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tonnen aU der SSdMtBdfer, SSc Coft sekKM KöchsnMchen Lohn leben müsse. Als einziges durchgreifendes, dabei sehr einfaches Mittel bezeichnet der Referent d'ic Verleihung o es gesetz­lichen Pfandvorrechts am Baugrundstück für den Arbeitslohn. Redner stellt deshalb folgende Lettsätze auf: 1. Die Lohnforderungen der Bauarbeiter sind gesetzlich zu sichern. 2, Der dem Reichstag vorliegende Entwurf eines<Äe- sctzes zur Sicherung der Bau forderungen erfüllt diesen Zweck nicht genügend. 3. Zum wirksamen Schutz ist die Verleihung eines gesetzlichen Pfandvorrcchts am Baugrundstück notwendig. 4. Es empfiehlt sich eine gesetzt iche Bestimmung, daß bei Weiter- berdingung von Bauarbeiten d«w Vormann zur Entlohnung der bei Ausführung des Gedings geleisteten Arbeiter verpflichtet ist, wenn ihm bekannt war oder bekannt sein mußte, daß der Nach. mann nicht die erforderlichen Mittel zur Ausführung besitzt oder letzterer nicht als Betriebsunternehmer im öffentlich rechtlichen f£inne anzusehen ist. Der Korreferent, Redakteur Paep low-Hamburg erklärt, daß er mit Rücksicht auf die Ausführungen des Referenten seine Leitsätze zugunsten der vorstehenden zurückziehe, wenn bezüglich der Verleihung des Pfandvorrechts für den Arbeitslohn keine Bedenken beständen. Nur eine seiner Thesen möchte Paeplow aufrecht- erhalten, nämlich die, daß sowohl der Name des Grundstücksbesitzers als auch der des Bauunternehmers auf der Baustelle angeschlagen fein müssen. Nachdem dann Justizrat Mengelberg- Krefeld betont, daß der gesetzlichen Festlegung des Pfandvorrechts keine Bedenken ent- aegenstehen, daß das vielmehr nur eine Wiederauflebung einer Be- stimmung des Locke blapoleon bedeute, wird den obigen Leitsätzen einstimmig zugestimmt. lieber: Die Gründe der sofortigen Aufhebung des Arbeitsvertrages referiert sodann Stadtrat Dr. Mayer- Danzig  . Die Aus. führungen dieses Herrn gipfelten in der Forderung, daß die 123 und 124 der Gewerbeordnung aufgehoben und an Stelle der zur sofortigen Aufhebung des Arbeitsvertrages berechtigenden Gründe als Sammelname einwichtiger Grund" gesetzt werden soll. Was alswichtiger Grund" anzusehen ist, will Herr Dr. Mayer vertrauensvoll der Rechtsprechung der Gerichte über- lassen! Was der Herr selbst alswichtigen Grund" ansieht, geht wohl zur Genüge daraus hervor, daß er z. B. auch einen Plötz» lichen Streik, den er alselementares Ereignis" wie FeuerSgefahr(!) betrachtet wissen will, mit benannte. Ferner meinte er, wenn der Arbeitgeberbeim besten Willen plötzlich keine Arbeit mehr Hab e", wenn der Arbeiter absichtlich mangelhafte Arbeit" liefere, wenn der Arbeiter, der in Wohnungen seines Arbeitgebers wohnt, fremde Personen ohne Erlaubnis des Arbeitgebers be- Herberge, wenn er seine Mitarbeiter bedrohe oder tätlich gegen sie vorgehe, wenn er sich des Hausfriedensbruchs, Trunkenheit, Tierquälerei usw. schuldig mache, so sollen das alles nach Ansicht des Herrn Stadtrat Dr. Mayer aus Danzig  »wichtige Gründe" zur sofortigen Entlassung sein!! Der letzte Punkt der Tagesordnung betraf die Zuständigkeit für städtische Arbeiter, worüber Herr Stadtrat Dr. Müller- Dessau referierte. Redner vertrat den Standpunkt, daß nach seiner persönlichen Meinung alle gewerblichen Arbeiter der Zuständigkeit der Gewerbegerichte unterstellt sein sollen, daß das Gebiet aber noch ein ganz unsicheres sei und es sich daher empfehle, das Material einer gründlichen Durcharbeit zu unterziehen. In seinem Rcsume, was darauf Herr Oberbürgermeister Cuno» Hagen   von den heutigen Verhandlungen gab, wies dieser wenigstens den Gedanken zurück, als ob alle Anwesenden mit den Ausführungen des Herrn Dr. Mayer-Danzig betreffs Abänderung der ZA 123 und 124 einverstanden seien, wie es nach den wider- spruchslosen Ausführungen Dr. Mayers scheinen könne! Nach den übliche» Dankesworten trgt hierauf Schluß des Per- bgndstages ein._ Nerbandstag des Zentraloerbandes der Maurer. Hannover  , 30. August. Der zehnte(außerordentliche) Verbandstag deS Verbandes der Maurer Deutschlands   wurde heut« abend im»Lindenhof" in Linden vor Hannover   durch eine Empfangs- und Begrüßung?- feier eröffnet. In dem Jahrbuch deS Verbandsvorstandes für 1307 der Bericht für das erste Halbjahr 1008 wird im Laufe der Verhand- lubgen mündlich erstattet wird hinsichtlich der allgemeinen Lage insbesondere Bezug genommen auf die herrschende Wirtschaft- l i ch e Krise, die ihre Wirkungen sehr intensiv auch im Bau- gewerbe zeigt durch starke Einschränkung und teilweise völligen Stillstand des Wohnhausbaues in Jndustriebezirken und Groß- städten und durch Einschränkung öffentlicher Bauten. Als all- bekannte Begleiterscheinung der wirtschaftlichen Krisis zeigte sich auch diesmal wieder die Erschütterung der gewerk. schaftlichen Arbeiterorganisationen, unter der speziell der Maurerverband schwer zu leiden habe. Daneben sei auch sonst die ständige Verschiebung des Mitglieder» bestanoes über alle Maßen gr o ß.Stellt man die Mit- gliedcrzahlen des 1. und 4. Quartals gegeneinander, so beziffert sich der Verlust auf 0830 und zwischen der höchsten Zahl(2. Quartal 202 848) und dem Stand am Jahresschluß ist gar eine Differenz von 21 0S6." Der verminderten Arbeitsgelegenheit entsprechend, war so konstatiert der Bericht auch der Umfang der Lohn- bewegung geringer und ihr Endresultat erheblich weniger er- freulich als im Jahre 130S. Es wurden im Jahre 1807 Forde- rungen aufgestellt in 702 Lohngebieten mit 7286 Orten, 7670 Unter- nehmern und 98 300 Gesellen(1006 750 Lohngebiete, 7628 Orte, 7638 Unternehmer und 103526 Gesellen). Streiks wurden durch. geführt 184 gegen 223 im Jahre 1006. Eine Verkürzung der Ar- beitSzeit konnte durchgesetzt werden in 2133 Ort«n für 23 820 Ge- sellen, im Jahre 1906 dagegen in 2481 Orten für 34 764 Gesellen. Einer Lohnerhöhung von 1 bis 10 Pf. pro Stunde konnten sich 72 712 Gesellen in 7018 Orten erfreuen, während 1906 die Zahl dieser Gesellen 06192 in 7200 Orten betrug. Ausführlich geht der Bericht dann auf den bekannten Kampf in Berlin  ein, die Haltung des Vorstandes rechtfertigend, der im Hinblick auf die ungünstige Konjunktur und den zu erwartenden schweren Wider- stand des Unternehmertums von vornherein gegen den Kampf ge- wesen sei, dessen Ausgang dem Vorstande ja auch recht gegeben habe. Ueber die BerschinelzungSsragen wird mitgeteilt, daß darauf gerichtete Versuche bei den Stukkateuren und Dachdeckern bisher gescheitert sind, während einer Ver- schmelzung des BauhilfSarbeiterverbandes mit dem Maurerver- bände noch nicht näher getreten sei. In nicht allzuferner Zeit werde diese Frage aber spruchreif werden. Dagegen so heißt cS dann an dieser Stelle des Berichts ist ein anderer, seit langem diskutierter Ueberlritt am Jahresschluß zur Tatsache geworden: DieFreie Vereinigung der Maurer Deutschlands  " hat sich aufgelöst und ihre Mit- glieder haben sich zum größten Teil dem Zentralver» bände angeschlossen. Außer Berlin  , wo ein kleiner Rest Eigenbrödler einen neuen Verein gegründet hat und von dort aus aufs neue die Zersplitterung der deutschen   Maurer zu betreiben versucht, sind alle Bereine geschlossen über. getreten." Ein erfreulicher Fortgang wird auch in der internatro- nalen Verständigung konstatiert. Auf der internationalen Maurerkonferenz, die im Anschluß an den internationalen Ar- beiterkongreß in Stuttgart   1007 stattfand, waren 15 Organisationen aus 13 Ländern vertreten.Die alten Freundschasts- und Unter- ttützungsbündnisse wurden erneuert, außerdem wurde auch ver- ttichswsise eio«itougliomler Sckrclär eingesetzt," j Bemerkenswert ist die Stelle, die sich iltt Bericht mit de ist > Vcrhältns zum Unternehmertum beschäftigt:Daß derDeutsche Arbeitgebcrbund für daZ Bau- gewerbe" seit seinem Bestehen danach trachtet, den baugewerblichen Arbciterverbänden eine böse Schlappe beizubringen, um sie aus- zuschalten bei der Festsetzung der Lohn- und Arbeitsbedingungen, ist eine bekannte Tatsache. Dazu sollte auch sein seit Jahren vor- bereiteter Beschluß dienen, die abzuschließenden Tarifverträge alle an einem bestimmten Tage ablaufen zu lassen, um dann die Ar- beiterschaft dann vor dasEntweder Oder" zu stellen: nimm die Bedingungen an, die ich Dir diktiere, sonst wirst Du dem Straßenpflaster überantwortet. Diese Vorbereitungen sind uns natürlich nicht entgangen, wir konnten ihnen aber nicht wehren. Tarife brauchen wir für die Sicherstellung der Lohn- und Arbeits- bedingungen, denn wir können nicht fortgesetzt und überall gegen die immer wieder hervorbrechende Unternehmerwillkür kämpfen. Wollten wir aber Verträge haben, so ließ sich eine gewisse zeitliche Gleichmäßigkeit nicht umgehen." Der Bericht skizziert dann kurz den bekannten Plan des Unternehmerbundes, der Organisation ein Vertragsmuster für alle abzuschließenden Tarifverträge als letztes Glied in der Kette seiner Vorbereitung zum Kriege aufzuoktroyieren, wie sie aus dem im Dezember vorigen Jahres imGrundstein" veröffentlichten Geheimprotokoll der Generalversammlung der Unternehmer hervorgeht. JDie hierin niedergelegten Beschlüsse beleuchteten blitzhell die Gefahr, von der die baugewerkliche Ar- beiterschaft bedroht war. Sie für diesmal abzuwenden, waren viele langwierige Konferenzen und Verhandlungen nötig, die giwße taktische Umsicht aller beteiligten Vertrauensmänner und Führer der Arbeiterorganisationen erforderten." Aus den statistischen Angaben des Berichts seien folgende hervorgehoben: Der Verband umfaßt 22 Gaue mit 1030 Zweigvereincn. Die Zahl der Mitglieder betrug 1007 am Jahresschluß 180 792 gegen 183 747 am Schlüsse des Jahres 1006. Der Jahresdurchschnitt an Mitgliedern 1907 betrug 192 582 gegen einen Jahresdurchschnitt von 183 537 im Jahre 1906, also eine Zunahme von 9045. Der Verlust von rund 3000 am Ende des Jahres 1907 gegen den Mitgliederbestand am Ende 1906 resultiert aus dem starken Abfall im 4. Quartal 1907 infolge der wirtschaftlichen Krise. Im 2. Quartal 1907 betrug der durchschnittliche Mitgliederbestand noch 201 848, im 3. Quartal 197 066 im 4. Quartal dagegen 180792. Der Bericht sagt wan bedenkt, daß unser Verband in den Jahren 1903. bis Ende 1906 über 100 000 Mitglieder gewonnen hat, so ist der jähe Umschwung gewiß sehr schmerzlich, er kann uns aber doch nicht auf bange Hoffnungslosigkeit herabstimmen. Nachdem der Verband die Zeit der Kinderkrankheit seit mehr denn 10 Jahren hinter sich hat. kann uns eine vorübergehende Krisis nicht mehr schrecken. Wie wir den Rückschlag der Jahre 1900/01 binnen kurzem glänzend überwunden haben, wird energische Aufklärungs- arbeit bewirken, daß unsere Mitgliederzahl recht bald wieder eine Steigerung erfährt." Sehr geklagt wird über die übermäßig starke Fluktuation, die ungeheuer große Zahl der s o g. D u r ch g ä n g e r. In den Jahren 1905 und 1906 wurden 145 214 Mitglieder ausgenommen, der Zuwachs über diese Zeit hinaus betrug aber nur 54 687. Im Jahre 1907 wurden 53 725 Mitglieder neu aufgenommen(20 597 weniger als 1906) und das Resultat ist ein Minus von 2955. Der Bericht bemerkt dazu:Die Ursachen dieser Fluktuation liegen ja zum Teil in der verminderten Arbeitsgelegenheit, auch die größtenteils ganz unberechtigte Unzu- friedcnheit mit diesen oder jenen Verbandscinrichtungcn und Bs- schlüssen trägt etwas dazu b«i, in der Hauptsache wird sie aber auf die immer noch weit ausgedehnte Gleichgültigkeit der Kollegen zurückzuführen sein."Einen wirklich stichhaltigen Grund werden nur ganz wenige anführen können. Arbeitslosigkeit so schwer sie zu ertragen ist ist kein Grund zum Austritt aus der Organi. fation. Unser Verband ist zwar noch nicht in der Lage gewesen, die Arbeitslosenunterstützung einführen zu können, er nimmt aber in der Zeit solcher Kalamität den Mitgliedern auch nur einen minimalen Beitrag ab und stundet ihn auch auf längere Dauer; während der regelmäßig wiederkehrenden Arbeitslosigkeit im Winter(Dezember-Februar) wird überhaupt kein Beitrag gezahlt. Auch die Veränderung des Domizils, das Zurückfluten großer Massen von den Städten auf das platte Land ist kein Grund zur Fahnenflucht, denn überall ist Gelegenheit zur Fortsetzung der Mitgliedschaft gegeben. ES bleiben also nur abgrundtiefe Gleich- gültigkeit und Böswilligkeit als Ursachen der Fluktuation im allge- meinen und für den Verlust in Krisenzeitcn im besonderen." WaS die Finanzen betrifft, so betrug die Einnahme deS Verbandes insgesamt 5 913 899,96 M. gegen 3 825 507,84 M. im Jahre 1306. Diese Mehreinnahme ist im wesentlichen zurückzu. führen auf die Extrabeiträae(632 459,40 M.) und die Beiträge der Arbeitenden bei Streiks(350 649,35 M.). Die eigentlichen Ver- bandsbeiträge der Mitglieder betragen 8418 214,87 M. gegen 3 225 579,75 M. im Jahre 1906. Die gesamte Ausgabe stellte sich auf 3 791 974,39 M. Danach übersteigt die Einnahme die AuS- gäbe um 1 226 926,47 M. Das Verbandsvermögen erhöhte sich aus 4 791 093,31 M. Für Streiks sind ausgegeben 1 207 063,94 M., 99 192,96 M. mehr als im Jahre 1906, Die Steigerung ist Haupt- sächlich auf die Aussperrung in Berlin   zurückzuführen, die über 600000 Mark Ausgaben verursachte. Für Kranken unter- st ü tz u n g sind 278 754,72 M. gezahlt gegen 166 989,74 M. im Jahre 1306; für Sterbeunterstützung 78 700,75 M. gegen 63 655,80 M. im Jahre 1906. Ein interessantes Kapitel ist endlich auch das der Lohn- bewegung« n. Ihre Zahl betrug 701 in 7286 Orten mit 7679 Unternehmern und 08 350 Gesellen, in 383 Fällen handelte eS sich um Erhöhung des Lohnes, in 317 Lohngebieten um Erhöhung des Lohnes in Verbindung mit Verkürzung der Arbeitszeit. Be- zeichnend ist, daß in 187 Fällen noch um die lOstündige Arbeits­zeit, in 5 Fällen sogar noch um die lOMistündige Arbeitszeit ge­kämpft werden mußte. Unterhandlungen wurden in 691 Fällen nachgesucht und seitens der Unternehmer in 610 Fällen genehmigt, in 181 Fällen abgelehnt. In 7 Fällen wurden die Verhandlungen vor dem Gewerbegcricht als Einigungsamt geführt. Die Be- wcgungen bestanden in 154 Lohngebieten in Angriffsstreiks, in 10 Fällen in Aussperrungen, in 11 Fällen in Angriffsstreiks und Aussperrung, in 9 Fällen in Aussperrung und Angriffsstreiks: sie endeten in 287 Lohngebieten mit vollem Erfolge, in 346 mit teilweisem Erfolge, in 66 ohne Erfolg. Eine Erhöhung des Stundenlohnes wurde in 426 Lohngebieten und eine Erhöhung des Stundenlohns in Verbindung mit einer Verkürzung der Arbeitszeit in 202 Lohngcbieten errungen. Die Verkürzung der Arbeitszeit erstreckte sich auf 2138 Orte mit 23 829 Gesellen und umfaßte 2 Stunden pro Tag, während die Lohnerhöhung 1 bis 19 Pf. pro Stunde beträgt. Zahlenmäßig ergab das Jahr 1907 107 Angriffsstreiks. 203 Abwehrstreiks uno 19 Aussperrungen, von denen insgesamt 3146 Betriebe mit 33 998 beschäftigten Personen betroffen wurden. Streikbrecher verblieben 6349, durchschnittlich also in jedem Be- triebe zwei. Die Gesamtdauer der Arbeitseinstellung betrug 11371 Tage, jede Arbeitseinstellung also durchschnittlich 27 Tage. In 189 Fällen, gleich 45,10 Proz., wurde ein voller Erfolg, in 136 Fällen, gleich 32,46 Proz., ein teilweiser Erfolg erzielt. 75 Fälle, gleich 17,90 Proz.. waren erfolglos. Beigelegt wurden die Streiks durch Vergleich m 316 Fällen. Der Verlust an Arbeits- zeit und Arbeitslohn betrug 541031 Tage und 3 214156 M. Lohn. Von den Streikenden waren 21 210 verheiratet, mit 36 622 Kindern unter 14 Jahren, und 11439 unverheiratet. Die Unkosten be- trugen 1688 854,30 M. T a ri s e sind im Jahre 1907 abgeschlossen 361 in 405 Lohn- gebieten mit 4060 Orten, 3950 Unternehmern und 50 505 Gesellen. Die Vereinbarung erfolgte in 251 Fällen mit 2780 Betrieben und 36 406 Gesellen ohne Arbeitseinstellung. Die Vertragsdaucr be. wcgt sich zwischen!4 und 4 Jahren. Am Schlüsse des Jahres 1907 bestanden 674 Tarifverträge für 781 Lohngebiete mit 7876 Orten. 11361 Unternehmern und 149 610 Gesellen. Em der parte!* Zum Parteitag. An die Delegierten! Es wird darauf aufmerksam gemacht, baß die Delegierten sich beim Lokalkomitee anmelden wollen. Die Zahl der bis jetzt Gemeldeten steht in keinem Verhältnis zu dem zweifellos zu erlvartendcn Besuch deS Parteitage?. Nürnberg   wird sehr stark von Fremden besucht und es ist daher die Lösung der Wohnungsfrage mit verschiedenen Schwierig« leiten verknüpft. Bei der Anmeldung wolle bestimmt an- gegeben werden, o b und in welcher Preislage Wohnung durch das Lokalkomitee besorgt werdtn soll. Die Anmeldungen sollen möglichst bis 5. September in den Händen des Lokalkomitees sein. Vorsitzender des Lokalkomitees ist Martin Treu, Nürnberg  . Egydienplatz 22. # Die Pgricigenossen i» Bremm  debattierten drei Abende lang über den Parteilag. ES kam dabei aus Anlaß der Budgelbewilligung. der Jugendorganisation und der Maifeier zu sehr gründlichen Auseinandersetzungen zwischen Radikalen und Revisionisten. Die Delegiertenwahl ergab für die radikalen Ge- »ossen Henke, Brandler und Piek 244 bezw. 221 und 193 Stimmen, während die Vertreter des Revisionismus Rhein   und Winkelmanu nur 127 bezw. 94 Stimmen erzielten. Württembergische und badische Stimmen zur Budgetfrage. In Heilbronn   tagte eine Parteivcrsanlmlung, die ein Referat deS Genossen Hitzler hörte. Er empfahl eine Resolution, die die Bewilligung des Budgets billigt und u. a. sagt: Die Frage, ob die von der Resolution verlangtenzwingenden. in besonderen Verhältnissen liegenden Gründe" vorliegen, die zur Annahme des Budgets berechtigen, ist zunächst von der betreffenden Fraktion selbst zu entscheiden. Ob die Fraktion geirrt hat, kann nur entscheiden, wer ihre Gründe genau kennt. Es würde auch der Bedeutung der Gesamtpartei durchaus keinen Nachteil bringen, wenn bei Beurteilung der besonders gearteten Verhältnisse Süddeutschlands   die Meinung der süddeutschen Genossen über taktische Notwendigkeiten bei der Parteiarbeit in ihrer Heimat mehr beachtet würde, als das bisher geschah. Eine Notwendigkeit, die Lübecker   Resolution zu verschärfen, liegt nicht vor und die Versammlung würde einen solchen Beschluß für einen scbweren Fehler halten. In der Diskussion sprach Genosse Reinhardt gegen den Referenten. Genosse Schmidt trat dem Referenten bei, Genosse Schwan forderte eine genaue Präzisierung der Lübecker   Resolution. Die Versammlung wurde schließlich vertagt. In Mannheim   verteidigte Genosse Landtags- abgeordneter S ü ß k i n d die Bewilligung. Genosse Landtags- abgeordneter Lehmann(der nicht für das Budget ge- stimmt hat), trat ihm entgegen. Danach wurde Vertagung der Versammlung beschlossen. Vorher wurde indes noch� den, Genossen Geiß als Vorsitzenden des L an d es a us sch us s es Gelegenheit zur Acußerung gegeben. Er gab eine Darstellung der Vorgänge, aus der hervorging, daß der Landesvorstand sich nicht für berechtigt hielt, dem Parteivorstand zum Zwecke der Publikation(??) Mitteilungen von Beschlüssen zu machen, die noch nicht einmal endgültige waren und zu deren Geheim- Haltung ihn die Fraktion verpflichtet hatte.Die Darstellung des Genossen Geiß," so sagt die Mannheimer»Vollsstimme",»inachte ersichtlich Eindruck auf die Versammlung." Die Generalversammlung der Organisation für Reuß f. L. beschloß zur Budgetfrage eine Resolution, die energisch Protest einlegt»gegen den Disziplinbruch der süddeutschen Landtags- fraktionen, die eine Sonderorganisation innerhalb der Partei zu bilden versuchen" und auf das entschiedenste die Budget- bewilligung verurteilt, die unvereinbar ist mit den Grundsätzen der sozialdemokratischen Partei. Als Delegierte wurden die Genossen E. Wurm- Berlin  , der Reichstagskaudidat deS Kreises, und Genosse Drechsler- Debschwitz gewählt. TaSrevisionistische Gespenst". Unser Mainzer   Parteiorgan veröffentlicht die Zuschrift eines Genossen aus Arbeiterkreisen zur Budgetfrage, deren wesentz». licher Inhalt wie folgt lautet: Trotz allem Ausweichen auf dieser oder jener Seite ist eS im Grunde doch nur dieAngstvordemdrohendenGespenst des Revisionismus, die die gegenwärtige Aufregung her- vorgerufen hat. Wir sollten uns darüber auch gar nichts weiß machen, und ich halte es für durchaus verkehrt, wenn man hier wieder eine große Diskussion über Anzeichen und Merkmale des. Revisionismus inszeniert, anstatt einmal in aller Ruhe und Sach- lichkcit die ursächlichen Zusammenhänge, die treibenden� Motive, die Berechtigung oder Richtbercchtigung derselben zu erwägen.... Die Probleme des Revisioiüsinus und Radikalismus sind lange genug Streitobjekt der sogenannten»Akademiker" gewesen. Man soll es endlich einmal der Masse der Partei- genossen wissen lassen, was Radikalismus und was Revisionismus eigentlich ist! Die Entscheidung der Partei für das Eine oder das Andere kann nicht ewig hinaus- geschoben werden! Einmal mutz sie getan werden. Je eher, desto besser. Darum soll man aber auch jetzt schon in aller Offenheit darüber diskutieren, damit alle gründlich unterrichtet sind und ein Entschluß nicht Hals über Kopf gefaßt wird. Ich bin fest davon überzeugt, wenn man einem einfachen Ar- beiter, der nicht von revolutlonSromantischen Ideen hypnotisiert ist, auseinandersetzt, was Radikalismus und was Revisionismus ist, was der Revisionismus für ihn in diesem Erdenleben erreichen kann, und waS der Radikalismus für feine Ur-Urenkel zu erringen hofft, so wird er sich mit der größten Selbstverständlichkeit für den ersteren entscheiden. Und eben, weil eS so einleuchtend ist, daß durch eine gründliche und freie Diskussion über diese Grundfragen nur der Rcvisionis- mus gewinnen kann, billige ich eS durchaus nicht, wenn die Revi- sionisten schüchtern und bescheiden alle Angriffe über sich ergeben lassen, ohne einmal den Kernpunkt der ganzen Sache rückhaltlos zur Sprache zu bringen. Die revisionistischeSeuche" ist mehr verbreitet, als sich die Revisionisten selbst träumen lassen! Die große Masse der Arbeiterschaft ist unbewußt revisionistisch. Sie bewußt revisionistisch zu machen, sollten sich die akademischen Revi- sionisten mehr angelegen sein lassen, als mit den Theoretikern des Radikalismus auf ganz unfruchtbare Diskussionen einzugehen. Also: Generaldiskussion über den Kernpunkt der ganzen Sache und ruhigeS Abwarten, welchem Teil es gelingt, die große Mehrheit der Parteigenossen durch die Vernünftigkeit und durch das Einleuchtende feiner Begründunger auf feine Seite zu be- kommen. Sollte dies den Radikalen gelingen, dann müßte in den radikalen Theorien weit mehr Berücksichtigung der tatsächlichen Verhältnisse, weit mehr Menschenkenntnis stecken, als ich mit meinem Proletaricrvcrstano bisher darin finden konnte. Aber eben, weil die allgemeine Anerkennung des Radikalismus so gut wie ausgeschlossen ist, sollten die Revisionisten endlich mit dem zag- hast vorsichtigen Vorgehen ausräumen und der Sache energisch auf den Leib rücken...." Wir geben dem Einsender bollständig darin recht,!>«b eine offene und rückhaltlose, dann aber auch entscheidende AuS- spräche darüber, ob die Partei den Revisionismus will oder nicht, sehr nützlich und wünschenswert wäre. Aber er scheint nicht zu wissen, daß cS nur die Revisionisten sind, die sie ängstlich und mit allen Mitteln der Diplomatie zu vermeiden streben. Die Revisionisten sind eS, die an- dauernd jeden grundsätzlichen Gegensatz zwischen ihnen und unS leugnen; sie waren es, die in Dresden   für die radikale Refolu-