wältigung bon Streden und Ueberhauen, Ausführung von berg. polizeilich vorgeschriebenen Arbeiten usw. Um ein hohes Soll zu fördern, wird an unproduktiven Arbeiten möglichst gespart. Es werden mur Kohlen geschafft.
Aus der Partei.
Gemeindewahlen.
noffen bei der Stadtverordnetenwahl der 3. Klasse einen glänzenden In Ronneburg ( Sachfen- Altenburg) errangen unsere Ges Wahlsieg. Sie behaupteten ihre Mandate mit 217 Stimmen gegen In Landshut ( Schlesien ) wurde am Freitag der erste Sozialdemokrat ins Stadtparlament gewählt.
Im preußischen Hanbelsminifterium fanb am Sonntag eine Ronferens ftatt. Die Beratung, zu der Handelsminister Delbrüd den Oberberghauptmann v. Belfen und den Oberbergrat Meißner hinzugezogen hatte, galt der Abfaffung eines Immediatberichtes Hat der Steiger sein Soll einmal nicht an der Sonne, dann Einen Grubenarbeiter hat man nicht vernommen, ebenso wenig an den Kaiser. Der Bericht ist noch gestern abgesandt worden. muß er am andern Morgen rapportieren. Erscheinen die Gründe wie an der Unglücksstelle selbst. Die Grubenherren erlaubten das dem Betriebsführer stichhaltig, dann verläuft die Sache harmlos; wohl nicht. Die Ansichten und Beschwerden der Grubenarbeiter 77 der Gegner. sehr häufig wird das nicht erreichte Goll aber dem mangelhaften werden also in dem Bericht kein Echo finden. Diensteifer des Steigers zugeschrieben, er spornt die Arbeiter nicht zur höchsten Leistung an, bezahlt die Nebenarbeiten zu hoch usw. Er hat schlechte Aussicht auf der Stufenleiter hinaufzukommen. Bon Arbeitern und Steigern wird auch vielfach über Mangel an Solz und Materialien geflagt. Es passiert nicht selten, daß ein Betriebsführer oder deffen Stellvertreter einen Posten Holz, den der Steiger perschrieben hat, wieder streicht.
Holzmangel zwingt die Leute, längere Zeit auf Holzsuchen und Holzrauben, vielfach sogar im schlechten Gebirge und unter Aufwendung von Lebensgefahr, zu verwenden. Alle diese Dinge find schon längst in Steigertreisen erörtert worden, ohne daß man darin Aenderungen getroffen hat. In Rheinland- Westfalen hat sich eine fleine Gruppe Steiger zu einem Steigerverband zusammengeschlossen, der nicht nur um eine Besserung der materiellen Interessen tämpft, sondern der sich auch weigert, als Mitschuldiger in dieser kapitalistischen Raubwirtschaft sich weiter gebrauchen au laffen. Das Grubenkapital versucht diese Bewegung mit genau denselben Mitteln niederzuhalten, wie es das industrielle Scharfmachertum im Maschinenbau getan hat.
Die Schaufel des Maffengrabes.
Die Bergarbeiter protestieren.
Sonntag in Bodum stattfand, nahm nach Referaten der Genossen Eine sehr stark besuchte Bergarbeiterversammlung, die am Boforny und Sachse folgende Resolution an:
" Die Versammlung nimmt die Aeußerungen des Handelsministers und des Geheimrats Meißner über das Maffenunglücd zur Kenntnis, die nichts weiter als eine Reinwaschung der Zeche und ihrer Verwaltung sein sollen. Die Schuld der Katastrophe liegt an den Mißständen, die sich in Radbod" mit der Zeit an häuften. Die Versammlung protestiert gegen die Beschönigungen bes Ministers und der ihm unterstellten Beamten. Solche Aeußerungen find dazu angetan, den legten Rest von Vertrauen zu der Regierung und der Bergbehörde schwinden zu lassen. Die Verfammlung verlangt mit aller Entschiedenheit die Einführung von Arbeiterkontrolleuren, eines Reichsberggefeges und eines besseren Bergarbeiterschutzes, damit Massenunglüde im Bergbau eine Einschränkung erfahren."
Beisetung der 36.
Am Sonntag fanden in den protestantischen Kirchen Trauerfeiern statt. Besonders ergreifend war der Aufzug in Noch wenige Stunden vor dem Ausbruch des Unglücks den Gemeinden Hövel und Bockum, den beiden Gemeinden, war ein Beamter im Bergwert und hat alles in Ordnung die von dem Unglüd am meisten betroffen sind. Hunderte ihren
Parteiliteratur.
Gedenkblatt für die arbeitende Klasse im Kampfe für das allgemeine Wahlrechtsdemonstration in Leipzig am 1. November 1908. Ein gleiche, geheime und direkte Wahlrecht in Sachfen. Am 1. November hat das Proletariat Sachsens in wuchtigen Kumbgebungen gegen die neuen Volksentrechtungspläne protestiert. In Leipzig ist eine Massenversammlung abgehalten worden, die an Größe ihres Gleichen sucht. Abends war die Straßendemonstration im Stadtinnern gewaltig.
achtfeitiges reichillustriertes Gedentblatt herausgegeben worden. Im Aus diesem Anlaß ist vom Agitationskomitee der Partei ein Tegt wird der Wahlrechtskampf von 1896-1908 und die Demonstration geschildert. Vier Vollbilder und zwei fleinere Bilder zeigen den Anmarsch auf dem Meßplay, die Massenversammlung, die Abstimmung und den Demonstrationszug. Sie geben eine gute Borstellung von der Großartigkeit der Kundgebung.
Das schön ausgestattete Blatt ist für 15 Pfennig durch die Boltsbuchhandlung Leipzig zu beziehen.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Das Gefängnis verlassen hat am Sonntag der Genosse D. Hoffmann von der Freien Brefie" in Elberfeld . Bwei Monate hat er bort wegen angeblicher Polizeibeleidigung zugebracht und Kleiderhaken verfertigt. Der Strafvollzugs
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gefunden. Gerade die Zeche„ Radbod" war, da sie jung ist, schwarzgefleideter Frauen und Kinder wurden, gestützt bon Strafe des Genoffen Hoffmann gedauert. Darüber wird der preußische
einer sehr scharfen Kontrolle unterworfen."
echt preußischer Beamtenunfehlbarkeit der vortragende Rat im Wehtlagen und Weinen der Hinterbliebenen war tief erMinisterium für Handel und Gewerbe, Geheimer Oberbergrat schütternd. Meißner, zu einem Pressevertreter. Dabei ist bekannt ge- Ueber die Beisetzung am Montag meldet uns eine
Da die Bergbehörde anscheinend so vollständig im dunkeln tappt, wollen wir ihr etwas auf den Weg leuchten.
Bolizeiminifter im preußischen Landtag noch Rede zu stehen haben. Boykotturteile au insgesamt 800 Mart Geldstrafe wurden am bei Bitterfeld wegen angeblichen groben Unfugs gefällt. Montag zu alle a.S. gegen 10 Barteigenoffen aus Holz weißig Es handelte fich um einen Boykott über bier Lolale. Unsere Genoffen hatten Bekannte und Freunde aufgefordert, diese Lokale nicht zu besuchen. Obwohl das Oberlandesgericht Raumburg früher den Boykott als einen durchaus berechtigten laffentampf bezeichnete, erklärte der Staatsanwalt gestern das Vorgehen unserer Genossen als eine Verhängung des fozialdemo der Herr für jeden Genossen eine Woche Haft. fratischen Belagerungszustandes". Beantragt hatte
worden, daß schon vor vierzehn Tagen in derfelben Grube Privatdepesche: eine Explosion erfolgte, und daß seit Monaten von dort Be- Schon morgens um 7 Uhr wimmelten die Straßen in Hamm schwerden über lebensgefährliche Verhältnisse tommen. Die von Menschen. Von allen Richtungen aus der ganzen Umgebung amtliche Behörde kontrollierte nach der öffentlichen Schilderung tamen die Teilnehmenden. Viele Vereine waren mit ihren Fahnen dieser Tatsachen nicht die Grube, sondern forschte mittels erschienen, insbesondere hatten es sich die Zahlstellen des Alten Ber. ihres Apparates nach dem Verfasser des Artifels. Eine bands nicht nehmen lassen, den toten Kameraden die letzte Ehre schlimmere Charakterisierung des behördlichen Unfallschutzes zu erweisen. Der Trauerzug war so lang, daß die Leichen noch auf fann gar nicht gegeben werden. der Zeche waren, als bereits die ersten Züge der vorangehenden Vereine auf der Grabstätte angelangt waren. Die Zahl der Teil. Straftonto der Breffe. Wegen Beleidigung des Vorsitzenden ber nhmer wird auf 25 000 gefast. Die Verunglückten tvurden Elsaß - Lothringischen Volkspartei, des Landesausschußabgeordneten Die Zeche„ Radbod" sucht Anschluß an das Kohlen in einem Massengrab bestattet. Genoffe Pilgrim legte im Namen meister der Stabi Colmar wurde am Sonnabend Genoffe Daniel Blumenthal in seiner Eigenschaft als Bürger. fyndikat. Seit Monaten wurde darüber verhandelt. Um nun des Bergarbeiterverbandes einen Kranz am Grabe nieber. Genoffe Jean Metz von der Müllhaufer Boltszeitung" von der eine möglichst hohe Beteiligungsquote zu erzielen, steigerte Reichstagsabgeordneter Sachse widmete den Toten einen kurzen, Straffammer Mülhaufen i. zu 200 Mart Geldstrafe -Fünf Frauen fielen am Grabe in verurteilt. die Verwaltung feit langem in geradezu fieberhafter Beise tiefergreifenden Nachruf. Das Verfahren war von der Staatsanwaltschaft die Produktion und belegte das noch wenig ausgedehnte auf die Denunziation des Demokraten" Demokraten " Blumenthal, der in feinem Strafantrage fich fich in feiner amtlichen Tätig Grubenfeld unverhältnismäßig start, so daß die Leute in Die Lifte der Verunglüdten weift etwa 30 Ramen auf, die In dem am 21. September d. J. erschienenen Artifel, überschrieben, feit als Bürgermeister beschimpft bezeichnete, eingeleitet worden. dichten Haufen arbeiten mußten. Bei der Jagd nach Kohle und nach einer starten Förderziffer wurden natürlich die auf italienische Herkunft deuten. Wie die Verwaltung bis jetzt Untertanen- Demokratie", war an der Begrüßungsrede des festgestellt hat, find etwa 16 Mann der Verunglüdten Italiener. Bürgermeisters Blumenthal beim Besuche der Schuzarbeiten und der technische Ausbau der Grube bernach auch befindet sich unter den Verunglüdten eine große Anzahl Stadt Colmar durch Wilhelm II. vom fozialdemokratischen fäffigt oder zurückgestellt. Insbesondere steht fest, Desterreicher. Der österreichisch- ungarische Konsul wird morgen Standpunkt aus Stritif geübt und dem„ Demofraten" Blumenthal, daß die Zimmerung und Ausfüllung der aus Köln hier eintreffen. Bisher sind von den Berunglüdten der dem Staifer untertänig versichert hatte, daß auch die Ober großen Hohlräume, bie bei der Art des 18 Leichen refognosziert. elfäffer brabe Leute finb," entgegengehalten worden, daß bas elfäffische Boll von Wilhelm IL nicht Gnade, sondern fein Redt Betriebes entstanden, mangelhaft war und Bon den Berunglückten find nach Feststellung der Verwaltung verlange. feine genügende Abdichtung und Abschließung 233 berheiratet gewefen. erfolgte. Hier bildeten sich Herde von Kohlenstaub und
Ohnmacht.
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Kundgebungen.
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Gas, die der Berieselung und Ventilation fast unzugänglich Der hiesige fozialdemokratische Verein hat durch die Bodumhövel, 16. November.( Privatdepesche des Borwärts".) waren. Hier die Ursache der Katastrophe! Die Bergleute Ratastrophe in Rabbob 18 Mitglieder burch den Tod verloren. haben die staub- und gashaltigen Füllungen schon lange mit Besorgnis angesehen. Eine ernsthafte Untersuchung hätte den standalösen Zustand längst feststellen müssen. Entweder ist das nicht geschehen oder die Bergbehörde hat das frivole Spiel mit Menschenleben unterstützt, geduldet. Das Wettrennen nach hohen Förderungsziffern hat die Betriebssicherheit gefährdet und notwendige Maßnahmen hintangehalten.
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Lens, 15. November. Basly, Mitglied der Deputiertentammer und Präsident des Grubenarbeiterverbandes von Pas- de- Calais , fandte an den Vorsitzenden des Verbandes der Bergarbeiter Deutsch lands, Reichstagsabgeordneten Sachse, folgendes Telegramm: Die Grubenarbeiter von Pas- de- Calais find über das schreckliche Grubenunglüd bei Hamm von Schmerz erfüllt und senden den deutschen Brüdern und den Angehörigen der Opfer des Unglüds den Ausdrud inniger Anteilnahme.
wurden.
Der Korrespondent des„ Berliner Lokal- Anzeiger" hat eine Unterredung mit dem Bergmann Karl Mayer gehabt, der ihm in Gegenwart von Zeugen das folgende erzählte: Albh, 16. November. Die hiesigen Grubenarbeiter ber Vorigen Montag um 16 Uhr früh fuhr ich in den Schacht ein. Ich schwöre, daß ich feinen Tropfen Waffer in anstalteten gestern ein großes Meeting. Sie begaben sich in meinem Revier vorfand. Und Dienstag früh langem Zuge ohne Zwischenfall zum Versammlungslokal. An fehlte es zur gleichen Stunde ebenso. Ich arbeite der Spiße des Buges marschierten 300 Frauen und Kinder, fragte mich, ob ich Besuch" gehabt hätte. Ich antwortete: bildeten Glasarbeiter und sonstige Rundgeber. Mehr als in Sohle 3. Am Dienstag um 11 Uhr fam der Steiger und hierauf folgten zirfa 1000 Grubenarbeiter, und den Schluß Rein, der Fahrsteiger ist nicht hier gewesen." Da fragte 300 Personen, meist Bergleute, wohnten dem Meeting bei. Es er:.Saben Sie gerieselt?" Rein, fagte wurde eine Tagesordnung angenommen, worin einstimmig ich, wir haben ja fein Wasser. Moran liegt das?" Ja, das weiß ich auch nicht," sagte da mein die aufgestellten Forderungen der Vergleute festgesetzt Borgefegter, aber ich will mal sehen, ob es feins gibt". Er ging und fam nicht wieder; wir blieben aber während Budapest , 16. November. Bei Beginn der Sigung des zweier Schichten ohne Wasser. Dabei war ein Abgeordnetenhauses ergriff der Präsident Navay das Wort Kohlenstaub, daß wir nicht die Augen aufhalten und gedachte des Hammer Bergwerfsunglüds mit folgenden fonnten. Und wenn im ersten Revier fein Wasser ist, so glaube ich ist in allen feins. Ich weiß das nicht bestimmt, Worten: Die Grenzen, welche Völker und Staaten voneinander aber ich glaube es. Ich bin erst drei Monate hier und war trennen, verschwinden, wenn das edelste der Menschengefühle, früher in Neu- Effen. Da hat es nie an Waffer gefehlt. Als ich die Menschenliebe, unsere Gedankenwelt beherrscht. Dieses Donnerstag morgen von dem Unglüd hörte, lief ich zur Beche Gefühl veranlaßt mich, das Wort zu ergreifen, indem ich anund fuhr um 8 Uhr hinunter, denn in Sohle 3 war mein Bruder gesichts des schrecklichen Ereignisses, bei welchem in einem und ich wollte ihn retten. Leider mislang es mir. Der arme Mann ist Bergwerke des Deutschen Reiches viele Hunderte unserer MitIch war 2 bis 8 Stunden im brennenden menschen leider von einem so fürchterlichen Tode heimgesucht Schacht, und die zwei Toten, die ich aus dem östlichen Zeile worden sind, den Antrag stelle, daß auch wir unserer innigsten bon Sohle 3 herausbeförderte, find die einzigen, die nach oben Teilnahme Ausdrud verleihen.( Zustimmung.) Ich weiß tamen. Es fehlt hier bei uns an richtigen Wetterfontrolleuren. In Neu- Effen hat jedes Revier deren 2: sehr wohl, daß unsere Teilnahme nur sehr wenig bedeutet hier ist gar feiner, sondern der Fahrer versieht den Dienst; dann gegenüber dem Schlage, von welchem Hunderte unserer Mitfind die 28etterftreden ftellenweise folet in menschen während der gewissenhaften Erfüllung ihres schweren Ordnung. Die Streden sind so flem, daß ich auf dem Bauch und aufopferungsvollen Berufes betroffen worden sind. Es friechen mußte, um durchzukommen; als ich einmal von der 68. ist aber Ehrenpflicht des ungarischen Abgeordnetenhauses, an nach ber 62. Kohlennummer im Revier 4, Sohle 3, der Trauer der Menschheit teilzunehmen.( Lebhafte Zustimberfest wurde, und da sollten eigentlich Pferd und mung.) Deshalb bitte ich das Haus, das Präsidium zu erWagen durchkönnen. Manchmal lag der Staub einen mächtigen, daß es dem Deutschen Reichstage die aufrichtige Fuß hoch. Dann hieß es: Riefeln ist Ihre Pflicht." Teilnahme des ungarischen Abgeordnetenhauses und der über Basser war nie da. Ich bin ein alter Bergwerker, ungarischen Nation übermittele.( Allgemeine lebhafte zuaber noch nie habe ich fo biel Staub gefehen. Und dann noch eins: Wenn man vor einer Störung stand ſtimmung.) ( b. h. Kohlenwand), befand man sich so gut wie in einer Sad Die sozialistische Gruppe in der französischen Kammer beschloß gaffe. Falls hinter einem etwas passierte, war man eingefchloffen. in ihrer Sizung vom 13. November eine Adresse an den Partei. Es hätte einen Weg geben müssen, durch den man, wenn der Rudzug eben abgeschnitten wurde, vorwärts und dann im Bogen borstand, deren Wortlaut uns der Sekretär Genoffe Dejeante übernach hinten hätte zurückommen tönnen."
noch unten.
Der Bergmann Mayer betonte ausdrücklich, daß er für die Deffentlichkeit spreche und bereit fet, jedes Wort zu beschwören.
Der bürgerliche Berichterstatter meldet noch, daß den freien Gewerkschaften der Saal zur Abhaltung einer Verfammlung verweigert wurde. Bis zur späten Abendstunde waren die Bemühungen um ein Lokal vergeblich.
mittelt:
,, Tief bewegt durch das schreckliche Unglück, das mit solcher Grausamkeit über die Familien der Bergarbeiter von Westfalen hereingebrochen ist, wendet sich die Fraktion an den deutschen Parteivorstand, damit er den Gewerkschaften der Bergarbeiter ihre Gefühle des tiefen Mitgefühls und des Beileids für die Familien unserer deutschen Brüder übermittelt, die der Explosion zum Opfer gefallen find."
"
Die Münchener Boft hatte in einem Gerichtsberichte über Vergehens wider das Nahrungsmittelgeleg einen Gutsverwalter Milch bestraft wurden, derbe gefennzeichnet. Der Genoffe Gruber und einen Oberschweiger, die wegen Verlaufs von mit Eiter bersetzter von der M. B." wurde nun auf die Stlage der beiden Getränkten vom Schöffengericht München wegen formeller Beleidigung zu 20 Mart Geldstrafe verurteilt, obgleich das Gericht anerkannte, daß er den Sachverhalt zutreffend als gemeine und unerhörte Schweinerei" bezeichnet habe.
Verfammlungen.
Der Brotest ber Braueretarbeiter.
Eine stark besuchte Versammlung von Brauereiarbeitern fand am Sonntagnachmittag bei Freher in der Koppenstraße statt. Der 8entralverband deutscher Brauereiarbeiter hatte die Versammlung als eine Proteftfundgebung gegen die von der Reichsregierung geplante Braufteuer veranstaltet. Der Reichs tagsabgeordnete Genoffe Abolf Ged war als Redner eingeladen; er hatte sich als Thema gewählt:" Die neue Braufteuer, eine wirtschaftliche Gefahr für die Brauereiarbeiter." Da Ged aber verLasten hinwies, die das Braugewerbe an Steuern schon zu tragen hindert war, übernahm Genoffe Litfin das Referat. Bitfin begann feinen Vertrag damit, daß er auf die schweren hat. Und jetzt will man aufs neue und schwerer als je das Bier zur Besteuerung heranziehen. Eine große Protestbewegung ist da gegen entstanden, aus allen Städten kommen die Proteste. Man fürchtet mit Recht einen großen Rüdgang des Konsums, cine mertbare Berringerung der Arbeitsgelegenheit im Braugewerbe und den Ruin von zahlreichen Gristenzen. Der Redner kritisierte scharf die Reichsfinanzreform und die Bestrebungen der Regierung, gerade auf die breiten Massen die Hauptlast der neuen Steuerst abzuwälzen. Mit Protesten und Resolutionen allein fei es freilich nicht getan; man müsse mehr Aufklärung verbreiten, damit das Bolt Stellung nimmt gegen die wachsende Bedrückung. Die Ar beiter aber müßten sich in ihren Organisationen fest zusammenschließen, um wirksamer als bisher Widerstand leisten zu können. Diskussion fand nicht statt. Die folgenden Resolutionen fanden Der Vortrag wurde mit großem Beifall aufgenommen. Eine einstimmige Annahme:
Resolution I. Die heutige Versammlung der in den Brauereien, Malgfabriken, Bierniederlagen und Bierverlagsgeschäften tätigen Personen erhebt entschieden Einspruch gegen jede Erhöhung der Brausteuer, sowie gegen jebe andere indirekte Besteuerung der Bedarfsartikel der minder Bemittelten und arbeitenden Klassen.
Die Zollerhöhung auf die Rohprodukte und Bedarfsartikel ber Brauereien und Malzfabriken durch den Zolltarif und die Handelsverträge, zusammen mit der Braufteuererhöhung im Jahre 1906, haben bewirkt, daß die Zahl der Arbeiter in der Brau und Malzindustrie sich um mehr als 3000 verminderte.
Eine weitere Erhöhung der Brausteuer, zumal in der von der Regierung vorgeschlagenen Höhe, wird eine noch weit größere Zahl Arbeiter der Brau- und Malzindustrie existenzlos machen, weil ein großer Teil der Betriebe durch die Belastung ruiniert würde. Eine entsprechende Bierpreiserhöhung wird aber den Bierfonsum bedeutend verringern und so die gleiche Wirkung für die Arbeiter haben.
Die Versammlung erwartet deshalb vom Reichstag, daß er jeder Erhöhung der Brausteuer seine Zustimmung versagt. Resolution II. Die beabsichtigte Braufteuererhöhung ift cine Existenzfrage für taufer.de Arbeiter der Brau- und Malz industrie. Die Versammelten verpflichten sich deshalb, zur Wahrung ihrer Intereffen nach jeder Richtung und zur Verteidigung ihrer Eristenz dafür nach Kräften einzutreten, daß baldigst jeder Arbeiter der Brau- und Malzindustrie Mitglied des Zentralverbandes deutscher Brauereiarbeiter und verwandter Berufsgenossen wird. Die anwesenden Richtmitglieder erklärep fich zum sofortigen Beitritt au obigem Verbande bereit,