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Nr. 255.

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Berliner   Volksblaff.

25. Jahrg.

B

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Zelegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW, 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1983.

Zuſammenbruch.

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Der erste Eindruck, den die Veröffentlichung der kaiser­lichen Aeußerungen machen mußte, war, daß es sich um eine englische Intrige handle. Aber diese Annahme ist für die politische Geschicklichkeit der deutschen   auswärtigen Politik zu günstig. Das Gespräch war diese Meinung gewinnt immer mehr Wahrscheinlichkeit von Anfang an zur Veröffent. tichung bestimmt, und es ist vielleicht ein zu opti­mistisches Urteil, wenn man vermutet, daß die Veröffentlichung wenigstens in diesem kritischen Zeitpunft nicht gewünscht wurde. Wilhelm II.   hat offenbar wirklich in dem Glauben gelebt, daß dieser Appell an das englische Volk", dieses Klagen über das Verkennen seiner Absichten, diese Beteuerung seiner eng­lischen Freundschaftsgefühle dem Verhältnis Deutschlands   zu England nüßen würde. Gerade weil wir das Ziel dieser Politik billigen, weil gerade wir mit dem größten Nachdruck ein freundschaftliches Verhältnis zu England fordern, müssen wir es außerordentlich bedauern, daß dieses Streben mit so unzulänglichen Mitteln verfolgt wird, daß die be­absichtigte Wirkung gerade in ihr Gegenteil umschlagen mußte.

Freitag, den 30. Oftober 1908.

und Reichsamt des Innern pflegt, einmal nicht gegen Arbeiter, sondern gegen die Krone scharf macht. Das Blatt fagt:

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Aufrichtigkeit verleihen. Immerhin verlieren die Worte des Kaisers ihre praktische Bedeutung, wenn fie unter dem Einfluß solcher Stimmungen gesprochen sind.

,, Aufs tiefste aber wird es die deutsche   Boltsseele treffen, daß sein Kaiser den Kriegsplan ausgearbeitet hat, mit dem das tapfere stammberwandte Burenvolf vernichtet worden ist. Den deutschen   Kaiser als unerbetenen Stra­tegen gegen ein niederdeutsches Volk, das ist ein Bild, das Jahrzehnte nicht verwischen können... 3 st das Neutrali  tät? Ist das die Hilfe, die dem ollen Strüger 1896 angeboten wurde? Ist der Kaiser denn auch beteiligt an dem Plane, nach dem 30 000 armen der Buren zerstört und ge= plündert und die Frauen und Kinder in die furchtbaren, Freilich der englischen Politik hat er einen Dienst erwiesen, todbringenden Konzentrationslager gebracht wurden? Wir können und wollen es trop der halbamtlichen Verbreitung der Meldung nicht glauben. Denn so hat nie ein deut scher Kaiser bisher gehandelt, und so darf ein deutscher Kaiser niemals handeln. Durch nichts ist das Bild Wilhelms II. in dem Herzen seines Voltes so ent­stellt worden, als durch diese Veröffentlichung. Wenn sich die Meldung bewahrheitet, dann müssen wir gestehen, daß wir unseren Kaiser nicht nur nicht mehr verstehen, sondern seine sandlungsweise aufs tiefste betlagen und bedauern."

Die Liberalen englischen Organe enthalten sich solch bitterer Bemerkungen, aber auch sie lehnen es ab, die englische Politik von den Gefühlen und Stimmungen eines einzigen Menschen ab­hängig zu machen. Ist So hat Wilhelm II.   wieder nicht erreicht, was er gewollt hat. Seine Freundschaftsbeteuerungen find muklos verhallt.

Selbst die Deutsche   Tagesztg." ist mit der Politik Wilhelms II. unzufrieden.

Lehrer, Schule und Dreiklaffenparlament.

As

wie schon einmal zur Zeit des Burenfrieges. Das Bündnis Englands mit Rußland   und Frankreich   ist gefestitat, sein An­sehen und seine Stellung in der Welt neuerlich gestiegen. Aber dieser Dienst war ein sehr unfreiwilliger, und er geschah ganz auf Kosten der deutschen   Inter­essen. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, so ist jetzt der Beweis geliefert, daß der Absolutismus   in der auswärtigen Politik eine Unmöglichkeit und eine Gefahr für das deutsche Wolf bedeutet. Sein Zusammenbruch ist vollendet. Am 4. November tritt der deutsche Reichstag   zusammen. Wird die bürgerliche Majorität imstande sein, fich endlich, aufzu Die Erregung ist ja auch nur allzubegreiflich. Aber man raffen und ihre Pflicht zu tun? Die Arbeiter Deutsch­wird fragen dürfen, ob denn nicht die, die heute so scharfe lands fezzen feine Hoffnung mehr auf diesen Reichstag. Aber Urteile fällen, selbst einen großen Teil der Schuld um so entschlossener werden sie selbst ihre Pflicht er. tragen. Auch Monarchen sind das Produkt der Erfüllen und was an ihnen liegt, tun, um den Gefahren des ziehung. Wäre das deutsche Bürgertum nicht so entsetzlich Absolutismus entgegenzutreten. servil, hätte es seine Pflicht in dem Stampf gegen den Abso­lutismus nicht so schmählich vernachlässigt, hätten die Bei tungen, die heute so entsetzt sind, nicht selbst den mittelalter­Das preußische Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag die erste lichen Plunder vom Gottesgnadentum so sorgsam gehegt, all sesung des Lehrerbesoldungsgesetes beendet. s die romantischen Illusionen so reichlich genährt, sie brauchten erster Redner tam Genosse Borgmann zu Wort, dessen Jungfern­heute nicht die notwendigen Folgen ihrer schlimmen Sünden rede eine schwere Anlage gegen die preußische Regierung, ins. zu beklagen. Sie haben den Absolutismus gewollt, weil sie besondere gegen die Schulverwaltung, und gegen den die Maß­nützen gedachten, und num entsetzen sie sich über seine Reful- mit vollem Recht fonnte Borgmann die Frage aufwerfen, ob es der ihn zur Abwehr gegen die Forderungen der Arbeiter zu be- nahmen der reattionären Verwaltung billigenden Landtag bedeutet. antwortlichen Leiter unserer auswärtigen Politik. Weiß man Lehrerfreundlichkeit wirklich ernst sei. Weit entfernt davon, nach tate. Fragt man ja auch heute kaum nach dem sozusagen ver- fonservativ- klerifalen Mehrheit mit ihrer zur Schau getragenen ja allzugenau, daß Bülow auf alle Fragen mit der Gegen- Art der Konservativen die Vorlage der Regierung als eine besonders Frage antworten wird: Was kann ich armer Teufel bieten? hervorragende Tat zu preisen, bezeichnete er sie treffend als die muß ich nicht handeln, wie der Herr befiehlt, und darf ich einlösung eines alten, längst fälligen Wechsels, reden, wenn ich nicht gefragt werde? Würde ich denn nicht für den der Schuldner sich auch noch weigert, Berzugszinsen zu fofort weggeschickt werden, wenn ich zu widersprechen wagte? zahlen. Unserem prinzipiellen Standpunkt gab Borgmann dadurch und habt Ihr nicht tausendmal bewiesen, daß das Recht der Krone, Minister zu ernennen und zu entlassen, unantastbar ist. Wir leben ja glüdlicherweise nicht unter einem parla­mentarischen System." Freilich, Fürst Bülow   fann nach machen. Er ist von heute an über die Vergangenheit wollen wir nicht sprechen lichen Ministers. Aber wenn unsere ganze auswärtige - nur mehr die Karikatur eines verantwort Politik nur eine traurige Boffe ist, ist dann Fürst Bülow  nicht für sie der richtige Minister?

Es ist allerdings schwer zu begreifen, wie man sich über diese Wirkung im Unflaren befinden konnte. Der Kaifer will die englische Freundschaft gewinnen und erneuert alte peinliche Erinnerungen aus dem Burenkrieg. Er will das englische Bertrauen erwerben und macht Neußerungen über die französische   und russische   Politit, die in England den Eindruck erwecken, als wolle man zwischen England und seinem Bundesgenossen Mißtrauen säen und so die Zirkel der englischen Politik stören. Und wie vor allem durfte England die Versicherung gegeben werden, daß die breiten Massen des deutschen   Volkes englandfeindlich seien, eine Versicherung, die, wenn auch unrichtig, nur allzu geeignet ist, das Spiel der eng lischen Chauvinisten zu fördern. Aber fast noch schlimmer als die Wirkung in England ist der Schaden, der unheilbare, unter dem jetzigen System der Leitung der auswärtigen Politik nicht mehr gutzumachende Schaden, den die deutsche Politik erleidet. Wir wollen nicht erst von dem Unheil sprechen, das die beständigen Schwan­fungen einer Gefühlspolitik, die aus Stimmungen und Ver­stimmungen geboren wird, anrichten. 1896 schickt der Kaiser  jene unselige Depesche an Krüger, die die Buren zu der Ab­wehr der englischen Feinde beglückwünscht und von ihnen als das Versprechen deutschen   Schutzes aufgefaßt wird. Als der Burenkrieg Kaiser   nach London   den besten Feldzugsplan zu ihrer dieser Veröffentlichung auf irgendwelche Autorität Gedanken einer gleichmäßigen Besoldung der Lehrer in Stadt und

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"

Beſſe­

Ausdruck, daß er die Schaffung einer Einheitsschule forderte und eine Reform der Volksschule an Haupi und Gliedern als Borbedingung für eine wirkliche Besse­rung sowohl der Schule als auch der Lage der Lehrer hinstellte. Dem gegen überzustehen, er bezweifelte aber, daß dadurch das Ziel der Schaffung eines feßhaften Lehrerstandes erreicht wird.

Bekämpfung, an den er er jest so unzeitgemäß er innert, als wollte er einen Teil des Nuhms von jenen Siegen beanspruchen, die zur Unterwerfung der ein­ftigen Freunde, zur Zerstörung ihrer Farmen geführt haben. Was soll man aber erst dazu sagen, daß der Kaiser die ver­traulichen Anfragen Frankreichs   und Rußlands  , ob eine gemeinsame Intervention bei England möglich sei, tele graphisch der Königin von England, seiner Großmutter, und ihrem Sohne, seinem Onkel, mitgeteilt hat! Muß nicht jedes Vertrauen in die Diskretion und Zu­berlässigkeit des deutschen   Auswärtigen Amtes schwinden, wenn vertrauliche Mitteilungen ge­rade demjenigen mitgeteilt werden, dem sie verborgen bleiben soen? Kann man sich wundern, daß die deutsche Diplomatie so lächerlich- ichlecht informiert ist, In der offiziöfen Presse wird die Darstellung des Kaifers daß, um nur das letzte anzuführen, Herr von Aehrenthal   und bestritten. Allerdings gaben Murawiew und Delcassé 1900 der österreichische Thronfolger sich so sorgsam gehütet haben, die Anregung zu einem gemeinsamen Vorgehen zugunsten den Bundesgenossen von ihren Balfanplänen in Kenntnis zu Transvaals. Aber früher schon hatte Deutschland   mit Frank­setzen, wenn es als Gebot der Vorsicht erscheinen muß, Deutsch  - reich über ein gemeinsames Vorgehen gegen England verhandelt, land nicht zum Mitwisser zu haben? Ist es unter diesen Um- allerdings erfolglos. Und so erblickt fast die ganze Breffe in ständen verwunderlich, daß das Interview in der deutschen   den Aeußerungen nur einen Bersuch, Unfrieden Selbstverwaltungsrecht der Gemeinden mehr und mehr Presse Best ürzung und Erbitterung gewedt hat, zwischen Frankreich   und England zu stiften. daß außer den getreuesten Schildknappen des Auswärtigen Aehnlich, nur noch feindlicher, flingen die Aeußerungen aus Amtes, wie der Bossischen", der National-" und der Frank- Rußland, und die nationalistische Presse beeilt sich, die Zu furter Zeitung" alle Blätter in der schärften Mig- verlässigkeit der deutschen   Vertragstreue und der deutschen  billigung übereinstimmen? So fagt das Berl. Tagebl." Versicherungen zu verdächtigen. Und völlig ablehnend in einem Fehler über Fehler" überschriebenen Artikel: verhält sich die englische Presse, die kaum noch den Ernit wahrt. Die Absichten Wilhelms II. haben hier völlig Schiffbruch gelitten. Der konservative" Standard" meint ironisch:

mäßig ruhig verhalten, so änderte sich das Bild, als Borgmann Hatten die Herren von der Rechten sich bis dahin verhältnis Eine traurige Posse fürwahr und als Episode in diesem Großgrundbesißern durch das Lehrerbefol. flammenden Proteft gegen die neue Liebesgabe erhob, die den Spiel auf Kosten des deutschen   Volkes wertet die aus wär dungsgesek in den Schoß geworfen wird. Aber alles tige Presse das neue Ereignis. In Frankreich   ist Gelächter der Junker und alle Zwischenrufe können die Wucht der der Eindrud außerordentlich ungünstig. Die Tatsachen nicht abschwächen, die der sozialdemokratische Rebner an " Humanité" fagt: Diese neue Kundgebung wird ebenso wenig wie die führte. Den Forderungen der Lehrer selbst stellte sich Borg­früheren Unbedachtheiten des faiserlichen Autors der Sache des mann durchaus sympathisch gegenüber, er hält es für berechtigt, Friedens dienen und den Interessen Deutsch  . daß sie mit den Sekretären der allgemeinen Verwaltung gleich lands nüßen." gestellt werden wollen, und verlangte weiter cine Aenderung des Gesetzes dahin, daß die Lehrer schon in mittleren Jahren zu höheren Bezügen kommen; sonst fönnte es ihnen so gehen wie Aron und Moses  , die das gelobte Land zwar sahen, aber nicht hineinkamen. Die beabsichtigte gefegliche Festlegung des Bremserlasses bot Borgmann Anlaß, die eigenartige Weise zu kritisieren, wie die Regierung im Jubeljahr der Steinschen Städteordnung, das verfümmert. Leider ließ es Präsident v. Kröcher nicht zu, daß der Redner fich näher über dies Thema verbreitete. Ueber Selbst­verwaltung darf im preußischen Landtage nicht geredet werden, weil das heutzutage ein unbekannter Begriff ift!

" Wohin man auch bliden mag, überall muß diefes Interview unsere Beziehungen stören, unsere Bestrebungen in ein schiefes 2icht rüden, unsere Freundschaft als unzuverlässig, unfere 8iele als irrlichterierend erscheinen

Laffen."

Und an anderer Stelle heißt es:

Man muß leider hinzufügen, daß auch keine der früheren faiserlichen Kundgebungen so gefährlich und so grenzen. Ios berfehlt war wie diese allerneneste."

Und die alldeutsche Tägliche Rundschau" spricht von einer ohengrinpolitit, die für alle Welt sorgen will und wenn sie Unruhe stiftet und Mißtrauen ern­tet, über Vertennung tlagt". Der Eindruck der kaiserlichen Auslassung sei:

" Lagt fahren dahin alle Hoffnung auf endliche Stetigkeit und Ruhe unferer Politit, auf eine Einheitlichkeit des Kurses, für den der verantwortliche Staatsmann und vor dem deutschen   Volle allein einzustehen hat."

Am schärfsten äußert sich die Rhein  - Westfäl. 3tg." und es ist interessant zu sehen, wie diesmal der Schleifstein in entgegengesetter Richtung gedreht wird und das Organ der Großindustriellen, das so gute Beziehungen zum Kolonialamt

Wie Borgmann, so übte auch Abg. Hoff( frs. Vg.) Kritik an den Gesezentwurf. Troz aller Bemühungen gelang es dem schwarzen Mann" im Kultusministerium, dem Ministerialdirektor Schwarptopff, nicht, nachzuweisen, daß die Kritik unberech tigt war. Im Gegenteil, im Gefühl, daß die sozialdemokratischen Siebe gesessen hatten, schickten die Konservativen noch einen ihrer starken Männer, den Freiherrn   v. Richthofen  , vor, der mit allerhand Mäßchen und Anwürfen gegen die Sozialdemokratie zwar recht viel Antlang bei den durch gute Wiße nicht verwöhnten Herren auf der Rechten fand, aber sachlich nichts zu sagen wußte, und das wenige Sachliche war, wie ihm unsere Genossen Borgmann und Hirsch in persönlichen Bemerkungen nachwiesen, auch noch falsch. Interessant war es, daß Herr v. Richthofen ein Terzett Borgmanns Caffel- Hoff zusammenstellen zu fönnen glaubt, daß er also seine freifinnigen Blockbrüder in Schulfragen zu den bösen Sozis wirft, während er den Nationalliberalen gnädigst das Verweilen im Blod gestatten will; er weiß, was er an den Herren Schiffer und adenberg für wertvolle Mitarbeiter hat, wenn es sich um reaktionäre Maßnahmen handelt.

Der Staifer forach mit einem Engländer und in dem Augen­blid, wo er einem ihm sympathischen Engländer gegenübersteht, fühlt er sich ganz Engländer. Dann erwachen im Kaiser die Erinnerungen an feine englische   Verwandt fchaft, an seine Liebe für den englischen Sport, für andere englische Einrichtungen, furz, er begeistert sich für England und das Engländertum. Unter dem Einfluß dieser Stimmung äußert er dann die freundschaftlichsten Gefühle für England, und in dem Augenblid, wo er spricht, hat er auch aufrichtige Gefühle der Freundschaft für England. Wenn der Kaiser dann einem ihm sympathischen Amerikaner gegen­übersteht, dann fühlt er so sehr amerikanisch, daß er bei nahe die Ansichten eines Bürgers einer freien Republik   hegt. Befindet sich der Staiser unter Türken, dann muß er seine warme Sympathie für den Islam ausdrüden. Es wäre fehr falsch und dem erhabenen Monarchen auf dem deutschen  Nach Erledigung des Lehrerbesoldungsgefeßes begann die Be­Kaiserthron gegenüber ein schweres Unrecht, zu denken, daß in diesen verschiedenen Stimmungen eine Unaufrichtigteit ratung der Pfarrerbesoldungsgefeße. In der Dis. Liege. Tatsache fei, daß die Vielfeitigkeit des Kaisers, fuffion, die am Freitag beendet werden soll, wird auch Genosse fowie feine kosmopolitischen Sympathien jeder Stimmung echte Adolf Hoffmann   au Worte kommen.