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Literatur vertreten.

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Nun traten auch die Vertreter der Arbeitnehmer zu einer Sonderberatung zusammen und verkündeten als Resultat derselden, daß sie bereit seien, bei ihren Mandatgebern folgende Bedingungen. für die Erneuerung des Vertrages zu vertreten:

allgemeinen Einleitung, in der der Rahmen der Bildungsbestrebungen zeit zur Arbeit kommt, 10 Pf. Strafe zu zahlen; ter noch später Die Vertreter der Arbeiter forderten ferner, daß zunächst, che bezeichnet wird, behandeln die einzelnen Kapitel den 3wed und die fommt, kann an demselben Tage nur mit besonderer Erlaubnis eine Festlegung der Vertragsdauer erfolgt, die Lohntarife jede Organisation lo taler Bildungsausschüsse, die Einrichtung des Abteilungsvorstehers oder der Direktion seine Arbeit beginnen, Fabrik hat ihren besonderen Tarif- vorgelegt und beraten werden. wissenschaftlicher Wanderkurse, die Propaganda für und wer in einer Woche dreimal zu spät kommt, hat 50 Pf. Extra- Die Fabrikanten meinten dagegen, es solle doch hinsichtlich der Löhne gute Jugendschriften, die Musterkataloge für strafe zu zahlen. Außerdem wird in allen Fällen, sowohl bei Lohn- alles beim alten bleiben, also sei eine Beratung neuer Tarife nicht Arbeiterbibliotheken, die Art der Vorstellungen wie Akkordarbeit, der Lohn für die versäumte Arbeitszeit ab- notwendig. Etwaige Tarifänderungen in bezug auf neue Positionen und Kunstabende. Dem Kapitel der wissenschaftlichen gezogen. Rauchen im Betriebe wird auch mit 50 Pf. bestraft. könnten auch nach Abschluß der Vertragsdauer noch beraten werden. Wanderkurse sind die Dispositionen einiger Vortragsturse Es sind dazu noch Bestimmungen vorhanden, wonach Zuwider- Nach längerer Dauer der Diskussion erklärten die Fabrikanten, angefügt; beim Kapitel: Kunst a bende sind eine Reihe Pro- handlungen gegen die Arbeitsordnung mit Geldstrafen bis zur daß sie an ihren Vorschlägen: fünfjährige Vertragsdauer mit un­grammentwürfe für künstlerische Veranstaltungen verschiedener Art Hälfte des Tagesverdienstes, ja in gewissen Fällen mit dem Ver- veränderten Lohnfäßen festhalten. Sie erwarten bis zum 20. d. M. abgedruckt. Den Schluß bildet der Entwurf eines Arbeits- lust des ganzen Tagesverdienstes belegt werden. Hierbei ist von Bescheid, ob die Arbeiterorganisation diesen Vorschlag annimmt. planes für einen lokalen Bildungsausschuß. Tätlichkeiten gegen Mitarbeiter, erheblichen Verstößen gegen die Wenn nicht, dann trete eine tariflose Zeit ein, jeder Fabrikant Die zweite Publikation find die von diesen Organisationen seit guten Sitten, gegen die zur Aufrechterhaltung der Ordnung usw. würde die Löhne mit seinen Arbeitern vereinbaren, ohne die Orgas Wochen erwarteten Musterkataloge für Arbeiterbibliotheken. Sie erlassenen Vorschriften die Rede. Dieser Paragraph ist so schlecht nisation hinzuzuziehen. enthalten als erste Serie 10 Ginzelkataloge in der Preislage von 10, ftilisiert, so untlar und vieldeutig abgefaßt, daß man alles mög- Auch nach dieser Erklärung blieben die Vertreter der Arbeits 25, 50, 75, 100, 150, 200, 250, 350 und 500 M. Die letzte und liche da herauslesen und hineinlegen kann. Alle Strafgelder sollen nehmer dabei, daß eine fünfjährige Verlängerung des Vertrages größte Bibliothek, die außer der legten Ergänzung von 150 M. die der Arbeiterunterstützungstasse" zufließen, aber davon, daß den unter diesen Umständen unannehmbar sei. Nachdem auch der Bücher aller vorhergehenden Bibliotheken umfaßt, enthält 256 Bücher. Arbeiterinnen und Arbeitern igendwelche Abrechnung über diese Borsigende, Herr v. Schulz, darauf hingewiesen hatte, daß ein Ver­Die Parteiliteratur nimmt darunter naturgemäß den größten Raum Kasse vorgelegt werden sollte, ist nichts bestimmt, und dergleichen ist tragsabschluß auf fünf Jahre etwas ganz Ungewöhnliches sei, er­ein, doch sind auch andere Wissensgebiete, wie Geschichte, Volts- denn auch nie geschehen. Man muß eben zahlen, wenn der Meister klärten die Fabrikanten, daß sie sich mit einer vierjährigen Dauer wirtschaft, Naturwissenschaft, Philosophie, Technik und belletristische ein strafbares Vergehen entdeckt zu haben glaubt, man weiß in begnügen würden. Die Vertreter der Arbeiter erklärten dagegen, vielen Fällen nicht einmal, warum man bestraft wird und weiß daß sie höchstens einer dreijährigen Vertragsdauer zustimmen niemals, was mit all dem Geld, das auf diese Weise einkommt, tönnten. Nach einer Sonderberatung willigten auch die Fabri­geschieht. Allerdings werden in jedem Sommer einige Arbeite- kanten in einen Vertragsabschluß auf drei Jahre. rinnen nach dem berühmten Seebad Misbroy geschickt. Aber das geschieht, wie es heißt, auf Kosten der Direktion, und den also bevorzugten Arbeiterinnen sucht man dann auch klarzumachen, daß sie doch bei der Auergesellschaft so außerordentliche Wohltaten wie faum in irgendeiner anderen Fabrit genießen. Außerdem gibt es Unterstübungen in besonderen Notfällen, aber dabei muß erst von einem Beamten des Betriebes nicht etwa vom Arbeiter­ausschuß, denn einen solchen gibt es bei der Firma gar nicht recherchiert werden, ob die Not groß genug ist. Vielleicht wird ein Teil der Strafgelder auch zu den Unterhaltungsabenden, die man im Fabrikgebäude veranstaltet, verwandt, um einem geistigen Notstand" unter den Arbeiterinnen abzuhelfen. Aber wer kann das wissen? In anderen Großbetrieben, wo man Geldstrafen ein­geführt hat, ist doch dafür gesorgt, daß die Arbeiter und Arbeite­rimmen durch ihren Arbeiterausschuß oder durch besondere Kom­missionen genaue Uebersicht und Kontrolle über die Verwendung der Gelder erhalten, und außerdem gibt es Großbetriebe, wo solche Strafen überhaupt nicht eingeführt sind, aber gleichwohl die In dieser Versammlung will man über den Metall- schönste Ordnung herrscht. So bei der Allgemeinen Aktiengesell­Metall- schaft für Gasglüblicht in der Gubener Straße, deren Direktor arbeiterverband und den Vorwärts" zu Gericht sitzen. erklärte, von Strafbestimmungen halte er nichts, weil sie nichts Mit Rücksicht darauf, daß die Wiesenthaler sich nicht ge- bessern, sondern höchstens verschlechternd wirken könnten. scheut haben, gemeinsam mit den Hirschen", den Gelben" ( Vertreter Lebius) und den Unorganisierten" einen Vertrag vor dem Gewerbegericht abzuschließen und dadurch den be­gonnenen Streifbruch vollständig zu machen, geben wir den organisierten Arbeitern Berlins   und. Umgegend den Rat, die zum Sonntag einberufene Versammlung nicht zu besuchen!

Es ist zu erwarten, daß diese Kataloge das Arbeiterbibliothets­wesen, vorläufig besonders das der fleineren Orte, anregen werden. Doch wird die Anordnung der Bücher auch dem einzelnen an seiner Weiterbildung arbeitenden Genossen manchen Fingerzeig geben. Die Geschäftsstelle des Bildungsausschusses( Heinrich Schulz  , Berlin   SW., Lindenstr. 3) sendet den Organisationen( Bildungs­ausschüssen, sozialdemokratischen Vereinen, Gewerkschaftskartellen, einzelnen Gewerkschaften, Arbeiterbibliotheken) beide Druckfachen auf Wunsch zu. Die beim Bildungsausschuß gemeldeten Organisationen erhalten die Drucksachen ohne Aufforderung zugesandt.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Arbeiter, Parteigenossen!

Bum Sonntag, den 6. d. M., ist von den Wiesenthalern eine öffentliche Vereinsversammlung nach der Neuen Welt" in der Hasenheide einberufen.

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Bestimmend für diesen Rat ist, daß es doch nicht die Absicht der Parteigenossen sein kann, mit den Hirsch- Duncker­schen, Christlichen  , Gelben, Wiesenthalern und Unorgani­fierten über den Vorwärts" und den Deutschen Metall­ arbeiterverband   zu Gericht zu sitzen. Schon aus Gründen der Reinlichkeit ist es geboten, den Versammlungen fernzubleiben, die von Gelben und den Genossen der Gelben einberufen sind. Um den Berliner   organisierten Arbeitern Gelegenheit zu geben, zu der ganzen Angelegenheit Stellung zu nehmen, haben wir zum Montag abend 10 Versammlungen ein­berufen. Das Nähere hierüber wird Sonntag im Vor­wärts" bekanntgegeben.

Der Ausschuß der Berliner   Gewerkschaftskommission.

Die streikenden Rohrleger und Helfer hielten am Freitag vormittag eine Versammlung ab, welche den großen Saal des Gewerkschaftshauses bis auf den letzten Plaz füllte. Vor Eintritt in die Tagesordnung teilte Handte mit, daß in bürgerlichen Blättern, besonders auch in der Berliner Wolfs acitung" unwahre, entstelte Berichte über die gegenwärtige Streit bewegung erschienen seien. Aus diesem Grunde habe die Ver­trauensmännerfonferenz beschlossen, daß, falls die bürgerliche Preffe auch über die gegenwärtige Versammlung unwahre Berichte bringt, die Streifleitung den betreffenden Berichterstattern in Zukunft den Zutritt verweigern könne. Die Versammlung stimmte diesem Be­schluß der Vertrauensmänner zu.

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In der Versammlung wurden nun noch verschiedene Beispiele sonderbarer Anwendung der Strafbestimmungen bei der Auer­gesellschaft erwähnt. So von einer Abteilung, wo Gruppen von 7 oder 8 Arbeiterinnen gemeinsam arbeiten und allemal eine die Aufgabe hat, täglich 70 bis 80 Bettel mit Nummern, meist sechs­Nummer falsch, so haben sämtliche Arbeiterinnen jede eine Strafe stelligen Zahlen, zu beschreiben. Schreibt sie nun einmal eine von 50 Pf. und im Wiederholungsfalle von 1 M. zu zahlen. Durch besonders willkürliche und häufige Strafverhängung soll sich neben anderen vor allem der Meister Fint auszeichnen; es wurde gesagt, daß es bei ihm wie in einer Zuchthausabteilung sei. Die Ver­sammlung, in der die Entrüstung über diese Verhältnisse lebhaft zutage trat, nahm einstimmig folgende Resolution an:

verständlich.

Die im Jahre 1905 abgeschlossenen Tarife werden auch ferner­hin bezahlt. Dasselbe gilt für die Löhne, die während der Ver­tragsdauer neu eingeführt wurden. Diese werden tariflich fest­gelegt.

Für neueingeführte Grundformen, welche durch die Hand oder durch maschinelle Hilfsmittel hergestellt werden, sind die Löhne zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu vereinbaren, beiden Ver­bänden anzuzeigen und dem Gewerbegericht einzureichen. Können fich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht einigen, so tritt die Schlich­tungskommission und im weiteren Falle das Einigungsamt des Ge­werbegerichts in Tätigkeit.

Der Tarif gilt bis 1. Oktober 1911. Wird er nicht drei Monate vor seinem Ablauf gekündigt, so gilt er als auf ein Jahr verlängert. Die Fabrikanten erklärten sich mit diesen Bedingungen ein­verstanden. Die Vertreter der Arbeiter jagten bis spätestens am 25. d. M. die bindende Erklärung ihrer Mandatgeber zu.

Deutfches Reich.

Der Streit der Maurer in Castrop   bei Dortmund   dauert unverändert fort. Bekanntlich haben drei Unternehmer den Tarif gebrochen. Streifbrecher sind nicht zu verzeichnen.

Massenkündigung in der Glasindustrie.

Husland.

listischen Presse Stockholms   ist der Plan aufgetaucht, eine Aus­sperrung der Buchdrucker zu veranstalten, um dem Kampf im Buchbindergewerbe ein Ende zu machen. Solche Aussperrung wäre aber ein Tarifbruch, den sich der schwedische Buchdruderverband jedenfalls nicht ruhig gefallen ließe.

Letzte Nachrichten und Depeschen. Kreuziget ihn!

Polierwerte Böhmens   und Bayerns   hat beschlossen, in Die Unternehmergruppe der Glasschleif und der Zeit vom 28. September bis 26. Oktober jämtliche Be­triebe zu schließen beziv. ganz still zulegen. Am 29. August ist bereits die Kündigung derjenigen Arbeiter erfolgt, die nach dem Vertrage vier Wochen Kündigungsfrist haben. Die sündigung der anderen Arbeiter soll in 14 Tagen erfolgen. Allein in der Oberpfalz   werden durch dieses Vorgehen gegen 2000 Arbeiter Die Betriebsversammlung der Arbeiterinnen und Arbeiter brotlos, die in etwa 200 Betrieben beschäftigt find. Die Unters der Auergesellschaft beschäftigte sich mit dem bei der Firma be- nehmer, die sich bereits vor 6 Monaten in aller Stille zu einem stehenden Strafsystem. Die Fabrikordnung besagt, daß sämtliche Strafgelder in die zum Besten der Arbeiter bestehende Arbeiter- festen Verbande zusammengeschlossen haben, wollen einen Vorstoß unterstügungskasse fließen. Da nun die Arbeiter und Arbeite- gegen die Glasarbeiterbewegung unternehmen. rinnen davon überzeugt sind, daß große Summen Strafgelder abgezogen und der Unterstützungskasse zugeführt werden, er- Die Aussperrung im Buchbindergewerbe Stockholms und wartet die Versammlung von der Direktion, daß den Arbeitern Eskilstunas dauert unverändert fort. Jedoch hat unter anderem und Arbeiterinnen eine Abrechnung über die eingegangenen ein großes Geschäft, die Firma Albert Bonnier in Stockholm  , Strafgelder und die ausgezahlten Unterstützungen durch Anschlag auf Grund der gestellten Forderungen einen neuen Tarifvertrag am schwarzen Brett bekanntgegeben wird. Ferner verlangt die mit dem Buchbinderverband abgeschloffen. Die Buchbindereibesitzer Versammlung eine gerechte Verteilung der Gelder sowie das Stockholms   bemühen sich, ihre Arbeiten, besonders Schulbücher, die Recht, an der Verwaltung der Unterstüßungstaffe teilzunehmen." notwendig gebraucht werden, andernorts fertiggestellt zu erhalten. Uebrigens wurde auch erwähnt, daß Arbeiterinnen des Be- Sie sollen sich auch nach Deutschland  , namentlich nach triebes ihren Vorgesetzten oder Direktricen Geburtstagsgeschenke Leipzig   und Berlin   gewandt haben, jedoch, soweit bekannt machen und bis zu 36 M. für so ein Geschenk aufbringen. Eine ist, ohne Erfolg. Eine der größten Verlagsbuchhandlungen Stod­dieser Damen soll neulich zu ihrem Geburtstag eine solche Menge holms macht den Versuch, ihre Bücher roh an die Buchhändler im Blumen erhalten haben, daß sie bald darin erstickt wäre, und sogar Lande abzusehen, in der Hoffnung, daß diese den Einband irgendwo der Meister der Abteilung dagegen Einspruch erhob. Daß durch hergestellt erhalten. Bei der starten, das ganze Land umfassenden solche Unfitte, durch die sich einzelne Arbeiterinnen Lieblind zu Organisation der Buchbinder erscheint es jedoch ausgeschlossen, daß machen suchen, die Verhältnisse nur verschlechtert werden, ist selbst- man irgendwo die nötigen Streitbrecher auftreibt. In der tapitas Es wurde ferner über den Erfolg der Betriebsversammlung Ueber die Situation des Streiks sagte andke: Bis jetzt vom 4. Juli berichtet. Damals waren bekanntlich zwei Arbeite­haben 45 Firmen mit 250 bis 260 Arbeitern den Tarif des Deutschen   rinnen ziemlich ſchiver verunglückt, und es hatte sich herausgestellt, haben 45 Firmen mit 250 bis 260 Arbeitern den Tarif des Deutschen   daß die Hilfe, die ihnen zuteil wurde, sehr mangelhaft war, die Metallarbeiterverbandes bewilligt. Die Zahl der Streifenden hat fich demzufolge um die entsprechende Anzahl vermindert, jedoch sind Einrichtungen zur Hilfeleistung bei Unglüdsfällen eben auch sehr Unter Mitwirkung von Vertretern ihres andererseits neue Streifende hinzugekommen, darunter eine größere Arbeitspersonals hat die Firma nun eine gründliche Stontrolle der Zahl von Mitgliedern des Allgemeinen Verbandes, welche erklären, fie könnten als flassenbewußte politisch organisierte Arbeiter den Einrichtungen vornehmen lassen und Verbesserungen durchgeführt. Verrat, welchen der Allgemeine Verband betreibt, nicht mitmachen. Die Zahl der von Allgemeinen Verband Uebergetretenen mehrt sich von Tag zu Tag. Eine Anzahl auswärts arbeitender Monteure haben infolge der telegraphischen Benachrichtigung durch die Streit leitung die Arbeit niedergelegt. Unter allseitiger Zustimmung fenn­zeichnete der Redner die bekanntgegebene Streifbrechervermittelung des Allgemeinen Verbandes. Das sei ein Vorgang, der in der Ar­beiterbewegung einzig dastehe, daß eine Organisation, die auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehen wolle, Streitbrecher Die Tarifverhandlungen in der Wäschebranche wurden am nach solchen Firmen schickt, wo die Mitglieder der anderen Organi- Donnerstag durch die Schlichtungskommission unter dem Vorsitz des sation die Arbeit niedergelegt haben. Damit habe sich der Magistratsrats b. Schulz fortgefeßt. Nachdem seitens der Fabri­Allgemeine Verband endgültig außerhalb der Reihen der Arbeiter- fanten bei der Kündigung des Tarifs und auch noch bei den ersten organisationen gestellt. Ein weiteres Kennzeichen des Allgemeinen Verhandlungen die Absicht bekundet worden war, herabsetzungen Verbandes sei es, daß der von den Unternehmern ohne Mitwirkung der bisherigen Löhne vorzunehmen, stellten sich die Vertreter der der Arbeiter aufgestellte Tarifvertrag am Donnerstag auf dem Fabrikanten bei Beginn der am Donnerstag abgehaltenen Sibung Gewerbegericht unterschrieben wurde von dem Bertreter der auf den Standpunkt, sie würden keine Abzüge vornehmen, sie seien Hirsch- Dunderschen, von Lebius als Vertreter vielmehr bereit, die bisher gezahlten, d. h. in den alten Tarifen fest­der Gelben(!) und von Wiesenthal   als Vertreter gesetzten Löhne weiterzuzahlen unter der Vorausseßung, daß die des Allgemeinen Verbandes.(!) Nachdem der Allgemeine Arbeiter in eine Verlängerung der unveränderten Tarife auf fünf Bochum  , 4. September.  ( W. T. B.) Auf der Zeche Julius Verband auf diese Weise beigetragen habe zur Verschlechterung der Jahre willigen. Zur Begründung dieses Vorschlages wurde seitens Bhilipp", bie der Deutsch   Luxemburgischen Bergwerks- und Lage der Rohrleger, nachdem er sich aufgespielt habe als Streit der Fabrikanten ausgeführt: Infolge der Kämpfe, welche dem Ab­brecherorganisation, würden auch wohl die Instanzen der politischen schluß der alten Tarife vorausgingen, sei der Berliner   Wäsche- Hütten Aktiengesellschaft gehört, erfolgte heute nachmittag auf Arbeiterbewegung die Konsequenzen ziehen und die Mitglieder des industrie sehr viel Arbeit an auswärtige Fabriken verloren ge­ber dritten Sohle ein Wassereinbruch. Von der 80 Mann Allgemeinen Verbandes dahin schiden, wohin sie gehören: zu unseren gangen. Um eine sichere Grundlage für ihre Kalkulationen zu betragenden Belegschaft wurden neun Mann abgeschnitten, von Gegnern. Weiter führte der Redner aus: Durch den formellen Ab- haben und um das Berliner   Geschäft wieder zu beleben, sei eine denen sechs Mann bereits gerettet sind. Es ist gelungen, mit den schluß des Vertrages mit den genannten Organisationen glauben Beit des Friedens nötig, die durch eine längere Vertragsbauer ge- Verschütteten eine Verbindung herzustellen. Man hofft dieselben die Unternehmer, die Streikenden mutlos zu machen. Es ist die währleistet werde. Die Fabrikanten sind der Meinung, daß es retten zu können. Die Rettungsarbeiten dürften 8-4 Tage in An­lette Starte, welche die Unternehmer ausgespielt haben, sie werden schon als Entgegenkommen gegen die Arbeiter anzusehen ist, wenn spruch nehmen. aber dadurch die beabsichtigte Wirkung nicht erzielen. Die Strei- fie die gegenwärtige schlechte Konjunktur nicht benußen, um die fenden wissen, um was es sich bei diesem Kampf handelt, sie werden Löhne herabzusetzen, sondern sich verpflichten, die bisherigen Tarif, Opfer des Bergbaues. deshalb aushalten, bis es ihnen gelungen ist, die geforderten Ver- löhne sowie auch die Lohnfäke, welche für neue Artikel nachträglich Recklingshausen, 4. September.  ( B. H.  ) Auf der Zeche Hugo II befferungen der Lohn- und Arbeitsbedingungen zur Anerkennung bereinbart worden sind, auf weitere fünf Jahre zu zahlen. ist durch Hereinbrechen eines Unterzuges der Heuer Joseph Schmidt  zu bringen. Ferner teilte der Redner mit, daß sich die Berliner  Die Vertreter der Arbeitnehmer, deren Organisation der getötet worden. Ein anderer wurde schwer verletzt. Gewerkschaftskommission mit dem Streit beschäftigen und in Schneiderberband ist, machten dagegen geltend, es sei doch gewiß Dortmund  , 4. September.  ( B. H.  ) Auf der Zeche Adolf Hanfe. nächster Zeit eine Reihe von Versammlungen abgehalten werden, fein Entgegenkommen und noch viel weniger Wohlwollen, wenn die mann verunglückte ein Schlepper dadurch, daß sich in einem Durchs um die Arbeiterschaft Berlins   über die gegenwärtige Bewegung der Fabrikanten versprechen, die gegenwärtigen Löhne nicht zu kürzen. bruch ein Stempel löste und ihm auf den Kopf fiel. Der Zod trat Rohrleger zu informieren und Stellung nehmen zu lassen. Ündenkbar sei es, daß die Arbeiterorganisation einen Vertrag ab sofort ein. schließen könne, der die gegenwärtigen Lohnfäße, welche schon vor drei Jahren vereinbart worden sind, auf weitere fünf Jahre feſt­legt. Damit würden ja die Arbeitnehmer, falls sich die Konjunktur in den nächsten Jahren bessern sollte, jede Möglichkeit, an der Ver­hefferung teilzunehmen, verlieren. In feinem Beruf bestehe ein Tarif, der die Löhne auf so lange Zeit unverändert läßt.

Bei der Firma Heinrich Hansen, Kronleuchterfabrik, Bergmann­straße 68, haben sämtliche dort beschäftigten Schlosser, Schleifer, Gürtler und Monteure wegen ganz bedeutender Abzüge und Maß regelung der Kommission die Arbeit niedergelegt. Die Firma ist bis auf weiteres für Metallarbeiter aller Branchen gesperrt.

Die Ortsverwaltung des Metallarbeiterverbandes.

Petersburg, 4. September.  ( W. Z. B.) Aus Anlaß der Feier des achtzigsten Geburtstages Tolstois wendet sich die Heilige Synode mit einem Aufruf an alle Rechtgläubigen, in dem zwar die großen Verdienste Tolstois auf literarischem Gebiete bis zu den fiebziger Jahren, die ihn zu einem weltberühmten Schriftsteller gemacht haben, nicht in Abrede gestellt werden, aber darauf hin­gewiesen wird, daß Tolstoi später seine literarische Tätigkeit schroff verändert habe, da er die christliche Lehre angefeindet und sich als ein hartnäckiger Gegner der orthodoxen Kirche gezeigt habe. Die Ghrung eines von der christlichen Kirche Abgefallenen tönne An­stoß unter der Jugend und den Glaubensschwachen erregen, daher fordert der Synod alle Rechtgläubigen auf, fich einer Feier für Tolstoi zu enthalten. Die Geistlichen sollen für Verbreitung von Schriften, in denen die Lehren Tolstois widerlegt werden, forgen. Bergwerkskatastrophe.

Ein Schweinepriester.

München  , 4. September.  ( B. H.  ) Der frühere Pfarrer Hoff­mann wurde heute früh verhaftet, nachdem er gestern in dem außer halb der Stadt belegenen Walde an einem neunjährtgen Schul­mädchen ein Sittlichkeitsverbrechen begangen hatte.

Was geschieht mit den Strafgeldern bei der Auergesellschaft? Diese Frage beschäftigte am Donnerstag eine Betriebsver fammlung der Arbeiterinnen und Arbeiter der Deutschen Gas­glühlichtgesellschaft, die den großen Saal von Litfin in der Memeler Straße füllte. Der Referent Wus chic führte aus, daß in dem Betriebe dieser, der Auergesellschaft, ein Strafensystem besteht, das, Im Laufe der Besprechung führten die Vertreter der Arbeit­zumal bei der höchst willkürlichen Anwendung durch die Meister, nehmer mehrere Einzelfälle an, um zu beweisen, daß die tariflichen außerordentlich schwer auf der Arbeiterschaft lastet und um so Lohnsäße nicht immer bezahlt werden. Die Vertreter der Fabri­empörender wirkt, als sie feinerlei Kontrolle über die Verwendung tanten bemerkten dazu, sie würden diese Angaben untersuchen, und der vielen Strafgelder hat. Nach den festgesetzten Bestimmungen wenn sie zuträfen, solle Remedur geschaffen werden. Die Tarife hat jeder, der innerhalb der ersten Stunde nach Beginn der Arbeits- müßten unter allen Umständen gehalten werden. Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW, Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltunabl

Riefenfeuer in Japan  .

Tokio  , 4. September.  ( W. T. B.) In Niigata   wütet eine furcht­bare Feuersbrunst. Biertausend Häuser stehen in Flammen. Es herrscht große Not.