des Grafen Posadowsky im Wahlkreise Speyer - LudwigsGegner wie Freunde Schückings haben in dem Vorgehen der Hafen nichts wissen will und das dortige Zentrumsblatt, die Regierung nur eine Kette von Mißgriffen und Ungeschicklichkeiten Pfälzer Btg." turzweg mitteilt, daß zwischen den bürgerlichen Parteien gesehen. Diese Kette hat jetzt ein neues Glied bekommen. Dem zwar schon während der Tagung des bayerischen Landtages Bürgermeister sollte eine freifinnige Kandidatur verwehrt werden; über die Reichstagsersatzwahl in jenem Kreise Verhandlungen geer, der Kommunalbeamte, sollte nicht das Recht jedes Preußen pflogen worden seien, daß aber die pfälzischen Abgeordneten sich haben, seine Meinung frei zu äußern; ein Regierungs- einmütig und im Einverständnis mit anderen politischen hervorpräsident durfte von ihm sagen, er zeige fich feiner liberalen ragenden Persönlichkeiten dahin entschieden hätten, den Vorschlag Schriften wegen seines Amtes umwürdig. Diese Offenherzigkeiten auf Aufstellung der Kandidatur des Grafen Posadowsky abzulehnen. mußten die Liberalen in eine energische Abwehrstellung treiben, Die ehrsame Kronsbeinsche Bost" gibt trotzdem die Hoffnung und selbst die fonservativen Blätter sahen ein, nicht auf, daß die Einigung aller sogenannten Ordnungsparteien auf daß dem System durch solche Blüten nur Schaden einen gemeinsamen Kandidaten zustande kommt, und da es mit zugefügt werden könne und daß die Unvorsichtigen ihrem Brotegé, dem Großadmiral v. Köster nichts ist, empfiehlt sie eine Rüge verdienten. Aber bei diesen Rücksichtslosigkeiten gegen als neue staatsmännische Kapazität den Unterstaatssekretär Dr. v. Mayr ben Liberalismus hatten die Verwaltungsstellen eine wenn auch in München : fadenscheinige Entschuldigung. Sie betrieben ihre Untersuchungen und Verfolgungen im geheimen; sie wirkten für das System in der Voraussetzung, daß die Deffentlichkeit nichts davon erführe. Daß sie keine Zuschauer haben wollten, sah man daraus, daß man das Verfahren als streng geheim kennzeichnete. So fein es aber auch gesponnen war, die Presse warf ihr Licht darüber. Der Mantel, der die Maßregeln der Regierung verdeckt hatte, verblaßte, und was dann im Lichte hervortam, war so häßlich, daß alle die Vaterschaft leugneten.
Daher find wir nach wie vor der Ansicht, daß die Nationalliberalen in Ludwigshafen Speher eine politisch neutrale Kandidatur aufstellen, deren nationale Bedeutung in sich selbst ruht und so stark ist, daß das Zentrum Klipp und flar noch einmal zur Stellungnahme gezwungen werden muß. Besseres fich Agitationsmaterial läßt für die Deutsche Bereinigung nicht beschaffen, und so dienstschreibbeflissen die im ultramontanen Kasuisten Zentral organ der demokratischen Zentrumspartei, der Kölnischen Volkszeitung", auch sein sollten. Und der Kontrast wird um so größer, je näher die neutrale Kandidatur dem Zentrum steht, sofern es tatsächlich religiöse Motive ernstlich als parteibildende Kraft für sich anfähe. Wir können da immmer wieder nur auf den Unterstaatssekretär Professor Dr. v. Mayr in München hinweisen, der selbst gläubiger Statholit ist, dessen hochsinniger staatsmännischer Bildung jede ultramontane Demagogie aber praktisch und theoretisch ein Greuel scheint."
Trotzdem dieser neue Borstoß; und jetzt in aller Deffentlichkeit. Zuerst ist man gesonnen, eine Ungeschicklichkeit anzunehmen, die alle bisherigen überbietet. Unwahrscheinlich ist diese Erklärung nicht; die andere aber liegt näher. Wer hat der Schleswiger Regierung das Spiel verdorben und die Beute vor der Bergung genommen?.... Warum machte der Regierungstommiffar vor dem deutlich ausgesprochenen Warum stellt man denn nicht die größte politische Kapazität Willen des ersten preußischen Beamten nicht auf, die Deutschland zurzeit befigt, Herrn Dr. Wilhelm Kronsbein in Halt? Mit diesem Zwangsverfahren ist nichts zu gewinnen; Berlin . viel kann aber der Regierung verloren werden. Nachdem der Fall Schücking einmal seine verhängnisvolle Entwickelung genommen und unser innerpolitisches Leben vor eine Krisis gerückt, ist ganz Wegen Auflösung des Reichstags kam der ihm am 1. März 1906 besonderer Takt und vorsichtige Zurückhaltung vonnöten. Diefen vorgelegte Entwurf eines Gesetzes über die Haftpflicht für den bei nötigen Takt, vielleicht auch das Verständnis, das man bei dem Betriebe von Kraftfahrzeugen entstehenden Schaden nicht zur einem politischen Beamten freilich voraussetzen sollte, hat der Verabschiedung. Inzwischen hat der Reichstag unter dem 12. Fe mit dem Verfahren beauftragte Regierungsbruar d. J. in zwei Resolutionen den Wunsch nach wirksameren Maßbeamte vermissen laffen." regeln zur Verhütung von Unfällen und einer Verschärfung sowohl
Automobil- Gefehentwurf.