31. 229. 25. Jahrgang 1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwo, 30. September 1908.

Nr.

Der Türnberger Parteitag in der Parteipreffe.

VIII

Freie Preffe"( Elberfeld  ):

fann es mit der prinzipiellen Geschlossenheit stehen. Denn die

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Rheinische Zeitung  "( Köln  ): Was nun geschehen wird?- Vermutlich zunächst gar nichts. fongedierte oberste Entscheidung des Parteitags in allen prinzipiellen Denn mehr als moralische Mittel, um die Respektierung von Partei- Fragen" kann nur noch eine Farce sein, wenn man sich vorstellt, tagsbeschlüssen zu erzwingen, stehen uns nicht zu Gebote: daß, wie bisher in fast allen Parteistreitfragen, der eine Teil die tir tönnen zwar einzelne Genossen oder auch versprengte gerade vorliegende Streitfrage mit tausend Gründen für eine Grüppchen ausschließen, nicht aber eine territorial fo tattische erflärt, deren große prinzipielle Bedeutung der geschlossene und so umfangreiche Opposition, mit der wir in andere Teil mit noch mehr guten Gründen verficht. dem vorliegenden Falle es zu tun haben. Dieser Ausgang Genug davon. Wir wollen nicht glauben, daß der unheils der Budgetdebatte war vorauszusehen für den Fall, daß ein volle Beschluß des Nürnberger Parteitages in der Budgetfrage solche Die Mehrheit besteht auf der Durchführung zweier Parteitags- Bermittelungsvorschlag scheitern würde; denn ein Zurüd war auf Folgen wirklich haben wird, daß genau 40 Jahre nach der tat­beschlüsse, die von Dresden   und Lübec, fie folgt damit zugleich den süddeutscher Seite nach den scharfen Erklärungen ihrer offiziellen fächlichen Gründung der deutschen   Arbeiterpartei und gerade an dem bewährten, von Mary und Engels gelehrten Grundanschauungen der Redner nicht mehr zu erwarten. Die Süddeutschen fühlten sich so Orte, der diese Gründung vor sich gehen sah, die Zertrümmerung Partei, unter denen die Partei groß und mächtig geworden und von stark engagiert, daß sie eher noch eine schroffe Mißachtung des dieser riesenhaft gewachsenen, den Stolz und die Hoffnung der deren Richtigkeit sie nach wie vor überzeugt ist. Und weil sie Mehrheitswillens des Parteitages glaubten riskieren zu müssen, Arbeiterklasse aller Länder ausmachenden Arbeiterpartei ihren diese für Sozialdemokraten doch eigentlich so selbstverständliche als fich den norddeutschen Bekehrungsversuchen zugänglich Anfang nehmen soll. Das kann nicht sein und es darf nicht Wir brauchen nicht besonders zu beteuern, ein und wir erwarten zuversichtlich, daß es zur Ausführung Haltung einnimmt, soll sie die Minderheit vergewaltigen wollen? zu erweisen. daß uns dieser Ausgang Ist denn die Kluft in den Anschauungen schon so groß, daß man sich außerordentlich schmerzlich ist. jener Erklärung unserer süddeutschen Parteigenossen nicht kommt, Das erste Mal in der ncueren süddeutschen Geschichte der deutschen   daß gegebenenfalls die Mandatgeber der über diese so einfache Frage nicht mehr verständigen kann? Die füddeutschen Abgeordneten sind der Meinung, daß man sie Sozialdemokratie haben wir den Fall zu verzeichnen, daß Delegierten, die organisierten Parteigen offen allüberall in der friedlichen Entwickelung nicht stören solle. Sie feien auf eine Minderheit öffentlich die Beschlüsse einer Mehrheit ablehnt. ungweideutig, ihren Willen bekunden, jener Erklärung ihre Zustimmung dem besten Wege, Schritt für Schritt voran zu kommen und so Ueber die Gründe, über die Schuldverteilung rechten wir heute nicht versagen, wir erwarten trotz der erklärlichen Erbitterung ob der enthalten uns darum auch der Wiederholung der ungerechten, unklugen Haltung der Mehrheit des Parteitages, daß die das Endziel zu erreichen. Das könnten sie aber am besten, wenn sie mehr, in Nürnberg   auf beiden Seiten niedergepraffelten An- gesamten süddeutschen Parteigenossen eins bleiben wollen mit der der Regierung entgegenkommen. Welch eine verblendete Auffassung! Die Richtigkeit derselben würde nicht mehr und nicht weniger be- flagen, aber daß dieser Ausgang nicht verhindert werden sozialdemokratischen Partei Deutschlands  , Glieder einer großen ge­deuten, als daß die Vertreter der süddeutschen Regierungen selbst fonnte, ist ein Unglück für unsere Partei. Natürlich ist mit schloffenen Partei der Unterdrüdten und Ausgebeuteten!..." Sozialisten feien, wenigstens in dem Sinne, daß fie glaubten, die der Tatsache der Disziplinverweigerung die Spaltung nicht allgemeine Entwidelung werde den Weg zum Sozialismus in ohne weiteres verbunden, doch foll man fich nicht darüber unferem Sinne nehmen. Wer aber hat den Mut, so etwas von den täuschen, daß ein tiefer Riß in die Partei hineingekommen füddeutschen Regierungen behaupten zu wollen? Sie find Regierungen ist, der eine Spaltung sehr leicht im Gefolge haben kann. Die des Klassenstaates und wollen nichts anderes sein. In ihren politischen Nürnberger Borgänge bilden, wie zu befürchten ist, erst den Anfang Reformen werden fie deshalb ganz von selbst an einer gewissen einer Entwickelung, die unserer Partei unmöglich zum Segen ge­Stelle, die gar nicht ferne liegen wird, Halt machen. Das ist klar. reichen kann. Die Einheit der Partei ist durchbrochen worden Vom Vormittag des 17. bis zum Mittag des 20. September Weshalb also den natürlichen Gegensap verkleistern und das das Ende ist nicht abzusehen! Darum wäre es ein großes Glück Klaffenbewußtsein der Arbeiter und somit den Klassentampf ab- gewesen, wäre es gelungen, diesen Bruch zu verhindern und einen fand im Volkshause zu Odense   der 12. Kongreß des Sozial schwächen?" für beide Teile gangbaren Mittelweg zu finden. Die nächsten Wochen demokratischen Verbandes Dänemarks   statt. Die 40 Vertreter des werden noch reichlich Gelegenheit zur Erörterung jener tiefbedauer- Hauptvorstandes mitgezählt waren 397 Delegierte antvesend, rund lichen Vorgänge geben... 50 mehr als beim vorigen Parteitag 1906. Außerdem ivaren die Bruderparteien Schwedens  , Norwegens   und Finnlands   bertreten durch die Genossen Widmann, Magnus Nielsen und Bertillä.

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Boltszeitung"( Düsseldorf  ):

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" Volksblatt"( Kassel  ):

Der Parteitag

der dänischen Sozialdemokratie.

Der Kongreß tagte in ereignisreicher Beit. Nachdem das Mi

Die weitaus größte Bedeutung der Verhandlungen des Partei­tages hatten unstreitig die Debatten über die Budgetbewilligungen, die nicht weniger wie zweieinhalb Tage der roten Woche ausfüllten.„ Es wäre wirklich mit der Annahme der unveränderten Reso­Hier wurde leidenschaftlich gefämpft und es hatte fast den Anschein, lution Frohme nichts gewonnen worden, wir hätten eine Galgenfrist als ob eine Verständigung in dieser Frage ausgeschlossen wäre. gewonnen, bis zum nächstjährigen Konflikt. Wenn eine Situation nifterium unter der Schmach und Schande Albertis zum Rücktritt Manches treffende Wort über unsere Stellung zum bürgerlichen einmal so kompliziert und unerquicklich ist, wie sie in Nürnberg   sich gezwungen wurde, meinte man, daß die Sozialdemokratie Anspruch Klassenstaat wurde gesagt, und es wäre au wünschen, daß gerade darstellte, dann ist es unseres Erachtens jedenfalls das klügste, klar auf Vertretung in der zu bildenden neuen Regierung erheben werde. diese Debatten von den Arbeitern mit der größten Aufmerksamkeit und deutlich zum Ausdruck zu bringen, was die Mehrheit des Wir haben bereits in Nr. 222 des" Vorwärts" mitgeteilt, wie Ge­nachgelesen würden. Sie sind in hohem Maße geeignet, Stlarheit Parteitages für richtig hält. Das ist geschehen durch die Vorstands- nose Sigwald Olsen in seiner Eröffnungsrede zum Barteitag über ein Thema zu schaffen, das uns bei unserer Agitation von den resolution. Sie spricht aus was ist, ohne daß die süddeutschen diesen Gedanken energisch ablehnt. Gegnern sehr oft aufgemuzt wird. Genossen irgendwie getadelt oder verlegt werden. Genosse Ebert Wir haben das Zutrauen in das Gros der füddeutschen vom Parteivorstand hat ausdrücklich erklärt, daß niemand in der Genossen, daß sie die Beweggründe des Parteitages für seinen Be- Partei, am wenigsten der Vorstand, an der Absicht der süddeutschen schluß zu würdigen wissen werden." Genossen gezweifelt habe: durch ihr Verhalten der Partei und der Arbeiterklasse nügen wollen."

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Bergische Arbeiterstimme"( Solingen  ):

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„ Offenbacher Abendblatt":

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Aus dem Tätigkeitsbericht, den der stellvertretende Vorsitzende Sigwald Olsen gab, ist zu entnehmer, daß der So zialdemokratische Verband jest in 302 Ortsvereinen 37 708 Mit­glieder zählt. Bei den letzten Follethingswahlen stellte die Partei in 62 Kreisen eigene Kandidaten auf, und 76 562 Stimmen wurden für sie abgegeben. Neun neue Wahlkreise wurden erobert, ein Wenn diese Mehrheit, an ihrer Spige der Parteivorstand, alter ging verloren, die Zahl der Folkethingsabgeordneten der Partei stieg von 16 auf 24. Bei den Landsthingswahlen gewann in den Konflikt hineintrieb, dann sagte auch diesen Genossen ihre Was werden denn nun die vom Parteitag alfo gebüttelten die Partei drei neue Mandate und behauptete das eine, das sie ehrliche Ueberzeugung, daß es nicht anders ging. Das foll ganz füddeutschen Parteigenossen tun? Sie haben dem Parteitag die bisher besaß. Bei den Wahlen der kommunalen Vertreter wurden unumwunden von uns anerkannt werden. Auch der Fanatiker ist Antwort prompt gegeben. Sie lösen sich nicht sofort und gänzlich zirka 700 Barteigenossen gewählt, und auch bei den Wahlen zu den ehrlich, auch der Kurzfichtige, auch der Jrrende, wenn er den Glauben von der Gesamtpartei, fie legen auch nicht ihre Landtagsmandate Vorständen der kommunalen Hilfstassen wurden gute Erfolge er. an seine Sache hat. Und diesen Glauben streiten wir keinem der in die Hände ihrer Wähler zurüd, fie tun also nichts, zielt, so daß die Sozialdemokratie in diesen Körperschaften teils Genoffen ab, auch denen nicht, die unserer Meinung nach mit ver- was im Augenblid der Gesamtpartei steifellos sehr großen die Mehrheit hat und teils über starfe Minder­gifteten Waffen in diesem Kampf gekämpft haben: mit vergifteten Schaden zufügen würde. Aber sie tun etivas, was im weiteren heiten verfügt. Für notleidende und verfolgte russische   Partei­Waffen, weil der Fanatismus notwendig zur Vergiftung der Verlaufe die Partei viel schwerer schädigen muß, was ja genossen sammelte die Partei 30 000 Kronen, die dem Internatio­Waffen führt. Nur die Erfahrung fann hier lehren und zur das Ende der großen sozialdemokratischen Partei Deutschlands   nalen Bureau in Brüssel   überwiesen wurden. Als die russischen  Umfehr führen. Die Erfahrung aber führt die Partei jezt an Abherbeiführen muß: Sie bestreiten dem Parteitag, der höchsten Genossen nach Kopenhagen   tamen, um hier ihren Kongreß abzu­gründen vorbei. Instanz der Gesamtpartei, fürderhin das Recht, in allen speziellen halten, und von dem Justizminister und Millionendieb Alberti aus­Daß die Fanatiker nicht auf der Seite der Süddeutschen fizen, Angelegenheiten der Landespolitik endgültig zu entscheiden, fie an- gewiesen wurden, gelang es dem dänischen Parteivorstand, sie nach ist gewiß. Dem Budget eines kapitalistischen   Klassenstaates tann erkennen ihn als legitime Vertretung der Partei nur noch in England zu senden, was der Parteikasse 8000 Stronen Ausgaben lein Sozialdemokrat mit Begeisterung zustimmen, geschweige denn prinzipiellen und in den taktischen Fragen, die das ganze Reich verursachte. Die sozialdemokratischen Gemeindevertreter Däne mit Fanatismus. betreffen. Das ist die Spaltung der Partei, noch nicht die in marks hielten in diesem Sommer einen gemeinsamen Kongreß ab, So hat die Nürnberger Entscheidung eine schwere aller Form, aber zweifellos die tatsächliche Spaltung. an dem 126 Stadtrats- und 97 Kirchspielratsmitglieder teilnahmen. Krisis über die Partei heraufgeführt, eine Krisis, die die Zukunft der Wenn die Erklärung der 67 Delegierten aus Baden, Bayern  , Eifrig hat die Partei für Verbreitung aufklärender Schriften ge Partei auf Jahre hinaus verdunkelt. Statt des Kampfes gegen den Heffen und Württemberg an den Parteitag, die Antwort auf die forgt. Der Parteivorstand hat beschlossen, einen Arbeiter­gemeinsamen Feind in geschlossener Frontstellung steht uns zerrüttender Annahme der Vorstandsresolution, nicht das Produkt augenblic- talender herauszugeben, um der vielen schlechten Kalenderlite­Bruderzwist bevor. Möge die Partei bald durch die Erfahrung zu licher berechtigter Verärgerung ist, wenn den Worten ratur entgegenzuwirken. der Einficht kommen, daß Einigkeit nicht in papierner Gebundenheit, die Tat folgt, dann zerstört diese Tat die bisherige Jm dänischen Reichstag haben unsere Genossen die liberale". nicht in Erdrosselung von Minoritäten, nicht in der übertriebenen organisatorische wie prinzipielle Gefchloffen Regierung, die nach und nach alle ihre demokratischen Grundsäße Schablonisierung theoretischer Lehrmeinungen besteht, sondern daß heit der deutschen   Sozialdemokratie. Dann gibt es preisgegeben hat, scharf kritisiert. Sie waren genötigt, fast allen ihr Fundament nur das Zusammengehörigkeitsbewußt demnächst teine deutsche  , sondern nur noch eine preußische, eine großen Reformvorschlägen, wie der Gerichtsreform, der Reform sein auf der Grundlage gemeinsamer Interessen bayerische usw. Sozialdemokratie, dann ist die Bartei ausdes Gemeindewahlrechts, der Bollreform, entgegenzutreten, weil sein kann, das den einzelnen Organen der Partei ihre Haltung im einandergefallen. Daß das Ende der organisato diese Vorschläge in wichtigen Punkten den demokratischen Grund­praktischen Tagestampfe vorschreibt und ihnen bei all der inneren rischen Einheit gekommen, wenn jene Worte zu Taten werden, fäßen durchaus nicht entsprechen. In der Frage der Landes. Bebundenheit die Freiheit der Entschließungen für diesen Kampf läßt!" bedarf gar keiner Beweisführung weiter. Gar nicht besser aber berteidigung konnte die Partei sich nicht dem Vorschlag der Meisterleistung. Was er sonst noch schuf, die Innendekoration des auf dem Kirchhof sind die Totengräber am Werke; Arbeits­Potsdamer Marmorpalais, das er zudem mit einem nach englischem lofe haben es übernommen, zu helfen. Am Ende des Kirch­Muster eingerichteten wunderlich phantastischen Garten umgab, dann hofes ist ein fleiner Schuppen. Die Tür ist unverschlossent. das Orangerie- Haus im neuen Garten, das anatomische Theater Man tritt ein und ein gräßliches Bild enthüllt sich; Der Schöpfer des Brandenburger Tores  . Am 1. Oktober 1808 im Garten der Tierarzneischule das alles hat einen gebundenen, vom Boden bis zur Dede im wirren Durcheinander aufgeschichtet starb auf seiner Besizung Grüneiche bei Breslau   der königlich in Raumanschauung und Ornament weniger glücklichen Charakter. liegen hier die Särge mit den Leichen umher, die noch nicht be­preußische Direktor des Oberbauamts, Karl Gotthard Lang- In schlichten Nußbauten war er tüchtiger und größer als in dem stattet werden konnten, hundert, Hundertzwanzig oder mehr. Man hans, der Erbauer des Brandenburger Tores  . Aus den wirren Erfinden architektonischer Schmuckformen. Er hat 1797 die erste fann nicht mehr als 140 Tote am Tage beerdigen, und was der Schmuckformen und dem spielerischen Linienüberschwang des Rokokos Chaussee im preußischen Staate, von Berlin   nach Steglitz   führend, Bug täglich bringt, ist fast das Doppelte. Man hat den Eindruck, und des Zopfes hat sich dieser klare, schlichte Weister als erster angelegt. Die größte Aufgabe, die ihm zuteil geworden, die Er- daß nur die Särge, die von Angehörigen begleitet sind, sofort be­in Deutschland   zu der reinen Einfalt und der stillen Größe bauung des Berliner   Schauspielhauses, ist durch die Macht des stattet werden. Die anderen werden beiseite geräumt und bleiben cines wiedererwachenden griechischen Säulenstils durchgerungen. Feuers vernichtet worden. Nach dem Brande setzte Schinkel seinen liegen, bis man Zeit für sie findet. So harren in dem schrecklichen Als ein Mann von umfassender Bildung begann er in Breslau   seine Bau an die Stelle des zerstörten Gebäudes. Schuppen viele Tote seit fünf Tagen vergebens auf ihre letzte Nuhe­Tätigkeit als Architekt, und das von ihm erbaute Hakfeldsche Palais, stätte...

Kleines feuilleton.

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Notizen.

Das jebige Regierungsgebäude, steht noch heute da als das stolze Auf dem Cholerafriedhof von Petersburg  . Von einem Gang Zeugnis eines neuen Baugeistes. In Berlin   schuf er dann weiter durch den Preobraschensky- Kirchhof, auf dem die unglücklichen Opfer in dieser Richtung und gewann schließlich das Uebergewicht über der Cholera- Epidemie ihre letzte Ruhestätte finden, gibt der Peters­Theaterchronit. Jm Friedrich Wilhelm. die zierlich üppige Kunst des bisherigen Hofbaumeisters Gontard. burger Korrespondent eines großen englischen Blattes eine er­1793 begann er das Brandenburger Tor  , das wie ein erster Vor- schütternde Schilderung. Der Friedhof liegt eine Viertelstunde städtischen Schauspielhause werden in der diesjährigen flang in seiner monumentalen Selassik auf die kommende Zeit außerhalb Petersburgs auf dem Wege nach Moskau  ; zwei hölzerne Wintersaison allwöchentlich Kindervorstellungen zu bes Das eine deutend ermäßigien Preisen in Szene gehen. Als erste Vorstellung Schinkels hinweist. Vorher stand ein anderes Tor an dieser Stelle, Kirchen flankieren das Tor der Stätte des Todes. das 1735 als ein Teil der unter Friedrich Wilhelm I.   nach der Gotteshaus ist geöffnet: noch liegen hier 47 Särge mit Toten, die wird am Sonnabend, den 3. Oktober, nachmittags 4 Uhr, das Erweiterung Berlins   errichteten neuen Stadtmauer erbaut worden zu begraben gestern die Zeit nicht ausreichte. Krächzend umkreist Märchenspiel Hänsel und Gretel" gegeben. Hier, vor der Wedekind   in Paris  . Frank Wedekinds Kindertragödie war. Ein Bildchen Chodowieckis zeigt uns diese zopfig kleinliche, eine Schar Krähen den Turm der zweiten Kirche. von ein paar schnörkelhaft verzierten Pfeilern eingefaßte Mauer- Kirchentüre liegen lässig übereinandergeschichtet 34 Särge, man sieht Frühlingserwachen", die außer in Deutschland   auch in Rußland  öffnung; sie wurde 1788 abgebrochen, um dem neuen Tore Platz ihnen an, daß sie hastig und ohne Sorgfalt gezimmert große Erfolge erzielte, wird demnächst auch auf einer Pariser Bühne taum daß zu machen, das Langhans nach dem Muster der Griechen aufführte. worden; zusammengenagelt sind, zwischen erscheinen. Löcher. Auf einigen find Durch Winckelmann   waren ja die großen Linien des antiken Kunst- den Brettern gähnen Risse und -Ein deutsches Theater in Petersburg  . Dienstag schaffens den Deutschen   vor Augen gestellt worden und zugleich mit Reißnägeln hastig improvisierte weiße Papierkreuze angeheftet; abend fand in Petersburg   in den Räumen des Katharinen- Theaters beröffentlichten die beiden Engländer Stuart und Revett ihr epoche- eilig mit Blauschrift hingefrigelt stehen auf anderen die Namen der die Eröffnung des neugegründeten deutschen   Theaters statt. machendes Werk über die Altertümer von Athen  ". Hier waren Verstorbenen. Die meisten aber haben weder Kreuz noch Namen.  - Der verkrachte Theaterverlag. Der Berliner   Theater­die Ruinen der Propyläen, die zu der copolis von Athen   hinauf- Um den Sarghaufen schreiten Leute; fie suchen ihre Toten und verlag A. Entsch, der u. a. den Theatervertrieb der Dramen von Suder­führten, abgebildet und aus dieser Anlage schöpfte der preußische heben die meist ungenagelten Sargdeckel in die Höhe, um mit von mann, Blumenthal, Halbe, Dreyer, Schnißler usw. hatte, war in Baumeister   den Gedanken, der schönsten Straße Berlins   durch ein Tränen verdunkelten Augen einen Blick auf die Leichen zu werfen. Bahlungsschwierigkeiten geraten. Ein Gläubigerausschuß brachte Brachttor den krönenden Abschluß zu geben. Gine reine Durch- Aber im Innern der Kirche ist die Szene noch grauenvoller. indes ein Abkommen mit dem Theaterverlag Eduard Bloch   zu stande. führung des harmonischen griechischen Stils ist ihm freilich nicht 91 Särge stehen hier in langen Reihen; kaum 30 davon sind mit Dieser übernimmt die Verpflichtungen des bisherigen Konkurrenten gelungen. Elemente des römischen Triumphbogens wurden von einiger Sorgfalt gearbeitet, sie gehören den Vermögenderen und und erhält dafür dessen Verlag. Die Firma Bloch nimmt damit ihm aufgenommen und für die Zusammenstimmung der Verhältnisse man hat sie darum in der Nähe des Altars aufgestellt. Auf eine Art Monopolstellung ein. So wenig die Schauspieler sich und Formen mit dem Plak war er ganz auf sein eigenes Gefühl einzelnen fieht man einige kümmerliche Blumenspenden, auf bisher von den Agenturen zu befreien gewußt haben, ebensowenig angewiesen. Sein selbständiger Charakter bewahrte ihn vor einer anderen flackern unruhig brennende Wachskerzen, deren un haben die Bühnenautoren es verstanden, durch einen genossenschaft­sklavischen Nachahmung. Ein nüchterner und strenger Geist, weit gewisses Licht das Dunkel des Kirchenraumes phantastisch durchzuckt. lichen Betrieb sich von den Theaterverlegern zu emanzipieren. entfernt von der Anmut jonischen Spiel, waltet in seinem Tor An den Fußenden sind kleine Papierschilder angebracht: die Namen Ein neues Element? Der amerikanische   Astronom und leiht diesem eine große Monumentalität, wie sie keine ähnliche der Toten. Hinter den Särgen fnarren die schlürfenden Schritte Rowell will von dem in einer falifornischen Wüste gelegenen Flagstaff­moderne Anlage wieder erreicht hat. Damals eröffnete das Tor gramgebeugter Angehöriger. Hier knien sie oder werfen sich ge- obfervatorium aus festgestellt haben, daß in unserem Planetensystem noch wirklich, in seiner etwas unbeholfenen und doch grandiosen brochen auf die Erde und in den monotonen Gesang des Geistlichen noch ein bisher nicht bekanntes Element vorhanden ist. Der un Gestalt sich aus der Stadtmauer heraushebend, den Zugang zur mischen sich die mühsam verhaltenen Schmerzensrufe und das bekannte Stoff soll auf dem Jupiter, dem Saturn, dem Uranus  Etadt. Die niedrigen Seitenhallen, die heute die kraftvolle Wucht Schluchzen der Frauen. Die Luft ist schwer und dumpf, und ge- und dem Neptun   nachgewiesen sein. Die Planeten, die weiter von der Anlage start abschwächen, sind erst nach dem Abbruch der Stadt- tränkt von dem herben Geruch der Desinfektionsmittel, durch die der Sonne entfernt find, sollen ihn in bedeutend größerer Menge mauer( 1868) äußerlich angefügt worden. Dies Wert ist Langhans' eine blaue Woge süßlichen Weihrauchs schwer hinzieht. Draußen enthalten als die mehr innen treifenden.

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