In der Bremer Bürgerzeitung" veröffentlicht Genosse Rauch, Schüler des ersten Kursus, eine Erklärung, der wir folgende Säße entnehmen:
Gr brachte eine Schiffahrtsbill ein, in der er die Interessent der Berurteilung solcher Tendenz einig fein. Da das Wort will, und findet bei den Gerichten meist verständnisvolle Reeder schüßte. In der Verwaltung seines Ressorts hat er es sich jedoch nur ein Popanz ist, mit dent man unartige Unterstützung. Zu welchen Zuständen Oberschlesien bereits stets angelegen sein lassen, sich mit den Kapitalisten zu verständigen. Kinder schreckt, so wird es gerade auf die„ Masse" nicht die erhoffte unter seinem Polizeiregiment gelangt ist, zeigt folgender BeDann kam die Agitation der Eisenbahner um Anerkennung ihrer Wirkung ausüben. Der Nürnberger Parteitag wird jedenfalls eine richt des„ Berl. Tageblatts" über eine vor dem Kattowizer Organisation und um höhere Löhne und kürzere Arbeitszeit, die eingehende Erörterung dieser wichtigen Frage bringen und die Pflicht Streisgewerbegericht verhandelte Klage des Schlossers Zagosba, die Gefahr eines allgemeinen Bahnerstreits in sich schloß. Am Vor- für das Institut einzutreten, das ihnen solch eine Fülle von Gutem eines Russen, gegen die Baildonhütte. der bisherigen Parteischüler wird es sein, im gegebenen Augenblick abend der Arbeitsniederlegung der Eisenbahner gelang es Lloyd und Herrlichem geboten hat. Gerade im Interesse der MassenGeorge jedoch, die Arbeiterführer einzuschüchtern und ihnen einen bildung" gegen die„ Elitezüchtung". Der Vertreter des Schlossers Bagosda führte dort vor Gericht aus: Ausgleich aufzuzwingen, der die Anerkennung der Gewerkschaft ausschloß, und anstatt bessere Arbeitsbedingungen erhielten die Arbeiter die Möglichkeit, Schiedsgerichte zu bilden. Diese gewerkschaftsfeindliche Haltung wurde Lloyd George von den Unter nehmern als eine der größten Taten gutgeschrieben. Schließlich hat er sich die Schutzöllner durch sein neues Patentgesetz, das am 28. d. M. in Kraft tritt, besonders verbunden. Dieses Gesetz bricht mit dem Freihandel, indem es ausländischen Patentartikeln nur dann den Schutz des Gesetzes gewährt, wenn die Patentinhaber ihre Fabrikation in genügendem Umfange in England betreiben. Zahlreiche deutsche Industrielle sind dadurch gezwungen, Fabriken in England zu gründen, Staats- und Gemeindesteuern in England zu zahlen, englische Arbeiter zu beschäftigen und hier ihre Waren herzustellen, anstatt sie, wie früher, nach England einzuführen. Das deutsche Kapital muß jetzt den englischen Reichtum vermehren helfen.
Diese ministerielle und legislative Tätigkeit machte Lloyd George zum populärsten Mann in den Kreisen der herrschenden Klassen. Als Campbell- Bannerman bom politischen Leben zurüdtrat und das Kabinett umgestaltet wurde, verlangten die Konser bativen ebenso eifrig wie die Liberalen, daß Lloyd George einen höheren Posten erhält; es wurde ihm auch der erledigte Finanzministerposten anvertraut, von dem Asquith zurückgetreten war, um Premierminister zu werden. Der Kabinettsrang des Finanz ministers steht nur demjenigen des Premierministers nach. Auf diesem Posten scheint ihm das Glüd weniger günstig zu sein. Seine Uebernahme des Finanzrefforts fiel mit dem Beginn der Wirtschaftskrise zusammen, die sich auch im Rückgange der Staatseinnahmen start bemerkbar macht. Von seinem Vorgänger Asquith ( dem gegenwärtigen Premierminister) hat er aber große Verpflichtungen übernommen: für Alterspensionen und für die Aufrechterhaltung des maritimen Zwei- Mächte- Standards zu sorgen. Das Betreiben einer Sozialpolitik wird von der Arbeiterpartei verlangt; die Steigerung der Flottenausgaben verlangen die Flottenpolitiker unter Hinweis auf die umfassenden Rüstungen Deutsch lands. Angesichts dieser großen Forderungen und des Rückganges der Staatseinnahmen muß sich der Finanzminister auf ein be= beutendes Defizit gefaßt machen. Man spricht von einem Defizit des Etats 1908/09 und 1909/10 von etwa 200 Millionen Mart. Das bisherige Gleichgewicht im Staatshaushalte ist also gestört und dennoch sind enorme Ausgaben für die Flottenetats der nächsten Jahre erforderlich.
Wie man erzählt, hat Lloyd George diese Sachlage seinen Kollegen geschildert und den Minister des Aeußeren, Sir Edward Greh ersucht, Schritte zu einem Einverständnis mit Deutschland zu machen. Das Einverständnis soll selbstredend den Zweck haben, die Flottenprogramme einzuschränken. Greh entsprach dem Wunsche seines Kollegen und hielt bor Schluß der legten parlamentarischen Tagung eine deutschfreundliche Rede und Tegte auch dem König nabe, anläßlich seiner Begegnung mit dem deutschen Kaiser die Frage der Beschränkung der Flottenrüstungen zu berühren. Zu diesem Zwecke wurde ihm Sir Charles Hardinge , für den Grey dem Parlament gegenüber die Verantwortlichkeit übernommen hat, mitgegeben, der tatsächlich diese Frage mit dem Kaiser in Kronberg besprochen hat. Das Resultat wurde bereits an dieser Stelle mitgeteilt: Bis 1911 soll weiter gerüstet werden.
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Um sich über die Stimmung in Deutschland zu orientieren, ging Lloyd George nach Berlin . Als unerfahrener Diplomat ließ er fich entgegen den Gepflogenheiten britischer Minister einem Bertreter der Freien Neuen Presse" über äußere Politit interviewen. Seine Auslassungen, die nebenbei gesagt, mit unseren Ansichten, die im Artikel Freihandel und Politit" geäußert wurden, merkwürdig übereinstimmten, erregten das Mißfallen der öffentlichen Meinung Englands. Lloyd George ging sodann nach Berlin , aber nicht mehr als äußerer Politiker, sondern als Sozialpolitiker. Er studierte in Deutschland die Gesetze betreffend Arbeiterversicherung, um manches davon in seiner ministeriellen Tätigkeit zu benutzen.
" Zu einem Urteil, wie es der Genosse Wegener abgab, tönnen nur Leute kommen, die in unübertrefflicher Naivität geglaubt haben, die Parteischule werde sich als der so lange gesuchte Nürnberger Trichter erweisen, mit den man jedem, der dazu von seinen parteigenössischen Freunden und Gönnern ausersehen wird, so viel Wissen, wie er nur mag, eintrichtern könne. Wer solche wahnsinnig überspannten Erwartungen an die Parteischule nicht stellt, wird in ihr nicht nur eine überaus notwendige, sondern auch eine in allen Zeilen sich bestens bewährende Einrichtung erblicken. Unter den bis jegt gegebenen Verhältnissen bietet die Parteischule die einzige Möglichkeit, einer Anzahl von Genossen in möglichst furzer Zeit und mit der erforderlichen Gründlichkeit die den Klassenkampf fördernden Wissensgebiete so zugänglich zu machen, daß er daraus immer neue Sträfte und Waffen hervorholen kann. Und in dieser Beziehung hat die Parteischule geleistet, was sich leisten läßt..
Aber wird denn, wenn wirklich nach dem Jdeal des Genossen Eisner selbst in allen größeren Zentren Bildungsanstalten mit fest angestellten ständigen Lehrkräften errichtet wären, die Berliner Parteischule überflüssig? Durchaus nicht! Dann müßte der Parteischule die Aufgabe zugewiesen werden, die Genossen, die sich bei den Massenbildungskursen als besonders qualifiziert erwiesen haben, für irgend welche Fächer, für die sie größten Fähigkeiten auf weisen, weiter zu bilden, damit alle aus dem Proletariat sich entwickelnden Kräfte frei und dem Kampfe nutzbar gemacht werden tönnen...."
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In der Arbeiterzeitung" au Dortmund hat Genosse Redakteur W. Brom me, Schüler des ersten Kursus sich geäußert. Er fagt u. a.:
Die Parteischule hat ihren Zived bisher in vollstem Maße erfüllt und gezeigt, daß die Einrichtung der richtige Weg ist, zur Maffenbildung beizutragen. Die Schüler verwerten doch sofort nach Rückkehr in die alten Kreise oder an irgend einem Parteiposten ihre Kenntnisse und befruchten so die nach Bildung strebenden Proletariermassen in gewünschter Weise.
Natürlich wird in den meisten Fällen auf der Schule erst der Grundstock für eine systematische Durchbildung in den sozialen Theorien und der materialistischen Geschichtsauffassung gelegt. Mit wenigen Ausnahmen haben vorher die Schüler theoretische und philosophische Schriften nur schwer begreifen können. Nach der Lektüre tappte man meist noch im Dunkeln und wußte nicht recht, was man gelesen hatte. Mir ist das wenigstens so ergangen. Erst durch den Unterricht an der Parteischule habe ich eine tiefere Einsicht in das Wesen des Sozialismus erhalten, mit deren Hilfe ich nun in der praktischen Parteiarbeit viel leichter durchkomme, als es vorher der Fall war. Wer von uns Schülern im Tagestampfe steht, wird mir das bestätigen müssen. In einem halben Jahre will das gewiß viel heißen und es wäre nicht möglich, wenn man nicht schon vorher jahrelang in der Partei gewirkt hätte.
Alles in allem fann die Partei stolz auf die Schaffung dieses Bildungsinstituts sein. Genosse Bebel sagte bei Eröffnung der Schule, es sei ein historischer Moment. Die Schule sei das erste Unternehmen dieser Art auf der ganzen Welt. Es sei nicht beabfichtigt, jeden Schüler in sechs Monaten zu einem Universal genie auszubilden, aber die Methode zur systematischen Fortbildung folle in dieser Zeit den Schülern beigebracht werden. Und diese Absicht ist mustreitig erreicht worden.
Der Genosse Fr. Klupich Dortmund schließt sich diesen Ausführungen voll an und fügt hinzu:
Ich wundere mich umsomehr über das Urteil des Genossen Wegner- Kassel, da er sich während der ganzen Schulzeit niemals
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„ Der Kläger , der Schlosser Mieczislaw Bagosda aus Czenstochau und sein Kollege Osmenda aus Sosnowice haben seit Januar in der Baildonhütte gearbeitet. An 25. März d. J. fand in der Reichshalle" in tattowitz eine polnischfozialdemokratische Versammlung statt. Die beiden Arbeiter gingen hin. Vor der Reichshalle" würden sie von einem Polizeibeamten angehalten und gefragt, woher fie seien. Die Antwort lautete:„ Aus Russisch- Polen". Daraufhin wurden die Leute zur Polizeiwacje gebracht, wo ihre Perfonalien und ihr Arbeitsort festgestellt wurden. Als die beiden Arbeiter von den Osterfeiertagen nach der Baildonhütte zur Arbeit zurückkamen, wurde ihnen in der Hütte mitgeteilt, die Polizei habe sie gesucht. Der Kläger Bagosda ging daraufhin ins Bureau und bat, ihm seine Papiere und seinen Lohn auszuhändigen. Ihm wurde zur Antwort, er solle nachmittags um drei Uhr wiederkommen. Da er vermutete, daß er dort Polizeibeame treffen würde, die ihn den russischen Behörder überliefern würden, ging er nicht hin. Er stellt mir eine Vollmacht aus, um seinen Lohn von der Hüte zu erhalten. Ich schrieb an die Hütte; geantwortet wurde mir, daß das Geld bei dem Amtsvorstand in Domb niedergelegt sei. Ich wandte mich an den Amtsvorstand, der mir schrieb, meinem Antrag könne erst dann entsprochen werden, wenn Sie einen mit dem Gläubiger gemäߧ 398 des Bürgerlichen Gesetzbuches abgeschlossenen Abtretungsvertrag vorlegen. Ich beantrage nunmehr, die Hütte au zu verurteilen, mir die fraglichen 39,40 M. auszuzahlen.
Daß aber die Befürchtung des Klägers, er würde, wenn er zur geforderten Zeit ins Hüttenbureau ginge, der russischen Behörde überliefert werden, berechtigt war, beweist das Schicksal feines Kollegen Dsmenda. Diefer ging au angegebener Beit ins Verwaltungsbureau der Hütte. Dort wurde er von einem Polizeibeamten in Empfang genommen, bon diesem über die russische Grenze abgeschoben und somit den russischen Behörden in Sosnowice ausgeliefert."
Auf diese Ausführungen erwiderte der Vertreter der Baildonhütte, Oberingenieur Kischka:
Alles das, was der Vertreter gesagt hat, trifft zu. Wir können jedoch nicht anders handeln, weil eine Verfügung besteht, wonach wir verpflichtet sind, die Polizei in solchen Fällen zu benachrichtigen. Wir werden bestraft, wenn wir einen ausländischen Arbeiter ohne weiteres auszahlen und entlassen. Wir müssen das Auswechslungskommissariat davon benachrichtigen. Der Auswechslungskommissar veranlaßt dann das Weitere, und die Leute werden über die Grenze abgeschoben."
Es ist doch etwas Herrliches um die Kulturverhältnisse im Osten Preußens. Auf Grund eines welchen Gesezes nimmt sich denn die Polizei das Recht, den Unternehmern aufzuerlegen, die Polizeibehörde davon zu benachrichtigen, wenn sie ihren ausländischen Arbeitern den rückständigen Lohn auszahlen und sie entlassen? Oder steht die Polizei über dem Gesetz?-
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Das gleiche Recht auf Mogelei. Wie die Agrarier wollen auch die Zentrumsleiter von einer in diesem Sinne ausgesprochen hat. Gewiß fann zugegeben Ausdehnung der Reichserbschaftssteuer auf Kinder und Ehegatten werden, daß von den Schülern über das eine oder andere nichts wissen. Sympathischer als die Steuer auf den Nachlaß der Lehrfach Wünsche geäußert wurden, aber das wird meines Er- Besitzenden ist ihnen die Erhöhung der Verbrauchssteuer; denn diese achtens bei jedem solchen Unternehmen in der ersten Zeit der gahlt die große Masse, die Erbschaftssteuer trifft hingegen die WohlFall sein. Durch das Ausscheiden der beiden Lehrkräfte Hilferbing habenden, und vor allem hat diese Stener das Unangenehme, daß und Bannekoek wurde der giveite Kursus zu Beginn wohl etwas
beeinträchtigt, aber durch das Eintreten der Genoffin Luxemburg die Steuerbehörden eine gewiffe Kontrolle über die Vermögen und und des Genossen Cunow war dieses bald überwunden. Der Einkommen erlangen. Es kann also nicht mehr so viel gemogelt Barteivorstand hat mit diesen beiden Ersatzkräften einen guten werden.
Griff getan, darin werden mir sämtliche Schüler des zweiten Die Märkische Volksztg.", der Ableger der„ Germania ", spricht Kursus wohl beipflichten müssen. Ich halte die Schule für ein sich deshalb energisch gegen die Ausdehnung der Reichserbschaftsfegensreiches Unternehmen der Partei und es wäre nur au steuer aus, indem sie nach dem Rezept der ehrfamen Deutschen wünschen, daß sie durch nichts gestört würde. Familie geschwächt wird, wenn der Tod ihr Haupt hinwegrafft: Tageszeitung" gefühlvoll schildert, wie schwer auch eine wohlhabende
Bei seiner Rückkehr nach London wurde er über diese Gesetze ausgefragt, die er im großen ganzen lobt. Er hat sich in Deutsch land auch mit Arbeiterführern und Sozialdemokraten unterhalten ( mit dem Genossen Simanowski von der Zentralfommission der Wir möchten dem hinzufügen, daß inzwischen ein geradezu Krankenkaffen und dem Genossen Kohn von der Ortskrantentaffe glänzendes Zeugnis für den Wert der Parteischule beigebracht der Kaufleute. Ned. b. Borw."), von deren praktischem Sinn und worden ist: das ist die Wut und der Haß, den sie bei den Gegnern fittlichem Ernst er eine sehr gute Meinung gewonnen hat. Man erregt. Die tonfervative Schlesische Beitung", eines der hatte ihm offenbar die roten Teufel Deutschlands mit gehäffigsten Junterorgane, schreibt aus Anlaß des Berichts über die blutigen Farben gemalt, und er war ganz überrascht, Parteijchule: bernünftige Männer, praktische Botitiker und besonnene Führer zu finden. Man darf ruhig behaupten, daß sein Verkehr mit deutschen Sozialdemokraten ihn zu einem besseren Einblick in das Wesen der modernen Arbeiterbewegung verholfen hat.
Gegen die Anfeindungen der Parteifchule.
In seinen Angriffen auf die Parteischule hatte sich Genosse Eisner auch auf die unseren Lesern befannten Aeußerungen des ehemaligen Barteischülers Genossen Wegener in Kassel gestigt. Im Anschluß daran hatte Eisner geschrieben, er neige zu der Ansicht", daß die meisten früheren Parteischüler ebenso denken wie Wegener. Wir haben schon das Zeugnis des Genossen Pied- Bremen gegen diese Ansicht angeführt. Einer Buschrift der Genossin Seliger, Schülerin des zweiten Kursus, an uns entnehmen wir:
Dieses Unternehmen zur wissenschaftlichen Brunnenbergiftung ist trop der Mißstimmung, die es durch das Ungeschick der Jufzenierung in der Partei außerhalb Berlins erregt, noch am Leben. Der Bildungsausschuß" der Partei leitet diesen Teil des Berichtes mit einer höchst bezeichnenden Warnung vor zu starker Anregung des Bildungstriebes ein. Die Bildung soll sich nicht breitspurig in den Vordergrund stellen, sondern dem großen Zwecke der modernen Arbeiterbewegung unterordnen. Das gibt natürlich in erster Reihe den Maßstab für die Parteischule, deren Programm sich schon in dem Namen des Lehrpersonals ausdrückt, wenn man lieft, daß die Genoffin Rosa Luxemburg die Lehrerin für Nationalökonomie ist und Genosse Mehring die Historie traktiert. Stimmt man hinzu, daß die juristischen und Staatswissenschaften den Händen des Herrn Stadthagen überantwortet sind, so begreift man, daß die füddeutschen Genossen" diesem Wissenschaftsbetriebe mit einem geheimen Grausen gegenüberstehen; ihm eine Stonkurrenz ins Leben zu rufen, ist ihnen gegenüber der Thrannei der Berliner Clique bis jetzt nicht ge= lungen. Der Bericht fonstatiert, daß die Parteischule den ihr gesezten gwed" bisher in vollem Maße erfüllt hat. Das ist nicht zu bezweifeln. Die hier verzapfte Wissenschaft" wird ihre Wirkung bei dem Nachwuchs schwerlich verfehlen. Man kann der Magde burger 8tg." nur beipflichten, wenn sie schreibt, der Staat sollte sich nicht mit der Erwartung zufrieden geben, daß dieses burlest ausfehende Unternehmen an feinen lächerlichen Seiten zugrunde gehen werde, sondern sich gegen das Gift wappnen. Auch den bürgerlichen Parteien und den Arbeitgebern erwächst die Pflicht, fich mehr als bisher die Einwirkung auf die Jugend angelegen sein zu lassen.
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... die Genossen, die an ihre Aufgabe als Parteischüler mit dem ernsten Willen herantreten, möglichst viel von dem, was ihnen dort geboten wird, in sich aufzunehmen, werden die Schulräume täglich mit größerer Befriedigung verlassen können. Sehr zu be grüßen ist die Mannigfaltigkeit des Lehrplanes. Es findet so jeder ein Fach für das er besondere Neigung und Fähigkeiten befigt. Außerdem aber wird der Schüler zum Vergleich gezwungen, er lernt die Zusammenhänge der verschiedenen Wissensgebiete kennen. Dadurch wird gerade dem Schematischen, Dogmenhaften entgegen getvirkt, die Schüler werden nicht zur Orthodorie", sondern zum Revisionismus erzogen, freilich in anderem Sinne als gewisse Kreise dies anstreben. Gerade diese gute Eigenschaft der Parteischule müßte meiner Ansicht nach wegfallen, wenn eine Dezentrali sation im Eisnerschen Sinne in die Wege geleitet würde. Denn Diefer Buterguß, der nicht verfehlen wird, überall im Deutschen man wird naturgemäß für die fleineren Zirkel den Lehrplan Reich die unbändigste Heiterkeit auszulösen, zeigt, daß die Parteiauf weniger Fächer einschränken müssen, und die Zahl der Teilnehmer schule auf dem richtigen Wege ist. wird auch dort nicht unbeschränkt sein fönnen. Eine geistige De zentralisation findet ja auch unter der jetzigen Gestaltung statt, benn die Schüler kommen aus allen Landesteilen und gehen auch nach Schluß der Schule wieder hinaus ins ganze Reich, um das Gelernte für die Bewegung zu verwerten. Wie Genosse Eisner von dem großen Gegensat zwischen Elitezüchtung" und Maffenbildung" sprechen tann, ist mir unverständlich, denn die Schüler tommen aus der Masse und gehen zur Masse zurück, und
niemals ist der Versuch gemacht worden, sie als höhere Kategorie Nirgend schaltet im Kulturstaat Preußen die Polizei so über die Masse zu stellen. Wäre eine„ Elitezüchtung" Bwed der nach ihrem Belieben als in den industriellen Revieren OberBarteischule, dann würde sich wohl die ganze Partei, die„ Radikalen" schlesiens. Besonders die dort tätigen russischen und polnischen nicht weniger wie die wachsamen Revisionisten, in der unbedingten Arbeiter sind fast völlig rechtlos. Die Polizei macht, was sie
Stein schlimmerer Schlag fann die Familie treffen, als das Ableben eines Familienvorstandes. Weil nun die Kinder oder die Ehefrau hierbei die gefeßlichen Erben sind, sollen sie noch Steuern zahlen sund das in demselben Moment, wo das Reich für die Arbeiter die Witwen- und Waisenversicherung einführt, also an erkennt, daß der Tod des Familienvaters besondere Not hervorruft. Was für den Urbeiter gilt, trifft für über 90 Broz. unseres Volkes ebenfalls zu."
Doch das ist nicht ihr wichtigster Grund. Das eigentliche Motib ihrer Feindschaft gegen die Reichserbschaftssteuer ist, wie fie gleich hinterher selbst zugesteht, die Ungerechtigkeit, und diese Ungerechtigkeit besteht darin, daß bei der Uebernahme der Erbschaft der Landivirt nicht so gut mogeln kann, wie der Kapitalist, der sein Vermögen in Wertpapieren angelegt hat. Wörtlich schreibt das fromme Blatt:
Aber das Reich muß Gelb haben. Ganz gewiß, mur soll es nicht auf eine folch anstößige Weise geholt werden. Man muß fich überhaupt die Wirkungen dieses Gesetzes einmal flar machen, imm es recht zu beurteilen. Bei einer solchen Steuer wird das immobile Kapital bis auf den legten Heller getroffen, das mobile Kapital der Aktien, Anteilscheine und Staatspapiere geht leichter aus. Dem Bauersmann fann man jeden Pfennig Vermögen nach rechnen; man tennt seine Aecker, seine Gebäude, sein Bieh, seine Borräte usw.
Die Parität verlangt, daß der Landwirt mindestens das gleiche Recht auf Mogelei erhält. i hut
Polizeianfficht.
Auf Bayern folgt jebt Sachsen mit der Abficht, wenigstens die allergrößten Frevel der Polizeiaufsicht zu beseitigen. Das fäch fische Staatsministerium will einer Anregung des Zentralausschusses zur Fürsorge der Strafentlassenen nähertreten, die dahingeht, den Lokalvereinen zur Fürsorge ein weiteres Feld ihrer Tätigkeit das durch zuzuführen, daß man die bisher unter Polizeiaufsicht stehenden Personen ihrer Ueberwachung anvertraut. Das Ministerium hat bie Verwaltungsbehörden aufgefordert, sich gutachtlich zu diesem Vorschlage zu äußern. Die praktische Durchführung dieses Gedankens dentt man sich so, daß bevor eine Ausweisung er folgt folgt die Polizei festzustellen hat, ob sich die in Frage kom mende Person unter die Aufsicht eines der genannten Vereine gestellt hat. Wenn das geschehen ist, soll eine Ausweifung nicht cr. folgen; anderenfalls soll der Person empfohlen werden, sich unter eine derartige Aufsicht zu stellen. Alle polizeilichen Nachforschungen aber, die geeignet sind, das weitere Fortkommen der unter Polizeiaufsicht stehenden Personen zu erschweren, soll unter allen Um ständen folange unterbleiben, als die betreffenden Personen einen einwandfreien Lebenswandel führen.
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