Bei den Gewerbegerichts- Wahlen in Hohenstein- Ernst thal wurden die sozialdemokratischen Kandidaten gewählt.
Zur Nachwahl im 17, württembergischen Reichs. tags Wahltreis( Ravensburg - Tettnang ) kandidiren nume mehr: Sozialdemokrat Tauscher, Demokrat Sauter, Sentrumsmann Rembold, Deutschparteiler Dr. Müller aus Mochenwangen . Das Zentrum weiß seinen Kandidaten nicht besser zu empfehlen, als durch die Bemerkung, daß er ein Nette Boltsfreunde" die Freund der Getreidezölle" sei. Schwarzen!
Graf Hohenthal bem Kriegsministerium Mittheilung gemacht| bei der preußischen Militärverwaltung schwebe. Der preußische stimmen werde. Das Bureau der Versammlung ist mit der Ueber hat, ohne daß die Sache weitere Folgen gehabt hätte. Das Militär- Strafprozeß vertrage sich in feiner Weise mit den mittelung dieser Resolution beauftragt. Metall, welches die Engländer lieferten und aus welchem die Grundlagen des Prozeffes im bürgerlichen Verfahren der ganzen Die Mißhandlung von Untergebenen sollte Schlöffer und Schloßtheile gemacht worden sind, ist sehr schlecht zivilisirten Welt. gewefen und doch verwendet worden. Die Kontrolle hat alfo burch unsere Resolution möglichst verhindert werden; aber leider fehr viel zu wünschen übrig gelassen; die Verwaltung fann den seien seitdem zahlreiche weitere noch erschreckendere Fälle von ihr hieraus erwachsenden Vorwurf nicht zurückweisen. An eine Mißhandlungen bekannt geworden. In der Diskussion über die Verleumdung habe ich gar nicht gedacht; hiergegen muß ich mich Militärvorlage sei in der Deffentlichkeit einhellig das Verlangen Derwahren. nach einer besseren Militärjustig erhoben worden. Kein besserer Vorspann tönnte der Vorlage geleistet werden, als das Bus geständniß dieses Wunsches, für welches in Bayern seit 25 Jahren ein Vorbild vorhanden sei. Generallieutenant v. Spis: Es ist der Verwaltung ernst damit, eine Strafgerichts- Ordnung fertig zu stellen, die nach Möglichkeit dem bürgerlichen Strafverfahren entspricht. Der Hoffnung, daß es gelingen werde, im nächsten Jahre einen Entwurf vorzulegen, geben auch wir Ausdruck. Zu bedenken ist, daß auch die Civil prozeßordnung fehr lange in Arbeit gewefen und jetzt wieder in Ju Neudorf- Straßburg forderte eine von über 1000 BürFluß gekommen ist. Die Schwierigkeiten sind deshalb so groß und die Aufstellung einer militärischen Strafgerichtsordnung des gern und Arbeitern besuchte Voltsversammlung nach dem halb schwieriger, weil der militärische Gehorsam etwas ganz Bortrage unsers Genossen Böhle die Einführung einer ein anderes ist, als der bürgerliche Gehorsam vor den Gesezen. zigen diretten progressiven Gintommen und Auch muß die Rechtspflege im militärischen Leben rascher sein, Vermögenssteuer an stelle der jetzt in Elsaß Lothringen als im bürgerlichen Leben, namentlich was die zu gewährenden herrschenden direkten und indirekten Steuern. Rechtsmittel betrifft. In einem Nachbarstaate ist man jezt glück. lich beim zehnten Entwurf angekommen; soweit sind wir allerdings noch nicht.
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Parteiorganisation. In Dinglingen( Baden) errich teten 40 Parteigenossen einen Wahlverein.
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Todtenliste der Partei. In München ist der Schneider Mosauer, früher Kassirer des sozialdemokratischen Wahlvereins, verschieden. Er war ein treuer und opferfreudiger Parteigenosse.
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Polizeiliches, Gerichtliches ze.
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Kommunales.
Abg. Grillenberger( Soz.): Herr Rösicke hat sich einseitig auf den Standpunkt des geschädigten Unternehmers geftellt; baš ist immer so, wenn man Sie auf Ihre kapitalistischen Hühneraugen tritt, schreien Sie. Für uns Sozialdemokraten kommt hier aber das fundamentalste Recht des Staatsbürgers, das Vereinsund Versammlungsrecht, in Frage, und der Schaden des einzelnen Gastwirths kann nicht entfernt demjenigen gleich kommen, den eine ganze Partei durch die Saalabtreibereien und durch die Unmöglichkeit, fich zu versammeln, erleidet. Nach dem Fall des Sozialistengefeges tann man Versammlungen nicht mehr beliebig verbieten, jetzt greift man zum militärischen Boytott. Tie Militärverwaltung geht Hand in Hand mit der Polizeiverwaltung, sie wird von ihr in den allermeisten Fällen erst auf die betreffenden Lokale aufmerksam gemacht. Der Saalbefizer wird durch den militärischen Boytott gewaltig geschädigt und hat vielleicht mit der Sozialdemokratie nicht das Mindeſte zu schaffen. Er muß seine Pacht aufbringen und die kolossalen Steuern erfchwingen, die zum allergrößten Theil von dem Militarismus aufgefressen werden. Wo steht in irgend einem Abg. Kunert( Soz.): Die dilatorische Antwort des RomGesetz oder in der Verfassung, daß die Militärverwaltung das miffars giebt keine Hoffnung, daß die Sache aus dem Stadium Recht hat, die Staatsbürger in dieser unerhörten Weise so tief der Erwägungen bereits herausgetreten ist. Ich muß mich völlig greifend zu schädigen? Der Kriegsminister meinte, in den sozial- dem Wunsch des Abg. von Marquardsen anschließen. Um Das Landgericht zu Ghemnis verwarf die Berufung demokratischen Versammlungen könnten die jungen Soldaten aber die Sache in Fluß zu bringen, beantragen wir bis zur Vornichts Nützliches lernen. Aus dem Gyerzierplaglerifon lernen fie legung eines Entwurfs die Kosten von 85 600 M. für das des Berginvaliden Bliez in Lugau , welcher vom Stollberger gewiß nichts Nüßlicheres. Solche Gemeinheiten, wie sie Abg. Generalauditoriat zu streichen. Es giebt fein reaktionäreres Schöffengericht zu 30 M. Geldstrafe verurtheilt worden war, weil Ulrich hier zusammenstellte, pflegen in sozialdemokratischen Ber Gebiet als das der Militär- Justizpflege. Schon vor einigen er im Beobachter" den Beginn einer von ihm einberufenen Ver fammlungen nicht vorzukommen. Aber die jungen Soldaten gehen Jahren hat Bebel diese Gerichtspflege mit einer geheimen Vehine sammlung auf eine halbe Stunde früher angesetzt hatte, als der Er hatte gar nicht in diese Bersammlungen, fie dürfen sie ja gar nicht besuchen. verglichen. Innerhalb der arbeitenden Volksklasse steht man Chemnißer Amtshauptmannschaft angemeldet war. mit dadurch erreichen wollen, daß die Leute beim eigentlichen Beginn Selbst bei Tage tommen ja die Soldaten kaum in diese Lokale, ihr mit dem größten Mißtrauen gegenüber, und fie bleiben da meistens in ihren Kantinen. Aber den Soldaten Recht, denn die Strafen werden mit außerordentlicher der Versammlung pünktlicher da wären, als das gewöhnlich der werden sogar die einfachsten Bierkneipen verboten, so in Nürn - Härte namentlich gegen gemeine Soldaten verhängt. Ich Fall ist. Gegen den Entscheid des Landgerichts soll nun das Nicht Oberlandesgericht angerufen werden. berg unter dem Ausnahmegesetz nicht weniger als 147 Lokale. fann dafür Beispiele anführen und Namen nennen. -Vorigen Freitag standen 25 Genossen, sämmtlich MitWenn die Soldaten ausgingen, mußten fie immer diese Leporello- Beitungsausschnitte, sondern Abschriften kriegsgerichtlicher Atten Listen mit sich führen, um nicht irre zu gehen. Heute ist diese liegen mir vor. Gin Soldat vom 34. Regiment ist wegen wieder- glieder des Arbeiter Gesangvereins in Velbert , vor dem So Lifte auf 23 Lofale beschränkt; man hat eingesehen, daß damit holter Achtungsverlegung zu dreijährigem Gefängniß verurtheilt linger Schöffengericht, weil sie von zwei Polizisten beschuldigt nichts zu erreichen ist. Andererseits werden in Nürnberg Lokale worden. Drei Leute vom 48. Regiment in Königsberg wurden worden waren, beim Stiftungsfest des Walder Arbeiter Gefang von der Militärbehörde schon boykottirt, wenn sie auch nur zu auf grund eines von einem Sergeanten belauschten Gesprächs, vereins Vorwärts" durch demonstratives und radaumäßiges" Vergnügungen eines sozialdemokratischen Wahlvereins zur Ver- in welchem das Wort„ Streit" vorfam und von rothen Federn Singen der Marseillaise in der zehnten Abendstunde großen fügung gestellt waren. So war seitens der Kommandantur an dem Hute" die Rede war, verurtheilt und zwar einer von Lärm" erregt zu haben. Das Schöffengericht erkannte jedoch bei beabsichtigt, die Militärkapellen anzuweisen, in der Magwell- ihnen zu 5 Jahren, die beiden anderen zu 6 Monaten! Wegen 24 Angeklagten auf tostenlose Freisprechung und verurtheilte nur Restauration teine Konzerte mehr zu geben. Erst den An- Abwehr eines Angriffs wurde ein Soldat des 21. Regiments zu einen zu 15 M. Geldstrafe. Als Kuriosum sei noch erwähnt, ftrengungen der diftinguirten Persönlichkeiten der Stadt gelang 5 Jahren Gefängniß verurtheilt, er hatte sich gegen einen An- daß zwei Genossen mit angeflagt waren, die an dem betreffenden es, diese Maßregel zu hintertreiben; es verkehren dort nämlich griff des Unteroffiziers gewehrt. Beim 88. Regiment wurde ein Abend gar nicht in Wald gewesen waren. Sie erhielten, wie nur die exklusiven Kreise, die nun einmal ohne Militärkonzerte Soldat wegen Ungehorsams oder Gehorsamverweigerung mit recht und billig, ihre Unkosten entschädigt. Die anderen Frei nicht auskommen fönnen. Was hat denn die Militärmusik mit dem Entfernung aus dem Heere und 6 Jahren Gefängniß bestraft. gesprochenen leider nicht. Einige Schweriner Genossen, die in einem Orte, die Umstand zu schaffen, daß in jenem Restaurant einmal ein Stiftungsfest Bu derselben hohen Strafe wurde ein Soldat verurtheilt, der eines fozialdemokratischen Vereins gefeiert worden ist? Glauben vorher angeblich wegen Widerstandes gegen feinen vorgesetzten Broschüre Gespräche eines Landmannes mit einem Sozialdemo Der Fall fraten" verbreitet haben, erhielten von der Polizei je ein über Sie, daß Sie dadurch den Verkehr der Soldaten mit den Sozial- Unteroffizier mit 8 Monaten bestraft worden war. demokraten hintertreiben tönnen? Die Soldaten rekrutiren fich lag so, daß der betreffende Mann nach Ueberstehung einer Rrant- 10 M. lautendes Strafmandat. Sie haben gerichtliche Ent doch zum größten Theil aus den Arbeiterfreisen. Sie find beit von jenem Unteroffizier entgegen dem Verbot des Arztes zu scheidung beantragt. während ihrer Gefellenzeit in den Städten mit den Sozialdemo: einem schweren Stalldienst kommandirt wurde. Der Mann konnte fraten in Berkehr gekommen. Die sozialdemokratischen Soldaten den Dienst nicht leisten und nun wurde er von einem anderen Manne werden besonders schlecht behandelt, ja mißhandelt und auf jede auf einen Wink des Unteroffiziers bis zur Bewußtlosigkeit geschlagen. Weise chikanirt. Dadurch werden ja die anderen jungen Leute Der Geschlagene erholte sich wieder und machte den Verfuch, sich gerabe zu Sozialdemokraten gemacht. Ich proteſtire gegen diese ein Messer in die Brust zu stoßen. Nun wurde behauptet, er Behandlung im Interesse des allgemeinen Rehts. Wer die Geld- habe den Unteroffizier damit stoßen wollen. Der Soldat fai und Blutsteuer in ganz gleichem Maße zu tragen hat wie jeder wieder ins Lazareth und wurde später einem Unteroffizier unterandere, muß auch durchaus ebenjo Lehandelt werden stellt, der ihn bis zur Verzweiflung chikanirte. Daß nicht nur wie jeder andere Staatsbürger. Menn Reichs die Vorgefeßten gegen den Gemeinen, fondern auch die Gemeinen Deffentliche Sigung vom Donnerstag, den 9. März, Armee alle diese störenden Elemente ferngehalten würden, gegen die Gemeinen sich derartige Drangfalirungen zu schulden dann würde sie schon heute auf die Hälfte herabsinken. kommen lassen, dafür tann ich verschiedene Beispiele anführen. Der Kriegsminister hat erklärt, daß der berüchtigte Paragraph( Redner wird vom Präsidenten verhindert, diesen Borsay ausnehmigung von Pferdebahnlinien über den Straßenzug auf Grund der Gewerbeordnung aus den alten Arbeitsordnungen zuführen.) Ich muß mich fügen, da ich doch den Rürzeren ziehen Unter den Linden zur Verbindung der Geleise in der Französischen entfernt worden ist; er sei bemüht sich den Bestimmungen der würde. Geradezu barbarisch ist die Behandlung der Strafgefangenen. Straße mit den Geleisen nördlich der Weidendammer Brücke, Gewerbeordnung anzupassen. Es ist recht interessant, daß sich Es ist vorgekommen, daß ein Mann bis zu 30 Jahren Gefängniß sowie auch mit denen auf dem Monbijouplay und dem Hacke'schen ein so wichtiger Reffottchef noch bemühen muß, um dies zu er verurtheilt worden ist. Vergleichen Sie damit, welche Strafen Markte hat sich mit 13 gegen 1 Stimme für die Annahme der erreichen. Er hat aber hinzugefügt, daß nach wie vor fein Chargierte zu treffen pflegen. Der Fall, den ich vornehmlich im Magistratsvorschläge entschieden. Einige der im Ausschusse ans Sozialdemokrat in die Militärwertstätten eingestellt werde. Der Auge habe, liegt allerdings einige Jahre zurück, er ist aber geregten Erweiterungen der Vorlage in der Richtung, daß an Kriegsminister stellt sich den Sozialdemokraten gegenüber genau auf sehr lehrreich. Ein Sergeant Nietsch kommandirte seine Soldaten die Konzessionsertheilung gewisse Bedingungen bezüglich des Beden Standpunkt des Herrn v. Stumm, auf den einer verwerflichen auf die Stabe und befahl ihnen, zu onaniren, sich selbst zu be- triebes und des Tarifs der Pferdebahn- Gesellschaft geknüpft werden Umgehung des Gesezes. Damit erziehen Sie in der That fleden.( Pfui! bei den Sozialdemokraten.) Einzelne Soldaten follten, sind zur Annahme gelangt, der Hauptantrag auf Einnur Heuchler, wie Herr Ahlwardt ganz richtig gesagt hat. weigerten sich zwar, dies zu thun, sie besaßen aber nicht den führung des Behnpfennig- Tarifs ist aber abgelehnt worden. Der Ausschuß empfiehlt folgende Beschlußfassung: Die Arbeiter find zu zwei Dritteln in den Militärwerkstätten Muth, den Kerl niederzuschlagen, sondern ergriffen die Flucht. Die Versammlung erklärt thre Zustimmung: Sozialdemokraten, fie binden es Ihnen nur nicht auf die Nase! Aber andre ergaben sich und führten diesen scheußlichen Befehl ( Heiterkeit.) Wenn die Arbeiter so vom Broterwerb ausgeschloffen aus. Dieser Sergeant wurde zu zwei Jahren verurtheilt. Ich werden sollen, müssen sie sich auf irgend eine andere Weise er- habe dem nichts hinzuzufügen. Das hängt alles mit ihrem nähren. Die städtischen und Polizeibehörden verlangen von jedem System zusammen. Die Offiziere, welche sich Uebergriffe gegen Arbeitslosen, daß er binnen einer bestimmten Zeit Arbeit nach ihre Untergebenen gestatten, werden natürlich noch viel milder weist, sonst wird er auf den Schub gebracht. Er muß seine bestraft.( Redner zitrt eine große Anzahl Fälle, welche von der Familie ernähren, er muß, das ist jetzt seine erste Bürgerpflicht, Rechten unter wachsender Unruhe angehört werden. Nufe: Steuern zahlen. Sie wollen ihm den Eintritt in Privat- und Schluß!) Die gemeinen Soldaten werden so chikanirt, daß sie ftaatliche Werkstätten verweigern. In Belgien hat sich neuerdings herausgestellt, daß innerhalb der Armee sozialdemokratische Beftrebungen existiren, die es sich zur Aufgabe machen, unter feinen Umständen im Falle eines Aufstandes auf das Bolt zu schießen. Glauben Sie denn dadurch, daß Sie seitens der Militärverwaltung Generallieutenant v. Spin: Rein gewissenhafter und geDen Sozialdemokraten systematisch die Lokale abtreiben und die rechter Mann wird sich auf grund des Materials, welches der Ausübung des Versammlungsrechts unmöglich zu machen suchen, Borredner hier angeführt hat, ein Urtheil bilden können, daß fie auf den Grerzierplägen beschimpfen, von den Werkstätten aus gegen die Gesetze von den betreffenden Richtern geurtheilt wurde. schließen, die Arbeiter zu verföhnen? Im Gegentheil, wenn Sie Die Militärverwaltung ist natürlich nicht in der Lage, auf einen bie Leute verhungern lassen, fie chitanös behandeln und troßdem ober den andern dieser Fälle jetzt einzugehen. Da aber so werden wir verlangen, daß sie ihren Militär- und staatsbürgerlichen Pflichten der Vorredner Namen genannt hat, genüge leisten, dann könnten sie eines Tages vor die Frage die Fälle untersuchen lassen. Ganz entschieden muß ich aber treten, ob sie im Falle eines Krieges marschiren sollen, und die dagegen Verwahrung einlegen, daß gegen den gemeinen Mann Zeit, wenn Sie so fortfahren, wird nicht mehr so fern sein. Sie bärter geurtheilt wird als gegen seinen Vorgesezten.( Lebhafte glauben durch ihre rigorose und verwerfliche Behandlung den Zustimmung rechts.) Das ist durchaus unwahr.( Rufe bei den fozialdemokratischen Geist von der Armee fern zu halten, sie Sozialdemokraten: 63 ist wahr.) Der Vorredner scheint nicht werden diesen Geist gerade hineinbringen.( Beifall bei den Sozial- zu wissen, das beim Militär Insubordination schärfer bestraft wird als im bürgerlichen Leben. Endlich muß ich auch dagegen demokraten.) Abg. Bollrath( bfr.): In Breslan find die Zivilmusiker protestiren, daß die Strafgefangenen in den Strafanstalten gesetzdurch die Konfurrenz der Militärmusiker gänzlich herunter- widrig behandelt und bestraft werden. Es herrscht in diesen Angefommen. Die Militärkapellen unterbieten fie in jedem Falle, stalten die peinlichste Reinlichkeit und Ordnung. Das erziehliche und alle Anstrengungen, Wandel zu schaffen, sind vergeblich ge- Moment wird dabei besonders im Auge behalten, und wir haben blieben. Der Kriegsminister hat in einem Bescheide die Be- sehr schöne Resultate erzielt. Daß darunter auch unverbesserliche rechtigung dieser Beschwerde in Abrede gestellt; es find aber Taugenichtse sind, welche vom bürgerlichen Leben aus alle mög lediglich die Militärmusiker, nicht die Zivilmufifer vernommen lichen schlechten Eigenschaften mitgebracht haben, liegt auf der worden. Namentlich verlangen lettere, daß die Militärtapellen Hand. Ich reise alle Jahre im Reiche umber und sehe genau nicht ständig als Theatertapellen benutzt werden. Den be zu, daß nichts vorkommt, was gegen die Militärgeseze verstößt. rechtigten Anforderungen der Zivilmufiter muß Rechnung ge Hierauf wird um 58/4 die weitere Berathung bis Freitag tragen werden, die Verwaltung darf nicht unthätig zusehen, wie 1 Uhr vertagt. ein ganzer Stand durch den Militarismus ruinirt wird.
Abg. Ulrich( Soz.): Wenn ich der Ueberzeugung sein könnte, daß den Soldaten, die die gerügte Behandlung erfahren haben, nichts passirte, würde ich bereit sein, die Namen zu nennen; ich hoffe aber, daß der Kriegsminister wenigstens in Darmstadt recherchiren lassen wird, wie die Partie steht.
Damit schließt die Diskussion. Das Gehalt des Kriegs ministers wird bewilligt, ebenso die Kapitel Militärkassenwesen", Militärintendanturen", Militärgeistlichfeit".
nicht selten zu Selbstmord schreiten. Dazu führen nicht blos förperliche sondern auch geistige Mißhandlungen, Das Volk verlangt Oeffentlichkeit und Mündlichkeit der Militärgerichts- Verhandlungen, damit dergleichen Fälle sich verringern.
Parteinachrichten.
Gegen die Militärvorlage erklärte fich in Breitenhain ( Kreis Schweibniz) eine Boltsversammlung, in der der Genosse 3 a hn aus Breslau referirt hatte und die auch von vielen Landwirthen besucht war; ferner Bersammlungen in Dhis bach ( Referent Ged Offenburg), Berghausen und Jöhlingen ( Referent Kalnbach- Karlsruhe), Hartha ( Ref. Rosenow Ghemniz).
Beim Kapitel Rapitel Militär Justiz- Berwaltung" frägt Abg. von Marquardfen( nl.) nach dem Stande der Reform Weiter fand in Büdelsdorf bei Rendsburg eine Proteft der Militär- Strafprozeßordnung. Im vorigen Jahre seien durch Nesolution die verbündeten Regierungen ersucht worden, im In- versammlung gegen die Militärvorlage statt. Genosse v. Im tereffe größerer Sicherstellung einer angemessenen Behandlung aus Hamburg referirte. Die Versammlung sprach in einer Reder Soldaten bei der Reform der Militärjuftig die Ständigkeit solution noch die Erwartung aus, daß auch der Vertreter des und Selbständigkeit der Gerichte, die Deffentlichkeit und Mund- 8. schleswig- Holsteinischen Wahlkreises, der freisinnige Reichstags lichkeit des Verfahrens einzuführen, wie sie sich in Bayern be- Abgeordnete Lorenzen Büdelsdorf, bei der Abstimmung über währt haben. Ge sei nur erklärt worden, daß die Sache jezt die Militärvorlage im Reichstage anwesend sein und gegen diese
Stadtverordneten- Versammlung.
Nachmittags 5 Uhr. Der Ausschuß zur Vorberathung der Vorlage betr. Ge
I. daß nach Maßgabe des anliegenden Projekts 1. eine Pferdebahn, abzweigend von den Geleisen in der Französischen Straße durch die Straße Hinter der katholischen Kirche direkt nach Norden zur Verbindung mit den Gleiten in der Dorotheenstraße,
2. eine fernere Bahn, von den Geleisen in der eben ge dachten Straße durch die verlängerte Charlottenstraße über die Weidendammer Brücke zum Anschluß an die dort vorhandenen Gleise,
3. weiter eine Bahn, abzweigend von der zu 1 aufgeführten Linie bei der Straße Am Festungsgraben, über die Eiferne Brücke, Friedrichsbrücke, durch die Burgstraße zum Anschluß an die Geleife auf den Monbijou- Plage und dem Haackeschen Martte
ausgeführt werden;
II. Daß die Genehmigung der Ausführung der gedachten Bahnanlagen der Großen Berliner Pferdebahn- Gesellschaft unter den vertragsmäßig festgefeßten Bedingungen ertheilt wird, wenn die Gesellschaft dafür an die Stadtgemeinde 1 Million Mart zahlt, wodurch sie von den Rosten befreit wird, welche infolge der Bahnanlagen für Benutzung oder Erwerb von Land oder für Aenderungs- und Neubauten an Brücken nothwendig werden.
Hierbei erklärt die Versammlung, daß sie an der feit 1880 wiederholt ausgesprochenen Ueberzeugung festhält, die dahin geht, daß die Verbindung der Bjerdebahn zwischen Behrenstraße und Weidendammer Brücke im Interesse des Verkehrs und des Publikums durch die Charlottenstraße herzustellen sei. Sie ersucht daher den Magiftrat, mit den zuständigen Behörden darüber in Verbindung gu treten, daß die Pferdebahn durch die Charlottenstraße gelegt werde. Dieser Vorschlag soll die Ausführung obiger Beschlüsse nicht aufhalten.
Ferner ersucht die Bersammlung den Magistrat, dahin wirten zu wollen, daß die Große Berliner PferdebahnGesellschaft sich verpflichtet:
1. vom April d. J. ab( Sommer- Fahrplan) Arbeiterwagen und zur Benuzung derselben mit ermäßigten Fahrpreisen sowohl einfache Fahrtarten für die bloße Hinjahrt, als auch Rückfahrkarten, welche zur Rückfahrt mit jedem beliebigen Wagen der betreffenden Strecken von 5 Uhr Nachmittags an berechtigen, in derselben Weise einzuführen, wie dies bei der Neuen Berliner Pferdebahn- Gesellschaft seit dem 1. Oftober v. J. durchgeführt ist;
2. die Heizung ihrer Wagen bei Temperaturen unter 5 Grab C einzuführen; 3. Die neue Anlage des ordbahnhofes in der Bernauer Straße durch Pferdebahn sowohl mit der Brunnenstraße als auch mit der Schönhauser Allee in Berbindung zu bringen.
Es waren zu dem Gegenstande awei Petitionen ein. gegangen, welche beide die Ueberführung der Pferdebahn über die Linden im Zuge der Kanonierstraße befürworten, während eine derselben darüber hinaus noch eine Ergänzung des Neges