Nr. 269. 25. Jahrgang.
Die Bergwerksindustrie und Berg
Im Gegensatz zum Ruhrbezirk hatten die staatlichen Stein-| Zahl beschäftigt. Ebenso hatte im Ruhrkohlenbezirk bis gegen Ende fohlenbergwerke im Saarbezirk untec ungünstigen Betriebsverhält des Jahres eine ganze Reihe von Werken unter empfindlichem nissen zu leiden; ihre Förderung ging um 3,92 Proz. zurück. Dieser Arbeitermangel zu leiden. Geklagt wird seitens der Verwaltungen Rüdgang der Förderung soll seinen Hauptgrund in den Arbeiter über das willkürliche Feiern, namentlich der jüngeren Arbeiter, jüngerer leistungsfähiger Arbeitskräfte nach anderen Bergbau- wortlich hierfür werden die hohen Löhne gemacht. Auf Grund amtlicher Quellen veröffentlicht die Zeitschrift bezirken und nach den benachbarten industriellen Werken, wo bei für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preußischen Staate der damaligen wirtschaftlichen Hochflut vorübergehend außzereine lebersicht über die Pergwerksindustrie und Bergverwaltung gewöhnlich hohe Löhne gezahlt wurden. Die Verwaltung der staatBreußens im Jahre 1907. Trotz eifrigsten Bemühens, die Arbeiter- lichen Werke im Saarbezirk hätte vielleicht richtiger getan, wenn verhältnisse möglichst rosig zu schildern, geht aus der Nebersicht doch sie selbst entsprechend hohe Löhne gezahlt hätte; sie hätte dabei mit voller Deutlichkeit hervor, daß die Arbeiter an dem glänzenden immer noch ein gutes Geschäft gemacht und brauchte jest nicht über Aufschwung der Bergwerksindustrie im Jahre 1907 nur geringen schlechte finanzielle Ergebnisse zu klagen. Anteil hatten. Im Jahre 1907 hatte die Krisis noch nicht eingesett,
verwaltung Preußens im Jahre 1907. verhältnissen haben; es erfolgte zeitweise eine starte Abwanderung sowie über das Verlassen der Arbeit unter Kontrafibruch. Verant
Die Lage des oberschlesischen und des niederschlesischen Kohlen marktes gestaltete sich dagegen günstig. Auch der rheinische Brauntohlenbergbau hat eine ganz außerordentliche Entwidelung erfahren, und ähnlich gut waren die Resultate im übrigen Preußen. Weniger erfreulich ist das Bild, das von den Arbeiter berhältnissen entrollt wird. Die Gesamtzahl der beim preußischen Bergbau im Jahresmittel beschäftigten Personen hat nicht unerheblich zugenommen; es waren beschäftigt:
im Oberbergamts
Halle
1907
1906
+
Bezirk
142 458
136 004
64 113
60 056
19 727
17 822
304 854
280 438
112 638
106 857 600 677
6454 4057 1.905 24416 6.276 43 108
Wie steht es aber in Wirklichkeit um die Arbeiterlöhne? Der von einem Arbeiter der Gesamtbelegschaft durchschnittlich erzielte reine Jahresverdienst betrug beim Steinkohlenbergbau in Oberschlesien 1003, in Niederschlesien 990, im Oberbergamtsbeztet Dortmund 1562, bei den Saarbrüder Staatswerken 1185, im Aachener Bezirk 1455 M., beim Braunkohlenbergbau im Halleschen Pezirk 1094, beim linksrheinischen Braunfohlenbergbau 1162 M.; beim Erzbergbau in Siegen 1264, in Nassau und Beglar 991, rechts des Rheins 1049, links des Rheins 860 M., beim staatlichen Grzbergbau am Oberharz 834 M., beim Kupferschieferbergbau im Bea zirk Halle 1078 M., beim Steinsalzbergbau in Bezirk Halle 1183 und beim Salzbergbau im Bezirk Clausthal 1203 M. Das finb Löhne, die nach Ansicht der Unternehmer die Arbeiter so hochmütig machen, daß sie willkürlich mal ein paar Tage feiern oder die Arbeit unter Kontraktbruch verlassen! In Wirklichkeit sind die Löhne, wenn sie sich auch etwas gehoben haben, nicht viel höher als int Jahre 1900. Unter der wirtschaftlichen Krisis der ersten Jahre dieses Jahrhunderts find die Bergarbeiterlöhne rapide gesunken; in der Zeit der Hochkonjunktur sind sie nur ganz allmählich gestiegen. Aber diese Steigerung ist nur eine scheinbare; in Wirklichkeit ist sie durch die hohen Preise aller Lebensmittel doppelt und dreifach wett gemacht, so daß sich die Bergarbeiter heute schlech. ter stehen als im Jahre 1900.
im Gegenteil: dies Jahr bedeutete den Abschluß der überaus leb haften wirtschaftlichen Entwickelung, die 1903 begonnen hatte. Erst gegen Ende 1907 machte sich die wirtschaftliche Depression bemerkbar. Sowohl der Menge als dem Wert nach ist die Gesamtleistung des preußischen Bergbaues im Jahre 1907 gestiegen, und zwar betrug die Förderung sämtlicher Gruben 198 Millionen Tonnen im Werte von 1610 Millionen Mark gegen 187 Millionen Tonnen im Werte von 1428 Millionen Mark im Jahre vorher. Das bedeutet eine Steigerung der Förderung um 5,84 Proz., eine Steigerung des Wertes um 12,74 Proz. Die Zahl der betriebenen Werke ausschließlich der noch unter der Aufsicht der Bezirksregierungen stehenden schlesischen Eisenerzgruben stellte sich auf 1357, d. h. auf 50 mehr als im Jahre 1906. Die Belegschaft der Gruben umfaßte 643 785 Köpfe, b. h. 43 108 oder 7,18 Proz. mehr. Besonders günstig waren die Verhältnisse im Steinkohlenbergbau des Ruhrbezirks, der das ganze Jahr hindurch ununterbrochen bis zur Grenze seiner Zusammen 648 785 Auch die Zahl der Berunglüdungen mit tödlichem Leistungsfähigkeit beschäftigt war, so daß auch das Jahr 1907 für Ausgange ist wieder gestiegen. Im Jahre 1907 berunglüdten ihn eine Zeit weiterer glänzender Entwidelung bedeutete. Die Lage Die Zunahme der mittleren Gesamtbelegschaft betrug demnach tödlich 1473 Personen( gegen 1124 im Jahre 1906), und zwar 1206 auf dem Steinkohlenmarkte war andauernd günstig; die gesamte 7,18 Proz. Wie groß die Arbeitsgelegenheit war, erhellt daraus,( 924) beim Steinkohlenbergbau, 112( 81) beim BraunkohlenbergFörderung fand nicht nur schlanken Absah, sondern sie reichte nicht daß allein in Oberschlesien die Gesamtbelegschaft der Steinkohlen- bau, 107( 76) beim Erzbergbau und 48( 43) bei anderen Mineralcinmal aus, um den Anforderungen der Kohlenverbraucher zu ge- bergwerke eine Vermehrung um 5659 Stöpfe erfuhr, daß diese Zu- gewinnungen. Auf 1000 beschäftigte Personen verunglückten tödmügen. Entsprechend der günstigen Martilage war das finan- nahme indeffen bei weitem nicht hinreichte, um die gefteigerte Nachlich 2,247 gegen 2,185 im Durchschnitt der Jahre 1891 bis 1900 und zielle Ergebnis des Steinkohlenbergbaues ein sehr be frage der Werke nach Arbeitskräften auch nur annähernd zu be- gegen 1,861 im Durchschnitt der Jahre 1901 bis 1903. so eine friedigendes. Die Preiserhöhungen für zahlreiche Kohlensorten friedigen. Es herrschie vielmehr ein ganz außerordentlicher Ar- ständige Steigerung! und für Kots sowie für die bei der Kokserzeugung gewonnenen beizermangel; die Grubenverwaltungen sahen sich daher genötigt, Nebenprodukte irugen wesentlich zur Erhöhung der Jahresüber- polnisch- galizische und ruthenische Arbeiter, die indessen ein vollschüsse der Zechen bei, wenn auch ein Teil der Mehreinnahmen wertiges Arbeitermaterial nicht zu bieten vermögen, in noch stärburch das angebliche andauernde Steigen der Löhne und das stän- terer Zahl als bisher heranzuziehen. Infolgedessen waren auf den dige Anziehen der Materialpreise wieder aufgezehrt wurde. Gruben ausländische Arbeiter in einer bisher noch nicht dagewesenen
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