Nr. 268.
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Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1983.
Sonnabend, den 14. November 1908.
Expedition: 8. 68, Lindenstrasse 69.
Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
Das Riefenunglück im Ruhrbergbau.
Das Fürchterliche ist nun doch Tatsache! Mag das mauert, um das Feuer zu erstiden. Es läßt sich nicht übersehen, menschliche Empfinden sich auch dagegen aufbäumen; es ist wann an die Bergung der Leichen gebacht werden kann. unabänderlich: über 3 Hundert Menschenleben sind mit einem Schlage vernichtet worden!|
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Ueber das furchtbare Bergwerksunglüc
die sich telegraphisch angemeldet hatte, erwartet oder empfangen. Allein müssen wir unseren Weg finden und nun haben wir den Schacht erreicht! Er ist zum Entsezen aller zugedeckt. Keine Rettungsarbeit weit und breit zu sehen. Ich selbst stand Ein entsegliches Ereignis! Unermeßlich, unfaßbar ist die geht uns noch folgendes Privattelegramm zu: Die furchtbare Er- auf dem zugedeckten Schacht. Die anwesenden Vertreter der Summe von Jammer, Not und Elend, die da plöglich wieder plosion auf Radbod hat eine so hohe Zahl von Opfern gefordert wie Direktion verweigern jede Auskunft. Da sie aber über hunderte Familien eingetreten ist. fein Grubenunglüd zuvor. Die Katastrophe wäre aber noch die Kolonne, die in menschenfreundlichster Absicht aus Dortmund War das Unheil unabwendbar? Nein! Was wir gestern schlimmer geworden, wenn statt der Nachtschicht die Morgenschicht gekommen war, um zu helfen, ohne ein Wort des Dantes einfach schon andeuteten, heute müssen wir es offen aussprechen. Auch davon betroffen worden wäre. Eine große Anzahl Arbeiter der wieder nach Hause schickte, so darf wohl gefolgert werden, daß eben diefe Unglücklichen sind dem System zum Opfer gefallen! Bei Morgenschicht und Nachmittagsschicht hatte am Tage des Unglüds nichts mehr zu retten ist. Im Maschinenhause liegen etwa vierzig Gelegenheit der Besprechung der Interpellation über das Un- eine Beischicht verfahren; jezt gehören sie zu den Toten. Ins- fürchterlich verbrannte Tote, zum Teil schrecklich verstümmelt. Einer glück auf der Reden- Grube erklärte der Abgeorduete Hilbct, gesamt waren eingefahren 361 Mann, von denen im Laufe des der Verletzten war geradezu grauenhaft zugerichtet, dem Manne solche Wetterfatastrophe, wie das auf der fiskalischen Zeche, gestrigen Tages nur 60 zutage gefördert werden konnten und leider hängt das Fleisch in Fezen vom Leibe und die Eingeweide treten seien im Ruhrbergbau unmöglich! Dort könne jeder Orts- nur 8 Unverlegte; 43 wurden tot herausgeschafft oder sind in- hervor. älteste über Lage an der Tafel ablesen, ob sich in der Grube zwischen ihren Verlegungen erlegen. Auch die herausgeschafften Die Bergleute selbst schreiben das Unglück dem Wettermassen angesammelt hätten. Trotzdem ist es geschehen! 9 Verletzten dürften nicht alle mit dem Leben davonkommen. Die neuen Steiger zu, der vor zwei Monaten in der Zeche einNun will Herr Bergrat Meisner schon erklärt haben, auf der Zeichen und Verletzten lagen zusammen in den Streden nahe beim trat und auch als Wetterkontrolleur fungierte. Wo ich mit BergRabod"-Grube sei alles in bester Ordnung gewesen. In Schacht. Das Vordringen in die Reviere wurde verhindert durch arbeitern sprach, murrten sie gegen diesen Mann und sagten, er sei trassem Widerspruch damit stehen die Angaben der Bergarbeiter gewaltige Feuer, die an den verschiedenen Stellen ausgebrochen nicht vorsichtig genug gewesen. Schon vor 14 Tagen habe in und anderer Sachverständiger. waren, die auch den noch in den Revieren sich befindenden Berg- derselben Sohle, in der jetzt die unglücklichen Arbeiter eingeschlossen arbeitern den Weg zum Schachte versperrten. Eine Verbin- sind, eine kleine Explosion schlagender Wetter dungsstrede nach einer anderen Grube fehlt. stattgefunden, bei der 3 Leute verlegt wurden. Einer davon Warum die Flucht über die erste Sohle unmöglich war, muß noch ist jetzt noch arbeitsunfähig. Hätte man damals gleich nach der festgestellt werden. Ventilation gesehen, sagen die Bergleute, so wäre das heutige Unglück vielleicht verhütet worden."
Auch damals, nach der schrecklichen Katastrophe auf der Zeche Boruffia" ließ die Bergbehörde erklären, Mißstände seien nicht vorhanden gewesen; die Verwaltung treffe teine Schuld. Später stellte sich heraus, daß tatsächlich auf der Grube die primitivsten Schußmaßnahmen gefehlt und Mißstände gröblichster Art das Unheil verschuldet hatten.
Und so war es noch bei jeder Statastrophe! Bei dem Borussia" Unglück hat man ähnlich freventlich gesündigt wie in Courrières . Nicht hat man die Anklagen entfräften fönnen, daß nur um der Prosite willen die Schächte vermauert, die Rettungsarbeiten eingestellt worden sind; daß ohne das Vestreben, die Grube zu retten, wahrscheinlich noch viele der Eingeschlossenen dem Leben hätten erhalten werden können! Und war man jetzt nicht vielleicht auch zu eilig mit der Einstellung der Rettungsarbeiten? Hat man nicht auch hier aus Sorge um das Unternehmertum die Situation zu pessimistisch für die bergrabenen Snappen beurteilt?
Die Geschichte der Bergarbeiterschutzlosigkeit gibt uns das Recht zu solcher Frage, zu banger Befürchtung. Die begründeten Forderungen der Bergarbeiter sind mißachtet worden. Aus dem Interesse an billiger Produftion hat man sich gegen weitgehende Schutzmaßnahmen gewehrt. Geradezu typisch für die Auffassung über Schutz des Menschen lebens bei der Berufsarbeit war eine Auslassung des Herrn Direttors Morsbach in einer Sigung der unter Leitung der Bergbehörde stehenden Kommission zur Aufstellung von Grundfäßen, nach denen verfahren werden sollte, um die Unglücksfälle durch Stohlen- und Steinfall zu verhindern. Den Darlegungen der Regierungsvertreter trat Herr Morsbach mit folgender Argumentation entgegen( wir zitieren nach dem amtlichen Bericht):
Die Frage, wie das Unglück einen solchen Umfang annehmen konnte, ist von der Zechenverwaltung und der Bergbehörde bis zur Stunde noch unbeantwortet geblieben.
Die Zeche Radbod" liegt an der äußersten Grenge des Ruhr fohlenrebiers. Die weite Entfernung von anderen Gruben macht das Fehlen einer Verbindungsstrede verständlich. Die Kohlen gewinnung geschah durch den sogen. systematischen Abbau. Das setzte die Verwaltung in den Stand, mit dem Abbau in unmittelbarer Nähe des Schachtes zu beginnen. Im Verhältnis zur Beleg schaftszahl war die geförderte Sohlenmenge eine sehr große. Es scheint, als ob das Werk Spekulationszweden dienen sollte. Die Gesellschaft wollte vielleicht zunächst möglichst viel Kohlen herausholen, um dann das Werk borteilhaft zu veräußern. Die Folge davon ist, daß der systematische Abbau zum Raubbau wird.
Auf der Grube sind viele Mißstände vorhanden, die mehr oder weniger mit dem Unglück im Zusammenhang stehen und die zu fertgefekten Klagen der Bergarbeiter Veranlassung gaben. Die Tatsache, daß auf„ Radbod" bei einer Belegschaft von 1200 Mann im ersten Halbjahre 1908 830 Bugänge und 656 Abgänge zu ber zeichnen waren, ist ein böses Zeichen. Daß die Sicherheit der Be triebe und der Arbeiter darunter leiden, ist selbstverständlich. So oft aber auch die Belegschaft Klagen erhob, Abhilfe wurde nicht ge fchaffen! Die Behandlung der Arbeiter durch die Beamten war meist miserabel; die Entlohnung eine schlechte. Von den auf der Beche beschäftigten Arbeitern wird angegeben, daß die Grube schr oft wegen Waffermangels nicht berieselt werden konnte. Dabei ist die Grube heiß und fohlenstaubreich!!! An den Tagen vor der Katastrophe, Montag, Dienstag und Mittwoch, war kein Wasser zur Berieselung der Grube vorhanden; am Mittwoch tam awar wieder Wasser, aber ohne Drud, und das in einer Grube, wo eine Beriefelung die heißen Oerter und Streden nur höchstens ein bis zwei Stunden feucht hält. Der Kohlenstaub, der dann zur Weiterberbreitung der Schlagerplosion beitrug, lagerte fingerbid! Viele Streden wiesen in den Firsten durch Kohlenraub entstandene große Hohlräume auf, die mit Schlagwettern angefüllt waren! Weiter waren stillgejezte Aufhauen vorhanden, die ebenfalls voll Wasser standen. Erft am 29. Oftober verunglüdten infolge von zwei aufeinanderfolgenden Explosionen in einem Aufbruch drei Steiger, ein
die mutmaßliche Entstehung des Unglüds: In einem der Quer Ein Beteiligter an den Rettungsarbeiten fagt folgendes über schächte hatte die Nachtschicht, die die nötigen Vorarbeiten für die Tagesschicht erledigt, Sprengdynamit gelegt, dieses aber anscheinend nicht genug berieselt. Das Dynamit ist durch irgend einen Umstand zur Explosion gekommen und hat das schredliche Unglüd ver. ursacht. Die in dem Schachte herrschende heiße Temperatur, die auf der Zeche„ Radbod " ausnahmsweise hoch ist, hat die Wirkung der Explosion ungemein begünstigt. Von dieser Auffassung der unmittelbaren Ursache wollen aber die Bergleute nichts wissen....
Der Ministerialrat Oberbergrat Meißner, der von Berlin aus fofort nach der Unglüdsstätte abgereist ist, hat sich über die Sachlage und insbesondere über den Stand der Rettungsarbeiten ausgesprochen. Er hat erklärt: Leider sind alle Nettungsarbeiten ausgeschloffen. Man hat sie schon abgebrochen, da die einfahrenden Mannschaften nur Tote fanden und nur mit schwerer Mühe thr eigenes Leben retten fonnten. Wir müssen mit der entseßlichen Tatsache rechnen, daß mehr als 300 Bergleute auf der dritten und aweiten Sohle ihren Tod gefunden haben. Es ist hier wie leider so häufig der Fall- daß die Rettungsmannschaften selbst auf das Höchste gefährdet sind.
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Kundgebungen.
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Berlin , 13. November. Die Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses sprach der Bergarbeiterschaft ihr Beileid aus.
Köln , 13. November. Die Kölner Blätter veröffentlichen auf der Zeche„ Radbod". Die„ Kölnische Zeitung " teilt zugleich mit, Aufrufe zur Sammlung für die Hinterbliebenen der Berunglückten dag bereits 24 000 m. bei ihr als Spende eingegangen find.
Paris , 13. November. Petit Parifien" veröffentlicht einen längeren Beileidartikel für die westfälischen Grubenarbeiter, welche von einer neuen Katastrophe heimgesucht worden sind. Das Blatt erinnert an die Mitwirkung westfälischer Grubenarbeiter bei der Ratastrophe von Courrières und erklärt, Frankreich werde dies nie bergeffen.
In der letzten Sigung der Abteilung 3 in Dortmund hat unser Herr Borfisender, Oberbergrat Kaltheuner, offiziell mitgeteilt, daß die Absicht bestehe, einen großen Teil der Grundsätze zum Gegenstand von Bergpolizeiverordnungen zu machen. Nun liegt doch auf der Hand, daß wir bei unseren Beratungen in ganz verschiedenem Sinne zu den einzelnen Bunkten Stellung nehmen werden, je nachdem wir wissen, ob fie Gegenstand einer Bergpolizeiverordnung werden oder nur als gute, weise Lehren(!), als Bergbaukunde, gegeben werden sollen. Ich bin der Ansicht, daß diese Borfrage, die ich hiermit stellen möchte, entschieden werden muß, bevor wir in die Beratung der einzelnen Bunfte eintreten können." Und Herr Berghauptmann v. Belsen bemerkte dazu: Fahrhauer und ein Hauer. Glüdlicherweise waren die Verlegungen Hamm i. 23., 13. November. Der Kaiser sandte an den BergIch bin der Meinung, daß wir hier als technische Sach- nicht tödlich. Die Mitführung der Wetterscheiden erhielten die Ar- meister Strämer folgendes Telegramm: verständige nur festzustellen haben, welche Grundsätze wir beiter nicht bezahlt, wodurch diese selbstverständlich vernachlässigt glüd auf der Steinkohlenzeche Radbod in Hövel geleien. Möge Mit tiefer Trauer habe ich die Nachricht von dem schweren Untzur Vermeidung von Stein- und Kohlenfall für zweckmäßig wurden. Den in dieser Hinsicht erhobenen Forderungen der Ar- es den vereinten Anstrengungen gelingen, die in der Grube noch halten..." beiter wurde mit Spott und Hohn begegnet. Der Wettersteiger lebenden, eingeschlossenen waderen Vergleute zu retten. Ich beaufStann man bei solcher Auffassung sich noch wundern, daß bekümmerte sich statt um die Wetterführung um die Kohlenförde- trage Sie, den Hinterbliebenen der unglücklichen Opfer der Statastrophe wir auf dem Gebiete des Bergarbeiterschutes noch so weit rung!!! Alles das hat dazu beigetragen, daß das Unglück einen sowie den Verlegten mein herzliches Beileid auszusprechen. zurück sind? Nicht von rein fachlichen Erwägungen läßt folchen Umfang annehmen konnte. Die Ursachen des Unglüds man sich leiten, sondern von denen des Profits. liegen für uns flar zutage; wir wünschen nur, daß Bergbehörde Paris , 13. November. Präsident Fallières richtete aus An Bei Gelegenheit der erwähnten Interpellation waren und Regierung ebenso klar darüber sind und Vorsorge treffen, daß laß des Grubemunglücks folgendes Telegramm an den Kaifer: Herr Minister Delbrück und Herr Bergwerksdirektor Hilbc in Zukunft die Ursachen von Bergkatastrophen beseitigt werden. Frankreich hat die Sympathie, die die deutschen Grubengesellschaften sich einig in der Auffassung, daß aus politischen Gründen der Die bisherigen Massenunglücke haben das noch nicht vermocht. haben, und den Heldenmut der westfälischen Bergleute, die zur den französischen Bergleuten beim Inglid von Courrières bezeugt Forderung nach Einführung von Arbeiterkontrolleuren nicht Rettung ihrer französischen Kameraden herbeieilten, nicht vergessen. stattgegeben werden könne. Um so tiefer war unsere Ergriffenheit, als wir von dem furchtbaren Unglück vernahmen, das sich auf der Zeche Nadbod zugetragen hat. Wir nehmen von ganzem Herzen teil an der Trauer, die das Deutsche Reich in so schrecklicher Weise betroffen hat. Ich bitte Eure taiferliche Majestät, den Ausdrud unseres aufrichtigen Beileids ent gegennehmen zu wollen.
Und so läßt man Unglück auf Unglück geschehen. Riesengroß ist die Zahl der Opfer, die der Bergbau erfordert, und der Gesundheitszustand der Knappen wird ruiniert.
Wird das neue große Massengrab, wird der Jammer der Hinterbliebenen nun endlich die dringend notwendigen Reformen bringen?
mögen die 350 Toten von„ Radbod" der Regierung das Gewissen schärfen, daß sie sich der Forderung der Bergarbeiter nach Arbeitertontrolleuren nicht mehr widersetzt.
Bon den vielen Einzelnachrichten und Telegrammen laffen wir noch diese folgen:
Ein Korrespondent des Berl. Botalanz." hat Donnerstag nacht mit einer Dortmunder Sanitätstolonne die Grube besucht und gibt eine Schilderung, die im wesentlichen bestätigt, was wir gestern bereits berichtet: daß die Bergarbeiter sehr berechtigte Ursache hatten, über die Zustände in der Grube zu klagen. Der Vertreter des gewiß nicht arbeiter
Hamm, 13. November. Nachdem die Rettungsarbeiten nun mehr vollständig eingestellt sind, kann es als gewiß gelten, daß bei der Katastrophe 360 Bergleute ums Leben gekommen sind. In den Hammer Krankenhäusern befinden sich außerdem noch 27 Verletzte. Wie nunmehr feststeht, ist nicht der Förderschacht, sondern nur der freundlichen Berliner Blattes schreibt: Wetterschacht unter Wasser gefeßt worden. Der Förderschacht, die Mit der Sanitätsfolonne begebe ich mich nach dem UnglüdsBrandtüren, die Querschläge sowie der Schachteingang find verschacht, aber niemand führt uns. Kein Mensch hat die Kolonne,
Wilhelm I. R.
Paris , 18. November. Der Minister des Auswärtigen Bichon stattete heute dem deutschen Botschafter Fürsten Nadolin einen Befuch ab und sprach ihm im Namen der Regierung die Teilnahme anläßlich der Grubenkatastrophe bei Hamm aus. mehrere Blätter geben gleichfalls ihrem Witgefühl Ausbruck. Der Temps" erinnert an die Beweise menschlicher Solidarität, welche Frankreich nach dem Unglück in Courrière von Deutschland erhalten hat, und sagt, die französische öffentliche Meinung wende fich an bas durch die Statastrophe schwergeprüfte deutsche Woll mit dem tiefbewegten Ausdrud lebbafter Teilnahme.