Handel stagniert vorlmifig. Der Panzerkrevzer.'Fürst Bismarck'gibt voraussichtlich seine geplante Reise nach dem Süden aus.Marokko.Die Casablanca-Afsüre.PariS. 18. November.„M a t i n" verösfentllcht den Text desBerichts des Polizeikommissars Borde über die Angelegenheirder Deserteure in Casablanca. Der Bericht kommt zu folgen-den Schlußfolgerungen: Aus den verschiedenen Stücken des Dossiersgeht hervor, daß Just sich in ein Haus begeben hat, wo sich Deser»�-eure befanden, daß sich der Dragoman Maenß ebenfalls in diesestaus begeben hat, daß ein schweizerischer Deserteur zum deuischenonsulat geführt wurde dtirch den eingeborenen Kawassen desselbenKonsulats, daß Maenß die Deserteure bei sich empfangen und ihnendie Mittel zum Entweichen verschafft hat, daß der KonsulLüderitz zugibt, die Deserteure zu decken. Außerdemist festgestellt, daß Just einen Unteroffizier der Fremdenlegiontätlich angegriffen hat, daß er zwei französische Matrosenangegriffen hat. von denen einer zur Erde gefallen ist. und oatzder eingeborene Kawaß Gewalttätigkeiten begangen hat, die erstaufhörten, als er gebunden war. daß der Passierschein deS deutschen Konsuls sich nur an die Deutschen richtete und endlich, daßJust niemals in irgendeiner Weise von den französischen Matrosengeschlagen worden ist, die sich doch im Recht befunden hätten, wennsie die Gewalttätigkeiten erwidert hätten.IZuktralien.DaS Arbeitermiuisterium.London, 14. November. sEig. 23er.)Wie den„Times" aus Sydney berichtet wird, ist PremierministerFisher nicht geneigt, das Parlament aufzulösen. Die AnhängerDeakinS haben ihre Unterstiitzung versprochen. Der Korrespondentgibt auch den Grund an, warum jene bereit sind, das Arbeiter-kabinett zu unterstützen: die imperialistischen Schutzzöllner sind nochnicht genügend organisiert, um in die Wahlen eintreten zu können.Die Arbeiterminister gehören folgenden Berufen an: Fisher warBergmann; Pearce— Tischler; Bachelor— Maschinenbauer; Tudor—Hutmacher; Thomas— Bergmann; Hughes— Schulmeister; Mahonund Hutchinson— Zeitungsschreiber. Alle gehören sie dem gemäßigtenFlügel der Arbeiterbewegung an. Ausgesprochene Sozialistensind im Kabinett nicht vorhanden.Hmmfea.Der Terror gegen die Ehrlichkeit.San Francisco, 13. November. Der Bezirksanwalt FrancisH ene y, der gegen den Bürgermeister von San Francisco Schmitzund gegen andere betrügerische Beamte Klage geführt hatte,wurde das Opfer eines Anschlages. ES besteht wenig Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten.—Die Tarifreform.Washington, 18. November. Taft erklärte, er beabsichtige, so-bald dies nach seinem Amtsantritt tunlich sein werde, eine besondereSession des Kongreffes zum Zweck der Revision der Tarife einzube-rufen.Kuba.Die Wahle«.Havana, 16. November. Die allgemeinen Wahlenendeten mit einem Siege der Liberalen. General Joss MiguelGomez wurde zum Präsidenten» Dr. Alfredo ZayaSzum Bizepräsidenten von Kuba gewählt.Huö Induftrlc und HandelBerliner elektrische Straßenbahnen.Zu unserer Notiz in Nr. 258 des„Vorwärts" vom 4. Oktober1908 unter vorstehender Ueberschrift, die sich mit dem Geschäfts-bericht des Unternehmers beschäftigte und worin mit Hinweis aufdie Aufführung der„reinen Betriebsausgaben" die Frage gestelltwar: was sind reine Betriebsausgaben? schreibt man uns: DerGeschäftsbericht gibt hierüber Aufklärung, indem unmittelbaryinter den reinen ZZetriebsausgaben die gesamten Ausgaben ein-Uhließlich der Abgaben, Mieten, Versicherungen usw. aufgezähltssiid. Die„nicht reinen" Betriebsausgaben sind die Ausgaben fürSteuern, für die Abgabe an die Stadt Berlin, für Mieten undAn'erkennungsgcbühren, für Haftpflicht, Feuer, und Einbruchs-tvrsicherung und für die Beiträge an die Berufsgenossenschaft.Unter den„nicht reinen" Ausgaben finden sich auch die Kosten ver-rechnet, welche die Betricbsführerin als Beiträge für ein Winter-fest und ein Sommerfest der Angestellten, für Unterstützungen, fürdie Wcihnachtsbescherung armer Kinder, für Sanitätskosten usw.bezahlt hat. Die Auslagen, welche die BctriebSführerin Siemensu. Halske für die Oberleitung(Verwaltung des Unternehmens)erhält, sind in den reinen Betriebsausgaben verteilt enthalten undbetragen im Jahre 1907 rund 22 000 M. Dabei hat die FirmaSiemens u. Halske, wie aus dem Geschäftsbericht ebenfalls her-vorgeht, einen Zuschuß von über 130 000 M. für dasselbe Geschäfts-jähr leisten müssen. Was die Tantiemen anbelangt, welche dieVeröffentlichung des„Vorwärts" erwähnt, so fließen die sämt-lichen, den Mitgliedern des Aufsichtsrates zustehenden Tantiemendem Pensionsfonds der Angestellten zu, da die Aufsichtsrats-Mitglieder zugunsten dieses Fonds ein für allemal auf ihreTantiemen verzichtet haben.Weiter wird mitgeteilt, es sei unzutreffend, daß der Wagen-park von der Stadt Berlin mit 2 Millionen Mark erworbenworden sei. Das Konto Wagenpark stand am 31. Dezember 1807auf 1527 868 M. Von dem Ankauf aller Wagen im Jahre 1805sei der Verwaltung der Bahn nichts bekannt. Auch sei es unzu-treffend, daß Siemens u. Halske vor Jahren vergebens versuchthaben sollen, schlechtes Waizenmaterial aus Kosten der Stadt Berlinauszumerzen. Sodann se» noch zu erwähnen, daß für Gehälterund Löhne im Jahre 1807 wie alljährlich, 14 800 M. mehr bezahltworden seien als im Vorjahre.Ein landrätlicher, oberbürgermeisterlicher Aussichtsrat.Die Rheinisch-westfälifchen Elektrizitätswerke bereicherten inder letzten Generalversammlung ihren Aufsichtsrat durch ZuWahlvon drei Landräten, nämlich Landrat v. Wulfing-Ruhrort, Land-rat Sncthlage-Essen und Landrat Lucas-Solingen. Bisher ge.hörten der Körperschaft schon an, der Bürgermeister Holle-Essen,Dr. Lembke-Mülheim und Machens-Gelsenkirchen.Hugo Stinncs über die Elekirizitätssteuer. In der General-Versammlung des Rheinisch-westfälifchen Elektrizitätswerkes gabStinnes über den Licht- und Kraftsteuerentwurf der Regierungfolgendes Urteil ab: Man werde zwa� in der Lage sein, einenwesentlichen Teil der Abgaben auf die Verbraucher abzuwälzen,aber eS werde dies doch nicht völlig gelingen, und das sei charakte-ristisch für die wenig gründliche Arbeit, mit der die Steuervorlagegemacht worden sei. Die Gesellschaft verkaufe natürlich den Stromzu den verschiedensten Preisen und sei nach der Vorlage berechtigt,Maximal 0,4 Pf. Abgabe pro Stunde abzuwälzen, wenn überhauptdie Steuer 0,4 Pf. pro Stunde beträgt. Bei allen Großabnehmernkönne sie sich also überhaupt nicht schadlos halten für die Steuer,sondern müsse die Differenz selbst aufbringen. Nach der Vorlagekönne man nicht wissen, ob nicht der Stromverlust, der bei Dreh-stromanlagen etwa 20 Proz. beträgt, nicht auch steuerpflichtig ist,hierfür könne sich die Gesellschaft natürlich überhaupt nicht schad-tos halten._____Berantw. Redakteur: HanS Weber, Berlin. Inseratenteil verantw.:GewerKscbaMiebe�.Berlin und Cljngcgend.Tie Krise und der Deutsche Metallarbelterverband.AuS dem Bureau des Metallarbeiterverbandes schreibt man uns:Der„Vorwärts" vom 15. d. M. brachte über die Verhandlungendes Reichstages betreffend die Interpellationen über die Arbeitslosig-keit einen Bericht, der an einer Stelle lautet:„Der Deutsche Mctallarbeitervcrband hat im Jahre 1807 anArbeiisloseuuiiterstützuiig bezahlt 33 728 M.. dag-gen in den erstendrei Quartalen des Jahres 1803 1 70 7 32 M. I(Hört! hört! beiden Sozialdemokraten.)"Dieser Satz in der Rede deS Genossen Severin g ist nichtzutreffend und zweifellos hat der Geiiosie Severing, der dierichtigen Zahlen kennt, so auch nicht gesprochen. Richtig istfolgendes:Der Deutsche Metallarbeiterverband hat im Jahre 1807 be-zahlt:-An auf der Reise befindliche Arbeitslose 284 887.82 M.An am Orte befindliche Arbeitslose.. 852 828.50„Zusammen 1 247 818,32 M.Berlin ist an dieser Summe beteiligt wie folgt:An auf der Reise befindliche Arbeitslose 22 810,45 M.An am Orte befindliche Arbeitslose.. 488 377,05„Zusammen 512 287.50 M.Für da? Jahr 1808, die ersten drei Quartale, liegt eine Zu-smnmenstttlung aus dem Reiche zurzeit noch nicht vor. Aber ausden Zahlen verschiedener Industriezentren läßt sich schon ermessen.wie gewaltig die zur Auszahlung gelangten Summen im Jahre 1808gestiegen sind:So zahlte Berlin:Im ersten Quartal 1808:für Arbeitslose aus der Reise... 2 528,— M.„„ am Orte..... 201 567,—,Im zweiten Quartal 1808:für Arbeitslose auf der Reise, i,.. 5 855,— M.„, am Orte 241 307,65,Im dritten Quartal 1808:für Arbeitslose aus der Reise.... 5817.60 M.„. am Orte....... 184 863,55,Zusammen: 70 113,80 M.ES wird also wahrscheinlich(die Ausgaben für Oktober zeigenwieder eine Steigerung) im Jahre 1903 gegen 1807 die doppelteSumme für Arbeitslosenunterstützung ausgegeben. Da nun in ver-fchiedenen Gegenden Deutschlands sich die Krise überhaupt erst imJahre 1808 bemerkbar gemacht hat und deshalb auch für dasJahr 1803 erst eine erhebliche Steigerung der Arbeitslosenzahlen, soist sicher, daß die relative Steigerung im gesamten Verbände eine nochgrößere sein wird als wie in Berlin.So wurden beispielsweise im ganzen Jahre 1807 im KönigreichSachsen ausgezahltan Arbeitslose auf der Reise.... 27264.36 M.„„ am Ort...... 94 701,22,Zusammen 121965,57 M.Im 3. Quartal 1908 aber find gezahltan Arbeitslose auf der Reise... 11 200.60 M.„„ am Ort.. �-• 122 092,61„................ Zusammen IS3AS.21 M.Also im 3. Quartal 1808 mehr als im ganzen Jahre 1907.So ließen sich noch eine ganze Reihe von zahlenmäßigen Beweisen dafür anführen, wie gewaltig die Steigerung der Arbeits-losigkeit des Jahres 1008 gegenüber dem an und für sich auch schonschlechten Jahre 1907 ist.Diese Zahlen zeigen aber auch, in wie hohem Matze die Ge-werlschaften eS verstanden haben, die Frage der Arbeitslosen-Unterstützung praktisch zu lösen. Eine Frage, an die sich die Re-gierung nach den AuSführuugen des Staatssekretärs v. B e t h-mann-Hollweg nicht herantraut.Um jede Mißdeutung zu verhüten, sei ausdrücklich darauf auf-merksam gemacht, daß die oben angeführten Summen als reineArbeitslosenunlerstützung gezablt sind. Die ausgezahlten Summenfür Umzüge, für Maßregelungen, für Streils, für Kraule, fürRechtsschutz usw. sind besonders geführt und haben mit obigenSummen nichts zu tun._Lohnbewegung der Militiirsattlcr.Mit den zurzeit bestehenden Verhältnissen in der Militärsattler-brauche beschästigte sich eine von 600 Personen besuchte öffentlicheSonntagsversammlung im Gewcrkschastshause. An der Hand einesumfangreichen Tatsachenmaterials und mit großer Sachkenntnisentrollte der Referent Riedel ein Bild von der Entwickelung derMilitäresscktenindustrie von den ersten Anfängen bis zu demheutigen Stand derselben. Mit einer gründlichen Kritik zeigte er,wie wenig rosig die Lage der Sattler in diesem Berufe von jehergewesen«st, wie diese sich zwar schon früher zusammengeschlossenhaben zu einer Organisation, daß aber die Bewegung infolge derperiodischen Lieferungen, die plötzlich eintrafen und ebenso schnellwieder erledigt waren, immer wieder sich auflöste. Mitte der 80erJahre aber traf die Heeresverwaltung eine andere Regelung, nchemdie Lieferungen auf Jahre hinaus verteilt wurden und dadurchstabilere Verhältnisse eintraten, die es ermöglichten, daß sich indieser Branche ein fester, eingearbeiteter Stamm von Spezial-arbeitern bildete. Im Jahre 1887 fand in Erfurt der erste Militär-arbeiterlongreß statt. Eine Petition ging an die deutschen Kriegs-Ministerien und an das Ministerium des Innern, wo sie zurück-gewiesen wurde. Darauf fiel auch aus dem Munde des Kriegs-Ministers v. G o h I e r das in Berufskreisen bekannte Wort vonden„unbekannten Sattlergesellen", mit denen er nichts zu tunhabe. Die Organisation aber sorgte dafür, daß die„Unbekannten"bekannt wurden. Durch die Verteilung der Arbeit auf Jahrehinaus und durch lange Lieferungsfrist hatten die Unternehmer denVorteil, daß sie die Heimarbeit bis auss äußerste einführen und dieLöhne drücken konnten, bis selbst die genügsamen Heimarbeitervor Hunger rebellisch wurden und es 1880 zum Streik kam. Da-durch mußten die Fabrikanten sich zur Anerkennung einer Tarif-kommission bequemen, die bis heute voll und ganz ihrer Pflichtnachgekommen ist und in jeder Weise für die Interessen derMilitärsattler eintrat. DaS Ersuchen an die Militärbehörden, dieHeimarbeit und das Zwischenmcistersystem zu unterbinden, lehntendiese mit dem Einwand ab, sie wollten nicht eingreifen in dieprivaten Verhältnisse. 1804 brachten die Südwestasrikaabenteuergrößere Bestellungen und damit auch bessere Zustände. Es gelang,für Berlin ein Tarifabkommen zu treffen, für die Provinzen abernicht, deshalb wandte sich die Kommission an das Kriegsministcrium.Eine Audienz wurde abgeschlagen, jedoch die Verfügung erlassen,daß bei der Vergebung von Arbeiten nur solche Firmen zu berück.sichtigen seien, bei denen auskömmliche Löhne gezahlt würden. Wiewurden aber die Bestimmungen durchgeführt? Die Polizei-bcamten(I) recherchierten, aber nicht bei den Arbeitern, sondernbei den— Fabrikanten.Nach Ablauf des Tarifs verlangten die Unternehmer einenTarif für ganz Deutschland und wollten die Heimarbeit rtiedereingeführt sehen. Auch die Behörden änderten nun auf cmmalwieder ihre Ansicht über die Heimarbeit, was bei der engen Füh-lung der Fabrikanten mit den hohen Herren niemand zu wundernbraucht. Der„ortsübliche Durchschnittslohn" sollte von nun an ge-zahlt werden. Eine Resolution der Budgctkommission vom 11. Je-Th. Glocke, Berlin. Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt!bruar 1903 bewilligte der Reichstag am 30. März 1903. Darinwurde an den Reichskanzler das Ersuchen gerichtet. Militärliefe-rungen nur an Firmen zu vergeben, die die gesetzlichen Bestim-mungen einholten, sowie daß die Bestimmungen hinter deneneiwa bestehender Tarifverträge nicht zurückbleiben und bei Neu-ordnung der Arbeitsbedingungen in Militärbetrieben die Arbeiter-ausschüsse hinzuzuziehen sind.Konflikte gab es stets, indem die Artilleriewerkstott in Spandaudie Löhne erhöhte, die Berliner Fabrikanten aber nickst. Besondersder frühere Stadtverordnete Franz Pretzel zahlt die schlech-testen Löhne und erhält sich nur durch Heimarbeit und hat oben-drein die ungeeignetsten Arbeitsräume. Nähmaterial(Wachs,Garn usw.) wird in Spandau geliefert, bei den Fabrikanten nicht,bis auf einige, doch wurden diese jetzt gezwungen von den anderen,solches auch nicht mehr zu liefern. General Gallwitz sagte ein-mal mit Bezug auf diesen Zustand:„Die Behörde müsse eigeneBetriebe einrichten, damit sie den Faden auf seine Haltbarkeitprüfen könne, was bei den Kleinbetrieben nicht möglich sei." DieArbeiter kaufen natürlich den billigsten Faden, was man ihnennicht verdenken kann. Tie Artikel liegen dann jahrelang auf derKammer, stellt sich endlich die Minderwertigkeit des Material?heraus, so ist die Sache verjährt und der Unternehmer kann nichtmehr haftpflichtig gemacht werden. Die Klagen, daß dem Klein-Handwerke geholfen werden müsse, haben bewirkt, daß ganze dreiSattlermeister heranSgegrissen und so mit Arbeit überhäuft wurden.daß sie 78—88 Leute beschästigen und nun mit einem Schlage zuGroßfabrikanten heraufgerückt sind. Auch gibt es, trotzdes Reichstagsbeschlusses,„Fabrikanten", die auch nicht einStück in ihren eigenen Räumen anfertigenlassen, sondern alles an Zwischen meist er ab-geben. Bei Neubestimmnngen muß die Behörde unbedingt dieArbeiterausschüsse hinzuziehen, nur dann ist es möglich, die ge-schilderten Mißstände abzuändern. Win haben alle friedlichenWege und Mittel benutzt, um unsere Forderungen durchzusetzen.Wir werden den letzten Versuch unternebmcn; gelingt es nicht,dann müssen wir eben im Kampf unser Recht suchen.In der Diskussion erwähnte M ü n t n e r unter anderem einerFall, nach dem der Fabrikant C o b a u einen Zuschneider cingestcllihat, aus Drängen der anderen Unternehmer diesen aber wiederentlassen mußte, da der Arbeiter bei einem dieser Herrenvorher beschäftigt war.Einige Redner verlangten, daß am Montag die Arbeit nickstmehr aufgenommen werden soll. Die Versammlung stimmte aberdem Vorschlage zu, noch weiter zu arbeiten und in den Werkstuben-sitzungen am Montagabend die Kommissionen zu wählen, die mitden Unternehmern zu verhandeln haben. Eine Resolution, die aufdas herausfordernde Benehmen der Fabrikanten hinweist und be-tont, daß die Forderung auf Gleichstellung der Löhne mit den inden Staatsbetrieben gezahlten voll und ganz aufrechterhalten wirdund die die Tarifkommission beauftragt, sich an daS Kriegsministerium und an den Reichstag zu wenden mit dem Ersuchen, zuveranlassen, daß die festgelegten Beschlüsse dieser beiden Körper-schatten seitens der Unternehmer auch hochgehalten werden, ferner,daß oie Werkstubenkommissionen nochmal eine Verhandlung mit denFabrikanten berbciführen sollen, von deren Resultat es abhängenwird, ob die Forderungen erzwungen werden müssen, wurde ein-stimmig angenommen._Achtung, Töpfer! Die Firma Adomeit u. Kreiß führt zurzeitwieder in der Emser Straße, Ecke Jlsestraße, Rixdorf, einen Bauaus. Dieselbe beschäftigt aber Gelbe und die Gewähr dafür, daßder Tarif bezahlt wird, ist nicht gegeben. Unsere Kollegen seiendeswegen vor der Firma gewarnt. Die Verbandsleitung.Dentfchcs Reith.Pfe Aussperrung der Lederarbeiter in Elmshorn Surdiaufgehoben, nachdem die Firma die Erklärung abgegeben hatte.-daß ose strittige. Arbeit im Tagelohn ausgeführt werden solle. Wirteilen dies noch besonders mit, damit nicht der Anschein entsteht.als wären die Lederarbeiter bedingungslos zur Arbeit zurück-gekehrt.Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Geraer Webereien sind ineine Lohnbewegung eingetreten. Gefordert wird, daß alle amschlechtesten entlohnten Artikel angemessene Lohnzulagen erhalten;diese Zulagen sollen aber nicht als Vergütung oder in cxtracrLohnliste geführt werden, sondern sofort in den jetzt bestehendenMindestlohntaris eingereiht weroen. Weiter wird gefordert, daßder„Verband sächsisch-thüringischer Webereien" den von derArbeiterschaft im vorigen Jahre eingereichten Mindestlohntaris an-erkennt und zur Einführung bringt. Für Putzerinnen sowie füralle Abteilungen der Vorbereitung werden ebenfalls einheitlicheLohntarife verlangt. Die Sonnabendnachmittage sollen freigegebenwerden bezw. die Arbeit ruhen.Alle Fabrikanten erklärten, daß erst der Arbeitgebervcrbandzu dem eingereichten neuen Lohntarif Stellung nehmen werde, bc-vor sie den Arbeitern Bescheid geben.Ausland.Eine neue Massenaussperrung in Schweden.Weil die Buchbinder in Stockholm und Eskilstuna, die seit dem13. Juli ausgesperrt sind, den von ihren Arbeitgebern vor.geschlagenen Tarifvertrag nicht anerkennen wollen, hat die schwe-dische Arbeitgebervereinigung eine Masienaussperrung beschlossen.die sich über das ganze Lano erstrecken- und vom 23. November abunter anderen auch die Arbeiter und Slrbciterinnen der Litho-graphischen Aktiengesellschaft in Norrköping, vom 26. November abdie Papier- und die Z c I l u l o s e fabrikarbeiter, vom 30. No-vember ab sogar sämtliche Mitglieder des Textilarbeiter-Verbandes umfassen soll. Zehntausenoe von Arbeitern undArbeiterinnen der verschiedensten Berufe sollen also jetzt in derZeit der schwersten Wirtschaftskrise auf die Straße geworfenwerden, weil die Buchbindereiarbciter und-Arbeiterinnen i» zweiStädten des Lanoes von ihren Arbeitgebern halbwegs auskömm-liche Löhn- fordern. Die Landesorganisation der Gewerkschaftenhat auf den heutigen Sonntag zur Beratung über die Lage eineRepräsentantschaftssitzung einberufen.Letzte JVachnchtcn und OepefcheaGegen das persönliche Regiment.Stuttgart, 16. November.(B. H.) Stark besuchte Versamm-lungcn der Sozialdemokratie in Cannstatt und Stuttgartnahmen nach Referaten von S t r ö b e l- Berlin eine Resolutionan, in der die Ersetzung deS Fürsten Bülow durch einen vomReichslage selbst vorzuschlagenden ncurn Reichskanzler, die Er»nennung und Entlassung deS Kanzlers und der Staatssekretäreauf Borschlag deS Reichstages, der Erlaß eines Ministervcrantwort-lichkritsgesetzeS und die Entscheidung über Krieg und Frieden durchden Rcichstag gefordert wird.München, 16. November.(33. H.) Am gestrigen Sonntaghaben im südlichen Bayern insgesamt sieben Protestversammlungeugegen daS persönliche Regiment stattgefunden.Endlich gefunden!London. 16. November.(B. H.) Die„Time S' meldet ausKapstadt: EL errege die Aufmerksamkeit der Polizei, daß vieleEingeborene Diamanten haben, die nicht aus Kimberley oderTransvaal stammen. Man argwöhne, daß die Steine ans einerbekannten Fundstelle auf deutschem� Gebiete kommen._!aul Singer Lr Co., Berlin L W. Hierzu 3 Beilagen u.UnterhaltungSbl.