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Buzug ist strengstens fernzuhalten.

Peine   Veranlassung, dem Kläger   den Vorwurf der Bestechung| Straße 5, Darlow, Dresdenerstraße. Arbeiter wurden weiter zu machen, und werde diesen Vorwurf auch nicht wieder er vermittelt durch die Arbeitsnachweise Rückerstraße sowie den des heben. Arbeitgeberverbandes für Transport- und ähnliche Gewerbe. Auch Jeder rechtlich denkende Mensch wird der Ansicht sein, Klingel- Bolle hat sich als Arbeitswilligenvermittler entpuppt. Trotz daß hiermit die Frühstücks- und Bestechungsangelegenheit für Arnheim   aus der Batsche zu reißen. aller Hilfskräfte des Herrn Arnheim ist es nicht gelungen, Herrn Gleich auf ein für allemal erledigt sein müsse Streifenden äußerst günstig. Die Situation ist für die und daß diese unwahrheit in feinem Blatt nicht wieder auftauchen würde. Aber es tam anders. Am 26. Juni brachte der Regulator" die Ham­Zu dem Tarifvertrag der Wäschebrauche burger Frühstücksverhandlungen" wieder zur Sprache und nahm am Montag eine öffentliche Versammlung der in den machte in versteckter Form dem Genossen Schlicke die Wäschefabriken, Wasch- und Plättanstalten tätigen Arbeiter und felben Vorwürfe, die Gleich auf selbst vor Gericht als Arbeiterinnen Stellung. Sie tagte in den Musikersälen" und unbegründet erklärt hatte.- Die Klage Schlickes hatte war besonders von den Arbeiterinnen zahlreich besucht. Zunächst diesmal das Ergebnis, daß Gleichauf vom Schöffengericht zu im allgemeinen, mit besonderer Berüdsichti wurde ein Vortrag über:" Der Wert der Tarifverträge einem Monat Gefängnis verurteilt wurde. Das Gericht hielt gung der Vereinbarungen in der Wäschebranche" die Wiederholung des als grundlos erwiesenen Vorwurfs gehalten. Der Referent Wuschid wies an vielen Beispielen gegen Schlice für ein Zeichen niedriger Gesinnung des Be- nach, daß es vor allem von der Einheitlichkeit und Stärke der Or flagten Gleich auf. ganisation eines Berufes abhängt, ob die Tarifvereinbarungen, In der von Gleich auf angerufenen Berufungsinstanz, die erzielt werden, den Arbeitern und Arbeiterinnen mehr oder die sich am Dienstag mit der Angelegenheit beschäftigte, fuchte minder große Vorteile bieten, und daß auch ihre mehr oder minder Gleich auf sich mit der Angabe zu entschuldigen, der be- gewissenhafte Durchführung von denselben Bedingungen abhängig leidigende Artikel sei ohne sein Wissen und Willen in den man müsse es mit Rücksicht auf die Wirtschaftskrise als einen Vor­ist. Zum Tarifvertrag der Wäschebranche bemerkte der Redner, Regulator" gekommen. Er wollte auch den Beweis dafür teil ansehen, daß die Wäschearbeiter und-arbeiterinnen sich wenigstens führen. Die Vergleichsversuche, welche der Vorsitzende der das gesichert haben, was sie in früheren Jahren schon erreicht Straffammer anstellte, hatten das Ergebnis, daß Gleich auf hatten, und daß sie dazu noch einige kleine Verbesserungen er­die Erklärung wiederholte, die er schon im ersten Klagefalle abgegeben hat und die dahin geht: der Angeklagte erklärt, Sodann gab Eue, als Vertreter der Tariffommission, einen daß es ihm stets ferngelegen habe und liege ihm auch jetzt furzen Ueberblick über den Verlauf der Verhandlungen mit den fern, gegen den Privatkläger den Vorwurf zu erheben, daß kanntlich die Tarife verschlechtern und die neuen Vereinbarungen Unternehmern und ihr Ergebnis. Die Fabrikanten wollten be dieser durch irgendwelche materiellen Interessen, insonderheit auf nicht weniger als fünf Jahre festlegen. Beides haben sie nicht durch das mehrfach erwähnte Frühstückt sich habe beeinflussen lassen, erreicht. Der neue Vertrag, der am 1. Oktober in Straft treten die Interessen des von ihm geleiteten Metallarbeiterverbandes wird, soll bekanntlich auf drei Jahre gelten, und wenn die in den zu vernachlässigen. Gleich auf erklärt ferner, daß er verschiedenen Betrieben hervorgetretenen Wünsche auf Erhöhung auch in Zukunft aus der erwähnten Frühstücksangelegenheit gegen den Privatkläger keine Vorwürfe mehr erheben wird. Weiter verpflichtet sich Gleich auf, diese Erklärung im Regulator" ohne jeden Zusatz zu veröffentlichen und die ge­samten Kosten des Verfahrens zu tragen.

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Dem Kläger Schlicke, der im Termin nicht anwesend, sondern durch Rechtsanwalt Dr. Heinemann vertreten war, wurde anheimgestellt, bis zum 6. Oftober zu erklären, ob er auf Grund der vorstehenden Erklärung Gleich aufs die Klage zurücknehmen will.

Ein Sprichwort sagt:" Lügen haben furze Beine." In diesem Falle sehen wir jedoch, daß eine haltlose Verleumdung ein recht zähes Leben gehabt hat. Hoffentlich ist sie nun endgültig totgeschlagen.

Berlin   und Umgegend.

Kein Tarifvertrag im Glasergewerbe.

zielten.

nommen:

der Tarife auch nicht erfüllt werden konnten, so bieten doch die neuen Vereinbarungen die Verbesserung, daß die während der Dauer des alten Vertrages neu eingeführten Lohnfäße ebenfalls Grundformen die Lohnfäße zwischen Arbeitgebern und Arbeit tariflich festgelegt werden, daß ferner bei neu einzuführenden nehmern, und dann den Organisationen beider Parteien wie auch dem Gewerbegericht eingereicht werden müssen, und daß, wenn eine Einigung über die Lohnjähe nicht erzielt wird, die Schlich­tungsfommision, und schließlich das Einigungsamt des Gewerbe­gerichts zu entscheiden hat. Nachdem noch mehrere Diskussions­redner auf die Notwendigkeit starker, einheitlicher Organisationen aufmerksam gemacht hatten, wurde folgende Resolution ange= " Die öffentliche Versammulng der Wäschearbeiter -arbeiterinnen, auch der in der Heimarbeit tätigen, erklärt sich einverstanden mit dem Beschluß der Mitgliederversammlung der Filiale III des Verbandes der Schneider, Schneiderinnen und Wäschearbeiter, wonach die Einigungsvorschläge in der Tariffrage Annahme fanden. Auch sie ist der Ansicht, daß bei der gegenwärtigen ungünstigen Konjunktur nicht mehr erreicht werden konnte, beauftragt aber den Verband, dafür zu sorgen, daß die Vereinbarungen mit den Wäschefabrikanten stritte inne­gehalten und jede Lohnkürzung verhindert wird. Die Ver­sammlung ist sich dessen bewußt, daß dies nur erreicht werden fann, wenn alle im Beruf tätigen Kollegen und Kolleginnen sich der Filiale Berlin   III des Verbandes anschließen. Sie erwartet, daß alle Arbeiter und Arbeiterinnen eine rege Agitation für den Verband entfalten, um für spätere Zeit gerüstet zu sein."

Franzöfifcheftr. 22-23, ist aufgehoben. Tapezierer! Die Sperre über die Firmu P. Rebelsheimer, Die Verbandsleitung. Französischestr. 22-23, ist aufgehoben.

Deutfches Reich.

Die Tarifverhandlungen im Glasergetverbe, Berlins   find mun endgültig gescheitert. Gestern vormittag fand nochmals eine Sitzung bor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts statt; fie erwies sich jedoch als zwecklos, da die Unternehmer halsstarrig auf ihren Forde rungen zur Verschlechterung des Tarifvertrags und besonders des Arbeitsnachweises bestanden. Es handelte sich in dieser Sigung hauptsächlich darum, daß die Unternehmer die Berechtigung verlangten, sich auf dem paritätischen" Arbeitsnachweis die gewünschten Arbeitskräfte aus allen eingeschriebenen Arbeitslosen herauszusuchen. Nach der alten Geschäftsordnung des Arbeitsnach­weises stand ihnen die Auswahl aus den ersten 10 Arbeitslosen frei und die Arbeitnehmervertreter waren geneigt, ihren Wünschen soweit entgegenzukommen, daß diese Zahl auf 15 erhöht werde. Aber selbst das war den Unternehmern nicht genug von der Bewegungsfreiheit", die sie bei ihrer Verzichtleistung auf die Wiedereinführung des Achtung, Manrer! Der Unternehmer Hermann Shadow in Innungsnachweises an Stelle des paritätischen gefordert hatten. Mittenwalde   sucht im Teltower Kreisblatt" Maurer für einen Sie begründeten das damit, daß es allzu schwer sei, die brauchbaren daß die dortigen Maurer feit Freitag, den 18. September, wegen Stundenlohn von 0,55 M. Es sei nochmals darauf hingewiesen, Zu Beginn der gestrigen Sizung erklärte der Arbeitervertreter 2ohnreduzierung in den Streit getreten sind. Jahn, daß die Arbeiter, nachdem sie nun bereits hinsichtlich der Zulassung der Affordarbeit sowie der Verlegung des Ablaufs­termins auf das Frühjahr den Forderungen der Arbeitgeber entgegengekommen feien ihnen schließlich auch noch auf dem vertrauliche Rundschreiben zeigt wieder einmal die Bestrebungen Folgendes in Juhalt und Ton geradezu empörende streng Nachweis die Auswahl aus 15 Arbeitslosen zugestanden hätten, un- einer Gruppe von Industriellen in puncto Arbeiterwohlfahrt in möglich in dieser Hinsicht noch weiter gehen fönnten. Auf dem Nachweis liege die Sache jetzt tatsächlich so, daß selbst bei der besten hellstem Lichte. Wir geben das Zirkular nebst seinen stilistischen und Geschäftszeit des Jahres unter den zehn ersten Eingeschriebenen orthographischen Schnigern im Wortlaut wieder: faum einer sei, den die Arbeitgeber nicht gebrauchen könnten. Der Arbeitgeberbertreter Röhlich erklärt darauf, daß die Arbeitgeber nun auch ihr äußerstes Entgegenkommen gezeigt hätten. Sie könnten auch kein Jota von dem abgehen, was noch von ihren Forderungen übrig sei. Auf dem Nachweis müßten sie sich allgemein die Leute aussuchen fönnen, die ihnen paßten. Wenn das nicht zugestanden werde, könnten sie sich auf weitere Verhandlungen nicht einlassen.

Arbeitskräfte auf dem Nachweis zu erhalten.

Es folgten hierauf noch gesonderte Beratungen der Parteien mit ihren Beisitzern und dem Einigungsamtsvorsitzenden. Sie währten ungefähr eine Stunde. Schließlich verkündete der Vorsitzende Magistratsrat v. Schulz, daß zu seinem Bedauern eine Einigung der Parteien nicht möglich sei. Auch die Vertrauensmänner der Parteien im Einigungsamt ständen sich derartig diametral gegen­über, daß sie sich über einen Schiedsspruch nicht einig werden fönnten, und er als Vorsitzender darauf verzichten müsse, den Aus­schlag zu geben.

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Es ist somit für das Glasergewerbe Berlins   eine tariflose Zeit angebrochen. Wer die langwierigen Tarifverhandlungen ver­folgt hat, wird erkannt haben, daß es den Unternehmern darum zu tun war, den Arbeitern einen in fchr wichtigen Bunften arg berschlechterten Tarifvertrag aufzuzwingen. Die Wirtschaftskrise, die zeitweilig augerordentlich große Arbeitslosigkeit im Beruf hatte sie den Arbeitern gegenüber übermütig gemacht. Nun wollten sie wieder un eingeschränkt die Herren im Hause" fein, wie sie auch wiederholt m Laufe der Verhandlungen zum Ausdruck brachten. Da fam es ihnen offenbar darauf an, durch sorgfältige Auswahl der Arbeitskräfte die ,, unliebsamen" Leute zu dauernder Arbeitslosigkeit zu verdammen, und darum wollten sie zunächst den paritätischen Nachweis überhaupt beseitigen und, als das nicht durchging, ihn wenigstens so gestalten, daß er für sie den Zweck erfüllte, für die Arbeitnehmer aber feinen Wert mehr hatte. Außerdem wollten die Unternehmer noch eine ganze Reihe anderer Verschlechterungen durchsetzen, wie die Erhöhung der Leistungsflaufel, die Wiedereinführung der Affordarbeit, die Berlegung des Ablaufstermins auf die für die Arbeiter ungünstigste Jahreszeit usw. Statt all' diese Verschlechterungen in Kauf zu nehmen, haben die Arbeitnehmervertreter sich gesagt, daß es besser fei, gar keinen Tarifvertrag zu haben als solchen. Ob die tarifloſe Zeit den Unternehmern zum Vorteil gereicht, wird sich bald zeigen. Die Glasergehilfen werden selbstverständlich nicht nachlassen, auch unter diesen Umständen und unter Ausnutzung der größeren Ve­wegungsfreiheit, die ihnen der Mangel eines Vertrages bietet, durch die Macht ihrer Drganisation ihre Interessen in jeder Hinsicht wahr­zunehmen.

Der Streit der Fensterputer bei der Firma Arnheim   dauert un­verändert fort. Gestern abend hat eine Sigung des Unternehmer­berbandes stattgefunden, in welcher sich die Unternehmer verpflichteten, die Kundschaft Arnheims teilweise selbst zu bedienen und teilweise durch ihre Arbeiter bedienen zu lassen. Folgende Unternehmer haben diesen Beschluß zur Ausführung gebracht: ArIt, Wilsnader straße, Cosmehl, Staligerstr. 127, Ieischer, Ritterstraße, Jesche, Fichtestraße, Batenge, Wilmersdorfer Straße  , Schle finger( Blig-Blank), Brunnenstraße 86, Senß. Wenz, fer, Quiet, Lüßowstraße 106, Schmidt, Insterburger Verantw. Redakt.: Georg Davidsohn  , Berlin  . Inferatenteil verantw.:

Vertrauliche Ueberhebung.

Streng vertraulich! Nur für Mitglieder.

Arbeitgeber- Schuhverband deutscher Glasfabriken.

Siz Dresden  .

Rundschreiben Nr. 25 vom 12. Sept. 1908. Beendigung des Streiks in Brodwig. Dies bezüglich konnten wir noch furz post festum in unserem Rund schreiben Nr. 24 berichten und einen Sieg verkünden mit den Worten Kaiser Wilhelms I. auf dem Schlachtfelde von Sedan 1870  ;

Streits als gesperrt gelten und daß sie, zumal fie feinen Ber­bandsschein besigen, nicht eingestellt werden dürfen. Wir vers folgen die Neubesetzung der Werkstellen in Brodwitz und nachdem dort alle Vakanzen besetzt sein werden, werden wir die Ueber­zähligen auf unseren Verbandsnachweis übernehmen bezügl. dens felben den fehlenden Verbandsschein ersetzen. Es ist hier die beste Gelegenheit, genannte Arbeiter zur Benutzung unseres Arbeitsnachweises zu zwingen; darum lehnen wir jede direkte Korrespondenz mit denselben ab und verweisen sie an unseren Arbeitsnachweis, dem wir gleichzeitig auch Ihren Arbeiterbedarf aufzugeben bitten.

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Arbeitsnachweis. Der erste Anfang ist gemacht haben die ersten zwei Werkstellen plaziert die Arbeitsuchenden meldeten sich auf unsere Inserate in der Glashütte" und im Sprechsaal", in welchem wir zunächst noch weiter inserieren werden; um aber größere Angebote zu bekommen, ersuchen wir die p. p. Mitglieder, alle brieflichen und persönlichen Arbeits­angebote abzulehnen und an uns zu weisen, damit die Arbeits suchenden an unseren Arbeitsnachweis gewöhnt werden und damit wir Personalakten anlegen und dieselben nach und nach koms plettieren können. So handhabt es der schon jahrelang gedeihlich wirkende Arbeitsnachweis der Flaschenfabriken in Hamburg  , und ebenso müssen wir es handhaben, wenn unser Arbeitsnachweis gleich gute Dienste leisten soll. Ferner bitten, alle jene Arbeiter an uns zu veriveisen, die in den einzelnen Betrieben überzählig sein oder werden sollen!

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Arbeit suchen durch uns: Ernst Valter in Weurlinglwoen als Glasbeschauer oder dergleichen, Gottl. Blau in Kranichfeld   als Pacer usw., Rich. Kaulfuß in Niederau als Eicher, Sandblaser  , Guillocheur. Wer von unseren Mitgliedern Einwendungen gegen die bisherige Aufführung dieser Leute machen oder die­felben beschäftigen fann, wolle uns dies mitteilen.

Unsere Mitglieder bitten wir höflichst, uns möglichst regel mäßig Zeitungsausschnitte aus allen Lokal- oder Fachzeitungen zu übersenden und zwar über alle unseren Verband und dessen Geschäftsbereich berührenden sozialpolitischen Fragen usw., damit durch regelmäßige Mitarbeit an unserer Verbandszeitung Die Glashütte", diese immer aktueller und lesenswerter ge­staltet werden kann. Damit diese nicht nur von den Herren Fabrikanten und Beamten, sondern auch von den Arbeitern gelesen wird, welche daraus hauptsächlich lernen und über die traurige Führung(?), der sich dieselben meist anvertraut haben, informiert werden können, empfiehlt es sich, die Glashütte" nach Gebrauch im Betriebe auszulegen ev. auch eine größere Anzahl Exemplare von der Redaktion ertra zu beziehen. Es wäre doch geradezu wunderbar, wenn solche Vorfälle, wie der Verlauf des Brockwizer Streits und dessen Schilderung durch uns(?), nicht manchem Arbeiter, wenigstens den Aelteren und den Wernünftigeren, die Augen öffnen würden.

Anbei 1 Sperrliste über die in den letzten 10 Tagen ein gegangenen Meldungen; auch hier ist ein Fortschritt augenscheinlich und wir dürfen hoffen, daß Kontrattbrüche feitens der Arbeiter, Ausreißen unter Hinterlassung von Schulden bald ganz verschwinden werden, wenn unsere Mitglieder sich immer streng daran halten, feinen Arbeiter einzustellen, der beim Antritt feinen Verbands­schein vorlegen kann. Man bedinge dessen Vorhandensein schon bei Anknüpfung der ersten Engagementsverhandlungen, dann fany man den Betreffenden ohne jede Lohnzahlung auch sofort vor die Türe fezen(?), wenn beim späteren Arbeitsantritt genannter Schein nicht beigebracht wird. Nach Bestehen des Arbeits­nachweises werden diese Verhandlungen ja ohnedies ausschließlich von uns zu führen sein.

Schließlich können wir noch einen weiteren Erfolg bei unserem Mitgliede der Firma Beckmann u. Weiß in Mügeln   bei Birna melden; infolge des jetzt unter den Herren Genossen herrschenden Dampfes"(?) und Respettes war es denselben möglich, die vor­liegenden Differenzen glatt und nach Gefallen zu erledigen, sodaß wir antragsgemäß die über genannte Arbeiter unsererseits ver hängte Sperre hiermit aufheben. Die in Mügeln   durch Aendes rung der Fabrikation etwa überzählig gewordenen Arbeiter fönnen danach eingestellt werden, soweit sie einen Entlassungs schein befizen.

Mit Aufhebung dieser Sperre herrscht lauter Friede in unseren Reihen, der Hoffentlich von recht langer Dauer fein wird. Wir wollen diese Muße aber nicht verschlafen und dadurch lässig werden in unseren Arbeiten und in der Erfüllung aller statutari­schen Pflichten, sondern sie benutzen zur weiteren Ausgestaltung unserer Einrichtungen, zur Pflege unseres Solidaritsgefühls und zur Werbung neuer Mitglieder.- Um unsere letzten Erfolge ge­hörig auszunuzen, haben wir vor einigen Tagen eine große Anzahl Propagantaschreiben an die noch außenstehenden Glas­fabriken abgesandt; wir haben davon noch eine Anzahl übrig und stellen dieselben gern zur Verfügung, da unsere Mitglieder sicher gern ihre Freunde und Nachbarn damit belegen wollen, soweit diese noch nicht Mitglieder sein sollten! Die Geschäftsstelle.

Die irregeleiteten", traurig geführten und vor die Türe ge fetten" armen Arbeiter Luder" mögen an diesem Zir­tular ersehen, was sie von den sich als Arbeiterfreunden gebärdenden tapitalistischen Scharfmachern zu gewärtigen haben. Hoffentlich ers weisen sich ihre Maßnahmen als ebenso schwach wie ihr Stil und ihre Orthographie.

die damit gegebene Mitteilung beſtätigt sich zu unserer Freube Letzte Nachrichten und Depefchen.

und drucken wir hier die diesbezügliche Meldung der Direktion der Glasfabrik A.-G. in Brodiit b. Meißen   am Tage nach unserer Generalversammlung furzer Hand ab:

Brodivit, den 27. August 08.

Die Cholera eingeschleppt! München  , 23. September.  ( B. H.  ) Wie der Bayerische Kurier"

Mit unseren heutigen Zeilen können wir Ihnen die erfreu- erfährt, ist ein Mitglied einer in München   wohnenden russischen liche Mitteilung machen, daß der Streit als beendet zu betrachten Familie an Cholera erkrankt. Der Choleraverdächtige wurde so­ist. Diejenigen zwölf Leute und div. Anhefter usw., welche

wir am Ofen II und III sofort plazieren fönnen, haben heute fort in einem hiesigen Krankenhaus unter Beobachtung aller Sicher­bereits mit der Arbeit begonnen, die übrigen, die erst nach Wiederheitsmaßregeln isoliert. Die Angehörigen des Erkrankten haben inbetriebnahme des Ofens I beschäftigt werden können, sind München   sofort verlassen. bereit, auf Aufforderung seinerzeit gleichfalls die Arbeit wieder aufzunehmen.

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blieren.

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Durchstechereien beim Militär.

Darmstadt  , 23. September.  ( B.. H.) In der vergangenen Nacht wurden durch Kriegsgerichtsrat Koch in der Kaserne des Dragoner. regiments Nr. 23 die beiden Dragoner Jonas und Kredel von der 5. Estadron verhaftet, weil sie überführt sind, Briefe des in Unter­suchungshaft befindlichen Sergeanten Reineweber, der die Patronen­diebstähle in Worms   beging, an seine Braut in Worms   befördert

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Das mit den Arbeitern aufgenommene schriftliche Protokoll das Ansuchen der Stadt Petersburg  , Kasernen zu Hoſpitälern zu Petersburg  , 23. September.  ( B. S.) Der Kriegsminister hat haben wir inzwischen bereits in Nr. 36 unserer Verbandszeitung überlassen, abgewiesen, dagegen hat er das Hospital im Lager von " Die Glashütte" veröffentlicht. Wenn auf der Leipziger Messe bon uns scheint nicht unbekannter Seite versucht worden Krasnoje Selo angewiesen. Die Stadt hat das Internat des Poly­ist, den den Mitgliedern die Freude an diesem Erfolg durch technikums gemietet und wird daselbst ein Cholerahospital eta das Verbreiten unwahrer Nachrichten, zum Beispiel die Arbeiter hätten einen Teilerfolg und eine Lohnaufbesserung von 2 Prozent erzielt und dergleichen mehr, zu stören, so können wir einfach auf dieses Protokoll verweisen, aus dem flar und deutlich hervorgeht, daß unser Erfolg ein ganzer ist und daß die Arbeiter bedingungslos um Wiederaufnahme gebeten haben. So mußte es fommen und so wird es stets wieder fommen, wenn die Beteiligten immer Energie und Ausdauer genug besitzen bezw. den Gegner darin übertreffen. Die Organisation der Arbeiter ist gewiß eine Macht, aber eine viel größere, hin zu haben. reißendere Kraft bildet der Zusammenschluß der Arbeitgeber; das hat schon Bismard ausgesprochen und das wird immer zutreffen, so oft die Arbeitgeber eine so gerechte Sache wie die Brodwißer Differenz verteidigen. Der Verband der Glasarbeiter München  , 23. September.  ( B. H.  ) Der Bankier Wagner, der wird sich hoffentlich diese Lehre dienen lassen und allenthalben wegen Unterschlagungen, Urkundenfälschungen und Wechsel­beffer Frieden halten, denn seine Niederlage ist wahrlich groß fälschungen sowie wegen Depotfälschungen zu einer hohen Rucht­und blamabel; aber fast scheint es, daß die Herren Girbig und hausstrafe verurteilt worden war, wurde begnadigt. Genossen absolut nichts lernen wollen, denn im letzten Fach­genossen" vom 5. September cr. sperren sie noch immer die Brockwißer Fabrik, trop des Friedensschlusses. Das hat zur Folge, daß auch wir die noch in Brockwitz   liegenden, dort über­zähligen Arbeiter sperren müssen, so daß diese armen Luder(?) München   eingetroffenen Viehhändler wurden auf dem Münchener noch weiter ohne Brot und Arbeit sein werden; sie mögen fich Hauptbahnhof   27 000 Kronen im Gedränge aus der Tasche gestohlen. dafür bei den Leitern des Verbandes bedanken. Hierbei seien unsere Mitglieder darauf hingewiesen, daß sämtliche streifenden Leute aus Brockwitz   nach§ 13 des Statuts noch 4 Wochen nach Beendigung des

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Ein begnadigter Zuchthäusler.

Ein guter Griff.

München  , 23. September.  ( B. H.  ) Einem aus Tirol in

Th, Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.