Soziales.
Ungültige Polizeivorschrift über Koft- und Quartiergängerwesen.
Die Polizeivorschrift des Regierungspräsidenten zu Arnsberg bom 11. November 1891, betreffend das Kost- und Quartiergängerwesen, schreibt u. a. vor, daß für je zwei Soft- oder Quartiergänger mindestens ein Waschgeschirr vorhanden sein müsse. Gräfen, der dagegen verstoßen hoben sollte, wurde wegen Ungültigkeit dieser Vorschrift vom Kammergericht freigesprochen. Begründet wurde das Urteil damit, daß die hier angewendete Vorschrift ihre Stütze im Polizeiverwaltungsgesetz und im§ 10, II. 17 Allgemeinen Landrechts nicht finde. Für ihre Gültigkeit würde Voraussetzung sein, daß sie eine nahe bevorstehende Gefahr vom Publikum oder Teilen desselben abwenden solle. Davon könne hier nicht die Rede sein. Wenn statt zwei Personen sich zum Beispiel drei Personen mit einer Waschschüssel behelfen müßten, so würde damit nicht die Wahrscheinlichkeit einer nahen Gefahr für Leib, Leben und Gesundheit eintreten. Die ungültigkeit der Vorschrift ziehe die Freisprechung des Angeklagten nach sich.
Das formell zutreffende Urteil zeigt von neuem, wie notwendig eine reichsgefegliche Regelung des Wohnungswesens. einschließlich des Kost- und Quartiergängerwesens ist.
Sächsische Gaukonferenz des Deutschen Arbeiter- AbstinentenBundes.
Nach der genannten Bersammlung hatte der Arbeiter. welche Vorteile bringt fie unserem Berufe?" referieren wird. Zu sekretär Holz den früheren Arbeiterfekretär( Berliner Richtung) dieser Versammlung sind an sämtliche Prinzipale und Gehilfen Johann Nalbach, jetzt christlicher Gewerkschaftler, schwer be- Groß- Berlins direkte Einladungen ergangen. Es muß sich nun leidigt, indem Holz zu Nalbach sagte: Bleib Du doch ruhig, entscheiden, ob die Inhaber photographischer Ateliers gewillt sind, Du hast Dir die Taschen voll Verbandsgelder gestopft, bist dann mit den Mißständen in ihrem Berufe zu brechen, oder ob in dem im Bezirk herumgereist, ohne später eine Abrechnung ein- alten Schlendrian, welcher seit Jahrzehnten in demselben herrscht, zuschicken. Dir, Nalbach , geht es nur ums Geld, Du bist ein weiter fortgefahren werden soll. Wenn lezteres der Fall sein Judas ; Judas hat den Beutel weggeworfen, Du hast ihn aber sollte, so bleibt nur der Weg einer Organisation der Gehilfen, um in die Tasche gesteckt." Am 30. Juli fand diese Beleidigung vor mit dieser dann einen Fortschritt nach dem anderen zu erkämpfen. dem Schöffengericht in Saarbrücken ihre Sühne. Holz bestritt alles. Das Gericht nahm aber keine Rücksicht auf die Aussagen des Herrn Holz und verurteilte ihn zu 20 M., eventuell vier Tagen Haft. So bekam wiederum ein Berliner Arbeiterführer" seine Moral und„ chriftliche Nächstenliebe" vor Gericht ins richtige Licht gestellt.
Kein Mensch wird behaupten wollen, daß sich die Ansicht des Papstes und die der christlichen Gewerkschaftsführer über die katholischen Arbeitervereinler und Fachabteiler mit einander vertragen. Nur wissen wir nun nicht: wer hat recht, der unfehlbare Papst oder die christlichen Führer mit den 95 Prozent der katholischen Bevölkerung und den Bischöfen, die sich gegen die Berliner erklärt haben? Wie wird der Konflikt sich lösen? Berlin und Umgegend:
Der Gau IV( Königreich Sachsen) des Deutschen ArbeiterAchtung, Metallarbeiter! Der Betrieb der Firma Schwieger Abstinenten- Bundes hielt am Montag in Chemnitz seine Konferenz u. Frankfurter , Mühlenstraße, ist für Schlosser, Dreher und ab, die aus allen Teilen des Landes besucht war. Es gelangte Werkzeugmacher gesperrt. Die arbeitsuchenden Kollegen werden folgende Resolution zur einstimmigen Annahme:„ Die in Chemnitz ersucht, den Betrieb streng zu meiden." in Stadt Meißen " tagende Gaukonferenz Sachsens des Deutschen Arbeiter- Abstinenten- Bundes" erwartet von allen Arbeiterorganisationen, daß fie energischer als bisher daran gehen, der Resolution Wurm vom Essener Parteitage nachzuleben, durch Wort und Schrift für Aufklärung über die Gefahren des Alkoholgenusses zu sorgen und jeden Trinkawang bei allen Zusammenfünften zu beseitigen." Gewerkschaftliches.
Der Papst und die christlichen Gewerkschaftsführer. Mit 25 000 Lire beladen 30g fürzlich eine Abordnung der katholischen Arbeitervereine( Siz Berlin) nach Rom , um dem Papst zu huldigen. Und die Gesandten der katholischen Fachabteilungen hatten Glück; huldvollst geruhte Pius X. , sie von ihrem Ballast zu befreien und ihnen dafür Segens wünsche mit auf den Weg zu geben. Unter anderem sagte er ihnen, daß er mit ihren Bestrebungen sehr zufrieden sei, weil Ihr in Eurem Verband gemäß den kirchlichen Prinzipien arbeitet unter tirchlicher Autorität und dadurch Euch den Frieden des Gewissens und die irdische Wohlfahrt berbürgt. So bleibt Ihr einig und seid sicher, den rechten Weg zu gehen und Ihr habt an der kirchlichen Autorität einen zielbewußten Führer und Verteidiger Gurer mit Gerechtigkeit und Liebe in Gin tlang stehenden Grundsähe. Ich freue mich, daß Ihr mir Gelegenheit gebt, Guren Gehorsam gegen die firchliche Autorität anzuerkennen und zu loben. Haltet fest die große Wahrheit, daß die Kirche verteidigt, beschützt und fördert Handwerk und Gewerbe, und denkt daran, daß, wo der Herr nicht das Haus bauet, die Arbeiter umsonst bauen."
" Ich danke Euch nochmals und wünsche, daß Ihr mit dem bisherigen Mut auch fernerhin dem Vaterlande und den Familien dient. Jeder Arbeiter, der zufrieden ist mit seinem Lose, findet die Ruhe und den Frieden des Gewissens. Sagt allen Mitgliedern, wenn Ihr nach Hause kommt, daß der Papst Euch wohl will."
Metallarbeiter!
Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin . Beilegung der Differenzen bei der Firma Mosse . . Moffe betreffenden Notiz, haben wir folgendes zu berichtigen, Zu der in der gestrigen Nummer des Vorwärts", die Firma daß der Vorwurf des Tarifbruchs der Firma, nach Einsichtnahme des Brotofolls des Tarifamts in der Klagesache der Firma gegen die Stereotypeure, ein unberechtigter gewesen ist. Die Stereotypeure haben, nachdem ihnen die Firma Mosse am lebten Sonnabend den seit etwa 2 Jahren bestehenden Vertrag gekündigt, und die vom Tarifamt festgesetten Arbeitszeiten für ein neues Arbeitsverhältnis noch nicht vorlegen konnte, ebenfalls ihre Kündigung eingereicht, weil sie in der Annahme sich befunden hatten, es sei die Maßnahme der Firma ein Tarifbruch, den sie als tariftreue Gehilfen nur durch die Kündigung beantworten konnten, und zumal die Firma den Vertrauensleuten gegenüber äußerte, sie wolle weniger durch fie belästigt werden. Wir stellen hiermit diesen Irrtum richtig, hätten aber von der Firma, ehe sie weitere Schritte unternahm, erwartet, daß sie mehr nach den Bestimmungen des Organisationsvertrages gehandelt hätte, die dahin gehen, daß bei Massenkündigungen die Tarifinstanzen in erster Reihe zu hören ind. Der Konflikt ist gestern nach mehrstündigen Verhandlungen beigelegt worden. Der Gauvorstand.
Durch die bürgerliche Presse geht unter der Ueberschrift„ Ein Blid hinter die Kulissen der freien Gewerkschaften" eine Notiz, in der über eine Verhandlung in Bamberg in tendenziösester Weise berichtet wird. Es handelt sich um die Privatklage des Formers Georg Bauer gegen die Genossen Gastwirt Hans Gentner und Eisendreher Josef Forster in Pegnitz wegen Beleidigung, wobei Gentner freigesprochen wurde, da er in Wahrung berechtigter Interessen gehandelt habe, während Forster zehn Mark Geldstrafe erhielt wegen formaler Beleidigung. In dem Verhandlungs bericht der bürgerlichen Presse wird behauptet, die Arbeiter des Geschäfts, wo Bauer arbeitete, hätten mit Niederlegung der Arbeit gedroht, wenn Bauer nicht entlassen werde, bis ihn die Firma wirks lich entlassen habe. Man habe ihn deshalb terrorisiert, weil er dem Metallarbeiterverbande ausgetreten sei. Bauer habe dann in einen katholischen Arbeiterverein begründet habe, nachdem er aus, Bamberg Arbeit gefunden, allein auch dorthin habe man ihn verfolgt und ihn aus der Arbeit getrieben. Die ganze Sache ist nach
Reichsverbandsmanier total verdreht. Der wirkliche Sachverhal ist folgender: Bauer fühlte schon im Jahre 1906 das Bedürfnis, einen fatholischen Arbeiterverein und eine christliche Gewerkschaft Aus Oesterreich erhalten wir die Nachricht, daß Streit.au gründen. Niemand kümmerte sich um die Bauersche Organis brecher agenten von dort nach Berlin gefahren sind, und in der Werkstätte sehr provokatorisch aufzutreten begann. Als sation, da sie gänzlich bedeutungslos war, bis Bauer sich zu fühlen um Arbeitswillige unter den Berliner Metallarbeitern anzuwerben. seine Mitarbeiter darauf nicht reagierten, versuchte er seinen Mut Sollten diese Seelenverkäufer irgendwo auftauchen, dann ersuchen seinem Meister gegenüber und hörte infolge von Differenzen mit wir, uns sofort zu benachrichtigen. diesem plötzlich auf, er sollte dann aber wieder in die Werkstätte hineingebracht werden. Inzwischen hatten jedoch die Mitarbeiter erfahren, daß er dem Werkstätteningenieur gegenüber geäußert hatte, die Kernmacher leisteten nicht mehr so viel wie früher; das Aeußerung als Denunziation auf und protestierten gegen die Gegenteil war indessen der Fall. Die Arbeiter faßten diese Wiedereinstellung des Bauer. Dieser begab sich dann nach Bam berg und fand in einer dortigen Gießerei Arbeit, wobei er sich den Anschein gab, als ob er freiorganisiert sei. Seine Kollegen schlossen jedoch aus seinem Verhalten, daß mit ihm nicht alles in Ordnung fei, weshalb sie sich in Begnis brieflich erfundigten, ob Bauer wirk lich Mitglied des Metallarbeiterverbandes sei. Im Auftrage der dortigen Ortsverwaltung erteilte Genosse Gentner wahrheitsgemäßen Aufschluß und erwähnte dabei selbstverständlich auch den Denunziationsfall. Der Brief wurde von dem Bamberger Bevoll mächtigten, Genossen Forster, in einer Werkstättenversammlung verlesen. Bauer fühlte sich beleidigt und stellte Klage; das Schöffen gericht sprach jedoch Gentner frei und verurteilte Forster zu zehn Mart. Hiergegen ergriff Bauer Berufung, die vom Landgericht Bamberg zurückgewiesen wurde. In beiden Verhandlungen wurde zeugeneiblich festgestellt, daß erstens Bauer, als er zum zweiten Mal nach Begnis tam, seinen Werkstättenvertrauensmann über sein Verbandszugehörigkeit anlog; zweitens, daß er, während er noch in der freien Gewerkschaft war, für die christliche Bewegung agitierte drittens, daß er seine Werkstättenvertrauensleute, als sie sich des besseres Wissen als Verleumder hinstellte, die ihn nur unterdrückes halb wider ihn bei der Verbandsverwaltung beschwerten, wides wollten; viertens, daß er seine Mitarbeiter fortgesetzt beim Meiste beschuldigte, als machten sie ihm die Arbeit absichtlich kaput, trot dem dies nicht der Fall war; fünftens, daß er bei Verhandlunger wegen seiner Wiedereinstellung dem Betriebsingenieur behauptete in seiner Werkstatt sei fein Schlag" mehr, es würde weniger ge leistet wie früher; sechstens wurde er vor Gericht durch seine eigenes Beugen der Unwahrheit überführt. Mit Recht konnte der Ver teidiger in seinem Plaidoyer den Sah aussprechen, die Christliches brauchten auf diese Leuchte nicht stola zu sein, und er konnte fid sekretärs berufen, der ihm zunidte. Es sei noch einmal ausdrüdlid dabei auf die Zustimmung des anwesenden christlichen Arbeiten festgestellt, daß Bauer nach Beginn seiner Gründertätigkeit nod ein ganzes Jahre mitten unter freiorganisierten Kollegen arbeitete dann infolge von Differenzen mit dem Meister freiwillig aufhörte und jetzt in Bamberg , trop seiner Bergangheit, wieder ein Jaha unter freien Gewerkschaften arbeitet.
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Die Arbeitsvermittelung im Holzgewerbe bildet schon seit einiger Zeit den Gegenstand von Debatten im Holzarbeiterverband. Es wird lebhaft darüber geklagt, daß der paritätische Arbeitsnachweis von einem Teil sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeiter nicht die wünschenswerte Beachtung findet. Neben der Vermittelung durch den paritätischen Arbeitsnachweis Der Papst befundet hier eine Meinung von den Fach- spielt die Befehung von Arbeitspläßen durch die Zeitung und durch Bereinlern, die nicht alle Menschen mit ihm teilen. Es gibt umschauen immer noch eine große Rolle. Dieser Uebelstand macht Leute, welche die vom Papst Gelobten als sehr gehässige, sich besonders jetzt, wo eine große Arbeitslosigkeit herrscht, sehr skrupellos hetende, wüst schimpfende Schleicher bezeichnen, fühlbar. Würde der Arbeitsnachweis ausschließlich benutzt, so die lügen und verleumden und ehrliche Menschen mit ber- würde, da ja hier die Zuweisung von Arbeit der Reihe nach erfolgt, gifteten Pfeilen beschießen. Die Christen und Oberchristen suchenden verteilt. So lange aber neben dem Arbeitsnachweis noch die Last der Arbeitslosigkeit annähernd gleichmäßig auf die Arbeit werden einwenden: wenn böse Sozialdemokraten so etwas andere Arten der Arbeitsvermittelung üblich sind, wird ein gewisser sagen, dann ist das Verleumdung; der Papst gibt seinen Teil der Arbeiter immer bald wieder Arbeit finden, während der Segen nur für anständige, brave Christen, und wer das andere Teil um so länger unter der Arbeitslosigkeit zu leiden hat. Gegenteil behauptet, der beleidigt den heiligen Vater, der Für eine obligatorische Benutzung des paritätischen Arbeitsist ein arger Sünder und Missetäter. Wir brauchen uns nachweises sind die Arbeitgeber nicht zu haben. Sie wollen sich gegen solche Einwendungen nicht zu wehren, denn die vor die Möglichkeit erhalten, auch auf andere Weise die Arbeitsstellen stehende Charakteristik der Berliner stammt von christ. au besetzen. So kommt es, daß das Arbeitsuchen unter der Hand und durch Zeitungsinserate immer noch einen großen Raum einlichen Gewerkschaftführern! So schrieb z. B. fürzlich die nimmt. Um dieſem Uebelstande abzuhelfen, soll den Mitgliedern Letzte Nachrichten und Depefchen. des Holzarbeiterverbandes eine möglichst allgemeine Benutzung des paritätischen Arbeitsnachweises zur Pflicht gemacht werden. Mit dieser Angelegenheit hat sich kürzlich eine Vertrauensmännerversammlung des Holzarbeiterverbandes beschäftigt. Sie hat auch bestimmte Grundfäße für das Arbeitsuchen aufgestellt. Dieselben find in Form einer Resolution den Mitgliedern zur Beratung vor-- gelegt worden. Am Montag hielt der Verband in verschiedenen Stadtgegenden acht Mitgliederversammlungen ab, welche über die Resolution diskutierten. Bindende Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Die Resolution soll einer Gesamt- Vertrauensmännerversammlung zur Beschlußfassung vorgelegt werden. Sie lautet:
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christliche Baugewerfschaft" von den päpstlich Gesegneten folgendes:
" Die Berliner" Schleicher arbeiten nicht offen, aber um so schlimmer wirten ihre geheim abgeschossenen vergifteten Pfeile. Die ganze traurige Misere dieser Tätigkeit tritt in dem Berliner Vereinsleben politisch wie religiöser Natur zutage." Die christliche Metallarbeiter- Zeitung" machte sich diese Beichnung der Brüder in Christo zu eigen und bemerkte dazu: " Diese Mitteilungen der Baugewerkschaft" tönnen wir be. ftätigen.... Bon hier aus soll er seine Set- und Minierarbeiten gegen die christlichen Gewerkschaften betreiben."
In einer anderen Nummer der christlichen Metallarbeiter Beitung" schreibt der bekannte Herr Wieber:
Die Kampfesweise der Berliner "
gegen unsere christlichen Gewerkschaften hat seit ber Züricher Konferenz geradezu wüste, widerliche Formen angenommen. Jeder anständige Mensch fragt sich unwillkürlich, ob eine solche strupellose Heßerei mit christlicher, erst gar mit angeblich allein echt tatholischer Gesinnung" solcher Leute zu vereinbaren ist? Gott sei Lob und Dant haben mindestens 95 Prozent aller deutschen Katholiken eine ganz andere Auffassung von chriftlicher Demut, Bescheidenheit und Rächstenliebe, wie die Berliner " Fachabteilungsführer. Das darf unser größter Trost bei diesem unchriftlichen Schauspiel sein. Was die Berliner Führer jet an den Tag legen, ist nicht prinzipielle Gegnerschaft, nein, es ist frankhafter fanatischer Haß....
Es ist auch ganz unmöglich und zudem überflüssig, alle An griffe und Berleumbungen der Berliner " zurüdzuweisen." Dasselbe Organ macht in seiner Nr. 30 den Berlinern den Vorwurf, daß sie ihre eigenen Mitglieder beschwindeln und sagt:
Die Berliner Fachabteilungen sind nur ein gewerk. schaftliches Berrbild und können teine Bugkraft besiken. Ihre bisherige Tätigkeit und ihr ganzer Erfolg hat nur darin be. standen, innerhalb der christlichen Arbeiterbewegung Brunnenvergiftung zu betreiben und Bersplitterung und Verwirrung anzuftiften.
Und erst noch in der allerjüngsten Zeit veröffentlichte die Christliche Gewerkschaftspresse folgenden Bericht:
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Albertis Wahlkreis.
Koege, 13. Oktober. ( W. T. B.) Bei der heute im früheren Wahlkreis des Ministers Alberti stattgehabten Folkething Wahl wurde Redakteur N. Branfagar( linksradikal) mit 1432 Stimmen gewählt. Rechtsanwalt Lund Bei der ( Linke Reformpartei) erhielt 1035 Stimmen. Folkething- Wahl im Jahre 1906 war Alberti mit 1419 Stimmen gewählt worden, Bransagar erhielt 1330 Stimmen. Die heutige Versammlung erkennt an, daß durch das AnEin Zwischenfall im englischen Unterhause. fragen um Arbeit, sogenanntes Umschauen, die Löhne herabLondon, 13. Oktober. Im Unterhause trug sich in Verbindung gedrückt und Maßregelungen der Verbandskollegen herbeigeführt mit den Demonstrationen für das Frauenstimmrecht, die heute werden, daß ferner dadurch viele Kollegen materiell start ge- abend vor dem Gebäude stattfanden, ein Zwischenfall im Hause schädigt werden und eine lange Arbeitslosigkeit durchmachen selbst zu, während dort die Beratung des Gefeßes über Kindermüssen. Deshalb muß es Aufgabe der Organisation fein, das schutz stattfand. Eine Dame, die das Haus besuchte, und von Umschauen abzuschaffen und eine geregelte Arbeitsvermittelung einem Mitgliede der Liberalen im Foyer umhergeführt wurde, durch den Arbeitsnachweis anzuftreben.
Da jedoch eine sofortige Durchführung solcher Maßnahmen stürzte plöblich in den Sitzungssaal hinein und rief laut, man solle zurzeit noch nicht möglich ist, so macht es die Versammlung den bas Stimmrecht geben. Ihr Begleiter ergriff fie fofort und schaffte aufhören, über die Kinder zu diskutieren und zuerst den Frauen Mitgliedern zur Pflicht, daß fie nach jeder Richtung bemüht find, fie unter dem Hohngelächter der Parlamentsmitglieder aus dem eine bessere Benutzung des Arbeitsnachweises durch die Arbeiter Hause. Die Diskussion wurde dann fortgesetzt, ohne daß man von wie Unternehmer herbeizuführen. dem Zwischenfall weitere Notiz nahm.
ft in den einzelnen Branchen die Organisation genügend erstarkt, so sollen die Kollegen der Branche gehalten sein, unter Zustimmung der Ortsverwaltung das Umschauen zu verbieten und die regelmäßige Einstellung durch den Arbeitsnachweis au beschließen.
durch den Nachweis durchzusehen, dort gelten bis auf weiteres Wo es noch nicht möglich ist, die regelmäßige Einstellung folgende Regeln:
Schluß der außerordentlichen Stupsahtina- Seffion in Serbien . Belgrad , 13. Oktober. ( Meldung des Wiener t. t. Telegr.. Korr.- Bureau.) Die Stupschtina hat auf Antrag des Altraditalen meinden des Landes anzuschlagen. Die außerordentliche Session Cositsch einstimmig beschlossen, die gestrige Rede Jowanowitsche und die gestrige Resolution der Skupstina in sämtlichen Ge
1. Beim Bedarf von Arbeitskräften ist der Arbeitgeber darauf wurde alsdann durch königlichen Utas geschlossen. Morgen aufmerksam zu machen, daß er die Arbeiter vom Nachweise tritt die Stupsahtina zur ordentlichen Session aufammen. bezieht.
2. Weigert sich der Arbeitgeber, den Nachweis zu benußen, so sollen die Kollegen die zu besegenden Stellen selbst melden. 3. Unzulässig ist es, daß von Kollegen selbst Arbeitskräfte unter Umgehung des Nachweises nach den Betrieben bestellt werden. 4. In Branchen, in denen das Umschauen durch Beschluß verboten ist, dürfen auch die Angehörigen anderer Branchen nicht durch Umschauen in Arbeit treten.
5. Jeder anfangende Kollege soll sich durch die Arbeitsnachweisfarte beim Wertstattvertrauensmann legitimieren.
6. Die Nachweise anderer Vereine sind gesperrt.
Sonntagsruhe im Photographenberuf.
Aufgeschobene Wahlen in Bulgarien .
Sofia , 13. Oktober. ( Meldung des Wiener t. 1. Telegt. Storr.- Bureau.) Heute erscheint ein ufas, womit die für den 18. Oftober anberaumten Sobranje- Erfahwahlen wegen der Ein. berufung der Reservisten zur Waffenübung auf den November berschoben werden.
Liebestragödie.
Frankfurt a. M., 13. Ottober.( B. H. ) In Wiesbaden spielte sich, wie die Kleine Breffe" meldet, in der Kirchgaffe eine Liebes tragödie ab. Der Fabritarbeiter Lochbauer aus Fechenheim lauerte feiner Geliebten, dem 23jährigen Dienstmädchen Frankenbach auf
Herr Holz, seines Zeichens Arbeiterfekretär( Berliner Richtung), gehört auch zu denjenigen, welche Tag für Tag Moral und Sitte predigen, aber in der Praxis nach dem Grundsage handeln: Folget meinen Worten, aber nicht meinen Werfen". Denn dem Nächsten gegenüber verhalten sich die Berliner Moralprediger mitunter sehr unchristlich. Den besten Beweis hierfür Die Filiale VI( Photographen) des Verbandes der Stein- Schloß Born, auf und brachte ihr mehrere Messerstiche in die Brust hat die Betriebsversammlung des christlich- sozialen Metall- bruder, Lithographen und verwandter Berufe nimmt in der Woche bei; darauf schoß er sich eine Kugel in die linke Schläfe. Im arbeiterverbandes am 22. Mai in Malstatt- Burbach geliefert, vom 11. bis zum 18. Oktober bei den Inhabern photographischer städtischen Krankenhause starb er noch während der Nacht. Das in welcher Herr Arbeitersekretär Kloos den Gewerkschaftssekretär Ateliers eine Urabstimmung in der Frage der Sonntagsruhe Mädchen liegt hoffnungslos danieder. Peter Bäcker in einer höchst unchristlichen Art und Weise be- bor. Gleichzeitig findet am Donnerstag, den 15. Oktober, in schimpfte und fich des Hausfriedensbruches schuldig machte. Wendte Prachtsälen, Münzstr. 17, nochmals eine öffentliche Ber. Gegen Herrn Kloos hat bereits die Staatsanwaltschaft ein Versammlung statt, in welcher Genoffe I do über das Thema:„ Warum 20legico, 13. Oftober.( B. S.) Gestern abend wurde hier ein fahren eingeleitet. ist die Verlängerung der Sonntagsruhe eine Notwendigkeit und startes Erdbeben von vierzig Gefunden Dauer verspürt. Berantw, Redalt: Georg Davidſohn , Berlin . Inferatenteil verantw. Th. Glode, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co. Berlin SW. Sierau 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.
Erdbeben.