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B. 23. 25. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Nr.

Tit Lebius ein Ehrenmann?

Lebius gab diese Tatsache zu, behauptete aber, es habe sich nur um Lokalberichte ohne jede politische Färbung gehandelt.

Mittwoch, 23. September 1908.

die Polizei könne durch Schmidt, da mun ihn kenne, doch nichts von Bedeutung erfahren. Lebits behauptete ferner, Schmidt habe ihm bereits Mitteilungen der gewünschten Art gemacht und dafür Zum weiteren Beweise dafür, daß Lebius nicht als Ehren- von ihm 10 M. erhalten, die er mit Dant angenommen habe. Diese Streitfrage beschäftigt schon seit längerer Zeit das Gericht, mann gelten kann, berief sich Rechtsanwalt Rosenfeld auf das Hierauf trat in der Verhandlung eine mehrstündige Pause ein, welches der bekannte Renegat, jetzige Führer der Gelben, Herr Rudolf Lebius   als Privatkläger gegen unseren verantwortlichen Beugnis eines Schriftstellers Kahl, dieser werde bekunden, daß die benutzt werden sollte zur Herbeischaffung der auf das genannte Redakteur, Genossen Wermuth, angerufen hat. Das Schöffen- ihn Lebins beauftragte, eine Broschüre zu schreiben mit dem Titel Verfahren gegen Lebius   bezüglichen Aften. Nech Wiedereröffnung der Verhandlung stellte sich heraus, daß gericht hat den Genossen Wermuth wegen Beleidigung zu einer Geld- Dichtung und Verbrechen". In der Meinung, es handele sich, wie die Aften zurzeit nicht zu haben sind, da sie sich zum Zwed ftrafe von hundert Mark verurteilt, weil der Vorwärts" ihm Lebius versicherte, um eine literarische Studie, habe der Vernehmung des Lebius in Charlottenburg   befinden. am 26. Juli 1907 eine Bemerkung machte, welche dem Sinne nach Kahl den Auftrag angenommen. Er sollte für die Arbeit ein Rechtsanwalt Rosenfeld teilte mit, er habe während der befagt, Lebius habe sich durch eine unwahre Angabe über einen monatliches Honorar von 100 M. erhalten. Während Kahl an der Vorgang in einer Metallarbeiterversammlung nicht als Ehren- Broschüre arbeitete, sah er aus den Weisungen, die ihm Lebius gab, mann gekennzeichnet. Das Schöffengericht hat sich auf den Stand­punkt gestellt, daß es unter allen Umständen eine Beleidigung sei, daß die Broschüre keineswegs eine literarische Studie, sondern eine ivennt man jemanden die Eigenschaft des Ehrenmannes abspricht. gegen den Schriftsteller Karl May   gerichtete Den vom Beklagten Wermuth angebotenen Beweis, daß Lebius in Schmähschrift der Tat kein Ehrenmann fei, hat das Schöffengericht abwerden sollte, die bestimmt war, May als Schriftsteller tot zu gelehnt, aber doch anerkannt, daß Lebius machen. Lebius   verlangte, daß die Schmähschrift noch vor dem 3. April veröffentlicht werden sollte. Das ist ist nämlich der Tag, an dem Karl May   als Zenge in dem Prozeß Lebius gegen Wermuth vernommen werden sollte. Es sollte also noch vor dem Prozeß gegen den Zengen May Stimmung gemacht werden. Stahl lehnte es ab, an einem solchen Machwerk zu arbeiten. Er forderte sein Manuskript von Lebius zurück. Dieser aber wollte es nur dann zurückgeben, wenn Stahl das bereits erhaltene Honorar von 400 Mark zurückzahle. Ka hI war hierzu nicht in der age. Lebius veröffentlichte dann

feine einwandsfreie Persönlichkeit ist.

Die Berufung, welche Wermuth gegen dies Urteil einlegte, hatte zunächst den Erfolg, daß die Strafkammer den Wahrheis beweis über die Qualität des Klägers Lebius zuließ. Ein Termin, der am 3. April vor der Straffammer stattfand, wurde vertagt, um den Beweisanträgen des Beklagten stattzugeben.

Die erneute Verhandlung fand am Dienstag statt. Zunächst wurde der Vorgang festgestellt, welcher den Anlaß zu unserer Be­merkung über Rebius gab. Dieser hatte in seiner gelben Zeitung Der Bund" behauptet, Genosse Cohen habe in einer Versammlung gefagt: Kollegen, wir wollen nicht länger mit den Gelben dis kutieren, packt die Bande am Genic und werft sie hinaus".

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Zwei Zeugen aus den Reihen der Gelben, die in jener Berfaminlung waren, bekundeten, daß sie diese Worte nicht gehört

haben.

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die Broschüre unter Kahls Namen,

wobei er jedoch nur einen kleinen Teil des Kahlschen Manuskripts benutzte, während der größte Teil von ihm selbst herrührte.

Bause telephonisch bei der Redaktion der Dresdener Volkszeitung" angefragt und den Bescheid erhalten, daß Paul Schmidt Mitarbeiter des Blattes, aber kein Polizeispitel fei, daß Schmidt allerdings 10 M. von Rebius erhalten habe, jedoch nicht als Entgelt für interne Mitteilungen, sondern um alte Schulden des Lebius au begleichen. Zu diesem Zwecke habe Schmidt die 10 M. dem. Geschäftsführer der Dresdener Volkszeitung" übermittelt. Lebius bleibt demgegenüber dabei, daß er die 10 M. für erhaltene Mitteilungen an Schmidt gezahlt habe. Lebius bleibt auch dabei, daß Schmidt ein Polizeispiel fei und sucht diese Behauptung durch folgende Angaben zu bekräftigen: Schmidt habe für den Sachsenspiegel" eine Notiz gegen einen Bolizeibeamten geschrieben. Mit Bezug darauf habe Lebius   zu Schmidt gesagt: Wie kommen Sie dazu, so etwas gegen ihren Bor­gesetzten zu schreiben. Dann habe er, Lebins, der Polizei von dieser Notiz Schmidts Mitteilung gemacht.

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Rechtsanwalt Rosenfeld beantragte nun, daß auch Paul Schmidt als 3euge vernommen werde, denn wenn festgestellt werde, daß Lebius soeben an dieser Stelle falsche Angaben gemacht habe über den Zweck der an Schmidt gezahlten 10 M., dann würde das allein ausreichen, um ihn nicht als Ehrenmann erscheinen zu lassen.

rührend ausgab. Auch uns fann es sehr erwünscht sein, daß über alle diese Dinge Bergangenheit des Herrn Lebius hineingeleuchtet wird. Klarheit geschaffen und zu diesem Zwecke recht gründlich in die

Wuschit vom Metallarbeiterverband sagte aus, daß eine Lebius sagte, es sei ihm durchaus erwünscht, wenn über Das Gericht lehnte diesen Beweisantrag ab, weil es sich nur derartige Bemerkung nicht gemacht wurde, und daß an dem Beit- um persönliche Differenzen zwischen Stahl und Lebins handele, die alle von der Gegenseite aufgestellten Behauptungen eingehend Beweis punkt, wo Lebius diefe Worte aus Cohens Munde gehört haben übrigens erst nach Einleitung des gegenwärtigen Prozesses ent- erhoben werde. will, infolge des Auftretens von Lebius ein solcher Lärm herrschte, standen seien und deshalb nicht als Beweismittel für diesen Prozeß von der Verteidung des Beklagten vorgeschlagenen Zeugen zu laden. Das Gericht befchloß, die Verhandlung zu vertagen und die daß überhaupt tein Wort eines Redners gehört gelten fönnten. werden fonnte. Während des Lärms habe Lebius   die Ver- Rechtsanwalt Rosenfeld erklärte hierauf, er sei mun- Bun nächsten Termin sollen als Zeugen geladen werden: Paul sammlung verlassen. mehr gezwungen, weitere Anträge zu Schmidt, Frau Lebius  , auch der heute nicht vernommene stellen. Der Ver Wermuth hat widerflage gegen Lebins erhoben. Die teidiger machte Zeugen namhaft, welche befunden können, Beuge Stahl soll gehört werden. Ferner Reichstagsabgeordneter felbe ſtützt sich auf fünf Artikel, die Lebius in seinem gelben Blatte daß Lebius   in einem Gespräch mit Schriftstellern sagte: Südekum und Genosse Sindermann, die Auskunft geben " Der Bund  " veröffentlicht hat. In diesen Artikeln wird die Re- Gesetz und Moral sei Mumpik, Geld sei die Haupt- follen bezüglich der Behauptung, daß Lebius   gefälschte Briefe ver­daktion des Vorwärts" in der unflätigsten Weise beschimpft. fache; bei den Journalisten sei es Grundfas: Wer öffentlicht habe, die er als von der Gräfin Montignoso her Lügen des Vorwärts", as hemmenstandpunkt des uns am meisten zahlt, der hat uns. Borwärts", Heuchelei des roten heblattes", Vorwärts Clique" usw. Das sind die Ausdrücke, mit fagte der Verteidiger, der könne doch nicht als Ehrenmann an­Wer solche Anschauungen als seinen Grundsatz proklamiert denen Lebius die Vorwärts"-Redaktion belegt. Den wesentlichsten Punkt der Verhandlungen bildete die Frage, daß Frau Lebius   im Auftrage ihres Mannes die Frau des gesehen werden. Ferner bot der Verteidiger Beweis dafür an, ob Lebius   wirklich als Ehrenmann gelten kann. In dieser Hinsicht Schriftstellers Karl May   ersucht habe, sie möge ihren Mann dahin hatte Wermuths Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosen= feld, schon in der vorigen Verhandlung eine Reihe von Betveis­anträgen gestellt. Infolgedessen sind mehrere auswärts wohnende daß er in dem gegenwärtigen Prozeß eine unwahre, dem Kläger  Zeugen kommissarisch vernommen worden. Einige dieser Aussagen Lebius günstige Aussage mache. Es handelt sich nämlich um eine, find ohne Bedeutung. Wesentlich ist jedoch die Aussage des Genossen wie behauptet wird, von Lebius veranlaßte Postkarte, welche sich Bredenbed in Dortmund  , der Lebius von dessen früherer Tätig als ein gegen May gerichteter Erpressungsversuch qualifiziert. Teit an unferem dortigen Parteiorgan her fennt. Bredenbeck hat Ferner berief sich Rechtsanwalt Rosenfeld darauf, daß gegen ausgesagt, es schwebe ihm so vor, als habe Lebius einmal gesagt, Lebius ein Verfahren wegen er, Lebius, habe gleichzeitig für 3eitungen ver schiedener politischer Richtungen polemische Artikel geschrieben. Auch in der von Lebius früher herausgegebenen Zeitung " Sachſenſtimme" hat der Zeuge derartiges geleien. Als Lebius   no Redakteur der Rheinisch- Westfälischen Arbeiterzeitung" in Dortmund  war, habe er für dieselbe einen Artikel geschrieben, der von dem Ver­halten der Polizei gegenüber solchen Wirten, die ihre Lokale der Sozialdemokratie zur Verfügung stellen, handelte. In diesem Artikel schrieb Lebins, er sei am besten in der Lage, zu beurteilen, daß die Polizei nicht gut informiert sei,

beeinflussen,

verleumderischer Beleidigung, Bedrohung und Erpressung schwebt. Weiter bot der Verteidiger Beweis dafür an, daß Lebius  fich mit einem Redakteur Baul Schmidt von der Dresdener Boltszeitung" in Verbindung gesetzt und diesen ersucht habe, ihm Interna in bezug auf andere Redakteure der Dresdener Bolts­seitung" mitzuteilen. Das fei eine

Verleitung zum Trenbruch

die sich ein Ehrenman nicht zufchulden kommen lasse.

Gerichts- Zeitung.

Folgen des Alfohols.

Taut zu

Wegen Gotteslästerung mußte sich vor der 1. Straffammer bes Landgerichts II der Sattlergeselle H. aus Teltow   verantworten. Die der Anklage wegen Vergehens gegen den§ 166 St.-G.-B. zu­grunde liegende Straftat liegt schon über zwei Jahre zurück. Am Pfingstionntag, den 3. Juni 1906, hatte der Angeklagte schon vom frühen Morgen an start gezecht, so daß er sich schon gegen 10 Uhr vormittags in ziemlich stark angetrunkenem Zustande befand. In dieser Stimmung betrat der Angeklagte die Stadtkirche in Zeltow, in welcher der Pfingstgottesdienst abgehalten wurde. Anfänglich verhielt sich H. auch ruhig. Mitten in der Predigt begann er jedoch plötzlich zu standalieren und sprechen. Alle Bemühungen, den Angeklagten zu beruhigen, Lebius bemerkte hierzu, das Verfahren gegen ihn wegen Ver- blieben fruchtlos. Er rief dem Prediger verschiedene Worte leumdung, Bedrohung und Erpressung stüße sich auf eine Anzeige, zu, die als ein Vergehen gegen den§ 166 angesehen werden mußten. die Karl Mah gegen ihn erstattete. Er sei bereits vor der Staats- Als sich eine alte Frau, die neben dem Augeschuldigten saß, über anwaltschaft deswegen vernommen worden. Ueber die Affäre mit dieses standalöse Benehmen des H. beschwerte, erhielt sie von diesem Rechtsanwalt Rosenfeld berief sich darauf, daß Lebius einen Paul Schmidt gab Lebius folgende Darstellung: Er führe eine einen Stoß, jodaß fie in der Kirchenbank zusammenstürzte. H. Artikel, betitelt Erinnerungen eines früheren Sozialdemokraten" Klage gegen die Redaktion der Dresdener Volkszeitung". Um fich mußte schließlich gewaltsam aus der Kirche gebracht werden. geschrieben und darin ausdrücklich erwähnt habe, daß er Material für diesen Prozeß zu verschaffen, habe er sich an Paul Gericht erklärte der Angeklagte, daß es ihm selbst unber Schmidt gewandt, der ihm als Polizeispiel bekannt ständlich sei, wie er sich zu einer derartigen gleichzeitig für Blätter verschiedener politischer Richtung geschrieben sei. Schmidt sei nicht Redakteur, aber Mitarbeiter der Dresdener   Handlungsweise habe hinreißen lassen können. Volkszeitung", deren Redaktion auch wisse, daß Schmidt Polizeispitzel Die Straffammer erkannte, da es sich um einen ganz gröb­und zwar für ein zentrumsfreundliches, ein nationalist. Trotzdem dulde man ihn bei der" Dresdener Boltszeitung", wo lichen Erzeß handele, trotz der bisherigen Unbescholtenheit des An­Liberales und sozialdemokratische Blätter. er aus und eingehe, denn man sei in der Redaktion der Meinung, geklagten auf eine Gefängnisstrafe von drei Wo che u.

denn er habe früher selber Berichte an die Polizei geliefert. Dieser Bassus ist auf Veranlassung des Zeugen aus dem Artikel cntfernt morden."

habe

Kleines feuilleton.

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Vor

heerend hinfuhren, ein Gefühl lähmenden Entsehens über die N. Baganini, so war jetzt Sarasate   unbestritten der größte Könner Welt. Die tiefpessimistische Stimmung, die damals in der Welt im Geigenspiel. Solche Töne hörte man faum jemals wieder; ihre schmerzdichtung und in Schopenhauers Philosophie ihren Ausdruck Ueberwindung all dessen, was an die Mechanik ihres Ursprungs fand, erhielt durch diese Geißel der Menschheit neue Nahrung und mahnt, ihre Reinheit und Schönheit", die vollendete Herrschaft über Jedermann ein Scharfrichter. Daß die Todesstrafe aus einen düster tragischen Hintergrund. Eine wahnsinnige Furcht ihre verivideltsten Kombinationen: all das war überreich vorhanden. humanitären, wissenschaftlichen und Zweckmäßigkeitsgründen nicht ergriff auch die Klarsten Geister, und gerade dieser Schrecken schien Diese Triller für die Damen! Und wie gleich ein Ton dem mehr aufrechtzuerhalten ist, darüber sind Wissenschaft und Volks- fie um so sicherer der furchtbaren Strankheit auszuliefern. So ist anderen! empfinden sich längst einig. Wenn trotzdem noch Gründe für das der ungekrönte König der Geister", der Philosoph Hegel, der Dies ist also die Grundlage, auf der sich an eine Künstlerschaft Weiterbestehen der Todesstrafe vorgebracht werden, so beweisen fie Cholera zum Opfer gefallen. Welch ungeheuere Erregung sich der Tonwelt aufbauen lann wie auf der malerischen durch ihre Absurdität, daß diese große Barbarei auf keine Weise der Massen bemächtigte, davon erzählt Madame de Boigne in Virtuosität eine Künstlerschaft des Bildes. Nur war damit Sarasate mehr zu rechtfertigen ist. Das Tollste für und darum Beweiskräftigste ihren Erinnerungen. Das Pariser   Volk glaubte sich durch diese auch zu Ende. Auf der Birtuosität seiner eraft gleichartigen Löne gegen die Hinrichtung hat ein Gerichtsarzt und Geh. Medizinalrat neue Seuche vergiftet und tötete vier Unglückliche, die es für Gift- baute sich nichts von dem Künstlertum auf, das ihr als einem Mittel aus Gleiwig namens Dr. Kornfeld jetzt erst wieder beigesteuert. mischer hielt. In einer einzigen Nacht verloren in nur einer zum Zwed erst den wahren Wert gibt. Schon allein die Kunst­In der Zeitschrift für Medizinalbeamte" tritt er für eine Abänderung Straße von Paris   32 Stinder Vater und Whitter. An einem Tag ftüdchen- Programme feiner Konzerte zeigten es. Und Berlin   besaß der gerichtlichen Tötung in dem Sinne ein, daß die Erekution eine starben in Paris   1700 Menschen. Sue hat in einigen seiner Romane gerade den Gegenpol dazu. Bülows vielzitiertes Wort: Gegen jeweils verschiedene, dem Verbrechen angemessene sein müsse. Sie das grauenvolle Schauspiel einer Choleraepidemie mit allem Rea- den Sarasate ist der Wilhelmi ein Joachim", faßt am schärfften foll öffentlich und zwar nicht durch den Henker, sondern unter mög- lismus geschildert. Aber in dieser Not regten sich auch die heroi- zusammen, was Sarasates Bedeutung den Kunstfreund lehrt. lichster Mitwirkung der Kläger durch Beauftragte bollzogen werden, schen und die tatkräftigen Elemente des Menschengeistes: ein ge­die an der Achtung teil haben, welche jedes Mitglied des die schwerste waltiger Stampf ist von der Wissenschaft und der Hygiene gegen Strafe verhängenden Gerichtshofes zu beanspruchen hat. Dr. Korn- diesen asiatischen Eindringling geführt worden und großartige feld teilt eine Reihe von Mordprozessen mit, die ihm zu beweisen Erfolge haben dieses Ringen mit der Krankheit gekrönt, der zuerst scheinen, daß eine Modifikation der Todesstrafe am Blaze sei. die Menschen hilflos ausgeliefert schienen. Ein gewaltiges fünftle= Es soll also offenbar das Henkeramt rehabilitiert werden, indem risches Symbol der Cholera und der aufgeregten Volksstimmung jeder Bürger unter Umständen das Recht und die Pflicht erhält, in in den 30er und 40er Jahren hat Alfred Rethel   geschaffen, da er aller Form Rechtens und unter Assistenz der Strafgewalten felbst den Tod auf einem Mastenfest darstellte, wie er den durch die Auge um Auge, Zahn um Zahn mio Stopf um Stopf zu forden und Krankheit starr Hingestredten wildgrinsend mit seiner Knochens je nachdem zu rädern, henken und zu köpfen. Alles nach juristischen violine zum Tanz aufipielt und hoch aufgerichtet, die Geißel in Brinzipien und hübsch individualisiert. Diesen famosen Neorganisator der Faust, starr gerade ausblickend, als scheußliche Mumie, der vorzeitlicher Talion und Mehrer des Bürgerrechtes sollten alle Gegner enfsetzliche Festgast auf den Marmorstufen des Saales figt. Auch lich von 11 bis 2 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen. der Todesstrafe aufrichtig Dant wissen. Denn er hat mit feinem Gebbels Gedanken und Phantasien haben sich, wie feine Tagebücher verzweifelten Versuch gezeigt, daß vernünftige Gründe für die Todes- ausweisen, des öfteren mit der Cholera beschäftigt. Die Ham ftrafe nicht mehr beizubringen sind. burger Choleraepidemie von 1892 fand eine erschütternde dichte­Aus der Geschichte der Cholera. Das schreckliche Gespenstische Gestaltung in Ricorda Huchs Roman" Erinnerungen von Ludolf Ursleu".

Musik.

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Notizen.

82.

Oper hat sich bei einem Gastspiel in Prag   eine leichte Gehirn - Bühnenchronit. Emmy Destinn   von der königlichen erschütterung zugezogen; sie kann deshalb vorerst nicht auftreten. Straße 2, bietet der Berliner   Künstler und baugewerbliche Fach­Kunstchronit. Im Berliner   Papierhause, Dessauer lehrer Eduard Liesen eine Ausstellung seiner Arbeiten. Sie umfaßt Naturstudien und Originalzeichnungen. Die Ausstellung ist täg Eine Ausstellung belgischer unit wird am 1. Oftober im Sezessionsgebäude eröffnet werden. Sie wird viele bisher in Berlin   nicht gesehene Werte enthalten. So wird man von Konstantin Meunier noch einige bisher außerhalb Belgiens   nicht ausgestellte der Cholera, das jetzt wieder seinen unheimlichen Schatten in Arbeiten sehen, wie das Originalmodell des Schlagwetters"( aus Europa   auftauchen läßt, war bis zum Jahre 1817 bei uns ganz dem Löwener Museum) und einige große Delgemälde aus Brüsseler unbekannt. Ea trat auf als die eigentliche Pest des 19. Jahr- Daß der berühmte Geigenvirtuose" Pablo de Sarafate Privatsammlungen. Die Kunst des jüngst verstorbenen Jef hunderts, die Gemüter in demselben namenlosen Schrecken er- am Montag gestorben ist, wird vor allem in rein menschlicher Weise ambeaug wird durch eine Bronzegruppe Der Kuß"( aus dem füllend, wie im Mittelalter der schwarze Tod". In Indien   hat traurig stimmen. Seit nahezu einem halben Jahrhundert war er Antwerpener Museum) sowie durch ein Fragment des Kolossalreliefs die Cholera schon Jahrhunderte früher gewütet. Ein portugiesischer der bewunderte Liebling" der Konzertfäle; und noch im vorigen der Menschlichen Leidenschaften" vertreten sein. Ferner werden aus Arzt des 16. Jahrhunderts, Gorcia da Horta  , beschreibt ausführlich Winter freute sich der am Technischen interessierte Musikhörer Privatsammlungen ausgestellt: u. a. Werke von Joseph und Alfred cine von ihm" Mordechi" genannte Krankheit, deren Symptome des stattlichen Zauberers auf dem Konzertpodium, der schier Stevens sowie eine Sonderferie von über 20 Radierungen, Zeich und deren Verlauf die gleichen Merkmale aufweisen, wie, noch unverwüstlich aussah. Am tiefsten wohl wird der Verlust seine nungen usw. von Félicien tops. heute die indische Cholera. Aus dem 17. Jahrhundert sind uns spanische Baterstadt Pamplona   treffen. Er war dort am Wissenschaftliche Stongresse. Vom 5. bie dann eine Anzahl Berichte überliefert, die von Epidemien cholera- 10. März 1844 geboren und hat der Heimatstadt zugute kommen 11. Oktober wird der Dritte internationale Kongreß für die Für. ähnlicher Krankheiten zu melden wissen, so 1664 ein Bericht des lassen, was er nur immer von seiner Persönlichkeit und von den Worge Geistestranker in Wien   abgehalten werden. Der Arztes Revières aus Nimes   und 1672 die Schilderungen von Früchten seiner üppigen Konzertreisen dorthin abgeben konnte. Ein Dritte internationale Kongreß für Schulgesundheits. Sydenham und Torti aus London  . Doch lassen sich diese Seuchen eigenes Sarasate- Museum wurde der Träger seiner persönlichen pflege wird vom 29. März bis 2. April 1910 in Paris   ab. nicht mit Sicherheit mit der Cholera identifizieren. Jedenfalls Erinnerungen. gehalten werden. In Verbindung damit soll eine große Ausstellung breiteten die ersten entsetzlichen Seuchenzüge der Cholera, die von Ein Ausdrud wie der vom berühmten Geigenvirtuosen" sagt aller Gegenstände veranstaltet werden, die zu der Schulgesundheits­1817 bis 1823 und dann von 1826 bis 1838 auch über Europa   vera bereits, wo seine Stärte lag. Wie atvei Menschenalter vorher Ipflege in Beziehung stehen.

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