Jetmoni seit 1892. Auf die damaligen vermonter StaatZwahien,olgte der demokratische Nationalsieg. Angesichts der Wahlkampagnejitr Präsidentschaftswahl wurde der republikanischen Stimmenmehrheitbei den Vermonter Staatswahlen im ganze Lande mit dem größtenInteresse entgegengesehen.—Eue der parteuBadische Organisationen zur. Budgetfrage.In Durlach sprach in einer Versammlung des sozialdemo-kraiischcn Vereins Landtagsabgeordneter Genosse H o r st über die�rage. Er selbst habe in der entscheidenden Fraktionssitzung von<iner Zustimmung zum Budget abgeraten, nicht etwa des-<alb, weil er die Anschauungen der Fraktionsmehrheit nicht teile.fondern nur, weil er die daran anknüpfenden Anseinandersetzungenvermieden wissen wollte. Auch er halte den auf der LübeckerResolution fußenden Zustand als auf die Dauer unhaltbar, doch�ätte er es lieber gesehen, wenn zunächst eine Aushebung oder dochAm dem taktischen Bedürfnis der süddeutschen Genossen mehrRechnung tragende Aenderung der Resolution durch denParteitag angestrebt worden wäre, anstatt die Partei/vr eine vollendete Tatsache zu stellen. Er verkennedabei keineswegs die ziemliche Wahrscheinlichreit eines negativen Er-folgcs auf diesem Wege. Es stehe eines fest, das; nämlich die Hol-tung der Fraktion in der Budgelfrage den gegnerischen Parteien sehrdiel Wind aus den Segeln genommen habe und dürste dieser Punktbesonders bei der kommenden Landtagswahlagitation erheblich insGewicht fallen. In der Debatte, die den gmizeu Abend ausfüllteund an der sich:U Redner beteiligten, wurde abwechselnd fürund gegen die Haltung der Fraktion plädiert. Zum Schluß wurdefolgende Resolutivit gegen eine starke Minderheit an-genonrmeu:»Die heutige Versammlung erklärt sich mit der Vudgetabstim»mung unserer Landtagsfraktion einverstanden,verurteilt jedoch das Schiveigegebot des Landes-Vorstandes dem Parteivorstand gegenüber."«Eine Versammlung in Neustadt i. S ch w. nahm nach längererErörterung eine Resolution an, die den Partcistreit bedauert und andie Redaktion des„Volksfreund" das Ersuchen richtet, die Aeuße-ruugen über die Angelegenheit zu beendigen, in der Hoffnung, daßdann auch die übrigen Organe unserer Partei diesem Beispiel' folgenwerden.Im übrigen billigt die Resolution die Haltung derK a m nr e r f r a k t i o n in der Budgetfrage, bedauert dagegendie Geheinr Haltung dem Parteivorstand gegen-über, ebenso die voreilige Berichterstattung des Genossen Kolb im„Volksfreund"._Bayerische Genossen zur Budgetfrage.In einer Versammlung des sozialdemokratischen VereinsS ch w e i n f u r t wurde der Abgeordnete Genosse S ä ck l e r, derin Nürnberg gewählt ist, über seine Stellung zur Budgetfrage inter-pelliert. Er verteidigte den Standpunkt der Fraktion. In derDiskussion wurde von sämtlichen Rednern die Tätigkeit derFraktion anerkannt und scharf kritisiert, daß in norddeutschenParteikreisen zum Parteilag in einer Weise Stellung genommenwerde, die darauf hinauslaufe, die süddeutschen Fraktionenin der Meinungsfreiheit zu beschränken. Säcklersoll in einer demnächst stattfindenden Volksversammlung Bericht überdie Arbeiten des Landtages erstatten.Die Organisation der italienischen Partei.Rom, 31. August.(Eig. Ber.)Der„Avanti" vom 31. August veröffentlicht im Auszug denBericht des administrativen Sekretariats des Parteivorstandes. Ausihm geht hervor, daß die Parteiorganisation in den letzten zweiJahren keine Fortschritte aufzuweisen hat. Diese Fest-stellung ist nicht weiter Verivunderlich, da der in Betracht kommendeZeitraum die Periode des heftigsten inneren Zwistes und des Aus-tritts der Syndikalisten umsaßt. Soweit sich ein Rückschritt gegendas Vorjahr ergibt, ist er nur scheinbar. Als Organisierte sind nurdie Mitglieder gezählt, die bereits ihre jährliche Mitgliedsquote andie Zentralkasse(09 Centesimi) abgeführt haben. Deren Zahl istbegreiflicherweise im Juni eines Geschäftsjahres geringer als imDezember.Vom Jahre 1000 an weist die Partei die nachfolgenden Mitglieder-bestände auf: 1000 10 104— 1902 37 778— 1903 42 451—1904 45 800— 1905 43 905— 1906 43 654— 1907 43 953—und 30. Juli 1908 41 594.Interessant ist, daß auch in Italien, wie überall, die Wähler-stimmen in ganz anderem Verhältnis gewachsen sind als die Zahlder Organisierten. Der nachstehende Ueberblick zeigt dies:Jahr Stimmenzahl Eroberte Mandate1892.... 26000 61895.... 76 000 161897.... 135000 151900.... 175000 321904.... 325965 36Der absoluten Zahl der Organisierten nach kommen an ersterStelle die Provinzen Reggio Emilia(3826) und R a V a n n a(3307). lieber 2000 Organisierte haben die Provinzen N o v a r a,Alexandrien und Forti, über 1000 Pavia, Bologna,Florenz, Turin, Genua, Mantua und F e r r a r a. Vondiesen Provinzen haben eine hochstehende industrielle EntWickelungnur Genua, Turin und Alexandrien, die anderen sind landwirt-schaftliche Zentren, bis auf Florenz, wo die mittlere und kleineIndustrie die Oberhand hat, und Navara, eine Provinz, die sowohllandwirtschaftlich(Reisbau) als. industriell(Kreis Bialla mit Textil-industrie) sehr hoch steht. Einige eminent industrielle Zentren, wieMailand, dessen Provinz auch M o n z a einschließt, und Barihaben nur eine unbedeutende Parteiorganisation.Schließlich hebt der Bericht hervor, daß die im März diesesJahres auferlegte Extrasteuer von einem Lire für den„Avanti" bisjetzt von 21000 Genossen entrichtet worden ist.GewcrkfchaftUcbee.Berlin und Omgegend.Zum Streik der Rohrleger und Helfer!Die Firmen, welche den neuen Tarifvertrag anerkennen, habensich bedeutend vermehrt. Während bis Dienstagmittag bei 17 Firmenmit 105 Arbeitern zu den neuen Bedingungen gearbeitet wurde, sindbis Mittwochmittag weitere 22 Firmen zugekommen. Im ganzenhaben 39 Firmen, welche 205 Arbeiter beschäftigen, den neuen Tarif-vertrag anerkannt. Einzelne Arbeitgeber haben den unterschriebenenTarif sogar persönlich im Streiklokal abgegeben, mit dem Wunsche.doch den bei ihnen beschäftigten Arbeitern auch die Berechtigungs-karte zu überreichen, was auch von der Streikleitung bereitwilligstzugesagt wurde.__Wiesenthal als Streikbrecheragent.Am Mittwochnachmittag wurde in der VertrauenSmännerkon-ferenz der streikenden Rohrleger und Helfer von verschiedenen SeitenKlage geführt, daß der Allgemeine deutsche Metallarbeiterverbandseine arbeitslosen Mitglieder zu verschiedenen Firmen geschickt hat,wo die bisher beschäftigten Arbeiter die Arbeit niedergelegt hatten.Eine solche Manier ist bisher in der Arbeiterbewegung immer alsStreikbruch gekennzeichnet worden. Ob den Mitgliedern des„All-gemeinen" Verbandes die Verwerflichkeit ihrer Handlungsweise nichtzum Bewußtsein kommen wird?verantw. Redakteur: HauS Web», Berlin. Inseratenteil verantw.:Lohndrückereien und Maßregelungen bei der Firma Schwartzkopff."Die Arbeiter der Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft,vorm. Schwartzkopff, Abteilung Scheringstraße, hielten am Dienstagbei Raabe in der Kolberger Straße eine zahlreich besuchte Betriebs-Versammlung ab, in der zunächst der Arbeiterausschuß über seineTätigkeit berichtete. Der Arbeiterausschuß hatte bei den VerHand-lungen mit der Direktion neben anderen Mißständen auch ver-schiedene recht willkürliche Herabsetzungen der Akkordlöhne zurSprache gebracht, die man jetzt, in der Zeit der Wirtschaftskrise,den Arbeitern aufzuzwingen sucht. Aber der Vertreter oeuDirektion, Oberingenieur Schack, schnitt jede Erörterung darübezab mit der Behauptung, daß nach§ 7 des. Statuts Lohnsragen nichtzu den Angelegenheiten des Arbeiterausschuffes gehörten und mitden Meistern und Leitern der einzelnen Werksabteilungen geregeltwerden müßten. Tatsächlich ist aber weder in jenem Paragraphennoch im ganzen Statut des Arbeiterausschusses irgendetwas ent-halten, das carauf schließen läßt, daß der Ausschuß nicht auch inLohnfragen als rechtmäßige Vertretung der Arbeiter gelten sollte.Nach dem Bericht, der in der Versammlung gegeben wurde, war esnicht möglich, mit dem Herrn Oberingenieur darüber zu ver-handeln. Die erste Bedingung einer zweckmäßigen Verhandlungist doch, daß die Vertreter der Parteien ihre Gründe und Gegen-gründe vortragen uno einander ruhig anhören. Herr Schack abersoll die Gepflogenheit haben, die Vertreter der Arbeiter fortwährendzu unterbrechen, je nach Belieben auch anzuschnauzen. DerDirektion mag es wünschenswert erscheinen, wenn der Arbeiter-ausschutz sich nicht um Lohnfragen kümmert, sie überhaupt nichtmit diesen Dingen belästigt wird. Der Arbeiterausschuß hältjedoch prinzipiell daran fest, daß er auch hierbei die Interessen derArbeiter zu vertreten hat.Die Betriebsleitung sucht ferner durch Maßregelungenden Einfluß des Arbeiterausschuffes zu brechen. Ein solcher Fall,die Maßregelung des Arbeiterausschußmitgliedes Oberüber, be-schäftigte die Versammlung im zweiten Punkt der Tagesordnung.Dieser Arbeiter wurde von dem Meister Büttner entlassen, an-geblich wegen Verweigerung der Arbeit. Er sollte eine Reparatur-arbeit zu einem im voraus offenbar schon zu niedrig festgesetztenAkkordpreis ausführen. Während er damit beschäftigt war, stellteMeister Büttner an die Ausführung der Arbeit immer neue An-forderungen, so daß es ganz unmöglich wurde, auch nur einiger-maßen mit dem Akkordpreis zurechtzukommen. Irgendwelchen Zu-schlag lehnte der Meister jedoch rundweg ab. Es war offenbar nurdarauf abgesehen, einen Grund zur Entlassung zu finden, und denfand denn Meister Büttner auch darin, daß Oberüber die Arbeitso herstellte, wie es den ursprünglichen Abmachungen entsprach, undnicht alle späteren Anweisungen des Meisters berücksichtigte. Dajedoch nach dem Statut des Arbeiterausschusses ein Arbeiter-ausschußmitglied nur mit Zustimmung der Direktion entlassenwerden kann, bot Oberüber mit wahrer Lammesgeduld alles auf,um bei dem Direktor Streibert vorstellig zu werden und dessenMeinung über die Sache zu hören. Es war aber vergeblich; baldwurde gesagt, der Herr Direktor sei in der Chausseestraße, dannsollte er wieder in der Scheringstraße sein, aber aufzufinden warer nie. Als nun der Arbeiterausschutz sich der Sache annahm undin einer außerordentlichen Sitzung mit der Direktion darüber ver.handeln wollte, wurde dies rundweg abgelehnt; für die Direktionsei die Sache erledigt, war die Antwort. Inzwischen hat der Ent-lassene selbst auf die Wiedereinstellung verzichtet. Daß dieser aberschon das dritte Arbeiterausschutzmitglied ist, dem eS nicht möglichwar, auch nur ein Jahr lang in der Fabrik zu bleiben, zeigt hin-reichend, daß man systematisch diejenigen Arbeiter hinausdrängt.die berufen sind, die Interessen ihrer Kollegen der Direktion gegen-über wahrzunehmen.— In der Versammlung kam eine lebhafteEntrüstung über diese Matzregelung wie über die Lohndrückereienund die unpassende Behandlung des Arbeiterausschuffes zum Aus-druck. Einstimmig wurde folgende Resolution angenommen:„Die versammelten Arbeiter der Firma Schwartzkopff.Scheringstraße, erklären sich mit der Tätigkeit des Arbeiter»ausschusses einverstanden, ganz besonders in der Frage der Lohn-differenzen. Sie protestieren ganz entschieden gegen das Vor-gehen der Direktion und erblicken in der Entlassung des Aus«schutzmitgliedes Oberüber eine Maßregelung. Da die Direktiondem Kollegen Oberüber selbst und auch dem Ausschuß nicht ge-stattet, wegen der Maßregelung vorstellig zu werden, sind dieVersammelten der Meinung, daß die Direktion es selbst zugibt,ungerechtfertigt die Entlassung vorgenommen zu haben.Die Versammelten beauftragen den Arbeiterausschutz, indieser Angelegenheit nochmals vorstellig zu werden, damit einsderartige Behandlung des Arbeiterausschuffes nicht wieder vor.kommen kann. Sie erblicken auch in Zukunft in den Arbeiter-ausschußmitgliedern ihre Vertreter und versprechen, mehr fürdie Organisation zu wirken, um dem Arbeiterausschutz das Rück,grat zu stärken und die Direktion zu zwingen, den berechtigte»Forderungen der Arbeiter nachzukommen."Zur Lohnbewegung der Kutscher und Bobenarbeiter aus demSpeditionsgewerbe ist zu melden, daß am Dienstag in sämtlichenBetrieben die Arbeit einmütig aufgenommen worden ist. ZuDifferenzen kam eS nur bei der Firma Kemper mann,Lausitzerstraße, und zwar insofern, als hier vier ältere Rollkutscher,darunter der Vertrauensmann und zwei Mitglieder der Beschwerde-kommission, ohne ersichtlichen Grund plötzlich entlassen worden sind.Es hat eine Verhandlung zwecks Wiedereinstellung der vier Mannin Gegenwart eines Verbandsvertreters mit der Firma statt-gefunden, die jedoch resultatlos verlaufen ist. Da direkte Maß-regelung festgestellt werden konnte, haben sich die übrigen Kutscherund Arbeiter mit ihren gemaßregelten Kollegen solidarisch erklärtund am Mittwoch früh die Arbeit nicht wieder aufgenommen.Obwohl sich einige ungeübte Arbeitswillige gefunoen haben, ist dieFirma doch nicht in der Lage, den Betrieb aufrecht erhalten zukönnen. Vor allen Dingen ist es auch hier wieder das Kontor-personal, die„Proletarier mit dem Stehkragen", welche die Wagenbegleiten und Streikbrecherarbeit leisten. Wir richten an sämtlicheKutscher und Arbeiter das Ersuchen, strengste Solidarität zu übenund während der Dauer des Streiks keine Arbeit bei der FirmaKempermann anzunehmen.Deutscher Transportarbeiterverband. Bezirksleitung Grotz-Berlin.Wegen des Schiedsspruchs im Glasergewerbe tritt am Sonnabenddas Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts zusammen. Amselben Tage werden die Mitglieder deS Verbandes der Glaser Be-schlutz fassen über den Lohnvertrag.Achtung, Kleber! Die über die Firma Vautz, Charlottenburg,Wilmersdorfer Str. 162, Bau Kaiser-Friedrich-Straße 178(Beamten-Vauverein) verhängte Sperre ist hiermit aufgehoben.Die Sektionsleitung.Achtung, Steinsetzer und Rammer Z Die Baustellen der FirmaG. Puhlmann in Zehlendorf. sind wegen Nichtanerkennung desTarifeS gesperrt. Herr P. glaubt, durch Veravfolgung von Biersich seine bisherigen Steinsetzer und Rammer sichern zu können unddarum auf die Bestimmungen der Organisationen pfeifen zu können.Die Baustellen der Firma E. Junge und dessen Subunternehmersind gesperrt. Es kommt die Baustelle neue Heimstätte Blanken-bürg hinzu.Kollegen, meidet die Baustellen der Firmen._ Die Ortsverwaltung.An die Friseurgrhilfen Berlins!Der Arbeitgeberbund beschloß auf seinem diesjährigen Kongretz,nur noch Gehilfen zu beschäftigen, welche iin Besitz der Attestbüchersind. Damit will man uns das Koalitionsrecht rauben. Fernerverlangen die Unternehmer eine Abänderung der Sonntagsruhe-bestimmungen, dahingehend, daß die paar Ruhestunde» in der Wochefortfallen. Gegen diese Bestrebungen auf Verschlechterung unsererLage müssen wir uns wehren und die Organisation stärken, um imTh. Glocke, Berlin, Druck u. Verlag-Vorwärts Buchdr.u.VcrlagSanstaltgegebenen Moment dem Arbeitgeberbund entgegentrete» z» Ermen.Darum hinein in die Organisation IDie laufende Kontrollkarte ist hellgrün mit weißem Rand»mdmuß laufend gestempelt sein.Wegen Differenzen sind für Mitglieder folgende Firmen ge-sperrt: Gläser, Oderberger Straße 56, Miehlert, DanzigerStraße 87 und Zeddelmann, Wilhelmshavener Straße 65.Geregelt sind die Verhältnisse bei Schmidt, Wilhelms-havener Straße 66 und Schwarz, Köpenick, MüggelheimerStraße 2.Verband der Friseurgehilfen Deutschlands. Zloeigverein Berlin undVororte.I. A.: Paul Liere, Rofenthaler Straße 57.Deutfches Reich.Der Nnterstützungsverein der Lithographen, Steinbrnckcr undverwandten Berufe, Deutscher Senefelderbund, hat bekanntlich aufseiner im September 1907 in München abgehaltenen General-Versammlung feine Auflösung beschlossen. Das Vermögen, über500 000 Mk., soll in der Weise aufgebraucht werden, daß hiervonnur alle die Invaliden, Witwen und Kranken weiter unterstütztwerden, die am Tage des Auflösungsbeschluffes bereits in Unter-stützungsgenuffe stände. Die Invaliden erhalten wöchentlich 7 Mk.,die Witwen 3,50 Mk. und die Kranken 12 Mk. Die neuen nachdem 1. Oktober 1907 eintretendn Unterstützungsfälle werden vomVerband der Lithographn, Steindrucker und verwandten Berufe(freie Gewerkschaft) unterstützt, der die Mitglieder des aufgelöstenUnterstützungsvereins mit allen Rechten übernommen hat.Gegen diese Generalverfammlungsbeschlüsse wurden 2 Klagenangestrengt.In einem Falle handelte es sich um ein ehemaliges Mitglied,das nicht mit in die Organisation übergetreten ist, sondern inden inzwischn gegründeten..gelben" Unterstützungsverein„Senc-selber" eintrat, der von den Arbeitgebern tatkräftig unterstützt wird.Der Kläger wurde nun nach dem 1. Oktober 1907 krank und ver-langte von der Liquidationskommission des Bundes Unterstützung,welche ihm nach den vorliegenden Generalversammlungsbeschlüssenverweigert wurde. Der Kläger klagte deshalb gegen die Art derLiquidation, gegen diese Kassensperre.Durch Urteil des Landgerichts Berlin I wurde jedoch dieseKlage zurückgewiesen.Im anderen Falle hatte ein ehemaliger Invalidenrenten-empfänger die Liquidationskommission verklagt, weil ihm infolgeseines vor der Auflösung erfolgten Ausschlusses aus dem Unter-stützungsverein„Senefelderbund" die Invalidenrente entzogenwurde. Der Ausschluß war erfolgt, weil er als Gastwirt einengegnerischen Arbeitsnachweis führte, der vom Bund gesperrt warund der gegen dessen statutarische Bestimmungen verstieß.Auch diese Klage wurde vom Landgericht Berlin I zurück-gewiesen; der Ausschluß besteht somit zu Recht.Beide Urteile haben inzwischn Rechtskraft erlangt, so daß da-durch die obengenannten Generalversammlungsbeschlüsse als ge-setzlich und unanfechtabr anerkannt sind.Der deutsche Photosraphcngehilfen-Bcrband hat mit großer Mehr«heit seinen Anschluß an den Verband der Lithographen, Steindruckerund verwandten Berufsgenossen beschlossen. Einige noch ausstehendeTeilresultate können an dem Gesamtergebnis der Abstimmung nichtsmehr ändern.Hustand.Der Streik der städtischen Arbeiter in Malmö scheint geeignet,einen neuen großen Konflikt im schwedischen TranSportarbetter-gewerbe hervorzurufen. Nachdem die an den städtischen Kränen imMalmöer Hafen tätigen Maschinisten ebenfalls die Arbeit eingestellthalten und Streikbrecher an ihre Stelle traten, weigern sich dieArbeiter der Malmöer Stanerei-Aktiengesellschaft, die mit diesenKränen beförderten Waren weiter zu verladen und außerdemweigern sich andere Arbeiter die für das städtische Elektrizitätswerkbestimmten Kohlen zu verladen. Diese Arbeitsverweigerung ist alsein Bruch des am 18. Juli dieses Jahres zwischen der schwedischenArbeitgebervereinigung und der Reedereivereinigung sowie denGewerkschaften getroffenen Uebereinkommcns anzusehen, unddie Unternehmerorgamsation verlangt nun energisch, daß dasLandessekretariat der schwedischen Gewerkschaften dagegen einschreite.DaS Landcssekretariat hat dann auch den Hauptvorständender betreffenden Gewerkschaften mitgeteilt, daß es unterkeinen Umständen Sympathiestreiks, Sperren oder Boykotts,die mit dem Gemeindearbeiterstreik in Malnw zusammenhängen, gutheißen kann, zumal dieser Streik selbst nicht von der LandeSorgani-sation der Gewerkschaften gebilligt wird.Die streikenden Gemeindearbeiter haben sich in einer Versammlungam Sonntag damit einverstanden erklärt, daß von neuem versuchtwird, Verhandlungen über die Wiederaufnahme der Arbeit anzu-knüpfen. ES scheint jedoch, daß diese Verhandlungen vorläufig nochnicht zustande gekommen sind.Versammlungen.Die Stockardeiter besprachen in einer Versammlung, die amDonnerstag bei Feuerstein in der Alten Jakobstratze stattfand, diegegenwärtige Lage in ihrem Berufe. Im Anschluß an den Vortragvon I. Hildebrandt vor einer Woche im selben Saale wurde beraten,was in bezng auf die Unterstützung der„ausgesteuerten" Arbeits-losen geschehen könnte. Etwa 70 Arbeitslose werden aus der Ver-bandskasse unterstützt; für die„Ausgesteuerten" aber sollen freiwilligeBeiträge durch Listensammlungen erhoben werden. Ein dahin-gehender Antrag wurde angenommen. Die Versammlung beschäftigtesich dann mit einer Reihe von inneren Verbandsangelegenheiten.Die Lage der Stockarbeiter ist gegenwärtig eine sehr gedrückte, sieleiden schwer unter der schlechten Konjunktur.Letzte iVachnchtcn und Depcfcben.Die Kämpfe in Marokko.Algier, 2. September.(28. T. B.) Wie das Kommando des19. Armeekorps mitteilt, erneuerte die marokkanische Harka nachtsihren Angriff auf Budenib, wurde aber mit großen Verlustenzurückgeschlagen. Die Franzosen hatten fünf Verwundet«. DerVormittag verlief ruhig._Die chinesische Verfassung.Peking, 1. September.(Meldung des Reuterschen BureauS.)Ein Edikt ist heute veröffentlicht worden, in welchem der Entwurfder beabsichtigten chinesischen Bersaffung dargelegt und die Zettangegeben wird, bis zu welcher das Parlament einbernfen werdensoll._Bergmanns Ende-Dortmund, 2. September.(B. H.) Heute nacht wurde derSteiger Amberge und seine beiden Begleiter, mit denen er in einenmit giftigen Gasen angefüllten Ueberhau auf der Zeche«Adolf vonHansemann" eingeschlossen war, tot zutage gefördert.Unwetter.Mailand, den 2. September.(B. H.) In Tessin hat dergestrige Orkan große Verheerungen angerichtet. Eine Ortschaft istvollständig zerstört, einige Brücken sind eingestürzt. Die Ucbcr-schwemmungn haben ebenfalls großen Schaden angerichtet und dieEisenbahn an verschiedenen Stellen unter Wasser gesetzt. Bis jetztsind drei Tote zu verzeichnen._ßaul Singer& Co., Berlin SW, Hierzu 2 Beilagen n.Unterhaltungkbl.