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Krämer:) Haben Sie Gelder für den verstorbenen Spengler ge- mich zu verhören; ich foffe gestehen, von wem ich den Eisenstock habe, I sagte es ihm, fo laut zu heulen, ließ ihn nochmal vorkommen und sammelt und diese Gelder der Frau Spengler gegeben? Angell.: sonst werde es mir noch ärger ergehen als in der Böllergasse. Sie schlug ihn wieder aufs Gefäß. In die Bank zurüdgekehrt, legte Ja. Vorf.: Notierte sich die Frau, woher die Gelder stammten? hatten bei mir einen dünnen, leichten Spazierstock aus Stahl. der aufgeregte Anabe den Kopf auf den Tisch. Er sollte den Kopf Angell.: Das weiß ich nicht. Vorf.: Wieviel gaben Sie ihr? den ich seit einem Jahre besige und der schon recht abgegriffen heben und bekam von Erdelbrock mehrere Schläge( mindestens -Angefl.: Summen von etwa 15 M. Vorf.: Sagten Sie viel ist, gefunden. Ich antwortete, daß ich nichts zu gestehen habe. zwei) über den Rüden. Infolge des Vorganges stellte sich bei leicht, Sie möchten gern einmal ein Huhn haben? Angekl.: Die Aber du wirst schon gestehen, du Judenhund.." Damit wurde Frau fragte mich danach und da sagte ich ja. ganz neu. Früher sprachen Sie einfach von Bestechungsgeldern, und begann das Verhör. Während desselben erhielt ich fortwährend die Beine nicht gebrauchen. Die Lähmung hat lange Zeit bes Borf.: Das ist ich in den Saal Nr. 126 gestoßen. Hier hieß man mich niedersetzen Schneider eine Lähmung der unteren Extremitäten ein. Er konnte ale Sie nämlich einzeln vernommen wurden. Sie haben also Fauststöße in den Rücken und in die Brust. Dann wurde ich in das standen. Die Aerzte führten sie auf den geschilderten Vorgang in dann damals einen Meineid geleistet. Sie sagten, die Frau Ober- Borzimmer des Polizeirates Toth zurückgeführt. Auf dem Wege der Weise zurück, daß sie ein psychisches Trauma annahmen und steiger nahm nach anfänglichem Sträuben das Gelo, sprachen aber stieß und schlug mat mich; ging ich langsam, regnete es Stöße, von einer hysterischen Lähmung sprachen. Der Knabe litt auch an nicht bon Hühnern. Angell.: Ich war damals aufgeregt und damit ich schneller gehe; ging ich schnell, zerrte man mich, ich folle Krämpfen. wußte nicht, was ich sagte, ich kann beweisen, daß ich Hühner be- nicht laufen. Im Vorzimmer des Polizeirates mußte ich bis 4 Uhr fam. Es wurde Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gemacht, die Borf.: Hat das gesammelte Geld jedesmal der Obersteiger morgens warten. Hierauf brachte man mich ins Wachzimmer. auch nach Ermittelungen gegen Dr. Erdelbrock Anklage aus§ 230 bekommen? Angekl.: Bis auf einmal, wo Frau Spengler die Niedersehen durften wir uns nicht. Da ich mich einmal niederfeste, Abs. 1 und 2 des Strafgesetzbuches erhob, der Webermeister Annahme des Geldes verweigerte. Borf.: Was machten Sie mit zwang mich ein Polizist mit einem Fußtritt, aufzustehen. Auch essen Schneider als Nebenkläger beitrat. E. wurde beschuldigt, unter dem Gelde? Angeft.: Darüber verweigere ich die Aussage. durften wir nicht. Einer Obsthändlerin, die hereintam, durften wir Schneider als Nebenkläger beitrat. Angeklagter nichts ablaufen. Man verweigerte uns Trinkwasser und wollte uns Außerachtlassung der ihm durch seinen Beruf besonders auferlegten unsere Notdurft nicht verrichten lassen. Achtmal mußte ich flehentlich Aufmerksamkeit dem Knaben fahrlässig eine Körperverlegung zu bitten, bis man mir erlaubte, das Pissoir aufzusuchen. Erst um gefügt zu haben. 2 Uhr nachmittags, als der Advokat Dr. Marcel adosa zu uns fam, gestattete man uns etwas zu essen. Bald darauf kamen wir zum Rapport, wo man uns glimpflich behandelte. Nachdem ich mich legitimiert hatte, ließ man mich frei. Achtzehn Stunden hatte ich auf der Polizei zugebracht.

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Bergmann Linn

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gibt zu, ein paarmal Gelder gesammelt zu haben. Vorf.: Wurden Sie dann besser bezahlt? Angefl.: Auf den Lohn hatte das gar keinen Einfluß, auch schikanierte uns der Obersteiger genau so wie früher. Angeklagter Bergmann Baltes

gibt an, daß er Geld gegeben habe, um eine humanere Behandlung au erzielen;

es wurde aber nicht besser..

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Auf eine Frage des Verteidigers Hüllefen erklärt der Angeklagte, die Bergleute glaubten, daß die Gelder häufig nicht an Frau Spengler abgeliefert, sondern von den Mittelspersonen behalten wurden. Bors.: Wen haben Sie in Verdacht? Angefl. Baltes: Unter anderen den Angeklagten Kuhn. Vorf.( aum Angeklagten Kuhn): Gaben Sie die gesammelten Gelder der Frau Spengler? Kuhn: Darüber verweigere ich die Aussage. Angekl. Unternehmer Weißtircher

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erwidert auf die Anklage, er habe niemals Geld gesammelt, Be­ftechungsgelder gegeben oder abgeliefert. Borf.: Ein Beuge Moor will Ihnen aber 40 m. gegeben haben, weil er abgelegt" war. Sie sollten ein gutes Wort beim Obersteiger einlegen?- Angell.: Das ist unwahr. Angeklagter

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800

Bergmann Fuchs

Angeklagter Jäcker

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Die magyariiche Schandherrschaft.

In dem ärztlichen Befunde zweier Budapester Aerzte

heißt es:

An der Schädeldecke, links von der Mittellinie, ist die Kopfhaut in der Größe einer halben Handfläche enthaart worden, am Rande biefer enthaarten Fläche fleben gestockte Blutrefte; desgleichen an mehreren Stellen der enthaarten Fläche, in deren Mitte etwas links und von links nach rechts verlaufend befindet sich ein anderthalb gentimeter langer und einen halben bis einen Zentimeter tiefer Stontinuitätsdefekt, mit frischen Strusten bededt. Der Verlegte gibt an, feit der Verlegung an Stopfschmerzen und Schwindelanfällen zu

leiden.

Das Provinzial- Schulfollegium in Koblenz erhob zugunsten des Oberlehrers den Konflikt und führte aus: Es wäre ja bes trübend, wenn Lähmungserscheinungen die Folgen der Züchtigung feien. Gleichwohl habe Dr. Erdelbröd feine Amtsbefugnisse nicht Schädigung der Gesundheit eintreten würde, wie sie die ärztlichen überschritten, denn er habe nicht voraussehen können, daß ewe Gutachter bescheinigt hätten. Es wäre aber eine andere Frage, ob er nicht unpädagogisch gehandelt habe und ob nicht im Diszis plinarwege gegen ihn vorzugehen wäre.

Im Laufe des Verfahrens war der Angefchuldigte so tattlos, au versuchen, gegen den Nebenfläger durch die Behauptung Stimmung zu machen, er fei Sozialdemokrat.

Kränklich

Schneider durch Rechtsanwalt Dr. Roth vertreten. Dieser tenn­Vor dem Oberverwaltungsgericht wurde der Nebenkläger Gutachten: Die auf dem Kopfe sichtbare, oben beschriebene zeichnete das Prügeln in der Schule als eine pädagogische Unge­Verlegung stammt aller Wahrscheinlichfeit nach von einem mit hörigkeit. Ein guter Lehret brauche nicht zum Stod au greifen. ſtumpfem Gegenstande geführten Schlag. Dauer der Heilung Der wirke durch seine Autorität und verstehe die Herzen zu zehn Tage. feffeln. Im vorliegenden Falle sei der Angeschuldigte zweifellos Alexander Neiner, Eisendreher, 25 Jahre alt, berichtet: über die Grenzen des Züchtigungsrechtes weit hinausgegangen. Es Am 8. d. um% 10 Uhr abends, nach den Demonstationen, spazierte läge eine eklatante Neberschreitung des Züchtigungsrechtes vor. ich mit zwei Sollegen auf dem Therefienring vor dem Café Hebel. Der achte Senat des Oberverwaltungsgerichts erklärte jedoch Plöglich pacte mich ein auf den ersten Blid als Spigel erkennbares den Konflikt für begründet und entschied, daß das Berfahren gegen gibt au, gesammelte Gelder dem Gastwirt Jäder übergeben zu Individuum mit den Worten am Arm: Das ist auch so ein demon­haben, um sie dem Obersteiger Spengler abzuliefern. strierender Revolvervagabund!" Damit wurde ich ergriffen und unter den Seminar- Oberlehrer endgültig einzustellen sei. Begründeno Stößen zur VI. Bezirkshauptmannschaft gebracht und mit den wurde ausgeführt: Eine Ueberschreitung des Büchtigungsrechts bestreitet jede Schuld. Vorf.: Wurden Sie vom Steiger Kern Worten:" Da habt Ihr einen Revolverker!!" in den Hof gestoßen. sei nicht anzunehmen. Der erste Schlag rechtfertige sich durch die abgelegt"? Angeflagter Jäder: Jawohl. Borf.: Sie sollen Sofort begannen die Konstabler, mich zu prügeln. Einer verfette Unaufmerksamkeit des Schülers. Dann habe dieser durch über­in die Tasche des Kern ein Geldſtüd gestedt, Kern es aber nicht mir einen mächtigen Stoß, ein anderer hieb mir mit der Säbel - lautes Weinen den Unterricht gestört. Der Lehrer sei nicht be­angenommen haben?- Angeklagter Jäder: Das ist unwahr. Man scheibe in den Rücken, ein Detektive schlug mit dem Stock auf mich hindert gewesen, durch eine weitere Büchtigung dagegen einzu sucht mich hinter einer Tür. hinter der ein anderer steckt.- Borf.: los. So ging's bis zum Wachzimmer, wo ich hineinflog und wieder mit schreiten. Nun bleibe die Büchtigung in der Bank, als der Junge Ich verbitte mir ein solches Auftreten. Staatsanwalt: Ich mache Schlägen empfangen wurde, bis neue Opfer antamen. Ich fab, wie mehrere den Kopf nicht von der Bant erhob. Die Schläge, mögen ja derbe Den Angeklagten darauf aufmerksam, daß man Beamte, gegen die Menschen bei den Haaren geschleppt und an den Ohren in die Höhe ge durchaus nichts vorliegt, nicht in dieser Weise verdächtigen darf. 80gen wurden. Im Bachzimmer famen drei bis fünf Bolizisten auf gewesen sein, der Angeklagte sei aber nicht über die äußeren Jäder: Meine Rechtsanwälte werden noch ganz etwas anderes ie einen Verhafteten. Im Hofe bielten sich etwa 100 Stonstabler Grenzen feines Büchtigungsrechtes hinausgegangen. borbringen.( Heiterfeit.) Borf.: Sie sollen auch versucht haben, auf, die alle auf die neuen Anfömmlinge foshieben. Je vier Ber- und schwächlich sei der Junge nicht gewesen; also hätten feine Borf.: Sie sollen auch versucht haben, den Steiger Stein zu bestechen. Er soll sich aber ebenfalls un baftete wurden an den Händen aneinander gebunden, so führte man Gründe borgelegen, von der Wiederholung der Züchtigung abzu­den Steiger Stein zu bestechen. Er soll sich aber ebenfalls uns zugänglich gezeigt haben. Angeffagter Jäder: Das will ich Euch uns in die Polizeizentrale ins Borzimmer des Polizeirates Toth. fehen. Daß Sch. den Kopf nicht zu heben vermochte, sei nicht an­fagen. Borf.: Euch ist teine Anrede für uns.- Angekt.: Dann Ein schwächlicher Bursche starrte vor sich hin und wurde von einem zunehmen. meinetwegen auch Ihnen. Ich habe dem Mann fein Geld gegeben, Polizeipraktikanten in die Brust gestoßen. Dem Burschen wurde übe!; Dies Urteil zeigt, daß die Zustände in unseren Volksschulen das ist eine Lüge. er taumelte. Staatsanwalt: Der Angeflagte gab aber Da hob ihn der Konstabler an den Haaren empor mit und die Folgen des unter der Aegide Studt- Holle befolgten Systems früher au, gesammelte Gelder der Frau Spengler gegeben zu die Brutalitäten der Polizisten aufnehmen. den Worten: Ift Dir vielleicht schlecht?" Ins Protokoll ließ ich himmelschreiende find. Ein Kind soll nicht des Berprügeltwerdens haben. Angell.: Ich habe nie etwas eingestanden. Die weiteren Verhandlungen werden hierauf auf Mittwoch Auch hier bestätigt der ärztliche Befund die Aussagen halber die Schule besuchen, sondern zur Hebung seiner förperlicher, vertagt. bollständig. geistigen und fittlichen Fähigkeiten. Ein Lehrer der, wie im bor­Alexander Tamaffi, Werfführer in einer Metallwarenfabrit, liegenden Falle vorgeht, begeht gegen die feiner Pflege anver­erzählt: Am 8. d. M. um 26 Uhr abends verwundete mich ein trauten armen Kinder das schwerste moralische Verbrechen. Ez Ronftabler am Handgelenk. Ich ging zu dem in der Nähe das ist durchaus verkehrt, wie es das Provinzialschulfollegium tut, die Stommando führenden Stadthauptmann Bonis, um mich au be- pädagogische Seite der Ueberschreitung des Büchtigungsrechts von schweren; statt aller Antwort ließ er mich verhaften. Unter Gefchimpf der strafrechtlichen zu trennen. Wer unpädagogisch das Züchti­und Schlägen mit den Säbelscheiden brachte man mich ins Wach gungsrecht anwendet, handelt gegen seine Pflicht und verletzt da­zimmer. Dann stießen, ohrfeigten und schlugen mich die Polizisten durch auch das Strafrecht. Dem Lehrer muß bewußt sein, daß die Budapest , 16. Oftober.( Eig. Ver.) mit den Säbelscheiden unter Schimpfworten wie: Schuft! Wahlrecht Es liegen nun über die bereits gemeldeten Greueltaten braucht ihr? Wir werden euch schon Watschenmaschinen aufstellen!" Unfähigkeit, ein Fremdwort nachzusprechen, nicht im Hintern des Der Budapester Polizei gegen Wahlrechtsdemonstranten Einzel. Während des Verhörs beschimpfte mich der Polizeibeamte: Schuft! Mindes, fondern in der Mangelhaftigkeit der Lehrmethode dez Lehrers und in den geistigen Anlagen des Kindes begründet ist. Aussagen von unmenschlich mig. Ein Magyare wie Sie ist ärger als ein Fegenflauberjud!" Stephan Orban, Glasichleifer, 28 Jahre alt, schildert seine Ihm muß ferner bewußt sein, daß Schmerzen Kinder zum Weinen handelten Arbeitern nebst ärztlichen Befunden, die Wahrnehmungen am Abend des 8. d.: Während meiner Flucht vor veranlassen und das ungeeignetste, Mittel, die Folgen der Schmerzen ihre Darstellungen bestätigen. Eine Auslese der ber der Polizeiattade faßte mich ein Konstabler. Obne weiteres begann durch neue Prügel au beseitigen. Und zweimal wendete der unter übten Bestialitäten sei hier wiedergegeben, möge sie er mich zu prügeln und hörte damit erst im Hofe des Polizei Anklage gestellte Lehrer dies Mittel zur Beseitigung natürlicher der gesitteten Welt dienen als Dokument der Schande jenes gebäudes auf. Im Wachzimmer erhielt ich einen Schlag ins Gesicht, Folgen feiner Methode an. Das Kind wird gelähmt, fällt in Magyarentums, das sich vor Europa so lange Zeit mit seiner ber mich bewußtlos zu Boden streckte. Als ich das Bewußtsein wieder Strämpfe tut nichts, der Lehrer habe sich nicht strafrechtlich ver­Freiheitsliebe und Ritterlichkeit, mit seiner Kulturmission in erlangt hatte, wurde ich gewürgt und hörte die Drobung: Du Ungarn usw. brüstete und mit diesem Schwindel noch heut fchäbiger Sozialist, da wirst du trepieren!" Die Konstabler batten antwortlich gemacht. Ein Lehrer, der wie Dr. Erdelbrod aus den zutage die internationalen Friedens- und ähnlichen Kongresse und Fäusten auf mich ein. Während einige mit den Säbeln meinen über den anderen Schülern, denn seine Handlung sekt ihn in den ihre Rummern abgenommen und hieben mit Ochsenziemern, Säbeln angegebenen Gründen prügelt, berlebt seine Pflichten auch gegen abhausiert. Rüden bearbeiteten, hielt einer die Spige feines Säbels bor mich. Augen jedes normal empfindenden Menschen herab, setzt ihn der Johann Villam, Tischlergehilfe, 22 Jahre alt, erzählt seine damit ich mich nicht rühren könne. Später ließ man mich auf den Mizachtung und dem Abscheu an dem Blaze aus, wo er Achtung Leidensgeschichte vom 8. d. folgendermaßen: An den Demonstrationen Sorridor hinaus. Während ich geprügelt wurde, fah eine Gruppe und Liebe erwecken soll. Das strafrechtlich erforderte Bewußtsein hatte ich teilgenommen. Die Andrassystraße war schon ein wenig anderer Konstabler lachend zu und ergäste fich an meinen Martern. ist schon durch die jeder Pädagogit Hohn sprechenden Handlungen belebt, als ich zum Oftogonplatz fam. Dort stellte ich mich unter eine Laterne und blickte in der Richtung zur Eötvösgaffe, wo die Vom Polizeichef bis zum letzten der aus bäuerlichen Stall durch seinen Einwand erwiesen, der Bater des Gemißhandelten Doch genug von diesen Proben scheußlicher Bestialität. des Oberlehrers dargetan. Es wird aber zum Ueberfluß noch klar, Polizei die Arbeiter gegen das Stadtwäldchen verfolgte. Plöglich sprach mich ein Detektive an; er fragte mich nach meiner Beschäfti- nechten rekrutierten Wachmannschaft herunter tragen alle fei Sozialdemokrat. Solch' von einem Oberlehrer erhobener Ein gung und nachdem ich geantwortet hatte, erflärte er mich für ver- Schuld an diesen Orgien viehischer Roheit, und der Bewand muß doch einen Zwed haben. Er tann aber nur den Sinn haftet. Um biele Zeit war noch niemand stellig gemacht, man suchte fehl, den friedlichen Wahlrechtsdemonstrationen mit der haben entweder: ich behaupte, der Vater ist Sozialdemokrat, weil Täter. Auf dem Wege zur Bezirksstadthauptmannschaft in der Böller blutrünſtigen Wildheit von Huligans entgegenzutreten, ist ich von den Richtern erhoffe, daß sie deshalb das Recht beuger gaise wurde ich gestogen und geschlagen. Vor der Bezirksstadthaupt unverfennbar bom Ministerium des Innern werden. Das wäre eine so ungeheuerliche Beleidigung der Richter, manuschaft warteten schon zehn bis zwölf Deteftives voller Taten erteilt worden. Sein Polizeichef und fein Polizeibeamter daß man nicht annehmen darf, in diesem Sinne sei der Schutz­drang, und kaum hatten wir den Hof betreten, fo fielen sie über wagt es, folche Scheußlichkeiten auf eigene Faust anzuordnen. einwand erhoben. Dann bleibt aber als Sinn des Einwandes nur mich her, ohrfeigten und prügelten mich, auch die Amtsdiener und Die hierzulande herrschende Betyarenhorde ist vor der der übrig: ich mag das Büchtigungsrecht überschritten haben, aber Beamten taten mit. Mit Ohrfeigen schleuderte mich einer dem anderen zu; ich wurde Boden geworfen, mit Füßen ganzen gesitteten Welt mit einem unauslöschlichen ich tats, weil der Vater ein Sozialdemokrat ist, das heißt aber zu gestoßen und mit Dichtu- Dichitfu- Griffen gemartert. Vom Hofe Schand mal zu brandmarken. wurde ich an den Haaren in das Wachzimmer geschleppt, bort an den Dfen geschleudert, so daß ich der Länge nach hinfiel, worauf die Stonitabler mit Ochsenziemern und Gummischläuchen auf mich ein­hieben, wobei mir ein Loch in den Schädel geschlagen wurde. Als sie Blut fließen sahen, ließen sie nach. Ich wurde in das nächste

heiten bor,

Rosakengrenel in Ungarn .

Robelt als Grundfatz preußlicher

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nichts anderes als: ich gestehe ein, die Büchtigung nicht vorge­nommen zu haben, um die Ausbildung des Kindes zu fördern, sondern um mein Mütchen an ihm deshalb zu fühlen, weil fein Vater Sozialdemokrat ist.

Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts, das trotz dieses Tate

Bimmer gebracht, wo die, Freiwilligen Retter" meine Erziehung vom Oberverwaltungsgericht beftandes glaubte, dem Strafverfahren in den Arm fallen zu müſſen,

anerkannt.

zeigt, daß die Wirkung des preußischen Volksschulwesens nicht Hebung der förperlichen, geistigen und sittlichen Fähigkeiten der Bolfsschüler, sondern Erziehung der Schüler aur Snechtschaft sein foll. Wann wird diesem kulturwidrigen Zustand eine Ende be. reitet werden?

Disziplinarverfahren gegen Wiituba.

Sopfwunde verbanden. Dann wurde ich in das Wach­zimmer zurückgebracht, wo sich mittlerweile schon andere Verhaftete gefammelt batten. Sowie die Konstabler vom Bosten oder von den Demonstrationen zurückkamen, eilten sie herein, um uns zu prügeln. Wiederholt haben wir darlegen müssen. daß das preußische Ein Konstabler erfaßte einen schweren Holzstuhl und schleuderte ihn Oberverwaltungsgericht im Gegensatz zu dem soweit ihm möglich auf uns; wir waren unier acht, ich stand auvorderst, mich traf der Stuhl am härtesten. Schade, daß man Deinen Schädel nicht ent- acgen Prügelpädagogen unnachsichtig vorgehenden Reichsgericht awei geschlagen hat"," Du bist doch nicht trepiert, Du Hund "," lauter glaubt, auf Grund der für Preußens Volksschulen bestehenden Juden", so einem Kerl soll man echte geben", mit derlei Rufen fulturwidrigen Vorschriften eine strafrechtliche Verfehlung von teilten die Polizisten Prügel aus. Ungefähr dreißig Menschen Lehrern nicht anerkennen zu tönnen, die durch Brügel zu erziehen hieben auf mich ein. fuchen. Und das selbst dann, wenn offensichtlich die Brügelan Herr Emanuel Wistuba, der zur Disposition gestellte Beamte Um 11 Uhr nachts wir waren schon unfer achtundzwanzig wendung lediglich die Unfähigkeit des Lehrers darzutun geeignet der deutschen Kolonialverwaltung, dessen Affäre durch die Reichs. Berhaftete- wurden wir zu zweit zufammengebunden, um zur ift. Am Freitag vergangener Woche ist abermals solch frteil ge- un gleichfalls im Wege des Disziplinarverfahrens zur Rechens tagsverhandlungen vom Dezember 1906 bekanntgeworden war, ift Oberstadthauptmannichaft geführt zu werden. Bir baten, daß man follt, das als Dokument für die Tiefe preußischer Wolfsschulen be- fchaft gezogen worden. Die faiserliche Disziplinarkammer für die nun gleichfalls im Wege des Disziplinarverfahrens zur Rechen= uns über den Rockärmeln binde; vergebens. Je zwei Bolizisten banden uns aus Leibeskräften mit dünner Spagatschnur an den zeichnend ist. deutschen Schutzgebiete hat am Dienstag in einer Sigung, die bloßen Handgelenken zusammen. In der Polizeizentrale wurden Der Sohn des Webermeisters H. Schneiber zu Mettmann b: zehnundeinhalb Stunden dauerte, gegen ihn verhandelt. Wistuba wir über eine finstere Treppe zum Bolizeirat Toth geführt. Auf der fuchte die dortige Seminarübungsschule, in der die Seminaristen war angeklagt, burch sein Verhalten sich der Achtung, die fein Amt Treppe fielen die diensthabenden Konstabler über uns her und des dritten Jahrganges unter Aufsicht der Seminarlehrer unter- forderte, nicht würdig gezeigt zu haben. Den Vorfis führte prügelten uns. Eine zeitlang warteten wir im Vorzimmer des richten. In der Mathematifstunde am 22. Ofteber 1906, in der Stammergerichtsfenatspräsident Lindenberg, die Staatsanwaltschaft Bolizeirates. Die ins Fleisch schneidenden Spagatschnüre wurden Seminaroberlehrer Dr. Dietrich Erdelbrock die Aufsicht führte, vertrat Geh. Rat Dr. Meyer, die Verteidigung führte Juftigrat uns nicht gelöst. Aus dem Zimmer des Polizeirats famen Arbeiter; wurde von den Dreieden gesprochen. Der Schüler Schneider fonnte Dr. Mamroth- Breslau, als medizinischer Sachverständiger fungierte fie alle weinten. Ja konnte die dumpffallenden Schläge heraus hören. Aus dem Vorzimmer wurden die Leute einzeln in den Saal das Wort Kathete auch dann nicht nach sprechen, als es ihm awei- Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Gulenburg. Der Vorsißende eröffnete die Verhandlung mit der Be. Nummer 128 geführt. Auf dem Wege dahin wurden wir fort mal vorbuchstabiert worden war. Dr. Erdelbrock bersetzte ihm merfung, daß der Angefchuldigte nicht erfchienen fei. Der Ver während geschlagen und gestoßen. Ich fiel dabei zu Boden und deshalb einen Schlag mit dem Rohrsted aufs Gefäß. Der Junge teidiger überreichte einen Brief des Angeschludigten; in diesem rutschte eine Strede fort. Im Borzimmer zu Nr. 126 begann man sette fich auf seinen Platz und weinte sehr. Der Oberlehrer unterteilt er mit, es sei ihm infolge feines schlechten Gefundheits­