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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Die Christen" unter sich.

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Veranstaltungen.

Bersammlungen Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Sonntag, den 8. November, abends 5 Uhr, im Gewerkschaftsbause, Engel­ufer 15. Vortrag. Frau Wurm: Frauenleben einst und jetzt." Nachdem geselliges Beisammensein.

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nachdem vorher die Wirkereiarbeiter einer ganzen Anzahl Orte fuhr, in feiner Wirkung wohl berechnet, der Wannstrahl des Fuldaer Letzte Nachrichten und Depeschen.

Aus der Pragis der Unternehinerorganisation. Einen interessanten Einblick in die Streitpraris der Unter nehmer gewähren eine Anzahl Rundschreiben, welche aus Anlaß des Kampfes der erzgebirgischen Wirter im Laufe dieses Jahres bom Verbande der Arbeitgeber der sächsischen Textilindustrie an seine Mitglieder versandt wurden. Der Streit brach bekanntlich am Weihnachtsabend 1907 infolge Lohnreduktion aus. Er wurde, ausgesperrt worden waren, durch ein Abkommen beendet, wonach eine Lohnreduktion im Wirfergebiet zunächst nicht vorgenommen werden sollte. Nach Ablauf von drei Monaten sollte jedoch die Frage erneut geprüft werden. Jcht ist nun dort eine 15prozentige Lohnreduktion für den ganzen Bezirk angekündigt. Der Arbeit­geberverband teilte zunädist am 20. Dezember 1907 feinen Mit gliedern in einem längeren Schreiben den bevorstehenden Streit unter Angabe der Ursache und Nennung der Firmen mit, und fährt dann fort: Arbeiter, welche bis jetzt bei den genannten Firmen bes schäftigt waren, dürfen mithin gemäߧ 1, 1 unserer Saßungen bis auf weiteres nicht eingestellt werden. Ferner bitien wir, davon Kenntnis zu nehmen, daß die Spinnereiarbeiter in Leipzig in eine Lohnbewegung eingetreten sind. Unsere Mit­gliedsfirma Julius Hunger in Taura bei Burgstädt meldet, daß die bisher bei ihr beschäftigte Stepperin.. die Arbeit unter Kontraktbruch niederlegte. Wir bitten, auch hier saßungs­gemäß zu verfahren. Der Arbeitgeberverband der deutschen Textilindustrie teilt uns mit, daß die Textilarbeiter in Krefeld teils im Ausstand sind, teils ausgesperrt werden mußten. Von dort kommende Arbeiter sind daher nicht einzustellen. Das gleiche gilt von den Arbeitern der Firma Arnold u. Krez in Karbiz. Der Streit bei der Firma A. Richter in Warnsdorf, von dem wir einen Teil unserer geehrten Mitglieder benach­richtigten, ist erloschen. Hochachtungsvoll

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Der deutsch - französische Konflikt.

Paris , 5. November. ( W. T. B.) Die Agence Havas" bera öffentlicht folgende Depesche aus Berlin vom 5. November: Die französische Regierung hat sich in dem Wunsche, einen neuen Be weis für die Loyalität ihrer Politik und des Geistes der Billigkeit in der Angelegenheit der Deserteure von Casablanca zu geben, dazu entschlossen, der deutschen Regierung den Bericht des Polizeikommis­fars Borda über die Vorfälle vom 25. September mitzuteilen. Borda ist dem französischen Konsulat in Casablanca seit der Okkupation der Stadt durch die französischen Truppen attachiert. Das cr­wähnte Dokument sollte nach den zuerst getroffenen Entschließungen des Pariser Kabinetts nur einem Schiedsrichter mitgeteilt werden. Es wird in Paris veröffentlicht werden, sobald die deutsche Regie. rung davon Kenntnis erhalten haben wird.

Seitdem eine Anzahl preußischer Bischöfe der christlichen Ges wertschaftsbewegung ein Anathema, das sogenannte Fuldaer Hirtenschreiben, entgegengeschleudert, ist es vorbei mit der Ruhe unter den christlich organisierten Arbeitern. Damals begannen sich die interkonfessionellen Gewerkschaften zu den einzigen Grundlagen zu entwickeln, die einer Gewerkschaft Lebensmöglichkeit gewähren können: Kampfestaftik und fonfessionelle Neutralität. Dazwischen Hirtenschreibens. Es entwickelten sich unter dem Schute desselben die katholischen Fachabteilungen. Sie haben seither, unter dem sich gleich bleibenden Schutze von bestimmter Seite, ihre Anschauung, die die Juteressenvertretung in dem moralischen Einflusse und der Macht der Religion sieht und den Lohnkampf als Auflehnung gegen die göttliche Autorität des Arbeitgebers betrachtet, immer schärfer gegen die in den interfonfessionellen, Gewerkschaften organisierten Arbeiter ausgespielt. Die Tragweite dieser Agitation ist auf dieser Seite schon längst beachtet worden. Daraus resultierte wohl auch mit die Aeußerung des Arbeitersekretärs Giesberts in einer Vera sammlung, die türzlich in Trier stattfand. Dort sagte er: Wenn ein Zusammenarbeiten von Katholiken und Evangelischen, wie es in den christlichen Gewerkschaften geschieht, nach den Lehren unserer heiligen Kirche nicht erlaubt ist, so mag eine allerhöchste Ent­scheidung es generell verbieten. In einem an leitender Stelle er­schienenen Artikel in der Kölnischen Volkszeitung"," Gewerk­schaftsstreit" überschrieben, äußert er sich nochmals zu diesem Thema, allerdings etwas weniger versöhnlich. Er sagt unter anderem: Der erste start angefochtene Teil unseres Programms i der wirtschaftliche Charakter unserer Organisationen, und in Ver­Paris, 5. November. ( W. T. B.) Ehe Minister Pichon heute bindung damit die strikte Selbständigkeit, ferner das Prinzip der Machtentwickelung. Die christlichen Gewerkschaften sind nicht in den deutschen Botschafter Fürsten Radolin empfing, äußerte er in der Lage, von diesen Grundsäßen etwas abzulassen. Sie sind einer Unterredung mit einem Deputierten, die Mitteilung des Be­praktisch erprobt und haben sich bis jetzt erfolgreich bewährt. Zum richtes des Polizeikommissars Borda an Deutschland sei dazu be anderem: Der erste start angefochtene Teil unseres Programms ist die Interkonfessionalität, schreibt er, sie entspreche nicht theoretischen stimmt, in den Augen der deutschen Regierung die Haltung der Verband der Arbeitgeber der sächsischen Textilindustriellen. Erwägungen, sondern praktischen Bedürfnissen. Die Meinungen französischen Beamten in Casablanca zu rechtfertigen und zu Die Geschäftsstelle. gez. Ernst Roitsch. unter den Theoretifern über die Zulassung und die Zweckmäßigkeit zeigen, daß die französischen Behauptungen wohl begründet seien. Am 25. Januar 1908. teilt dann der Verband seinen Mit der Interkonfessionalität der Gewerkschaften sind ja ſehr geteilt. Bichon kündigte ferner an, daß die Verhandlungen in Berlin Des weiteren wird sehr deutlich erklärt, daß man den christlichen gliedern mit, daß der Streit sich auf die Firma Drechsel u. Günther Gewerkschaften nie zumuten darf, daß sie dieser oder jener theos fortgesetzt würden zu dem Zwede, eine Formel zu suchen, der beide in Meinersdorf ausgedehnt habe. Die Firma hatte 12 Personen, Vertrauensleute des Verbandes und Arbeiterausschußmitglieder, retischen Schulmeinung zuliebe ihre bewährten und praktischen Mächte sich anschließen fönnten. Diese Erklärungen wurden von Grundsäße preisgeben sollen. Den Hintermännern der Fach- den Deputierten günstig aufgenommen, die gern der Ansicht Raum­gemaßregelt. Es heißt da: abteiler gibt er einen nicht mißzuverstehenden Wink, indem er " Massenkündigungen haben gestern und heute bei unserer fagt, daß es für die älteren der katholischen Mitglieder der christ­Mitgliedsfirma Drechsel u. Günther zu Meinersdorf stattlichen Gewerkschaften ein abstoßendes Bild sei, welches die bittersten gefunden. Die Firma hat vor 14 Tagen 12 bei ihr in Arbeit Gefühle erwecke, hören zu müssen, daß die christliche Gewerkschafts­stehenden Leuten wegen Mangels an Beschäftigung gekündigt. bewegung mit den christlichen Sittengefeßen und der kirchlichen Die Wiedereinstellung derselben soll durch Streit erzungen Autorität in Widerspruch stehe. Er sagt auch noch, im Anschluß werden. Sonstige Differenzen liegen nicht vor, es handelt sich an seine Bemerkung in Trier , daß ein Urteil der allerhöchsten In­Ihnen eine Liste derjenigen Arbeiter und Arbeiterinnen, die nicht geschlossen werden, daß wir dann Mitglieder der Fach­gekündigt haben, und fordern. Sie ergebenst auf, dieselben nicht abteilungen würden." Dies ist anerkennenswert deutlich. Entlassen wurde von der Firma D. F. Pfüller in Meiners­ dorf der Arbeiter von der Firma Drechsel u. Günther der Arbeiter. beide, weil sie sich unter Berufung auf die Verfügungen des Deutschen Textilarbeiterverbandes weigerten, Streitarbeit zu leisten. Der Streit in Goresdorf dauert un­berändert fort. In der Ihnen seinerzeit überreichten Liste der Streitenden ist der Arbeiter Arbeit wieder aufgenommen hat. In einen unberechtigten Aus­stand eingetreten sind die Arbeiter der Chemnizer Eisengießerei­gesellschaft, G. m. b. S. in Chemnitz . Wir bitten, Arbeiter, die bisher bei dieser Firma in Arbeit standen, nicht aufzunehmen. Die Bewegung in Krefeld ist dank des streng solidarischen Zu­ſammenhaltens der Arbeitgeber erloschen. Die Arbeiter nahmen

einzustellen.

die Arbeit zu den bisherigen Löhnen wieder auf.

Hochachtungsvoll usw.

Am 19. Juni gibt der Verband seinen Mitgliedern Kenntnis bon der erfolgten Aussperrung in den verschiedenen Orten. Dann fagt er, es sei durchaus irrig, anzunehmen, daß in Zeiten rüd gängiger Konjunktur die Gewerkschaften Zurüdhaltung üben würden. Die Arbeiterschaft sei durch die sozialdemokratische Agitation auffäffiger denn je. Dann heißt es:

Ausland.

Der Hafenarbeiterstreik in Kristiania .

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geben, daß eine Détente eingetreten ist und daß es nicht lange

dauern wird, bis eine Einigung zustande kommt.

Baris, 5. November. ( W. T. B.) Im Laufe der Unterredung, die der deutsche Botschafter Fürst Radolin heute nachmittag mit dem Minister des Auswärtigen Bichon hatte, sprach der Botschafter die Hoffnung aus, daß eine vermittelnde Lösung den beiden Regie: rungen erlauben werde, den Zwischenfall von Caſablanca zu regeln. Minister Pichon antwortete, er habe die Hoffnung nicht verloren, daß eine Lösung angenommen werde, die für beide Länder gleich ehrenvoll sei.

Stockprügel.

Wie schon gestern telegraphisch gemeldet wurde, ist in der norwegischen Hauptstadt ein allgemeiner Hafenarbeiterstreit aus­gebrochen. Es war jedoch ein Frrium, daß behauptet wurde, die Hirschberg( Schlef.), 5. November. ( B. 6.) Die zu streichen, da er die Hafenarbeiter hätten ihre persönlichen Arbeitsverträge gekündigt, um einen allgemeinen Tarifvertrag zu erzielen. Ein solcher Tarifs Schlesische Gebirgszeitung" schreibt: In der Generalversamm vertrag besteht und gilt oder sollte gelten bis zum 1. Dezember 1909. lung des konservativen Wahlvereins Hirschberg- Schönau sprach Daß die Arbeiter ihre auf drei Monate abgeschlossenen persönlichen der kaiserliche Gesandte 3. D. Raschdau auf eine an ihn ge­Arbeitsverträge auf den 10. Dezember dieses Jahres fündigten, richtete Anfrage über die letzten Berliner Vorgänge sich in fola hatte nur den Zweck, auf friedlichem Wege kleine Abänderungen gender bemerkenswerter Weise aus: Ich sehe, daß hier an der dieser Verträge herbeizuführen, und sie dachten nicht daran, die Arbeit nieberzulegen oder sonstwie den Tarifvertrag zu brechen. Richtigkeit der Darstellung der N. A. 3. allgemein gezweifelt Aber die Dampfschiffahrtserpediteure waren es, die den Tarif- wird und doch ist diese Darstellung vollkommen zutreffend. Jch bertrag brechen wollten, denn sie suchten plötzlich durch die Zeitungen habe mehrere Jahre als Vertreter des Auswärtigen Amtes in zum 10. Dezember 300 bis 400 Hafenarbeiter, reichlich so viel, wie der Begleitung des Kaisers auf seinen Reisen gewirkt und habe jest beschäftigt waren, für feste Anstellung. Es war also klar, daß dußende Jahre in unmittelbarer Berührung mit dem ersten und die organisierten. Arbeiter durch unorganisierte, auswärtige und zweiten Rangler gearbeitet. Ich darf mir daher wohl ein ausländische ersetzt werden sollten. Um dem zuvorzukommen, be- Urteil über den Geschäftsgang zutrauen. Nun, ich darf schloß die Hafenarbeiterorganisation einstimmig, die Arbeit nieder­zulegen. Der Streit wird mit großer Kraft und Einmütigkeit jagen, wenn Der Streit wird mit großer Kraft und Einmütigkeit sagen, wenn mir ein solches Unglüd wie das geschehene durchgeführt. Eine Dampfschifferbedition bof ihren Arbeitern bis paffiert wäre, ich hätte keinen Ort in unserem Vaterlande gekannt, Daß fie ihre Taktik selbst in Zeiten wie der jeßigen nicht zu 2 Kronen Stundenlohn samt Kost an Bord, wenn sie Streifbrecher der entfernt genug gewesen wäre, um mich vor den vorwurfsvollen ändert, zeigt flar und deutlich, wie außerordentlich groß die Gewerben wollten; sie lehnten das alle ab. Es wurden sofort Streif- Blicken meiner Mitbürger zu schüßen. Hier handelt es sich nicht fahr ist, welche uns von dieser Seite droht. Dabei ist bezeichnend, posten ausgestellt. Als die losen, nicht kontraktlich angenommenen um einen Fehler oder ein Versehen, sondern um eine Verfündigung daz jest in noch höherem Maße als sonst die Agitatoren sich Safenarbeiter von dem Streitbeschluß unterrichtet wurden, legten an der Sicherheit unseres Vaterlandes. Es kann dafür nur die gegen fleinere und mittlere Betriebe wenden, wie sie in der auch sie sogleich die Arbeit nieder. Uebrigens fuchte noch am eine Sühne geben, daß jeder, der dabei die Mitschuld trägt, fein Strumpfindustrie in der Mehrzahl sind. Nachstehend geben wir Sonnabend der Advokat Solnördal der Vorsitzende des Komitees, ein Verzeichnis derjenigen Firmen, welche von der Wirter- das zur Ausarbeitung eines Gesetzes zur Schlichtung von Arbeits- Amt aufgibt, zu dessen Führung er sich unfähig erwiesen hat. Denn bewegung betroffen sind: streitigkeiten eingesetzt ist zwischen den Parteien zu vermitteln. Das Vertrauen des Landes in diese Männer ist hoffnungslos ver­Die Hafenarbeiter waren sofort zu Verhandlungen bereit, aber die loren. Der Reichskanzler sollte einmal seine Leute auf die Straße Unternehmer wollten nichts davon wissen und lehnten jede Vermitte- schicken und in alle Schichten der Bevölkerung: Das Urteil würde lung rundweg ab. lauten: Schuldig ohne mildernde Umstände". Aber diese Sühne reicht nicht aus Es muß Vorsorge getroffen werden, daß eine Bea handlung unserer auswärtigen Politif, wie sie sich hier plötzlich mit erschreckender Klarheit der Welt offenbart, nicht mehr möglich ist. Wir sind hier unter Männern, die mit allem ihren Können ein­stehen für die Erhaltung einer starken Monarchie. Wenn wir diese wollen, dann müssen wir die ersten sein, die Einspruch erheben gegen die Wiederkehr ähnlicher Ereignisse, sonst haben wir den Schrecken in fürzester Zeit. Wir wundern uns, wie trotz aller Bemühungen tatkräftiger Männer die Anfeindung Deutschlands in der Welt zu­nimmt. Vielleicht begreifen Sie jetzt die Gründe, wenn Sie die letten Vorgänge recht genau betrachten. Nicht unserer Geschicklich­feit, sondern dem Glück, daß auch die anderen Völker ihre großen Sorgen haben, verdanten wir es, wenn unsere auswärtige Lage heute noch den Anschein einer Sicherheit gewährt. Aber die Ge­fahren wachsen und dabei peinigt uns das grausame Gefühl, daß wir nicht an unserem Frieden, sondern an unserem Verderben arbeiten. Vielleicht ist es noch ein Glück, daß uns diese große und schwere Verwarnung zuteil geworden, die uns anmutet, wie ein zweites Olmük, verstehen wir sie nicht zu nutzen, dann flagen wir nicht die Götter, sondern uns selbst an." Die Rede wurde von der Versammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen.

( folgen die Namen von 47 Firmen).

Die bisher bei vorgenannten Firmen beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen dürfen, soweit sie im Streif stehen oder aus gesperrt sind, bis auf weiteres in Verbandsbetrieben nicht auf­genommen werden. Die Liste der in Frage kommenden Personen umfaßt weit über 3600 Namen. Wir sehen davon ab, sie jedem unserer geehrten Mitglieder zugehen zu lassen, namentlich des halb, weil fortgesetzt fleine Aenderungen der Liste infolge von Austritten von Arbeitern aus der Organisation vorkommen. Sollte ein Arbeiter, der bei einer der betroffenen Firmen be= schäftigt war, um Arbeit bei Ihnen nachsuchen, so wollen Sie vor Einstellung bei unserer Geschäftsstelle anfragen, welche Ihnen umgehend mitteilen wird, ob der Betreffende zu den Streifenden bezw. Ausgesperrten gehört oder nicht. Hochachtungsvoll usw.

berbandes:

Drohender Sympathiestreit.

Aus Reims wird über Paris gemeldet: 500 Beamte der Dits bahn schlossen sich dem von anderen Gruppen des Eisenbahnsyuditats infolge der Ankündigung der Maßregelung eines Lokomotivführers erhobenen Einspruche an; sie drohen gleichfalls mit dem Ausstand, falls die Maßregelung vollzogen werden sollte.

Aus der frauenbewegung.

Mädchen als Lasttiere!

Am 4. Juni 1908 meldet die Ortsgruppe Bittau des Arbeitgeber- Unter diesem Titel erschien fürzlich in einer bürgerlichen Frauen­zeitung eine Notiz, die eine treffliche Illustration zu der von bürger­1. Die Verbandsfirma Hermann Schubert in Bittau teilt lichen Mondscheinpolitifern bei jeder Gelegenheit gebrauchten Redes mit, daß der Färber....., geb. in Neu- Schöttlau, kontraft- wendung bietet, daß ihre zarte Konstitution der Frau verbiete, au brüchig geworden ist, indem er am 1. Juni a. c. feine Beschäftigung den aufregenden politischen Arbeiten und Wahlbewegungen teil ohne Einhaltung der eingeführten achttägigen Kündigung auf zunehmen. gegeben hat. Die Notiz schildert in folgender Weise, wie in südlichen Ländern 2. Der Hauptvorstand erläßt eine Rundfrage betr. die Er- die Frauen bei schwerer Arbeit ihr Brot verdienen müssen: fahrungen bezw. Meinungen über die Gründung von Nationalen Dem Nordländer, der den Süden bereist, fällt es auf, wie sehr Arbeitervereinen". Etwaige Erflärungen werden an den Unter- in Tirol und der Schweiz die Sitte verbreitet ist, Lasten auf dem -zeichneten erbeten. Stopfe zu tragen und daß an dieser Arbeit Frauen den stärksten An­teil nehmen.

Mit Hochtachtung

Rechtsanwalt Dr. Road, Schriftführer.

Ein Familienbrama.

Auf Capri , der felsig steilen Insel im Meerbusen von Neapel , dienen, soweit leberlieferungen reichen, die jungen Mädchen allezeit Auch über das Verhalten der Mitglieder gegen die Mai- als Lastriere; und auch da, wo eine Bergbahn den Hauptverkehr feier erläßt der Arbeitgeberverband der sächsischen Textil- vom Hafen zum Städtchen vermittelt, verdienen sich die jungen Hamburg , 5. November. ( B. H. ) Die in der Angerstraße 44 industriellen Vorschriften. Am 25. April forderte er von seinen Mädchen mit dieser Kopfarbeit" ihr Brot. Wird in dem hoch wohnhafte Frau Tomlyanowski, die von ihrem Manne ge­Mitgliedern, maifeiernde Arbeiter vor dem 8. Mai im eigenen gelegenen Berguest Anacapri ein Haus gebaut, so engagiert der Betriebe nicht wieder aufzunehmen. Arbeiter, welche wegen Mai- Unternehmer eine Anzahl von Mädchen, die das Material: Erde, trennt lebt, wurde heute von diesem besucht und um Geld an feierns entlassen worden sind, dürfen in Verbandsbetrieben vor Steine, Stall auf ihren Köpfen oft stundenweit herbeizutragen haben. gegangen. Als sie dies verweigerte, gab der Mann zwei Schüsse dem 15. Juni nicht wieder eingestellt werden. Es heißt: Wir Ihre Leistungsfähigkeit in dieser Arbeit übertrifft die der stärksten auf sie ab, worauf die Frau aus dem Fenster sprang, wobei fie machen darauf aufmerksam, daß bisher das geschlossene Männer. Sie verlieren nicht ihre schlanke, biegiame Gestalt, die einen Beinbruch sowie innere Verlegungen erlitt. Sodann schoß Vorgehen unserer Mitglieder. Beunruhigungen am 1. Maizarte Form des Nackens und Halfes, den leichten Gang. In langem der Mann seinem vierjährigen Sohn zwei Schüsse in die Brust glatt verhindert hat." Am 4. Mai 1908 forderte Buge fieht man sie durch Wiesen und Aecker ziehen, fröhlich und der Verband seine Mitglieder auf, gegen vier namentlich aufge- cheinbar mühelos, die schwere Last, die ein Viann kaum auf den und in den Rücken. Die Nachbarschaft alarmierte jetzt die Feuer­führte Arbeiter und Arbeiterinnen aus verschiedenen Städten ent­sprechend den Anweisungen vom 25. August 08 zu verfahren. Die Schultern forttragen könnte, auf den hübschen Köpfen balancierend. wehr, die sich mit Decken und einem Rohr ausrüsten mußte, Den Gepäckverkehr von der Piazza zu den Hotels und Villen da der Mann auch auf die Feuerwehrleute schießen wollte. Als sie Arbeiter ersehen aufs neue aus alledem das geschlossene Borgehen beforgen meist alte Frauen. Wie sie einen gentnerschweren Mädler­der Unternehmer. Das Gefühl der Solidarität gegen die Arbeiter

Der Mann und der

ift in Unternehmerkreisen sehr start. Was durch solidarisches Ber - foffer ficher tragen über Treppen und holprige Wege, ohne den Atem endlich in die Wohnung eindringen konnte, lag der Mann von zwei halten mittels schwarzer Liften nicht erreicht wird, wird erreicht zu verlieren, ohne zu ſtöhnen, für wenige Soldi ibren morschen Schüssen durchbohrt auf dem Fußboden. halten mittels schwarzer Listen nicht erreicht wird, wird erreicht Gliedern diefe Gewaltleistung zumutenddas ist ein Bild von ver- Knabe find tot, die Frau liegt im Krankenhause hoffnungslos da­burch Terrorismus. Wiederum ein Beweis, daß nur starte Orga blüffender Wirkung. nisationen der Arbeiter hiergegen erfolgreich anzufämpfen imftande

find.

Und wenn man bedenkt, daß diese Arbeitskräfte billiger find als die genügfamen italienischen Efel dann kann einem ein Grauen

erfafien, das in jener Harmonie aus Sonne, Reichtum der Natur und Wohlleben uns nicht mehr verläßt."

nieder.

Bezantw. Rebatteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th.Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierau 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl