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Eine öffentliche Versammlung von im Baugewerbe be schäftigten Arbeitern und Handwerkern nahm am 1. d. M. den Bericht des Genossen Bernau über das Verhalten der freifinnigen Stadtverordneten gegenüber der Baubudenfrage entgegen. Derselbe bemerkte, es sei erforderlich, daß die Arbeiter
alle er es auch hier dem Gericht, zu befinden, ob zusammen- Referentin bringt hierauf das von ihr gesammelte Material| wiederum zugestimmt. Dadurch verpflichteten sich die Berrottung vorliege. Die Nebenklage gegen die angeklagten Berg über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der verschiedensten sammelten, einer Organisation beizutreten und im Frühjahr die Leute lege er in die Hände des Gerichtshofes, deffen Milde er die Kategorien von Arbeiterinnen zur Kenntniß der Versammlung. neunstündige Arbeitszeit allgemein zur Durchführung zu bringen, Bergleute empfehle. Seinen Mandanten ist nichts daran ge- Des beschränkten Raumes wegen können die betreffenden An- sowie die fanitären Verhältnisse der Werkstätten aufzubeffern. Tegen, daß diese verführten Leute auch noch besonders hart be- gaben hier nicht wiedergegeben werden, worauf um so eher Bum Schluß wurde eine Arbeitsvermittlungs- Kommission für die straft werden. Nicht dieselbe Milde halte er aber dem Köhler verzichtet werden kann, als beabsichtigt ist, dieselben in der dazu jetzt vereinten Nachweise der organisirten Tapezirer gewählt. gegenüber am Plaze, deffen gesezwidriges Vorgehen daran schuld berufensten Zeitschrift, der Frauenzeitung Gleichheit", zum Ab- Sie besteht aus den Herren Markiel, Dembrowski, fei, daß die Bergleute sich später auf der Straße zu solchen druck zu bringen. Aus den bezüglichen Ausführungen ging her- Köhler, Bilinski, Bonide und Sander. Herr Brutalitäten verstiegen hätten. vor, daß Tausende und Abertausende von Arbeiterinnen mit Kollbron wurde als Arbeitsvermittler gewählt. G Zum Schluß ersuchte er den Gerichtshof nicht im Sinne und ihrem Verdienst kaum auf das nothdürftigste ihre Nahrungs-, Geiste der Ausführungen des Staatsanwalts zu urtheilen und Kleidungs- und Wohnungsbedürfnisse befriedigen, geschweige denn Eine öffentliche Versammlung fämmtlicher DienstRücksichten walten zu lassen, ob für Thron oder Altar geprügelt sparen können. Unter stürmischem Beifall schloß Rednerin: Droschkentutscher tagte am 24. Februar im Gisteller. worden sei, das wäre kein juristisches Urtheil, sondern ein solches Wenn Eugen Richter unter den großen Schaaren der Arbeite Als erster Gegenstand der Tagesordnung war die Wahl eines aus politischer Gunst oder Ungunst. Ueberzeugt, daß seine rinnen eine findet, die neben der Bestreitung ihrer Bedürfnisse Delegirten zur Streit- Kontrollkommission zu erledigen. Die Wahl Mandanten sämmtlich freigesprochen werden, ersucht er nur betr. von ihrem Berdienst in 5 Jahren 2000 Mark fiel auf den Kollegen A. Stiller; Tschepe wurde zu dessen Franke's das beantragte Strafmaß von 2 Jahren überhaupt nicht auf die Sparkasse geben fann, dann ist diese werth, Stellvertreter berufen. Sodann referirte der Kollege Schütte in Betracht zu ziehen. im Panoptitum ausgestellt zu werden. Frau Ihrer über den zweiten Gegenstand der Tagesordnung: Stellungnahme Darauf ergreift der Staatsanwalt nochmals das Wort zu beschäftigte sich in ihrem darauffolgenden Referate mit zur Einführung eines Kontrollapparates( Fahrpreis- Anzeigers) einer Entgegnung betreffs der hereingezogenen politischen Partei- dem tragischen Ende bes Kindes Anni, das Richter im Droschtenfuhrwesen und welche Vortheile oder Nachtheile fragen. Es mag in gewöhnlichen Zeiten derartiges nicht zu in feinen Zukunftsbildern sterben läßt, weil es fich, bietet eine solche Einführung den Dienst Droschkentutschern? lässig erscheinen, aber in besonders start aufgeregten Zeiten fei von der Mutter nicht beaufsichtigt, bloßitrampelte und Der Redner war der Meinung, daß die Dienst- Droschkentutscher das, namentlich namentlich bei Abwägung des Zeugnisses, des Zeugnisses, nicht sich dabei erfältete. 3ufunftsbilder dieser Art zu machen, einen gut und richtig funktionirenden Apparat mit Freuden be= zu umgehen. 3 handelt sich für die Sozial- hätte Richter unterlassen können; Bilder der Gegenwart, grüßen müßten, da durch denselben wenigstens der Anfang geDemokraten in der Eidesfrage um die funda- die sich mit den Familien- und Erziehungsverhältnissen befaffen, macht werden könne, die Lohn und Arbeitsverhältnisse mentalen Grundsähe der Ehre und da gebiete wären wichtiger gewesen. Unter den heutigen wirthschaftlichen in dem Berufe zu regeln. Nachdem noch noch die Kollegen nach den Grundsägen der Sozialdemokratie Verhältnissen fönne thatsächlich die große Menge der Prole- H. Schulz, C. Hoffmann, Barth, Reitel, die Ehre eines Genossen einen Meineid zutarierinnen nicht ihre Kinder beaufsichtigen und erziehen, ba fie Stiller, Gadegaff, Büchele, Schreiber, Krause leisten, wenn es gelte, einen angetlagten Gedas Heim verlassen und in die Fabrit gehen müssen. und andere mehr in der Distuffton gesprochen hatten, nossen vor Strafe zu schüßen. Im übrigen ist er mit Aber nicht nur die lebenden Kinder hätten darunter wurde folgende, von dem Kollegen H. Schulz einden Ausführungen des Rechtsanwalts Heine in mancher Beziehung zu leiden, auch die noch garnicht geborenen. Entweder gebrachte Resolution fast einstimmig angenommen:" Die heute einverstanden, bemängelt dann nur noch die Vertheidigung der kämen sie verfümmert zur Welt, oder gingen schon im im Eisfeller tagende öffentliche Versammlung sämmtlicher Dienst einzelnen, den angeflagten Sozialdemokraten zur Last ge- Leibe der abgehezten Mutter zu Grunde. Rednerin verliest be- Droschkentutscher beschließt: Wir erklären hiermit ein für alle mal, legten Strafthaten von seiten Heine's, bekämpft nochmals bie zügliche Statistifen. Es falle nun aber demgegenüber feiner auf daß die heute im Droschtenfuhrwesen bestehenden Verhältnisse Auffassung der Zusammenrottung und hält seine Strafanträge geklärten Arbeiterin ein, die Beseitigung der Frauenarbeit zu ver- unhaltbare sind und daß wir eine Regelung der Lohn- und aufrecht. langen; diefelbe lasse sich einfach nicht mehr aus der Welt schaffen, Arbeitsverhältnisse in demselben nur durch Einführung eines genau Das Plaidoyer des R.-A. Keil mußte, nachdem der Staats- Aber was man verlange, sei, daß der Staat für eine gleich gute funktionirenden Fahrpreis- Anzeigers" erblicken. Wir fordern dann anwalt deffen Mandanten, die angeklagten Bergleute, bereits so Erziehung der der Kinder Kinder aller Gesellschaftsmitglieder forge aber auch einen zur Erhaltung unserer Familien austömmlichen energisch und warm vertheidigt, äußerst trocken ausfallen, und bot und dafür, daß die Arbeiterin die Arbeiterin nicht unmäßig aus Minimallohn und sehen denselben pro Tag, bei einer Arbeitszeit nur insofern ein interessantes Moment, als Herr Reil geftand, daß er genügt werde. Die Arbeiterinnen hätten auf grund von höchstens 12 Stunden, auf 3,50 M. und einer Tantieme von auch früher als Student in Halle sozialdemokratische Versammlungen der in den Referaten gegebenen wahrheitsgetreuen Gegen- 10 pCt. der Tageseinnahme feft. Jeder Kollege, der eine besucht, wozu er und feine Kommilitonen sich auch stets mit wartsbilder alle Ursache, ein gesellschaftliches Gemeinwesen Droschte mit Fahrpreis- Anzeiger führt, erkennt diesen Lohnfah Knüppeln versehen hätten, damit, wenn es etwas gäbe", sie auch mit anstreben zu helfen, in welchem diese Zustände geändert und als rechtsverbindlich für sich an und verpflichtet sich, tüchtig mit dreinhauen könnten. Ferner behauptete er betreffs der Wille des Volkes das oberste Gesetz sei.( Stürmischer Beifall.) vom 1. Mai d. J. ab nur unter diesen Bedingungen zu fahren." des Angeklagten Köhler, daß derselbe der beftgehaßte An der Debatte betheiligten sich im Sinne der Referate die Ge- Auf Antrag des Kollegen C. Hoffmann wurde Kollege Mann unter den Sozialdemokraten Eislebens fei, weshalb sie nofsinnen Fahrenwaldt,. Scholz, Palm, engels Schütte beauftragt, bei dem Kommissar für öffentliches Fuhr ihn gern los fein wollten. Er schloß sein turzes Plaidoyer, das und Dundey, sowie die Genoffen Haupt und Schulz. wesen dahin vorstellig zu werden, ob bei der Ertheilung von er übrigens auch noch dazu benutzt hatte, den Beugen Erdmenger Der gute Eugen hätte seine Freude daran haben tönnen oder Fabrfcheinen jegt eine andere Praxis beobachtet werde. Der nochmals des Meineibes zu beschuldigen, mit den Worten des auch nicht wenn er gehört hätte, wie die auftretenden wirt Ueberschuß der Zellersammlung wurde auf Antrag der Kollegen römischen Dichters Horaz : Quis tulerit Gracchos de seditione lichen Vertreterinnen des arbeitenden Volfes seine beiden Kinder, H. Schulz und G. Hoffmann dem Verein Berliner querentes".( Wer würde sich's gefallen laffen, wenn sich die Agnes und Anni, auffaßten, und an den Bildern der Gegen- Droschfentutscher überwiesen, um daraus den drei Beisitzern Gracechen über Revolution beschwerten.) wart, welche fie entrollten. Alle Rednerinnen fanden die zum Gewerbegericht für die gehabten Versäumnisse schadlos zu Hierauf wandte sich der Staatsanwalt nochmals gegen den lebhaftefte Zustimmung der Versammlung. Großen Un halten. Die Einnahme betrug 64,75 M., die Ausgabe dagegen Bertheidiger, Herrn Rechtsanwalt Heine, betreffs des Eides der millen rief in der Versammlung die Mittheilung her- 35 M. Netto für Säulenanschlag, so daß der Vereinstasse ein Sozialdemokraten, und erklärt, daß es stets sein Bestreben ge- vor, daß Nauck u. Hartmann die von Maurer u. Dimmick Ueberschuß von 29,75 M. übergeben werden fonnte. Kollege wesen sei, für Recht zu sorgen. Beide Parteien mögen Jdeale gedruckten Plakate nicht an die Säulen ankleben ließen, H. Schulz brachte noch eine Resolution ein, welche haben. Von den Angeklagten seien die einen Anhänger des Be- weil der Name Richter's darauf stand. Schließlich wurde eine sich gegen die Handlungsweise des Gendarm Höppner stehenden, die anderen Feinde desselben, die deshalb anders zu Resolution einstimmig angenommen, welche den Gegnern die zu Schöneberg unserem Kollegen E. Schulze gegenüber richtete. beurtheilen seien. Fähigkeit abspricht, über Arbeiterfragen zu urtheilen. Namentlich Ueber diefelbe fonnte jedoch nicht abgestimmt werden, da der Rechtsanwalt Heine, der sich nochmals das Wort erbittet, habe der große Eugen Richter durch die lächerlichen Figuren überwachende Beamte der sich steigernden Uuruhe wegen mit erinnert den Staatsanwalt an das von ihm angezogene Prinzip seiner Spar- Agnes und Strampel- Anni bewiesen, daß er durchaus Auflösung drohte. Mit Hochrufen auf die gewerkschaftliche als „ Gleiches Recht für Alle", welches das seine unter allen Um- tein Verständniß für die traurige Lage der Arbeiterinnen befize, auch auf die politische Arbeiterbewegung wurde die Versammständen sei. Wenn die Sozialdemokraten nur umstürzen und was er in den Debatten über den Zukunftsstaat nochmals be- lung um 1 Uhr Nachts geschlossen. Unter Abfingung der zerstören wollten, so könne er gegen den Herrn Kollegen weifen zu müffen geglaubt habe. Bekannt gegeben wurde dann Marseillaise ging die von 1500 Kollegen besuchte Bersammlung Reil bemerken, müßten sie sich recht viele solcher staats- noch, das am 7. d. Mts. bei Joël die nächste Bolfsversammlung auseinander. erhaltenden Beamten wünschen, wie Köhler sei! Nichts stattfindet. Man möge diese zahlreich besuchen. Mit einem fei mehr geeignet alle staatliche Autorität zu untergraben und stürmischen Hoch auf die internationale Sozialdemokratie und so gründlich zu zerstören, wie ein solcher Beamter. 148 unter dem Gefange der Marseillaise ging die imposante VerWenn bann der Herr Staatsawalt nochmals auf fammlung auseinander. die Eidesfrage eingegangen, so tenne er die Weise und den Text und auch die Verfasser. Auf grund dieser In der außerordentlichen Generalversammlung des Kenntniß aber", fährt der Redner mit erhobener Stimme Fachvereins der Tapezirer vom 27. Februar wurde Kollege mehr Fühlung mit den Stadtverordneten unterhielten und denfort, behaupte ich es ist nicht wahr, was der Herr Sczilinski zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Hierauf wurde der selben das erforderliche Material zukommen ließen. Die StadtStaatsanwalt hier ausgesprochen hat, es Antrag der Werkstätten- Kontrollkommission, welcher besagt, daß verordneten würden fernerhin das benöthigte Material von der ist eine leere Behauptung, durch nichts aus ihrem Fonds Geld nach Bedarf zur Agitation entnommen Streif- Kontrollfommission einfordern und damit gleichzeitig deren erwiesen! Der Herr Staatsanwalt hat ge- werden kann, nach kurzer Debatte einstimmig angenommen. Im Eigenschaft als Bertreterin aller Gewerkschaften Rechnung tragen. wiß die Broschüre Der Meineid und Sie Anschluß hieran wurden die Kollegen Holt und Schröder Am Blake sei es daher, daß auch die Maurer sich in der Das Sozialdemokratie" gelesen, aber das darin an- als Erfaßmänner in die Lohnkommission gewählt. Beim letzten Streit Kontrollkommission baldigst vertreten ließen. gezogene Material hat er sicherlich nicht gelesen, ich aber habe Bunft, Arbeitsnachweis, entspann sich wieder eine lebhafte Debatte. Bauarbeiter Kartell, welches dieselben früher davon abgehalten es studirt, und auf grund dieses Studiums behaupte ich die Un- Alle Redner, mit Ausnahme des Kollegen Grimpe, sprachen habe, sei so gut wie entschlafen, seitdem Reßler sich davon wahrheit jener Darstellungen." für das einheitliche Bureau, welches im Restaurant Frengang, zurückgezogen habe, und gänzlich bedeutungslos geworden. Nach dieser Abfertigung unterließ der Staatsanwalt jede Schüßenstr. 18/19, bleibt und durch welches die Arbeit unentgelt- In eingehendster Weise verbreitete fich der Berichterstatter weitere Aeußerung, und der Gerichtshof zog sich zur Berathung lich vermittelt wird. Hierauf wurde das Bureau des Fachvereins, über den Antrag und dessen Schicksal in der Stadtverordnetenüber die Zulassung der Beeidigung der obgenannten 4 Beugen zurück. unter der Bedingung, daß der Arbeitsnachweis in der Schüßenstraße Versammlung. Seine Meinung ging dahin, daß trotz der AbNach kurzer Zeit wurde der Beschluß verkündet, die Zeugen bleibt, die Arbeit unentgeltlich vermittelt wird und die Unkosten lehnung des Antrages in den diesbezüglichen Bestrebungen nicht nunmehr zu vereidigen, was denn auch geschieht. zu gleichen Theilen getragen werden, mit allen gegen 3 Stimmen erlahmt werden dürfe, daß alles Material gesammelt und den aufgelöst. Alles übrige in dieser Sache wurde der öffentlichen Vertretern im rothen Hause unterbeitet, wie auch die Organi Versammlung vom Mittwoch, den 1. März, überlassen. fation gestärkt werden müsse. Die Stadtverordneten hätten sich jederzeit bemüht, die Interessen der Arbeiter zu vertreten, doch Die Tapezirer hielten ferner am 1. März eine Versammlung dürfe man sich nicht allein auf sie verlassen. In der Diskussion ab. Laut Beschluß der letzten öffentlichen Versammlung wurde noch- bemängelte Bauarbeiter Hige, daß Wernau lediglich für die mals die Ernennung eines Gehilfenausschusses durch die Innung Maurer gesprochen. Maurer Kaufmann machte Stimmung zur Diskussion gestellt. Daran betheiligten sich die Herren gegen die Betheiligung der Arbeiter an den StadtverordnetenFeder, Wachsen, Martiel, Friedmeier, Rahlen wahlen. Stadtv. Bruns äußerte sich gleichfalls über die abund Thiele. Alle Redner verurtheilten scharf das Verfahren lehnende Majorität der Stadtverordneten- Bersammlung und der Innung, die sich einen Gesellenausschuß ernannt Gabe, trotz- fchilderte lettere als reine Jutereffenvertretung. Die Vertretung dem am 12. August 1891 eine vierhunderttöpfige Versammlung der Arbeiter darin sei erforderlich und die Unterstüßung der der Gehilfen die von der Innung gewünschte Schaffung eines Arbeitervertreter durch die Gewerkschaften nothwendig, dem Ausschusses bezw. Schiedsgerichts mit allen gegen eine Stimme stimmte Töpfer Thieme zu. Derselbe war jedoch der verwarfen und für Gewerbegerichte plädirt habe. Daß bei dieser Meinung, daß eine Vertretung der Bauarbeiter in der Gelegenheit die Innung als Vertreterin wirthschaftlicher Reaktion Streit Kontrollfommission nach wie vor unzweckmäßig sei, ins rechte Licht gerückt wurde, ist selbstverständlich. Auch die und daß Wernau sich irre, wenn er glaube, daß das Eine Volksversammlung war zum 2. März nach dem ernannten" Mitglieder des Gehilfenausschusses wurden nicht Bauarbeiter Kartell felig entschlafen fei. Dasselbe werde zu ge Buggenhagen'schen Lokal von der hiesigen Frauen- Agitations ganz fanft behandelt. Folgende Resolution fand einstimmige eigneter Beit schon wieder in Aftion treten. Nachdem noch fommission einberufen worden. Aeußerst zahlreich folgten die Annahme:„ Die Versaminlung bedauert, daß troß der Einladung Bielicke, Jänsch und Wille zur Sache gesprochen, wurde Genossinnen und Genossen dem Rufe, denn bald nach/ a9 Uhr fein Mitglied des Gehilfenausschusses erschienen ist, um sein Ver- die Referentenfrage des längeren erörtert. Die Stadtverordneten wurde der geräumige Saal polizeilich abgesperrt, so daß Hunderte halten der Gehilfenschaft gegenüber zu vertreten. Sie fordert standen auf dem Standpunkte, daß sie nicht verpflichtet werden wieder umkehren mußten. Zrozdem waren noch über 1500 Ber- den Ausschuß auf, entsprechend dem Beschluß der Tapezirer- Ber- tönnten, ohne persönliche Einladung in Versammlungen zu er sonen anwesend, zum weitaus größten Theil Frauen. Ein Be- fammlung vom 19. Februar, sein Mandat niederzulegen. Im scheinen, da sie noch vielerlei andere Aufgaben zu erfüllen weis, daß sich die Frauen des arbeitenden Wolfes lebhaft für die gegentheiligen Falle erkennt die Tapezirer- Gehilfenschaft die Mit- hätten. Die Versammlung nahm schließlich folgende Rebeiden Phantasiegebilde des grrroßen Eugen: die Spar- Agnes glieder deffelben nicht mehr als Kollegen an und spricht ihnen solution an: und die Strampel- Anni, intereffiren. Denn diese beiden sollten das Recht ab, die Gehilfen zu vertreten." Hierauf berichtete" Die heute in Joel's Salon tagende öffentliche Bauarbeiter von den Referentinnen, den Genofsinnen Rohrlack und Ihrer Feder über die Thätigkeit der Werkstatt- Kontrollkommission. und Bauhandwerker- Versammlung beschließt: Da die Verhältnisse beleuchtet werden. Frau M. Rohrlack führte aus: Große Erfolge Veranlaßt durch Klagen über mißliche Zustände in der schon auf den Bauten, insbesondere die Baubuden, grenzenlos schlecht habe das Buch von Richter: Die sozialdemokratischen Zukunftsbilder, so oft kritisirten Werkstelle des Herrn Töppfe, habe sich find, und die freisinnige Majorität der Stadtverordneten bei den aufgeklärten Proletariern erzielt, nämlich große die Kommission mit den Werkstellen Berhältnissen über Bersammlung in ironischer Weise sich ihrer Pflicht erledigt hat, Lacherfolge. Niemand unter denselben habe es ernst genommen. haupt näher befaßt. Sie habe fast überall Mißstände verpflichten sich sämmtliche Anwesenden, in Butunft sich energischer Die Versammlung sei einberufen worden, damit den Frauen, den gefunden, sogar in den besseren" Wertstellen, hier dieser, dort der Sache zu widmen und die sozialdemokratischen Stadtverordneten hier zunächst Betheiligten, Gelegenheit gegeben werde, die Figur jener Art. Besonders hervor trete die häufige sanitäre Unzu- mit erforderlichem Material zu versehen, um Herrn Esmann und der berühmten Spar- Agnes einer fleinen Kritik zu unterziehen. länglichkeit der Arbeitsräume und die zu lange Arbeitszeit. Bor Genoffen zu beweisen, daß sie auf tapezirte Baubuden In den Reihen der Arbeiterinnen habe es Verwunderung erregt, Jahren schon hätten sich die Gehilfen den Neunstundentag er verzichten. Ferner verpflichten sich die Anwesenden, sich einer daß eine ihresgleichen in 5 Jahren 2000 m. sparen tönnen folle. tämpft und bereits werde 10, 11 und öfter sogar 12 Stunden Organisation anzuschließen, um den gemeinsamen Feind, das ( Seiterkeit.) Sie feien vielmehr der richtigen Meinung, daß in gearbeitet. Diese beiden Uebel müßten zunächst abgeschafft Rapital, erfolgreich bekämpfen zu können." dieser Zeit eine Arbeiterin faum 2000 Pfennige zurückzulegen im werden und zwar schon in diesem Frühjahr. Leider sei der Inftande sei.( Heiterkeit und lebhafte Zustimmung der anwesenden differentismus der Kollegen sehr groß; von den Kollegen in Mädchen und Frauen.) Spare ein für Lohn arbeitendes weib: 14 Wertstellen, die eingeladen seien, sich in einer Sitzung der liches Wesen wirklich, dann habe es mindestens einen Unter- Rommission vertreten zu lassen, weil man die betreffenden beamten oder Kleinmeister zum Vater, welcher alle Be Firmen für die schlechtesten hielt, hätten sich zwei Werkstellen dürfnisse und vielleicht sogar das Taschengeld bestreite. vertreten laffen. Troß dieser momentanen Gleichgiltigkeit, hoffe Im Verein deutscher Schuhmacher, Filiale Süd, hielt am Solche Mädchen gebe es zum Beispiel in Berlin bei er, daß es in der Saison ein leichtes sein werde, 27. Februar Genosse Dr. Lütgenau einen mit Beifall aufWertheim. Die tönnten wohl die von Richter angenommene die genannten Forderungen durchzudrücken. awar genommenen Vortrag über die Lebensbedingungen der arbeitenSumme in 5 Jahren sparen, betrachteten sich aber nicht als Ar- deshalb, weil während derselben einige Wochen lang den Klassen". In der Diskussion fprachen mehrere Kollegen im beiterinnen. Wenn Herr Richter wieder einmal das Bedürfniß alle brauchbaren Gehilfen sich in Stellung befänden. Die Herren Sinne des Referenten. Im Verschiedenen wurde die Stellunghabe, über die Verhältnisse der Arbeiter und Arbeiterinnen sich Perfchte, Rungel, Saube, Thiele, Schneider, nahme des Kollegen Bapte gegen die freie Arztwahl einer einauszulassen, dann möge er bas Material studiren, welches fie, Stirchner, Rahlen, Martiel, Fischer, Kloh und gehenden Kritit unterzogen. Diese Angelegenheit wird in einer Rednerin, nun verlesen werde. Da 3 stamme von zuverläs noch einige Kollegen ließen sich dann allgemein über die Miß- öffentlichen Versammlung zur Sprache gebracht werden. Zum figen Arbeitern und von ebensolchen Arstände im Tapezirerberuf aus, diese durch Beispiele aus einzelnen Schluß wurde bekannt gegeben, daß am Sonntag, den 12. März, beiterinnen, und veranschauliche die wirklichen Werkstellen illustrirend. Der in der Versammlung vom 19. Fe: Nachmittags 4 Uhr, bei klein, Schönleinstraße, eine VersammiErwerbsverhältnisse der arbeitenden Mädchen und Frauen. Die bruar angenommenen Resolution wurde nach Debattenschluß lung mit gemüthlichem Beisammensein stattfindet.
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Darauf verkündete der Präsident die Ablehnung des Antrages des Staatsanwalts auf Inhaftirung des Angeklagten Franke.
Die Urtheilsverkündigung in dieser Sache wird, wie bereits telegraphisch gemeldet, auf Donnerstag, den 9. d. M., Vormittags 11 Uhr, festgefeßt.
Der Staatsanwalt beantragt dann noch zum Schluß, daß ihm die schriftliche Uitheilsbegründung gleich bei der Berkündung zugestellt wird, was vom Präsidenten zugesagt wird.
Versammlungen.
Und
A
=
:
Ein Antrag, demnächst wenn möglich im Norden- eine öffentliche Maurerversammlung einzuberufen behufs Stellung nahme zur Streit- Kontrollkommission wurde den Vertrauens männern überwiesen.