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Dr. 251. 25. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Die Balkankrife.

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Der Boykott.

Erregung in Bulgarien .

Sonntag, 25. Oktober 1908.

Das türkische Konferenzprogramm. In dem Artikel war gefagt worden, bei Steinberg seien Konstantinopel , 23. Oktober. Der Tanin" bespricht auf Grund Schülerinnen reingefallen und ihr Geld los. von an hoher Stelle eingeholten Informationen den Stand geworden, ohne zu dem gewünschten Biele zu ge punkt der Pforte bezüglich des Konferenzprogramms. auch habe das Material noch ertra bezahlt werden müssen. Tangen. Dabei sei der Kurfus bei ihm feineswegs billig, Die bulgarische und bosnische Frage seien auf der Arbeit nach Beendigung des Kursus fei im Prospekt und Die Nachrichten lauten heute durchaus widersprechend. Das stonferenz zu erörtern. Die Rückgabe des Sandschak sei zu auch mündlich versprochen worden, Steinberg habe sie aber mir Drgan des Großwesirs, Jeni Gazeta" erklärt die Meldungen, akzeptieren. Die Pforte sei gegen alle Sonderrechte. Die gegen ärmlichen Lohn gewährt, auch habe er stets die gelieferte daß die Antwort der Pforte auf das Konferenzprogramm Vorteile, die Serbien und Montenegro zu gewähren feien, Arbeit bemängelt und den Lohn gekürzt. Uebrigens sei derselbe Herr bereits dem Londoner Kabinett mitgeteilt worden, daß dürften nicht der Pforte zum Nachteil gereichen. Gegen Steinberg den Behörden bekannt, auf dem Gewerbegericht fei_er die bulgarischen Delegierten unzufrieden abgereift den Anspruch Serbiens auf den Sandschat erhebe Desterreich- Ungarn Ein- Stammgaft, die Gerichte hätten sich schon öfter mit ihm zu befassen feien und daß der englische Botschafter sich gegen spruch. Serbien und Montenegro könne nur die Adriabahn gewährt gehabt, auch sei im Vorwärts" schon öfter vor dieser Strawatten­die Verhandlungen mit Bulgarien wende, für unrichtig. werden, was auch der Konstantinopeler ferbische Gesandte als den akademie gewarnt worden. Das Blatt berichtet, daß die Pforte ein freundschaftliches Standpunkt Serbiens bezeichne. Die Anteilnahme der Uferstaaten als Berteidiger der Rechtsanwalt 2oewy zur Seite stand, Vor Gericht wurde von unserem Genossen Davidsohn, dem Arrangement mit Bulgarien wünsche, wenn dies ihren Inter - sei ein natürliches Recht. In der Kapitulations- und Post- dieser Artikel voll aufrecht erhalten und Wahrheitsbeweis essen entspreche, sonst aber keine Vorschläge annehme. frage sei durch die Bemühungen der türkischen Delegierten eine angeboten. Der Kläger Steinberg, der persönlich erichienen Dimitrow, welcher das Terrain fondiert habe, sei nach Bul- gute Löfung zu erwarten. Die fretische Frage werde, bevor war, gab durch Rechtsanwalt Goldberg die Erklärung garien zurückgekehrt, um die Entente vorzubereiten. es zur Konferenz komme, durch die Schutzmächte und die Türkei ge- ab, daß er schon durch den ganzen Ton des Artikels sich beleidigt Wenn dies geschehen sei, würde wahrscheinlich eine bulgarische ordnet werden. fühle. Dahin rechne er nicht nur die Ausdrücke reingefallen" und Mission nach Konstantinopel kommen, um zu verhandeln. Ein Lehrgeld losgeworden", sondern z. B. auch die Behauptung, daß Arrangement mit Bulgarien mache aber die Konferenz nicht der Kursus nicht billig" sei und das Lehrmaterial ertra ver­unnötig, da dies die europäische Garantie erhalten müsse.- graphen Korrespondenzbureaus.) Konstantinopel , 23. Oktober. ( Meldung des Wiener K. K. Tele- gütet" werden müsse. Als der Vorsitzende Amtsgerichtsrat Jockisch Der Einkauf in österreichischen dazwischenwarf, man könne doch nicht auch das noch als beleidigend Ja, eine Depesche des Ikdam" will sogar wissen, daß der Kleidergeschäften nimmt zu. Die heutige Nummer des Orientals" ansehen, erwiderte Steinbergs Anwalt, auch das sei beleidigend, bulgarische Ministerpräsident in einem Interview erklärt habe, weist auf den Schaden hin, den der Boykott beiderseits verursacht denn dem Kläger werde hiermit vorgeworfen, daß er durch daß er Delegierte zu der Verhandlung senden werde. Ganz hat, und wünscht seine baldige endliche Beilegung. im Gegensatz zu dieser türkischen Darstellung lauten die Nach freifen herrscht allgemein dieselbe Meinung. In Handels- Verkauf von Material sich einen Extraprofit und das müffe doch einen Die Griechen, die berschaffen wolle, richten aus Sofia biel pessimistischer. Die Rückkehr der anderen Christen und die Albanesen haben an dem Boykott über- ächtlich machen! Mann, der ein Lehrinstitut unterhalte, ber bulgarischen Delegierten aus Stonftantinopel wird dort als haupt fast gar nicht teilgenommen. Auch die Bewegung gegen den Lloyd Scheitern der Verständigung aufgefaßt. Auch in Wien hält ist im abnehmen begriffen. Die Beweiserhebung begann mit der Vernehmung des man die Verhandlungen für gescheitert, wenn auch offiziös funktionieren hier und in der Levante wie bisher. Die österreichischen Postanstalten magistratsrats v. Schulz, des ersten Vorsitzenden vom erklärt wird, daß kein direkter Abbruch erfolgt sei, sondern Gewerbegericht. Herr v. Schulz hat beim Getverbegericht sich nur auf türkischer Seite einige Schwierigkeiten ergeben schon seit mehreren Jahren nicht mehr die Kammer II, vor der Herr Steinberg die Streitigkeiten mit feinen, Lehrlingen" auszufechten hatte; hätten. Köln , 23. Oftober. Der Kölnischen Zeitung wird aus er fonnte daher nur Auskunft geben über die Erfahrungen, die früher Zugleich macht man in Wien in scharfer Weise die Saloniti unter dem heutigen Datum telegraphiert: Meldungen mit Steinberg gemacht worden sind. Nichtig sei, daß zahlreiche englische Diplomatie für das Scheitern der Ver- aus Serres befagen, daß die bulgarische Bevölkerung Brozeffe gegen Steinberg geführt werden mußten, er handlungen verantwortlich. England hätte der in Finanz- fortfährt, sich zu bewaffnen. An mehreren Orten nimmt sie wisse von 91 Prozessen! Steinberg habe dann seine Strawatten not befindlichen Türkei eine Anleihe von 20 Millionen militärische Uebungen vor. Zur Verstärkung der Besatzung des nähstube" in eine Strawattenakademie" umgewandelt, und von da Pfund zugesagt, wenn diese die direkten Unterhandlungen Sandschak Novibazar ist wegen der Haltung der Serben ein Bataillon an habe das Gewerbegericht sich für unzuständig erklären müssen, da aufgabe und die Erledigung der Streitfragen einer abgegangen. es sich nun um ein Lehrinstitut" handelte. Beisigern des Ge.serbe europäischen Konferenz überlasse. Sowohl in Konstantinopel gerichtes seien die Dinge in Steinbergs Betrieb so arg erschienen, daß sie beim Ausschuß des Gewerbegerichts anregten, er solle an als namentlich auch in London wird diese Beschuldigung Belgrad , 23. Dftober. Auf den Protest des österreichisch die geseggebende, gefeggebende Körperschaft den Antrag richten, durch entrüstet zurückgewiesen. Doch muß man zugeben, daß sie ungarischen Geschäftsträgers wegen der Ausschreitungen gegen gefegliche Regelung folchen zuständen ein Ende zu innere Wahrscheinlichkeit befigt. Es ist absolut nicht einzu- die österreichisch ungarischen Kaufleute hat die ferbische Regierung machen. Steinberg habe zahlreiche Frauen und Mädchen an sehen, weshalb die Türkei diesen direkten Verhandlungen, in einer Note erwidert, daß sämtlichen geschädigten Kaufleuten eine geworben, habe ihnen 10 oder 20 Mart abgenommen. die viel rascher zum Ziele hätten führen fönnen, aus eigenem Entschädigung in der von der Gesandtschaft angegebenen Höhe sie sehr mangelhaft unterrichtet, so daß sie nachher dann aber entweder sich gar nicht um sie gefümmert oder Antriebe hätte Widerstand entgegenseßen sollen. Dagegen voll ausgezahlt werden würde.- hat England an der Konferenz einmal das Interesse, nicht in der Lage waren, mit dem Erlernten ihr Brot zu verdienen. Herrn Jswolsti zu einem diplomatischen Erfolg zu verhelfen Herr v. Schulz bezeichnete es als äußerst wahrscheinlich", daß er felber e& gewesen fei, der auf Grund des zu feiner und sodann den Beweis zu führen, daß ohne Englands Zu­stimmung feine Entscheidung in den orientalischen Angelegen­Kenntnis gelangten Aftenmaterials ein Einschreiten des Staats­anwalts gegen Steinberg veranlaßt habe. Bu der Be­heiten fallen darf. Daß die englische Diplomatie ihr Ein­merkung des Herrn v. Schulz, daß Steinberg den Schülerinnen greifen ableugnet, ist nicht verwunderlich. Jst ja der Lösung der Balkanwirren durch die Vereitelung der direkten Verhand­Steinberg, er selber beschäftige nie Arbeiterinnen lungen ein sehr schlechter Dienst erwiesen worden.. Ob freilich Strawatten akademie"( Lindenstr. 45), ist den Lefern des Firma G. u. A. Steinberg" und ihrer Ersten Berliner Krawatten Herr A. Steinberg, Inhaber der Ersten Berliner und habe auch noch nie welche beschäftigt, hinter der der Konferenzplan dadurch sehr gefördert worden ist, bleibt Vorwärts" längst nicht mehr unbefannt. Wir haben schon mehrfach fabrik" stehe seine Frau und sein Sohn! Gegen die Bes zweifelhaft. Denn Desterreich hat wiederholt erklärt, Anlaß gehabt, uns mit diesem Manne zu beschäftigen und auf sein hauptung des Vorwärts"-Artikels, daß mit der bei Herrn Stein­daß es nur dann eine Konferenz beschicken würde, Geschäftsgebaren hinzuweifen. Dazu hielten wir uns für ver- berg erlernten Krawattennäherei wenig verdient worden sei, machte wenn über die Annerion Bosniens nicht verhandelt, pflichtet im Interesse der Frauen und Mädchen, die ihre lezten Er- Steinbergs Anwalt geltend, man lönne hiermit bis 7 M. pro Tag" sondern diese als vollzogene Tatsache anerkannt sparnisse zu Herrn Steinberg tragen, um in seiner Alademie" verdienen.. würde. Dazu bedarf es aber einer vorhergehenden die Krawattennäherei zu erlernen, die ihnen dann die von Es wurden dann mehrere der früheren Schülerinnen Verständigung zwischen Oesterreich und der Türkei und gerade Steinberg in Aussicht gestellte lohnende Seimarbeit" Steinbergs vernommen. Ein Fräulein 2. gab auf des verschaffen diese ist jetzt vereitelt. Beschickt aber Desterreich die Konferenz 25. April dieses Jahres, der einige Erfahrungen aus der gelernt?" die trockene Antwort: Gigentlich gar nichts!" soll. Durch einen erneuten Artikel vom Vorsigenden Frage: Was haben Sie denn bei Herrn Steinberg nicht, dann ist eben ihr Zustandekommen unmöglich. Er­hebend ist aber das Schauspiel, das die europäische Diplo-" Direktor" Steinberg sich beleidigt gefühlt. Am Sonnabend war; wenn man ein zweites Mal danach fragt, habe es Ersten Berliner Krawattenakademie", wiedergab, hat nun der Herr Steinberg habe nur einmal gezeigt, wie die Arbeit auszuführen matie gewährt, auf keinen Fall. Nach all den geschäftigen stand vor der 147. Schöffenabteilung des Amtsgerichts Berlin- Mitte gescholten: er tönne es nicht alle Augenblicke aufs neue zeigen. Verhandlungen der letzten Wochen ist die Lage noch so ver- unser Redakteur, Genoffe Davidsohn, gegen den Herr Steinberg Fräulein T. war der Meinung gewesen, im Prospett stehe, daß worren, wie zu Beginn. Beleidigungstlage angestrengt hatte. bas Material geliefert werde. Den Wertrag, in dem wenn die Pesuche und Nachrichten von seinem Sohne spärlich werden. Nachdem aber der junge Doktor und dann Professor eine vornehme Berlinerin geheiratet hat, wird der Alte endlich doch trübfelig. Sein Nachbar, der Taufpate, das schimpfende Guthers, führt ihn und dessen Tochter nach Wien zum Sohne. Zugleich treffen die vornehmen Eltern ein, und es bedarf vieler Gemütlich­feit, um alles zu versöhnen.

Kleines feuilleton.

Theater.

Serbische Versprechungen.

Herr Steinberg,

der Krawattenakademie- ,, Direktor".

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aufflammende Streit dies alles ist im wesentlichen wahr und einfach dargestellt, wie die kurze stimmungsvolle Abschiedsszene am Bahnhof. Auch hier noch drängt sich das Lächerliche in den Schmerz des armen Clown. Die ausgezeichnete Leistung des Herrn Korff entschied den Erfolg des Abends. Fräulein Tilly Waldegg war eine elegante und pikante Rosine.

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auch Arbeit versprochen, aber nicht gegeben habe, ertlärte Herr

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eine arme Stubbien mit ihrem Söhnchen Heinerle ein Duettchen, Im ersten der beiden, einem Vorspiele folgenden Akte singt daß es allein schon einen Erfolg verbürgen könnte. Die übrige das so voll musikalischer Anmut ist und so gut wiedergegeben wird, Musik strebt weder nach Dramatit noch auch nach hoher Shrik und und häufig lieblich und stets unabhängig von dem gewohnten Appa nicht einmal nach finngemäßer Deflamation, ist aber so schlicht rate der Salontirolerei und der Operettenkünfte, daß man seine Freude hat, wenn nach den langen Dialogpartien mit fachgemäßer Vermittelung die Musik einsetzt.

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Notizen.

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Berliner Theater:" Der Clown", Schauspiel von dt. Henry Bataille . Bis gegen Schluß des 1. Attes sieht sich Thalia Theater: Gastspiel Girardis. Batailles Stüd wie ein Pariser Schwant an. Eine auf ihrer Girardi, der volkstümlichste Darsteller Desterreichs, ist seit dem Alexander Automobilpartie eingeregnete Gesellschaft von Lebemännern und letzten Winter in Berlin heimisch geworden. Die Wiener scheinen Damen bricht lärmend in ein schon geschlossenes Sommerreftaurant für ihn feine rechte Verwendung zu wissen und so können sich denn cin. Herr Meireuil, der durch seine Späße bei der Dame feines die talten Norddeutschen" feiner echten, warmen Natürlichkeit und seiner Herzens und deren Bekannten den Ehren- und Kofenamen eines Clown erworben hat, bemüht sich durch Clownspäße die eingefrorene Künstler und Mensch noch fo fehr ein Eigener fein, hier in Berlin weicheren, gemütsinnigeren Voltsart erfreuen. Mag Girardi als Stimmung aufzutauen. Die übliche Konversation, ein Wettlauf wirkt er doch vor allem auch als die sympathischere Verkörperung nach verfänglichen Bikanterien, kommt bald in Gang. Und als all dessen, was wir uns als österreichisches Wesen vorstellen mögen. Meireuil, das selbstgebadene Omelett auf den Fingerspitzen balan- Zweifellos ist Girardi vielen so ans Herz gewachsen, weil er zierend, in den Saal zurüdfehrt, überrascht er seine Angebetete in die Charakterzüge einer Natur trägt, die heute ausgestorben scheint, zärtlichem Gekose mit einem anderen Herrn der Gesellschaft. Das und die man um fo lieber als Ergänzung Aus der meist traurigen Vergangenheit des Theaters des Spiel von Arnold Korff in dieser Szene, die schwanthaft ein- fie einem steht. Es ist also etwas Sentimentales dabei im Werke. Direktion Prasch nicht so bald vergessen werden und auch durch genießt, je ferner Westens wird das gut opernfünstlerische Streben der verunglückten geleitet hinter der Maske lachender Mienen die Seelenpein, in der Die prächtige, treuherzige, biedere( aber dabei fluge und manchmal die jeßige Tätigkeit der Direktion Monti nicht zu ersehen sein. sich der Hanswurst verzehrt, blißartig aufleuchten läßt, war verichmigte), auch derbgefunde und frische Art Girardischer Menschen- Allein sie verdient unsere Sympathie durch das meist gute, nur virtuos. Durch die schalen Scherze, die sein Meireuil hervor- gestaltung wird immer eine volle und wahre Freude wecken. Nur stottert, fühlte man wirklich das lähmende Entsehen hindurch, das scheint niemand mehr Stücke für eine solche Natur zu schreiben. Ma ner gab in der Titelrolle eine durchgearbeitete Leistung, zum Teil ins Burleske hineinspielende Ensemble. Gustav den armen Kerl gepackt hat. Denn die neueren fog. Wolfsstücke sind zumeist ein erbärmlicher wie sie im Operettenleben nicht häufig vorkommt, Auch in den anderen Aften charakterisierte der Darsteller mit Schmarren. Diesmal hat Girardi seinen Einzug, der mehr einer außerordentlicher Feinheit, aber im ganzen genommen war der Familienfeier mit ihren rührenden und auch etwas lächerlichen Seiten dramatische Gehalt zu dürftig, um eine regere Anteilnahme zu er- glich, als Bruder Straubinger in Gyslers gleichnamiger weden. Meireuil erzählt einem Jugendfreunde, wie feine Ver- Operette gehalten. Obwohl der lustige Fechtbruder ficher von wandlung zum Hanswurst vorsichgegangen ist. Als seine grenzen- Haus aus auf eine leichtere und jüngere Darstellung zugeschnitten- Theater chronit. Die in Hebbel Theater zu lose Liebe zu der schönen Rosine v. Anneau unerwidert blieb, da ist, wird man des Girardischen tieferen doch erst recht froh. Girardi Sonntag mittag angefekte Phädra"- Aufführung( mit Sarah habe er begonnen, sich auf den allzeit fidelen Lustigmacher heraus- macht einen Menschen aus der Operettenfigur, indem er sich selber weil man einem Tage nicht drei Aufführungen( es sind noch zwei Bernhardt in der Titelrolle) wurde von der Polizei verboten, zuspielen, und mit merkwürdigem Erfolg. Man zudte wohl die dafür einfegt.( Das ist das Geheimnis feiner Wirkung.) Der frohe weil an einem Tage nicht drei Aufführungen( es sind noch zwei Achseln über ihn, indes man lachte, und Rosine wurde aufmerk­fam. Es schien ihr amüsant, sich einen Hausnarren von Re- junge Buriche, wie der wacklige 134jährige Invalide, in den er ver- andere angefeßt) stattfinden dürfen." -Eine Genossenschaft deutscher Schriftsteller ist wandelt wird, sie beide sind gleich echt. Der ganze Girardi nommee zu halten. Wenn er mit seiner Schellenkappe nicht mehr aber kommt in den Liedern zum Ausdruck, da fann er sich in Berlin begründet worden. Sie will die Werke junger Künstler tlingeln fönnte und sich in seiner Eifersucht verriete, dann würde ganz austun, im Fechtlieb, im Kußlied und vor allem in prüfen und wertvolle Arbeiten an bekannte Autoritäten" zur Be­dem Wanderlied vergißt man alles Banale, was drum gutachtung fenden, dann die Arbeiten mit dem Gutachten der Ehren­und bran ist, und hat den Eindruc: das ist ein ganzer Kerl. Die lektoren veröffentlichen, oder dramatische Werke bei Theatern vera luftigen Seiten der Operette, die ja nicht zu den schlechtesten gehört, mitteln. Ferner follen junge Talente unterstügt werden. Die Ges tamen in dem Schaubudenbesigerehepaare Schwudler, besonders durch schäftsstelle der Genossenschaft ist: Berlin W. 35, Stegliger Str. 49. Arnold Ried vortrefflich heraus. Als Soubrette führte fich Fräulein Der Stiefelmaler als Kunstgeneral. Es klingt Schwarz( Dculi) gut ein. Auch sonst war die Aufführung war wie ein berfrühter Aprilscherz, aber in Preußen sind ja alle von den Chorstimmen abgesehen Dinge möglich: Anton v. Werner foll Direktor der National respektabel und unterhaltlich. musikalisch und szenisch ganz galerie werden. Herr v. Tiajudi, der mit Geschmack, Kenntnis und Umsicht die Kunstiammlung bedeutend gehoben und aus einem Antiquitäten und Hohenzollernparadekabinett zu einer modernen Die Berliner Erstaufführung von Leo Falls Operette: Galerie gemacht hat, ist bekanntlich in Ungnade gefallen. Der fidele Bauer" im Theater des Westens bedeutet Er mußte auf Reisen gehen, weil Wilhelm II. die Richtung für den Berichterstatter einen der wentgen Fälle, in denen er nicht paßt. Anton v. Berner, der sicher für eine historische Kostüm nach Herzenslust seine Anerkennung aussprechen kann. Es ist zwar schneiderei Talente hat, aber weder ein Maler noch Kunstkenner ist, mehr ein Singspiel als eine Operette, was da der bekannte Librettist soll sein Nachfolger werden fo wird ganz bestimmt versichert. Da Wictor Léon aus dem oberösterreichischen Bauernleben geholt eine solche Berufung durchaus in die ganze Nichtung unseres hat. Ein Gebirgsstück, mit unvermeidlichen Rührungen, doch ohne Regimes paßt, so ist bei aller Ungeheuerlichkeit der Meidung an schlederne Sentimentalität; tein Literaturschat, aber wenigstens ihrer Möglichkeit durchaus nicht zu zweifeln... Unsere preußischen elivas Gerades ohne Effektforce! Der Zipfelhubenbauer aus dem Landtagsabgeordneten werden die schöne Aufgabe haben, mit allem Dorf Oberwang hat sich abgeknappt, was er nur fonnte, um seinen Nachdruck auch in dieser Frage die Intereffen der Kultur und der Schn studieren zu lassen, bleibt aber guter Dinge und fidel, auch Freiheit zu vertreten.

cr das bißchen Gunst auch noch verlieren.

Im Raritätenkabinett der Liebespathologie mag es auch solche Säuze geben. Eine intime Schilderung derartiger Seelenzustände und der völligen Entnerbung, zu der sie führen müssen, tönnte in und der völligen Entnerbung, zu der sie führen müssen, könnte in einer novellistischen Stizze oder als Episode eines größeren Romans gewiß in hohem Maße psychologisch interessieren. Indem der Autor aber das Problem in die dramatische Form hineinzuzwängen fucht, greift er zu manchen groben Uebertreibungen und Konstruk tionen. Schon das Herbeizitieren des Freundes, der die Zuschauer über das wahre Wesen Meireuils durch dessen Beichte zu in­formieren hat, verstimmt in seiner allzu durchsichtigen Absichtlich­feit. Die Aufklärung Rosines durch diesen Freund, ihre Sinnes­änderung und überquellende Zärtlichkeit, vollends Meireuils Ver­halten, der, in dem Umschlag eine Falle witternd, sich um so ängstlicher an seine Clownrolle flammert, erscheint als raffiniert crflügelter Theatercoup. Biet höher steht der Schlußakt literarisch. In so gelünstelter Weise der Autor die beiden ungleichen Menschen zusammenbringt, so schlicht läßt er sie auseinandergehen. Die Langeweile, die auf dem neuen häuslichen Zusammenleben lastet, die Verlegenheit Meireuils, der immer wieder in den alten Stil verfällt, Refines erwachende Sehnsucht nach dem anderen, der jäh

Musik.

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