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Er ist ferner überzeugt, daß die von Desterreich- Ungarn, unter Hintanstellung der Pflichten, die sich aus dem Bündnis mit dem italienischen Staate ergeben, wie unter Nichtachtung der Rechte der Bevölkerung von Bosnien und Herzegowina , über ihr eigenes Gefchick zu entscheiden durchgeführte gewaltsame Verlegung des internationalen öffentlichen Rechts die politisch soziale Erneuerung des türkischen Reichs sowie den europäischen Frieden gefährdet hat, für den diese Erneuerung die beste Gewähr bot.

Der Parteivorstand erachtet daher, daß die italienische Regierung die Pflicht gehabt hätte, anstatt dem Vorgehen Desterreich- Ungarns beizustimmen, sofort und energisch dagegen zu protestieren, und daß jetzt der Protest Italiens auf der bevorstehenden internationalen Konferenz nur noch wirkiam zum Ausdruck gebracht werden könne durch Vertreter, die nicht durch vorherige Mitschuld und Verzicht­leistung gebunden sind.

es anders stehe, habe fie nicht genau gelesen, fie habe sich eben! fammlungen in ganz erheblichem Umfange unter den Bergleuten ,, Der Vorstand der sozialistischen Partei ist der Ueberzeugung, auf den Prospett verlaffen. llebrigens habe man ihr auch gar stattgefunden haben, und zwar find regelmäßige feste Beträge ge- daß die Politik der sozialistischen Partei auf dem Gebiete der feine Zeit gelaffen, den Vertrag zu lesen, man habe fofort die geben worden. Diese regelmäßige Zahlung bestimmter Beiträge internationalen Beziehungen darauf abzielen müffe, Situationen zu Unterschrift gefordert. Auch in ihrer Hoffnung, von Steinberg macht es für mich unmöglich, zu glauben, daß sie zur Deckung von schaffen, die den Frieden sichern und durch die Bildung und Unab­Arbeit zu bekommen, sei sie getäuscht worden. Er habe etwas Bechschulden, für Gezähe, zur Bezahlung von Strafgeldern Ver- hängigkeit der nationalen nationalen Einheiten bei den verschiedenen Arbeit gegeben, habe aber zu wenig Material dazu wendung finden konnten. Ich bin vielmehr der Ueberzeugung, daß Nationen die Entwickelung der demokratischen Einrichtungen geliefert, ihr viel Lauferei zugemutet, übermäßig bemängelt, und es fid, bei diesen Sammlungen um von Beamten begangene Pflicht begünstigen, deren fich das Proletariat für seine selaffeneroberungen schließlich habe sie gar keine Arbeit mehr bekommen. Der Vor- widrigkeiten handelte. Aus diesen Pflichtwidrigkeiten ergaben fich bedienen kann. figende belehrte fie, im Brospekt stehe doch nirgends, daß es Stein dann weiter Pflichtwidrigkeiten gegen den Fistus. Ein Steiger, berg sei, bei dem man Arbeit bekommen werde. Eine Zeugin der sich bestechen läßt, muß den Arbeitern dafür eine Reihe Ber­Frau E. belundete, fie habe bei Steinberg fich das ihr gegenüber gütigungen gewähren, die nicht allein in der Höhe des Lohnes zum angewandte Verfahren nicht gefallen lassen, darum habe sie Ausbrud kommen, sondern auch darin, daß man weniger zu mehr gelernt. Auch Frau E. gibt auf die Frage, ob fie arbeiten braucht und andere Bevorzugungen genießt. Der Steiger, den Bertrag burchgelesen habe, bie Antwort: Eigentlich besonders der Fahr steiger, gibt bei der Festsetzung des nein." Der Profpeft", fügt sie hinzu, war ja fo Gedinges ein entscheidendes Urteil ab, und soweit berlodend und Frau Steinberg fagte: Bitte, unter sich Steiger und Bergleute nicht als Parteien, nicht als Kontra­schreiben". Frau E. war gleichfalls der Meinung, laut benten gegenübertreten, sondern sich als Kameraden betrachten, ist Broipelt wolle Steinberg felber benen, die ausgelernt haben, Arbeit es ganz selbstverständlich, daß fie bei Abschluß des Gedinges den geben. Wieder belehrte der Vorsitzende: Aber doch nicht er!" Auf Bergleuten mehr gewähren wollen, als sie gewähren dürfen. Lassen eine Frage Davidiohns, was Zeugin denn durch Steinberg sich Beamte von den Arbeitern bestechen, so ergibt sich aus dieser felber gelernt habe, antwortete fie:" Bon Herrn Steinberg Kameradschaftlichkeit ohne weiteres, daß der Beamte dem Arbeiter pichts". Der Vorsitzende rief verwundert: Er war doch der etwas zugesteht, und zwar zugesteht auf Kosten des Fistus. Steht Lehrherr! Aber Frau G. beharrte dabei: Er hat sich nicht darum ein Steiger mit der Kameradschaft einer ganzen Partie unter gefümmert; eine Angestellte zeigte es mir". Eine Frau B. be- einer Dede, so kann das Gedinge im ganzen steigen. Liegen tat­fundete als Beugin gleichfalls, bei der Aufnahme habe Frau Stein fächlich Bestechungen vor, was das Gericht zu entscheiden hat, dann berg ihr gar feine Zeit gelaffen, den Vertrag zu lesen. Erst habe sie haben sich die Angeklagten schwerer Pflichtverletzungen schuldig ge­bezahlen müffen, dann habe sie ihre Unterschrift zu geben gehabt. Gelernt macht. Das durchschnittliche Einkommen eines Obersteigers beträgt habe sie so gut wie nichts, weil sie a m Dugend lernen", b. h. von 2000 bis 3800 m., das eines Fahrsteigers 1800 bis 3000 m., das jeder Arbeit immer ein Dupend machen mußte, so daß die ganze der Bergleute durchschnittlich 1600 M. Es gibt sogar Bergleute, Beit draufging. Ihr sei es zu teuer gewefen, am die bis 1700. verdienen.( Laute Oho!-Rufe und lebhafter Bierteldugend zu lernen". denn dabei müfie das Material Widerspruch bei den angeklagten Berglenten und im Zuhörerraum, von der Schülerin bezahlt werden. Im Prospekt stehe, der der zum größten Teil von Bergleuten befest ist.) Wenn ich diese Kurfus zu 20 W. fei für Damen, die eine Arbeitsstube einrichten Zahlen angab, so meinte ich die Vollhauer. Die Schlepper ver­wollen. Der Vorsitzende wunderte sich, daß jemand das alles für dienen natürlich weniger. Ein Schlepper 1. Klaffe verdient nur 20 92. Ternten wolle. Frau P. antwortete, so stehe es aber im fieben Zehntel des Lohnes eines Vollhauers, ein Schlepper 2. Klasse Prospekt. Ein Fräulein M. hat gleichfalls aus dem Profpeft sechs Behntel. Monatslöhne in Höhe von 105 M. werden schon als herausgelefen, daß man direkt von Steinberg Arbeit bekomme. unzureichend bezeichnet und in der Presse bemängelt. Berteidiger Rechtsanwalt Loewy stellte fest, daß darin, Beschäftigung Kolon: Welches war das Gehalt der Bergleute vor dem ersten aus der Ersten Berliner Krawattenfabrit" ver großen Grubenstreit? Sachverständiger: Damals hatte ein sprochen werde. Herr Steinberg wehrte bescheiden ab: Das bin Steiger ein Anfangsgehalt von 90 M. und davon gingen 6 M. für ich doch nicht!" Fräul. W. hat das freilich angenommen. Ihr die Snappschaftskasse ab. Das war allerdings vor 20 Jahren. wurde von Steinbergs Anwalt noch vorgehalten, daß sie dem Herrn Berteidiger August beantragt, ins Brotokoll aufzunehmen, daß der Steinberg schriftlich bescheinigt habe, fie fei mit dem Vorsitzende die Belehrung über die Eidesleistung bei den Beugen Unterricht zufrieden gewefen Sie antwortete, das habe in der Weise vorgenommen hat, daß er sagte, sie dürfen die Aus­fie getan, weil sie zufrieden war, fertig zu sein. fagen nur dann verweigern, wenn sie sich strafbar gemacht hätten. Dem Antrag wird stattgegeben. Bum Schluß erzählt der Beuge Bergmann Kiefer,

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Hiermit war die Bernehmung der erschienenen Zeugen beendet. Steinbergs Anwalt bot an, erforderlichenfalls noch eine Reihe Schülerinnen vorzuführen, die bei Steinbergs Vorzügliches gelernt und durch Steinbergs Vermittelung sofort lohnende Arbeit gefunden daß der Angeklagte Steiger Beter Steßler gestern abend nach Schluß hätten. Im übrigen sei schon durch die bisherige Beweiserhebung der Sizung erklärt habe, er würde denjenigen totschießen, der ihn erwiesen, daß in der Ersten Berliner Krawatten aus dem Brot bringe. Hierauf wird die Beweisaufnahme ge­atabemie" alles in bester Ordnung fei. Herr schloffen und es ergreift das Wort zur Begründung der Anklage Steinberg sei ein anständiger Mann, nicht aber ein Mensch, Erster Staatsanwalt Figge:

bor dem man warnen müsse wie vor einem Verbrecher. Darum

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Der Parteivorstand erachtet für nötig, daß die Vertreter der auswärtigen Bolitik Italiens , um in der internationalen Lage und befonders in den österreichisch- italienischen Beziehungen das freund­ichaftliche Einvernehmen wieder herzustellen, das durch die Haltung Oesterreich - Ungarns gestört ist, im Sinne der eben dargelegten Er­wägungen vorzugehen haben;

er erklärt die fofortige Einberufung des Parlaments für not­wendig, damit nach Diskussion der betreffenden ministeriellen Ber­antwortlichkeiten den Vertretern Italiens auf der europäischen Kon­ferenz eine Aktionslinie vorgeschrieben werde, und lenft ichon jett die Aufmerkiamkeit des italienischen Proletariats auf das Breisgeben der Rechte der Volkssouveränität zugunsten unverantwortlicher Stellen, deffen sich die herrschenden Klaffen schuldig machen würden, wenn sie die geforderte Einberufung des Barlaments nicht gewährten. Weiter nahm der Parteivorstand ein Votum gegen den Korn­zoll an und machte der Parteifrattion zur Pflicht, wenigstens für eine zeitweilige, durch die jetzige Teuerung bedingte Aufhebung ein­zutreten.

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Schließlich beschloß man, nicht länger Propagandisten anzustellen, fondern Agitationstouren in den einzelnen Provinzen finanziell zu unterstützen, und 80 Proz. der zur Verfügung stehenden Mittel der Agitation in Süditalien zuzuwenden. Mit der Jufpektion der Sektionen, mit Hinblick auf die zugunsten des Avanti" auferlegten Extrasteuern, wurde Genosse Lerda betraut. Schließlich nahm man noch ein Botum für das allgemeine Stimmrecht an und für die Amnestie und wählte die Genossen Cabrini und Biffolati als Vertreter der italienischen Partei in das internationale Bureau von Brüssel. Eine Erinnerung.

Am 26. und 27. Oftober werden es zwanzig Jahre her müsse der Vorwärts" Redakteur Davidsohn schwer bestraft werden, Die Tatsachen, die durch die Verhandlungen der letzten Tage auch sei ihm eine Buße aufzuerlegen, die er dem gefchädigten Herrn offenbart find, sprechen flar, beutlich und eindringlich. Die Fest sein, daß in München der vor dem Fall des Ausnahmegesebes Steinberg zahlen solle. Die Höhe diefer besonderen Buße wurde stellung solcher Tatsachen ist nicht leicht gewesen. Wir haben einer von der politischen Polizei angezettelte lette Geheimbunds­von Herrn Steinbergs Anwalt mit 300 m. als ausreichend erachtet, geschlossenen Masse gegenübergestanden, die es als in ihrem Inter- prozeß gegen die Genossen Birt sen. und Birk jun., Ignaz während Herr Steinberg auf der Medaktion einer anderen Beitung effe liegend erachtete, Mißstände, die offenbar vorlagen, nicht in uer und neun weitere Angeklagte stattfand. Der in vieler Hin­sicht interessante Prozeß erregte seinerzeit weit über die Mauern erklärt hatte, er rechne darauf, daß der Vorwärts" ihm 20 000 wt. Erscheinung treten zu lassen. Es war vielfach ein harter Stampf Münchens hinaus berechtigtes Aufsehen. Im Verlauf dieses Pro­zahlen werde. notwendig, um die Angeklagten und Zeugen zu einigen Befundi­Herr Steinberg felber fügte den Ausführungen feines gungen zu bewegen, die ein schwaches Bilb von dem wirklich Ge- effes war es nämlich dem Genossen Auer und den Verteidigern Anwalts die Mitteilung hinzu, bor Erscheinen des zur Auflage fchehenen gegeben haben. Ich sage, ein schwaches Bild, aber ein Dr. Bernstein und Löwenfeld gelungen, das Spielwesen der stehenden Borwärts" Artifels sei ein Annoncenacquifiteur Bild, das für die Augen des lebenserfahrenen Betrachters nun- Münchener politischen Polizei schonungslos an den Pranger zu des Vorwärts" gekommen und habe Steinbergse Frau und mehr in feinen Umrissen scharf vor uns entwidelt worden ist. ftellen. Die Seele diefer polizeilichen Sozialistenverfolgungen war Sohn aufgefordert, im Vorwärte" au annoncieren, und es ist aufgedekt worden cine böse Krankheit, die sich seit Jahren der Kommissar Gehret, der eine Horde nach Puttkamerscher Schule als man das abgelehnt habe, sei hinterher der Artikel in der Bergarbeiterschaft und in der Beamtenschaft entwickelt und gebrillter Spigel unterhielt, und der sich vornehmlich auf die Mit­im Vorwärts" betöffentlicht worden. Herr Rechts- bie einen großen Umfang angenommen hat. Wir wollen nicht teilungen des Schuhmachers Heinrich Fürst aus Augsburg und anwalt Goldberg hielt es nicht etwa für angemessen, feinem Man übertreiben: es gibt noch viele Bergleute, und ich freue mich dar auf die Aussagen zweier Dienstboten stützte, die im und vor dem danten Steinberg flar zu machen, daß er mit diefer geradezu über, die nur auf ehrliche Art und Weise das verdienen wollen, Jahre 1888 beim Restaurateur Genossen Birk bedienstet waren. blödsinnigen Berdächtigung, die er plöglich in die Ver was fie für ihren notwendigen Lebensunterhalt brauchen. Es gibt Die von Gehret zusammengestoppelten Anzeigen wurden vom handlung hineinwarf, fich felber brandmarkte, sondern er erflärte noch viele Beamte, die sich auf derartige Schmußereien nicht ein Untersuchungsrichter zubereitet und vom Staatsanwalt Raisenberg allen Ernstes, jener Annoncenacquifiteur tönne den Artikel in den laffen, die ihre Beamtenehre und den Beamteneid hochhalten. Aber zu einem kunstvollen Anklagegebäude geformt. Es half aber alles Borwärts" hineingebracht haben!! Der Herr Rechtsanwalt hat die Krankheit hat doch einen recht bedenklichen Umfang ange- nichts. Die Verhandlung, in die besonders unser verstorbener offenbar nur eine sehr unklare Vorstellung vom Beitungs- nommen. Die Bergbehörde zögerte auch keinen Augenblic, ein- Genosse Auer, der sich damals als freier Schriftsteller in München wesen, bon dem Zustandekommen solcher Artikel, von der zugreifen, um dieser Krankheit wirksam zu begegnen. Der heutige aufhielt, mit seinem bekannten faustischen Wib eingriff, entrollte ein Bild so elender Polizeiwirtschaft, wie sie glücklicherweise auf Tätigkeit der Annoncenacquisiteure und im besonderen von den politischem Gebiet in München nicht wieder beobachtet worden ist. Grundsägen, die für eine anständige Beitung gelten. Es ist unserer Expedition nicht gelungen, den Steinberg Der Kronzeuge- Schuhmacher Fürst- wurde in der Zeugenber­Goldbergschen Annoncenacquifiteur" zu ermitteln, ber den Zoll­nehmung als ein Genoffe" entpuppt, der für Geld der Polizei diente und alle Welt anborgte mit dem Vorgeben, sich von der häuslereinfall gehabt haben soll, zum Annoncieren im Vorwärts" einen Mann aufzufordern, von dem just der Vorwärts" Sozialdemokratie abwenden zu wollen. Keine der Anflagen auf teine Annonce aufnehmen würde. Uebrigens wurde dieses Geheimbündelei konnte aufrecht erhalten werden, und als die Ge­Geschichtchen auch von dem Gerichtsvorsitzenden, der es in der ersten nojen sämtlich freigesprochen wurden, da zog die blamierte Berblüffung für möglich au halten schien, schließlich als leiner politische Polizei Münchens ab und ihr oberstes Genie- der war bald ein toter Mann. tweiteren Erörterung wert abgelehnt. Michel Gehret

Brozeß wird für die Bergverwaltung manche guten Lehren zu tage gefördert haben. Hier haben wir es nicht nur mit dem zu tun, was durch die Hauptverhandlung festgestellt wurde. Aber die Richter brauchen nicht an den Worten su fleben, die hier von den Beugen gefagt wurden.

Der Staatsanwalt Michalste führte ergänzend aus, daß Be. ftechungen feit langen Jahren bis in die neueste Beit unter den Bergarbeitern der Grube Reeben vorfamen. Er beantragt gegen die Angeklagten Steiger Cbermann, Sed und Albrecht je 4 Monate, gegen die übrigen Steiger je 3 Monate Gefängnis, außerdem die berkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter. Gegen die angeklagten Bergleute beantragte der Staatsanwalt Gefängnisstrafen bis zu drei Wochen.

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Selbstverständlich wurde dem Herrn Rechtsanwalt Goldberg famt seinem Steinberg bon unserem Genossen Davidsohn und seinem Berteidiger eine scharfe Zurüdweisung auteil. Der Berteibiger Rechtsanwalt Loewy erklärte, er nehme an, Stein. berg habe habe die Geschichte glatt erfunden. Die ganze Nachmittagssigung wurde durch die Plaidoyers der Die Angriffe Angriffe des Borwärts"- Artikels gegen Steinberg acht Berteidiger ausgefüllt und dauerte 7 Stunden. Mit Rück seien durch die Beugenaussagen als berechtigt nachgewiefn mor- ficht auf die borgerückte Zeit es war nach 9 Uhr abends ge­Den. Durch die Annoncen des Herrn Stein- worden bertagte der Borsigende die Urteilsverkündung auf Sonn­berg und durch seine Prospette feien biele abend, ben 81. Oktober, nachmittags 5 1hr. Frauen und Mädchen irregeführt worden, da habe der Vorwärts" die Pflicht gehabt, öffentlich festzustellen, daß die dadurch rege gemachten Erwartungen nicht erfüllt werden. Bezüg lich des Herrn Steinberg selber wurde unter Beweis ge­ftellt, daß er siebenmal borbestraft set, und zwar auch mit Gefängnis, im besonderen zweimal wegen Betrug, und awwar einmal mit awei Monaten Gefängnis. Das 3nstitut des Herrn Steinberg verdiene nicht den Schutz der Gerichte.

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Aus der Partei.

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Der Nürnberger Parteitag in den Organisationen. In Weglar, Gleiberg Kroftdorf und Launsba dj erstattete Genoffe Fausch Wetzlar Bericht vom Parteitag. Jir allen Verfammlungen erflärten fich die Genossen einstimmig mit den Beschlüssen und dem Verhalten ihres Delegierten ein­verstanden.

Eine Barteiberfammlung in Benrath ( Rheinland ) Befchloß: Die heutige Berfammlung stellt sich vollständig auf den Boden der Vorstandsrefolution des Nürnberger Parteitages. Die Ver­fammlung ersucht den Parteivorstand, darüber zu wachen, daß die Erklärung des Genoffen Segiß nicht zur Tat wird. Die Versammlung erwartet vom Barteivorstand, daß er jedem Ver­fuche einzelner Perionen, sich über die Beschlüsse des Parteitages hinwegzusetzen, unnachfichtlich entgegentritt.

Erste Zusammenkunft des neuen italienischen Bartelvorstandes. Rom , 20. Oftober.( Eig. Ver.) Bom 16. bis 19. Oftober hat der aus dem Parteitag von Florenz hervorgegangene Parteivorstand feine erste Blenarsizung Genoffe David fohn selber führte zu seiner Berteidigung u. a. abgehalten. In Kehl( Baden ) erstattete Genofie Kießling Bericht vom aus, die Redaktion bes Verwärts" sei zeitweise geradezu beftürmt Zunächst hat der Vorstand einen Bericht über die 2age in Parteitag. Es entspann sich hierauf eine recht interessante Dis worden von Frauen und Mädchen, die weinend um Schub gegen Apulien entgegengenommen, den der Abg. Todeschini gab. fuffion. 8wei Genoffen stellten sich auf Seite der füddeutschen Ge­Steinberg baten. Da habe er diese Dinge öffentlich zur Der Referent legte dar, daß die Lage diefer Provinzen durch die an- noffen. Einer war der Meinung, daß die Matfeier ein Hemmnis Sprache bringen müssen. Wenn etwa angenommen werde, daß die haltende Trockenheit und Mißernte unendlich ernst sei, so für die Gewerkschaften sei! Die weitere Disfuffton sowie das Schülerinnen tatsächlich nicht geschädigt worden seien, so hätten sie daß man in diesem Winter Boltsaufstände zu erwarten hätte. Schlußwort des Genossen Kießling richtete fich gegen diese sich doch zum mindesten geschädigt gefühlt, da sie an Nach längerer Disfuifion stellte der Vorstand in einer einstimmig Redner. Zum Schluß wurde eine Refolution gegen eine bas Institut, verleitet durch den Prospett, mit größeren Erwar zur Annahme gelangten Refolution die folgenden Forderungen Stimme angenommen, in der sich die Versammlung mit tungen herangetreten seien. auf: fofortige Berteilung von Geldunterftigungen aus der Staats- den Beschlüssen des Nürnberger Parteitags boll= Das Gericht tam nach ganz furger Beratung zu dem Beschluß, faffe, wie dies bei großen Unglücksfällen zu gefcheben pflege; ständig einverstanden erklärt. der Angeklagte sei der Beleidigung, Steinbergs schuldig. Das schleunige Jnangriffnahme der schon autorisierten öffentlichen Urteil lautete auf 150 Mart Geldstrafe( eventuell 10 Tage Arbeiten; Erleichterung des Fredits für die Lokalverwaltungen, die Aus den Organisationen. Der Landesvorstand für die drei Saft) fowie 300 Mart Buße für den geschädigten Steinberg. nicht imstande find, die öffentlichen Arbeiten ihrer Kompetenz in oldenburgischen und den 1. und 2. hannoverschen Jener Borwärts"-Artitel habe einzelne Aeußerungen angeblich Angriff zu nehmen. Es wurde dann eine Kommission von Vor Reichstagswahlkreis beschloß, den Organisationen, die unzufriedener Schülerinnen verallgemeinert. Ob Steinberg im ftandsmitgliedern gewählt, die diese Resolution Giolitti unter- bisher über cine Bibliothek noch nicht verfügten, eine solche Brojpeft mehr verspreche, als er gewähre, sei unwesent- breiten sollte. auf Kosten der Landestasie zu liefern. Zunächst soll ein lich; wesentlich fei nur, was man unterschreibe, und das Nach einer längeren Diskussion über die Auswanderungs- Ortsverein aus jedem Wahlkreise eine der vom Diekschen Verlag Mit diesem Urteil( gegen das von unserem Genoffen Davidsohn Politit einigte man fich dahin, daß Genoffe Cabrini auf dem in Stuttgart zusammengestellten Vereinsbibliotheken erhalten. am 18. d. M. zufammengetretenen Kolonialfongreß die Gewerk selbstverständlich Berufung eingelegt wird) schien Herr Steinberg fchaftsforderungen vertreten solle, bie bereits in feiner unserem Polizeiliches, Gerichtliches ufw. sehr zufrieden zu sein. Wir finden aber, nach dem ganzen Berlauf legten Parteitag vorgelegten Heiolution enthalten waren. Straffonto der Bresse. Wegen Beleidigung eines christlichen der Verhandlung, daß sein einziger Erfolg" die 300 Mart Weiter beschloß der Vorstand, dem gleichzeitig tagenden fran- Gewerkschaftsbeamten Tremmel, der bei einem Streit der Hafen­sind, die er für erlittenen Schaden einfachen darf. falls ihm nicht öfifchen Parteitag ein Begrüßungstelegramm arbeiter in Mannheim Streifbrecher zu vermitteln fuchte, wurde die Berufungsinstanz einen Strich durch seine Rechnung macht. zu senden. Da der Kongreß der französischen Konföderation der Genosse Kadel vom Volksfreund" zu Karlsruhe zu Arbeit, der vor furzem in Marseille tagte, auf syndikalistische 100 Mart Geldstrafe verurteilt. Wegen Beleidigung eines Kriegervereins durch den angenommen hatte und diefes Votum, das auf ganz falschen Ausdruck Kriecher" wurde der Genosse Apel von der Nord­Vorausiegungen beruhte, von der Sumanité" nicht zurüid- haufer Boltszeitung" zu einem Monat Gefängnis gewiefen worden war, wurde gleichzeitig in dem Telegramm der verurteilt. Der Staatsanwalt hatte drei Monate beantragt und In der heutigen Vormittagsjigung erstattete nach einigen un- Bunsch ausgesprochen, daß das Zentralorgan der franzöfifchen Batei in seinem Plaidoyer u. a. gefagt: wefentlichen Zeugenvernehmungen fünftighin die italienischen Verhältnisse genauer verfolge, um auf Königstrene, Vaterlandsliebe und Frauentugend feien hie höchften Grund wirklicher Kenntnis der Verhältnisse urteilen zu können. Ideale der Kriegervereine und wer diese verspotte, der entdeutsche Ueber die Frage der äußeren Politik wurde nach kurzer und entebre sich selber. Die Männer( Kriegervereinler) feien in den Diskussion eine Tagesordnung Bissolati angenommen, die Krieg gezogen, unter denen auch Genoffen des Angeklagten ge­folaenden Wortlaut hat: i wefen, die ihre Frauen und Kinder zurücklassen mußten. Diese zu

müffe eben jede Schülerin vorher durchlesen.

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Das Bestechungssystem im Saarrevier.

Saarbrüden, 94. Oftober 1908. ( Telegraphischer Bericht.)

Sachverständiger Berginspektor Herwig

folgendes Gutachten: Die Beweisaufnahme hat trop der vielen negativen Beugenaussagen für mich überzeugend ergeben, daß Geld

nung ein Votum gegen die italieniſche Konföderation der Arbeit

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