Maffenhafte Beftechungen und treuungen auf den staatlichen
des Saarreviers.
Es war als fegte man den Mist Aus sechsunddreißig Gruben.
Vor der 1. Straffammer des Landgerichts Saarbrüden nahm Heute unter dem Vorsiz des Landgerichtsdirektors Köhler ein
Bestechungsprozeß
feinen Anfang, wie er in solchem Umfange weder nach der Zahl der in Betracht kommenden Personen, noch nach der langen Reihe ven Jahren, in denen die Bestechungen
wesentlich bessere Behandlung durch die Beamten als die anderen.
deshalb das Geld zurück.
GOLAR
-
-
Mittwoch,
-
-
-
-
-
schikaniert Angefl. Fuchs: Das ist alles unwahr. wurden. Es wurde jenen erlaubt, vorzeitig Schicht zu machen, Angell. Jäder: Fuchs ist ärgerlich auf mich, weil ich ihm einmal Verun- oft schon eine Stunde nach der Einfahrt, und sie erfuhren eine einen Bahlungsbefehl gefchickt habe.- Angefl. Fuchs: Diesen Zahlungsbefehl habe ich abgelehnt, weil er von mir nicht Geld für Grubens foll ihnen sogar gestattet worden sein, Schichten zu verſäumen, das verlangte, was ich verzehrt habe, sondern für das, was die Der Angeklagte Steiger Kekler bestreitet ohne daß ihnen deswegen etwas am Lohn gekürzt wurde, Schichten, Steiger verzehrt hatten. die sie frank feiern mußten, anzurechnen, und sich eine ganze Reihe ebenfalls, sich schuldig gemacht zu haben. Den nächsten Angeklag anderer persönlicher Vorteile zum Schaden des Staates zu vers ten, Steiger Hed, fragt der Vorsitzende: Sie haben in der Vorunter. Angefl. schaffen. Auch die Disziplin soll natürlich unter diesen Verhält suchung eingestanden, Geld angenommen zu haben? nissen schwer gelitten haben. Eine große Schwierigkeit bei der Hed: Jawohl, aber keine Bestechungsgelder. Die in meiner Partie Bors.: Boruntersuchung bot die Tatsache, daß viele Arbeiter fich nicht ge gesammelten Gelder waren für den Bergmannsfreund". trauten, die Wahrheit gegen die Beamten auszusagen. Nicht Haben Sie sich denn aufgeschrieben, wer Ihnen Geld gab und wie weniger als 7 Bergleute, die in der Voruntersuchung eidlich als viel Sie ablieferten?- Angekl.: Das habe ich unterlassen, weil Beugen vernommen worden sind, haben die Beamten herauszu- ich mit Arbeiten überlastet war. Bors.: Also, Sie bestreiten, Geld lügen versucht und sind deshalb, wie wir seinerzeit mitteilten, zu Bestechungszweden angenommen zu haben?- Angefl.: Ja. wegen Meineides unter Annahme mildernder Umstände zu ins- Borf.: Der Bergmann Bierbrauer hat aber eidlich ausgesagt, daß gesamt 63 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Auch ein Ober- er Ihnen Geld gab, um eine bessere Behandlung zu erzielen. fteiger namens Michaeli von Grube Göttelborn hat bereits wegen Angell.: Das ist unwahr. Borf.: Es gibt noch andere Bergleute, Verleitung zum Meineide am 9. Juli d. J. unter Anklage ges die für Sie gesammelt haben. Angek!.: Jawohl, aber immer nur Der nächste Angeklagte ist der standen und ist zu einem Jahr Zuchthaus berurteilf worden. für den Bergmannsfreund". vorgenommen wurden, in Deutschland bisher dagewesen ist. Auf Gegen andere Beamte schwebt die Anklage wegen Berlegung der Bergmann Stemmrich. Borf.: Haben Sie Geld zu Bestechungsder Anklagebant erscheinen nicht weniger als Vorf.: Vor dem UnterAngekl.: Nein. Eidespflicht noch in der Voruntersuchung. Die schuldigen Beamten zwecken gegeben? find sämtlich seit Monaten vom Dienst dispensiert und wegen der suchungsrichter haben Sie die Aussage verweigert. Angekl.: Berdunkelungsgefagr auch zum größeren Teile in Untersuchungs- Ich wußte nicht, um was es sich damals hardelte. Ich habe nur für haft genommen. den Bergmannsfreund" gesammelt. Es mag manchmal einer Der Verhandlung wohnen im Auftrage des Handelsministers mehr oder weniger gegeben haben, es ging eben bei uns sehr Berghauptmann von Fehlsen und Geheimer Regierungsrat leff fameradschaftlich zu. Der nächste Angeflagte, Bergmann Bier bei . Das Gericht hat nachträglich zwei mit dieser Sache in Ver- brauer hat in der Voruntersuchung ausgesagt, er habe für den bindung stehende Bestechungsfälle in die Verhandlung eingezogen, Steiger Hed gesammelt, um sich dessen Gunst zu erwerben und eine fodaß im ganzen bessere Behandlung zu erzielen. Heute will er davon nichts mehr wissen. Borf.: Mit solchen Ausreden kommen Sie nicht durch. aus Ihrer Mitte erfolgt. Aus dem Auftreten bon Hed glaubten Sie erklärten früher ausdrücklich, die Anregung zum Sammeln fei Sie schließen zu dürfen, daß er der Sache nicht abgeneigt sei. Was sagen Sie zu dieser früheren Aussage?- Angell.: Ich weiß heute Angeklagter von gar nichts mehr.
systematisch
50 Angeklagte,
die in drei Gruppen zerfallen. Die erfte Gruppe umfaßt dic. jenigen Angeflagten, die sich haben bestechen lassen, die zweite Gruppe die Angeflagten, meist Frauen, die den ersten Angeklagten die gesammelten Beträge übermittelt haben, die dritte Gruppe schließlich die Bergleute selbst, welche das Geld hergegeben haben. Demnach richtet sich die Anflage zunächst gegen die
föniglichen Steiger und Obersteiger
beschuldigt,
Thoma, Beter Keßler, Hed, Johann Reßler, Gräber, Rik, Albrecht und Übermann, sämtlich aus dem Kreise Ottweiler . Sie werden als Beamte für Handlungen, die eine Verletzung ihrer Amis pflichten darstellen, Geschente angenommen zu haben. Weiter richtet sich die Anflage gegen die Frau Obersteiger Schwengler und mehrere andere Frauen, durch deren Vermittelung das Bestechungsgeld an die Beamten gegeben wurde. Die Angeklagte Schwengler wird von der Anklage als Anstisterin des ganzen Bestechungsfystems angegeben. Ihr Mann, der Obersteiger Schwengler, soll zuerst und am meisten bestechlich gewesen sein. Er ist inzwischen verstorben und so erscheint nur seine Frau, die ihm Beihilfe geleistet haben soll, auf der Anklagebant, auf der schließlich noch 33 Vergleute wegen attiver Beamtenbestechung Plaz. nehmen müssen. Die Anflage vertritt Staatsanwalt Figge und Michalsla. Berteidiger der Angeklagten sind die Rechtsanwälte Zillofer, August, Stagemann, Justizrat Leibl aus Saarbrüden, Rechtsanwalt Kühler aus Neunkirchen, Jansen und Frobel. Als Sachverständiger ist Berginspektor Herwig geladen, außerdem 26 Zeugen, meist Steiger und Bergleute. Die der Antlage zugrunde liegenden Bestechungen reichen schon
53 Angeklagte
wies Vorsitzender Landgerichtsdirektor Köhler darauf hin, daß schon vor Gericht erschienen find. In der Ermahnung an die Zeugen eine Reihe Bergleute mit schweren Zuchthausstrafen belegt worden feien, weil sie in der Voruntersuchung falsche Angaben gemacht haben. Er ermahnte deshalb alle dringend, die Wahrheit zu sagen. Auch an die Angeklagten richtete der Vorsitzende vor ihrer Ver nehmung die Bitte, der Wahrheit die Ehre zu geben, das läge in ihrem eigensten Interesse. Die Berglente follten es vor allem nicht so machen wie die Steiger, die trotz der gravierendsten Beweise, die zu ihrer Ueberführung borlägen, immer geleugnet hätten. Es wurde dann zur Bernehmung der Angeklagten
-
-
-
geklagte
-
-
-
-
-
Bergmann Kuhn V
-
-
hat borm Untersuchungsrichter jede Aussage verweigert. Er bes streitet heute, sich irgendwie schultig gemacht zu haben. Der AnBergmann Karl Frics berweigert heute jebe Auskunft. Vorf.: Gingen Sie nicht mit Listen herum und sagten, es würde für die Heiligenwalder Kirche gesammelt? Staatsanwalt Angell.: Davon weiß ich nichts. von nichts etwas wissen will, früher feinen Kameraden damit be Michalska: Wie fommt es denn, daß der Angeflagte Fries, der heute lastet bat, daß er sagte, er hätte gesammelt? Angefl.: Das muß ein Mißverständnis sein. Der nächste Angeklagte ist der Bergmann Bidelmann.
-
-
-
geschritten, und zwar wurde zuerst der fönigliche Steiger Thoma bernommen. Borf.: Haben Sie selbst Geschente angenommen? Und haben Sie dem verstorbenen Obersteiger Sprengler Hilfe ge leistet, damit dieser Geschenke annehme? Angell. Thoma: Ich habe kein Geld von den Bergleuten genommen. Borf.: Sie wollen also weiter leugnen? Angefl.: Ich habe nichts zu leugnen, ich habe nichts begangen. Borf.: Nun, wir haben ja hier Zeugen und andere Angeklagte, die Angaben machen werden, Borf.: Haben Sie Geld eingesammelt?- Angefl.: Mir ist fo. die zu Ihrer Ueberführung dienen. Angefl.: Ich habe kein Geld( Seiterkeit.) Borf.: Für Bestechungen? Vorf.: Wieviel die die Steiger für uns gemacht hatten. gnommen, das die Bergleute gesammelt haben. Leute hatten Sie unter sich?- Angefl.: Im ganzen 100 Mann. eine Anzahl anderer Bergleute ab. Bors.: Haben Sie nie etwas davon gehört, daß unter diesen 100 Bergleuten für Sie gesammelt wurde? Angefl.: Nein. unter den Bergleuten des Saarreviers im Jahre 1889 bildete eine Vorf.: Ich halte Ihnen vor, daß Bergleute auftreten werden, die bestreitet, sich schuldig gemacht zu haben. befunden, daß schon
zurüd. Schon in der
mehrere Jahrzehnte
großen Streitbewegung
Hauptklage der Ausständigen die Bestechlichkeit der Beamten. Wiederholt wurde in ihren Versammlungen öffentlich die Behauptung aufgestellt, daß die Lohn- und Arbeitsverhältnisse auf den königlichen Gruben im Saarrevier nur deshalb so schlecht feien, weil die Beamten unehrlich wirtschafteten. Ja, Nidlaus Warfen, der Führer der damaligen Bergarbeiterbewegung, bezichtigte sich selbst, jahrelang den Beamten geholfen zu haben, den Staat zu bestehlen.
Gleichwohl wurde in den damaligen Zeiten eine Boruntersuchung gegen die beschuldigten Beamten nicht eingeleitet, vielmehr nur gegen Warfen und fünf andere Bergleute ein Prozeß wegen Beamtenbeleidigung angestrengt, der im Dezember 1889, wie das so in Preußen üblich ist, mit Verurteilung zu Gefängnisstrafen bis zu 6 Monaten wegen
Beleidigung der schuldigen Beamten endete. Bald darauf gingen bekanntlich die Organisationen der Saarbergleute zu Grunde und seitdem war von den Bestechungen nicht mehr die Rede. Erst in jüngster Zeit tamen die Bestechungen Die ersten Erhebungen stellten erneut öffentlich zur Sprache. bereits die Richtigkeit der Beschuldigungen so überzeugend fest, daß die Bergbehörde alles Material der Staatsanwaltschaft über wies. Die Voruntersuchung hat seitdem über ein Jahr gedauert und ist auch jetzt bei weitem noch nicht zum Abschluß gelangt. Die beute verhandelte, Anklage bezieht sich ausschließlich auf die
Durchstechereien auf den verschiedenen Gruben des Königlichen Steinkohlenbergwerks Reden,
dessen Namen anläßlich der großen Bergkatastrophe im vorigen Jahre durch alle Blätter ging. Später werden die Durchstechereien auf der Grube Göttelbörn zur Verhandlung fommen, auf der ein noch viel größerer Teil der Beamten an den Bestechungen beteiligt gewesen sein soll, und andere Gruben sollen folgen.
Es handelt sich bei den Bestechungen der Grubenbeamten um ein weitverzweigtes, vollkommen durchgearbeitetes, von uns wieder. holt schon besprochenes
Syftem der Rorruption
In vielen Belegschaften wurde es als ganz
angenommen, daß die
Selbstverständlich
Bergleute
für ihre Borgefeßten, die Steiger und Obersteiger,
Bestechungsgelder fammelten.
Die Anregung dazu wurde meist in den leinen Gastwirtschaften gegeben, die dort zahlreich von ehemaligen oder jetzigen Bergleuten betrieben werden, und in denen auch die Steiger und Obersteiger zu verfehren pflegen. Die Bestechung geschah in der Weise, daß ein Bergmann mit einer
Sammelbüchfe
-
-
-
feit etwa 30 Jahren ein wahres Bestechungssystem
-
-
-
-
-
Angefl.: Für Auslagen, Dieselbe Erklärung geben Der Angeklagte Steiger Johann Kehler
-
-
571
-
Borf.: Es ist aber erzählt worden. Sie seien bestechlich. Angefl.: Das ist nicht wahr. Vorf.: Es ist doch eigentümlich, daß die Kontrollschichtbücher, die Sie geführt haben, beseitigt worden sind. Angefl.: Die Kontrollherrschte, besonders auf der Grube„ Reden" und auf der Grube bücher wurden erst seit 1903 geführt. Gerade zu der Zeit war ich ja Jpenplig". Angell.: Tavon ist mir nichts bekannt. Der nächste Angeklagte, Bors.: frant. Es müßte ja merkwürdig zugehen, wenn Sie als Steiger davon Bergmann Biefel, nichts wußten. Haben Sie nicht dem Bergmann Fuchs gesagt. gibt au, daß er 1908 seine guten Arbeiten helfen ihm gar nichts, er müßte zum Ober8weimal 3 Mart Angefl.: Ein steiger gehen, wenn er etwas verdienen wolle? gegeben habe, um von den Steigern eine Vorf.: Haben Sie derartiges Gespräch habe ich nie geführt. humanere Behandlung nicht sehr viel in der Wirtschaft des Angeklagten Jäder verkehrt? Der nächste Angeklagte, und war diese Wirtschaft nicht geradezu das Stammlofal der zu erreichen. Steiger? Angekl.: Ich bin oft hingekommen, habe dort aber Steiger Gräber, niemals Geld oder Geschenke bekommen.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Vorf.: Ihre Frau aud erklärt, er habe nie Geld bekommen. Borf.: Der Bergmann Linn nicht?- Angefl.: Nein. Vorf.: Ihre Kinder auch nicht? Angefl.: Nein. Borf.: Haben Sie viel in der Wirtschaft von hat aber ausgesagt, daß er für Sie Geld gesammelt und dieses Geld Kloß verkehrt? durch seine Frau Ihrer Frau habe bringen laffen.- Angell: Davon Bors.: Sind Sie dort nicht ist mir nichts bekannt. Angefl.: Selten. Borf.: Der Bergmann Linn will darauf bes freigehalten worden? Angefl.: Einmal für 15 Pfennige. Angefl.: Das ist unVorf.: Nein, Frau Kloß soll sich darüber aufgehalten haben, daß merkt haben, daß die Löhne besser wurden. wahr. Borf.: Haben Sie nicht dem Steiger Kern gesagt, Sie feien ihr Mann fortwährend die Steiger freihielt. Angefl.: Davon weiß ich nichts. Vorf.: Haben Sie nicht für die Bergleute, die mit den besten Absichten auf die Grube Reden" gekommen, aber ber Geld gesammelt haben, die Streden besser ausgemessen? Angekl.: Ja, das habe ich gesagt, leitet worden, und auch gefallen? Vorf.: Was soll es denn das bezog sich aber nicht auf Bestechungen. geklagter: Das geht ja gar nicht. Borf.: Oh ja, wenn man Der Angeflagte macht eine lange Erzählung. es nur unordentlich macht. Haben Sie nicht den Leuten, die be- sonst heißen? sonders gut bezahlten, Nebenarbeiten und Ueberschüsse zugewiesen? Borf.: Aus dieser Erzählung kann niemand flug werden. Ich kann Angefl.: Niemals. Borf.: Was für Einnahmen hatten Sie? die Aeußerung nur so auffassen, daß Sie auch bestechlich geworden Angefl.: 8weitausendeinhundert Mark und die Dienstwohnung. find, wie die anderen Steiger. Der nächste Angeklagte, Der Angeklagte Bergmann Wilhelm Fuchs gibt an, daß Steiger Bergmann Linn, Thoma die Worte gebraucht hat:
-
-
-
-
An
Gute Arbeit helfe nicht, man müsse zum Obersteiger gehen, wenn man etwas erreichen wolle.
-
-
-
-
-
-UPOO
-
-
gibt zu, daß er bei anderen Pergleuten Geld gesammelt und bas Geld durch seine Frau, die einen Gemüsehandel betrieb, an Frau Steiger Gräber weitergegeben habe. Bors.: Warum haben Sie gesammelt?- Angefl.: Um eine bessere Behandlung zu erzielen. Borf.: Hat Ihre Frau das Gelb auch abgeliefert? Angell.: Nein, sie hat es behalten. Vorf.: Sie sollen gefagt haben, daß die Löhne besser wurden. Angefl.: Das ist nicht wahr. Ich habe das gesagt, wenn der Untersuchungsrichter in mich drang, und da gab ich es schließlich zu. Hierauf wird die angeflagte
bernommen.
-
-
-
-
-
Witwe des Obersteigers Spengler
-
Vorf.: Was verstanden Sie darunter? Angefl. Fuchs: Daß man dem Obersteiger Schmiergelder bezahlen müsse. Vorf.: Haben Sie selbst auch Bestechungsgeld gegeben? Angefl.: Nein, das hat der Wirt Jäcker besorgt, er sagte immer, er trage das Geld zum Obersteiger hin. Borf.: Wieviel wurde gesammelt?- Angefl.: Durchschnittlich wurden 2 bis 3 M. monatlich gegeben, manchmal wurden aber auch 9, 10 und 12 M. gegeben. Borf.: Haben Sie den Wirt Jäcker gefragt: ob auch der Steiger Thoma etwas abbekommen würde? Angeft.: Jowohl, Jäder fagie, Thoma betäme auch etwas davon ab. Borf.: Haben Sie nur Geld gesammelt, oder haben Sie auch für Ihren Ehemann und sollen gewußt haben, daß es BestechungsBorf.: Sie sollen Geschenke angenommen haben Geld gegeben? Angefl.: Ich habe nur Geld gesammelt. Vorf.: Angeklagte: Ich habe niemals Gelo von Bergleuten Angeklagter Thoma, was fagen Sie nun dazu? nals dringend, der Wahrheit die Ehre zu geben? Ich rate noch gelder find? bekommen. Borf.: Von Bergleuten nicht, aber vom Gastwirt was der Mann sagt, ist nicht richtig, er ist in der ganzen Gegend Angeft. Thoma: Jäcker. Angeflagte: Wenn ich von Jäder Geld bekam, sp als miserabler Mensch bekannt. Worte muß ich protefieren. Fuchs ist ein in der ganzen Gegend Bert. Leibt: Gegen derartige war es für Geflügel, gut beleumundeter Mensch. Ich stelle unter Vorlegung der Lohn- das er mir ablaufte.- Borf.: Jäcker bestreitet das aber, er habe listen unter Beweis, daß der Angeklagte Thoma absichtlich manche nur ein einziges Mal von Ihnen Eier bezogen. Was fagen Sie in der ganzen Abteilung oder auch nur in einer Partie der Ab- Parteien geschädigt und andere bevorzugt hat. Ich möchte ihn dazu? Die Angeklagte schweigt. Borf.: Der Zeuge Biervogel teilung einer sogenannten Kameradschaft am Hauptlohntag um fragen, ob das wahr ist. Vert. August: Ich rate meinem Aliens hat erflärt, daß Sie an der gangen Bestechungsaffäre die HauptHerging und ten Thoma dringend, auf diese Anwürfe nicht zu antworten, Wenn schuldige selen. Sie seien diejenige, die ihren Mann dazu ermun von jedem 3 bis 5 M. als Bestechungsgelber ich beut: gefragt würde, was ich vor Jahren einmal gemacht habe, terte, fich bestechen zu laffen. Angeklagte: Ich bitte den Zeugen für die Beamten einzog. Diefes Geld lieferte dann der Partien würde ich auch teine Auskunft geben. Vert. Leibl: Wir sind doch Bierbogel, das zu beschwören. Vorf.: Das wird er tun. Der ältefte entweder direkt an den Beamten ab es sei denn, daß hier, um die objektive Wahrheit zu erforschen. Borf.: Gewiß, Angeklagte Gräber hat weiter befundet, daß er eingesammelte er das ganze oder einen größeren Teil für sich selbst behielt, was aber nicht, um Polemiken unter den Anwälten auszutragen.( Heiter. Gelder an Sie ablieferte. Angeklagte: Davon weiß ich nichts. auch ziemlich häufig vorgekommen sein soll oder man bediente feit.)( 3um Angefl. Fuchs:) Bemerkten Sie, daß, nachdem Geld Vorf.: Ich halte Ihnen weiter vor die Aussagen der Angeklagten Der weiblichen Familienangehörigen der Steiger als Mittels gesammelt worden war, Ihre Partie beffer behandelt wurde, und Hahn und Linn. Beide haben befundet, daß sie Gelder an Sie personen, oder schließlich, man legte ihnen das Geld stillschweigend daß die Löhne gestiegen find? Angell. Fuchs: Die Löhne wurden abgeliefert haben. Angeklagte: Ich kenne die Leute gar nicht. auf den Arbeitstisch an irgendeine Stelle, an der sie es sicher nicht besser, aber die Pehandlung wurde freundlicher. Ich weiß aber Wors.: Sie wollen also, wenn Sie Geld erhalten haben, alles' finden mußten. Die Kaffen hatten die verschiedensten Namen wie nicht, ob das bei dem Angeflagten Thoma davon herrührte, daß er auf die Hühner zurückschieben?( Heiterfeit.) augeflagte: Ja Wolfskaffe, Schmiedekasse, Quierschiedenorgel usw., damit beim gesammeltes Geld bekam, oder weil ich ihm einmal ordentlich die Vorf.: Auch Bergmann Kuhn will Gelder an Sie abgeliefert Sammeln nicht jedesmal ausdrücklich gesagt zu werden brauchte, Wahrheit gesagt habe. Mich lobte er überhaupt immer, er mußte haben. Angeklagte: Den tenne ich auch nicht. Vorf.: Verdaß es für die Beamten sei. Als Entgelt für diese Bestechungs - mich auch immer loben. Borf.: Weshalb denn?- Angell.: Weil langten Sie nicht, daß, wenn Ihnen Geld gebracht wurde. Ihnen gelder haben dann die Steiger und Obersteiger den Bergleuten ich ein tüchtiger Arbeiter bin.( Seiterfeit.) Sierauf wird der auch die Listen unterbreitet wurden, aus denen Sie entnehmen eine ganze Reihe von Vorteilen gewährt. Die Bergleute mußten Angeklagte Gastwirt Nikolaus Jäder( Seiligenwall) vernommen. fonnten, welche Bergleute Gelo gegeben haben? Sie wollten dann burch Vorf.: Sagten Sie nicht zu Fuchs, er folle fammeln, Sie wollten Ihrem Manne sagen, daß er diese Leute bevorzugt. Angeklagte: das Geld dem Obersteiger abliefern? Angefl.: Niemals. Borf.: Tas bestreite ich. Vert. Hüllefen: Wenn hier gesagt wird, die Die Steiger verkehrten viel bei Ihnen? Angefl.: Ja. Bori.: Angeflagte wolle alles auf die Hühner abschieben, so weise ich Saben Ihnen die Bergleute nicht mandymal ein paar Mark in die daraufbin, daß fie eine große Geflügelzucht betrieben hat und daß Hand gedrückt und gefagt, Sie sollten den Steiger freihalten? es sehr plausibel erscheint, wenn sie an Jäcker Hühner verkauft Angeft. Jäder: Das geschah einmal durch Fuchs. Er gab mir 6 M. hat. Ich bitte, eventuell darüber Zeugen zu bernehmen. Borf.: und sagte, ich solle für die Steiger Bier faufen. Die Steiger Ich unterstelle das alles als wahr.. Trokdem besteht der Verdacht, lehnten es aber ab, sich von Fuchs freihalten zu lassen, ich gab ihm daß die Frau auch Bestechungsgelder annahm.-( 3um Angeklagten
möglicht reichliche Spenden die Gunft der Steiger erkaufen und viele opferten monatlich einen vollen Schichtlohn. Dafür wurde dann denen, die am meisten gaben, besonders gute und reiche Arbeit mit Hilfe eines günstigen Gedinges gegeben, während die anderen Bergleute
-
-
-
-
-
-
-
-
-GOO
-
-
t