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da weder die Behörden noch die Deffentlichkeit für ihre weitere Sicherheit garantieren tönne. Ab heute ist in Serbien   der Paße zwang eingeführt.

Herford  , den 17. Oftober.

Die unfittliche" Steuer.

Verpflichtung aufzuerlegen, bon jeder politifchen Der vestfälische Bauernverein, ber vorwiegend aus Partei das führende Blatt, nicht nur in den Verkaufs­Sentrumsleuten besteht, hielt am Donnerstag in Münster   seine ständen vorrätig zu halten, sondern auch in den Körben der die Büge bedienenden Zeitungsausträger feilzubieten. Ausge Generalversammlung ab. Außer der Erledigung der geschäftlichen schlossen sind sozialdemokratische Blätter." Chriftlich- fozialer Parteitag in Herford  . Angelegenheiten galten die Verhandlungen der Stellung Dieser geplante Utas spiegelt wieder einmal den urreaktionären nahme des Vereins zu der Erbschaftssteuer. Der Redner, Juntergeist, den alle preußischen Regierungsatte atmen. Und so Am nächsten Montag. Dienstag und Mittwoch finden hier in Gutsbesizer Wentrup, wandte sich gegen die Ausdehnung der reaktionär der Plan ist, so lächerlich ist er zugleich! Denn so Herford   die Verhandlungen des 12. chriftlichsozialen Parteitages statt. Reichserbschaftssteuer auf Kinder und Ehegatten, diefes Projekt sei standalös es ist, die sozialdemokratische Preffe vom Buchhandlungs­unannehmbar, zunächst aus sittlichen Gründen. Man betriebe an den preußischen Eisenbahnen auszuschließen, obwohl doch Die hiesige chriftlichsoziale Parteileitung hat recht umfassende misse es als eine Härte bezeichnen, wenn innerhalb der gegebenen die fozialdemokratische Partet verfassungsmäßig genau die gleichen Borbereitungen getroffen, die in der Hauptsache der Agitation dienen Frist von drei Monaten nach dem Erbfall der Steuerfistus an die Rechte besigt wie jede andere Partei, so kleinlich und albern wäre follen. Neben einer großen öffentlichen Versammlung am Sonntag - die Vorstellung, durch solche Nadelstiche der Sozialdemokratie irgend nachmittag, in der laut Ankündigung die Herrn Wallbaum, Nüffer. Witwe des Erblaffers, die sich kaum von dem harten Schicksalsschlage welchen Abbruch tun zu können! Dr. Burchardt, Liz. Mumm, Behrens, Rippel und andere sprechen erholt habe, wenn er an die Kinder herantrete mit der Forderung: werden, finden 21 Versammlungen in Herford   und der nächsten Gebt Rechenschaft von Eurer Haushaltung, wenn er an sie das Ver­Umgebung statt. Die Versammlung am Sonntag tagt in dem langen stelle, unter dem Gewissenszwange der eidesstattlichen Ver­sicherung den erbschaftssteuerpflichtigen Nachlaß anzugeben. größten Saale der Stadt, im Schüßenhofe".

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Die Bolksschule in Württemberg  .

Die Volksschulkommission der Zweiten Stammer hat den Antrag der Volkspartei, die Schulpflicht allgemein und obligatorisch von 7 auf 8 Jahre zu erhöhen, abgelehnt und den Regierungsentwurf, der diese Erhöhung nur fakultativ macht, angenommen.

Die Antwort der Polen   auf das Sprachenverbot im Reichsvereinsgeseh.

Man sollte meinen, wenn die Hinterbliebenen in ihrer Trauer Nicht ohne Absicht ist Herford   zur Abhaltung des Parteitages bestimmt worden, die christlichsoziale Parteiströmung soll damit in es nicht für unfittlich fanden, den Nachlaß anzutreten, wobei sie Minden  - Ravensberger Lande gestärkt werden. Aber ebenso, wie gewiß bei allem Schmera forglich darauf geachtet haben, daß sie es der christlichsozialen Partei mit ihrem Plan, die Arbeiter von dabei nicht zu kurz kamen; dann fann es fie auch nicht in ihrem Sittlich der Sozialdemokratie abzuwenden und um ihre Fahne zu fant- teitsgefühl verlegen, wenn drei Monate nachher der Fiskus an sie In der polnischen Presse wird gegenwärtig angeregt, stumme meln, im ganzen Reiche ergeht, ergeht es ihr auch hier. Sie tut berantritt mit dem Ersuchen, die Höhe ihres Erbes anzugeben und Versammlungen" zu veranstalten. Es sollen Wolfsversammlungen der sozialdemokratischen Partei nicht den geringsten Abbruch. Die davon die gesetzlich vorgeschriebene Steuer zu zahlen. Nachdem der Redner noch einige Gründe rechtlicher und wirt- einberufen und polizeilich angemeldet werden, in denen kein Wort Absicht, Minden- Ravensberg   zu einer Domäne der christlichsozialen Bewegung zu machen, besteht schon länger und ward wohl un- schaftlicher Art gegen die Ausdehnung der Erbschaftssteuer angegeben gesprochen wird. Auf den Tischen aber sollen gebrudte Reden und Die Broschüren, Lieder usw. ausliegen. Ebenso sollen auf den Tischen zweifelhaft die Aufstellung des Liz. Mumm als Landtagstandi- hatte, nahm die Versammlung folgenden Beschluß an: daten im hiesigen Wahlkreise von diesem Gedanken getragen. An- Generalversammlung des westfälischen Bauernvereins erblickt in der Plakate aufgestellt werden etwa des Jubalts: Hier fann man sich Anmeldungen zum polnischen Geverffchaftsverband entgegen gebracht erscheint es uns deshalb, die Kandidatur des Herrn Liz. Ausdehnung der Meichserbschaftssteuer auf Ehegatten und Kinder als Mitglied des Bolenbundes eintragen lassen" oder Hier werden eine schwere Bedrückung und Gefährdung der gesamten Landwirt- genommen". Selbstredend wird der Polizei ein angemessener" Mumm bei dieser Gelegenheit tura au fennzeichnen. Die Kreise Bielefeld   und Herford  - Halle bilden einen gemein- fchaft, insbesondere des ländlichen Mittelstandes und eine Plaz angewiesen. Diese Steuer hat 8wei folcher ftummer Versammlungen hat der polnische gewerk famen Wahlkreis mit drei Abgeordneten zum Landtage. Um jeben verderbliche Lockerung der Familienbande. und steht schaftliche Verband in Essen   und in Bruckhausen abgehalten. Jm Preis sollte nun Herrn Liz. Mumm ein Mandat verschafft werden ihre schweren sittlichen und rechtlichen Bedenken und so verbündeten sich die Christlichsozialen mit den Konferva- in auffallendem Widerspruch mit verschiedenen vom Staate in Hinblick darauf, daß das neue Vereinsgesetz den Gebrauch der tiven. Der konservativen Partei wurden zwei Mandate und den legter Zeit getroffenen Maßnahmen, wie Anerbenrecht, Entschuldung polnischen Sprache nicht geftattet, hatte man bie Hauptrede zuvor Christlichsozialen ein Mandat zugestanden. Genau wie die kon des ländlichen Grundbesizes und der geplanten Witwen- und Waisen natürlich drucken lassen und zwar in polnischer Sprache. Diese wurbe an bie zahlreich erschienenen Polen   in Essen   waren etwa fervativen Standidaten gewählt wurden, genau so wäre auch der versicherung. Während hier allgemein das Bestreben obwaltet, die 1500, in Brudhaufen etwa 1000 Berfonen zugegen im Ber Herr Liz. Mumm gewählt worden, wenn es nicht die Sozialdemo- unvermeidlichen Härten, welche jeder Erbgang mit sich bringt, zu fammlungslokal verteilt, und jeder einzelne las fie, still freilich. fraten in ihrer Eigenschaft als ausschlaggebende Partei berhindert erleichtern, ist es nicht angängig. denfelben Erbgang gleichzeitig zu Alsdann wurden die zur Annahme bestimmten Refolutionen hätten. Die sozialdemokratischen Wahlmänner gaben nämlich dem besteuern. Die Generalversammlung spricht sich daher einmütig an eine Tafel gefchrieben und dann angenommen. freifinnigen Kandidaten Lorenz, welchem Munim gegenüberstand, unb auf das allerentfchiedenste gegen die geplante ihre Stimme, und so ging Lorenz mit großer Majorität aus der Ausdehnung der Reichserbschaftssteuer auf Ehegatten und Kinder aus, mag dieselbe nun als Nachlaßstener oder als Erbschaftssteuer Wahl und zwar schon im ersten Wahlgange hervor. gedacht sein, in Menten oder in irgend einer anderen Form be­ansprucht werden.

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Hehlerdienste des Blockfreisinns!

Chriftliche Arbeitervertreter.

Wie wir schon meldeten, hat sich dieser Tage( Donners­tag) bas Stadtverordnetenkollegium in Köln   mit der Arbeitslosenfrage befaßt. Im Mittelpunkte der Ver­handlung stand der Antrag der Kartellkommission der freien Gewerkschaften. Merkwürdigerweise! Denn früher als der Antrag ber freien Gewerkschaften, nämlich schon am 8. September, war ein Antrag des christlichen Gewerf.

Herr Liz. Mumm hat nach seinem Durchfall, wie auch schon andere Herren vor ihm, erklärt, daß man ihn deshalb heraus­gewählt habe, weil man ihn fürchte! Wir brauchen wohl nicht erst zu sagen, daß sich die Stellungnahme der Sozialdemokratie nicht Eine liberale" era verhieß bekanntlich der Blockfretsinn, als aus der Furcht vor Herrn Liz. Mumm, sondern nur aus Meinlich­Feitsbestrebungen ergeben hat. Wer Gelegenheit hatte, die christlicher sich der Realtion in die Arme warf. Mindestens auf dem Ge­fozialen Wahlarbeiten" im hiesigen Wahlkreise mit anzusehen, biete der Kulturpolitik sollte dem liberalen Geifte eine Gaffe ge- fchaftstartells eingegangen. Es geschah das Unglaubliche, daß den tonnie nur der Wunsch beseelen, daß Herr Mumm denn doch brochen werden, weshalb man den Hottentottenblock in einen feiner der vier Zentrumsredner, darunter der Hauptvorsitzende Kulturblod" umtaufte. Namentlich das System Stubt sollte des christlichen Holzarbeiterverbandes, Kurtscheid, des Antrages lieber einem anderen Wahlkreise erhalten bleiben möge. Aber auch in den Kreisen der christlichsozialen Arbeiter erregte fallen. Stubt ging denn auch, aber es fam Holle  , ber das System der christlichen Gewerkschaften Erwähnung tat! Man darf ge­das Wahlbündnis mit den Stonservativen Bedenken und Miß- Studt mit allem Eifer und Brutalfter Rücksichtslosigkeit fortsette. spannt sein, was die Mitglieder des christlichen Verbände zu stimmung. Die Annahme, daß es schließlich die christlichen Führer Der Fall des Professors Schüding ist dafür zwar bei dieser Art Vertretung ihrer Interessen fagen werden! doch nicht mit den Armen, sondern mit den Reichen halten, fand weitem nicht der einzige oder auch nur der schlimmste, aber dennoch Daß der Antrag des christlichen Startells den Stadt­man bestätigt und gar mancher arme Tabatarbeiter aus dem Heim- ein flaffischer Beweis. Daß Holle   Volksschullehrer furanzte und verordneten der Zentrumspartei   außerordentlich unangenehm maßregelte, mochte dem Freifinn noch als alte preußische Tradition war, stand von vornherein fest, denn er forderte unter anderem, arbeitgebiet wandte sich von der christlichsozialen Richtung ab- gelten; aber daß holle   auch Universitätsprofefforen daß bei der Beschäftigung der Arbeitslofen als Arbeits­nach links! Der Parteitag und die dabei inszenierten Veranstaltungen gleich Unteroffizieren behandelt, das würde zweifellos in der ge- bedingungen die für die betreffenden Berufe geltenden Sohn. follen nun dazu beitragen, das Ansehen der christlichsozialen Partei famten Freisinnspresse einen einmütigen Entrüstungs- tarife Geltung haben sollten. Daß man den Antrag aber schrei ausgelöst haben, wenn der Freifinn eben nicht Regierungs- schnurstrads tofschwieg, wird vermutlich auf einen Be­in Minden- Ravensberg   wieder zu heben. partei und ihm daraus die Verpflichtung erwachsen wäre, das schluß der Fraktion der Zentrumsstadtverordneten zurück­Maul zu halten, auch wenn der Stultusminister den Stultur- zuführen fein; denn Sentrumsleute durften doch nicht block" dem Hohngelächter der Welt preisgibt! Bei dem Fall Walter Schüding handelt es sich, wie das Berl. gegen einen Antrag der Zentrumsgewerkschaften reden und Tagebl." betont, nicht um einen sozialdemokratischen Privatdozenten, sondern um einen liberalen Profeffor! Und dieser gemaß­regelte, unter Kontrolle gestellte Professor ist, wie das Berl. Tage­blatt" weiter hervorhebt, Mitglied der Blockparteien":

Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 17. Oftober 1908. Agrarkonservative ,, Opferwilligkeit".

Ein Teil der Konservativen, vornehmlich der Großgrund­befizer, ist berschnupft darüber, daß die Kreuzztg." für die Beschränkung der geplanten Sydowschen Nachlaßsteuer auf entferntere Verwandte des Erblaffers und für die Auf­bringung des dadurch entstehenden Steuerausfalls airfa 45-50 Millionen Mark- durch eine Art Reichsvermögens­steuer plädiert hat. Mit der Beschränkung der Nachlaß Steuer find natürlich die Junker ganz einverstanden, nicht aber mit dem Vorschlag der Deckung des Einnahmeausfalls durch eine Reichsvermögenssteuer. Soll auch nach dem Plan der Kreuzztg." diese Vermögenssteuer nicht direkt durch das Reich, sondern von den Einzelstaaten in der Form eines Zu­schlages zu den einzelstaatlichen Vermögenssteuern oder, wo solche nicht bestehen, durch Einführung einer besonderen Ver­mögensabgabe erhoben werden, so würden an solcher Steuer doch auch die fonservativen Großgrundbesizer mitzutragen haben; und solche Mitwirkung bei der Steueraufbringung widerspricht ihren hohen Begriffen von Opfermut", Bater­landsliebe" und Aufopferung für das Gemeinwohl", von denen die konservativen Blätter täglich in ihrer Verlogenheit faseln. Die Deckung des durch die Einschränkung der Nach laßsteuer entstehenden voraussichtlichen Steuerausfalles soll durch Besteuerung des mühelosen Gewinnes" ge­schehen, falls das aber nicht möglich ist, durch erhöhte Ver­brauchsabgaben, d. h. durch weitere Steuerbelastungen der Genußmittel der breiten Volksmasse.

So schreibt denn, ärgerlich auf ihre feudale Kollegin, die " Deutsche Tageszeitung":

Er gehört der freifinnigen Bereinigung an, steht, soweit wir wissen, noch nicht einmal auf dem linken Flügel biefer Partei und hat im Juni für die vereinigten Freisinnigen in Marburg   zum Landtag tandidiert."

timmen!-

Aus Furcht vor der Expropriation.

Der Fürst v. Bles, neben Wilhelm II.   der größte Grundbefizer in Preußen, Besizer mehrerer Gruben in Nieder- Schlesien  , ferner auch Besiger des bekannten Bad Salzbrunn   und Eigentümer von Schlössern und Burgen, hat dem Reichsverbande zur Bekämpfung der Sozialdemokratie in diesem Jahre 10 000 M. überwiesen. Aller dings, wer durch seinen Riesenbesitz so sehr der Begehrlichkeit der Und über die diefem liberalen Professor und freisinnigen Land- Massen" Nahrung liefert und durch möglichst knapp gehaltene Löhne tagslandidaten zuteil gewordene Behandlung bemerkt die Bolts- ständig so sehr die Unzufriedenheit von Laufenden von Arbeitern steigert, hat es schon nötig, aur Bekämpfung der Sozialdemokratie etivas Beitung":

Rußland.

Was ergibt sich aus dieser Behandlung eines preußischen auszugeben. Professors für die Gesamtheit und Allgemeinheit? Will der Normalprofessor, wie ihn sich die Regierung wünscht, bor Denunziationen durch die herrschende Reaktion und vor Maß­Aus der Bragis eines Generalgouverneurs. regelungen durch deren ausübendes Organ, die Regierung, ficher fein, so muß er jegliches Rechtsgefühl in fich erwischtschento, ber fürzlich während der Manöver in der Nähe Ueber den Generalgouverneur von Turkestan  , General töten; er muß wenn schweigend zusehen,

jemandem unrecht geschieht. Seiner politischen bon Ashabab die Bekanntschaft mit scharfen Patronen machen mußte, Meinung darf er nur dann Ausdruck geben, wenn wird aus Tafchtent folgendes geschrieben: Vor einiger Zeit wurde sie mit der der herrschenden junterlich- pfäffifchen der Sohn eines Ingenieurs, Sergei Diostow, ein Jüngling Realtion im Gintlang steht. Er darf nur das von 20 Jahren, der angeflagt war, am leberfall auf die Staatsrentei lehren, to as dieser Reaktion in den Kram

past; er muß also auf jeden wissenschaftlichen Fortschritt ver- on Tichardſchuist teilgenommen zu haben, vom Kriegs­gericht zum Tode verurteilt. Der Verurteilte reichte zichten. Das ganze aber nennt man akademische Lehr beim Generalgouverneur Mischtschenko ein Gesuch ein, in welchem er freiheit in Preußen."

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Was aber tut der Blodfreifinn? Die Greifinnige feine völlige Unschuld beteuerte und die Einleitung 8eitung", das führende Organ der größten freifinnigen Partei einer neuen Untersuchung forderte. General Mischtschento hat es bis heute nicht einmal gewagt, von dem Artikel des Profeffors bestätigte das Tobesurteil, versprach aber dem An­getlagten, bie Urteilsvollstreckung hinauszuziehen und Schücking auch nur mit einer Zeile Notiz zu nehmen! wurde bald

Der Blockfreisinn muß alle reaktionären Backpfeifen einstecken, eine neue Untersuchung anzuordnen, wenn der Angeklagte Dioskow seine Mitschuldigen angeben würde! ohne zu mudsen, benn sonst könnte ja ber Block gefährdet werden, barauf hingerichtet und erst nach seiner Sinrichtung ber- Sulturblod"!- i d gelangte es aur Kenntnis des Kriegsgerichts, daß er in der Tat bollkommen unschuldig war und daß

" Die von uns erwähnten und besprochenen Ausführungen der Streuszeitung" über die Nachlaß- und die Vermögenssteuer hat in manchen Kreisen den Jrrtum hervorgerufen, als ob die Bürgermeister Schücking will sich opfern. fonservative Partei ihren grundsählichen Die Berliner   Universal- torrefpondenz" will zuverläffig er- biese Tatsache bereits vor der Urteilsfällung der poli Widerspruch gegen den Gedanten einer Reich fahren haben, daß sich der Bürgermeister Schülding definitio tischen Sugabteilung in Taflent belannt war. bermögenssteuer aufgegeben habe. Das ist nicht entfchloffen hat, bon seinem Amte aurüdzutreten. Der Das Striegsgericht strengte hierauf eine selage gegen bie der Fall, und wie wir gleich hervorheben wollen, die Streuz- Susumer Bürgermeister hat in den letzten Tagen wiederholt Freunden Schugabteilung an, die einen Unschuldigen bewußt dem zeitung" ist an diesem Irrtume unschuldig; sie hat mehrfach her gegenüber eußerungen getan, nach denen Schülering felbst seinen Galgen ausgeliefert hatte. General Mischtschento schlug aber borgehoben, daß sie nicht im Auftrage ber konserbatiben Partei Gesundheitszustand für berartig schlecht hält, daß er diese lage nieber, um einen Standal" zu vermeiden. spreche, sondern lediglich ihre eigene Auffassung vertrete. An sich auf die Dauer der Last seines Amtes nicht gewachsen fühle. Cürkei. gesichts dieses Sachverhaltes halten wir es weder für notwendig Die Gesuche um Verlegung des Verhandlungstermins und um noch für awedmäßig, jetzt unfererseits zu dem Gedanken einer Sufpendierung vom Amte während der Dauer der Verhandlungen Eine Freilassung. Reichsvermögenssteuer von neuem Stellung zu nehmen oder in find daher nur als Vorläufer feines endgültigen Rücktrittes ana realtionären provisorisch fiftierten Blattes i fan, wurd­Ronstantinopet, 17. Oftober. Murad, der Herausgeber des eine abwägende Erörterung darüber einzutreten, ob die Nachlaß- sehen. steuer oder die Reichsvermögenssteuer das kleinere Uebel sei. Wir begnügen uns damit, kurz und knapp su erklären, daß wir unangenehme Stein des Anstoßes in der für die. Blodbrüberſchaft gelegt. Wenn Schüding freiwillig geht, wäre ja ber dem Freifinn fo gegen Stellung der gefegmäßigen Staution auf freien Fuß Perfien. allerdings die Vermögenssteuer für das fleinere Uebel halten,- bequemsten Weise hinweggeräumt. hinweggeräumt. Wenn Minister urplötzlich freilich aber für ein Uebel, das immer noch von Bedenken für ihre Gesundheit befallen werden, warum sollte In Täbris  . reichlich groß ist und deswegen vermieden werben muß. Wir glauben uns auch in der Annahme nicht nicht auch ein liberaler Bilrgermeister sich dem Gegangentverden zu irren, daß die überwiegende Mehrheit der Konservativen diese durch freiwillige" Abbankung entziehen? unsere Auffassung teilt. Trotzdem können wir es nicht für tal­tisch richtig und zwed mäßig erachten, daß die Frage der Reichsvermögenssteuer von fonfervativer Seite wieder der öffentlichen Erörterung unterbreitet worden ist. Diese Erörte rung hat nicht aur Klärung, sondern vielmehr zu stärkerer Wer­wirrung beigetragen. Dazu kommt, daß der Bundesrat seinen entschiedenen Widerspruch gegen die Reichsvermögenssteuer nicht aufgeben wird."

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Man melbet:

Die geächtete rote Breffe.

Zabris, 16. Dftober.( Melbung ber Petersburger Telegraphen Agentur.) Nachdem in ed Dauleh mit feinem Detachement unerwartet geflohen ist, demolierten die Revolutionäre das dem Schah gehörige Gebäude, in bem Alin ed Dauleh bis zu seiner Flucht gewohnt hatte. Marokko. An der algerischen Grenze.

Der preußische Landtag Batte bekanntlich eine Resolution über Neuregelung des Bahnhofsbuchhandels angenommen. Am 10. b. Mts. ist dem Staatsministerium die Aeußerung bes Eisenbahnministers über diese Resolution zugegangen. Colomb Bechar, 16. Oftober. Die franzöfifchen Truppen. Dem Vernehmen nach besteht die Absicht, den Bahnhofsbuch welche zur Verfolgung der Marottaner entfandt worden waren, bie händlern entsprechend ben Wünschen des Landtages die bor   turgem bei Rin Sefra 500 Kamele geraubt hatten, holten bie