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tr. 268. 25. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 14. Nouember 1908.

Arbeitslofenzählung in Berlin  

und Vororten.

Am 17. November haben sich alle Arbeitslosen, auch die­jenigen, welche Arbeitsmangel halber an diesem Tage zeit­weilig aussehen mußten, in den vom Magistrat angegebenen Stellen unter Vorzeigung ihrer Invalidenkarte zu melden. Die Zählung findet außer in Berlin   in folgenden Vor­orten statt:

Adlershof  Brik

Charlottenburg

Dahlem  

Friedenau Johannisthal  

Lichtenberg

Mariendorf

Nieder- Schönhausen Ober- Schöneweide

Bankow

Reinickendorf Rigdorf Rummelsburg

Schöneberg

Tegel

Tempelhof

Treptow

Weißensee  

Wilmersdorf Lankwitz  

Das nötige Material zur Zählung wird von den Ge­meinden selbst ausgegeben. Es sind seitens unserer Genossen sofort die nötigen Anforderungen zu stellen.

In den Vororten

Friedrichsfelde

Köpenick

Mahlsdorf

Nieder- Schöneweide

Schmargendorf Spandau  Zehlendorf Steglik

in welchen Partei und Gewerkschaft ohne Hilfe der Ge­meinden zählen, ist das erforderliche Material vom Aus­schuß der Berliner   Gewerkschafts- Kommission, Engel- Ufer 15, 1. einzufordern.

Von diesen erhalten die Vororte Zählfarten und Formu­lare. Auch Zähler überweist die Gewerkschafts- Kommission, falls die Vororte solche nicht selbst stellen können.

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Partei- Angelegenheiten.

häusern tüchtige Aerzte, Leute von Ruf, von denen nur zu wünschen wäre, daß manche sich etwas öfter in den Kranken­häusern blicken ließen und auch dann nicht immer schleunigst Sechster Wahlkreis. Deffentliche politische Bersammlung für die wieder verschwänden. Wir möchten diesen guten Ruf unserer 6., 9. und 10. Abteilung am Sonntag, den 15. November, abends Uhr, bei Raabe, Roiberger Straße 23. Die Tagesordnung lautet: Strankenhäuser, den sie sich erworben haben, nicht wieder Bortrag des Genossen Störmer über:" Schöpfung oder Entwickelung?" gemindert sehen. Das würde aber geschehen, wenn der oben mitgeteilte Antrag Annahme fände. Wer sich für etwas Be­Sechster Wahlkreis, I., II., III. Abteilung( Schönhauser Borstadt). fonderes hält und das Geld dazu hat, begibt sich doch heute Sonnabend, den 14. November 1908: Kunſtabend in den Räumen schon in eine Privatklinik. des Berliner   Prater- Theater, Sastanien- Allee 7-9. Billetts sind noch in der Spedition von Karl Mars, Lychenerstraße 123, zum Breise von 50 Pfennig zu haben.

Rigdorf. Sonntag früh 9 Uhr findet eine allgemeine Flugblatt­verbreinung zu den bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen statt. Die Parteigenoffen werden ersucht, sich in den bekannten Lokalen Der Vorstand. pünktlich und zahlreich einzufinden.

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Wie ,, Armenteichen" verwechselt werden.

Ueber ein auf dem städtischen Friedhofe in Friedrichsfelde   entdecktes unerhörtes Veriehen, an dem aber, wie von vornherein bemerkt sei, die Kirchhofsverwaltung kein Verschulden trifft, wird uns folgendes be­richtet: Am vergangenen Mittwoch vormittags 10 Uhr sollte die am Sonntag im Friedrich Wilhelms- Hospital in der Palisadenstraße Rigdorf. Heute Sonnabend, den 14. d. m., abends 8 Uhr. verstorbene 66jährige Witwe E. beerdigt werden. Da sich außer findet im großen Saale der Neuen Welt", Hafenheide, der einem in bescheidenen Verhältnissen lebenden Sohn, der seine " Humoristisch- Satirische Abend", arrangiert vom Bildungsausschuß Mutter regelmäßig besuchte, niemand um die alte Frau be­der Arbeiterschaft Rigdorfs statt. Mitwirkende sind: Frl. M. Simonetti fümmert hatte, mußte die Beisegung auf städtische Kosten ( Koloraturfängerin), Frl. Marg. Rossi( Violine). Frau M. Walkotte ( Rezitation), Herr Bruno Türschmann( Vortragsmeister vom Hebbel­erfolgen. Der Sohn hatte jedoch bon feinem Rechte, Theater), Herr Bernh. Nitzsche( Pianist) und das Sinfonie- Orchester anstatt des modernisierten Nafenquetschers" einen besseren Sarg ( Dirigent Herr M. Fischer). Wir laden unsere Genoffen zu diesem zu beschaffen, Gebrauch gemacht und solchen Sarg bei der ihm im Stunftabend ein und erwarten zahlreichen Befuch. Billetts a 30 Pf. Hofpitalbureau empfohlenen Firma zum Preise von 25 M. erworben. find, soweit dieselben noch nicht vergriffen, in der Parteispedition, Angeblich ist hier beim Kaufabschluß gesagt worden, daß der Sarg, Neckarstr. 2, und in den Zahlstellen zu erhalten. Der Ausschuß. von dem ein Modell merkwürdigerweise nicht vorhanden war, außer der Flordekoration- auch Löwenfüße habe, während tatsächlich ein Sarg auf Holzleisten geliefert wurde. Doch steht in diesem Punkte Aussage gegen Aussage. Auf dem Friedhofe in Friedrichsfelde  wurde nun der Sohn und mit ihm nur noch eine Anverwandte bor   einen Garg geführt, der Flordekoration und Löwen­füße trug. Auf dem braunen Sargdeckel stand mit Kreide 10 Uhr", und am Fußende befand sich ein kleines Metallschild mit der Nummer 2236. Dieser Sarg wurde als derjenige bezeichnet, in dem Frau E. ruhte. Die Bitte, seine Mutter noch mal sehen zu dürfen, erfüllte man dem durch trübe Erfahrungen in solchen Dingen mißtrauischen Sohne nicht, da dies gegen die Vorschriften sei. Er ließ sich jedoch nunmehr das Kontrollbuch des Kirchhofsbeamten zeigen und las dort hinter der Nummer 2236 den Namen seiner Mutter Frau Witwe E. Sonach schien alles in bester Ordnung. Während nun die Träger geholt wurden, bemerkte der in der Leichenhalle zurückgebliebene Sohn ganz zufällig auf einem anderen Sarge mit Trauerdekoration, aber ohne Löwenfüße, einen aufgenagelten

Charlottenburg  . Am Sonntag, den 15. November findet für Charlottenburg   eine allgemeine Flugblattverbreitung statt, zu deren pünktlicher Besorgung die gewerkschaftlich und politisch organisierten Genossen dringend aufgefordert werden. Die Flug­blätter find spätestens um 8 Uhr früh in den betreffenden Lokalen Der Vorstand. abzuholen und sofort zu verbreiten.

Briz- Budow. Sonntag früh 8 Uhr findet von den bekannten Stellen aus eine Handzettelverbreitung statt, an der sich alle Ge­nossen und Genofsinnen zu beteiligen haben.

Steglik. Sonntag früh 8 Uhr findet in allen Bezirken eine Flugblattverbreitung statt.

Die Genoffen, die am Sonntag an der Radtour nach Schenken Als Legitimation und Beweismaterial für die Arbeits- dorf- Sputendorf teilnehmen wollen, treffen sich um 12 Uhr im Tofigkeit dient die Zuvalidenkarte. Arbeiter, welche nur zeit- Restaurant Wahrendorf, Schloßftr. 117. weilig aussehen mußten und denen eine Einforderung der Schmargendorf. 8um Zwecke der Arbeitslosenzählung findet am Starte nicht genehm ist, legitimieren sich durch eine Bescheini- Sonntag im Orte eine Flugblattverbreitung statt. Da außerdem gung des Arbeitgebers, daß sie zum Aussetzen gezwungen noch anderes Agitationsmaterial auszutragen ist, wollen sich alle waren. Formulare für diese Bescheinigungen erhalten dieselben Genossen von 7 Uhr früh an im Lindenbaum" einfinden. durch alle Arbeitsnachweise der Gewerkschaften.

Die Zählung erfolgt in Zählbureaus in allen Teilen der Stadt und der Bororte, doch werden die Arbeitslosen ersucht, sich möglichst an den Stellen zählen zu lassen, in welchen sie ihre Wohnung haben.

Die Zählung für die männlichen Arbeitslosen beginnt um 8 Uhr vormittags und schließt um 12 Uhr mittags. Die Zählung für die weiblichen Arbeitslosen beginnt um 12 Uhr mittags und schließt um 3 Uhr nachmittags.

Die Zäblung erfolgt durch Ausfüllung eines Zählformulars, dessen sämtliche Fragen deutlich und möglichst genau beantwortet Die Ausfüllung erfolgt im Zählbureau selbst durch einen der Zähler( Vorsitzenden oder Beisiger) auf Grund der mündlichen An­

fein müffen.

gaben der Arbeitslosen selbst, oder

der Arbeitsloſe überreicht das bereits ausgefüllte Formular einem der Zähler, welcher es in Gegenwart der Arbeitslosen auf Deutlichkeit, Richtigkeit und Vollständigkeit der Ausfüllung prüft, wobei etwa notwendige Ergänzungen und Berichtigungen von dem betreffenden Zähler sofort vorgenommen werden.

Ebensowenig erfolgt Abweisung wegen des Mangels einer Legitimation; nur ist beim Fehlen jeder Legitimation auf der letzten Beile der Zählfarte das Wort Reine" einzutragen.

Um den Arbeitslosen die Mühe der Ausfüllung zu erleichtern, tverden die Fragekarten schon einige Tage vorher in den Arbeits­nachweisen der Stadt und der Gewerkschaften ausgegeben. Die Fragekarte wird lauten:

Bettel mit dem Namen seiner Mutter und daneben das Kreide Der Vorstand. zeichen 10% Uhr". Nunmehr erklärte Herr E. den inzwischen wieder­Bernsdorf. Am Sonntagnachmittag 3 Uhr findet die Mit- erschienenen Kirchofsbeamten, daß er bis zur Aufklärung des Sach­gliederversammlung des Wablvereins für Bernsdorf   und Umgegend verhalts die Beisepung verbiete und die sofortige Deffnung des einen Der Vorstand. im Lokal von Julius Knorr   fiatt. oder des anderen Earges verlange. Die Deffnung wurde bereit Wahlverein Waidmannslust  . Sonntag, den 15. November, willigst zugestanden, weil eben nichts anderes übrig blieb, doch nachmittags 4 Uhr. im Lokale von Schulz zu Wittenau  : Ver- nötigte man Herrn E. und die zweite Anverwandte zunächst zum fammlung. 1. Bortrag des Genossen Denger: Die politische Verlassen der Leichenhalle. Er war hiermit einverstanden, weil er age". 2. Vereinsangelegenheiten. 3. Verschiedenes. sofort übersah, daß bei der Verschiedenheit der beiden fraglichen Bankow. Heute, Sonnabend, findet bei Ebersbach, Zum Kur- Särge und mit Rücksicht auf die Eintragung im Kontroll­fürsten", Berliner   Str. 102, abends 8 Uhr, ein Lichtbildervortrag buche sowie auf den Zettel eine Vertuschung des zweifellos statt. Thema: Die Entstehung und Entwickelung des Menschen begangenen standalösen Versehens, etia durch schnellen Bortrage gemütliches Beisammensein. Eintritt 25 Pf. loom wäre er von den beiden Särgen nicht gewichen. Nach kaum drei geschlechts. Vortragender: Herr Baege, Privatdozent. Nach dem Umtausch der Toten, nicht mehr möglich we=. Sonst Königs- Wusterhausen   und Umgegend. Sonntag, den 15. No­bember, nachmittags 3 Uhr findet im Widſonnschen Lokale( Altes Schüßenhaus) eine öffentliche Protestversammlung statt, welche sich mit den letzten Vorgängen der in- und auswärtigen Politik des Deutschen Reiches und die Stellungnahme der Blodparteien des Reichstages zu denselben befaßt. Desgleichen werden die Genoffen aller Bezirke, fowie der Ortschaften Schenkendorf und Senzig er iucht, fich an der heute, Sonnabend stattfindenden Flugblatt verbreitung rege zu beteiligen.

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Der Vorstand.

Minuten durften die beiden einzigen Leidtragenden die Leichenhalle wieder betreten und refognoszierten nunmehr in dem Sarge ohne Löwenfüße, der das Metallschild mit der Nummer 2237 trug, die Leiche der Witwe E. In dem anderen Sarge mit den öwenfüßen ruhte ein Mann, Herr M. aus der Schön­holzer Straße! Daraus folgt, daß Herr E., wenn er nicht im legten Augenblick den Zettel entdeckt hätte, nicht seine tote Der Vorstand. Mutter, sondern einen ihm böllig fremden Obwohl grundfäßlich jeder Arbeitslofe in dem Zählbezirk, in Waidmannsluft. Sonntag, den 15. b. M., nachmittags 41, thr: Mann zur Gruft geleitet hätte! Der fofort welchem er wohnt, aufgenommen werden soll, so sind doch auch die Mitgliederversammlung in Bittenau bei Schulz. Tagesordnung: herbeigeholte Friedhofsinspektor benahn: sich in der einwandfreiesten in anderen Zählbezirken Berlins   oder der Vororte wohnenden, sowie 1. Die politische Lage. Referent: Genosse Denger. 2. Vereins- Form. Er bedauerte lebhaft das Versehen, obwohl er selbst keine die ein bestimmtes Unterfommen nicht befizenden Arbeitslosen zu angelegenheiten. 3. Berschiedenes." Schuld trug, und erklärte, daß zweifellos in der Leichen. berücksichtigen. Eine Abweisung aus dem Grunde, weil die Wohnung Tempelhof  . Dienstag, den 17. b. M., findet die Mitglieder- fa mmelstelle in in der Diestelmeyerstraße die beiden im 8ählbezirke nicht belegen ist, findet nicht statt. versammlung des Sozialdemokratischen Wahlvereins bei Martin Metallschilder verwechselt fein müßten. Da auf dem Müller, Berliner Str. 40/41, statt. Vortrag: Deutschlands   innere Friedhofe die Eargöffnung nicht mehr stattfinden darf, konnte er das und äußere Bolitik. Versehen auch nicht entfernt ahnen, vielmehr seien für ihn lediglich die Nummern maßgebend. Das mag richtig sein. Indes ties Herr G. jetzt auf das zweite Versehen hin, welches darin bestand, daß der Sarg mit der Nummer 2286, in dem angeblich Frau E. ruhen sollte, teinengettel mit Namens aufschrift trug. Darauf erklärte der Jnspektor, es sei allerdings Vorschrift, daß bei Beerdigungen auf städtische Kosten jeder Sarg schon vor der Einfargung die genaue Namensbezeichnung tragen müsse, doch werde diese Vorschrift von den Sargfabrikanten vielfach nicht befolgt. Es tomme ferner vor, daß der bloß mit einem Stift angeheftete Bettel berloren gehe, sodaß er stets fest angeklebt werden müßte. Dem Herrn Inspektor entschlüpfte fogar die Bemerkung, daß das gesamte Be erdigungswesen für Arme sehr berbesserungs­bedürftig sei und daß namentlich bei der Häufung von Leichen angesichts der nicht immer genügenden Zahl von Arbeitskräften Versehen sehr leicht möglich seien. Das 4. Wann sind Sie nach Ihrem jezigen bei Frage 2 angegebenen und Genossen haben der Stadtverordnetenversammlung fol- liegenden Fall. Die Stadtverordneten Dr. Gelpde, Mommsen, Lindau   alles find natürlich feine Entschuldigungen für den bor  Die Verwechselung der beiden hier in Frage genden Antrag unterbreitet: fommenden Leichen, also derjenigen eines Mannes und einer Frau, Die Stadtverordnetenversammlung ersucht den Magistrat, in der Diestelmeyerstraße ist nicht aus der Welt zu schaffen. Dort in den städtischen Krankenhäusern und Frienanstalten und waltet übrigens nicht ein Beamter, sondern seit zwanzig im Anschluß an diese Anstalten Einrichtungen zu treffen, durch Jahren ein arbeitsüberlasteter Friedhofs­welche Kranten gegen Zahlung erhöhter, etwa die Selbstkosten arbeiter, der für seine Person allein sehr wohl Versehen begehen deckender Kurtoften, Pflege und Behandlung in besonderen Abteilungen gewährt wird."

Berlin   und Vororte.

Bählstelle:...... straße Nr.... Berlin   bezw.( Vorort) Zählung der Arbeitslosen am 17. November 1908. Bählbezirk Nr....

1. Vor- und Zuname.

Blaz, Nr.... bei

2. Wohnung Gemeinde

3. Geboren am

( Kreis

Wohnort zuletzt zugezogen?

Woher?.

18... in J

Straße,

5. Sind Sie ledig, verheiratet, getrennt lebend, verwitwet oder geschieden?( Butreffendes zu unterstreichen.)

6. Wieviel Kinder unter 16 Jahren haben Sie zu ernähren?.... 7. Gelernter Beruf.

8. Seit welchem Tage sind Sie arbeitslos?.

9. Wurden Sie arbeitslos wegen Krankheit, Arbeitsmangels oder aus welchem anderen Grunde?..

10. Falls Sie wegen Krankheit arbeitslos wurden, seit wann sind Sie wieder arbeitsfähig? Dder find Sie

noch arbeitsunfähig?.

11. Zuletzt beschäftigt als

Art des Gewerbes:

·

Siz des Gewerbes: Gemeinde.

Platz, Nr....

Db Heimarbeiter: ja oder nein?....

...

bei...

Tegel  . Sonntag, den 15. November, früh 8 Uhr findet von den bekannten Bezirkslokalen aus eine Flugblattverbreitung statt betreffs Arbeitslosenzählung. Am selbigen Tage früh 9 Uhr im Lokal von Halfes, Brunowstraße 23, Fortsetzung des Kursus über foziale Gesetzgebung. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorstand. Nieder- Schöneweide  . Am heutigen Sonnabend feiert der Wahl­verein fein 8. Stiftungsfest im Wirtshaus Loreley  ", Berliner   Str. 101. Um zahlreichen Besuch bittet Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

Klassifizierung der Patienten in städtischen Krankenhäusern und Jrrenanstalten.

fann, wenn er feinerlei Kontrolle unterliegt. Solche Versehen sind um so verständlicher, wenn man erivägt, daß an der Leichensammel stelle die Särge und Leichen täglich dußgendweise eingehen.

Nach diesem Antrage sollen die Patienten in städtischen Strankenhäusern und Irrenanstalten   in verschiedene Klassen Gewiß Versehen fommen überall einmal vor." So äußerte eingeteilt werden. Für Leute, die es dazu haben und etwas fich ja noch vor einigen Tagen ein hoher Gerichtsbeamter im Jrren­mehr zahlen tönnen, also für das zahlungsfähige Publifum, hausprozeß. Aber hier ist wohl die Frage berechtigt: Wieviele soll eine besondere Klasse geschaffen werden. Wir halten, ähnliche Versehen mögen im Laufe ber legten wie wir schon früher gelegentlich dargelegt haben, eine der Jahre schon vorgekommen sein, ohne daß sie, wie straße, artige Einrichtung im Interesse der Patienten für ber borliegend an den Tag gekommen sind! In der fehlt. Eine gewissenhafte ärztliche Behandlung muß Regel gleichen sich die muß Regel gleichen sich die" Armenfärge" twie ein Ei dem jeder Stranke im Krankenhause erhalten, desgleichen andern. Allerdings kann man sich an der Sammelstelle den eine sachverständige Wartung und Pflege und ent Garg öffnen lassen und die Leiche sehen. Aber wer bärgt sprechende Nahrung zur Wiedererlangung seiner Arbeits- dafür, daß hinterher nicht doch die falsche Nummer angenagelt fähigkeit. Werden erst besondere Klassen eingerichtet für wird. Budem find die meisten armen Leute der Ansicht, daß ihnen zahlungsfähige Patienten, muß allgemein die Meinung ent- auf Wunsch auch auf dem Friedhofe der Sarg geöffnet werde. Der stehen, daß die übrigen Kranken Leute zweiter Klasse sind, Herr Inspektor meinte, daß dies aus mancherlei Gründen uns mit denen man nicht soviel herzumachen braucht. Es hat praktisch" fei. Unsere Meinung ist, daß man der Armut dieses Necht eine Zeit gegeben, in welcher vor den Krankenhäusern nicht schmälern solle. Da Versehen überall mal vorkommen", so Wir glauben, mit den vorstehenden Ausführungen genügende Infor- eine große Scheu herrschte; in weiten Kreisen ivar fönnen sie in letzter Stunde auch auf dem Friedhofe vorkommen. mationen gegeben zu haben und hoffen, daß die traurige aber not- bielleicht mit einem Schein von Recht der Gedanke Beispielsweise liegen den Kinderfärgen, die in der Sammelstelle wendige Arbeit der Zählung schlank und glatt von statten gehen wird. verbreitet, daß derjenige, der sich in ein Krankenhaus maffenhaft eingeliefert werden, feine Zettel bei, sondern die zu­Der Aktionsausschuß. begebe, nicht wieder herausfomme. Das hat sich glück gehörigen amtlichen Papiere werden zwischen Unterteil und Oberteil Der Ausschuß der Berliner   Gewerkschaftskommission. licherweise geändert. Wir haben heute an unseren Kranken- des Sarges eingeklemmt. Wie leicht ist da bei der gleichzeitigen

12. Sind Sie Empfänger von Jnvalidens, Alters- oder Unfallrente? ( Butreffendes zu unterstreichen.) Legitimation: Invalidenversicherungskarte( 3.) ober Be­fcheinigung des Arbeitgebers( B.) oder welche Legitimation fonft? Unterschrift des Zählers:

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