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Nr. 228. 25. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 29. September 1908.

Um die Einführung des Achtuhr­

Ladenschlusses zu verhindern,

bersuchen die Gegner desselben in einer Eingabe an den Polizei­präsidenten diesen zu veranlassen, nicht der großen Masse der Laden­inhaber, die den Achtnhrschluß durch ihre Abstimmung wünschen, Rechnung zu tragen, sondern der kleinen Anzahl der Gegner ent­gegenzukommen. Bekanntlich haben 17 951 Inhaber offener Ges schäfte für und 6722 gegen den Achtuhrschluß gestimmt. Dieses Resultat ficht aber die Gegner in keiner Weise an; sie haben sich zu einer Vereinigung von Geschäftsinhabern aller Branchen in Groß­Berlin gegen den Achtuhr- Ladenschluß" zusammengetan und weil ste bei der erfolgten Abstimmung so schlechte Geschäfte gemacht haben, bestürmen sie nun den Polizeipräsidenten, seinerseits ihnen den Gefallen zu erweisen und den Achtuhrschluß nicht zu verfügen. In einer Eingabe begründen sie dieses Verlangen wie folgt:

gestellten ihren Ausdruck in folgendem Beschluß:

Ireits um 7 Uhr früh ihre Läden öffnen zu wollen. Mit dieser Verhältnisse davon zurüdfamen. So fand die Erregung der An­Drohung werden die Leutchen feinen Eindruck machen, am aller­wenigsten aber den von zahlreichen Geschäftsleuten und Angestellten so sehnlichst erwarteten Achtuhrschluß verhindern fönnen. Wir hoffen daß er nicht mehr lange auf sich warten laffen wird und zwar ganz allgemein, ohne jebe Ausnahme.

Das städtische Pflegeperfonal

über die Anitaltskoft.

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" Die am 24. September zahlreich versammelten Angestellten und Arbeiter des Krankenhauses am Urban haben empört Kenntnis genommen von der Maßregelung des Kollegen Greshus. Sie erblicken in derselben einen gegen ihre Organisation ge führten Gewaltstreich und brandmarken diesen als einen gesetz­widrigen Eingriff der Direktion in das Koalitionsrecht.

Ganz besonders verurteilen die Versammelten das jeder Stol­legialität Hohn sprechende Gebaren einiger Angestellter, die fich als Angeber und Verräter gegen den Gemaßregelten von der Direktion gebrauchen ließen.

Partei- Angelegenheiten.

Die Versammelten versichern troballedem, daß sie niemals dem Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter untreu werden, viel­mehr nun erst recht für dessen Stärkung energisch eintreten werden, Aus den Kreisen städtischer Arbeiter wird uns geschrieben: da gerade die letzten Vorkommnisse in den Berliner   Pflegeanstalten Wie stets bei gleichen Gelegenheiten ist auch bei dem in letter und auch der vorliegende Fail ihnen beweisen, wie bitter notwendig Beit die Oeffentlichkeit beschäftigenden Fleischbergiftungsstandal im eine machtvolle Organisation für das Pflegepersonal ist." Birchow- Krankenhause alles versucht worden, um die mit Recht aus­Demnach werden also die Versuche des Herrn Diesener, der gebrochene Empörung zu beschwichtigen. Nach Meinung der am Organisation ein Bein zu steden, in das Gegenteil auslaufen und Werke befindlichen freiwilligen Beschwichtigungs- Hofräte des Ma- hoffentlic, bald dazu beitragen, daß auf diese Provokationen eine gistrats ist die Virchow- Affäre als ein Ausnahmefall" anzusprechen, fräftige, empfindlichere Antwort folgt. Wenn überhaupt nicht alle Wenn zwei Drittel der Ladeninhaber für den Achtuhr- Laden- ber nur beweist, daß im übrigen alles aufs beste geordnet ist. Wie Arzeiden trügen, so haben die jüngsten Ereignisse dem zu einean schluß gestimmt haben, so bitten wir, überzeugt zu sein, daß diese irreführend diese aus Unwissenheit oder wider besseres Wissen erheblichen Zeil noch indifferenten Personal der Pflegeanstalten Stimmenzahl unter feiner Bedingung der wirklichen Stimmung in aufgestellten Behauptungen waren, ist bereits wiederholt gezeigt die angen geöffnet und ihm die Notwendigkeit gewerkschaftlicher der Berliner   Geschäftswelt entspricht. Jene Zahl repräsentiert worden. Einen erneuten Beweis dafür, daß nicht ein Einzelfall Betätigung nachdrücklich klaczemacht. vielmehr, das unterliegt feinem Zweifel, nur die Stimmen der vorliegt, sondern daß in einem völlig verfehlten System die Leben gutfituierten Geschäftsinhaber, d. h. der Besitzer der mittleren, und Gesundheit der Beteiligten bedrohenden Mängel wurzeln, er­großen und größten Geschäfte und solcher fleineren Geschäfts- brachten die hierin ohne Zweifel zu einem Urteil berufenen An­Inhaber, die nicht arbeiten mollen. Die erdrückende Mehrzahl der gestellten der städtischen Pflegeanstalten. Eine Anzahl derselben Berliner   Ladenbefizer will nnd muß arbeiten, weil ihre Ver- hatte die Ortsverwaltung des Gemeindearbeiterverbandes aufge­hältnisse sie dazu zwingen. Sie sind deshalb gegen den Achtuhr- fordert, ihnen Gelegenheit zur Aeußerung über die Beköstigungs­Ladenschluß. frage vor der Deffentlichkeit zu geben. In acht sehr gut besuchten Achtung! Auf die heutigen Wahlvereinsber. Man sollte nun annehmen, daß die Abstimmung dies hätte Versammlungen ist dies in den letzten Tagen geschehen. Und so- fammlungen in den sechs Berliner   Kreisen und denen in der zum Ausdruck bringen müssen. Wenn das nicht der Fall ist, so wohl die Angestellten und Arbeiter der Krankenhäuser Moabit  , Annonce angegebenen Vororte machen wir besonders auf­liegt es einzig und allein an dem Eingreifen der Sozialdemokratie! Friedrichshain  , Urban und Virchow, als auch der Frrenanstalten merksam. In welchem Umfange diese Zehntausende von Inhabern der Dalldorf, Herzberge, Buch und der Anstalt für Epileptische Wuhl­fleinen und fleinsten offenen Verkaufsstellen vergewaltigt und ge- garten sprachen sich bei der Diskussion in ihren Versammlungen zwungen hat, für den Achtuhr- Ladenschluß zu stimmen, ist Ew. einmütig dahin aus, daß überall mehr oder weniger gleich standa Hochwohlgeboren sicherlich bekannt, weshalb wir wohl darauf ver- löse Bustände in der Kost herrschen, die nur eine durchgreifende zichten können, an dieser Stelle den Beweis dafür zu erbringen. Reform beseitigen kann. Denn bei den Praktiken, die von den Diese fleinen Leute, die fast ausnahmslos ohne Angestellte arbeiten, Dekonomieverwaltungen der Anstalten geübt werden und wie sie haben daher blutenden Herzens für den Achtuhr- Ladenschluß stimmen in den Debatten unter dem Beifall der Versammelten vielfach in müssen, wenn sie nicht ruiniert sein wollten; es gab feinen drastischer Weise charakterisiert wurden, helfen Magistratsverfü Ausweg für sie, wie jedermann bestätigen wird, der die Berhältnisse gungen, um die sich erfahrungsgemäß von den nachgeordneten In­in den von Arbeitern und von sogenannten fleinen Leuten be- stanzen tein Teufel fümmert, rein gar nichts. Eine strenge und Charlottenburg  . Heute abend, 8 Uhr, findet im großen Saale  wohnten Straßen fennt, in denen völlig fleinstädtische Verhältnisse vor allem absolut unbefangene Kontrolle der Küchenverwaltungen des Boltshauses die Generalversammlung des Wahlvereins statt. herrschen und einer unter dem Einfluß des andern steht. Viele tut bitter not. Die Anstaltsdirektionen sind hierzu ganz und gar Die Tagesordnung lautet: 1. Bericht vom Parteitag. Referent Hunderte von Anhängern der Sozialdemokratie  - das steht fest nicht geeignet. Hat doch ein Anstaltsdirektor am Versammlungstage Reichstagsabgeordneter Fri 3ubeil. 2. Aufstellung der Kandi­haben wochenlang gearbeitet, um diese kleinen Geschäftsinhaber schnell eine Kostprobe genommen, diese natürlich vorzüglich" be- daten zur bevorstehenden Stadtverordnetenwahl in der 5. und einzuschüchtern, und wenn diese es trotzdem gewagt hatten, gegen funden und dann hämisch erklärt, daß ja nun wohl in der Ver- 8. Gruppe. 3. Vereinsangelegenheiten. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand. den Achtuhr- Ladenschluß zu stimmen, sie nach Einsicht in die Ab- fammlung am Abend nicht wird geschimpft" werden können. Daß stimmungslisten auf den Polizeibureaus gezwungen, ihr Votum zu die betreffende Küchenleitung angesichts der augenblicklich hoch­ändern. gehenden Wogen in der Deffentlichkeit schlauerweiſe jeßt nicht fündigen wird dieser gescheite Gedanke ist dem Herrn Direktor nicht gekommen. Solche und ähnliche Dinge tamen in allen Ver­sammlungen zum Ausdruck und bewiesen, wieviel mehr noch als die Patienten das Angestelltenpersonal unter der teils ungenügenden, teils jammerschlechten Kost zu leiden hat. Für das letztere ergibt daher der Virchow- Skandal und die Art, wie man den Mißständen abhelfen" will, einen neuen Beweis für die Notwendigkeit einer grundlegenden Umgestaltung des Arbeitsverhältnisses, wie sie in der nachstehenden, in allen Versammlungen einmütig botierten Re­solution berlangt wird:

Nur durch diese empörenden Machinationen ist jene Zahl er reicht worden, die befürchten läßt, der Achtuhr- Ladenschluß werde berfügt werden. Wir bitten Ew. Hochwohlgeboren deshalb, der Sozialdemokratie diesen Triumph nicht zu gönnen, sondern ihn auf Grund der Bestimmungen der Gewerbeordnung zu vereiteln und jener Partei zu beweisen, daß nicht Macht vor Recht geht!

Wir haben das felsenfeste Vertrauen zu Ew. Hochwohlgeboren, als einen langjährigen und genauen Kenner dieser und der reichs­hauptstädtischen Verhältnisse, daß es angesichts der geschilderten Sachlage bei den bisherigen Bestimmungen für den Ladenjchluß bleibt, auch wenn eine Zweidrittelmajorität dagegen ist.

Ew. Hochwohlgeboren würden damit den tiefgefühlten Dank. bon zehntausenden schwer ringender Familienbäter ernten, die arbeiten müssen, wie es die zuverlässigen Elemente des deutschen Volfes, Gott sei Dant, noch alle wollen, eingedent des Wahr­wortes:

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" Deutsch   sein, heißt arbeiten.".

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Die zahlreich versammelten Angestellten der städtischen Pflegeanstalten sind entrüstet über die neuesten Vorkommnisse im Virchow- Krankenhause bezüglich der Anstalts- Beköstigung.

Mit Entschiedenheit weisen die Versammelten die von der offiziösen Preffe der Oeffentlichkeit gegenüber beliebten Be­schönigungsversuche zurück und erklären ausdrücklich, daß die im genannten Krankenhause zutage getretenen, Leben und Gesund­heit gefährdenden Mißstände keineswegs vereinzelt dastehen. Jm Gegenteil ist festzustellen, daß die Verpflegung in den städtischen Pflegeanstalten stets und immer ungenügend war und dem Per­sonal zu den lebhaftesten Klagen dauernden Anlaß gibt.

Die Versammelten sehen in dem Kost- und Logis­awang die Ursache dieser und vieler anderer schwerer Schäden ihres Arbeitsverhältnisses und fordern daher fategorisch eine durchgreifende Reform mit dem Ziele der Beseitigung jenes unhaltbaren und unzeitgemäßen Entlohnungssystems."

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Da die Berichterstattungen vom Nürnberger Parteitage und der Brandenburger   Konferenz auf der Tages­ordnung stehen, so erwarten wir, daß die Genossen und Ge­nofsinnen zahlreich erscheinen. Mitgliedsbuch des betreffenden Wahl­vereins legitimiert. Die Vorstände.

Schöneberg  . Die Versammlung des Wahlvereins findet heute abend 8 Uhr in den Neuen Rathausfälen, Meininger Straße 8, statt. Die Tagesordnung lautet: Bericht vom Nürn­berger Parteitag. Wahl eines Kassierers und Schriftführers. Wahl einer Genossin in den Vorstand. Vereinsangelegenheiten. Der Vorstand.

Wilmersdorf- Halensee. Heute abend 8 Uhr findet im Luisen­part", Wilhelms- Aue 112, die Mitgliederversammlung Tagesordnung: 1. Bericht vom bes Wahlvereins statt. Parteitag, Referent: Genosse Groger. 2. Abrechnung vom 3. Quartal. 3. Vereinsangelegenheiten. Der Vorstand. Reinickendorf  - Dft. Heute abend 8 Uhr findet im Restaurant Sabau, Residenzstr. 124, eine Mitgliederversammlung statt. Tages­ordnung: Bericht vom Parteitag. Der Vorstand.

Reinidendorf- West. Heute abend 8 Uhr findet in den Eichbornsälen, Eichbornstr. 60, eine Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Vortrag des Genossen Störmer. Die Parteigenoffen, welche noch Billetts vom Stiftungsfest abs zurechnen haben, werden dringend ersucht, dies in der Versammlung zu tun, sonst gelten dieselben als verkauft.

Karlshorst  . Mittwoch, den 30. September, Wahlvereins­versammlung im Fürstenbad", Inhaber Bartels. Tagesordnung: Berichterstattung vom Parteitag. Referent Kurt Rosenfeld  .

Biesdorf  . Dienstag, den 29. September, Versammlung im Lokal des Herrn Berlin  , Marzahner Straße.

Die

Königs- Wusterhausen   und Umgegend. Am Mittwoch, 80. Septбr., abends 8 Uhr, findet im Lokal von Schumann in Wildau   die Fort­fegung der Mitgliederversammlung von voriger Woche statt. Bezirksführer werden ersucht, in der Versammlung mit ihrem Material abzurechnen.

Berliner   Nachrichten.

Die Zukunft des Aquariums.

Die Verfasser dieser Eingabe glauben ihrem Ersuchen den wirkungsvollsten Nachdruck zu verleihen, indem sie fühn und led nach dem Herrn Stadtrat Weigert behaupten, die große Zahl der Stimmen für den Achtuhr- Ladenschluß sei erzwungen, und vor allem durch die Sozialdemokratie erzwungen. Die Herren glauben damit auf den Polizeipräsidenten   Eindruck machen zu können, denn wo wäre heute eine Behörde, die solche Einwände unberücksichtigt ließe. Natürlich ist diese Behauptung purer Unsinn, denn alle Handlungs, gehilfenverbände, selbst der antisemitisch angehauchte Verband der " Deutschnationalen" fordert die Einführung des Achtuhr- Ladenschlusses. Eine ganz besondere Art, die von den Angestellten bitter empfun­Vor allem aber wünschen die Geschäftsinhaber selber im eigendsten benen Mißstände aus der Welt zu schaffen, ist dem Direktor Diesener Interesse den früheren Ladenschluß. Bum Beweise hierfür beziehen vom Strantenhause am Urban eigen. Dieser seiner Meinung wir uns auf einen Artikel im Konfettionär im Monat nach natürlich" für seine Untergebenen sorgende Beamte hat Juni, in dem es hieß: schon wiederholt in den Versammlungen der Angestellten der ge­Wir brauchen den Achtuhr- Ladenschluß nötig, mehr als Zehn- nannten städtischen Musteranſtalt" eine Rolle gespielt. Ihm ist tausende des Umsatzes, mehr als Taufende des Reingewinns, wir die Reichsgewerbeordnung ein Schemen und feierliche Versicherungen brauchen den Achtuhr- Ladenschluß für uns, für unsere Frauen und des Oberbürgermeisters Kirschner im Roten Hause über die Unan­Die Berichterstattung vom Nürnberger Parteitag Kinder. Wir wollen eine Stunde früher Mensch sein können und tastbarkeit des Koalitionsrechts in den städtischen Betrieben sind unseren Kindern widmen. Auch das öffentliche und politische Leben diesem Eiferer Schall und Rauch. Jede Organisationstätigkeit sucht wird in den heute in allen Berliner   Kreisen und einer Reihe wird gewinnen. Die so oft beklagte Teilnahmlosigkeit der Kauf- er im Keime zu ersticken durch rücksichtslose Maßregelung der Ver­Teute an gemeinsamen und allgemeinen Interessen wird schwinden. trauensleute, und wenn ihm der Erfolg dabei nicht so hold her, bon Vororten einberufenen Versammlungen erfolgen. Wichtige Die Einwände der Gegner find wegen ihrer Kleinlichkeit bisher io liegt das an der alten Wahrheit, daß Druck Gegendrud erzeugt. innere Parteifragen sind es, die heute abend die Genoffinnen einer Widerlegung nicht gewürdigt worden. Gewiß, die Friedrich- Jetzt scheint den Herrn der Ehrgeiz zu plagen, von den städtischen und Genossen beschäftigen. Es ist deshalb dringend wünschens­straße wird nach 8 Uhr etwas dunkler werden, so wie sie jetzt nach Betriebsdirigenten in der Maßregelungswut den Rekord zu stellen; wert, daß sich unsere Parteimitglieder recht zahlreich an ben 9 Uhr aussieht. Was macht aber diese Stunde aus? London  , Hamburg  , denn er hat durch den neuesten Fall es auf drei im lebten Jahre Versammlungen beteiligen. Frankfurt   a. M., München  , Dresden   usw. haben das alles schon längst. gebracht. Nur diesmal hat man sich nicht erst die wahren Gründe Enthusiasmiert schreiben die Kollegen über den Achtuhr- Ladenschluß, zu bemänteln bemüht, sondern dem am Freitag entlassenen Ver Eine Million, nämlich 25 000 m. jährliche städtische Beihilfe an niemand will ihn mehr missen, der ihn hat. Gewiß wird einmal trauensmann Greschus hat der Herr Direttor rund und nett er. jemand, der in Gesellschaft fährt, die Düte Pralinees und das flärt, daß er denselben wegen seiner Propaganda für die Organi das Berliner   Aquarium auf die Dauer von 40 Jahren verlangt eine Bufett Blumen nach 8 Uhr nicht mehr kaufen, oder der Fremde fation rausschmeißt". Hier ist also mit bewundernswerter" vom Stadtverordnetenausschuß gebilligte Magistratsvorlage, die am den Wäschekragen, er kann dies schon heute nach 9 Uhr nicht. Offenheit der Bruch der Getverbeordnung zugestanden worden. Was macht, wie gesagt, die Stunde aus? Sollen die 27 000 Natürlich beruft sich der Direktor dabei auf seinen Schein- den Donnerstag zur Beratung gelangen foll. Das Verlangen ist ein Geschäftsinhaber mit mehr als 80 000 Angestellten, die bereits für städtische Betriebe aufgestellten Grundsatz, daß innerhalb der eigenartiges. Die Kommanditgesellschaft auf Aftien, Berliner  cinmal für den Achtnhr- Ladenschluß geftimmt haben, die Fessel selben nicht agitiert werden dürfe. Doch nur ein Kindstopf tann Aquarium Dr. Hermes u. Cie., ist am 28. März in Liquidation ge­länger tragen, weil hin und wieder in einer Uebergangszeit einen solchen Grundsatz gelten laffen in einem Betriebe, to dem treten. Die Norddeutsche Bodengesellschaft hatte in den letzten Gerade jene Geschäfte Personal die Ausübung des Koalitionsrechts durch den Kost- und Jahren den größten Teil der Aktien der Aquariumgesellschaft an­an der Peripherie, die kleinen Warenhäuser, Blusen-, Damen- Logiszwang, der die Angestellten fast dauernd interniert, un nöglich gekauft, um das im Laufe der Jahre im Werte erheblich gestiegene die gemacht würde. Ganz besonders interessant ist gegenwärtig die Grundstück Schadowstr. 14 vorteilhafter zu verwerten. Die Boden­Puzgeschäfte, Geschäfte, Herrenkonfektions- und 60-70 Prog. ihrer Einnahmen jetzt von 7-9 Uhr haben, ber Maßregelung des Angestellten Greschus durch ihren unmittelbaren ficherten uns: Wir fehnen uns nach dem Achtuhr- Ladenschluß. Wir Anlaß. Derselbe hatte nämlich zu der wie schon oben erwähnt gesellschaft hat sich verpflichtet, die noch nicht in ihren Händen be­wissen, daß wir dann nicht von 6-8, wohl aber von 4-8 1hr Beköstigungsfrage die Verteilung der Einladungen an die Kollegen lebende Inventar des Aquariums, dessen Eigentümerin sie durch den auch für den Urban einberufenen Versammlung in Sachen der findlichen Aktien zum Preise von 150 Proz. zu übernehmen. Das die Hauptzeit haben werden. In den Vereinen der hiesigen übernommen und siehe da: Herr Diesener verbesserte die Kost Kauf wird, will sie unentgeltlich zur Verfügung des Dr. Hermes Detailgeschäfte unserer Branchen- die leider erst im letzten Jahre auf seine Weise, indem er G. vor sich beschied und ihm eröffnete, stellen. Die Auflösung des Aquariums an der alten Stelle soll zum begründet sind haben Majoritäten von 65-98 Proz. für den Achtuhr- Ladenschluß gestimmt. Wer also noch nicht gestimmt hat, daß er munmehr rausgeschmissen" werde. Ein paar Denunzianten 1. Ottober 1909 erfolgen. Nun soll die Stadt, die schon bisher er­gebe feine Stimme für den Achtuhr- Ladenschluß, und wer schon feelen, denen es bei den Fleischtöpfen des Urban sehr gut gefällt, hebliche Buschüsse( seit einigen Jahren 23 000 m. jährlich) geleistet bagegen gestimmt hat, überlege fich die Sache. Er tut sich und weil sie auf Kosten der Patienten" sehen" sollen, wo sie bleiben" hatte, nachdem das Institut durch den beschriebenen Ankauf -hatten sich durch G., belästigt" gefühlt und waren flugs gelaufen, und die Liquidation Allgemeinzwecken aus den Händen ge­seiner Familie den größten Gefallen." ihren Judaslohn einzuheimsen. Es erübrigt sich wohl noch dar­Besser können die fadenscheinigen Redensarten der Protestler über zu reden, wie wundervoll bei solchen Brattiten es im Urban wunden ist, eine Million hergeben, damit abermals nicht widerlegt werden, als durch die obigen Darlegungen, die die bestellt ist. Hinaus mit den Unzufriedenen und man fann ruhig ber einer Erwerbsgesellschaft das Aquarium dann zufällt. Das ist Ansichten der großen Mehrheit der Freunde des Achtuhr- Ladenschlusses sichern: Mißstände sind der Verwaltung nicht bekannt, um so mehr, ein Vorschlag, gegen den mit Entschiedenheit protestiert werden muß. wiedergeben. als ja ein Arbeiterausschuß solche nicht vortragen fann, weil das Die Sachlage steht so: Die Verwaltung des Zoologischen Gartens Die Gegner scheinen auch selbst die Schwäche ihrer Bofition zu gänzlich unbrauchbare Wahlreglement diese bielgerühmte Infti- ist bereit, einen Platz von 65 zu 35 Meter am Kurfürstendamm  fühlen, wissen sie doch ganz genau, daß wir heute noch keine Sonn- tution hier nicht zustande kommen läßt. Wie die Angestellten des von dem ihr nicht gehörigen, sondern vom Staat unentgeltlich zur tagsruhe und feinen Neunuhrschluß hätten, wenn ihre Argumente urban denken, haben sie in einer nach der Maßregelung fofort ein Verfügung gestellten Terrain zur Errichtung eines Aquariums aur berufenen Versammlung am Donnerstagabend ausgesprochen. Es maßgebend gewesen wären. Die Herren wissen auch, daß Groß- fehlte nicht viel, so wäre der Gewaltakt der Direktion mit einer Verfügung zu stellen, wohingegen der Staat ihr ein gleich großes Berlin   bei Einführung des Achtührschluffes hinter zahlreichen anderen Arbeitsniederlegung beantwortet worden. Nur dem Eingreifen Stüd Tiergartenland überweist. Dies freundliche Entgegenkommen, deutschen Städten herhumpelt. Und weil sie das wissen, greifen sie des Organisationsleiters Genossen Wuzky ist es zu danken, daß ein ihr nicht gehöriges Stück Land gegen Entschädigung durch ein zur Drohung. Sie drohen, bei Einführung des Achtuhrschlusses be- die Befürworter des Streits mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen anderes Stück will aber die Verwaltung des Zoologischen Gartens

und

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