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Die Gaitwirte

gegen die neuen Steuern!

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Berlin und Umgegend. Ein schlagfertiger Jnnungsmeister

Tommen fonnte, zur Anzeige gebracht und wegen Arbeits- 1| Unterstügung lediglich nach Lage der tatsächlichen Verhältnisse icheu" zu 20 Tagen haft sowie aur leberweisung entschieden werden, sollte man für jede Mitteilung über an die Landespolizei verurteilt. Gegen die Ueberweisung die tatsächlichen Verhältnisse dankbar sein. Formal ergriff sie Berufung. Das Ergebnis der Berufungsverhandlung mag der Herr Regimentstommandeur sich völlig im Rechte war für den Magistrat sehr blamabel. Die arme Frau, Die Gast- und Schankwirte hatten zum gestrigen Nachmittag die Rach Freyers Festsälen, Koppenstr. 29, eine öffentliche Protestversamm- soll, ist ein Opfer als arbeitsschen" dem Arbeitshause überliefert werden fühlen, fachlich hat er sogar Unrecht, wenn man ihm seine des Kapitalismus . Sie ist durch durch den Brief erwiesene völlige Unkenntnis der Kluft zu­lung einberufen mit der Tagesordnung: Die Pläne der Regierung, die Bleifolit, die sie sich in einer Farbenfabrit geholt, gute hält, die unsere Schule zwischen Besitzenden und Nicht­das Gastwirtsgewerbe mit neuen Abgaben auf Bier, Tabak und törperlich vollständig heruntergekommen, auf dem einen Auge besitzenden geschaffen hat und mit Wissen und Willen der Branntwein zu belaften! Die Versammlung war gut besucht. ist sie völlig blind, auf dem anderen sieht sie nur wenig; das sind Herrschenden aufrecht erhält! Genoffe Litfin hatte das Referat übernommen und kennzeichnete die Folgen ihrer Tätigkeit in einer Bernicelungsanstalt. Ferner in einem reichhaltig zusammengestellten detailierten Tatsachenmaterial leidet sie an einem Herzklappenfehler und an den Folgen eines im die Verwirrung und Ratlosigkeit in der deutschen Reichsfinanzwirtschaft. vorigen Jahre erlittenen Knöchelbruchs. Angesichts dieses elenden Als der Reichsschatsekretär v. Stengel vom Stengel fiel und sein Zustandes der Bedauernswerten mußte der Staatsanwalt Nachfolger Sydow an seine Stelle trat, da war es schon klar, daß selbst aufhebung der Maßregel beantragen, auf die ist der Juhaber des Deutschen Hofes", Luckauer Straße 15, Her neue Abgaben das Volk treffen würden, man war sich in den maß auch erkannt wurde. In der Urteilsbegründung heißt es, daß die Hannede. Derselbe geriet dieser Tage mit einem Angestellten in gebenden Körperschaften nur noch nicht flar, wie man die Deckung Angeklagte infolge förperlicher Gebrechen bedeutend eriverbsbeschränkt Streit. Zur Charakterisierung des Borgefallenen möge es genügen, für das Reichsdefizit bewerkstelligen wollte. Alle möglichen Auswege ist und es ihr daher schwer wird, ein Unterlommen zu finden. das dem Verlegten ausgestellte ärztliche Attest der Deffentlichkeit au wurden gesucht, zuletzt blieb man aber doch wieder bei den Konsum- Statt sich solcher Schlachtopfer des Kapitalismus fürsorgend anzu unterbreiten: artikeln Bier, Tabat, Branntwein haften. Die heutige Versammlung nehmen, schickt ihnen die freisinnige Stadtvertretung Arbeitsaufträge Dr. Zadek folle auch dem Zwecke dienen, in die Verwirrung, die über diese und will sie dem Arbeitshause überantworten. Das ist wahrhaftige Berlin S., Dresdener Str. 109. Frage in den verschiedenen Organisationen des Gastwirtsberufes und freisinnige Sozialpolitik in dem freiheitlichen" Bayern ! Tel. Amt 4, 3630. besonders bei der Besprechung in den betreffenden Organen ( Stempel) fich zeige, Klarheit zu bringen. So ist die Meinung zum Ausdruck gelangt, die Gastwirte mögen die beabsichtigten neuen Steuern im kommenden Falle einfach auf die Konsumenten abwälzen. Redner hält einen derartigen Standpunkt mit den Moralanschauungen ehrenwerter Geschäftsleute nicht für vereinbar. Sie dürfen sich nicht zum Grundsatz das Sprichwort wählen:

Ich bitt' dich, heiliger Florian, Verschon' mein Haus, zünd' andre an! Damit sägen sich die Gastwirte den Ast ab, auf dem fie fitzen. Redner weist an der Hand eines statistischen Zahlenmaterials nach, daß die Gastwirte absolut nicht in der Lage sind, die neuen drohenden Steuern neben den jezigen noch zu tragen. Des weiteren verbreitet er sich über die inneren Verhältnisse des Gastwirtsberufes sowie dessen Lage in den einzelnen Landesteilen und betont am Schlusse noch einmal nachdrücklich, daß es nicht angeht, diesen Beruf noch weiter zu belasten, wenn nicht ungezählte Eristenzen vollständig dem wirtschaftlichen Ruin überliefert werden sollen. Der Trost, die Steuern auf das Publikum abzuschieben, ist ein schlechter, er tommt der Schinderhannesmoral gleich.

Dem Vortrag folgte lebhafter Beifall.

Bon dem zweiten Referat über Licht- und Tabaksteuern mußte infolge der vorgeschrittenen Zeit abgesehen werden. Eine zweite Versammlung soll zu diesem Zwecke einberufen werden.

In der Diskussion schlossen sich alle Redner dem Referenten an. Folgende Resolution wurde angenommen:

" Die heute, am 6. Oftober 1908, in Freyers Festsälen, Koppenstr. 29, tagende Versammlung aller Gasts und Schankwirte Berlins und Umgebung protestiert mit aller Energie gegen eine weitere Belastung des Wirtegewerbes durch die geplante Erhöhung der Steuern auf Bier, Branntwein, Tabak.

nur

Wirtestandes.

Die Versammelten halten die Absicht der Regierung, das Reichsdefizit und die durch die uferlosen Rüstungen entstehenden Mehrausgaben durch neue und vermehrte indirekte Steuern, wie Elektrizitäts- und Gassteuer, für eine direkte Schädigung nicht des werktätigen Volfes, sondern auch des gesamten Namentlich das Wirtegewerbe ist heute schon mit Abgaben und Steuern schwer belastet und protestiert darum und im be­sonderen gegen diese wirtschaftlichen Schädigungen. Es fordert die Abschaffung aller indirekten Steuern, Zölle und sonstigen steuerpolitischen Maßnahmen, welche die Interessen der Allgemeinheit den Interessen einer bevorzugten Minder­heit opfern.

Kinder- und Frauenausbeutung in einem flerifal regierten Staate. wieder einmal, daß man die arbeiterfreundlichen Versicherungen der Die neuesten Berichte der belgischen Grubeninspektoren beweisen Wo nämlich die Klerikalen recht vorsichtig aufnehmen muß. Gesinnungsgenossen der deutschen Bentrumspartei im Auslande die Regierungsgewalt innehaben, da werden die allerbescheidensten Arbeiterschuhforderungen beharrlich ignoriert. In Belgien hält seit Jahren die fleritale( fatholische) Partei das Regierungsruder in Sänden, befigt in den beiden gesetzgebenden Körperschaften die Majorität. m selben Lande werden aber immer noch schwächliche Kinder und Frauen im unter irdischen Grubenbetrieb ausgebeutet!

Attest.

Berlin , den 5. Oftober 1908. S. 14. Dresdner Str. 109.

Der Kellner Karl Klaus, Franzstr. 9 wohnhaft, gibt an, bu seinem Arbeitgeber am 4. Oftober mittags 12 Uhr tätlich miß handelt worden zu sein, so daß die Lippe geblutet habe und er feitdem Schmerzen im Kopf und Genick sowie in der linken Gesichtshälfte verspüre. Die Untersuchung ergibt eine Schwellung der Oberlippe links und eine etwa Fünfpfennig große Abschürfung ( Wunde) an der Innenseite der Lippe. Oberliefer und Schläfen gegend links find druckempfindlich.

Dies bescheinigt

Dr. Zadet, Arzt.

Von den 4957 Kohlenarbeitern( 1907) in der Provinz Namur schafften 3548 unter Tage. Davon waren 65 Kinder von 12 bis 14 Jahren, 165 waren noch nicht älter wie 16 Jahre! Auch über Herr Hannede gehört auch zu den Gastwirten, welche den Tage schafften 126 Knaben und 32 Mädchen im Alter von 12 bis Arbeitsnachweis der organisierten Gastwirtsgehilfen meiden und 14 Jahren, 109 Knaben waren noch nicht 16 Jahre alt. Dem un- denen der Lohntarif ein Greuel ist. Er glaubt offenbar, daß man gestümen Drängen der Sozialisten hat die klerikale Regierung insofern Unorganisierten alles bieten kann. Die Gastwirtsgehilfen und ins nachgeben müssen, als wenigstens gesetzlich bestimmt wurde, von besondere die Arbeiterschaft insgesamt ersieht aus dem Vorfall 1902 ab dürfen feine neuen weiblichen Arbeiter untertags beschäftigt wieder einmal, wie notwendig Organisation und Zusammen werden. Ganz ist der weibliche Arbeiter aber noch nicht aus der halt find. Grubentiefe verschwunden. Im Hennegau wurden 1907 noch immer 17 Frauen untertags beschäftigt!

Die Gesamtzahl der Arbeiter im Hennegauischen Bergbau setzte sich wie folgt zusammen: Untertage Obertage

Männer über 16 Jahren Knaben von 14-16

70 298 3308

"

1737

"

19 257 1.300 1 339

17

738

"

.

12-14

Frauen über 21 Mädchen von 16-21

.unter 16

"

2701 2542

Erklärung!

In der Morgenausgabe der Berliner Boltszeitung" vom 6. d. M., wird über die Versammlung der Bauanschläger unter anderem folgendes berichtet:" Namens der Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes schlage er( meine Perfon als Redner) vor, den jezigen Tarif in unveränderter Form auf ein Jahr zu ver längern."

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Dazu habe ich zu bemerken, daß ein derartiger Vorschlag von mir in feiner Weise gemacht wurde, nicht einmal angedeutet. vielleicht die Redaktion oder der Berichterstatter der Volkszeitung" Jm Gesamtkohlenbergbau Belgiens , von dem der hennegauische meine Ausführungen in entstellender oder unwahrer Weise dess ( Distrikte Mons , Zentrum, Charleroi ) zirka sieben Zehntel begreift, halb bringen, um sich einen besonderen Dant ihrer neuen Abonnenten sind etwa 2500 Kinder im Alter von 12-14 Jahren unterirdisch aus der Ackerstraße damit zu erwerben, weiß ich nicht, jedoch kann beschäftigt! Dazu kommen noch ungefähr 4800 Knaben im man zu diesem Verdacht kommen, wenn man sich die Art solcher Alter von 14-16 Jahren. Dieser der sorgsamsten Pflege bedürftige, Berichterstattungen, wie sie in der letzten Zeit geschehen ist, etwas weil in den empfindsamsten Entwicklungsstadien befindliche Nach näher betrachtet. Otto Handte, zweiter Bevollmächtigter des Deutschen wuchs der Nation verkümmert in langer Schicht im tiefen Schacht So wird die Volkskraft durch eine voll giftiger Schwaden. Metallarbeiter- Verbandes, Ortsverwaltung Berlin . skandalöse Kinderausbeutung ruiniert in einem Stante, wo die Ge­finnungsgenossen der deutschen Zentrumspartei die regierenden Männer stellen.

Es fordert die Einführung einer stufentveise steigenden Neichseinkommen und Vermögenssteuer, die Reform der Erb­Für eine Arbeitslosenzählung, die im Oktober auf Antrag des schaftssteuer und Heranziehung aller größeren Erbschaften und Erhöhung der Steuersäge nach dem Umfange des Erbgutes und Gewerkschaftskartells in Fürth vorgenommen wird, bewilligte der dem Grade der Verwandtschaft, insbesondere die erbschafts- bortige Stadtmagistrat 200 M. Steuerliche Heranziehung des Erbgutes für Ehegatten und Kinder.

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Soziales.

Gegen die Prügelpädagogik.

Niemand kan mit gerten findes zucht beherten.

Den man zu eren bringen mag, dem ist ein wort als ein flat. Dem ist ein wort als ein flat, den man zu ehren bringen ma!: findes zucht beherten Niemand kan mit gerten.

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Gewerkschaftliches.

Ungehörig in der Form oder ungehörig in der Sache? Als einen dreisten Einmischungsversuch von gewerk schaftlicher Seite" bezeichnet die Scharfmacherpresse und die zu ihr gehörige Norddeutsche Allgemeine Zeitung" ein Schriftstück, das der Geschäftsführer der Zahlstelle Zeitz des Deutschen Holzarbeiterverbandes an das Stommando des Infanterieregiments Nr. 53 in Altenburg gerichtet hat. Das Schreiben lautet:

Unterzeichneter gestattet sich mitzuteilen, daß nach gewordenen Meldungen von den Angehörigen eines in Jhrem Truppenteil, an­geblich in der 8. Kompagnie dienenden Musketiers... aus Zeiß, ein Urlaubsgesuch als Arbeitsurlaub für die Dauer von mehreren Wochen eingereicht sei. Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, daß wir eine Genehmigung dieses Gefuches als ungerecht betrachten müßten.

Husland.

Ende des Gemeinbearbeiterstreifs in Malmö . Die streikenden Gemeindearbeiter von Malmö haben bes schlossen, den Kampf aufzugeben, und sich auch bereits Ende der verflossenen Woche wieder zur Arbeit gemeldet. Sie haben eine Niederlage erlitten, wie sie bisher bei großen Kämpfen organi sierter schwedischer Arbeiter noch nicht vorgekommen ist. Die Ursache davon ist, daß sie den Streit trog aller Warnungen unflug und unüberlegt begonnen hatten. Zwar konnten sie überzeugt sein, daß das gute Recht auf ihrer Seite war, denn die städtischen Be­hörden hatten durch Ablehnung jeglicher Verhandlung über die Entlassung jener Gemeindearbeiter, die durch den Hafenarbeitera streit in Mitleidenschaft gezogen waren, das damals noch geltende Uebereinkommen gebrochen, die Masse der Gemeindearbeiter bes dachte jedoch nicht, daß Macht vor Recht geht.

Der schwedische König soll dem Gymnasiallehrer Lindahl, dem Anführer der städtischen Wohlfahrtskommiffion", seine Freude über das Ende des Streits und seine Befriedigung über die Festigs keit, die die Kommission den Arbeitern gegenüber bewiesen hat, ausgedrückt haben. Sein Vater, der alte Ostar II., den man als den gebildetften der Monarchen bezeichnete, pflegte es anständiger. weise zu unterlassen, in den wirtschaftlichen Kämpfen Partei gegen die Arbeiter zu ergreifen.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Einmal iſt zur Leitung des Geſchäfts neben dem Bater des... Letzte

Vor der Entscheidung. Konstantinopel , 6. Oktober. ( Meldung d. Wiener 1. 1. Teles

noch ein vorhanden, andererseits sind in jezigen Zeit, einer Zeit der wirtschaftlichen Depression, noch za bl­reiche Tischler arbeitslos, auch muß Sorge getragen werden, daß die in den nächsten Tagen zur Entlassung tommenden Reservisten in Arbeit treten fönnen. graphen- Corr.- Bureaus.)" Tanin" zufolge, hat die Pforte von Dieses würde jedoch durch eine längere Beurlaubung erschwert fein. Ich erwarte deshalb, daß Ihrerseits einem derartigen Gesuch nicht stattgegeben wird. Mit vorzüglicher Hochachtung N. N." Das Schreiben ist stilistisch nicht sehr gewandt. Es verrät

den übrigen Balkanstaaten deren Ansichten über die Unabhängig. feitserklärung Bulgariens erbeten. Einem Redakteur der Zeitung erwiderte der Großwesir auf die Frage, ob die Unabhängigkeitsa erklärung Bulgariens Krieg bedeute: die Pforte warte die Ents

Walther von der Vogelweide . Die prächtige Mahnung Walthers von der Vogelweide, nie mit Schlägen des Kindes Zucht zu vollführen: den man zu Ehren bringen fann, dem ziehe ein Wort besser als ein Schlag, sollte unseren Bolksschullehrern ins Herz gegraben sein. Wie viele Lehrer ver­fündigen sich an dem ihnen anvertrauten höchsten Gut, dem förper­lichen und geistigen Wohl ihrer Zöglinge, durch Prügel. Wer als Lehrer Prügel anwendet, zeigt dadurch seine Unfähigkeit zur Er­ziehung und seine eigene Unbildung und innere Roheit. Desto erfreulicher ist es, aus Lehrers Munde warme Ausführungen gegen die Prügelpädagogen zu hören. In Nr. 40 der Bayer. Lehrers zeitung " erzählt ein bayerischer Volksschullehrer folgendes von Herzen kommende und auf Herzen wirkende schlichte Erlebnis: Ich bin am ersten Tage in meiner neuen Schule und unter- den Arbeiter, der eine jämmerliche Volksschule hinter sich hat scheidungen ab, die von den Großmächten getroffen werden. halte mich mit den Stindern über alles mögliche, teils ernst, teils und der erst später mühsam durch Lektüre und formenden fcherzhaft. Wer hat bisher die meisten Schläge bekommen von Umgang sich die Möglichkeit aneignete, das was er wünſcht Die Berta, die Berta!" und neunzig Finger deuten auf auch für andere verständlich zu Papier zu bringen. Aber die Petersburg , 6. Oktober. ( W. T. B.) In den letzten 24 Stunden, ein blaffes, schmalwangiges Ding, das den Kopf in schluchzender Absicht des Briefschreibers war sichtlich die denkbar beste und bis heute mittag, würden 111 neue Grirankungen und 58 Todes. Scham auf die Bank preßt. Ich trete zu ihr hin. Welche geistige er glaubte auch, allen Pflichten der Höflichkeit Rechnung gefälle an Cholera verzeichnet. Die Zahl der Kranken beträgt 1585. Silflosigkeit, welche hündische Furcht spricht aus diesen Augen! tragen zu haben, als er schloß: Mit vorzüglicher Hoch­Eisenbahn- Zusammenstoß.. Warum hast Du immer Schläge bekommen?" Unter heftigem achtung N. N." Weinen: Ich lerne immer daheim, aber in der Schule kann ich's Leider kam sein Schreiben in die Hände eines Mannes, Frankfurt a. M., 6. Oktober. ( B. H. ) Der um 3 Uhr 5 Min. nimmer."" Und als ich ihr die Hand unter das Kinn lege, um diefe der sich sicher dem einfachen Arbeiter gegenüber für den auf dem hiesigen Oftbahnhof fällige Personenzug von Griesheim Worte aus den Augen zu prüfen, da hebt sie unwillkürlich schützend den stieß heute früh beim Einlaufen mit einer Rangierabteilung zu Arm empor. Steht's jo? Gine heiße But Tammt herauf über die Tob- gebildeteren" hält. Dieser, der Regimentskommandeur Oberst sammen. Außer dem Zugführer, der Kontusionen erlitt, wurde fünden, die hier begangen wurden. Dann streiche ich der Armen Freiherr v. Ompteda , antwortete dem Antragsteller nach niemand verletzt. Der Materialschaden ist nicht bedeutend. über das Haar: Sei zufrieden, Berta, Du wirst nie mehr Schläge der Scharfmacherpresse: bekommen." Einige Tage später liegt auf meinem Bult ein riesiger Frühlingsstrauß, in rührender Ungeschicklichkeit zusammen gebunden. Wer hat den Strauß gebracht?" Ein blasses, schmal­wangiges Mädchen erhebt sich schüchtern: Berta!-

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Leider ist die Zahl derjenigen Volksschullehrer noch gar gering, die eingesehen haben, daß sie durch Prügel das gröbste Unrecht ihren Schutzbefohlenen aufügen und sich selbst schänden. Wieviel Ver nichtung von Lebensglück haben die Prügelpädagogen und das System, das solche Prügelpädagogen züchtet, auf dem Gewissen.

Die Cholera.

Bluttaten.

" In Beantwortung Ihres Schreibens vom 17. d. M. teile ich Ihnen mit, daß die Genehmigung von Urlaubsgesuchen Sa che Nürnberg, 6. Oftober.( B. H. ) Lehte Nacht wurde im nahen des Regiments ist. Hinweise des Deutschen Holzarbeiter Kirchdorf Unterferrieden der ledige Bauernsohn Stephan Grünthal berbandes find deshalb überflüssig und können auf feine beim Kammerfensterln von dem ledigen Bauernknecht Ulrich Lang weitere Berücksichtigung rechnen, wenn sie, wie im vorliegenden aus Eifersucht erstochen. Der Mörder wurde verhaftet. Falle, in einer Form vorgebracht werden, die, gelinde ausgedrückt, Brüffel, 6. Oktober. ( B. H. ) In der Blaerstraße tötete heute ungehörig ist. Ihre Erwartungen, daß diesseits einem eine Frau ihren Gatten, indem sie ihm ein spizzes Schustermesser etwaigen Gesuch feine Folge gegeben wird, sind dem Re- in die Brust stach. Der Mann war sofort tot. giment völlig nebensächlich. Alle Urlaubsgesuche zur Heilbronn , 6. Oktober. ( B. H. ) Eine blutige Tat wurde Unterstüßung werden hier lediglich nach Lage der tatsächlichen am Sonntag im Sandkrug, einer in der Nähe der Stadt gelegenen Verhältnisse entschieden." Wirtschaft, verübt. Dort drang kurz nach Mitternacht der dreißig Ein soziales Elendsbild. Ob Herr v. Ompted a seine Antwort auch unterschrieb: jährige verwitwete Julius Rank in das Schlafzimmer der fünfzehn Der freifinnige Stadtmagistrat Nürnberg erhielt vom dortigen Mit vorzüglicher Hochachtung", darüber schweigt die Scharf- jährigen Wirtstochter Helene Gehrig ein und versuchte das Mädchen Landgericht eine schmerzhafte moralische Ohrfeige. Er ist sehr frei- macherpresse sich aus; das soll uns auch gleichgültig sein. So zu vergewaltigen. Als der Unhold heftigen Widerstand fand, ver gebig mit Ausweisungen, auch gegen Leute, die kein anderes Ver- viel ist jedem Unbefangenen auch ohnedem klar, daß das Schreiben letzte er das Mädchen durch zahlreiche Stiche lebensgefährlich. Der brechen begangen baben, als daß sie arm sind. So wies er im des Herrn Regimentskommandeurs zwar in der Form gewandter Täter wurde verhaftet. vorigen Jahre ein Mädchen aus, das infolge eines Arbeitsunfalles als das der Holzarbeiters, im Tone aber ein Bein verloren hatte. Weil sie sich für das Nürnberger Unter­

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an den man

Oberbürgermeister Kirschners Antipode.

nehmertum hatte zum Krüppel machen lassen, mußte sie als doch wohl bei Leuten, die gebildet sein wollen, einen anderen Beling, 6. Oftober.( W. T. B.) Der Dalai- Lama lehnte es " ſubſiſtenzlos" die Stadt verlassen. Noch trasfer ist der Fall, der Maßstab anlegen darf, als bei Arbeitern?- im Tone also, ab, sich bei der Audienz beim Kaiser den vorgeschriebenen chines das Gericht jetzt beschäftigte. Eine Buchhalterswitiwe hatte vom gelinde ausgedrückt, ungehörig" ist. Auch in der Sache ist die fischen Zeremonien zu unterziehen. Infolgedessen hat die Audiena Magistrat Arbeitsauftrag erhalten und wurde, da sie ihm nicht nach- Antwort ungehörig. Wenn beim Regiment Urlaubsgesuche zur heute nicht stattgefunden.

Berantw. Redatt.: Geora Davidsohn, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. UnterhaltunashL.