Nr. 234. 25. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Dienstag, 6. Oktober 1908.
Partei- Angelegenheiten.
Zur Lokallifte.
Das Lokal
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Für Lungenleidende.
nehmen. Aber froh wird keiner von den neu gebackenen Ge- familien stirbt eben auch bei geringem Rinder. sellen werden. Jest gilt es für Brot zu arbeiten und sich segen" immer noch mehr weg als in reichen Fa. mehr auf eigene Füße zu stellen. Erfolgreich kann es aber milien mit großer Kinderzahl. Nicht der Kinderſegen" nur geschehen, wenn sich jeder neue Gehilfe mit seinen Arbeits- an sich, sondern die Not der Eltern gibt den Ausschlag für die follegen in der Gewerkschaft zusammenfindet zur WahrHöhe der Kindersterblichkeit. nehmung seiner wirtschaftlichen Interessen und indem er außerdem auch der politischen Organisation seine Aufmerkfamkeit zuwendet, um den immer heißer werdenden Kampfmerksam, daß Anträge auf Seilverfahren gegenDie Landesversicherungsanstalt Berlin macht darauf aufder besiglosen Klasse gegen die besigende energischer führen wärtig schnelle Berücksichtigung finden können. merksam, daß Anträge auf Heilverfahren gegenDiesbezügliche Anträge sind schriftlich an den Vorstand der Landesversicherungsanstalt Berlin zu richten oder persönlich im Zimmer 2 des Verwaltungsgebäudes, am Köllnischen Park 8, zu Protokoll zu geben.
" Pharus Säle", Müllerstraße 142, hat den Besizer gewechselt, dasselbe steht der Arbeiterschaft nach wie vor zur Verfügung. Die Lokalfommission. Dritter Wahlkreis. Heute, Dienstag, den 6. Oftober, abends 8% 11hr, findet im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15, die Fortsetzung der Diskussion über den Nürnberger Parteitag statt. Näheres im Inseratenteil. Die Versammlung wird pünktlich eröffnet. bu können. Charlottenburg . Heute abend 81 Uhr, findet im großen Saale des Boltshauses eine öffentliche Volksversammlung statt. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Die Aufgaben der Charlottenburger Gemeindepolitik und die Sozialdemokratie. Referent: Landtags abgeordneter Baul Hirsch. 2. Diskussion. 3. Fortsetzung der DisLussion über den Bericht des Nürnberger Parteitages.
Rigdorf. Dienstag, den 6. Oktober, abends 8 Uhr, findet im Lolal von F. Hoppe, Hermannstr. 49, die Mitgliederversammlung statt mit der Tagesordnung: Der Nürnberger Parteitag. Referent: Genosse Heinrich Schulz. ( Fortsetzung der Diskussion), Vereinsmitteilungen und Verschiedenes. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.
Steglit. Mittwoch, den 7. Oktober, abends 8 Uhr, Mitglieder bersammlung des Wahlbvereins. Tagesordnung: Bericht vom Parteitag durch Genosse H. Schulz. Bericht von der Generalbersammlung Groß- Berlin. Wahl einer Restantenkommission. Abrednung vom III. Quartal und vom Volksfest. Wahl eines zweiten Schriftführers. Verschiedenes.
Küter. eines Obmannes.
Rummelsburg . Heute abend 8 Uhr findet im Saale des Herrn Weigel, Türrschmidtstr. 45, die Wahlvereinsversammlung statt, in welcher Genosse Kurt Rosenfeld vom Nürnberger Parteitag Bericht erstatten wird. Der Vorstand.
Adlershof . Heute abend 81/2 Uhr findet bei N. Bayer, Bismarcstraße 10, eine außerordentliche Mitgliederversammlung des hiesigen Wahlvereins mit folgender Tagesordnung statt: Fortsetzung der Diskussion über die Konsumgenossenschaftsangelegenheit. Der Vorstand.
Potsdam . Am Mittwoch, den 7. Oftober, abends 8 Uhr, findet im, Vittoriagarten", Alte Luisenstr. 37, eine Wahlvereinsversammlung statt, in der Genosse Karl Kauts! y über den Nürnberger Parteitag Bericht erstattet. Der Vorstand.
Das Gesellenstüď.
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genauer aus
Berliner Asylverein für Obdachlose. Im Monat September nächtigten im Männerasyt 20 755 Personen, wovon 9958 badeten, im Frauenasyl 4689 Personen, wovon 2391 badeten.
Vom Kinderscgen" in Arbeiterfamilien. Der Kinderfegen" der Arbeiterklasse ist sozusagen sprich wörtlich. In ihr gelten Familien mit vier, mit fünf und mehr Kindern noch als Regel, Familien mit mehr als sechs Kindern noch nicht als etwas ungewöhnliches, während in der besitzenden Klaſſe weistarten. Für die Ausstellung der Postausweistarten ist Neues von der Post: Erleichterung bei Postaus. meist schon zwei oder drei Kinder als gerade genug" angesehen werden. Die besitzende Klasse überläßt es dem Arbeiter, für den jetzt eine Erleichterung zugelassen worden. Diese Starten werden für Nachwuchs, bekanntlich mit einer unaufgezonenen Photographie des Inhabers notwendigen Nachwuchs der Nation zu sorgen aus dem fie immer wieder Arbeitskräfte und Soldaten, Aus- versehen. In Zukunft können nach einem Bescheid des Reichspost amts auch Photographien, die schon zu Postaustveistarten benutt beutungsobjekte und Kanonenfutter hernehmen kann. Man weiß, wie sehr dieser allzureichliche Gegen waren, noch einmal benutzt werden. Voraussetzung ist dabei natürbielen Arbeiterfamilien sich in unsegen verlich, daß sie ihrem Zwecke noch entsprechen. Sie müssen noch gut wandelt, weil ihnen auch die Pflicht zufällt, die Kosten der erhalten und zutreffend sein. Ferner dürfen alte Photographien Aufzucht heranzuschaffen. Jedes Kind, das hinzukommt, wird ja bei der Neuausfertigung der Karten unter der Voraussetzung ein Esser mehr", der nach Brot schreit. Reich an Kindern, aber wieder verwandt werden, daß auf ihnen ein deutlicher Abbruc arm an Geld, verfällt eine Arbeiterfamilie nur zu leicht der Ver- des Tagesstempels angebracht werden kann. Insbesondere findet elendung. Daher ist es dann kein Wunder, daß in der Ar- das Reichspostamt nichts dagegen zu erinnern, daß bei wiederzubeiter bevölkerung neben der hohen Geburten- bertvendenden Photographien die auf die frühere Benutzung hin zahl auch eine sehr hohe Kindersterblichkeit sich deutenden Merkmale abgeschnitten werden oder daß die zur Ver Treptow - Baumschulenweg. Heute abend 8 Uhr finden die findet, eine viel höhere, als nach der Geburtenzahl erwartet rechnung der Schreibgebühr dienende Freimarke auf der PhotoMonatsversammlungen des Wahlvereins für beide Ortsteile statt. verden könnte. Der Gleichmut bürgerlicher Nationalökonomie graphie statt links unten rechts aufgeklebt wird. Die Treptower Versammlung tagt im Restaurant„ Zur Rennbahn". nimmt das zumeist als etwas ganz Natürliches hin. Beffere Einsicht Tagesordnung: 1. Bericht vom Parteitage. Referent Genosse aber beklagt, daß hier ein großer Aufwand unnük bertan wird. Krohnberg. 2. Wahl eines Mitgliedes zum örtlichen Vorstand. über das Kindesalter hinausgelangt, das hat der Arzt Dr. Karl Wie wenig von dem ganzen Kindersegen" der Arbeiterfamilien 3. Vereinsangelegenheiten. 4. Verschiedenes. Die Versammlung Vom Freibad Wannsee . Man schreibt uns: Heute für den Drtsteil Baumschulenweg tagt in Speers Festfälen. Samburger statistisch festzustellen versucht, indem er in mehr Tagesordnung: 1. Der Nürnberger Parteitag. Referent Genoffe als 1000 Familien Ermittelungen vornahm. Er ist dabei zu dem flüglern bei dem prächtigen Wetter nach dem Freibad WannSonntag, ben 4. Oktober, ging ich mit mehreren AusStilter. 2. Diskussion. 3. Bereinsangelegenheiten. 4. Wahl Ergebnis gelangt, daß im allgemeinen in der Arbeiter fee. Leiber stand hier angeschlagen: Vom 20. September ab familie die Kindersterblichkeit um so größer ist, je reichlicher ihr Kindersegen" ist- geschlossen! Daß das Baden verboten ist, stand nirgends, deshalb gedrückt: daß bei einer höheren Kinderzahl die Kindersterblichkeit gingen wir von der Seite aus in den See und badeten. Plötzlich noch höher ist als schon nach der höheren Kinderzahl zu erwarten erschien ein Gendarm mit einer Miene, als ob das Baterland in wäre. Das ist ja nicht neu, aber lehrreich und beachtenswert ist der Gefahr wäre, schrieb einige Badegäste auf, während die anderen das Weite fuchten. Darauf tamen neue Badegäste. Als diese im zahlenmäßige Nachweis, den Herr Hamburger hierfür bringt. dem Hinterhalte der Im Bund für Mutterschut" legte Dr. Hamburger am Wasser waren, erschien plöblich wie aus Mittwoch das Ergebnis seiner Arbeit vor in einem Referat über Genbarm, schrieb wieder auf und ging wieder. Dieser Vorgang inderzahl und Kindersterblichkeit in Berliner wiederholte sich mehrmals. Das nennt sich nun Freibad! Alle Arbeiterfamilien." Er hat 1042 gesunde Mütter befragt, Anwesenden waren entrüstet über eine derartige Behandlung. deren Männer zur Arbeiterklasse oder den ihr wirtschaftlich nahe- Genoffe Otto Näther, dessen am Sonnabend in Stuttgart stehenden Gesellschaftsschichten( besonders zur Berufsgruppe der erfolgten Tod wir in unserer Sonntagsnummer meldeten, war in Borsigwalde . Heute abend pünktlich 8 Uhr beginnt der kleinen Beamten) gehörten. Diese Mütter hatten in lang- Berlin fein Unbekannter. Schon in recht jugendlichem Alter stürzte Lehrfurjus über das Erfurter Programm im Lokal des Genossen jährigen Ehen zusammen 7261 Geburten, die Fehlgeburten fich Otto Näther mit einem wahren Feuereifer in die politische Woitschach, Ernst- und Conradstraßen- Ede. ( einschließlich Totgeburten) mitgerechnet, so daß die durchschnittWilhelmsruh- Nieder- Schönhausen- Weft. Heute abend 8%, Uhr: liche Fruchtbarkeit pro Frau rund 7'Geburten betrug. Im und gewerkschaftliche Agitation. Längere Zeit vertrat unser verMitgliederversammlung im Lokal des Herrn Dräger, Waldersee- cinzelnen hatten von diesen 1042 Frauen: 34 je eine Geburt storbener Genosse den VI Wahlkreis in der Preßkommission. VorStraße 5, Ede Kronprinzenstraße. Tagesordnung: 1. Berichterstattung( 34 Stinder), 71 je zwei Geburten( 142 Kinder), 93 je drei Geburten nehmlich aber arbeitete der recht temperamentvolle Otto Näther in der vom Nürnberger Parteitag. Referent: Genoffe Grauer- Lichtenberg.( 279 Kinder), 101 je vier Geburten( 404 Kinder), 133 je fünf Ge- gewerkschaftlichen Bewegung. Im Verein mit Gleichgesinnten lag ihm 2. Diskussion. 3. Vereinsangelegenheiten. Mitgliedsbuch legitimiert. burten( 665 Kinder), 112 je fechs Geburten( 672 Stinder), 102 je am Herzen, die in vielen Branchenorganisationen zerstreuten MetallDer Vorstand. fieben Geburten( 704 Kinder), 92 je acht Geburten( 736 Kinder), arbeiter in eine Organisation zu bringen. Nach vieler Mühe gelang 77 je neun Geburten( 693 Kinder), 52 je zehn Geburten( 520 Kinder), dies und es erfolgte die Gründung des Verbandes aller in der 43 je elf Geburten( 473 Kinder), 33 je zwölf Geburten( 396 Kinder), Metallindustrie beschäftigten Arbeiter Berlins und Umgegend. Dieser 69 je dreizehn bis fünfzehn Geburten( 959 Kinder), 30 mehr als je verein ging lange Beit seine eigenen Wege, bis auch unter den fünfzehn Geburten( 574 Kinder). Von den 7261 Kindern waren Verein ging lange Zeit seine eigenen Wege, bis auch unter den fehlgeboren 1299, und es starben noch vor Vollendung des Berliner Metallarbeitern der Bentralisationsgedanke so festen 16. Lebensjahres 2378, fo daß 3677 Kinder mehr als die Hälfte Fuß faßte, daß im Jahre 1897 ber Uebertritt der BerDer erzeugten zugrunde gingen, ohne zur Mehrung des Volks- liner Metallarbeiterorganisation zum Deutschen Metallarbeiterwohlstandes beigetragen zu haben. Es überlebten nur 3584 verbande bollzogen wurde. An diesen organisatorischen Arbeiten Kinder, noch nicht die Hälfte der Gesamtzahl. Im einzelnen beteiligte sich Otto. Näther in hervorragendem Maße. Nach war aber der Anteil der Ueberlebenden sehr ungleich. Es über dem Uebertritt wählten die Berliner Metallarbeiter den Genossen Der 1. Oktober und der 1. April sind für viele junge lebten in den eingeburtigen Ehen von 34 Kindern 26(= 76 Proz.), näther in den zweigeburtigen von 142 Kindern 95(= 67 Proz.), in den zum Bevollmächtigten, in welcher Eigenschaft er Leute Wendepunkte in ihrem Leben. Kaum aus der Schule dreigeburtigen von 279 Kindern 191(= 68 Broz.), in den vier- eine intensive Tätigkeit entfaltete. Wer da weiß, welche entlaffen, trefen eine große Anzahl der Entlassenen in eine geburtigen von 404 Kindern 247(= 61 Proz.), in den fünfgeburtigen unendliche Fülle von Mühe und organisatorisches Talent Lehrstelle ein, um irgend ein Handwerk zu lernen. Das von 665 Kindern 399(= 60 Proz.), in den sechsgeburtigen von dazu gehört, in den bielen Fabrikbesprechungen. Lohn Privilegium der Lehrlingszüchterei haben sich vor allem die 672 Kindern 372(= 55 Broz.), in den fiebengeburtigen von 714 bewegungen u. dgl. alles zu einem für die Arbeiter befriedigenden Innungsmeister gefeßlich garantieren lassen. Es handelt Kindern 385(= 54 Proz.), in den achtgeburtigen von 736 Kindern Ende zu führen, wird diese Tätigkeit in seinem vollen Umfange auch fich meistens um Kleinmeister, die sich mit dem Lehrlings- 357( 49 Proz.), in den neungeburtigen von 693 Kindern 333 zu würdigen wissen. Im Jahre 1900 ging näther nach Stuttgart , wesen abgeben, und nicht wenige unter ihnen gibt es, die aus( 48 Proz.), in den zehngeburtigen von 520 Kindern 234 wo er in gleicher Weise für die Interessen der Metallarbeiter wirfte. dem Heranbilden von Lehrlingen ein Geschäft machen. Hätte 45 roz.), in den elfgeburtigen von 473 Kindern 213(= 45 Proz.). Nun ist auch er dahin gegangen. Die Berliner Genoffen, die ihn in den zwölfgeburtigen von 396 Kindern 172(= 48 Proz.), in den nicht die Gesetzgebung durch Zwangsgeseze das ganze In- breizehn- bis fünfzehngeburtigen von 959 Kindern 384(= 40 Pro3.), fannten, werden seiner ehrend gedenken. nungswesen noch fünstlich konserviert, längst wäre es in in den mehr als fünfzehngeburtigen von 574 Kindern 176 unserm fapitalistischen Zeitalter vor der Macht der realen(= 31 Proz.). Berhältnisse zerstoben. Man sieht, wie hier der Anteil der Ueberlebenden Hat der Lehrling seine drei, in Berlin meistens aber immer fleiner wird, je größer der Kindersegen" bier Jahre absolviert, so muß er nach den Satzungen der In- ist. Er beträgt in den eingeburtigen Ehen mehr als drei Viertel, nungen ein Gesellenstück machen. Einige Innungsmeister in den zivci- und dreigeburtigen mehr als zwei Drittel, sinkt bis überwachen die Herstellung desselben, um den zukünftigen zu den siebengeburtigen auf nicht viel mehr als die Hälfte und bleibt von den achtgeburtigen an unter der Hälfte zurück. In umGesellen nach Fertigstellung der Arbeit mit gutem Gewissen gekehrter Richtung bewegt sich die Höhe des Verlustes durch Fehlals zünftigen Gesellen freisprechen zu können. geburten und Todesfälle: Die eingeburtigen Ehen haben nur Pfanner war zum dritten Male verheiratet. Mit seiner lezten Mit Sehnsucht wartet der Lehrling auf Beendigung 24 Proz. Verluste, und der Verlustanteil steigt bis zu 69 Proz. bei Frau, die er am 1. April d. J. ehelichte, hatte er vorher schon zufeiner Lehrzeit, auf den Zeitpunkt, von dem er glaubt, sich den fünfzehngeburtigen Ehen. Wenn man freilich Fehlgeburten fammengelebt. Die Portierstelle im Hause Chodowieckiftr. 6 befreier bewegen und auf Grund seiner erworbenen Fertigkeit und Todesfälle gesondert betrachtet, ergibt sich, daß bei den Fehl- kleidete er seit fünf Monaten. Sonnabend abend ging Pfanner in seinem Fache selbst sein Brot verdienen zu können. Der geburten die eingeburtigen Ehen mit nur 3 Proz. beginnen und gegen seine sonstige Gewohnheit in Zwischenräumen dreimal nach 1. April und der 1. Oktober find vielfach die Tage, an denen die fünfzehngeburtigen mit 31 Proz. enden, während bei den Todes der im Nebenhause befindlichen Restauration und trant dort Rum fällen die eingeburtigen Ehen mit 21 Proz. beginnen und die fünf- und Kognat. Was sich nachher zwischen ihm und seiner Frau die jungen Leute ihr Lehrverhältnis beenden. Uni nun auch für das Innungswesen nach außen zu schngeburtigen mit 39 Broz. enden. Bei den Todesfällen ist der in der im Erdgeschoß des linken Seitenflügels belegenen Wohnung wirken, haben es schon früher verschiedene Innungen für an- Abstand weniger groß, aber groß genug ist er auch hier noch. Hamburger hat nun auch eine kleine Zahl reicher Frauen abspielte, ist mit Sicherheit noch nicht festgestellt, da Pfanner hiergezeigt gehalten, besonders gute Gesellenstücke öffentlich aus-( deren Männer über 6000 M. Jahreseintommen hatten) befragt, über keine bestimmten Angaben macht. Nur soviel ist sicher, daß zustellen; vor allem tat das die Tischlerinnung. In diesem nur 119. Er zählte bei ihnen 416 Geburten heraus, das gibt pro er mit der Frau aus Eifersucht in Streit geriet und dann Jahre haben sich die Innungen zusammengetan zu einem Aus- rau eine Fruchtbarkeit von nur 3%, also genau halb die tödlichen Stiche führte. Kurz nach 2 Uhr früh erschien er ganz schusse, um für möglichst viele Berufe eine gemeinschaftliche soviel, wie in den Arbeiterfamilien. Es tamen hier nur 34 Fehl- verstört und aufgeregt im Polizeipräsidium und ließ sich dem Ausstellung von Lehrlingsarbeiten zu veranstalten. Am geburten und 41 Todesfälle vor, zusammen 75 Verluste, macht diensthabenden Kommissar John melden, dem er die Worte zurief: Sonntag ist eine solche Ausstellung im Landesausstellungs- nur 18 Proz., während die Arbeiterfamilien 51 Proz. Verluste" Ich glaube, ich habe meine Frau erstochen." park( Eingang Invalidenstraße) eröffnet worden. Fachleute Wir müssen es uns versagen, hier das gesamte Zahlenmaterial Der Kommissar begab sich sofort mit zwei Beamten und dem Pf. werden da vieles finden, das für sie Interesse hat. Am reich- wiederzugeben, das Hamburger vorlegte. Er gelangte zu dem nach dem Tatorte. Dort fand man die entkleidete Frau blutüberhaltigsten ist die Tischlerei vertreten. Und es ist nicht un- Schluß, daß schon im Hinblick auf die Verschwendung von ftrömt und leblos auf dem Bett liegen. Die Besichtigung ergab, interessant, feststellen zu können, daß die besten Arbeiten nicht rauengesundheit und Erziehungskapital, die daß die Frau zwei Stiche im Rüden hatte, von denen der aus Betrieben von kleinen Meistern, sondern aus Fabrit mit einem zu reichlichen Kindersegen" verbunden ist, eine maß eine die Lunge getroffen und den Tod herbeigeführt hatte. betrieben mit ihrem ins einzelne gehenden Zeilarbeitsbetrieb bolle Beschränkung der Kinderzahl zu empfehlen ist. Der herbeigerufene Arzt Dr. Kaminsky fonnte nur den bereits stammen, worauf beispielsweise die Arbeit aus der Fabrik Sie fei auch geboten im Interesse der Familie und des ganzen eingetretenen Tod konstatieren. Das Zimmer wurde polizeilich von Zelder u. Plathen in Lichtenberg hindeutet. Ein gewisses Volkes. In der Diskussion widersprach diesen Ausführungen nur unter Bewachung gestellt, bis die Gerichtskommission zur Stelle ein einziger Redner, der Arzt Dr. Tugendreich, der als Leiter einer Interesse erweckt auch die Ausstellung der Bäckerinnung Säuglings fürsorgestelle alles Heil für die Kinder vom Selbststillen war. Pfanner selbst wurde sofort nach dem Polizeipräsidium Concordia. Die Schrippen und Bärmbrötchen, die hier zu der Mütter erwartet. Der Gedanke einer Beschränkung der Kinder- zurüdtransportiert, wo noch während der Nacht Verhöre mit ihm fehen sind, deuten auf eine längst vergangene Zeit bin; die zahl wurde fast allgemein mit Beifall aufgenommen, wobei übrigens stattfanden. Er leugnete die Tat nicht, wollte aber auch nicht beBackware, der die Bäckermeister heute ihren Kunden liefern, das Selbststillen als ein Mittel zur Verhütung der Empfängnis ge- ftimmt erklären, was ihn zu der Bluttat getrieben habe. Die Tat weicht bezüglich der Größe und Schwere erheblich von diesen priesen wurde. ist mit einem noch neuen, langen Genidfänger berübt Gesellenstücken ab. Daß zwei Dachdeckerlehrlinge ein Wir vermuten, daß diejenigen, denen die Arbeiterfamilie nur worden. Frau Pfanner ist in Schloppe( Kreis Deutsch- Krone). Schieferdach hergestellt haben, ist ebenso originell, wie die Produktionsstätte für Ausbeutungsobjekte und Kanonenfutter ist, geboren; ihr Mann ist ein geborener Berliner . Mauer, die zwei Maurerlehrlinge aus Verblendsteinen auf- fich sehr entschieden gegen eine Beschränkung der Kinderzahl in Arbeiterfamilien aussprechen werden. Wer die Hamburgersche geführt haben. Schneider, Schlosser, Schmiede, Klempner, Rechneret auf eigene gaust fortseßen will, wird ohne große Mühe Glaser, Kürschner Köche, Schuhmacher, Goldschmiede, Buch- herausfinden, daß die Arbeiterfamilien bei einer Fruchtbarkeit von binder u. a. haben die Arbeiten ihrer Lehrlinge ausgestellt. durchschnittlich nur 3½ Kindern dem Staat und der befißenden Wir sehen manchen jungen, eben Ausgelernten seine Arbeit Klasse doch noch weniger Ueberlebende liefern werden als bei einer umtreifen, um die Urteile des Publikums perstohlen au ver- Fruchtbarkeit von durchschnittlich 7 Kindern. In Arbeiter
hatten.
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Bluttaten.
Eine blutige Ehetragödie spielte sich in der Sonntag. nacht im Nordosten Berlins , in der Chodowie distr. 6 ab. Dort erstach der 44jährige Bigarrenarbeiter und Portier Otto Pfanner nach einem furzen Wortwechsel seine um sieben Jahre ältere Ehefrau Pauline, geborene Bambam, verwitwete Nikolai, und stellte sich dann selbst der Kriminalpolizei.
Eine Liebestragödie fand in der Nacht zum Sonntag im Tiergarten ihren vorläufigen Abschluß. Auf der Charlottenburger Chaussee feuerte der 22jährige Buchdruder Otto Böhle aus der Elbinger Straße 2 in einer Automobil. broschke mehrere Revolverschüsse auf seine Ge. liebte, die 18jährige Schneiderin Krüerle aus der Breboima