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IkFerftdjf üBet die gezahlte ArSeitKlosenimterstützung der<Zewerl-> schaften. Während im Jahre 1906 2Va Millionen Mark gezahlt wurden, beläuft sich die Summe im Jahre 1907 auf 6Va Millionen Mark. Das Jahr 1903 wird natürlich noch eine ganz bedeutend höhere Zahl ergeben. Die Kommunen müssen beizeiten Rat schaffen, um dieser Arbeitslosigkeit entgegentreten zu können. In Schöneberg   sind eine Reihe von Aufgaben auszuführen, bei denen eine ganze Anzahl von Arbeitslosen beschäftigt werden können. Redner geht dann auf die einzelnen Punkte der beiden Anträge näher ein. wobei er die Zustimmung zu denselben unbedingt für notwendig hält. Stadtv. Zobel(lib. Frakt.) erklärt, den Anträgen in allen Punkte zustimmen zu wollen. Redner weist sodann darauf hin, daß durch dieDeutsche Feldarbciterzentrale" 400 000 ausländische Arbeiter herangeschafst worden seien, die jetzt zur Verschlechterung des Arbeitsmarktes auftreten. Die Tiefbauuntcrnehmer haben jetzt den Schutz der..Feldarbeiterzentrale" auch für sich erbeten, um ebenfalls mit ausländischen Arbeitern größeren Vorteil für sich herausschlagen zu können. Redner beantragt daher noch eine Er- Weiterung der vorliegenden Anträge dahingehend, daß die Sub- misfionsbedingungen ergänzt werden. Die Unternehmer sind zu verpflichten, von den sich meldenden Arbeitern die Einheimischen vorzuziehen. In Zeiten größerer Arbeitslosigkeit soll den aus- ländischen Arbeitern in dem Maße gekündigt werden, wie dies zur Einstellung der hiesigen Arbeiter notwendig ist. Stadtbaurat Egeling weist darauf hin, daß in den jetzigen Verträgen keine Bestimmung enthalten sei. wonach die tarifmäßigen Löhne zu zahlen sind. Stadtv. Bend mann(lib. Vereinig.) beantragt die Ueber- Weisung der ganzen Angelegenheit an einen Ausschuß. Stadtvv. K u tz n» tz k y und S e l i n g e r slib. Frakt.) treten ebenfalls für die Annahme der Anträge ein. Letzterer erklärt, daß er die Arbeitslosenversammlung besucht habe, die musterhaft verlaufen sei. Er könne dem dort gehaltenen Referat und der Resolution nur voll und ganz zustimmen. Stadw. Val. Fröhlich(hb. Bereinig.) kann sich damit nicht einverstanden erklären, daß den Unternehmern vorgeschrieben werden soll, die tarifmäßigen Löhne zu zahlen. Das müsse sich nach Angebot und Nachfrage richten. Stadw. Molkenbuhr(Soz.) weist darauf hin. daß unsere Regierungen dazu beigetragen haben, ein Uebermaß von aus- ländischen Arbeitern heranzuziehen. Den Eisenbahnverwaltungen war es z. B. untersagt, deutsche Arbeiter einzustellen, um sie nicht der Landwirtschaft zu entziehen. Wenn die Arbeit stockt, so find die Arbeitskräfte im Ueberfluß vorhanden und die ausländischen Arbeiter treten als Lohndrücker auf. Es sei recht bezeichnend, daß die Tiefbau-Unternehmer in bezug auf Einstellung von Arbeitern jetzt agrarische Wünsche äußern. Durch den Paßzwang und die Legitimation muß sich der ausländische Arbeiter auch jede Drang- sauerung gefallen lassen. Redner hält eS nicht für richtig, die ausländischen Arbeiter ohne weiteres zu entlassen. Man versorge lieber einen jeden Arbeiter mit Arbeit. Die Städte müsien in dieser Beziehung Vorsorge treffen, eS wird dadurch auch einer Be- lostung des Armen-Etats vorgebeugt. Es kann auch keiner Kom- mune übelgenommen werden, wenn sie in ihren Verträgen die Be- Zahlung tarifmäßiger Löhne verlangt. Man soll nicht immer daraus drängen, die Arbeiten so billig wie möglich herstellen zu lassen. Wird darauf gehalten, daß die Unternehmer die tarif- mäßigen Löhne zahlen, so hat jeder Unternehmer bei Abgabe seiner Offerte damit zu rechnen. Was die Arbeitslosenversicherung anbetrifft, so wird sich für den kommenden Winter in dieser Be- ziehung kaum etwas machen lassen. Im Reiche sei ja an und� für sich für diese Aufgaben keine Zeit, da man alle Hände voll zu tun hat mit der Aushcckung neuer Steuerpläne. In der Hauptsache handelt es sich jetzt darum, Arbeit zu verschaffen, und zwar möglichst schnell. Stadw. Lesjig(unabh. Vereinig.) hält nach seinem Wissen die Behauptung, daß die Eisenbahnverwaltungen angewiesen waren, keine deutschen   Arbeiter zu beschäftigen, nicht für richtig. Stadw. Luley(lib. Vereinig.) nimmt die Agrarier in Schutz, denen während der Erntezeit nichts weiter übrig bleibt, als aus- ländische Arbeiter einzustellen. Stadw. F r i e d m a n n(lib. Frakt.) wünscht, daß die Frage der Arbeitslosenversicherung in Groß-Berlin gemeinsam behandelt wird. Vielleicht lasse sich in dieser Angelegenheit ein Zweck- verband bilden. Nachdem noch Stadtv. Küter(Soz.) einige der gemachten Einwendungen zurückgewiesen hat, werden die Anträge einem Ausschuh überwiesen, dessen Wahl sofort vorgenommen wurde. Von sozialdemokratischer Seite sind darin vertreten die Stadtvv. Fritzsch und Küter. Für den Abbruch deS Frankenbergfchen Hauses in der Akazien st raße, daS 2 Meter auf den Bürgersteig vorspringt und auf dem sich ein Kuhstall befindet, werden den jetzigen Be- sitzern 10 000 M. bewilligt. Dieselben haben sich zu verpflichten, auf dem genannten Grundstück ein Wohngebäude zu errichten. In die Deputation für den Bau der Untergrundbahn werden von sozialdemokratischer Seite die Stadtvv. Fritzsch und Wollermann gewählt. In nichtöffentlicher Sitzung stimmte die Versammlung einem dringlichen Antrage mit einer sehr knappen Majorität zu, in welchem der Magistrat ersucht wird, die nötigen Schritte zur Vcr anstaltung einer Feier des lOVsäHrigen Bestehens der Städte� ordnung einzuleiten,___ Treptow  . Abgeschobea. Die ganze Härte preußischer Gesetze mußte bor wenigen Tagen eine junge uneheliche Mutter, ein aus Glatz gebürtiges Dienst- mädchen, in unserem Orte über sich ergehen lassen. DaS Mädchen war seit längerer Zeit bei einem hiesigen Restaurateur in Stellung. Die Dienstherrschaft, die mit der Arbeitsleistung des Mädchens sehr zufrieden war, gestattete der Mutter gern, ihr Kind. einen Säugling, den sie selbst nährte, zu sich zu nehmen. Zu diesem Zweck wurde dem Mädchen ein vom Lokal vollständig getrennt liegendes Zimmer für sich und ihr Kind ein- geräumt. Des TagS über befand sich das Kind deS Stillens wegen in der Nähe der in der Küche arbeitenden Mutter. Eine Waisen- Pflegerin, vielleicht falsch informiert über die tatsächlichen Verhält nisse, glaubte eine Forlnahme des Säuglings von der Mutter recht fertigen zu können. Das Kind wurde nach einiger Zeit der Mutter abgenommen und anderweitig in Pflege gegeben. Natürlich sollte da? Dienstmädchen nun Pflegegeld für das ihr wider ihren Willen genommene Kind zahlen. DaS konnte das Mädchen nicht. ES konnte auch die Fortnahme deS Kindes nicht begreifen, weil man doch sonst so großen Wert aui daS Stillen der Säuglinge legt und reichlich Nahrung hatte das Mädchen für ihm» Lieblinz. Bald sollte die Mutter jedoch merken. daß preußische Bebörden in Geldangelegenheiten nicht mit sich spaßen lassen. Eines Morgens wurde das Mädchen, als es die Wohnung verließ, um im Restaurant seiner- Beschäftigung nachzugehen, von zwei Beamten verhastet. Vom Polizeiainte anS wurde die Mutter mit ihrem Kinde nach ihrer schlesischen Heimat ahgeschoben, wo sie nachts 1 Uhr bei ihren ahnungslosen Eltern eintraf. Man hatte eS dabei so eilig, daß man der Mutter nicht cinnial genügend Zeit ließ, sich niit entsprechender Wäsche und Kleidung für sich und daS unschuldige Kind zu versehen. Wir wollen nicht mit den in Frage kommenden Behörden rechten, auf Grund welcher Gesetzesparagraphen ein derartiges Borgehen gegen die so plötzlich Abgeschobene gerechtfertigt ist. Es ist zum mindesten zweifelhaft, ob man daS Mädchen, dem seitens einer menschlich denkenden und handelnden Dienstherrschaft die Möglichkeit einer geregelten Pflege des Kindes gegeben war, überhaupt wie einen Zuchthäusler abschieben konnte. Unendlich hart trifft Mutter und Kind eine Maßregel, die der Mutter die Existenz nimmt, eine Maßregel, die geeignet ist. beide dem Elend ugd vielleicht noch schlimmerem auszusetzen. Welchem Schicksal geht das Mädchen entgegen, wenn die in kleinstädtischen Auffassungen und Vorurteilen befangenen Eltern derGefallenen  " und ihrem Kinde ein Aiyl verweigern? Die Polizeiberichte melden dann vielleicht wieder einmal, daß»eine unmenschliche Mutter ihr Kind" usw._ Ober-Schöneweide  . Arbeitslosrnzählunz. Der nächsten Gemeindevertreterfltzung liegt ein Antrag unserer Vertreter vor: Die Vertretung wolle beschließen, sich der von der Stadt Berlin  am 17. November d. I. zu veranstaltenden Arbeitslosenzählung an- zuschließen unter Anwendung deS dortseits zur Anwendung konunenden MeldewesenZ, welches Bureaus vorsieht, in welchen sich an diesem Tage die Arbeitslosen zu melden haben. In Ablehnung dieses Antrages beschließt die Vertretung einen Kostenbeitrag zu einer am genannten Tage vom hiesigen Gewerk- schaftskartell geleiteten Zählimg mittels Hauslisten. Alt-Glienicke. Mit de» Verhandlungen deS Nürnberger   Parteitages beschäftigte sich der Wahlverein in seiner am Sonntag statlgefundenen General- Versammlung� Genosse Groger-Rixdorf erstattete eingehenden Bericht über die Verhandlungen in Nürnberg  . Folgende Resolution fand einstimmige Annahme: Die Generalversammlung des Wahlvereins erklärt sich mit den Beschlüssen des Parteitages in Nürnberg   in vollem Umfange einverstanden. Sie verurteilt entschieden daS Ver­halten der süddeutschen Budgetbewilliger. Die Versammlueg er- wartet, daß der Parleivorstand den Nürnberger   Beschlüssen in vollem Maße Geltung verschaft. Der vom Kassierer erstalrete Kassenbericht zeig: eine Einnahme von 159,32 M. und eine Ausgabe von 147,44 M. Zur Aufnahme gelangten 13 neue Mitglieder, 9 Genossen und neun Genossinileu. Zur Vorbereitung eines' WintervergnügenS wurde ein Komitee von 5 Mitgliedern gewählt. Die Gemeindevertretung beschäftigte sich in ihrer letzten Sitzung mit der Grundftücksfrage für das zu erbauende Gasweck. Die in dieser Sache ernannte Kommission berichtete, daß die in Betracbt kommenden Privalgrundstücke besonders ihrer ungünstigen Lage wegen nicht berücksichtigt werden konnten. Es sei deshalb am besten. das Gelände vom Forstfiskus zu erwerben. Nach eingehender De- hatte wurde folgendes vereinbart: Die Gemeinde nimmt das An- gebot des Forstfislus, das Grundstück unter Vorbehalt des fiskalischen Eigentums emstweilen uneiilgelllich zu überlassen, unter solgenden Bedlngullgen an: Wenn in dein wegen Heranziehung deS Forst­fiskus zu den Gemeindesteuern schwebenden Verwaltungsstreitver- fahren festgestellt wird, daß die durch den Eingemeindungs- vertrag vereinbarte Steuerbefreiung rechtsgültig ist, so daß die von der Gemeinde erhobenen Steuern zurückgezahlt werden müßten, dann wird die Hergabe dieser Fläche auf die dem ForstsiSkuS auf Grund des EingemeindungSverfahrenS obliegenden Leistungen angerechnet. Wenn sich aber in dem schwebenden VerwaltungSstreitverfahren herausstellt, daß die Frage- bestimmmig deS Eingemeindungsversahrens ungültig ist, so wird die Hergabe dieser Fläche auf die Leistungen angerechnet, die dem Forst- fiskuS gemäߧ 17 des AnsiedelungSgesetzes vom 10. August 1904 obliegen. Für die Zeppelin-Sammelmarke sollte eine offizielle Aus- gabestelle errichtet werden. Von bürgerlicher Seite wurde der An- trag gestellt, von den bewilligten 100 M. für die Abgebrannten von Donaueschingen   50 M. zu streichen und dafür Sammelmarken zu nehmen. Untere Genossen erhoben entschieden Einspruch dagegen und betonten, daß eS einer Vertretung unwürdig wäre, von den einmal bewilligten 100 M. etwas zu nehmen und dafür Sammelmarke» zu kaufen. Wenn die Herren die Marken loswerden wollen, so mögen sie in ihre» Kreisen dafür agitieren. Der Antrag wurde denn auch abgelehnt. Als Wiegemeister der neuerbauten FuhrwerkSwage wurde Gastwirt Fröhlich ernannt. Weiheufee. Die Delegiertenwahlcu der hiesigen Ortskrankenkasse finden am heutigen Mittwoch für Arbeitnehmer in der Zeit von 6 bis 8 Uhr abends, für Arbeitgeber von 9 bis 10 Uhr abends im.Prälaten". Lehderstr. 122, statt. Als Wahllegitimation gilt für Arbeitnehmer das Mitgliedsbuch oder Mitgliedskarte, welche zum Zweck der Wahl vom Arbeitgeber auszuhändigen sind. Für Arbeitgeber dient als Legitimation die Anmeldebescheinigung resp. die letzte Quittung über gezahlte Krankenkassenbeiträge. Wähler ist jede? männliche und weibliche Mitglied, sobald eS am Tage der Wahl daS 21. Lebensjahr überschritten hat. ES ist Aufgabe jedeS Mitgliedes, möglichst frühzeitig zur Wahl zu erscheinen, damit der Liste des GewerkschaftSkartellS zum Siege verholfen wird. Das Gewerkschastskartell. Zehlendorf  . AuS der Gemeiudevertretung. MS erster Punkt stand zur Be- ratung die Erhebung eines FremdenschulgeldeS für die Gemeinde- schulen. In einer früheren Sitzung war beschlossen worden, den sehr hohen Satz von 100 M. pro Jahr zu erheben. Die Regierung genehmigte jedoch diesen Satz nicht und hatte berechnet, daß der Durchschnittssatz der SchuIuiiterhaltniigSkosten pro Kind nur 91 M. beträgt. Gleichzeitig forderte die Behörde eine erheblich niedrigere Festsetzung des FremdenschulgeldeS. Nach einigem Hin- und Herreden  einigte man sich aus 90 M. Sodann kam wieder einmal Ht berühmte Haushaltungsschule zur Beratung. Wie wir seinerzeit berichteten, sollte mit dem Schulbau in der Wilhelmsttaße eine derarttge Schule verbunden werden. Der Beschluß ist jetzt 2'/« Jahre all und noch immer sind keine Anstalten gemacht, um die so dringend notwendige Schule im südlichen OrtSteil erstehen zu lassen; man hat angeblich kein Geld, und so müsien auch in dieiem Winter wieder die Kinder derjenigen Eltern, welche im südlichen Ortsteil wohnen, den zirka dreiviertelstündigen Weg nach der Gemeindeschule I mehrere Male de» TagS zurücklegen. Um nun aber endlich wieder einmal den Nachweis zu führen, daß man immer noch ein warmes Herz" für die ärmere Bevölkerung hat, soll nun ganz bestimmt diese HaushaltungSschule eingerichtet werden. Damit aber der Gemeindesäckel nicht allzustark belastet wird, beschloß man, die Schule in einer Baracke, welche für 17 000 M. neu beschafft werden soll, unterzubringen. Hatte man bei der Fremdenschulgeld- Vorlage bewiesen, daß man auswärts wohnenden Familien, deren Kinder die hiesigen Gemeindeschulen besuchen, mit kühler Ruhe Ivo M. hierfür abnehmen will, und hatte man weiter aus- gesprochen, daß zum Bau eines neuen Gemeindeschulhauses im südlichen Ortsteil kein Geld vorhanden sei, so war man bei der nun folgenden Lorlage betreffend die Ausgestaltung und den Ausbau der höheren Töchterschule umsomehr bestrebt, um die Eltern derhöheren Töchter" zufriedenzustellen. Man will ans der jetzt neunklassigen eine zehnklassige Schule machen. Dazu ist notwendig, daß die Wohnung des Direktors für Schulzwecke be- nutzt wird. Der Direktor soll eine neue Mietswohnung erhalten. Wieder ein Zeichen dafür, mit welcher Voraussicht man Gemeinde- bauten ausführt; kaum ist die Schule 4 oder 5 Jahre im Betrieb, und schon zeigt eS sich, daß ein umfangreicher Anbau notwendig wird. Nachdem dann noch einige kleineren Borlagen erledigt waren, erfolgte Schluß der Sitzung. Wanusee. Eine hauptsächlich von Frauen gutbesuchte Volksversammlung hörte am Sonnabend im Fürstenhof ein Referat der Genossin Selinger über: Die Frauen und der Sozialismus. Der Vortrag klang aus in einen Appell an die Frauen, sich der politischen Organi- 'ation anzuschließen. Der Vorsitzende ersuchte die versammelten Genossen noch, mit aller Zkrast für denVorwärts", wie auch für den Wahlverein zu agitieren. Potsdam  . Opfer der Krise. Die 1853 hier gegründete und in der Schiff- baner Gasse 4 etablierte Pappenfabrik(eine Aktiengesellschaft, die in Fordon  , Charlottenburg   und Breslau   Filialen unterhält) hat wögen mangelnder Beschäftigung den Betrieb eingestellt und das Personal, 40 Arbeiter und Arbeiterinnen, die zumeist schon Jahrzehnte bei der Firma beschäftigt waren, entlassen. Zossen  . Den Bericht vom Nürnberger   Parteitag erstattete in der gut besuchten Mitgliederversammlung des Wahlvereins Genosse Küter- Säwneberg. Nach der Dlrkussion über den mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Bortrag gelangte eine Resolution zur Annahme, in weldver sich die Versaminellen mit den Beschlüssen de? Parteitag? einverstailden erklären. Jnsbesoildere wendet sich die Resolutton gegen die revisionistlschsn Bestrebungen und gegen daS Vorgehen der süddeutschen Genossen in der Budgetfrage. Vermischtes. Die Zeppelinfahrt. AuS FricdrichShafeu wird gemeldet: Um 10 Uhr 36 Minuten stieg daS Luftschiff in die Höhe und nahm sein« Richtung nach Konstanz  . ES ist eine mehrstündige Fahrt geplant. Eine spätere Meldung besagt: Das Lustschiff flog zuilächst nach MeerS« bürg und dann landeinwärts. Um 11 Uhr 35 Min. passierte eS Mark- dorf in 200 Meter Höbe in der Richtung nach Heiligenberg  . FricdrichShafen, 27. Oktober. Stach den bis 2 Uhr nachmittags über den Zeppelin I eingelaufenen Meldungen geht die Fahrt bei herrlichstem Wetter rheinabwärtS Basel zu. Die Rückkehr erfolgt wahrscheinlich gegen 4 Ubr. Spätere Meldungen besagen: Friedrichshafen  , L7. Oktober. DaS LuftschiffZeppelin I" wurde gesichlet um 12 Uhr-30 Minuten über Singen am Hohentwiel  , um 1 Uhr 18 Min. über Schaffhausen  , um 1 Uhr 46 Min. über Ermatingcn am Untersee. um 2 Uhr 15 Min. über Konstanz  . Da§ Luftschiff fuhr dann in ruhiger und sicherer Fahrt daS Schweizer   Ufer entlang und hielt den Kurs nach Lindau  . Lindau  , 27. Oktober. Der BallonZeppelin I" fuhr, von Bregenz  kommend, um 3 Uhr 40 Min. über die Stadt hin. vom Jubel der Bevölkerung begrüßt. Von hier nahm der Ballon die Richtung nach Friedrichshafen  . Friedrichshafcn, 27. Oktober. Zu der glänzend verlaufenen Fahrt des BallonsZeppelin I" wird aus Konstanz   noch gemeldet: Die Fahrt ging von Heiligenberg   nach Ueberlingen, von hier über Ludwigshafen   durch Singen. Gottnadingen nach Schaffhausen  , über den Rheinfall hinweg, über dem Graf Zeppelin einen kurzen Bogen beschrieb. Dann trat der Ballon den Rückweg an über Stein a. Rhein  , Diessenhofen   nach Konstanz  , wo da» Luftschiff um 2 Uhr 5 Min. wieder gesichtet wurde. Den Weg von Schaff- Hausen bis Konstanz  , der in der Luftlinie 50 Kilometer beträgt, hat das Luftschiff bei Seitenwind in etwa einer Stunde zurückgelegt. Von Konstanz   aus wandte sich das Luftschiff über die Stadt dem offenen See zu, hierauf das Schweizer   Ufer entlang nach Rorschach   und weiter nach Bregrenz. Die Fahrt gestaltete sich somit bis jetzt zu einer Bodensee  -Rtilidfahrt. Ueberall, und besonders in der Schweiz  , wurde der Ballon von der Bevölkerung begeistert begrüßt. Friedrichshofen, 27. Oktober, 4 Uhr 35 Min. nachmittags. Die Landung desZeppelin I" ist um Uhr in der schwimmenden Halle von Manzell   unter den jubelnden Zurufen der Menge glatt erfolgt._ Ein Güterzug entgleist. Nach einer Meldung aus Pfaffenhofen  entgleiste dort in der vergangenen Nacht infolge eines AchsenbruchS ein Güterzug mit fünf Wagen, ivodurch die Strecke München   Treuchtlingen   Würzburg   längere Zeit gesperrt war. Infolge deffen mutzte der abends 10 Uhr 10 Minuten von München   abgegangene O-Zug München   Berlin   unterivcgS umkehren und über Augsburg  geleitet werden. Menschen sind niast verunglückt, der Materialschaden ist laut amtlicher Meldung nicht unbeträchtlich. Unfall in der Grube. Nach einer Meldung auS Dortmund  Margarete" vier Bergleute in einen tot. die anderen drei erlitten schwere Schacht Einer ist stürzten auf dem Aufbruchsschacht. Verletzungen. Beim Wildern erschossen. DieOstdeutsche Presse" meldet aus Kolmar in Posen: Der achtzehnjährige Besitzerssohn Schleußner wurde beim Wildern von dem Forstaufseher Gräber erschossen. Der mysteriöse Kriminalbeamte. AuS Hilden   wird vom gestrigen Tage gemeldet: Gesten, nach- mittag gegen 4 Uhr fuhr in Unterbach   ein Mann im Antomobil vor dem Pastorat vor. Er begab sich in Abwesenheit des Pastors in das HauS, stellte sich den dort anwesenden Frauen als Kriminal- bcamter vor und hielt eine Durchsuchung der Räume ab. Bei dieser Gelegenheit fiel ihm eine Kassette mit 6500 M. Inhalt in die Hände, welche er beschlagnahmte, angeblich weil der Pastor im Verdacht stehe, falsches Geld verausgabt zu haben. Der angebliche Kriminal- beamte entfernte sich mit dem Automobil ill der Richtung auf Düsseldorf  , von wo er auch gekommen war. Akademische UnterrichtSkurse für Arb Oesfentltche Versainmlung Im groh-n Saale  Arbeiter. Heute abend>/,S Uhr: des ZenIralarbeitSnachweiscS, Gormannstr IS. Vortrag über":»Die akademischen Arbeiter- Unterrichts- tursc in Berlin  ".(Mittwoch, nachmittags von 57 Uhr, finden auch Kutte für Nachtarbeiter statt.) Lew- und DistutierklubSüdost». Sitzung jeden Mittwoch mit Ausnahme des Zahlabends bei TollSdorj(Nachfolger Karl Schulz), Gör« litze, Straße 53. Gäste willkommen. LSttterungsüberstcki» vom 27. Oktober 1908, morgens 8 Uhr. «iatlonen §1 «2 s? II ZS Swmemd»|770O Hamburg 1768 0 Sellin  |7680 rirantU M 767 Still München 1768 Still Wien'770 DSD Setter 2 wolkig 2 wollig 8 bedeckt Dicklst heiter 3 bedeckt tssi d* «.II i-«S. Stationen e« II « i £2 Z« 81 ü Hoparanda 768 W Bet-rSburg 777 WSW Scillh 1 759 AO Setter d* «II ¥<* .'Iberdeen BartS 770 D 762 SO 2 halb bd. t bedeck» 3 wollig 4bedcckl 3 halb bd. Wetterprognose für Ltittwoch, den 28. Oktober 1908. Trocken und vorwiegend heiter, zeitweise nebelig, am Tage mild bei mäßigen östlichen Winden. Berliner   Wetterbureau. WaiierstauSS-Nachrichten der LandeSanitatt für Gewässerkunde, mitgeteW vom _ Berliner   Wettcrbureau. Sasserskaitd M e m e l, Tilsit V r e g e l, Jnfterbnrg Weichsel, Thon» Oder. Nattbor , Krosscn , Frantiuct Warthe, Schttmm , LandSbcrg Netze, Verdamm Elbe, Leitmcritz , Dresden  , Barb» , Magdeburg  Wasferstand Saale, Grochlitz Havel  , Spandau  ') , Rathenow  ') Spree  , Svremberg') , BeeSkow Weser, Münden  , Minden  Rhein  , MaximilianSau , Kaub  , Köln Neckar  , Heiibroml Main, Wertheim Mosel. Trier  am 26.10. om 68 32 27 74 67 -98 36. 324 115 92 39 feit 25.10. ern1) +3 +4 +t 0 442 3 +1 4 7 4-14 0 4- bedeutet WuchS, Fall,*) Unterpegel.