schloß man sich, den Ballon zu leeren. Dies geschah ohne trgendwelche Beschädigung des Ballons oder der Gondel.
Eine Gasexplosion erfolgte gestern abend in der Fransedi straße 24. Dort wird zurzeit ein neues Schuhwarengeschäft bon dem Schuhmachermeister irsch eingerichtet. Gestern abend wollte nun ein Bruder des Hirsch die Schaufensterbeleuchtung in Ordnung bringen. Als sich bei dieser Arbeit ein starter Gasgeruch im Laden bemerfbar machte, zündete Hirsch ein Streichholz an, um die Gasleitung im Schaufenster abzuleuchten. Staum hatte er eine Trittleiter mit dem brennenden Streichholz betreten, als eine starke Explosion erfolgte. Der Mann wurde durch den Luftdruck von der Leiter herabgeschleudert und erlitt durch Stichflammen auch Brandwunden im Gesicht und an den Händen. Die große Schaufensterscheibe flog flirrend auf den Straßendamm, ebenso eine zweite aus dem Reben haufe. Auch mehrere Wohnungsfenster wurden zertrümmert. Die alarmierte Feuerwehr fonnte fich auf die Aufräumungsarbeiten befchränken, da Feuer weiter nicht entstanden war.
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Einen entsetzlichen Tod hat der 32jährige Händler Hermann Efter aus Rigdorf gefunden. In der Nähe des Bahnhofs Hermann ftraße warf er sich vor einem herannahenden Ringbahnzug auf die Gleise, wodurch ihm Arme und Beine fast vollständig vom Rumpf getrennt wurden. Ein Streckenwärter fand später die Körperteile des Selbstmörders. E. war auf der Stelle getötet worden. Groß- Lichterfelde .
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Milde Strafe gegen Gebildete".
Aus Halle a. S. berichtet man uns unterm 3. November: Bes fanntlich darf man nicht sagen, es gibt eine Klaffenjuftiz. Tat fache ist aber, daß in der letzten Zeit mehrere recht erhebliche Ausfchreitungen, die von Studierenden begangen worden sind, stets mit Geldstrafen geahndet wurden. Heute stand der stud. med. Georg Scholz von hier, der u. a. wegen Hausfriedensbruchs schon vorbestraft ist, wegen Verübung groben Unfugs, Beleidigung und In der letzten Gemeindevertretersitung wurde nach Einführung Widerstandes vor dem Schöffengericht unter Anklage. Der und Verpflichtung der neu gewählten Gemeindeverordneten über das Studiosus war in der Nacht aus einem Café gekommen, hatte mit Projekt: den Bau eines Realgymnasiums beraten. Die Errichtung feinem Stode gegen die Fensterläden geschlagen und dann einem dieser neuen Schule für die Sprößlinge der befizenden Klaffen ist Bäckermeister sämtliche Brötchen, die in einem Fensterbrett standen, von außerordentlicher finanzieller Tragweite für unseren Ort, denn mit dem Stock in den Teig gestoßen. Als der Meister ihn zur Rede die Baufosten sind mit 770 000 m. veranschlagt und bei den in der stellte, sagte der Student, er solle machen, daß er mit seinem„ dicken Regel sich ergebenden Ueberschreitungen des Voranschlags werden Want" wegkomme. Den darauf einschreitenden Bolizisten ohrwir von einer Million nicht allzuweit entfernt bleiben. feigte er links und rechts. Auf der Wache schlug er mit seinem Während man auf der einen Seite die verhältnismäßig geringen Stode auf den Tisch und verfekte dem Wachtmeister einen Tritt Kosten des Anschlusses der Gemeindeschule in der Kastanienstraße an Feuerwehrnachrichten. Die Berliner Feuerwehr hatte in der die Kanalisation scheut, also nicht einmal die dringendsten orts- gegen den Unterleib, daß der Getroffene gegen eine Wand flog. au Finger und nannte ihn permanent bummes Aas". Der geletzten Nacht in der Friedrichstraße 13 zu tun, wo in einer Küche polizeilich vorgeschriebenen sanitären Einrichtungen in den Volts. Dann stieß er den Wachtmeister gegen die Brust, biß ihn in die nachts um 4 Uhr Feuer ausgekommen war und Regale, Kohlen- fchulen trifft, wird auf der anderen Seite troz der schlechten Finanz hundene Beamte verspürte acht Tage Schmerzen. In der Wache fasten usw. ergriffen hatte. Um ein Verkehrshindernis zu beseitigen, lage des Ortes ein foftipieliger Schulpalast" wie ein bürger trat ber brutale Mensch solange gegen die Tür, bis er gefesselt wurde die Feuerwehr nach dem Kurfürstendamm 3 gerufen. An der licher Gemeindevertreter sich ausdrückte erbaut. Gemeindebertreter wurde. Er verteidigte sich u. a. dahingehend, die Bezeichnung: Ede der Memeler- und Königsbergerstraße war ein Kind von der Meyer sprach seine schweren Bedenken über diese Borlage aus. Die" bummes Aas" sei für einen Wachtmeister keine Beleidigung. Das verletzte Kind Finanzkommission habe sich nicht genügend mit dem Projekt des Schul. Staatsanwalt und Gericht waren sich darin einig, daß eine schwere elektrischen Straßenbahn überfahren worden. wurde nach der nächsten Unfallstation gebracht und dort verbunden. baues befaßt. Es handle sich hier nicht mehr um ein Schulhaus Ausschreitung vorliege, die eines Gebildeten unwürdig sei. Das In bezug auf Architektur und Ferner hatte die Feuerwehr in der Camphaufenstraße 32 und Ad- sondern um einen Schulpa l'a st. miralstraße 29 zu tun. Die Schöneberger Feuerwehr hatte geftern Ausstattung hätte man ohne auf die modernsten schultechnischen Urteil lautete auf- 90 Mr. Geldstrafe. mit wesentlich geringeren Summen früh von 4 bis 7 Uhr im Stadtpark zu tun, wo auf dem Gelände Einrichtungen zu verzichten Die Vorlage berge den Keim zu einer neuen an der Mühlenstraße ein großer Schuppen in Flammen stand. Um austommen fönnen. Anleihe in fich. Er beantrage daher Stückverweisung derselben in die diefe zu löschen, mußte die Wehr fräftig Wasser geben. Finanzkommission. Gemeindevorsteher Schulz und eine Anzahl Ges Mitglieder des Touristenvereins ,, Die Naturfreunde", Siz Bien, meindevertreter erklärten sich jedoch gegen diefen Antrag und hielten laden zu einer Besprechung zum Sonnabend, den 7. d. Mts., abends die Ausführung des Baues für absolut notwendig. Die 8 Uhr, nach Neue Königstraße 26, Eingang Wadzedstraße, alle Vorlage alsdann eine gegen Stimme Außer im Vogtlande haben auch in anderen Zeilen Deutsch genehmigt. Freunde der Touristit ein gweds Schaffung einer Ortsgruppe Berlin . Von einigem Jntereffe war nur noch die Rechnungslegung über den lands Erdbeben stattgefunden. Wie eine Meldung aus Plauen im Der Zweck des Vereins ist: a) die Kenntnis von Naturschönheiten diesjährigen Betrieb der Gemeinde Bade- und Schwimmanstalt. Vogtlande besagt, haben die Erdbeben dort erneut mit aller Straft zu vermitteln und seinen Mitgliedern Gelegenheit zu geben, folche Danach betrugen die Einnahmen 12 424 M., die Ausgaben 4515 M. eingefegt und übertrafen die früheren an Stärke. In Brambach fennen zu lernen; b) die Liebe zur Natur zu erweden; c) die Ber - Der lleberichuß von 7909 M. entspricht einer 3/ prozentigen Ber - wurden feit vorgestern mittag über hundert Erdstöße, darunter solche breitung der Kenntnis des Volfslebens und der Volfssitten. Der zinsung des Anlagefapitals. von außerordentlicher Heftigkeit, gezählt. Die Nacht hindurch hielten Verein zählt girta 10 000 Mitglieder, welche fich auf Desterreich, die die Erderschütterungen fast ununterbrochen an. Sechs starke ErdSchweiz und Deutschland verteilen. Die Tendenz des Vereins ist Rummelsburg. proletarischen Charafters und werden daher alle Genoffen und Ges ſtöße schreckten gestern früh zwischen 3 und 4 Uhr die Bewohner noffinnen, welche gewillt find, ihre freie Zeit nicht vorwiegend in aus dem Schlafe. Aus Untersachsenburg wird berichtet, daß die ftidigen Räumen zu verbringen, um ihr Erscheinen ersucht. Einwohnerschaft sich zum Teil bis spät in der Nacht auf der Straße aufgehalten habe. In 3wota haben eine Anzahl von Häusern und Dächern Riffe bekommen.
Vorort- Nachrichten.
wurde
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In einem Eispfuhl hat der 55 Jahre alte Rentenempfänger August Müller aus der Hauptstraße den Tod gesucht. Lebens überbruk, hervorgerufen durch Rot und Entbehrungen haben M. zu feinem Borgehen veranlaßt. Er ertränkte sich in dem Baetschen Pfuhl an der Berlin - Rummelsburger Grenze. Borgeftern wurde die Leiche des Lebensmüden gefunden und nach dem Schauhause geschafft.
Gerichts- Zeitung.
Religion gut- Rechnen schlecht.
Wegen Anreizung der polnischen Bevölkerungsklasse zu Getvalt. tätigkeiten in drei Fällen ist am 30. Juni vom Landgerichte Bosen die Redakteurin eines polnischen Blattes, Emilie v. Karwowska, zu Geldstrafen von zusammen 180 m. verurteilt worden. Im ersten Falle handelte es sich um ein Gedicht über eine Schlacht, im zweiten Auf die um einen Artikel Ehret das Andenken der Bäter". Revision der Angeklagten stellte am Dienstag das Reichsgericht das Urteil dahin richtig, daß die Gesamtstrafe 170, nicht 180 9. beträgt. Im übrigen wurde die Revision leider verworfen.
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Der Agent für Arbeitswillige abermals unter der Anklage des Betrugs.
Vermischtes.
Nach einer Meldung aus Erfurt wurde gestern nachmittag um 21 Uhr im füblichen Teile der Stadt eine leichte Erderschütterung verspürt. Ebenso werden aus Apolda eine Erderschütterung, die sich um diefelbe Zeit ereignete, und aus Greiz verfchiedene Erderschütterungen gemeldet, die vorgestern abend, in der vergangenen Nacht und gestern mittag stattfanden. Die Erderschütterungen in Greig waren zum Teil start und mit einem unterirdischen rollenden Geräusch verbunden. Ein Telegramm hierüber befagt: Greig, 4. November. Hier und in der Umgebung wurden fieben starte Gröstöße, die stärksten Die Bewohnerschaft wurde durch unterseit Jahren, verspürt. irdisches Rollen und Fensterflirren erschreckt und flüchtete auf die Straße. Regensburg , 4. November. Wie dem Regensburger Anzeiger" aus verschiedenen Orten des Fichtelgebirges gemeldet wird, fand gestern nachmittag dort ein starfes Erdbeben statt, fo in den Gegenden von Waldsafsen, Wunsiedel , Selb und Marktleuthen . An legtem Drte war das unterirdische Nollen so start, daß die Fenster flirrten und die Lampen in den Wohnhäusern in Schwingungen gerieten. Karlsbad , 4. November. Heute frith 4 Uhr wurden hier neuerdings Erdstöße beobachtet.
Die letzte Stadtverordnetenversammlung war außerordentlich geeignet den Nachweis für die pofitive Tätigkeit der Sozial demolratie in den Gemeinden zu erbringen. Ein am 12. März cr. seitens unferer Genoffen gestellter Antrag auf Speisung von bedürftigen Schullindern war endlich, Dank der Tätigkeit unserer Bertreter in der Kommiffion, soweit gediehen, daß der Magistrat soll der Berein aus seinen Mitteln geben. Hiervon follte denjenigen Kindern, welche ohne Frühstück zur Schule fommen, je ein Glas Milch und eine Schrippe im Betrage bon 7 Bf. pro Portion in der Beit vom 1. November 1908 bis 31. März 1909 geliefert werden. Damit nicht Unberufene in den Besitz dieser Wohltat gelangen, soll die Bedürftigkeit von Monat zu Monat durch die Drgane der Schule nachgeprüft werden. Doch dieses Wenige war unseren bürgerlichen Sozialpolitikern schon zu viel und flugs beantragte Stadtverordneter Rechtsanwalt Schachtel Ablehnung, weil derartige Ausgaben über den Rahmen der Armenunterstüßung zu leisten nicht Sache der Gemeinden sei. Auf die Entgegnungen In einer Anklage wegen Betruges, die sich gegen den früheren unferer Genossen hatte dieser Herr den Mut, zu betonen:" Es fei Bauunternehmer Otto Genske richtete, stand gestern vor der 1. Straf furchtbar leicht, aus anderer Leute Taschen Wohltätigkeit zu üben, fammer Verhandlungstermin an. Der Angeklagte war 5 Jahre er möchte einmal sehen, wie die Sozialdemokraten stimmen selbständiger Bauunternehmer und nannte sich Maurermeister. Er Eine Zuderraffinerie niedergebrannt. Nach einem Telegramm würden, wenn ihre Wähler das Geld für derartige Aus- hatte dann in der Emdener Straße ein Bureau zur Beschaffung gaben bezahlen müßten." Genosse Dwell leuchtete diesem Herrn von Arbeitswilligen aller Gewerkschaften Deutschlands " eingerichtet. aus tiem ift die Sobolewiche Buderraffinerie in Gajfin( Gouver gehörig heim und zeigte, wer sich am meisten aus anderer Leute Der Bwed dieses Bureaus war, im Falle eines Streits den Unter- nement Bodolien), die jährlich gegen eine Million Bud Buder Zaschen Ausgaben bewilligen läßt. Stadtverordneter Apotheker Hagenbed glaubte, daß ein appell an die Lichtenbürger Bürger fo- nehmern Arbeitswillige, insbesondere Bauarbeiter nachzuweisen erzeugt, bis auf den Grund niedergebrannt. Der Schaden erreicht biel Mittel flüffig machen würde, so daß es nicht notwendig fei, und zuzuführen. Seine unsaubere Tätigkeit als Menschenhändler Gemeindemittel für diesen Zwed zu verwenden. Er ersuche um ist durch uns bekannt geworden. Am 8. Juni wurde er verhaftet. Ablehnung der Anträge, da es Pflicht der Familie fei, für ihre Es hatte sich herausgestellt, daß er sich in 15 Fällen der RautionsKinder selbst zu sorgen. Nachdem Stadtverordneter Rott gemein schwindelei schuldig gemacht hatte, indem er jungen Leuten, die schaftlich mit Herrn Rechtsanwalt Schachtel vergeblich berfucht er als Arbeitertransporteure"," Buchhalter"," Filialleiter" usw. hatte. die ganze Angelegenheit durch Rückverweisung an die engagierte, Rautionen von je 600 M. abgenommen und diese für Stommission zu verschleppen, wurden die Anträge unserer Genossen auf Einstellung von 2000 2. für diefen 8wed abgelehnt und die sein Geschäft verbraucht hatte. Er ist dafür am 23. September von Magistratsvorlage in namentlicher Abstimmung mit 35 gegen die der Straffammer zu einem Jahr Gefängnis unter Anrechnung von Stimmen der Herren Hagenbed, Dr. Wolff, Schachtel, Lehne, Sommer- drei Monaten Untersuchungshaft verurteilt worden. Gestern sollte noch über einen Fall dieser Art verhandelt werden. Rechtsanwalt forn, Röder, Rott angenommen. Bahn beantragte aber die Bertagung, um die Erledigung der ersten Sache vor dem Reichsgericht abzuwarten und zu prüfen, ob der jezt zur Anklage stehende Fall nicht durch das erste Urteil, welches eine fortgesette Handlung annahm, fonsumiert ist. Das Gericht beschloß in diesem Sine die Bertagung.
Durch die Halsstarrigkeit der Herren Schachtel und Wolff, von dem ihnen gehörigen Terrain an der Schule in der Friedrichstraße den Streifen Straßenland abzutreten, haben sich für die Kinder ganz unhaltbare Zustände entwickelt. Den Herren wurde von ihren Freunden die Genugtuung verschafft, die Straße nun auf Roften der Gemeinde gepflastert zu bekommen. Unsere Vertreter stimmten gegen diese Bewilligung aus den Taschen anderer.
Unzüchtig?
eine Million Rubel.
Lese und Diskutierklub Wilhelm Liebknecht . Heute abend 9 Uhr bei Eichhorn, Danziger Str. 98. Verband der Friseurgehilfen Deutschlands . Heute abend 1,10 Uhr Rosenthaler Straße 57. Deutscher Arbeiter Abstinenten Bund. Ortsgruppe Berlin Freitag abend 8%, Uhr: Deffentliche Bersammlung im Englischen Sof". Neue Roßstr. 8.
Eingegangene Druckfchriften.
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" Gewerbe- und Kaufmannsgericht", Monatsschrift des Berbandes deutscher Gewerbe- und Kaufmannsgerichte. Herausgeber: Dr. J. Jastrow, v. Schulz, Dr. Flesch. Verlag von Georg Reimer in Berlin . Bon der arbeitenden Jugend" ist soeben die November- Nummer erschienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: aufzurrüftigen arbeit! Die Einrichtung der Gesellschaft. Bon Dr. 2. B. VII. Der Kapitalismus als Fortschrittler. Freiheit. Gedicht von Auguste Stoppenbach. Unsere Gegner. Bitte, Herr Staatsanwalt unnüge Stopfschmerzen. Geriffene Geschäftsleute. Sammelt nicht Schäße auf Erden! Die Dummheit eine Kraft. Breußische Landräte als Abonnentensammler. Aus unserer Bewegung. Die weibliche Jugendschub. Jugend und ihre Drganisation. Quittung. Berichte. Die internationale Vereinigung für gefeblichen Arbeiterschutz. Sind LehrRundschau. linge frantenversicherungspflichtig? Schulwesen. Fortbildungsschulen für die weibliche Jugend. Die gefürchtete rote farbe. über die Bereitstellung beiten- Bertriebs- Gesellschaft Novitas", die außer in Berlin auch Gründet Jugendschuskommissionen! Ein Opfer des Kapitals. Ge. undheitspflege. Der moderne Fabritbetrieb und die Gesundheit ber Arbeiter. Gislauf. Feuilleton. Literatur.
Einen Antrag unserer Genossen, den Magistrat zu erfuchen, ge Gine Anklage wegen Verbreitung unzüchtiger Abbildungen, die meinsam mit der Stadt Berlin bie Arbeitslosenzählung vorzunehmen und die erforderlichen Mittel dem Ausgleichsfonds zu entnehmen, gestern vor der 1. Straffammer des Landgerichts I berhandelt begründete Genosse Brühl . Der zweite Teil des Antrages wurde, richtete sich gegen den Bostkartenhändler Baul Fink und den lautet:„ Der mit den Stadtverordneten Kaufmann Ostar Heiermann. Letzterer ist Mitinhaber der NeuDer Magistrat möge in gemischter Kommission verhandeln in Paris und Wien Geschäfte betreibt. Die Gesellschaft hatte eine bon Mitteln für die Familien ortsansässiger Arbeitslosen. Rechtsanwalt Schachtel ersuchte, den zweiten Teil unserer Anträge Kollektion künstlerischer Postkarten unter dem Titel" A la Toilette", abzulehnen, aber bei den Arbeitgebern am Drte eine Umfrage zu 10 Cartes des Parisiennes, par Raph. Kirchner, Paris" in den veranstalten, ob Arbeitsgelegenheit vorhanden sei und ob sofort Handel gebracht und der erste Angeklagte hatte fie feilgeboten. Arbeitskräfte zu haben feien. Nachdem Herr Dr. Bulovzer und Gen. Die fehr fein gezeichneten Bilder tourden von dem Staatsanwalt Düwell für Vinahme beider Zeile plädiert hatten, wurde der erste als unzüchtig angesehen, da sie eine junge Dame in den verschiebenen Stadien ihrer Morgentoilette darstellen. Der StaatsTeil angenommen, dagegen der zweite Teil abgelehnt. anivalt beantragte gegen beide Angeklagte Kleine Geldstrafen. Der Verteidiger bestritt, daß die nach guten fünstlerischen Originalen hergestellten Starten etwas Unfittliches darstellen. Er berief sich in dieser Beziehung auf den von ihm als Sachverständigen geladenen Prof. Hans Fechner , Mitglied des Vereins Berliner Künstler und Mitglied der Jury dieses Vereins. Auf Grund des von diesem abgegebenen Gutachtens erfolgte die Freisprechung der Angeklagten.
Den Schluß bildete eine Interpellation unferer Genoffen bezüglich owehr der drohenden Steuer auf Gas und Elektrizität, die vom Furgermeister Biethen dahin beantwortet wurde, daß der Magistrat, so lange ihm noch fein authentisches Material über die Steuer vor liegt, mehr zu unternehmen gedenkt. Die Herren Bürgerlichen schwiegen.
Was alles Margarine ist!
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Preis der Nummer 10 Bf.. in Bartien billiger. Verlag Arbett und Jugend", Berlin C. 2, Stralauer Straße 13/14. 3. Umfahrer, Beweis der Richtigkeit bes großen Fermatfchen Sates. Verlag non D. Th. Scholl, München . Preis 40 Bi. Selbsterziehung von Prof. Dr. P. Dubois. Brosch. 3 M., geb. 4 M. Berlag von U. Frande in Bern .
Rechtsverfolgung im Auslande. Bon Dr. B. Borgius. Heft 4 der handelspolitischen Flugschriften. Berlag Liebheit u. Thiessen, Berlin C. The Evolution of Modern Germany by W. Harrbutt Dawson. 2 sh. London , T. Fischer Unwin. Der Ausgang der Moderne. Bon S. Lublinski. 314 G. Berlag: C. Reigner in Dresden . Moraitis. Berlag: 6. Kreyfing and rzählungen von Zimm Krüger. Hellenismus . Monatl. Organ. 1. Heft. Redakteur Prof. Dr. S. in Leipzig . Aus alter Truhe. Novellen 294 S. Berlag: 2. Janssen in Hamburg .
Die türkische Revolution und ihre Aussichten. Von Dr. Bladom Georgewitsch. Geb. 1,40 M. Verlag: S. Hirzel in Leipzig . Protokoll des 7. Bundestages des Arbeiter- Radfahrerbundes Soli Die Mufitmappe. Heft 1. 50 Pj. Verlag: B. Bobach u. Co., barität". 1 M., Mitglieder 50 P. Selbstverlag. Der Grütlikalender für das Jahr 1909. 50 Centimes. Berlag: Grütlibuchhandlung in Zürich Seemannskalender 1909. Herausgeber: 8entralverband der fee. männischen Arbeiter. 60 Bi. Berlag: Der Seemann, Hamburg . 1 M. Zeitschrift für Sozialwissenschaft. Heft 10. Herausgegeben von 3.. Dr. J. Wolf. 12 Hefte ein Band. Vierteljahr 5 M. Berlag: Delchert
Stadtverordnetenwahlen. Der Termin für die bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen ist bekanntlich für die dritte Abteilung auf den 19. November festgesetzt. Die Genossen haben daher nicht mehr Am 11. April ist der Fabrikdirektor Wilhelm Glein wegen Verallzu lange Zeit, um eine umfaffende Agitation hierfür vorzubereiten. gehens gegen das Margarinegejek verurteilt worden. Er läßt die Am Freitag, den 6. November, abends 8 Uhr, findet in den Kokosnußbutter Quififana herstellen, der nicht Sesamöl zugefekt Prachtfälen des Westens, Spichernstraße 3, eine vom und die nicht als Margarine bezeichnet wird. Er behauptet, fein Berlin . Produtt sei teine Margarine, sondern Kokosnußbutter. Sie ist fozialbemokratischen Wahlfomitee einberufene Bolts- aber, so sagt das Urteil, der Milchbutter ähnlich und kann mit ihr versammlung statt, in welcher der Reichstagsabgeordnete Genoffe verwechselt werden. Sie hat dieselbe Konsistenz wie Butter, läßt Mottenbuhr über: Die Forderungen der Sozial- sich streichen wie Butter, schäumt und bräunt beim Braten, schmeät bemokratie in der Kommune" fprechen wird. Es ist roh und verwendet wie Butter und sieht aus wie Butter. Die Pflicht aller Genossen, für diese Bersammlung lebhaft zu agitieren. butterähnliche Farbe genügt bereits zur Anwendung des Mar. garinegefeßes. Quisisana ist anfangs weißlich, später oft gelblich, Rixdorf. aber immer butterähnlich. Sie war zum Verkauf bestimmt, hätte Die Wahlen der Delegierten zur hiesigen Ortsfrankenkasse gingen daher mit Sesamöl bersetzt und als Margarine bezeichnet werden am 1. bezw. 2. November unter zahlreicherer Beteiligung als vor müssen. Besißer der Fabrik ist Herzog Ernst Günther von Schles. Der zwei Jahren vor sich. Erzielte die Arbeitnehmerliste der Gewerk wig- Holstein, der sich aber um den Betrieb nicht fümmert. fchaftstonimiffion 1906 nicht ganz 400 Stimmen, so wurden diesmal Angeklagte hat allein die Verantwortung. Erkannt ist auf eine 899 Stimmen abgegeben. Die Liste der Arbeitgeber erhielt 156 Geldstrafe. Das Reichsgericht verwarf am Dienstag die Revision, Stimmen gegen 120 vor zwei Jahren. Gegenkandidaten waren nicht da die Buttermerkmale richtig gewählt seien. Wenn Schweine. aufgestellt, so daß das zahlreich aufgebotene Schleppmaterial bei den fchmalz oder Pflanzenfett butterähnlich aubereitet werbe, fo feien Arbeitgebern nicht in Aftion zu treten brauchte. beide Margarine.
Weltenträume. Bon H. Holz. 2,50 M., gebunden 8,50 M. Leipzig , Berlag von Walther Fiedler . Goethe- Kalender auf das Jahr 1909, herausgegeben von D. J. Bier baum. Leipzig , Dietrichsche Verlagsbuchhandlung, Th. Weicher. Gebunden 1,80 R., Liebhaberausgabe gebunden 5 M. " März. Halbmonatsschrift. Herausgeber: 2. Thoma, H. Seffe, . Langen, S. Aram. Zweites Ditoberheft. Breis 1,20. Berlag von Albert Langen in München . Kunstgenuß und Kunstwissenschaft. Von W. Weißbach. Sonder abbrud aus den Preußischen Jahrbüchern von Q. Delbrüd. Berlag: G. Sille, Berlin .
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