zu

der

Schicht der Selbständigen  Angestellten. Arbeiter.

Grtverbstätige nebst Dienenden und Angehörigen 2173 470 287 920

3 211 438

darunter

Proz. Erwerbstätige Proz. für sich 758 783 24,7 99 068 8,2 2218 481 72,1

38,7 4,2 57,1

Prozentanteil der 3 sozialen lassen in Landwirtschaft Industrie Handel 35,9

47,7 0,4 51,9

28,8

6,1 65,1

12,0

52,1

-

hinzugekommenen

( Lehrer Dr. W. Hausenstein) nahmen girla 80, an den Abenden an, 424 000 waren berufslose Selbständige, die mit ihren Angehörigen daß sie den Arbeiter gestoßen, geohrfeigt, mit dem über Geschichte der politischen Parteien in Deutsch  - und Dienstboten 571 000 Stöpfe bildeten. land( Kampffmeyer und Dr. Haufenstein) zirka 50 Personen teil. Stod geschlagen und aus der Wohnung ins Ge­Von den oben erwähnten 5,6 Millionen der zur Landwirtschaft, fängnis gestedt haben. Der Inspektor erklärte, er habe Die folgenden 3 gyllen über Sozialgesezgebung: Das Problem Industrie und Handel gehörigen Bevölkerung gehören ihrer sozialen sich für berechtigt gehalten, den alten Arbeiter wegen der Arbeits­der Arbeiterversicherung( Joh. Timm) in 6 Abenden, Stellung nach an: Invaliden- und Altersversicherung( E. Dachsel) in berweigerung aus dem Schuppen zu werfen und zu ohrfeigen. Der 5 Abenden und Kranten und Unfallversicherung Inspektor befundete weiter, vor dem Schuppen habe der alte ( G. Mauerer) in 10 Abenden, deren Wichtigkeit einen stärkeren Arbeiter ihn beschimpft und mit Steinen nach ihm ge­Besuch voraussehen sollten, waren durchschnittlich nur von airta Selbständigen. worfen 40 Personen besucht. An den Vortragsabenden über Grund­eine Bekundung, die feiner der übrigen züge des Völkerrechts Angestellten von Rechtspraktikant Sänger sechs 8eugen, einschließlich des beteiligten Kämmerers fanden sich 40, Arbeiter und den des und 6 Vorträgen über den Gutsrendanten, bestätigen Rampf gegen das Verbrechen oder Grundzüge der Am größten ist die Selbständigkeitsziffer von den genannten tonnte. Aus der Wohnung ins Gefängnis will der Inspektor Kriminalpsychologie von Rechtspraktikant A. Staufmann Berufszweigen in der Landwirtschaft( 47,7 Broz. aller zur Land- den Arbeiter geschleppt haben, weil dieser ihn mit Totschlag be­fanden sich 50 Hörer ein. Ein technischer Zyklus über die gotowirtschaft gehörigen Personen), die Angestelltenziffer in Handel und motive erzielte nur 15 Teilnehmer. Außerordentlich stark besucht Verkehr( 12 Broz.), die Arbeiterziffer in Gewerbe und Industrie waren hingegen die das ganze Wintersemester 1907/08 in Anspruch( 65,1 Proz.), nämlich nehmenden drei Kurse für Deutsche Sprach e. In einem Zyklus über Moderne Dichter und Denter trug Schriftsteller H. Harpuder über Mag Stirner, Niezsche, Ibsen  , Hauptmann und D. N. Hartleben   vor. An 2 Abenden Sprach Kurt Eisner   über Napoleon Bonaparte   und Professor Dr. Staudinger über die Theorie des Genossenschaftswesens. Die Sonnabendabende füllten in zivangloser Reihenfolge literarische Veranstaltungen aus. Die dem Berein angegliederte Jugendorganisation, die, lediglich unter Aufsicht des Vorstandes, ihre Geschäfte selbst erledigt, ent­wickelt sich in erfreulichster Weise. Die Durchführung des gesamten Progammes erforderte einen Kostenaufwand von 8000 M., die den Organisationen aufgebracht wurden. Für δας Kommende Jahr ist dieselbe Summe bereitgestellt. Der foeben veröffentlichte Lehrplan 1908-09 enthält: Die Erde und die sie umgestaltenden Naturfräfte 6 Abende, wotonit 8 Abende, Wirtschaftsgeschichte 12 Abende, daran anschließende Distussionsabende 6, Gewerkschafts­geschichte 6 Abende, Reichstagswahlstatistit 5 Abende, Bürgerliches Gesebuch 8 Abende, lassiter des Sozialismus 8 Abende, Nervenheilkunde und Al- Land- und Forstwirt­toholismus 6 Abende, Der gewerbliche Arbeits­vertrag 6 Abende, Geschichtsauffassungen 2 Abende, Kunstgeschichte 8 Abende, Bayerische Geschichte 3 Abende, 10 Führungen durch die alte Binatothe! und brei Kurse in deutscher Sprache. Außerdem finden noch eine Reihe interessanter Einzelvorträge statt.

bon

Aus den Organisationen.

Welche Entwickelung in diesen beruflichen und sozialen Berhält nissen vorgeht, ergibt ein Vergleich mit den Ergebnissen der früheren Berufszählungen von 1895 und 1882. Prozent der Gesamtbevölkerung des Jahres

0

•

.

Erwerbstätige Dienende Angehörige Berufslose Selbständige

1907 1895 1882 50,0

1,7

45,1 2,4

41,8

6,4

46,5 1,8 47,0 46,4 5,5

5,2

droht habe. Auch diese Bekundung vermochte keiner der übrigen 8eugen zu bestätigen. Im Gegenteil: drei Zeugen bekundeten eidlich, daß sie lediglich Gewalttaten gegen den Arbeiter, die vom Inspektor und vom Kämmerer verübt wurden, gesehen haben. Der Kämmerer bekundete, daß er gemeinschaftlich mit dem Inspektor den alten Arbeiter mit dem Siod bearbeitet hatte. Trogdem beantragte der Staats. anwalt Berurteilung des Angeklagten. Der Bere teidiger Rechtsanwalt Hugo Haase   legte bar, eine Verurteilung des Arbeiters würde wie ein Hohn auf die Rechts­sicherheit und Rechtsgleichheit der Arbeiter in Breußen empfunden werden müssen. Selbst wenn etwa der Arbeiter geschlagen oder geworfen habe, so habe er sich in Notwehr befunden und müſſe wegen der begleitenden Umstände freigesprochen werden. Das Gericht folgte aber der Bekundung des wegen mangelnden Bes wußtseins der Rechtswidrigkeit seines Tuns ohne Anklage gelassenen

Es betrug bei den Berufsangehörigen( Erwerbstätige mit Gefängnis und bret Mart Geldstrafe. Bei der Be­Dienenden und Angehörigen) Es betrug bei den Berufsangehörigen( Erwerbstätige mit Inspektors und verurteilte den Arbeiter zu einer Woche

schaft

in

·

barunter Landwirt Gewerbe und Industrie schaft Sandel und Verkehr Dienste wechselnder Art Staats- usw. Dienst, freie Berufe BerufsloseSelbständige­

Summe.

Bunahme 1895-1907 absolut +11 462

Prozent der Gesamtbevölkerung 1907 1895 1882

gründung betonte der Vorsitzende, daß das Gericht die Tat des Angeklagten wegen der begleitenden Umstände sehr milde be­urteilt habe.

-

Und da gibt es noch Leute, die sich darüber wundern, daß die 40,3 45,8 45,8 50,9 Erkenntnis von der Herrschaft der Klassenjuftig sn immer weitere Kreise bringt und daß Landarbeiter den Gefilden Dstelbiens ents 50,1 fliehen, weil nach ihrer Anficht vollkommene, Rechtlosigkeit für fie 28,8 bort herrscht.

Proz.

+0,4

+

1 897 404 903 200 672 14 874

+0,05 22,6 35,5

39,2 44,7 88,3 31,0

11,6 9,8

8,8

+82,8

0,9 0,8

0,7

48 585

+ 188 398 31,9

16,5

5,2 5,1

4,7

818 892

+ +14,2

Gegen das Urteil ist selbstverständlich Berufung eingelegt.

Unter der Maske der Alkoholbekämpfung.

8,7 7,5 7,1 Den Gegnern der Sozialdemokratie ist kein Mittel zu schlecht,

Der jozialdemokratische Verein Bayreuth   rich­tete eine besondere Sparabteilung ein, die den Mitgliedern Gelegenheit geben soll, die für die Erwerbung des Bürger­100 100 100 wenn es gilt, der Arbeiterbewegung etwas anzuhängen. Bom rechts, d. h. des Gemeindewahlrechts, erforderlichen Gebühren verschiebung in den sozialen lassen. Die Klasse der über den Alkoholismus   in Arbeiterkreisen zu tendenziösen Ber­Hand in Hand mit dieser beruflichen Entwickelung geht eine Berband oftdeutscher Industrieller werden jetzt selbst Erhebungen anzusammeln. Der bisherige Bürgerrechtsverein wurde mit Angestellten und Arbeiter hat sich weiter vermehrt, die der dächtigungen sozialdemokratischer Arbeiter benut. dem sozialdemokratischen Berein verschmolzen. Dieser Ver Selbständigen   ist an 8ahl zurüdgegangen: band hat auf behördliche Anregung hin festzustellen versucht, Bu bezw. Abnahme seit 1895 welchen Erfolg seine seit Jahren gegen den Alkoholismus der Erwerbstätige nebst Fabritarbeiter gerichteten Bestrebungen gehabt haben. Zu diesem Dienenden und Erwerbstätige Swede hat er vor einiger Zeit die nachstehende Rundfrage an die Angehörigen für sich Verbandsmitglieder ergehen lassen:

Im Wahlkreis Meißen Riesa Großenhain  ( 7. sächs.) hat bie Drganisation in den letzten Jahren eine große Ent­wicklung genommen. Bei der Gründung des Kreisvereins im Jahre 1902 zählte er in 11 Ortsgruppen 1670 Mitglieder, am 1. Juli 1908 in 16 Ortsgruppen 3701 Witglieder. Allein im Geschäftsjahr 1906/07 wurden 1000 neue Mitglieder gewonnen, während im vergangenen Jahre wohl infolge der herrschenden Krise nur 99 Mitglieder hinzu gelommen sind. In den letzten Jahren ist auch der Abonnentenstand ber Parteipreife tüchtig gestiegen, so daß die Meißner seit dem 1. April d. J. über ein eigenes Beitungsunternehmen ver­fügen und einen besonderen Lokalredakteur anstellen konnten, den

Genossen N. Schmidt.

Jm Wahlkreis Löbau Ebersbach  ( 2. fächsischer) ist im letzten Berichtsjahre die Mitgliederzahl von 890 auf 790 zurüd­gegangen, in der Hauptsache, weil die im Kreise vorherrschende Textilindustrie von der Strife schwer betroffen ist. In 21 Orten find 40 sozialdemokratische Gemeinderatsmitglieder vorhanden. Die Auflage der Voltszeitung" betrug 8218 Exemplare, ein verhältnis­mäßig guter Stand.

Unfere Toten. In Eisen starb der Genosse Wilhelm Schmidt. Seit Mitte der neunziger Jahre hat er in Essen   auf politischem und gewerkschaftlichem Gebiete eifrig gearbeitet. In beiden Zweigen der Arbeiterbewegung hat er wichtige Vertrauens poften befleidet. Keine Maßregelung, feine Arbeitslosigkeit hat ihn je gehindert, für seine Ueberzeugung einzutreten.

Aus Induftrie und Handel.

Selbständige Angestellte. Arbeiter

•

Am schärfsten tritt diese Industrie hervor.

-

-

859 226 5779 +119 655 +48 736 -856 608 +608 851 Verschiebung also in Gewerbe und

Erwerbstätigen   mit Dienenden und Angehörigen in der Klasse der

Es betrug die Zu(+) beztv. Abnahme(-)[ feit 1895] ber

Landwirtschaft Industrie Handel.

Selbständigen Angestellten

-

267 481¹)

+2509

-

.

103 255 +11 510

Summe

-

359 226

Selbständigen   Angestellten +1945)

Arbeiter

276 434 ³)

433 236

74.922 +42 224 146 938 +119 655+856 608 Die Zu- beztv. Abnahme der Erwerbstätigen für sich in der Klasse der Arbeiter 338 0544) 191 037 79.260 +608 351 274 004 Frauen. 2) nämlich 3) darunter+546 Männer, 10 931 Männer,+848 985

Landwirtschaft Industrie Handel..

B

20 286 +12 562

-

5779

Summe 1) nämlich+6523 Männer, 26 685 Männer,+303 119 Frauen. +1399 Frauen. 1) darunter Frauen.

-

+1 709

29 909 17 118 +48 736

Von 100 der Bevölkerung des vorgenannten Berufszweiges gehören zur Klasse der

Landwirtschaft

Industrie Handel.

aufammen

Selbständigen   Angestellten Arbeiter 1907 1895 1907 1895 1907 1895 47,6 57,9 0,4 0,3 52,0 41,8 28,9 41,0 6,1 3,3 65,0 55,7 35,9 46,6 12,0 8.8 52,1 44,6 38,7 50,6 4,2 2,4 57,1 47,0

Die Gewinnerträge der Elektrizitäts- und Gasgesellschaften find im Geschäftsjahre 1907/08 fast allgemein noch höher gewesen als im Jahre 1906/07. 19 Aktiengesellschaften mit einem Kapital bon 45,72 Millionen Mark, die im Juli ihre Abschlüsse pro 31. März 1908 veröffentlichten, brachten 2,00 Millionen Mart als Dividende zur Ausschüttung gegen 1,86 im vorigen Geschäftsjahr, im Durch­schnitt also 4,4 gegen 4,1 Prozent. Unter diesen Gesellschaften be­finden sich nur ganz wenige, deren Dividende niedriger was als im Vorjahr; die Sangershäuser und Zörbiger   Elektrizitäts- und Gase werfe mit 320 000 Mart Attienkapital gingen mit der Dividende herab. Kräftig zu steigern vermochte dagegen die Continentale Ge sellschaft für elektrische Unternehmungen in Nürnberg   ihre Divi­dende; sie verteilte 1,24 Millionen Mark gegen 1,12 im Vorjahre. Die nächstgrößte Gesellschaft, die Kölner Gas- und Elektrizitäts­werte, schüttete die gleich hohe Dividende wie 1906/07, nämlich vollzieht sich also auch in Bayern   in recht beschleunigtem Tempo.

6 Prozent des Aktienkapitals, aus. Die Elektrizitätswert und Straßenbahn- Aktiengesellschaft in Stralsund  , deren Grundkapital

Bon 100 Erwerbstätigen des vorgenannten Berufszweiges sind: Selbständige Angestellte Arbeiter 1907 1895 1907 1895 1907 1895 25,6 32,0 0,3 0,2 74,1 67,8 21,7 29,5 5,2 2,9 78,1 67,6 28,5 85,9 11,3 9,4 60,2 54,5 zufammen. 24,7 31,5 3,2 2,1 72,1 66,4 Der Industrialisierungs- und damit Proletarisierungsprozeß

Landwirtschaft Industrie Handel.

.

Soziales.

Gibt es in Preußen für Landarbeiter fein Recht?

1 Million Mart beträgt, verteilte 4 Prozent gegen 34. 8u nennen wären dann noch einige fleinere Gesellschaften in Forbach  , Bremen  , Herrenberg  , deren Kapital höher als 1906/07 berzinst wurde. Einige Werte, die bereits im Vorjahr mit Verlust arbeiteten, fonnten. Ein älterer Landarbeiter hatte sich am 15. Juni auf dem auch im letzten Geschäftsjahr nicht günstiger abschließen; die Ver- 178 Heftar großen Gut Kraussenhof des Landkreises Königsberg ge­Tufte sind sogar zum Teil sehr erheblich. Das Saarbrüder Glek­trizitätswert in St. Johann, das überhaupt nur ein Atlientapital weigert, eine ihm vom Gutsinspektor angewiesene Arbeit aus von 450 000 Mart befibt, schloß das Jahr 1907/08 mit einem Ver- zuführen. Darauf wurde er aus der Gutsschirrkammer hinaus­Tuft von 401 612 Mart ab. Nicht weit dahinter zurüd bleibt der geworfen, erhielt ein paar Ohrfeigen und wurde nach Verlust der Baltischen Aktiengesellschaft für Licht, Kraft- und Bause gejagt. Weil er sich zur Wehr gefeßt hatte und den Jufpettor Wasserwerke in Kiel  , die bei einem Kapital von 608 000 Mark Wangnick dabei beleidigt und bedroht haben sollte, holte ihn der In­301 523 Mark Verlust hatte.

Solinger Bank.

spettor in Gemeinschaft mit dem Stämmerer aus seiner Wohnung heraus. Der Arbeiter wurde die Treppe herunter. geschlagen. Als er sich festhalten wollte, wurde mit einem Nach der Kölnischen Beitung" hat die Prüfung der Bücher der Sto d auf ihn eingeschlagen und er von den beiden in das Solinger Bank durch die Treuhandgesellschaft schon jetzt ergeben, Amtsgefängnis gebracht. In der Gefängniszelle ber­daß auch der verstorbene Bankdirektor v. Remesse Buchfälschungen abreichte ihm der Inspektor, wie er felbft befundete, noch einige vorgenommen hat, die den Verdacht der Unterschlagung nahelegen. Ohrfeigen für seine Unbotmäßigkeit". Der Mann mußte den Der wegen Unterschlagung berhaftete Direktor Beder hat einen An­trag auf aftentlassung gegen Kautionsstellung in jeder vom Gericht Tag über eingesperrt in der Belle zubringen. gewünschten Höhe gestellt. Der Antrag wurde indessen vom Solinger Das der Tatbestand, der am Mittwoch vor dem Schöffengericht Amtsgericht abgelehnt, worüber indessen Beder Beschwerde beim in Königsberg   belundet wurde. Landgericht Elberfeld   erhob.

1. Welche Maßnahmen haben Sie in Ihrem Betriebe zur Bekämfung des Alfoholismus getreffen?

2. Welche Erfolge haben Sie mit Ihren Maßnahmen erzielt? 3. Welche Beobachtungen haben Sie außerhalb Ihres Be­triebes hinsichtlich des Alfoholgenusses Ihrer Arbeiter gemacht; insbesondere haben sich Arbeiter von Ihnen der Mäßigkeits­bewegung angeschlossen?

4. Haben Sie außer den vom Verband oftdeutscher In­dustrieller aufgestellten Leitsätzen noch Vorschläge zur Be­fämpfung des Alkoholismus der Arbeiterschaft zu machen?"

-

Die eingelaufenen Antworten, die in Nr. 16 des Verbands­Behörden, u. a. dem Kaiserlichen Statistischen Amt in Berlin  , das organs oftdeutscher Industrieller veröffentlicht werden, sollen den darum gebeten hat, übermittelt werden. Die antwortenden In­dustriellen sind nicht genannt, sondern mit laufenden Nummern bezeichnet. Eine Nachfontrolle der Wahrheit der Angaben ist also ausgeschlossen. Und das scheint im Interesse der Unternehmer auch sehr notwendig zu sein, denn hören wir nur, was für Wunder­dinge von den alkoholfeindlichen Unternehmern entdeckt worden sind. Es wird geantwortet:

Auf Frage 1: Es ist Gelegenheit zum Wärmen von Kaffee, Tee oder anderen Getränken geboten, die im warmem Speise­raum eingenommen werden können. Betrunkene Arbeiter werden entfernt. Es tommen jedoch Agitatoren auf die offenen Holzfelder, welche Flugschriften verteilen und die Leute biel fach Affordarbeiterin nahegelegene Wirtschaften einladen, um sie dort noch ungestörter behufs Beitritts zu den Organi sationen zu bearbeiten.

Auf Frage 2: Direkte Maßnahmen konnten nicht getroffen werden. Vorhaltungen sind ohne Erfolg. Entlassungen bei wiederholter Trunkenheit werden als Maßregelung aufgefaßt und politisch in den Versammlungen ausgebeutet.

Zur Frage 3: Nein, uns ist nichts davon bekannt. Früher übte die katholische Kirche   einen großen Einfluß auf die Trunken­bolde aus, indem sie die Leute zwang, dem Schnaps abzu­schwören; heute hat diese Einwirkung sehr nachgelassen, woh! hauptsächlich infolge sozialdemokratischer Einflüffe.

Nur von wenigen meiner Arbeiter ist mir bekannt, daß fie außerhalb des Betriebes dem Alkoholismus huldigen. Der weit­aus größte Teil meiner Arbeiter gehört teilweise den chriftlichen Arbeitervereinigungen und Hirsch- Dunderschen Gewerkbereinen Von beiden Bereinen ist mir bekannt, daß sie die Mäßig­feitsbewegung unterstützen.

an.

Seit etwa 8 Jahren kommt es häufiger vor, daß Monteure, welche früher als durchaus nüchtern anzusehen waren, wenn sie hinausgeschickt wurden, schon bei der Arbeitsstelle betrunken an= langten. Ich fann diesen Umstand nur den Agitatoren zu­schreiben, welche alle Mittel und Wege anwenden, um die Leute an sich zu feffeln, schließlich auch den Alkohol.

-

Außerhalb des Betriebes wird feitdem die Löhne so er­heblich in die Höhe gegangen sind sehr viel getrunken, und die Familien haben unter dem Genuß von Alkohol sehr zu leiden. Vielfach find an diesem übertriebenen Alkoholgenus die hiesigen Frauen schuld, die für ordnungsmäßige Wirtschaft nicht sorgen und infolgedessen dem Mann den Aufenthalt in den Kneipen angenehmer machen als in der Häuslichkeit. In der Hauptsache aber wird von halbwüchsigen Burschen, welche noch vor der Militärzeit stehen, getrunken, während sich unter den älteren Leuten nur immer bestimmte Schnapstrinter, befinden, die man leicht aus dem Betriebe ausschließen kann. Dagegen ist das Trinken unter den 16. bis 22jährigen Burschen in erschreckender Weise vorgeschritten. Es ist unglaublich, welche Verrohung gerade unter den jungen Leuten eingeriffen ist.

Zur Frage 4: Es muß den Arbeitern Gelegenheit gegeben werden, sich in ihrer eigenen Wirtschaft zu betätigen. Die all­mählich herabgefeßten Arbeitszeiten geben dem Arbeiter Ver­anlaffung, feine freigewordene Zeit in Kneipen zu berleben. Schlechte Wohnungsverhältnisse, große Familie usw. treiben ihn aus seiner engen Mietswohnung. Eigenes Haus mit Gartenland hilft hier am meisten. Dies läßt sich zwar leider nicht überall durchführen, muß aber trotzdem allmählich angestrebt werden. Es geht langsam, aber es geht, wenn man nur will.

War gegen den Inspektor und den Kämmerer wegen Körper­berlegung und Freiheitsberaubung das Verfahren eingeleitet? Reines­Soziale Verschiebungen in Bayern  . tvegs. Die Staatsanwaltschaft hatte die Erhebung der An­Daß auch Bayern  , das noch vor wenigen Jahrzehnten als über- flage mit der Begründung abgelehnt, der Inspektor und der wiegend agrarisches Land angesprochen werden konnte, sich immer Kämmerer hätten sich offenbar zu der Austeilung der Dhrfeigen und mehr zum Industriestaat mit überwiegender Industriebevölkerung dem gewaltsamen Einsperren in das Amtsgefängnis berechtigt ge­entwickelt, beweisen die Mitteilungen, die das Königl. Bayerische halten, das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit des Handelns habe Von 80 Industriellen, die auf Frage 3 geantwortet haben, Statistische Bureau foeben über das Hauptergebnis der Berufs  - ihnen gefehlt. Dieser ablehnende Bescheid wurde von der Ober- teilen 8 mit, daß fie fich nicht erfolglos bemühen, ihre Ar­zählung des vorigen Jahres veröffentlicht. Aus diesen Ergebnissen ftaatsanwaltschaft bestätigt. Aber damit nicht genug. Nunmehr beiter Mähigkeitsvereinen, wie„ Blaues Streus" und" Guttempler­teilen wir folgende Zusammenstellungen mit: Von den 6,6 Millionen wurde der Arbeiter unter Anlage gestellt, orden", zuzuführen. der bayerischen Bevölkerung gehörten 85 Proz., 5,6 Millionen, der er fich der Beleidigung, Körperverlegung und Bedrohung muß man wissen, daß gerade die sozialdemokratischen Organi. Um die ganze Perfidie einiger diefer Auskünfte zu ermeffen, Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe und Industrie, Handel und Ver- gegen den Inspektor schuldig gemacht habe. Unter Eid fationen in Ostpreußen   feit Jahren einen zähen und erfolgreichen fehr an. 843 000 Personen gehörten den sogenannten freien Berufen befundeten der Inspektor und der Kämmerer selbst, Stampf gegen den Altoholismus führen.

teil