Diese dem Universitätslehrer im Unteroffizierstone angefünt: wer die Fähigkeit zum Richteramt erlangt hat", ist dies ungveifel-! Studenken, die, mit Knüppeln und Stöcken bewaffnet, in die bigte disziplinarische Bestrafung erfolgte dann wirklich. Aller- haft. Da nur Männer ins Richteramt berufen werden, ist die Versammlung der freiheitlichen Studenten eindrangen. Viele dings noch aus einem anderen Anlaß, nämlich weil sich Schüding Frau von der Rechtsanwaltschaft ausgeschloffen. Im Auslande von diesen wurden schwer verwundet und mußten ärztliche in einer politischen Rede gegen die standalöse Enteignungsvorlage ist man bekanntlich auch hierin Deutschland weit voraus, Hilfe in Anspruch nehmen. Die Ordnung wurde erst durch gewendet hatte. Sie erfolgte, obgleich Schücking selbst dem Der Kampf um die rote Kranzschleife. das Einschreiten der Universitätsbehörde wiederhergestellt. Kurator der Marburger Universität gegenüber seinen heftigen Ton bedauert und erklärt hatte, daß er sich fünftig einer haben vor einigen Tagen brei wadere Genossen ihr Leben lassen übergeben worden. Auf Zeche„ Schürbank" bei Aplerbeck( Bezirk Dortmund ) Die Schuldigen sind ermittelt und dem Disziplinargericht gemäßigteren Tonart befleißigen werde. Und man begnügte müssen. Bei der Beerdigung, an der sich wohl an 5000 Personen Während einer außerordentlichen Sigung des Prosich nicht damit, durch diese disziplinarische Strafverfügung dem beteiligten, verursachte die Polizei einen ergernis erregenden fessorenrats erschien eine aus fünfhundert Studenten Professor verheßende Agitation" und Verlegung des einfachsten Zwischenfall. Auf dem Wege zum Friedhofe ließ fie plöglich den bestehende Deputation, welche die Bitte aussprach, die Pflicht- und Anstandsgefühls" vorzuwerfen, sondern man eröffnete Trauerzug halten und forderte die Entfernung der roten Schleife Universität nicht zu schließen und die Vorlesungen vor Unterihm kurz darauf amtlich, daß er auf Veranlassung des Kultus- von dem von der Partei gewidmeten Kranze. Da aber das Dort- brechungen zu schüßen. Der Professorenrat beschloß demministers nicht mehr zur juristischen Prüfung in Kassel heran- munder Gericht wiederholt erkannt hat, daß eine rote Kranz gegenüber, den Minister zu ersuchen, die Universität gezogen werde! Außerdem aber wurde dem Gemaßregelten ver- schleife zulässig ist und nur anormal veranlagte Personen daran bis zum 22. d. Mts. zu schließen, da eine Wiederholung fichert, daß der Kurator vom Ministerium mit Erhebungen dar. Anstoß nehmen können, leisteten unsere Genossen der polizeilichen über beauftragt sei, ob er in seine Vorlesungen politische Aus- Aufforderung keine Folge. Darauf versuchte die Polizei sich der der Zusammenstöße möglich sei. Kiew , 15. Oktober. Die Vorlesungen an der Schleife mit Gewalt zu bemächtigen. Ein Polizist trat hinzu und führungen einflechte, in Vorlesungen, deren Gegenstand rig die Schleife vom Kranze. Unsere Genossen reklamierten aber Universität, die heute fortgesetzt wurden, wurden durch eine allgemeine Staatslehre und ähnliche poistische ihr Eigentum und es gelang ihnen auch, die Hälfte der Schleife, um 11 Uhr morgens veranstaltete Studentenversammlung auf welcher die Widmung angebracht war, dem Beamten wieder unterbrochen. Da eine große Erregung und UnDas ist die Lehrfreiheit in der liberalen Blodära! zu entreißen. Das Auftreten der Polizei rief bei den Leid- ordnung entstand, rückten auf Ersuchen des Rektors in das tragenden einen Sturm der Entrüstung hervor. Merkwürdiger- Universitätsgebäude Militär und Polizei ein, welche weise ließ es nachher die Polizei ruhig geschehen, daß der wieder die unruhigen Elemente entfernten und die Ordnung wiederzurüderoberte Teil der roten Schleife auf dem Grabe niedergelegt herstellten. Dann wurden die Vorlesungen wieder auftourde. War die Wohllöbliche nun zur besseren Erkenntnis gc= fommen 2
Fächer bildeten!
Ein Vertreter der christlichen Nächstenliebe. Ein katholischer Kaplan in Schwiebus hat es mit seinen Befugnissen und den Lehren seiner Kirche für vereinbar gehalten, einem Genossen folgenden Schreibebrief zuzusenden: Schwiebus, 13. 10. 08.
Auf Ihr Schreiben vom 12. d. Mts. gebe ich Ihnen zu wissen: 1. Sobald Sie Ihre Kinder noch etwa einen Monat lang vom Kirchenbesuch abhalten, beantrage ich bei der Königl. Regierung Fürsorgeerziehung für Ihre Kinder wegen religiöser Verwahrlosung. 2. Sobald Jhre Kinder mir auf die Frage, ob sie die Kirche besucht haben, die Antwort verweigern, übergebe ich Sie dem Staatsanwalt wegen systematischer Aufhetzung und Aufreizung gegen die Schulautorität. Hoinka als Religionslehrer.
Zum Moltke- Harden- Prozeß.
genommen.
Die Ermordung Herzensteins. Wiborg , 16. Oktober. Wegen Beteiligung an der Ermordung Die Blätter für Rechtspflege" veröffentlichen ein am 14. Juli bieses Jahres gefälltes Urteil des zweiten Straffenats des Kammer- des früheren Dumaabgeordneten Herzenstein wurde der Angeklagte gerichts über eine im Moltke- Harden- Prozeß viel erörterte juristische Bolownjem vom Schwurgericht zu sechs Jahren Aucht. Streitfrage. Der Senat traf in einem dem Hardenprozeß rüdficht- haus verurteilt. Der russische Galgen. lich der Rechtslage analogen Fall seine Entscheidung dahin: Falls
in einem Privatklageverfahren die Staatsanwaltschaft die Straf- Vor einigen Tagen nahm die Session des Garatower verfolgung im öffentlichen Interesse übernimmt, fo erfolgt Kriegsgerichts ein Ende. Im Verlauf der drei Monate, da nicht eine Einstellung des Privattlageverfahrens; die Session anhielt, wurden vierzig Todesurteile gefällt, hat die Staatsanwaltschaft das von denen fast alle vollstreckt wurden. Kein einziges Bitt. bielmehr gesuch des Gerichts um Milderung der Strafe wurde von den Ober schwebende Verfahren lediglich fortzusetzen." Die ausführlichen Erkenntnisgründe kommen zu dem von uns henkern in Petersburg berücksichtigt.- bereits bei Auftauchen der Streitfrage berfochtenen Standpunkt, daß Der Herr Kaplan ist offenbar ein paar Jahrhunderte zu Wortlaut und Zweck der§§ 417 und 438 Str.-P.-D. der im HardenVergiftungen im Gefängnis., spät geboren. Er hätte sicherlich die Qualitäten besessen, als Am 6. Oftober sollten in Kiew drei Personen, Ssenowenfo, Streiter der ecclesia militans solch verruchte Seger- natür- prozeß betätigten entgegengesetzten Anschauung der Staatsanwaltschaft Strawischento und die Lehrerin Brissiaschnut, die vom Kriegsgericht tlar entgegenstehen. Das Reichsgericht gelangte in früheren Ent- zum Tode verurteilt waren, hingerichtet werden. Den Verurteilten lich nur aus fanatischer Sorge um ihr und ihrer Nächsten scheidungen zu der Ansicht, der Staatsanwalt tönne das gesamte gelang es, fich Gift zu verschaffen, das fie einige Tage vor der Seelenheil auf den Scheiterhaufen zu schicken. Heute wird er feinen Glaubenseifer schon ein wenig vorausgegangene Verfahren annullieren durch die durch keinerlei rechts- Sinrichtung zu sich nahmen. Die Lehrerin Prisfiaschnut starb inzügeln müssen. Denn es sei ihm hiermit flargemacht, was geschichtlichen Kenntnisse getrübte Empfindung, die vom Staatsanwalt folge der Bergiftung, Ssenowenfo und Krawtschento jedoch wurden er eigentlich selbst wissen sollte, daß die Kirche keinerlei Recht wie die von den Verletzten durch direkte Anrufung des Gerichts ein- Tage offiziell" hingerichtet zu werden. Der russischen Gerechtigin die Hand genommenen Verfahren bedeuteten etwas völlig anderes bom Gefängnisarzt nach langer Mühe gerettet- um am folgenden hat, die Kinder zum Kirchenbesuch zu zwingen. Den Eltern steht vielmehr das Recht zu, über die Religionsangehörigkeit geleiteten Straffachen. Im Prozeß Moltke- Harden selbst dürfte Ein- feit" ist nun Genüge getan. ihrer Sinder selbst zu bestimmen. Wir würden dem Vater stellung des Verfahrens wegen Verjährung des langen Prozesses sogar raten, das dem eifernden Geistlichen dadurch eindringlich Ende sein. Noch jetzt ist Beschwerde gegen die auch nach Ansicht des zu Gemüte zu führen, daß er den Austritt der Kinder aus Rammergerichts ungefeßliche Einstellung des Privattlageverfahrens zuKonstantinopel, 16. Oftober. Bagdad war gestern lässig. hat sie Erfolg, so wäre über die Berufung vor einem Dreider Landeskirche bewerkstelligt! Vollends ein blinder Schreckschuß ist die Drohung des männerfollegium zu verhandeln. Der erneuten Verhandlung stände der Schauplatz von Unruhen. In die dortige MohamendKaplans mit der Denunziation bei der Staatsanwaltschaft. aber die Verjährung hindernd im Wege. Aus zwei Gründen. Nach Moschee hatten fich Muselmanen, Christen und Juden verwelche fammelt behufs Einigung über ein Programm. Die Moschee zutreffender, freilich auch wieder bestrittener Ansicht Vielmehr würde es dem Staatsanwalt gar nicht sonderlich juristische Frage gibt es, für die nicht auch falsche Entscheide war früher nie von Andersgläubigen betreten worden. Ehe schwer fallen, den Spieß umzukehren und gegen den Kaplan konstruiert werden können?- kann die Handlung eines nicht zu noch die Beratungen beginnen konnten, wurden im Innern wegen seiner Drohung ein Verfahren einzuleiten! ständigen Richters die Verjährung nicht unterbrechen. Land- der Moschee die Christen und Juden ange= gerichtsdirektor Rehmann und seine Sammer war aber nach dem oben griffen, wobei zahlreiche Verlegungen vorWie bestimmt verlautet, soll im nächstjährigen Militäretat ein Dargelegten nicht zuständig. Kommt als zweiter Grund hinzu, daß famen. Hierauf plünderten Araber einen Teil des Ersatzschiff für die„ Hohenzollern " gefordert werden. Bei den auch der in einigen Beitungen angeblich auf Grund eigener An- Geschäftsviertels. Der Basar in Bagdad ist seit gestern gesperrt.legten Kaiserreifen soll sich herausgestellt haben, daß die alte gaben des Direktors Lehmann aufgestellten Behauptung, der neue Hohenzollern " nicht mehr allen Ansprüchen, insbesondere auf Termin in dem Bewußtsein, daß es in ihm zur Verhandlung nicht Schnelligkeit, genüge. Die jetzige Hohenzollern " ist einem kleinen tommen fönne, lediglich zwecks Verjährungsunterbrechung anberaumt Kreuzer ähnlich gebaut und wäre im Ernstfalle als Hilfskreuzer sei. Trifft das zu, so liegt nur eine Scheinhandlung des Nichters verwendet worden. Der Neubau soll mehr Lurusschiff werden und vor. Eine solche ist nicht geeignet, einen Rechtseffekt hervorzubei seinem Bau soll mehr als auf der Hohenzollern " auf Be= bringen. quemlichkeit und Komfort Rücksicht genommen werden. Nach dem bereits angefertigten Modell ist das Schiff so gestaltet, daß es für den Krieg wegen seiner hinteren hohen Aufbauten nicht Verwendung finden kann. Es soll jedoch eine Geschwindigkeit von 24 Seemeilen erhalten, so daß es als Depeschen- oder noch besser
Im Zeichen der Sparsamkeit.
als Lazarettschiff für die Front sehr gut geeignet wäre. Das Schiff soll Wilhelm II . zu seinen Reisen dienen. Es ist ein starkes Stüd, in einer Zeit der Finanzklemme aus den Taschen der Steuerzahler den Bau eines Lurusschiffes bestreiten zu wollen, das lediglich den persönlichen Zwecken des Kaisers dient. Wo bleibt denn die Sparsamkeit?
Köller geht.
Staatsfefretär bon Röller tritt zurüd. Er ist am 15. Oktober von seinem Urlaub zurückgekehrt uno hat sofort fein daß er am 15. oder 16. November seine amtlichen Befugnisse an feinen Nachfolger übergeben wird. Sein Nachfolger soll Freiherr
von Pulach werden.
Der würdige" Landwehr- Unteroffizier und Streiter gegen die Sozialdemokratie.
Oesterreich. Ministerkrise?
Amerika.
Die politische Korruption.
Omaha , 16. Oftober. Gouverneur Sastell strengte einen Prozeß auf Schadenersatz in Höhe von 600 000 Dollar gegen Hear st wegen Verleumdung an. Der Prozeß ist eine Folge von Hearsts kürzlich veröffentlichten Enthüllungen über Haskells anaebliche Beziehungen zur Standard Dil Company.
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Aus der Partei.
Landtag von der Regierung verta gt worden. Dies ist Infolge der gestrigen Sturmszenen ist der böhmische zunächst ein Erfolg der deutschen Obstruktion. Die Versuche der Regierung, eine Einigung zwischen Deutschen und Unsere Toten. Ein alter Parteigenosse ist in Nürnberg in Tschechen herbeizuführen, sind gescheitert. Aus Wien wird dem Versicherungsbeamten Johann Siebenbürger dahinbereits gemeldet, daß der tschechische Handelsminister Dr. gegangen. Er trat schon als blutjunger Schuhmachergeselle in Fiedler und der tschechische Landsmannminister Praschef Würzburg in die Bewegung ein und spielte bald eine führende infolge der Bertagung des böhmischen Landtags ihre Rolle. Ende der siebziger Jahre kam er nach Nürnberg , wo er De mission gegeben haben. Bestätigt sich diese Meldung, während der Zeit des Ausnahmegefeges eine eifrige agitatorische so wäre auch die Stellung des Gesamtkabinetts unhaltbar. Tätigkeit sowohl für die Partei als auch für seine Gewerkschaft entfaltete. Er kandidierte wiederholt im Reichstagswahlkreise Denn das Ministerium Beck ist ein Koalitionsministerium, in dem alle nationalen Parteien vertreten sind. Der Austritt Bayreuth . Nach dem Fall des Sozialistengefeges machte er mit den schon vor längerer Zeit ebenfalls verstorbenen Genossen Erhart und der Tschechen müßte daher die Demission des Gegeltner eine Hausagitationstour durch die schwarze Oberpfalz und famtministeriums nach sich ziehen. die weltentlegenen Winkel Oberfrankens , wobei er in wochenlanger mühevoller Arbeit, vielfach von der Polizei gehezt und in der ungefeßlichsten Weise schikaniert, den schwierigen Boden lockerte für die Saat des Sozialismus. Die Not des Lebens hat Siebenbürger im reichsten Maße fennen gelernt, er fand nirgends Arbeit und mußte fich fümmerlich durchs Leben schlagen, bis er zulegt bei der VerJahren fonnte er sich wegen feines tränklichen Zustandes nicht mehr ficherungsgesellschaft Viktoria" unterkam. In den letzten zehn tätig am öffentlichen Leben beteiligen.
Die Bertagung des Landtags besiegelt wohl auch das Schicksal der Wahlrechtsvorlage. Es ist ein Zeichen der frivolen Politif, die die bürgerlichen Chauvinisten treiben, daß sie den Landtag gerade in dem Moment aus den nichtigsten Ursachen sprengen, in dem endlich auch die Arbeiterklasse in dem größten Landtag der Monarchie eine, wenn auch unzureichende Vertretung erhalten sollte. England.
Greyson.
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Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Nicht alle Leutnants find so schlecht.
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Als Bekämpfer der Sozialdemokratie stellte sich am Mittwoch tem Striegsgericht der 38. Division in Erfurt der Unteroffizier der Landwehr 1. Aufgebots, jezige Schneidemüller Albert Wizmann aus Wölfis bei Ohrdruf vor. Er hat von 1899 bis 1901 in Meiningen gedient. Es war gegen Wikmann ein Berfahren auf Degration eingeleitet worden, weil er wegen versuchter Erpressung zu acht Tagen Gefängnis verurteilt worden ist. Die gegen das Urteil eingelegte Revision wurde vom Retchsgericht verworfen. Die Verurteilung wegen versuchter Erpressung ist erfolgt, weil Wizmann an einen Zeugen, der in einem Zivilprozeß gegen London , 16. Oftober. Unterhaus. Die Beratung des Genoffe D. Paiiehl vom Boltsboten" zu Stettin ihn ausgesagt, einen Brief geschrieben hat, in dem er ihm Meineid Schantstättengefeßes wurde wieder aufgenommen. Nachdem die war wegen Beleidigung jämtlicher preußischer vorwarf, er wolle den Zeugen aber nicht deswegen anzeigen, wenn Beratung bereits vier Stunden gedauert hatte, betrat Grayson Beutnants von der Straftammer Stettin zu drei dieser ihm seine Zeugengebühren im Betrage von 10 M. abliefere. Das Haus, um dagegen zu protestieren, daß anstatt der Be- Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Boltsbote" hatte den Wigmann war in dem betreffenden Zivilbeleidigungsprozeß zu ratung der Frage der Beschäftigungslosen diejenige des Brief eines Leutnants gloffiert, worin der Schreiber unter anderem einer geringen Geldstrafe verurteilt worden, hatte aber etwa Schantstättengefeßes vorgenommen worden. Er weigerte sich, von fagte, er habe ein nettes Mädchen von 17 Jahren fennen gelernt; 150 M. Kosten zu zahlen. Der Vertreter der Anklage behörde seinem Proteste abzulassen und blieb trob der Befehle des Sprechers der Kamerad fönne fich gar nicht denken, wieviel Bullen Seft er Kriegsgerichtrat Seim beantragte, die Degration bei seinem Standpunkte. Premierminister Asquith beantragte gebraucht habe, um sie zu verführen. Leider läge er jetzt auszusprechen im Interesse der Disziplin und des Ansehens daher, daß Grayson von seinem Amte als Deputierter wieder im Ritterschlößchen( der Baracke für Geschlechtsdes Unteroffizierstandes. suspendiert werde. Der Antrag wurde darauf ein- franke), doch sei er schon wieder unglücklich verliebt und das Der Angeklagte Wigmann wies zu seiner Verteidigung darauf it immig angenommen. Grayson lachte ironisch und fragte: Mädchen auch in ihn. Vielleicht werde etwas daraus usw. Der hin, daß er bisher in Wölfis tüchtig gegen die SoWo ist jetzt die Arbeiterpartei? Hierauf erhielt Grayson den Be- Artikel hatte nun die Verworfenheit, die aus dem Briefe spricht, zialdemokratie gearbeitet habe, er sei fchon fehl, das Haus zu verlassen, und ging mit dem Ausrufe hinaus: charakterisiert und dabei gesagt, der Leutnant ſei der Typus einer e Jahre beim Kriegerverein, für den er tüchtig Ich verlasse das Haus mit Vergnügen. Gattung" und der Brief ein wertvoller Beitrag zur Charakteristik wirte. Seine Bemühungen um Abwendung der Degration hatten des preußischen Leutnants". Darin wurde eine unzulässige Erfolg. Das Kriegsgericht erkannte dahin, daß die be Berallgemeinerung der vom Gericht als richtig anerkannten Tatantragte Degration abzulehnen sei. Kriegsgerichtsrat Rotermund führte aus, daß das Kriegsgericht im vorliegenden Falle die De gration wohl aussprechen könne, aber nicht müsse. Es sei trafmildernd in Betracht zu ziehen, daß nur der Versuch einer Erpressung gemacht wurde.
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Eine Anklage.
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London , 16. Oktober. Gegen den sozialdemo- fachen und eine Beleidigung der preußischen Leutnants gefunden. fratischen Abgeordneten Thorne ist das Ver fahren wegen Aufreizung eingeleitet worden, weil er vor einigen Tagen in einer Versammlung des sozialdemokratischen Arbeitervereins gesagt haben soll, fie möchten doch lieber die Bäckerläden stürmen, als hungern,-
Rußland.
Der Studentenstreif.
Genosse Baffehl hatte Revision gegen das Urteil eingelegt. Das Reichsgericht verwarf sie, nachdem der Reichsanwalt erklärt hatte, der Tatbestand des Beleidigungsparagraphen 185 sei zwar dürftig begründet, das Urteil könne aber nicht beanstandet werden. Durch den Artikel feien alle Leutnants auf das Niveau des Briefschreibers, eines Menschen von größtem Tiefstand und größter moralischer Bertommenheit, herabgebrüdt worden.
Frauen als Verteidiger im Strafprozeß. Durch bayerische Ministerialberoronung wird angeordnet, daß fünftig im Strafverfahren gegen Jugendliche Frauen als Verteidiger zugelassen werden, um die Gefahren einer Hauptverhandlung von den Jugendlichen abzuwenden. Nach der Strafprozeßordnung können übrigens schon jetzt Frauen vor Gericht als Verteidiger zugelassen werden. Anders steht es mit der Zulassung der Frauen zur Rechtsanwaltschaft überhaupt. Diese scheitert bei dem gegenwärtigen Rechtszustande schon am§ 1 der Rechts. Streifbrecherdiensten kommandiert ist. Das von uns gestern Wenn auch vereinzelt der Beschäftigungsgrad in den ver anwaltsordnung. Nur an Männer ist dort gedacht. Bei der gemeldete Handgemenge in der Petersburger Studenten- fchiedenen Bweigen des Holzgewerbes eine Belebung zeigt, so bleibt Faffung: Bur Rechtsanwaltschaft tann nur zugelassen werden, versammlung entstand durch einen Ueberfall echtrussischer doch die Gesamtlage noch immer recht unbefriedigend. Am
Wie bereits erwähnt, besitzen die Schwarzen under t" auch eine Studentenorganisation, die jetzt zu
Aus Induftrie und Handel. Zur Lage im Holzgewerbe.