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Jetmoni seit 1892. Auf die damaligen vermonter StaatZwahien ,olgte der demokratische Nationalsieg. Angesichts der Wahlkampagne jitr Präsidentschaftswahl wurde der republikanischen Stimmenmehrheit bei den Vermonter Staatswahlen im ganze Lande mit dem größten Interesse entgegengesehen. Eue der parteu Badische Organisationen zur. Budgetfrage. In Durlach   sprach in einer Versammlung des sozialdemo- kraiischcn Vereins Landtagsabgeordneter Genosse H o r st über die �rage. Er selbst habe in der entscheidenden Fraktionssitzung von <iner Zustimmung zum Budget abgeraten, nicht etwa des- <alb, weil er die Anschauungen der Fraktionsmehrheit nicht teile. fondern nur, weil er die daran anknüpfenden Anseinandersetzungen vermieden wissen wollte. Auch er halte den auf der Lübecker  Resolution fußenden Zustand als auf die Dauer unhaltbar, doch �ätte er es lieber gesehen, wenn zunächst eine Aushebung oder doch Am dem taktischen Bedürfnis der süddeutschen Genossen mehr Rechnung tragende Aenderung der Resolution durch den Parteitag angestrebt worden wäre, anstatt die Partei /vr eine vollendete Tatsache zu stellen. Er verkenne dabei keineswegs die ziemliche Wahrscheinlichreit eines negativen Er- folgcs auf diesem Wege. Es stehe eines fest, das; nämlich die Hol- tung der Fraktion in der Budgelfrage den gegnerischen Parteien sehr diel Wind aus den Segeln genommen habe und dürste dieser Punkt besonders bei der kommenden Landtagswahlagitation erheblich ins Gewicht fallen. In der Debatte, die den gmizeu Abend ausfüllte und an der sich:U Redner beteiligten, wurde abwechselnd für und gegen die Haltung der Fraktion plädiert. Zum Schluß wurde folgende Resolutivit gegen eine starke Minderheit an- genonrmeu: »Die heutige Versammlung erklärt sich mit der Vudgetabstim» mung unserer Landtagsfraktion einverstanden, verurteilt jedoch das Schiveigegebot des Landes- Vorstandes dem Parteivorstand gegenüber." « Eine Versammlung in Neustadt i. S ch w. nahm nach längerer Erörterung eine Resolution an, die den Partcistreit bedauert und an die Redaktion desVolksfreund" das Ersuchen richtet, die Aeuße- ruugen über die Angelegenheit zu beendigen, in der Hoffnung, daß dann auch die übrigen Organe unserer Partei diesem Beispiel' folgen werden. Im übrigen billigt die Resolution die Haltung der K a m nr e r f r a k t i o n in der Budgetfrage, bedauert dagegen die Geheinr Haltung dem Parteivorstand gegen- über, ebenso die voreilige Berichterstattung des Genossen Kolb im Volksfreund"._ Bayerische   Genossen zur Budgetfrage. In einer Versammlung des sozialdemokratischen Vereins S ch w e i n f u r t wurde der Abgeordnete Genosse S ä ck l e r, der in Nürnberg   gewählt ist, über seine Stellung zur Budgetfrage inter  - pelliert. Er verteidigte den Standpunkt der Fraktion. In der Diskussion wurde von sämtlichen Rednern die Tätigkeit der Fraktion anerkannt und scharf kritisiert, daß in norddeutschen Parteikreisen zum Parteilag in einer Weise Stellung genommen werde, die darauf hinauslaufe, die süddeutschen Fraktionen in der Meinungsfreiheit zu beschränken. Säckler soll in einer demnächst stattfindenden Volksversammlung Bericht über die Arbeiten des Landtages erstatten. Die Organisation der italienischen Partei. Rom  , 31. August.(Eig. Ber.) DerAvanti" vom 31. August veröffentlicht im Auszug den Bericht des administrativen Sekretariats des Parteivorstandes. Aus ihm geht hervor, daß die Parteiorganisation in den letzten zwei Jahren keine Fortschritte aufzuweisen hat. Diese Fest- stellung ist nicht weiter Verivunderlich, da der in Betracht kommende Zeitraum die Periode des heftigsten inneren Zwistes und des Aus- tritts der Syndikalisten umsaßt. Soweit sich ein Rückschritt gegen das Vorjahr ergibt, ist er nur scheinbar. Als Organisierte sind nur die Mitglieder gezählt, die bereits ihre jährliche Mitgliedsquote an die Zentralkasse(09 Centesimi) abgeführt haben. Deren Zahl ist begreiflicherweise im Juni eines Geschäftsjahres geringer als im Dezember. Vom Jahre 1000 an weist die Partei die nachfolgenden Mitglieder- bestände auf: 1000 10 104 1902 37 778 1903 42 451 1904 45 800 1905 43 905 1906 43 654 1907 43 953 und 30. Juli 1908 41 594. Interessant ist, daß auch in Italien  , wie überall, die Wähler- stimmen in ganz anderem Verhältnis gewachsen sind als die Zahl der Organisierten. Der nachstehende Ueberblick zeigt dies: Jahr Stimmenzahl Eroberte Mandate 1892.... 26000 6 1895.... 76 000 16 1897.... 135000 15 1900.... 175000 32 1904.... 325965 36 Der absoluten Zahl der Organisierten nach kommen an erster Stelle die Provinzen Reggio Emilia  (3826) und R a V a n n a (3307). lieber 2000 Organisierte haben die Provinzen N o v a r a, Alexandrien   und Forti, über 1000 Pavia  , Bologna  , Florenz  , Turin  , Genua  , Mantua   und F e r r a r a. Von diesen Provinzen haben eine hochstehende industrielle EntWickelung nur Genua  , Turin   und Alexandrien  , die anderen sind landwirt- schaftliche Zentren, bis auf Florenz  , wo die mittlere und kleine Industrie die Oberhand hat, und Navara, eine Provinz, die sowohl landwirtschaftlich(Reisbau) als. industriell(Kreis Bialla   mit Textil- industrie) sehr hoch steht. Einige eminent industrielle Zentren, wie Mailand  , dessen Provinz auch M o n z a einschließt, und Bari  haben nur eine unbedeutende Parteiorganisation. Schließlich hebt der Bericht hervor, daß die im März dieses Jahres auferlegte Extrasteuer von einem Lire für denAvanti" bis jetzt von 21000 Genossen entrichtet worden ist. GewcrkfchaftUcbee. Berlin   und Omgegend. Zum Streik der Rohrleger und Helfer! Die Firmen, welche den neuen Tarifvertrag anerkennen, haben sich bedeutend vermehrt. Während bis Dienstagmittag bei 17 Firmen mit 105 Arbeitern zu den neuen Bedingungen gearbeitet wurde, sind bis Mittwochmittag weitere 22 Firmen zugekommen. Im ganzen haben 39 Firmen, welche 205 Arbeiter beschäftigen, den neuen Tarif- vertrag anerkannt. Einzelne Arbeitgeber haben den unterschriebenen Tarif sogar persönlich im Streiklokal abgegeben, mit dem Wunsche. doch den bei ihnen beschäftigten Arbeitern auch die Berechtigungs- karte zu überreichen, was auch von der Streikleitung bereitwilligst zugesagt wurde.__ Wiesenthal als Streikbrecheragent. Am Mittwochnachmittag wurde in der VertrauenSmännerkon- ferenz der streikenden Rohrleger und Helfer von verschiedenen Seiten Klage geführt, daß der Allgemeine deutsche Metallarbeiterverband seine arbeitslosen Mitglieder zu verschiedenen Firmen geschickt hat, wo die bisher beschäftigten Arbeiter die Arbeit niedergelegt hatten. Eine solche Manier ist bisher in der Arbeiterbewegung immer als Streikbruch gekennzeichnet worden. Ob den Mitgliedern desAll- gemeinen" Verbandes die Verwerflichkeit ihrer Handlungsweise nicht zum Bewußtsein kommen wird? verantw. Redakteur: HauS Web», Berlin  . Inseratenteil verantw.: Lohndrückereien und Maßregelungen bei der Firma Schwartzkopff." Die Arbeiter der Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vorm. Schwartzkopff, Abteilung Scheringstraße, hielten am Dienstag bei Raabe in der Kolberger Straße eine zahlreich besuchte Betriebs- Versammlung ab, in der zunächst der Arbeiterausschuß über seine Tätigkeit berichtete. Der Arbeiterausschuß hatte bei den VerHand- lungen mit der Direktion neben anderen Mißständen auch ver- schiedene recht willkürliche Herabsetzungen der Akkordlöhne zur Sprache gebracht, die man jetzt, in der Zeit der Wirtschaftskrise, den Arbeitern aufzuzwingen sucht. Aber der Vertreter oeu Direktion, Oberingenieur Schack, schnitt jede Erörterung darübez ab mit der Behauptung, daß nach§ 7 des. Statuts Lohnsragen nicht zu den Angelegenheiten des Arbeiterausschuffes gehörten und mit den Meistern und Leitern der einzelnen Werksabteilungen geregelt werden müßten. Tatsächlich ist aber weder in jenem Paragraphen noch im ganzen Statut des Arbeiterausschusses irgendetwas ent- halten, das carauf schließen läßt, daß der Ausschuß nicht auch in Lohnfragen als rechtmäßige Vertretung der Arbeiter gelten sollte. Nach dem Bericht, der in der Versammlung gegeben wurde, war es nicht möglich, mit dem Herrn Oberingenieur darüber zu ver- handeln. Die erste Bedingung einer zweckmäßigen Verhandlung ist doch, daß die Vertreter der Parteien ihre Gründe und Gegen- gründe vortragen uno einander ruhig anhören. Herr Schack aber soll die Gepflogenheit haben, die Vertreter der Arbeiter fortwährend zu unterbrechen, je nach Belieben auch anzuschnauzen. Der Direktion mag es wünschenswert erscheinen, wenn der Arbeiter- ausschutz sich nicht um Lohnfragen kümmert, sie überhaupt nicht mit diesen Dingen belästigt wird. Der Arbeiterausschuß hält jedoch prinzipiell daran fest, daß er auch hierbei die Interessen der Arbeiter zu vertreten hat. Die Betriebsleitung sucht ferner durch Maßregelungen den Einfluß des Arbeiterausschuffes zu brechen. Ein solcher Fall, die Maßregelung des Arbeiterausschußmitgliedes Oberüber, be- schäftigte die Versammlung im zweiten Punkt der Tagesordnung. Dieser Arbeiter wurde von dem Meister Büttner entlassen, an- geblich wegen Verweigerung der Arbeit. Er sollte eine Reparatur- arbeit zu einem im voraus offenbar schon zu niedrig festgesetzten Akkordpreis ausführen. Während er damit beschäftigt war, stellte Meister Büttner an die Ausführung der Arbeit immer neue An- forderungen, so daß es ganz unmöglich wurde, auch nur einiger- maßen mit dem Akkordpreis zurechtzukommen. Irgendwelchen Zu- schlag lehnte der Meister jedoch rundweg ab. Es war offenbar nur darauf abgesehen, einen Grund zur Entlassung zu finden, und den fand denn Meister Büttner auch darin, daß Oberüber die Arbeit so herstellte, wie es den ursprünglichen Abmachungen entsprach, und nicht alle späteren Anweisungen des Meisters berücksichtigte. Da jedoch nach dem Statut des Arbeiterausschusses ein Arbeiter- ausschußmitglied nur mit Zustimmung der Direktion entlassen werden kann, bot Oberüber mit wahrer Lammesgeduld alles auf, um bei dem Direktor Streibert vorstellig zu werden und dessen Meinung über die Sache zu hören. Es war aber vergeblich; bald wurde gesagt, der Herr Direktor sei in der Chausseestraße, dann sollte er wieder in der Scheringstraße sein, aber aufzufinden war er nie. Als nun der Arbeiterausschutz sich der Sache annahm und in einer außerordentlichen Sitzung mit der Direktion darüber ver. handeln wollte, wurde dies rundweg abgelehnt; für die Direktion sei die Sache erledigt, war die Antwort. Inzwischen hat der Ent- lassene selbst auf die Wiedereinstellung verzichtet. Daß dieser aber schon das dritte Arbeiterausschutzmitglied ist, dem eS nicht möglich war, auch nur ein Jahr lang in der Fabrik zu bleiben, zeigt hin- reichend, daß man systematisch diejenigen Arbeiter hinausdrängt. die berufen sind, die Interessen ihrer Kollegen der Direktion gegen- über wahrzunehmen. In der Versammlung kam eine lebhafte Entrüstung über diese Matzregelung wie über die Lohndrückereien und die unpassende Behandlung des Arbeiterausschuffes zum Aus- druck. Einstimmig wurde folgende Resolution angenommen: Die versammelten Arbeiter der Firma Schwartzkopff. Scheringstraße, erklären sich mit der Tätigkeit des Arbeiter» ausschusses einverstanden, ganz besonders in der Frage der Lohn- differenzen. Sie protestieren ganz entschieden gegen das Vor- gehen der Direktion und erblicken in der Entlassung des Aus« schutzmitgliedes Oberüber eine Maßregelung. Da die Direktion dem Kollegen Oberüber selbst und auch dem Ausschuß nicht ge- stattet, wegen der Maßregelung vorstellig zu werden, sind die Versammelten der Meinung, daß die Direktion es selbst zugibt, ungerechtfertigt die Entlassung vorgenommen zu haben. Die Versammelten beauftragen den Arbeiterausschutz, in dieser Angelegenheit nochmals vorstellig zu werden, damit eins derartige Behandlung des Arbeiterausschuffes nicht wieder vor. kommen kann. Sie erblicken auch in Zukunft in den Arbeiter- ausschußmitgliedern ihre Vertreter und versprechen, mehr für die Organisation zu wirken, um dem Arbeiterausschutz das Rück, grat zu stärken und die Direktion zu zwingen, den berechtigte» Forderungen der Arbeiter nachzukommen." Zur Lohnbewegung der Kutscher und Bobenarbeiter aus dem Speditionsgewerbe ist zu melden, daß am Dienstag in sämtlichen Betrieben die Arbeit einmütig aufgenommen worden ist. Zu Differenzen kam eS nur bei der Firma Kemper mann, Lausitzerstraße, und zwar insofern, als hier vier ältere Rollkutscher, darunter der Vertrauensmann und zwei Mitglieder der Beschwerde- kommission, ohne ersichtlichen Grund plötzlich entlassen worden sind. Es hat eine Verhandlung zwecks Wiedereinstellung der vier Mann in Gegenwart eines Verbandsvertreters mit der Firma statt- gefunden, die jedoch resultatlos verlaufen ist. Da direkte Maß- regelung festgestellt werden konnte, haben sich die übrigen Kutscher und Arbeiter mit ihren gemaßregelten Kollegen solidarisch erklärt und am Mittwoch früh die Arbeit nicht wieder aufgenommen. Obwohl sich einige ungeübte Arbeitswillige gefunoen haben, ist die Firma doch nicht in der Lage, den Betrieb aufrecht erhalten zu können. Vor allen Dingen ist es auch hier wieder das Kontor- personal, dieProletarier mit dem Stehkragen", welche die Wagen begleiten und Streikbrecherarbeit leisten. Wir richten an sämtliche Kutscher und Arbeiter das Ersuchen, strengste Solidarität zu üben und während der Dauer des Streiks keine Arbeit bei der Firma Kempermann anzunehmen. Deutscher   Transportarbeiterverband. Bezirksleitung Grotz-Berlin. Wegen des Schiedsspruchs im Glasergewerbe tritt am Sonnabend das Einigungsamt des Berliner   Gewerbegerichts zusammen. Am selben Tage werden die Mitglieder deS Verbandes der Glaser Be- schlutz fassen über den Lohnvertrag. Achtung, Kleber! Die über die Firma Vautz, Charlottenburg  , Wilmersdorfer Str. 162, Bau Kaiser-Friedrich-Straße 178(Beamten- Vauverein) verhängte Sperre ist hiermit aufgehoben. Die Sektionsleitung. Achtung, Steinsetzer und Rammer Z Die Baustellen der Firma G. Puhlmann in Zehlendorf.   sind wegen Nichtanerkennung des TarifeS gesperrt. Herr P. glaubt, durch Veravfolgung von Bier sich seine bisherigen Steinsetzer und Rammer sichern zu können und darum auf die Bestimmungen der Organisationen pfeifen zu können. Die Baustellen der Firma E. Junge und dessen Subunternehmer sind gesperrt. Es kommt die Baustelle neue Heimstätte Blanken- bürg hinzu. Kollegen, meidet die Baustellen der Firmen. _ Die Ortsverwaltung. An die Friseurgrhilfen Berlins  ! Der Arbeitgeberbund beschloß auf seinem diesjährigen Kongretz, nur noch Gehilfen zu beschäftigen, welche iin Besitz der Attestbücher sind. Damit will man uns das Koalitionsrecht rauben. Ferner verlangen die Unternehmer eine Abänderung der Sonntagsruhe- bestimmungen, dahingehend, daß die paar Ruhestunde» in der Woche fortfallen. Gegen diese Bestrebungen auf Verschlechterung unserer Lage müssen wir uns wehren und die Organisation stärken, um im Th. Glocke, Berlin  , Druck u. Verlag-Vorwärts Buchdr.u.VcrlagSanstalt gegebenen Moment dem Arbeitgeberbund entgegentrete» z» Ermen. Darum hinein in die Organisation I Die laufende Kontrollkarte ist hellgrün mit weißem Rand»md muß laufend gestempelt sein. Wegen Differenzen sind für Mitglieder folgende Firmen ge- sperrt: Gläser, Oderberger Straße 56, Miehlert, Danziger Straße 87 und Zeddelmann, Wilhelmshavener Straße 65. Geregelt sind die Verhältnisse bei Schmidt, Wilhelms- havener Straße 66 und Schwarz, Köpenick  , Müggelheimer Straße 2. Verband der Friseurgehilfen Deutschlands  . Zloeigverein Berlin   und Vororte. I. A.: Paul Liere, Rofenthaler Straße 57. Deutfches Reich. Der Nnterstützungsverein der Lithographen, Steinbrnckcr und verwandten Berufe, Deutscher Senefelderbund, hat bekanntlich auf seiner im September 1907 in München   abgehaltenen General- Versammlung feine Auflösung beschlossen. Das Vermögen, über 500 000 Mk., soll in der Weise aufgebraucht werden, daß hiervon nur alle die Invaliden, Witwen und Kranken weiter unterstützt werden, die am Tage des Auflösungsbeschluffes bereits in Unter- stützungsgenuffe stände. Die Invaliden erhalten wöchentlich 7 Mk., die Witwen 3,50 Mk. und die Kranken 12 Mk. Die neuen nach dem 1. Oktober 1907 eintretendn Unterstützungsfälle werden vom Verband der Lithographn, Steindrucker und verwandten Berufe (freie Gewerkschaft) unterstützt, der die Mitglieder des aufgelösten Unterstützungsvereins mit allen Rechten übernommen hat. Gegen diese Generalverfammlungsbeschlüsse wurden 2 Klagen angestrengt. In einem Falle handelte es sich um ein ehemaliges Mitglied, das nicht mit in die Organisation übergetreten ist, sondern in den inzwischn gegründeten..gelben" UnterstützungsvereinSenc- selber" eintrat, der von den Arbeitgebern tatkräftig unterstützt wird. Der Kläger   wurde nun nach dem 1. Oktober 1907 krank und ver- langte von der Liquidationskommission des Bundes Unterstützung, welche ihm nach den vorliegenden Generalversammlungsbeschlüssen verweigert wurde. Der Kläger   klagte deshalb gegen die Art der Liquidation, gegen diese Kassensperre. Durch Urteil des Landgerichts Berlin I   wurde jedoch diese Klage zurückgewiesen. Im anderen Falle hatte ein ehemaliger Invalidenrenten- empfänger die Liquidationskommission verklagt, weil ihm infolge seines vor der Auflösung erfolgten Ausschlusses aus dem Unter- stützungsvereinSenefelderbund" die Invalidenrente entzogen wurde. Der Ausschluß war erfolgt, weil er als Gastwirt einen gegnerischen Arbeitsnachweis führte, der vom Bund gesperrt war und der gegen dessen statutarische Bestimmungen verstieß. Auch diese Klage wurde vom Landgericht Berlin I zurück- gewiesen; der Ausschluß besteht somit zu Recht. Beide Urteile haben inzwischn Rechtskraft erlangt, so daß da- durch die obengenannten Generalversammlungsbeschlüsse als ge- setzlich und unanfechtabr anerkannt sind. Der deutsche Photosraphcngehilfen-Bcrband hat mit großer Mehr« heit seinen Anschluß an den Verband der Lithographen, Steindrucker und verwandten Berufsgenossen beschlossen. Einige noch ausstehende Teilresultate können an dem Gesamtergebnis der Abstimmung nichts mehr ändern. Hustand. Der Streik der städtischen Arbeiter in Malmö   scheint geeignet, einen neuen großen Konflikt im schwedischen TranSportarbetter- gewerbe hervorzurufen. Nachdem die an den städtischen Kränen im Malmöer Hafen tätigen Maschinisten ebenfalls die Arbeit eingestellt halten und Streikbrecher an ihre Stelle traten, weigern sich die Arbeiter der Malmöer Stanerei-Aktiengesellschaft, die mit diesen Kränen beförderten Waren weiter zu verladen und außerdem weigern sich andere Arbeiter die für das städtische Elektrizitätswerk bestimmten Kohlen zu verladen. Diese Arbeitsverweigerung ist als ein Bruch des am 18. Juli dieses Jahres zwischen der schwedischen Arbeitgebervereinigung und der Reedereivereinigung sowie den Gewerkschaften getroffenen Uebereinkommcns anzusehen, und die Unternehmerorgamsation verlangt nun energisch, daß das Landessekretariat der schwedischen Gewerkschaften dagegen einschreite. DaS Landcssekretariat hat dann auch den Hauptvorständen der betreffenden Gewerkschaften mitgeteilt, daß es unter keinen Umständen Sympathiestreiks, Sperren oder Boykotts, die mit dem Gemeindearbeiterstreik in Malnw zusammenhängen, gut­heißen kann, zumal dieser Streik selbst nicht von der LandeSorgani- sation der Gewerkschaften gebilligt wird. Die streikenden Gemeindearbeiter haben sich in einer Versammlung am Sonntag damit einverstanden erklärt, daß von neuem versucht wird, Verhandlungen über die Wiederaufnahme der Arbeit anzu- knüpfen. ES scheint jedoch, daß diese Verhandlungen vorläufig noch nicht zustande gekommen sind. Versammlungen. Die Stockardeiter besprachen in einer Versammlung, die am Donnerstag bei Feuerstein in der Alten Jakobstratze stattfand, die gegenwärtige Lage in ihrem Berufe. Im Anschluß an den Vortrag von I. Hildebrandt vor einer Woche im selben Saale wurde beraten, was in bezng auf die Unterstützung derausgesteuerten" Arbeits- losen geschehen könnte. Etwa 70 Arbeitslose werden aus der Ver- bandskasse unterstützt; für dieAusgesteuerten" aber sollen freiwillige Beiträge durch Listensammlungen erhoben werden. Ein dahin- gehender Antrag wurde angenommen. Die Versammlung beschäftigte sich dann mit einer Reihe von inneren Verbandsangelegenheiten. Die Lage der Stockarbeiter ist gegenwärtig eine sehr gedrückte, sie leiden schwer unter der schlechten Konjunktur. Letzte iVachnchtcn und Depcfcben. Die Kämpfe in Marokko  . Algier  , 2. September.  (28. T. B.) Wie das Kommando des 19. Armeekorps mitteilt, erneuerte die marokkanische Harka nachts ihren Angriff auf Budenib, wurde aber mit großen Verlusten zurückgeschlagen. Die Franzosen hatten fünf Verwundet«. Der Vormittag verlief ruhig._ Die chinesische Verfassung. Peking  , 1. September.  (Meldung des Reuterschen BureauS.) Ein Edikt ist heute veröffentlicht worden, in welchem der Entwurf der beabsichtigten chinesischen Bersaffung dargelegt und die Zett angegeben wird, bis zu welcher das Parlament einbernfen werden soll._ Bergmanns Ende- Dortmund, 2. September.  (B. H.  ) Heute nacht wurde der Steiger Amberge und seine beiden Begleiter, mit denen er in einen mit giftigen Gasen angefüllten Ueberhau auf der Zeche«Adolf von Hansemann  " eingeschlossen war, tot zutage gefördert. Unwetter. Mailand  , den 2. September.  (B. H.  ) In Tessin   hat der gestrige Orkan große Verheerungen angerichtet. Eine Ortschaft ist vollständig zerstört, einige Brücken sind eingestürzt. Die Ucbcr- schwemmungn haben ebenfalls großen Schaden angerichtet und die Eisenbahn an verschiedenen Stellen unter Wasser gesetzt. Bis jetzt sind drei Tote zu verzeichnen._ ßaul Singer& Co., Berlin   SW, Hierzu 2 Beilagen n.Unterhaltungkbl.