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Nr. 224. 25. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Bonuerstag, 24. September 1908.

Partei- Angelegenheiten.

Dritter Wahlkreis. Sonntag, den 27. September, abends 6 Uhr findet im großen Saale der Arminhallen, Kommandantenstr. 58/59, eine Versammlung für Männer und Frauen statt. Genosse Störmer spricht über: Arbeiterschaft und Kirche". Nach der Versammlung gemütliches Beisammensein. Entree infl. Garderobe 20 Pfennig. Lanz frei. Lichtenberg  . Heute abend 8%, Uhr findet im Schwarzen Adler" ( Jnh. Gebr. Arnhold), Frankfurter Chauffee 5, die Mitglieder­versammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: Bericht vom Parteitag in Nürnberg  . Referent: Genosse W. Düwe II. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.

Bernan. Morgen Freitag findet von 7 Uhr abends ab eine Sandzettelverbreitung vom Restaurant Kunze aus statt. Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

Herbstbild.

auf die räumliche Beschaffenheit der Backhäuser Rechnung getragen Die Garderobeaufbewahrung im Freibad Wannsee   ist im werden soll. Diese Aenderungen hätte natürlich der Hausbesizer Vorwärts" wiederholt besprochen worden. Wir gaben Beschwerden vorzunehmen. Da aber in den allermeisten Fällen die Bäcker- wieder, die uns von Besuchern dieses Freibades zugegangen waren. meister selbst Besizer der Häuser sind, in denen Betriebe liegen, Manche Besucher hatten es als lästig empfunden, daß von den so erklärt es sich, daß die Bäckermeister nicht nur in dieser ihrer Garderobenfrauen allzudeutlich der Wunsch bekundet wurde, für Eigenschaft, sondern auch als Hausbesiker gegen die neue Vere Aufbewahrung der Kleider usw. ein Trinkgeld entgegennehmen zu ordnung Sturm laufen. Ja, es ist ihnen auch gelungen, die Haus. dürfen. Anderè flagten bitter darüber, daß ihnen Kleidungsstüde befizer, welche nicht Bäckermeister sind, wohl aber Bäckereien ver- und sogar Wertsachen abhanden gekommen seien, die sie den Gar­mieten, zum Widerstande gegen die Verordnung zu bewegen und derobenfrauen in Verwahrung gegeben hatten. Inzwischen haben in weiterer Folge dieses Vorgehens sind zahlreiche Gesuche von wir Gelegenheit gesucht, die dort herrschenden Zustände auch mal Hausbesitzern an den Polizeipräsidenten gelangt, welche fordern, vom Standpunkt der Garderobenfrauen aus zu daß bei Anwendung der Verordnung Ausnahmen zugunsten der betrachten. Da haben wir nun den Eindruck gewonnen, daß sie petitionierenden Hausbefizer bezw. Bäckermeister zugelassen werden. noch sehr viel mehr Anlaß haben, sich zu beklagen. Die Hausbesiker klagen, daß ihre Interessen durch die neue Vera Im Freibad Wannsee   gibt es sechs Garderobenzelte, vier für ordnung geschädigt werden und die Bädermeister jammern, das Herren und zwei für Damen. Beim Eintritt in das Freibad sind Bädergewerbe werde ruiniert, wenn die Verordnung durchgeführt 10 Pf. zu zahlen, wofür man zugleich den Anspruch auf unents werden solle. Gegen solche Klagen wird die Behörde wohl schwer- geltliche Aufbewahrung der Gardebrobe erwirbt. Wo bleiben die 10 Pf.? In wessen Tasche fließen sie? Die Besucher müssen an= Es ist das alte Lied. Jedesmal, wenn in irgend einem Ge- nehmen, daß sie zur Entlohnung der Garderobenfrauen verwendet terbebetriebe auch nur die kleinste zeitgemäße Reform eingeführt werden. Das ist aber ein Irrtum. Tatsächlich wird den Gars werden soll, versichern die Inhaber und Nutznießer solcher Betriebe, derobenfraucn für die keineswegs leichte Ar. sie müßten daran zugrunde gehen. Hinterher zeigt sich dann in beit, die sie zu leisten haben, nicht ein Pfennig der Regel, daß solche Lamentationen unbegründet waren und daß Lohn gezahlt. Nicht ein Pfennig! Kann mans ihnen da sie nur entsprungen sind aus dem Verlangen, an alten Gewohn- verdenken, daß sie auf Trinkgeld warten"? Darf mans heiten, mögen sie auch noch so schädlich für die Allgemeinheit sein, ihnen übelnehmen, daß sie das merten lassen"? Sie stellen aus rein persönlichem Interesse festzuhalten. sich doch nicht zum Vergnügen da draußen hin. Und ein Ver­

lich taub bleiben.

Bom Bahnhof in Spandau   führt uns eine Straßenbahn in einer Viertelstunde nach Hakenfelde  . Vom Endpunkte der Bahn aus verfolgen wir geradeaus den Waldweg nach Nieder- Neuendorf. Rechts und links begleiten uns die schon Kürzlich hat der Germaniaverband der Bäderinnungen seinen gnügen ists wirklich nicht, sich mit den Besuchern herumzuärgern, nahezu entlaubten Stämme einer in Nordamerika   heimischen Verbandstag in Hannover   abgehalten. Eine solche Gelegenheit die manchmal sehr schwer zu behandeln sind. Daß die Garderoben­Baumart, des eschenblätterigen Ahorns, aus dessen niedrigen fonnte natürlich nicht vorübergehen, ohne daß die Bäckermeister in frauen auf Trinkgelder angewiesen werden, ist geradezu eine Kronen hier und da in Trauben die mit breiten Windfahnen der schärfsten Tonart gegen die von den Behörden geforderten Schmach. Aber da sie es werden, so wird kein gerecht denkender versehenen Früchte herabhängen. Nach etwa zehn Minuten winzigen Reformen protestierten und den Untergang des Bäder- Besucher sich der Einsicht verschließen wollen, daß sie ein Recht wenden wir uns nach rechts, um am Rande eines Erlen- gewerbes voraussagten für den Fall, daß man die kleinmeister nicht haben, auch merken zu lassen", wie sehr sie auf Trinkgeld ungestört im alten Schlendrian fortwursteln lasse. Eine Torheit warten". Man verweigert ja auch keinem Kellner das Trinkgeld, bruches nicht lange darauf die grünen Ufer der Havel   zu ge- ist es, vom Untergang des Bäckereigewerbes überhaupt zu reden. wenn man weiß, daß seine Einnahme nur in Trinkgeldern besteht. winnen. Scharen von Möwen und aufflatternde Wildenten Das Gewerbe, welches Getreidemehl in schmackhafte Backwaren um Auch die Verluste an Kleidungsstücken usw., die im begrüßen uns. Wir wandern am Ufer gen Norden, bis eine wandelt, wird und muß bestehen, solange das tägliche Brot ein Freibad Wannsee   vorgekommen sind, erscheinen in einem etwas Wiese den Wald zurückweichen läßt; die Grafenau   heißt die notwendiger Bestandteil der menschlichen Nahrung ist. Damit ist anderen Licht, wenn man sie vom Standpunkte der Garderoben­Lichtung nach einem Schildchen hoch an einem Baume. Noch jedoch nicht gesagt, daß auch alle Rüdständigkeit, alle Unsauber- frauen aus betrachtet. Es soll keine Seltenheit sein, daß Be­einen Blick auf den schimmernden, breiten Fluß, seine Dampfer feiten und alle gesundheitsschädlichen Einrichtungen, welche heute fu cher einzelne Kleidungsstüde verlieren, noch und das gegenüberliegende Konradshöhe, dann verlassen wir das noch in vielen Bäckereien bestehen, erhalten bleiben müssen. Daß che fie an das Garderobengelt herangelangen. Ufer und die Wiese unmittelbar neben dem Baume, der das Schild- das Bädergewerbe in besseren Formen und in durchaus einwand- Herren ziehen im Gehen Rod und Weste aus, lösen Strawatte und chen trägt. Der Weg, den wir geradeaus einhalten, führt uns freier Weise betrieben werden kann, das ist den Bäckermeistern in Kragen, verlieren nichtsahnend vielleicht die Krawatte und fordern Hannover   durch Tatsachen bewiesen worden. Während sie im Ver- sie hinterher von der Garderobenfrau zurück. Damen entkleiden wieder zum Nieder Neuendorfer Landwege, den wir über- handlungssaale gegen alle zeitgemäßen Verbesserungen eiferten und sich auf Bänken oder im Sande fißend, verstreuen Stiefel, schreiten, um in gleicher Richtung weiter zu wandern. Ver dieselben als undurchführbar bezeichneten, wurde neben dem Ver- Strümpfe usw. hierhin und dahin, lassen achtlos das eine oder spätete Zitronenfalter und andere Schmetterlinge gaufeln au handlungssaal in einer Ausstellung von Musterbädereien gezeigt, das andere liegen und schlagen hinterher Lärm, wenn die Gar­den Wegen, während große Libellen in scharfen Zickzackflügen wie man Brot und Backwaren aller Art in einer allen Anforde- derobenfrau nicht zurückgeben kann, was ihr nicht eingehändigt hin und her jagen. Ueber den Sand huschen schwarze rungen der Hygiene und Sauberkeit entsprechenden Weise her- wurde. Bei starkem Andrang ist es für die Garderobenfrauen Grillen nach ihren Erdlöchern, um vor unseren Fußtritten zu stellen kann. In der Ausstellung konnte man sehen, was die unmöglich, zu kontrollieren, ob ihnen alles übergeben worden ist. flüchten. Bald erreichen wir das Teufelsmoor   mitten im Bäckerei, wenn sie sich die technischen Errungenschaften der Neuzeit Zuweilen fragen sie wohl, ob nichts vergessen worden sei, aber Hochwalde, das wir auf einem aufgeschütteten, grünen Damm zunube macht, leisten kann. Diese Vorführungen widerlegten tat- manchmal müssen sie dafür noch Grobheiten einstecken. Jede sächlich die Roden der Innungsmeister. Garderobenfrau muß eine Raution yon 75 Mart hinter­überschreiten. Staunend, aber mit innerem Unbehagen betrachteten die rüd- legen, aus der der Schadenersatz für etwaige Verluste geleistet Wie eine einzige, rotbraune Fläche erstrect es sich nach ständigen Kleinmeister die ausgestellten Musterbäckereien. Die ge- wird. Da hat jede schon selber ein Interesse daran, beiden Seiten. Mächtige Rasen einer hohen Seggenart find mischten Gefühle, die den Innungsmeister angesichts der Muster- nach Kräften dafür zu sorgen, daß möglichst nichts verloren geht die Träger der herbstlichen Farbe. In gleicher Höhe schließen bädereien beschleichen, gibt einer aus ihren Reihen in einer oder gestohlen wird. fie zusammen; in leise Wellen legt sie der Wind, der unaus- feuilletonistischen Plauderei im offiziellen Organ des Germania­so nennt gesezt über uns in den Wipfeln rauscht. Auf dem Damme Innungsverbandes beredten Ausdrud. Der Alte" empfindet den Wider­stehen Weiden   und die langen, breiten Blätter der Wasser- sich der Mitarbeiter des Innungsorgans schwertlilie ragen zu uns herauf. Wir dürfen es nicht wagen, der Ausstellung besteht. Er kleidet diese Empfindungen in die herbeiführen, sind Sanitätsmaßnahmen, durch welche jede Möglich­verhindert werden soll. Die Desinfektionsbestimmungen sind er­Wirrnis zu lüften suchen, da zeigt es sich, daß das braunrote Und so wills die Ironie, daß im Ausstellungspark Tausenden weitert auf Bürsten und Kämme und außerdem ist vorgeschrieben, Moor wie eine trügerische Decke über zahllose Wasserlachen die Musterbäckereien gezeigt und jubelnd vorgeführt werden, während daß in jedem Barbiergeschäft sich ein verschlossenes Gefäß mit ausgebreitet ist, aus denen es vor allerhand Pflanzenwuchs im Verhandlungssaale in lagenden Tönen gerufen wird: azt wundwatte befinden muß. Die Bennigung eines Pinsels ist für grünlich und verdächtig heraufschillert. uns unsere alten Backhäuser, die schon der Urgroßvater hatte." Ja, Wir gehen den Damm zu Ende und wenden uns dann es ist traurig, daß sie fallen und die Inhaber eristenglos werden die Zukunft nur ſtatthaft, wenn für jeden Kunden ein besonderer Pinsel vorhanden ist. sogleich auf einem grafigen schmalen Fußwege nach links. Er sollen! Aber wer ist wohl am meisten schuld, daß sie dem Staate Pinsel vorhanden ist. Die großen Ausstellungen von Muster Die städtische Straßenbahn führt am Moor entlang, von diesem durch eine Zone von nicht mehr gefallen? bäckereien, die unsere Söhne und Töchter und wir selbst vor­Erlen getrennt, die bisweilen noch einmal einen Blick auf die führen mit der Devise: Geht, was wir können!" Na, und was sein erfreut sich fortgesetzt einer steigenden Frequenz, wie die nachstehende, braune Moorfläche frei geben. Schließlich mündet der sich kann, denkt Vater Staat, kann dann auch sein müssen! Das ist der Verkehrsdeputation vorgelegte Zusammenstellung für den Monat schlängelnde Weg in einen breiteren geraden Fußweg, den wir zwar eine bittere Pille, die der Alte da zu schlucken gibt, aber sie ist August erweist. wieder nach links einschlagen. Er leitet uns abermals zur aus Wahrheit zusammengedreht." Der Betriebsbericht lautet: Neuendorfer Waldstraße und auf dieser nach Hakenfelde  , wo wir uns von neuem der Straßenbahn anvertrauen. Lange noch klingt die Erinnerung nach an die schönen Landschafts­bilder im herbstlichen Wald.

Worte:

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Nene Bestimmungen für die Barbier- und Friseurgeschäfte treten Die neuen Vorschriften, welche cine am 1. Oktober in Kraft. wesentliche Verschärfung der bereits bestehenden Bestimmungen

A. Einnahmen:

Also das ist die Weisheit des Alten": Man veranstalte keine Ausstellungen, man zeige dem Publikum nicht, daß es auch im 1. aus Lädergetverbe vorzügliche technische Einrichtungen gibt, denn sonst 2. fönnte ja verlangt werden, daß die Backware überhaupt in der 3. einwandfreien Weise hergestellt wird. Sollten lauter solche 4. Musterbäckereien entstehen, wäre ja der Kleinbetrieb auf radikale 5. Weise beseitigt. Das geht doch nicht." So jammert der Alte". 6. Dann führt er aus, in der Ausstellung zeige sich das Bäcker­gewerbe im Festkleide, aber so ein Kleidungsstüd tauge nicht als Arbeitskittel für alle Tage. Der Alltagsrock size viel gemütlicher b. i. 1640,00 m. Tageseinnahme( gegen 1448,00 m. im Juli 1908). und gehe noch lange mit, wenn er auch fadenscheinig sei.- " Mancher bäckergewerbliche Kleinbetrieb mag noch so alt erscheinen er nährt seinen Mann, und das ist der Hauptzweck, der nie vergessen werde."

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Fahrscheinen Monatskarten Schülerfarten

50 111,80 WR.

556,10

15,00

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Arbeiterwochenfarten( zweimalige Fahrt täglich) ( einmalige Fahrt täglich) diversen Einnahmen. Summa 50 823,40 M. ( gegen 44 884,55 M. im Juli 1908,

92,00

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35,50 13,00

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2.

B. Beförderte Personen. 1. auf Fahrscheine Zeitkarten.

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501 118 Personen 17 232 Summa 518 350 Personen

( gegen 453 082 Personen im Juli 1908).

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C. Gefahrene Wagentilometer. 89 270 Motor- Wagentilometer

( gegen 85 149 Motor- Wagenkilometer im Juli 1908). Bemerkung.

Die Betriebseinnahme( A, 1-5) betrug im August 56,9 Pf. pro Wagentilometer( gegen 52,7 Pf. pro Wagentilometer im Juli 1908). Auch für den September läßt sich schon jetzt von einer weiteren Steigerung berichten.

Arbeiterpolitik der städtischen Parkverwaltung. Alljährlich, im Herbst, wenn die Blätter fallen, finden in der städtischen Parkverwaltung Entlassungen im größeren Um­fange statt. Die Entlassenen sind meistens ältere Leute, die fich bei den notorisch niedrigen Löhnen der Parkverwaltung feine Ersparnisse machen können, um in der arbeitslosen Zeit davon leben zu können; andere Arbeit zu finden bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Depression ist aber so gut wie Co schreibt ein berufener Vertreter der Germania  - Innungs­ausgeschlossen. Das Ende vom Liede ist, daß diese Entlassenen bäckermeister und er spricht damit aus, was seine Kollegen denken: der Armenpflege zur Last fallen müssen. Nun wird uns aber Der Hauptzweck einer Bäderei ist der, daß sie ihren Inhaber nährt, berichtet, daß diese Entlassungen feineswegs aus Mangel an möge es auch in der Badstube so aussehen, daß jeder, der einen Arbeit erfolgen, sondern nur deshalb, weil die der Verwaltung Blid in dieselbe wirft, sich schaudernd abwendet und den Appetit zur Verfügung stehenden etatsmäßigen Mittel aufgebraucht auf die in solchen Betrieben hergestellte Badware verliert. Die sind. Arbeit wäre in der Parkverwaltung auch im Winter Anschauung, daß eine Bäckerei den Hauptzwed, ja eigentlich keinen vorhanden, wenn man nur die nötigen Maßnahmen treffen anderen Zweck habe, als ihren Inhaber so gut zu nähren, daß er wollte. Es steht in einem sonderbaren Mißverhältnis, daß bald einen umfangreichen Bauch ansetzt, entspricht ja der spieß­in einem einzigen Revier dieser Verwaltung bereits zwölf Ar- bürgerlichen Dentweise. Wer dagegen auch nur einen Schimmer sozialen Empfindens hat, der wird mit uns der Meis beiter die übliche Herbstentlassung erhalten haben in dem Augen- nung sein, daß eine Bäckerei den Hauptzweck haben sollte, blick, da der Magistrat die städtischen Verwaltungen auf ihre Stunden mit gutem, appetitlich und fauber hergestelltem Borschußlorbeeren für Mugban. fordert, alle in Aussicht genommenen Arbeiten in Angriff zu Brot zu versorgen. Das berechtigte Interesse, welches Hundert- Unter vorstehender Ueberschrift lesen wir in der Deutschen  nehmen, um der Arbeitslosigkeit etwas zu steuern. Vielleicht tausende von Familien an einer einwandfreien Herstellung ihres Medizinischen Presse": teilt das Magistratsmitglied Bürgermeister Reide dem Vor- täglichen Brotes haben, fällt denn doch wohl schwerer ins Gewicht, " In der Berliner   Aerzte- Korrespondenz" empfiehlt Herr sitzenden der Parkverwaltung Reicke diese Verfügung zur Nach- als das Erwerbsinteresse einer Handvoll Bäckermeister, die, um sich J. Schwalbe den Kollegen, für die Wahl Mugdans zum Stadt. gut nähren zu können, alle Fortschritte der Neuzeit von sich weisen verordneten einzutreten; nur so sei eine Förderung der aching mit. und in ihren urgroßbäterlichen Badstuben, wo Ratten, Mäuse und Stadthygiene zu erwarten. Nach den bisherigen Leistungen des Schwaben das Hausrecht haben, behaglich fortwursteln möchten. geschäßten Stollegen Mugdan fönnen wir uns gerade so etwas von ist eine bekannte Tatsache, daß es in manchen Badstuben Aber die wirtschaftliche Entwickelung sorgt schon dafür, daß klein- feiner Kandidatur nicht versprechen. Da Mugdan in erster Linie nicht zugeht, wie es hinsichtlich einer hygienisch einwandfreien meisterlicher Unverstand nicht für alle Zeiten zum Schaden der Sozialistentöter ist, so würde er natürlich alle von jener Seite und den Anforderungen der Sauberkeit entsprechenden Herstellung Allgemeinheit das Feld behaupten kann. Auch im Bäckereigewerbe tommenden Vorschläge befämpfen; ebenso dürfen wir nicht er. der Bad varen verlangt werden muß. Gibt es doch immer noch bricht sich der Großbetrieb mit den technischen Neuerungen Bahn, warten, daß er für Berbesserung der Lage der städtischen Arbeiter. eine große Anzahl von Backstuben, in dumpfen Stellerwinkeln ge- welche besonders in den Großbäckereien verschiedener Konsum- für Speisung armer Schultinder usw. eintreten wird. Die geplante Wertzuwachssteuer würde er sicherlich nicht unterstützen. Dagegen legen, die so beschaffen sind, daß in ihnen die Bedingungen für genossenschaften in vollkommenster Weise angewandt werden. dürften wir uns auf bahnbrechende Vorschläge über freie Arztwahl größte Sauberkeit gar nicht erfüllt werden können und die außer dem noch eine Gefahr für die Gesundheit der in solchen Keller- Die fönigl. Museen im Winter. Das Mte, Neue, Kaiser- Friedrich auf den Rieselfeldern, Engagement städtischer Aerzte durch den Löchern beschäftigten Arbeiter in sich bergen. Unzählige Mißstände und Kunstgewerbe- Museum, die Nationalgalerie, das Museum für Leipziger Verband, Kündigung sozialdemokratischer Nachtwächter Für das all­in Bäckereien sind im Laufe der letzten Jahre durch den Bäckerver- Völkerkunde sowie die Sammlung für deutsche Volkskunde werden an und ähnliche Kulturfortschritte gefaßt machen. band ans Licht gezogen und öffentlich kritisiert worden. Schließlich den Sonntagen und am zweiten Weihnachtsfeiertage von 12 Uhr ab, gemeine gleiche Wahlrecht hat Mugdan natürlich ebensowenig mußten auch die Behörden dem Drängen der öffentlichen Meinung im Oftober und März bis 5, November und Februar bis 4, Dezember Interesse wie für gleiches Recht der Aerzte vor dem Ehrengerichte. wenigstens einigermaßen gerecht zu werden versuchen. Eine und Januar bis 3 Uhr offengehalten werden. An den Wochentagen Wie die Dinge heut liegen, ist es ja weit eher möglich, daß ein Bädereiverordnung für Berlin   und die Proving Brandenburg wird außer Montags find die Museen von 10 bis 8 Uhr offen; türkischer Kuli gegen einen Pascha Recht bekommt, als daß sich am 1. Oftober in Kraft treten. Sie ist bestimmt, dem alten flein   Ausnahmen bestehen hier beim Kaiser- Friedrich- Museum und bei der unser Standesehrengericht eines simplen Medicus gegen einen meisterlichen Schlendrian wenigstens soweit ein Ende zu machen, Rationalgalerie, die beide zu denselben Zeiten wie Sonntags ge- denkmalsreifen Medizinalheros annimmt." Wie wir über Herrn Mugdans Tätigkeit denken. baben wir daß die dringendsten Forderungen der Hygiene und Sauberteit schloffen werden, sowie bei der Nationalgalerie noch infofern, als fie erfüllt werden. Begreiflicherweise ist die Durchführung der Ver- auch Montags, Donnerstags aber erst von 1 Uhr an geöffnet ist. des öfteren schon dargelegt. ordnung für einen Teil der Bädereien- das sind natürlich die Am ersten Weihnachtsfeiertage und am Neujahrstage bleiben die Für den ausnahmslosen Achtuhrlabenschluß am schlechtesten eingerichteten mit mehr oder weniger Kosten Museen geschlossen. Der Besuch der Museen ist im allgemeinen un­berknüpft. Es handelt sich in solchen Fällen meist darum, daß entgeltlich, nur im Kaiser- Friedrich- Museum wird Dienstags und erklärte sich eine zahlreich besuchte Versammlung von Angestellten bauliche Veränderungen in fleinerem Umfange vorgenommen werden Mitwochs 50 Pf., in der Nationalgalerie Donnerstags 1 M., Frei- in Blumengeschäften, die am Dienstag in Dräsels Saal müssen, wenn den Anforderungen der Polizeiverordnung in bezug tags und Sonnabends 50 Bf. Eintrittsgeld erhoben. tagte. Bekanntlich vertritt der Magistrat von Berlin   den Standa

Aleinmeisterliche Rückständigkeit.

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