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kein Bergnügen, einen Beamten zu vernehmen, der unter der Bes| fei mehrere Male aufgefordert worden, etwas zu bezahlen, habe nicht mehr fassen. In Glasgow z. B. werden 3000 Familien aus schuldigung steht, bestechen worden zu sein. cs aber abgelehnt.

Daß dieser Beamte dann in Erregung gerät, ist ja selbstverständ lich. Es ist aber nicht richtig, wenn Hed gefagt hat, er fei in so großer Erregung gewesen, daß er seiner Sinne nicht mächtig war. Borf.: Der Angeklagte Heck hat behauptet, Sie hätten ihn gar nicht gefragt, ob er Bestechungsgelder angenommen habe. Beuge: Natürlich habe ich ihn danach gefragt, denn darum drehte sich ja die ganze Vernehmung. Angeklagter Steiger Heck: Ich war des­halb in so großer Aufregung, weil der Untersuchungsrichter mir die Frage vorlegte, ob ich etwa Geld auf der Luxemburger Banf habe. Ich habe überhaupt kein Vermögen und diese Frage kam mir wie der Vorwurf vor, ich hätte große Schwindeleien begangen und Tausende von Mark in einer ausländischen Bank angelegt. Vert. Rechtsanwalt August: Ich sehe in der Frage: Haben Sie Geld auf der Luxemburger Pant angelegt? allerdings auch den Vorwurf gegen einen Beamten geschleudert, er habe geräubert und bas Geld aus diesen Räubereien auf einer ausländischen. Bank angelegt. Ich glaube dent Angeflagten Sed, daß er über eine derartige Frage so erregt war, daß er sich nur mit Mühe be­zwingen mußte. Zeuge Landrichter Frid: Ruhig war der An­geklagte Hed gewiß nicht, das habe ich schon gesagt. Aber ich be­streite, daß er in einer so ungeheuer großen Erregung war. Der Vorsitzende verlieft nunmehr die protokollarischen Aussagen der übrigen Angeklagten. Die in diesen Protokollen gemachten Angaben widersprechen meistens in fast allen Punkten den Angaben, bie die Angeklagten bei ihrer gestrigen und vorgestrigen Vernehmung vor Gericht gemacht haben. So hat der Angeflagte Ronrab Reßler vor dem Untersuchungsrichter mit voller Bestimmtheit gefagt, daß er mehere Male 6 Mark für den Steiger

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gegeben habe. Als der Untersuchungsrichter ihn auf das Recht der Zeugnisverweigerung aufmerksam machte, hat er erwidert: Was man einmal gemacht hat, tann man auch sagen." Ebenso bestimmte Angaben hat der Angeklagte Beter Bierbrauer gemacht, der gesagt hat, daß für den Steiger Heck gesammelt worden sei und daß er auch selbst fünf bis sechsmal für Heck Geld gegeben

habe. Es sind das Beträge von 3 bis 4 M. monatlich gewesen. Es war eine große Kameradschaft und fast jedes Mitglied der Kameradschaft hat für den Angeklagten Hed Gelder gegeben im Anschluß an die Lohnzahlung. Mit der Sammlung habe Die Kameradschaft hauptsächlich bezweckt, sich den Steiger Heck günstig zu stimmen und eine bessere Behandlung zu erzielen. Der Zeuge Bierbrauer hat dann in der Voruntersuchung weiter ausgesagt, daß man

gemerkt hat, daß

nach den Sammlungen

Heck bei der Arbeit ein Auge zubrückte, und wenige. zu tabeln fand als vorher. Die Anregungen zu den der Bergleute selbst hervorgegangen.

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Erster Staats­

Sammlungen sind nach der Aussage des Bierbrauer aus der Mitte Berteidiger Rechtsanwalt August: Nachdem diese Aussage aus der Voruntersuchung hier verlesen worden ist, muß ich zur Sprache bringen, daß der Angeklagte Bierbrauer später vor dem Staats­anwalt Michalste erklärt hat, es fönne teine Rede babon sein, daß Heck ein Auge zugedrückt habe. Er wolle mit seinen Worten:" Es sei nach dem Sammeln besser geworden", nur zum Ausdrud bringen, daß Heck jezt gerecht handelte. Da diese vor dem Staats­anwalt gemachten Angaben hier nicht zur Verlesung gelangen können, fehe ich mich zu meinem Bedauern genötigt, den Staats. anwalt Michalste als Zeugen dafür zu benennen. anwalt Figge: Dazu werde ich nie und nimmer die Genehmigung geben. Staatsanwalt Michalste hat die ganze Sache in der Vor­untersuchung geleitet, er ist in die Materie eingearbeitet und könnte nicht mehr als Staatsanwalt fungieren, wenn er hier als Beuge vernommen würde. Verteidiger August: Die Rücksicht auf ctwaige Verlegenheiten des Staatsanwalts steht bei mir weit zurüd hinter dem Wohl der Angeklagten und hinter der Gerechtig feit. Wenn ich hier nicht eingegriffen hätte, dann wäre die Aus­sage des Bierbrauer vor dem Untersuchungsrichter in die Welt gegangen, ohne zu erwähnen, was derfelbe Mann vor dem Staats­anwalt gesagt hat. Wenn der Erste Staatsanwalt die Genehmi­gung zur Zeugenvernehmung des Staatsanwalts Michalske vere weigert, werde ich mich sofort an den Justizminister wenden. Erster Staatsanwalt Figge: Es sei fern von mir, und es wäre aud) das erste Mal in meinem Leben, daß ich irgend etwas täte, was der Gerechtigkeit zuwider wäre. Mir steht die Gerechtigkeit mindestens so hoch wie dem Verteidiger. Es soll teinem An­geklagten ein Haar gekrümmt werden, dem nicht die Straftat be­wiesen ist. Ich verweigere aber nochmals die Genehmigung zur Vernehmung des Staatsanwalts Michalste. Verteidiger Auguft: Jch wiederhole meinen Antrag. Staatsanwalt Figge: Ich will dem Verteidiger August zugeben, daß der Angeklagte Bierbrauer vor dem Staatsanwalt Michalste die Aussage gemacht hat, die er hier anführt. Borf.: Damit ist wohl dieser Zwischenfall erledigt. Aus den weiter zur Berlesung gelangenden

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Beuge

Bergmann Meifer

bekundet zögernd, daß er von nichts wisse, fügt dann hinzu, er tönne sich auf nichts befinnen, worauf ihm der Vorsitzende vor­hält, daß er früher bestimmte Angaben über Bestechungen gemacht habe. Als der Borfibende dem Zeugen weiter vorhält, daß bereits Bergleute wegen Meineios mit den strengsten Strafen belegt worden seien, wird er noch unsicherer; es ist aber nichts aus ihm herauszubringen, er fagt immer wieder, er könne sich auf nichts befinnen. Zeuge pensionierter Bergmann Kiefer- Nauber ( Wemmerweiler) hat wiederholt gesehen, daß Bergleute, die nur eine Stunde oder eine Viertel- bis eine halbe Schicht arbeiteten, weggingen, und trohdem die ganze Schicht angeschrieben bekommen haben. Es geschah das unter den Steiger Keßler. Zeuge Fahrsteiger Kern

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öffentlichen Mitteln unterstützt, und weitere 6000 Gesuche um Unterstüßung harren der Erledigung.

regierung und die städtischen Behörden, durch Inangriffnahme Angesichts dieser allgemeinen Notlage bemunen sich die Staats­großer öffentlicher Arbeiten und Vergebung großer Aufträge Hilfe zu bringen. Unter Vorsiz des Ministerpräsidenten Asquith fand eine besondere Beratung des Stabinetts über die zu ergreifenden Maßnahmen statt. Der erste Lord der Admiralität Mc Kenna hielt in Glasgow , wo die Not besonders groß und es bereits mehr­fach zu blutigen Zusammenstößen zwischen den demonstrierenden Arbeitslosen und der Polizei gekommen ist, eine Rede, worin er dabei in ziemlich vagen Worten der Hoffnung Ausdruck, die gegen­die beschleunigte Vergebung von Aufträgen ankündigte. Er gab wärtige Krifis, die zweifellos schwer fei, werde nicht so lange an­halten, wie die von 1893. Auf seiner Fahrt durch die Straßen Der Stadt wurde er dafür ausgezicht. Der Kriegsminister Haldane versprach ebenfalls, sein Möglichstes durch Beschäftigung von Leuten in den Arsenalen zu tun.

( benplit) hat einmal gehört, wie der Lergmann Dörr im Wirts. Auch Stadtverwaltungen, fleine wie große, tun, was fie fönnen. haus zu anderen Bergleuten sagte: So ein Lump! Der Kerl will nichts geben, wenn man mal einen ordentlichen Steiger hat! Zeuge In Stoke- on- Trent wurde ein 50 Acres großer öffentlicher Arbeits­stellte darauf den Dörr zur Rede und dieser gestand unter Tränen, plaß eingerichtet; die Leute erhalten drei Mahlzeiten und 50 f. daß er den Steiger Kepler damit meinte. Beuge bekundet dann täglich. In Woolwich werden die Arbeitslosen mit Steinklopfen, weiter, daß der Angeklagte Gräber einmal fagte, er fei mit den Erdarbeiten und Holzspalten beschäftigt. In Dublin find 10000 besten Absichten nach Ißenplik gekommen, er habe ihn aber ver- Pfund Sterling, in Sheffield 20 000 Pfund Sterling für Not­leitet, und so sei er auch gefallen. Allerdings geschah diese Aeuße- standsarbeiten bewilligt worden. Beim Londoner Grafschaftsrat rung in sehr animierter Stimmung abends bei der Kaifer- Geburts. find für schleunige Arbeiten 1068 679 Pfund Sterling( über tagsfeier. Staatsanw. Figge: Was weiß der Zeuge überhaupt 21 Millionen Marf) beantragt. Lord William Cecil ließ eine von Bestechungen? Steiger Kern: Positives tann ich nicht bes Schar Demonstranten, die einen Hungermarsch" von Nottingham funden. Ich hatte nur immer das Gefühl, daß Durchstechereien nach London gemacht hatten, auf dem Heimwege in Hatfield be­borkamen. Vorf.: Warum? Zenge: Weil schlecht gearbeitet wirten, und der Lord Mayor von Barrot sagte das Lord Mayors­wurde, und weil die Leute sich sehr viel herausnahmen, was ihnen antett ab und zeichnete 100 Pfund Sterling für die Notleidenden. Zeuge: Bors.: Was meinen Sie damit? Die Arbeitslosen geben sich natürlich mit solchen Unter­gar nicht zustand. Ich meine das Benehmen zwischen Steigern und Bergleuten.hugungsaktionen nicht zufrieden. Sie haben sich in besonderen Staatsanw.: War das Verhältnis zwischen ihnen ein sehr vertrau- Vereinigungen( Unemployed Bodies) zusammengeschlossen und liches oder waren die Bergleute frech?- Zeuge: Ich fand das Ver- drohen verzweifelte Schritte an, falls nicht sofort ausreichende Eine Abordnung der Arbeitslosen von hältnis zu vertraulich. Vert. Auguft: Früher sagte der Zeuge, Silfe geleistet werde. bie Bergleute wären widerspenstig gewesen, das widerspricht doch Nottingham wurde in diesem Sinne bei dem Minister John Burns feiner heutigen Aussage. Beuge: Sie waren widerspenstig gegen vorstellig, der indes nur sagen konnte, er tue in der Sache, was mich. Verteidiger August: Kann das nicht daran liegen, daß ihm irgend möglich set. Es besteht eine Strömung, durch Gewalt­andere Steiger die Leute besser behandelten wie Sie? Es brauchen fundgebungen Staatshilfe zu erzwingen, und eine Anzahl Unter­doch deshalb noch keine Durchstechereien vorgekommen zu sein. Man hausmitglieder sind dabei Wortführer. So sagte Keir Hardie in fann sich in der Beurteilung solcher Vorgänge foloffal täuschen. einer Rede in Llanelly, man müsse die Arbeitslosen in die Oeffent Man braucht nur daran zu denken, wie das Verhältnis zwischen lichkeit bringen. Ramsay Mac Donald forderte fie ebenfalls zu Schülern und Lehrern, zwischen Soldaten und Vorgesetzten ganz Demonstrationen auf, und Will Thorne gab ihnen in einer Rede, verschieden ist, trotzdem da keine Durchstechereien vorkommen. die er auf dem Trafalgar Square in London hielt, sogar den Rat, Man kann doch nicht aus diesem Verhältnis zwischen Steigern und lieber in London die Bäckerläden zu stürmen, als zu verhungern. Bergleuten schon auf Durchstechereien schließen. Zeuge Steiger Von der Regierung sei nur etwas zu erreichen, indem man ihr Stern: Ich hatte den Eindrud. Furcht einjage. Er ist wegen dieser Rede jetzt vor Gericht ge­laden worden, als schuldig eines Auftretens, das geeignet ist, zum Landfriedensbruch aufzureizen."

Beuge

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Bergmann Dörr

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( Selligentvalb) hat das vorstehend geschilderte Wirtshausgespräch mit einem anderen Bergmann geführt. Er verweigert bie Antwort auf die Frage, ob er selbst den Steiger bestochen habe. Auf eine Frage des Staatsanwalts Michalske, ob er vor fünf Jahren den Steiger zu bestechen versucht habe, antwortet Beuge Dörr mit Steiger Seck als einen guten Arbeiter. ein.- Der nächste Beuge, Obersteiger König, schildert den Vorf.: Ist Ihnen be­tannt, daß die Bergleute bei Doppelschichten Lebensmittel und Getränke auf den Namen des Steigers aus den Wirtschaften holen ließen? Senge: Davon ist mir nichts bekannt. Berteibiger Rechtsanwalt Sander: Die Angeklagten behaupten, daß ihm das hätten kaufen müffen. Die zu diesen Kaufe notwendigen Gelder mals sehr viel Gezähe ausgegangen sei, so daß sie die Gezähe hätten sie durch Sammlung zusammengebracht. Ist Ihnen davon etwas bekannt? Zeuge: Davon weiß ich nichts.

Hierauf werden die weiteren Verhandlungen auf morgen ( Freitag) vertagt.

Soziales.

Zwangsvollstreckung gegen den hamburgischen Staat.

Diese Entwickelung der Dinge trägt natürlich nicht dazu bei, das Mißtrauen und die Zurückhaltung der Geschäftswelt zu ver­mindern. Das Gefühl der Unsicherheit wird vielmehr dadurch nur noch stärker, und es ist soweit gefommen, daß große Geschäfte im Londoner Westend, in Broad- Street, Brixton und Victoria bereits Versicherungen gegen Schaben durch Straßenunruhen, wie Zer­trümmern der Schaufenster und dergleichen Borkommnisse und Ber­nichtung oder Beschädigung der Waren, nehmen. So ist es denn wohl begreiflich, daß man in London und im ganzen Lande ziem lich schwarz in die Zukunft sieht und nicht ohne Bangigkeit den Winter erwartet, dessen Gintreten die allgemeine Not natürlich noch verschärfen wird.

haus der Frauenbewegung.

Forderungen der liberalen Frauen an den Landtag. Eine vom linken Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung nach ben Arminhallen" einberufene Boltsversammlung nahm am Tage der Landtagseröffnung Stellung zu den Forderungen, welche die Frauen an die neugewählten Voltsvertreter richten. Die erste Rebnerin, Frl. 2iichnewsta, behandelte bie preußische Schulpolitit. Ihre Ausführungen gipfelten in Der Hamburgische Staat, vertreten durch die Deputation für folgenden Forderungen: Festlegung der Magimal- Klassenfrequenz der Handel, Schiffahrt und Gewerbe, ist rechtsfräftig verurteilt worden, Bolfsidhule auf 50 Schiller ; Förderung der Simultanfchule; Ein­ben tegen Ueberreichung einer Lohneingabe aus führung eines obligatorischen Spielnachmittages; die obligatorische dem Staatstaibetriebe entlassenen Raiarbeitern Fortbildungsschule für alle Arbeiter und Arbeiterinnen; ausreichende Groth und Schleiß ein ordnungsgemäßes 8eugnis aus- Mittel zur Mädchenschulreform. Die Referentin ist der sehr opti­zustellen. Troß der Aufforderung durch den Rechts- mistischen Meinung, daß für manche der liberalen Wünsche auf dem anwalt Dr. Herz, dem Prozeßbevollmächtigten der beiden Schulgebiete Förderung und Verständigung bis in die konservativen Kläger, sind die Zeugnisse der beiden entlassenen Raiarbeiter bis jezt und freikonservativen Streife hinein möglich sei, wovon sie indes die Mehrheit der Versammelten wie Zwischenrufe bekundeten- nicht in der vom Gericht vorgeschriebenen Weife ergänzt worden. Die nicht zu überzeugen wußte. Fri. Else Lübers wendete sich in ihrem Referat den dem Brozeßvertreter des hamburgischen Staates zwecks der Ergänzung treuhändig ausgelieferten Originalzeugnisse sind bis jetzt nicht zurüd- fozialpolitischen Forderungen an den Landtag zu, der nicht geliefert. Der Anwalt hat sich deshalb gezivungen gesehen, namens nur hinsichtlich der Berggefeggebung und der Gefinde der Gläubiger zu beantragen, den Schuldner( ben ham- ordnung für Landarbeiter und Dienstboten zuständig fei, fondern burgischen Staat) burch auferlegung von Geld auch die Berantwortung für die Ausführung der Gewerbe­geht hervor, daß der Angeklagte Krämer aufgefordert hat, für den oder Haftstrafen( Vertreter des Staates ist der Präjes der aufficht und die Vernachlässigung der Wohnungsfrage zu Obersteiger Spengler zu sammeln. Es wurden auch mehrere Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe, Bürgermeister Stinderichuzes verlangte sie stärkere Heranziehung der Frauen zum au tragen habe. Zur befferen Durchführung des Arbeiterinnen und Male Summen in Höhe von 8 M. gegeben, und er, Strämer, selbst D'Swald) nach Maßgabe des§ 888 bf. 1 3.-.- D. anzuhalten Gewerbeaufsichtsdienst. Hinsichtlich der Wohnungsfrage, dieses Ed­brachte das Geld dann zur Frau des Obersteigers. Die Frau Der Strafbefehl hat sich gegen den gesetzlichen Vertreter des Staates, steins der sozialen Brobleme, wünschte fie eine durchgreifende nahm auch nach anfänglichem Sträuben das Gelb an, mehrere Bürgermeister D'Swald, zu richten. Wohnungsreform, gestügt durch ein Enteignungsgefeß, wie wir es Male allerdings verweigerte sie die Annahme. Aehnliche bestimmte bis jetzt erst in Frankfurt a. M. haben.

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Aussagen vor dem Untersuchungsrichter

Angaben machten eine ganze Reihe anderer Bergleute in der Bor untersuchung. Es geht aus ihren Aussagen auch hervor, daß wiederholt in den Wirtschaften die

Zechen für die Steiger

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Der Hamburger Staat muß also durch gerichtliche Zwangs­mittel stärkster Art angehalten werden, die allereinfachsten Pflichten allgemeine, birette und geheime Wahlrecht in Staat und Kommune als Arbeitgeber gegenüber den Arbeitern zu erfüllen!

Aus Induftrie und Handel.

Die legte Rednerin, Frau Cauer, trat eindringlich für das ein und begründete insbesondere die Forderung des Frauen stimmrechts. In bitteren Worten gab fie fowohl ihrem Miß­trauen gegen die Regierung wie auch ihren Befürchtungen hinsichtlich des Landtags- Freisinns Ausdruck, der höchst wahrscheinlich auf den Von Bülowschen Köder des Plural- Wahlrechts anbeißen werde. diesem Freifinn erhofft sie nichts mehr. Dagegen seien von den sieben Sozialdemokraten frische" Trompetenstöße" zu erwarten, die den Herren Junkern in die Ohren gellen werden.

bon den Bergleuten bezahlt wurden. Staatsanwalt Mechalske: Die meisten Angeklagten sagen, sie hätten in der Voruntersuchung zwar die Aussagen berweigert, aber nicht gewußt, was das be Die wirtschaftliche Krisis in England. beute. Zeuge Landrichter Frick: Ich habe die Angeklagten, die Die wirtschaftlichen Verhältnisse in England haben sich seit damals als Zeugen auftraten, vor der Vereidigung nicht nur auf dem Frühjahr beständig so verschlechtert, daß jetzt tatsächlich eine die Wichtigkeit des Eides aufmerksam gemacht, sondern mir auch Notlage vorhanden ist. Die amtlichen Ausweise melden ein er- Eine Resolution, welche die Forderungen der radikalen Frauen die größte Mühe gegeben, ihnen das Zeugnisverweigerungsrecht schredendes Anwachsen der Arbeitslosigkeit in fast allen Gewerben. bezüglich der Schulpolitik, der Sozialpolitik und der Wahlrechts­flar zu machen. Ich habe mich nicht nur darauf beschränkt, den 257 berichtende Gewerkschaften mit 593 000 Mitgliedern hatten reform im Sinne der Referate zusammenfaßte, wurde angenommen. Wortlaut des betreffenden Paragraphen wiederzugeben, sondern Ende September 55 793 Arbeitslose, das sind 9,4 Proz. des Mit­ihnen in landläufiger Weile auseinandergesetzt, um was es sich gliederbestandes, gegen 8,9 Proz. Ende August 1908 und 4,6 Proz. handle. Verteidiger August: Man muß sich doch auch vergegen Ende September 1907. Die Ziffern für September dieses Jahres wärtigen, daß der Fall denkbar ist, daß die Bergleute sammelten sind die höchsten, die die Statistit überhaupt aufweist. Dabei sind Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklaffe.( Jugendabteilung.) und das gefanimelte Geld nicht an die Steiger abführten, sondern für die noch beschäftigten Arbeiter gleichzeitig die Löhne herab­für sich behielten. Es ist möglich, daß die Bergleute das taten, und gefekt worden; der Lohnausfall wird auf 19 000 Pfund Sterling die Aussage dann verweigerten. Beuge Frid: Solche Fälle sind wöchentlich beziffert. natürlich denkbar. Der nächste Zeuge ist Bergmann Schreiner:

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Er gibt an, daß auf der Grube Geld gesammelt wurde; es wurde aber nicht gesagt, für wen. Ginmal, als er mit dem Obersteiger Spengler allein war, sagte dieser zu ihm, er habe eine starte Familie und möchte ihn unterstüben. Sie wissen ja, wie ich das meine," feite er hinzu. Weiter hat Zeuge einer Versamm lung des christlichen Gewerkvereins beigewohnt, in der Arbeiter­sekretär Hagler eine Rede hielt, und die Bestechungen zur Sprache brachte. Diesem Redner traten aber in der Versammlung mehrere Bergleute entgegen, indem sie sagten, Bestechungen in solchem Um­fange feien ja gar nicht denkbar.- Zeuge

Bergmann Peter Keßler

Versammlungen Veranstaltungen.

Sonntag, den 25. Oftober, abends 51% Uhr, im Gewerkschafts­haus, Engelufer 15: Vortrag. Nachdein geselliges Beisammen fein. Jugendliche als Gäste willkommen. Lefeabende.

Die Verhältnisse sind im ganzen Lande und in fast allen Ge­terben gleich ungünstig, und die Notlage ist in Glasgow , Dublin , Birmingham , Leicester, Leeds , Nottingham und anderen Industrie- Stralau. Heute, Freitag, abends 8 Uhr, Leseabend im Restaurant Rafer, Markgrafendamm 11. Sodann regelmäßig jeden dritten städten ebenso groß, wenn nicht noch größer als in London . Freitag im Monat.

Mitterungsübericht vom 22. Oftober 1908. moraens 8 the.

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Wenn 9,4 Proz. der organisierten gelernten Arbeiter keine Beschäftigung finden können, so fieht man begreiflicherweise dem winter, der jeßt seine ersten Borboten geschickt hat, mit den ernstesten Befürchtungen entgegen. Die letzten Ursachen dieses Standes der Dinge sind schwer festzustellen. Es läßt sich nur fagen, daß allgemein in geschäftlichen Kreisen tiefes Mißtrauen und die größte Unluft zu irgendwelchen Unternehmungen herrscht. Dazu kommt noch der Kampf zwischen Arbeitgebern und Arbeit­nehmern in der Lancashirer Baumwollindustrie, der jetzt bereits 2 bedeckt gegen 300 000 Arbeiter in Mitleidenschaft gezogen hat, und dessen Swinemide 775 D amburg 776 ND 2 Regen 5 Petersburg 784 DGD 1 bedeckt-0 Berlin 774 NO 1 bedeckt 1 Scilly 770 DND 3 wolfig 12 Noch erheblich größer als unter den organisierten gelernten 2 wolfig-1 berbeen Franff.a M 773 ND 767 S Arbeitern ist die Arbeitslosigkeit natürlich unter unorganisierten Münden 1779 ND 5 wolten!-5 Baris 768 RD 3 wollent- 1 ungelernten. Die einzigen Anhaltspunkte für Feststellungen Ben 778 Stid wollent-4 bieten hier die Mitteilungen der Armenverwaltungen, der öffent Wetterprognose für Freitag, den 23. Oftober 1908. lichen Obbache, der Heilsarmee und anderer dergleichen Anstalten. Biemlich falt und meift troden, zeitweise aufflarend, jedoch vorwiegend Die Zahl der unterstützten Armen ist unverhältnismäßig gestiegen, wollig, mäßige Norboftwinde. und die Asyle der Heilsarmee können die Aufnahme Heischenden

berweigert auf alle Fragen des Vorsitzenden die Antwort mit der Ende noch gar nicht abzusehen ist. Motivierung, er mache sich sonst strafbar.

In der weiteren Zeugenvernehmung befundet Zeuge Bergmann Johann Schmidt

( 3llingen), daß er selbst kein Geld gegeben habe, daß aber auf der Zeche gesammelt wurde, vor allem für den Steiger Steßler, für den monatlich Beträge von 5 bis 6 M. gezeichnet wurden. Er selbst

2 paparanda 781 58

4 bedeckt

8 bedent

Berliner Wetterbureau