Partei- Angelegenheiten.
Erster Wahlkreis. Sonntag, den 11. Oktober, abends 6 Uhr, findet in der„ Lebensquelle", Kommandantenstraße 20, eine Verfammlung mit Frauen statt. Vortrag des Genossen Rechtsanwalt Dr. Ostar Cohn über" Jugenderziehung". Nachdem: Geselliges Beiſammensein und Tanz. Eintritt mit Garderobe und Tanz 20 Pf. Der Vorstand. Charlottenburg . Am Sonntag, den 11. Oftober, vormittags 8 Uhr, findet im 5. und 8. Bezirk eine Flugblattber. breitung statt. Treffpunkt für die 5. Gruppe bei Linde, Sesenheimer Straße 11, für die 8. Gruppe bei Weißheit, Nettelbeckstr. 11. Die Genossen von allen Gruppen haben die Pflicht, sich an dieser Verbreitung zu beteiligen.
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Der Vorstand.
Tegel . Morgen Sonntag, den 11. Oktober, vormittags 9 Uhr, beginnt im Lokale Halfes, Brunowstr. 23, der Kursus über:" Soziale Gesetzgebung".
Der Vorstand.
Stralau. Sonntag, den 11. Dftober, nachmittags 2%, Uhr, findet im Restaurant Perle" die Mitgliederversammlung des Wahl vereins statt. Tagesordnung: Bericht vom Parteitage. Referent: Genoffe Denger. Diskussion. Vereinsangelegenheiten. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.
Grünau . Am Sonntag, den 11. Oktober, nachmittags 3 Uhr findet im Lokal Gravelotte, Köpenider Straße 79 eine öffentliche Versammlung statt, in der der Stadtverordnete Groger über Der Vorstand.
Und der Spektakel, den sie vollführten, war meilenweit hörbar, womit vir fie aber nicht nachträglich der hochwohllöblichen Obrigkeit wegen ruheftörenden Lärms denunzieren wollen.
grabungen auf dem Rauener Gräberfelde vornehmen lassen, die Das Märkische Museum hat in den lebten Tagen Nachein recht interessantes Ergebnis hatten, obwohl es nicht gelungen ist, unbeschädigte Urnen zutage zu fördern. Auf einem zu dem Gute Hasenfelde gehörigen Acker wurden in einer Tiefe von etwa 50 Zentimetern ein Steinlager aufgedeckt, welches zweifellos als Untergrund heidnischer Grabstätten gedient hat. Auf diesen Steinen Lagerten Urnenscherben. Die Gefäße sind jedenfalls bei früheren Landarbeiten zertrümmert worden. In der Nähe dieses Steinfeldes wurde eine Grabstätte freigelegt, die wahrscheinlich als eine Familienbegräbnisstelle angesehen werden kann. Es fand sich hier ein zusammenhängendes Lager von nicht weniger als dreizehn Urnen, die aber leider ebenfalls zertrümmert waren. Die Gefäße waren fein gearbeitet und aus den Scherben ist ersichtlich, daß die damaligen germanischen Bewohner der Mark in der Herstellung von Tongefäßen bereits eine bedeutende Fertigkeit besaßen. Von dem Urnennest sind photographische Aufnahmen, hergestellt worden, welche in dem Märkischen Museum zur Ausstellung gelangen. Bemerkenswert ist es, daß irgendwelche Beigaben an Schmucksachen, Waffen usw. bei den Ausgrabungen nicht gefunden wurden. Es erscheint allerdings nicht ausgeschlossen, daß derartige Gegenstände beim Pflügen des Geländes zutage gefördert und achilos beiseite geworfen sind. Butreffend ist dies jedenfalls bei Urnenteilen, denn aus den gefundenen Scherben war es nicht möglich, auch nur eine einzige Urne zusammenzustellen.
Ton eine Roheit genannt. Während sie nun die ungaftliche Stätte sofort wieder verlassen wollten, sei Hohmann an der Tür gleichfalls im Genic gepackt und von den drei Angeklagten mit Fäusten bes arbeitet worden, so daß er Beulen am Kopfe davongetragen habe. solche Auftritte seien in der Wärmehalle schon öfter vorgekommen. Nachher habe ein Schußmann, dem er sein Leid flagte, ihm gesagt, Hohmanns Angaben wurden unterstützt durch die Zeugen Tischler Klapproth und Tischler Prokop, die mit ihm die Wärmehalle betreten hatten. Beide waren beim Anblick der Hinausbeförderung des Betrunkenen schleunigst wieder gegangen, sie hatten aber, nach Hohmann sich umwendend, noch bemerkt, daß man mit Fäusten auf ihn einschlug. Besonders von Wiwjoda hätten sie das, so bekundeten sie, genau gesehen. Der Vorsitzende stellte durch Befragen fest, daß sie deutlich die über Hohmanns Kopf erhobenen Fäuste wahr genommen hatten. Diesen Aussagen widersprach der Zeuge Klischke, der in der Wärmehalle als Inspektor fungiert hat. Klischte erklärte zunächst, er habe nichts gesehen, und als ihn der Vorsitzende erstaunt fragte, ob er denn nicht von der Polizei vernommen worden sei, verneinte er das. Hier machte der Verteidiger darauf aufmerksam, daß der Zeuge im vorigen Jahre einen Schlaganfall erlitten habe und seitdem an Gedächtnisschwäche leiden solle. Als dann der Vorsitzende dem Zeugen die Unterschrift des Bernehmungsprotokolls zeigte, tehrte diesem die Erinnerung zurück und er begann, ganz flott zu erzählen. Hohmann sei troß Aufforderung nicht gegangen, mit Gewalt habe man ihn hinausbringen müssen, Klischte habe aber nicht gesehen, daß man ihn geschlagen habe. Der Berteidiger bat, diesen Beugen zu fragen, ob in der Wärmehalle tatsächlich schon geprügelt worden sei. Wahrscheinlich werde man, klagte der Verteidiger, morgen im Vorwärts" bekundet habe. Daraufhin lesen, was Hohmann hierüber
.Der wirtschaftliche Niedergang und seine Ursachen" sprechen wird. Anfang nehmen soll, handelt es sich um Wettkämpfe zwischen Kugel. fragte der Vorsitzende:" Na, Herr Klischke, wie ist es denn, kommt
Der Vorstand.
mittags 4 Uhr, findet im Lokal von Albert Nagel, Bruchmühle, Neuenhagen und Umgegend. Am Sonntag, den 11. d. M., nach eine öffentliche Volksversammlung statt. Tagesordnung: Was wird die kommende Reichstagssession den Arbeitern bringen? Referent: Genosse Spielermann Lichtenberg.
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Bernau. Heute abend 884 Uhr, Bolfsversammlung im Schüßenhause. Tagesordnung: Bericht vom Parteitag in Nürnberg und die Beschlüsse des Gewerkschaftskongresses in Hamburg . Referent: Genosse Redakteur Wilhelm Düwell.
Bei dem internationalen Ballonwettfliegen, das heute seinen Mahlsdorf ( Ostbahn). Heute Abend 8½ Uhr findet im Lokal diesen Ballonfahrten kommt es auf besondere glückliche Umstände geht?" Aber Herr Klischke beteuerte:„ Ach nein, Herr, nur ballons ohne Motor und nicht etwa um lenkbare Luftschiffe. Bei das nicht manchmal vor, daß das Personal ein bißchen schroff vorvon Linke, Grunowstraße, die Generalversammlung des Wahl- und allerdings auch auf die Geschicklichkeit, Tüchtigkeit und Er- forrekt, immer torrett! Geschlagen wird überhaupt vereins statt. Auf der Tagesordnung steht: Einführung von Zahl- fahrung des Lenkers an. Von diesen Gesichtspunkten geleitet, hat abenden, Aufstellung eines Kandidaten zur Gemeindevertretung, die im Jahre 1906 Mr. Gordon Bennett, der bekannte Sportmäcen, ienen angetrunkenen hinausgebracht hatte, versicherte, er habe ihn Sperre über das Lokal von Schliefe u. a. einen Gordon Bennettpreis der Lüfte für Freiballons gestiftet, find. Gordon Bennett stiftete 50 000 Frank und eine wertvolle dessen Propofitionen seinem bekannten Automobilpreis sehr ähnlich Coupe, die dem Sieger in dem dreijährigen Wanderpreis zufallen solle. Die erste Austragung des Kampfes fand in Frankreich statt, die nachfolgenden sollen jeweils in dem Lande vor sich gehen, entsprechend fand die zweite Wettfahrt im Jahre 1907 in Amerika dessen Vertreter im Vorjahre den Sieg davongetragen hat. Dem statt, da 1906 der amerikanische Leutnant Lahm den Preis errungen hatte. In Amerika vermochte der Führer des deutschen Ballons, Oskar Erbslöh , als Sieger aus dem Wettkampfe hervor. zugehen, so daß in diesem Jahre Deutschland an der Reihe ist, Schauplatz des Wettstreites zu sein. Nach den Bestimmungen des Coupes sind die Länder berechtigt, mit je 3 Ballons sich zu beteiligen, deren Höchstinhalt 2200 Stubifmeter betragen darf. Von diesen Rechten machen denn auch 7 Nationen Gebrauch, nämlich Amerika , Belgien , Deutschland , England, Italien , Frankreich , während die Schweiz nur zwei entsendet. Es werden also 23 LuftSpanien, die mit je drei Ballons am Start erscheinen werden, ballons, die sämtlich den höchsten zulässigen Inhalt von 2200 Stubikmeter besigen, an dem Rennen teilnehmen, so daß alle Bewerber mit gleichen Chancen in den Kampf treten. Sieger bleibt derjenige, der am weitesten( in der Luftlinie bemessen) vom Stortplab landet. Ihm fallen außer dem Wanderpreis des Mr. Gordon Bennett 12 500 Frank, von demselben Herrn gestiftet, die Hälfte der Nenn- und Reugelder und ein Kunstwerk in Bronze Der Sieger" von der Sektion Düsseldorf des Niederrheinischen Bereins für Luftschiffahrt gespendet, zu, während der zweite ein Drittel und der dritte ein Sechstel der Menn- und Reugelder erhält. Der Start erfolgt Sonntag 3 Uhr nachmittags auf dem Gelände neben der Schmargendorfer Gasanstalt, das sich für die Veranstaltung im besonderen Maße eignet.
Hinein in die Arbeiter- Bildungsschule!
Am Montag, den 12. Oktober, beginnt in der Arbeiter- Bildungsschule, Grenadierstr. 27, wieder der Unterricht in den verschiedenen Lehrfächern.
Es ist unbedingt nötig, daß dieses vortreffliche Bildungsinstitut noch immer weiteren Zuspruch aus der Mitte der organisierten Arbeiterschaft erhalten muß, soll das dort gebotene reichhaltige Wissen in tausend Kanälen in die Massen des Volkes eindringen.
Gerade die kommenden Zeiten, wo es im politischen Leben gärt und brodelt, wo wirtschaftliche und soziale Fragen an den Lebensnerv des arbeitenden Boltes greifen, wo tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten den Parteikörper durchzittern, ist es un umgänglich notwendig, daß sich die Arbeiterschaft durch methodische und systematische Vertiefung in die verschiedensten Zweige der Wissen schaft, unter Anleitung wissenschaftlich und pädagogisch geschulter Lehrer, einen Grundstoď von Wissen aneignet, der es ihr ermöglicht, in allen politischen und wirtschaftlichen Tagesfragen ein flares und sicheres Urteil abzugeben.
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nicht geschlagen, auch habe er nicht gesehen, daß Hohmann ge Rüder und Dickhoff je 10 M. Geldstrafe, gegen Wiwjoda 20 M. schlagen worden sei; übrigens habe er sich um diesen Vorgang nicht weiter gekümmert. Hiernach beantragte der Staatsanwalt gegen Geldstrafe. Der Verteidiger beantragte Freisprechung, weil nichts Rüder und Didhoff je 10 M. Geldstrafe, gegen Wiwjoda 20 M. erwiesen sei. Nur durch Zufall seien die drei an Stelle Hohmanns müssen, weil der Inspektor nicht zur Stellung des Strafantrages auf die Anklagebank gekommen, ein gegen Hohmann eingeleitetes Berfahren wegen Hausfriedensbruchs habe eingestellt werden berechtigt war und der dazu berechtigte Vorstand des Komitees für Wärmehallen die Frist versäumt hatte. Das Urteil lautete auf Freisprechung. Hohmann sei derb hinausbefördert worden, aber daß man ihn geschlagen habe, sei nicht als festgestellt an zusehen. Klapproth und Prokop hätten nur die erhobenen & äuste über seinem Kopfe schweben sehen, und Hohmann selber glaube nur, geschlagen worden zu fein. Die Verlegungen habe er sich selber zuzuschreiben, weil verständlich kann eine Fauft, die nur über dem Kopf schwebt, dem sein konnten, darüber sagte die Urteilsbegründung nichts. Selbſt= er nicht freiwillig gegangen sei. Wie diese Verlegungen entstanden Stopf keine Beulen beibringen. Man muß annehmen, daß den opf keine Beulen beibringen. Man muß annehmen, daß den Angeklagten geglaubt worden ist, die Tür sei schuld. Inspektors, der an Gedächtnisschwäche leidet, und eines HausSo hat also ein Gericht gestützt auf die Aussagen eines Dieners, der sich um den Vorgang nicht weiter gekümmert hat der Wärmehalle attestiert, daß dort die Faust nur über dem Kopf gefchwebt habe. Hoffentlich wird fortan tein Besucher dieser Stätte, an der es„ nur forrett, immer forrett zugeht, gleich dem Tischler Hohmann glauben wollen, daß er geschlagen worden sei.
Mit einer gefundenen und gefälschten Straßenbahnzeitkarte war am 21. Mai der Kellner Moh auf einem Straßenbahnwagen ant getroffen worden und hatte sich deswegen vor der ersten Straflammer des Landgerichts II wegen Urkundenfälschung und versuchten Befizer am 7. Mai verlorene Karte gefunden, die Photographie Betruges zu verantworten. M. hatte die von dem rechtmäßigen durch seine eigene ersetzt und den auf der Karte stehenden Namen durch Radierung geändert. Moh, der geständig war, wurde zu zehn Lagen Gefängnis verurteilt.
Aus einem katholischen Wahlverein plaudert der letzte Vereinsbericht in der„ Germania " allerlei aus der Schule. So heißt es da:" Die Mitglieder der Preßkommission müssen über das Halten unserer Zentrumspresse in den Berliner katholischen FaRings von Feinden umgeben, bleibt uns weiter nichts übrig, milien Zahlen erwähnen, die man selbst in diesen eingeweihten als uns selbst unser Rüstzeug zu schmieden, um im heißen Tages- Kreisen nicht für möglich gehalten hat". Das heißt also mit anderen fampfe den Gegnern trogen und ihnen Schritt um Schritt von ihrem fatholischen Bresse nichts wissen, weil sie in ihrem flerifalen Worten: Die katholischen Berliner Familien wollen von der Ende eines Bankiers. Auf dem Bahnhof Friedrichstraße hat Boden abringen zu können. Züchtet die Volksschule servile, nechtische Fanatismus und in ihrer politischen Rückständigkeit immer unver- fich Donnerstagabend der 66 Jahre alte Bankier Adolf Meher aus Untertanen heran, so wollen wir aus ihnen kraftvolle, nadenstarte baulicher wird. Ferner lesen wir:„ Hierauf Erstattung des Stendal erhängt. Er war um 7 Uhr mit dem Zuge an Charaktere schmieden. Dazu bedarf es aber fähiger, durchgebildeter, politischen Referates, es folgt dann ein Vortrag über Frauenfrage gekommen und ließ fich einen Abortschlüssel geben. Als er nach in Wort und Schrift gewandter Genossen und Genoffinnen, opfer- und Frauenstimmrecht. Die Redner werden nicht benannt, um einer Viertelstunde nicht wieder zum Vorschein kam, legte der mutiger, unermüdlicher und vom Geist des wissenschaftlichen mit dem in Berlin herrschenden Personenkult nach und nach auf- Wärter eine Leiter an und sah den Reisenden am Türhaken hängen. Sozialismus durchdrungener Männer und Frauen. zuräumen." Das ist doch mal Selbsterkenntnis. Nichts ist wider- Der Bahnhofsvorsteher brachte den Bewußtlosen nach der Polizeiwache, Besonders die letzteren sind durch die neuentstandenen Berhältlicher als die Verhätschelung der katholischen Vereinsredner, die wo ohne Erfolg Wiederbelebungsversuche angestellt wurden. Meher nisse im Vereins- und Versammlungswesen doppelt interessiert. meist in der Person hochwürdiger Herren auftreten. Auch der trug die Kriegsdenkmünzen von 1864 und 70/71 und die Zentenargrößte Blödsinn, den diese Herren schwazen, wird in der Versamm- medaille. In seinen Taschen fand man nur 1 Mark 40 Pfennige. Sind sie es doch, die die schwere und mühevolle Aufgabe haben, lung wie in der katholischen Presse als herrliche Gottesleistung be- Bankier Adolf Meher war Juhaber des Bankggeschäftes S. Adler, ihre noch unaufgeklärten Leidensgefährtinnen in die Arena des weibräuchert. Viel wird freilich die freimütige Auslassung des das früher einen guten Ruf genoß, in legter Zeit aber sehr daniederKampfes einzuführen. Ihnen vor allem, die durch die bestehenden vorliegend in Frage kommenden Wahlvereins nicht helfen. lag. Da Meher die Auszahlung von Depots mur langsam bewirkte Verhältnisse in ihrer geistigen Fortentwickelung gehemmt sind, wird bepot hatte, mit der Auszahlung ihres Guthabens auf den 14. Of und u. a. eine Dame aus Stendal , die bei ihm ein größeres Banktober bertröstete, so turfierten bald die ungünstigsten Gerüchte über die Firma S. Adler in Stendal . Es scheint, daß dem Bankier jetzt die Schwierigkeiten über den Kopf gewachsen sind. Vorgestern fuhr er nach Berlin . Unmittelbar darauf erschien die geschädigte Damie mit ihrem Rechtsanwalt im Bureau Mehers. Auf ihren Antrag ließ die Staatsanwaltschaft, wie das Altmärkische Jutelligenz- Blatt" nehmen, als die Nachricht von seinem Selbstmord eintraf. meldet, gestern morgen im Hause Meyers eine Haussuchung vor
In die preußisch- deutsche Freiheit zurückgekehrt ist gestern unser die Schule eine neue Welt eröffnen, ungeahnte Schäße über- Sollege Wermuth, der wegen Beleidigung eines Amtsrichters in
mitteln.
Insbesondere den jüngeren Genoffinnen, denen es ihre Zeit er laubt, kann die Teilnahme an den Kursen in der Arbeiterbildungsschule nicht dringend genug empfohlen werden. Sie sollten vor allem von der gebotenen Möglichkeit Gebrauch machen, ihr Wissen zu bertiefen, ihren geistigen Horizont zu erweitern, ihrem Leben einen neuen, edleren Gehalt zu verleihen. Gerade zu diesem Rwede ist dieses gemeinnützige Institut geschaffen, es ist der Quell, aus dem jeder, der Wissensdurst verspürt und sich in den Dienst der großen Sache stellen will, zu einem lächerlich geringen Entgelt nach Herzenslust fchöpfen tann.
Biele hundert Genoffen, die heute als wadere Agitatoren und Borkämpfer in der Bewegung tätig sind, haben daselbst ihr geistiges Rüstzeug gesammelt und geschmiedet. Und in diesem Quartal behandelt ein tüchtiges, auserlesenes Lehrerpersonal die einzelnen Wissensgebiete und schafft in leicht- und gemeinverständlicher Weise die Grundlage, auf der jeder hernach selbständig weiterbauen tann. Leben heißt kämpfen und unter den Wehen einer kampfbewegten Beit wird die neue Zukunft geboren!
Fremde Gäfte.
Ein seltener Anblid bot sich am Donnerstagabend den spärlichen Spaziergängern am Müggelfee. Der feurige Sonnenball war weit hinten am Horizont in der rosig schimmernden Flut verschwunden und das letzte Rot verblich im grauen Abendnebel. Die Dämmerung wob schon ihre Schatten und durch die dunklen Kiefern blickte der goldene Vollmond, als man aus der Ferne ein seltsames Rauschen vernahm und vietausendstimmiges Geschrei den nächtlichen Wald durchhalte. Bald tauchten denn auch die ersten Störenfriede, bon Norden tommend, hoch über unserem Haupte auf. Wildgänse waren es, die bon ungehemmtem Wandertrieb beseelt in stolzem Flug durch die Lüfte fegelten. In spigem Winkel zogen sie vorüber, eine, die den Zug lenfte, an der Spige, schräg nach rechts eine kleine Reihe und dann schräg nach links eine fast endlose Kette bildend. Soweit das Auge schaute, waren solche Dreieds zu sehen und immer und immer wieder neue gefiederte Legionen rückten heran. Ihre Zahl war unermeßlich
Mittenwalde drei Monate im Strafgefängnis Tegel zubringen mußte. unser Genosse ist wohl und munter und gedenkt nach kurzer Pause sich wieder in Reih und Glied zu stellen.
Die Faust in der Wärmehalle.
daß Angestellte gegen Besucher bei der geringsten Ungehörigkeit Aus der Wärmehalle ist wiederholt die Stage an uns gelangt, mit roher Gewalt vorgegangen seien. Am Freitag wurde vor Gericht der Versuch gemacht, öffentlich festzustellen, daß es in der Wärmehalle so etwas nicht gebe.
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Aus dem Straßenverkehr.
Beim Abspringen von einem Straßenbahnwagen der Linie 94, Den Anlaß zu diesem Feststellungsversuch bildete eine Ander in voller Fahrt die Reichenberger Straße entlangfuhr, tam Iage wegen Mißhandlung, die gegen drei An- abends der 15 Jahre alte Metallschleifer Adolf Thiele vor dem ber 131. Schöffenabteilung des Amtsgerichts Berlin- Mitte standen man ihn befreit hatte, brachte man ihn mittels Droschke nach der gestellte der Wärmehalle erhoben worden war. Vor Hause Nr. 15 zu Fall und geriet unter den Vorderplay. Nachdem der Hausdiener Rüder, der Aufseher Dickhoff. Unfallstation in der Adalbertstraße, wo der Arzt innere Verlegungen der Inspektor Wiwjoda. Alle drei wurden beschuldigt, fonstatierte und seine Ueberführung nach dem Krankenhause m gemeinschaftlich einen Tischler Hohmann bei seiner Ausweisung Urban veranlaßte. Nachmittags wurde ein bisher unbekanntes, aus der Wärmehalle vorjäßlich körperlich mißhandelt zu haben: etwa 8-9 Jahre altes Mädchen beim Ueberschreiten des Fahrdammes Rücker sollte ihn im Genid gepackt und dann zusammen mit Dickhoff vor dem Grundstück Landsberger Allee 100 von einem Straßenbahnund Wiwjoda ihn mehrere Male auf den Kopf geschlagen haben. wagen der Linie Alexanderplatz - Hohen- Schönhausen überfahren und Hohmann und zwei Kollegen von ihm hatten am 16. Januar, vom am Kopfe schwer verletzt. Ein Schußmann schaffte das be Arbeitsnachweis( Gormannstraße) kommend, der Wissenschaft wußtlose Kind in einem Privatautomobil nach dem Krankenhalber sich einmal die Wärmehalle ansehen wollen. Als sie ein- hause Am Friedrichshain , wo der Arzt nur noch den bereits traten, wurde gerade ein angetrunkener Mann mit derjenigen eingetretenen Tod feststellen konnte. Die Zeiche ist nach dem SchauSchneidigkeit hinausbefördert, die nach der Versicherung des hause gebracht worden. Beim Spielen auf dem Fahrdamm vor Personals in der Wärmehalle nötig ist. Hohmann war der dem Hause Graudenzer Straße 7 geriet vormittags das sechsjährige Meinung, fie sei nicht nötig, und sagte zu seinen Begleitern, das Töchterchen Marie des Arbeiters Paczkowski unter die Näder eines sei eine Roheit. Darauf wurde auch er in dem dort als nötig leeren Geschäftswagens. Der Arbeiter Rückert trug das Kind geltenden Ton aufgefordert, die Wärmehalle zu verlassen, und als zunächst nach der Unfallstation in der Warschauer Straße, wo man er das nicht sofort tat, wurde er gepackt und hinausgestoßen. Die eine Quetschung des linken Fußes feststellte, und dann nach der Angeklagten bestritten, daß er hierbei geschlagen worden fei. elterlichen Wohnung. Gestern nachmittag wurde die vierjährige Rücker sagte, er habe ihn nur hinausgebracht, Wimjoda versicherte, Tochter Lucie des Händlers Schick vor dem Hause Exerzierstr. 11 er habe dabei nur die Tür gehalten, weil Hohmann sich an ihr den von einem Straßenbahnwagen der Linie 42 angefahren und Kopf gestoßen habe, und Dichoff fügte hinzu, er habe ihm nur den zu Boden geschleudert. Der Schaffner trug das Kind nach Hut nachgetragen. Der Vorsitzende stimmte ihnen im voraus darin dem nahen Kinderkrankenhaufe in der Reinidendorfer Straße, bei, daß in der Wärmehalle mit eiserner Faust" zugegriffen wo man Verlegungen am linken Ohr sowie Quetschungen des Kopfes werden müsse. Anders als die Angeklagten schilderte den Vorgang und des rechten Ellenbogens konstatierte. Von einem Wagen der Hohmann selber, der als Zeuge vernommen wurde. Man habe Brauerei Groterjan totgefahren wurde gestern nachmittag gegen jenen angetrunkenen Mann im Genid gepackt und ihm die Faust 3 Uhr der Portier des Hauses Weinstr. 12. An der Ecke der gegen den Kopf geschlagen, de habe Hohmann das in nicht lautem Büsching- und Barnimstraße geriet der schwerhörige Mann unter
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